Demenz bei Menschen mit Lernschwierigkeiten
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Informationsblatt 16 Demenz bei Menschen mit Lernschwierigkeiten Bei Menschen mit Lernschwierigkeiten treten alle Formen der Demenz genauso auf wie in der Gesamtbevölkerung. Meist zeigen sie sich aber zu einem früheren Zeitpunkt, und ihre Symptomatik wird aufgrund der vorliegenden Schädigungen später wahrgenommen. Da die Lebenserwartung von Menschen mit Lernschwierigkeiten erheblich gestiegen ist und weiter steigt, wird es immer wichtiger, Demenzerkrankungen frühzeitig zu erkennen, um einen angemessenen Umgang und die richtige Behandlung und Pflege zu ermöglichen. Wenn wir in diesem Informationsblatt in den Fokus neuerer wissenschaftli- von Menschen mit Lernschwierig- cher Untersuchungen. keiten sprechen, dann greifen wir das Anliegen von „Netz- Wie viele Menschen mit werk People First Deutsch- Lernschwierigkeiten land e. V. – Mensch zuerst“ auf, und Demenz gibt es? das seit Jahren die Bezeichnung „geistig behindert“ abschaf- Weltweit leben ca. 5 Millionen fen und durch „Lernschwierig- Menschen mit Down-Syndrom. In keiten“ ersetzen möchte. In der Deutschland wird von einer Gruppe Begründung wird darauf hingewie- mit ca. 50.000 Personen (Statista 2022) sen, dass der Begriff „geistig behindert“ ausgegangen. Forschungsergebnisse bele- negative Zuschreibungen produziert und den Aspekt gen, dass sich der Anteil von Menschen mit Lernschwie- des Lernens ausblendet. Bei der Bezeichnung „Men- rigkeiten mit einer Demenz im Zeitraum 2010 bis 2030 schen mit Lernschwierigkeiten“ richtet sich die Aufmerk- verdreifacht hat und weiterhin ansteigen wird (Dieck- samkeit auf das Lernen, das an den Möglichkeiten der mann et al. 2010). 2030 wird in stationären Wohnein- Personen ausgerichtet wird. Die vielfältigen Studien- richtungen jeder zweite Bewohner 60 Jahre oder älter ergebnisse, die insbesondere aus dem internationalen sein, im ambulant betreuten Wohnen liegt der Anteil der Ausland vorliegen, unterscheiden bei Menschen mit Älteren bei mehr als einem Drittel. Diese Zahlen verdeut- Lernschwierigkeiten und Demenz im Wesentlichen zwei lichen, wie wichtig die Entwicklung und Weiterentwick- Hauptuntersuchungsgruppen: lung von Konzepten in der Behindertenhilfe für diese Personengruppe ist. 1. Menschen mit Down-Syndrom Wann tritt eine Demenz bei Menschen 2. Menschen mit Lernschwierigkeiten (intellektuelle mit Lernschwierigkeiten auf? Beeinträchtigungen), aber ohne Down-Syndrom Neuere Studien (Iulita et al. 2022) belegen, dass der ge- Während für die erste Gruppe umfangreiche Studiener- schätzte Krankheitsbeginn bei Menschen mit Down-Syn- gebnisse vorliegen, rückt die zweite Gruppe erst langsam drom im Durchschnitt bei 53,8 Jahren liegt. Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung treten Demenzerkrankungen Deutsche Alzheimer Gesellschaft, Infoblatt 16 1 von 7
Demenz bei Menschen mit Lernschwierigkeiten früher und häufiger auf und zeigen einen schnelle- Welche Demenzsymptome treten auf? ren Verlauf. Statistisch bekommt im Alter 40plus jeder Zehnte und im Alter 50plus jeder Dritte eine Demenz, in Die Symptome einer Demenz unterscheiden sich bei wenigen Fällen auch in jüngeren Jahren. Bei den über Menschen mit Down-Syndrom nicht wesentlich von de- 60-Jährigen steigt der Anteil auf 50 Prozent und höher – nen in der Allgemeinbevölkerung. Folgende Symptome hier driften die Studienergebnisse weit auseinander. Die werden beobachtet, aber meistens erst in der Rückschau geschätzte Krankheitsdauer liegt im Durchschnitt bei 4,6 verstanden (Deb et al. 2007): Jahren, deutlich kürzer im Vergleich zur Allgemeinbe- völkerung mit einer durchschnittlichen Krankheitsdauer • Verschlechterung im Kurzzeitgedächtnis von etwa 8 Jahren. • Desorientierung • Probleme, Anweisungen zu folgen Für Menschen mit Lernschwierigkeiten ohne Down-Syn- • Sprach- und Sprechproblematiken drom ist das Demenzrisiko im Vergleich zur Allgemein- • Schlafstörungen bevölkerung drei- bis vierfach erhöht. Jüngere Studien • Abbau an persönlichen Fähigkeiten (Takenoshita et al. 2020) belegen auch, dass eine De- • Interessenverlust und sozialer Rückzug menzerkrankung bei ihnen oft früher eintritt. Mit zuneh- • Gangstörungen mendem Lebensalter nähert sich das Demenzrisiko aller- • Herausfordernde/zwanghafte Verhaltensweisen dings dem der Allgemeinbevölkerung an. (zum Beispiel mehrfache Wiederholungen von Be- wegungen, übermäßig viel Zeit zum Essen, mehrfach Weshalb haben Menschen mit Down- hintereinander auf die Toilette gehen), oft verbun- Syndrom ein so hohes Demenzrisiko? den mit einer gestörten Impulskontrolle (letztere tritt als Symptom bei Menschen mit Lernschwierigkeiten Das Down-Syndrom gilt als die häufigste nicht vererbte häufiger auf als in der Allgemeinbevölkerung) genetische Ursache für eine intellektuelle Beeinträch- • Zunahme an Emotionalität (Weinen, niedrigere Frus- tigung. Beim Down-Syndrom ist das Chromosomen- trationstoleranz, Schreien) paar 21 durch ein zusätzliches Chromosom verdrei- • Halluzinationen (vor allem im visuellen Bereich) facht, was letztendlich zu einer erhöhten Bildung eines Eiweißmoleküls (Beta-Amyloid-Protein) führt. Durch Erst mit dem Auftreten von Verhaltensänderungen wird diese Überproduktion entstehen Ablagerungen im Ge- das Umfeld aufmerksam, auch wenn der Zusammen- hirn, sogenannte Plaques. Die Anhäufung von Beta-Amy- hang mit einer Alzheimer-Demenz häufig noch nicht her- loid-Plaques zwischen den Neuronen im Gehirn ist auch gestellt wird. Oft werden diese Anzeichen missverstan- ein Hauptmerkmal der Alzheimer-Krankheit. Diese Beta- den und als Eigenwilligkeit oder Reaktanz ausgelegt. Amyloid-Ablagerungen gelten als eine Ursache für das Auftreten von demenziellen Symptomen. Fast alle Er- Ein weiterer Hinweis auf eine beginnende Demenz wachsenen mit Down-Syndrom weisen ab dem vierten erkrankung sind epileptische Anfälle. Sie treten bereits Lebensjahrzehnt (Videla et al. 2022) die Alzheimer-typi- in einem frühen Stadium auf und lassen sich nicht mit schen Veränderungen im Gehirngewebe einschließlich Medikamenten einstellen. Insbesondere handelt es sich der Amyloid-Ablagerungen auf. um Absencen. Eine Absence ist vergleichbar mit einem Zustand der Abwesenheit, der als Interesselosigkeit oder Verträumtheit missverstanden werden könnte. Diese frü- hen Epilepsien betreffen ca. 75 Prozent aller Menschen mit Down-Syndrom und Demenz (Halder 2008). Auch Schluckbeschwerden treten vergleichsweise früh im Krankheitsverlauf auf. Deutsche Alzheimer Gesellschaft, Infoblatt 16 2 von 7
Demenz bei Menschen mit Lernschwierigkeiten Wie wird die Diagnostik durchgeführt? und die psychische Verfassung in den Blick genommen und als Einflussfaktoren mitberücksichtigt. Die deutsche Eine diagnostische Abklärung – so früh wie möglich Übersetzung steht als Download zur Verfügung unter: – hilft, behandelbare Erkrankungen auszuschließen. www.the-ntg.org/ntg-edsd Insbesondere bei Menschen mit Down-Syndrom sind Erkrankungen der Schilddrüse nicht selten. Endokrinolo- Gibt es wirksame Medikamente für Menschen gische Erkrankungen (zum Beispiel Diabetes), Herz-Kreis- mit Lernschwierigkeiten und Demenz? lauferkrankungen, ernährungsbedingter Mangel und weitere Ursachen können Demenzsymptome auslösen. Es gibt nur wenige Studien zur Wirksamkeit von Antide- Zu einer umfassenden Diagnostik gehört auch eine Un- mentiva. Der Wirkstoff Donepezil scheint bisher als ein- tersuchung der sensorischen Fähigkeiten (Sehen, Hören) ziges Medikament bei der Behandlung kognitiver De- und des psychischen Befindens, zum Beispiel zum Aus- menzanzeichen bei Erwachsenen mit Down-Syndrom schluss einer Depression. zu wirken (de Oliveira & de Paula Faria 2022). Die An- wendung von Antioxidantien, Memantin, Vitamin E und Eine Früherkennung bei Menschen mit Lernschwierig- über die Nase verabreichtem Insulin zeigen keine ausrei- keiten ist sehr komplex. Ärztinnen und Ärzte benötigen chende Wirksamkeit für die Behandlung von Demenz bei dafür Verständnis und Hintergrundwissen für Demenz Menschen mit Down-Syndrom. erkrankungen sowie möglichst genaue Informationen von Angehörigen und professionellen Betreuerinnen und Wie kann das Wohnumfeld gestaltet werden? Betreuern über die beobachteten Veränderungen. Für die Schaffung eines angepassten Wohnumfeldes gel- Viele Untersuchungen zum Ausschluss behandelbarer ten die gleichen Prinzipien, die seit vielen Jahren für die Demenzursachen kann die Hausärztin oder der Hausarzt Wohnraumgestaltung von Menschen mit Demenz vorlie- vornehmen (Informationsblatt siehe: Kuhn/Rutenkröger gen. Dabei geht es unter anderem um Orientierung (Er- 2018, S.78ff). Augen- und Ohrenärzten stehen Untersu- kennbarkeit von Türen, Farbkonzept), Vermeidung von chungsmethoden zur Verfügung, die keine aktive Mitwir- Umweltstressoren (zum Beispiel schlechte Raumakustik, kung der Patientinnen und Patienten erfordern. Am Ende mangelnde Innenraumbeleuchtung) und Vermeidung der diagnostischen Etappen stehen medizinische Verfah- von Irritationen (zum Beispiel spiegelnde oder harte ren, die in einigen Kliniken für Menschen mit Lernschwie- Farbwechsel in Fußbodenbelägen). rigkeiten zur Verfügung stehen. Im Zusammenleben mit anderen entstehen oft ange- Welches Einschätzungsinstrument gibt es? spannte Situationen und Konflikte, wenn Mitbewoh- nerinnen, Mitbewohner und Betreuungspersonal den Die internationale Forschungsgruppe (National Task Zusammenhang zwischen Verhaltensänderung und Group) hat das Verlaufsbeobachtungsinstrument „Early Demenz nicht erkennen. Die Konflikte sind für alle Be- Detection Screen for Dementia“ (NTG-EDSD) weiterent- teiligten eine große Belastung. Mitarbeitende der Be- wickelt und stellt es kostenfrei in verschiedenen Spra- hindertenhilfe benötigen deshalb ausreichendes Hinter- chen zur Verfügung (AADMD 2013). Das Instrument eig- grundwissen über demenzbedingte Veränderungen, um net sich für Angehörige oder Betreuende, die über einen situationsgerecht und vorausschauend handeln zu kön- längeren Zeitraum mit der betroffenen Person im Kon- nen (zum Beispiel Einsatz der oben genannten Verlaufs- takt stehen. Sie dokumentieren ihre Beobachtungen, beobachtung). Sie können den Mitbewohnerinnen und und durch die jährliche Wiederholung lassen sich Ver- Mitbewohnern Wissen über Demenz vermitteln (Demenz änderungen abbilden, die für eine Frühdiagnostik den Support 2017), einen Perspektivenwandel anstoßen und Anstoß geben. Dabei werden auch allgemeine Verände- die anderen zur Unterstützung der betroffenen Personen rungen des Gesundheitszustandes, Lebensereignisse anregen. Deutsche Alzheimer Gesellschaft, Infoblatt 16 3 von 7
Demenz bei Menschen mit Lernschwierigkeiten Wie kann der Arbeitsplatz in einer stationären Wohnen gelingen. Ca. 25 Prozent der Men- Werkstätte erhalten bleiben? schen mit Lernschwierigkeiten, die 50 Jahre und älter sind, leben jedoch in Privathaushalten und mehrheitlich Für viele Menschen mit Lernschwierigkeiten hat die Ar- bei den Eltern, aber auch bei Geschwistern (2012 lag das beit in einer Werkstätte einen hohen Stellenwert – sie durchschnittliche Lebensalter der Eltern bei rund 75 Jah- ist identitätsstiftend und selbstwertstärkend. Leistungs- ren (Dieckmann & Metzler 2013)). abbau und störende Ver- haltensweisen führen Wenn Menschen mit letztendlich zum Verlust Lernschwierigkeiten bei des Arbeitsplatzes und ihren Familien leben, zu einem Aufenthalt im dann besteht der Kon- Förder- und Betreuungs- takt zu einem Träger nur bereich (FuB). Wenn die über die Tätigkeit in einer professionellen Begleit- Werkstätte. In diesem Fall personen die Verhaltens- fällt der Werkstätte die änderungen jedoch als Aufgabe zu, die Familien Zeichen einer möglichen Demenz erkennen, können sie für dieses Thema zu sensibilisieren und Informationen ihre Beobachtungen an Angehörige oder Mitarbeitende zur Verfügung zu stellen. Für pflegende Angehörige gibt an den Nahtstellen zum Wohnen weitergeben. Im Vor- es Schulungsangebote der Alzheimer-Gesellschaften und dergrund steht, den Arbeitsplatz so lange wie möglich über den Kontakt zu den Demenzfachberatungsstellen zu erhalten. Dafür ist es notwendig, die Erwartungen an können hilfreiche Informationen zu Ansprechpersonen in die sich verändernde Leistungsfähigkeit der betroffenen der Region oder zu ergänzenden Möglichkeiten der Ein- Person anzupassen. Das setzt bei den professionellen gliederungshilfe in Erfahrung gebracht werden. Begleitpersonen Hintergrundwissen voraus, wie Umwelt- stressoren vermindert werden können, wie der Arbeits- Welche Wohn- und Versorgungskonzepte platz angepasst werden kann oder Anforderungen re- werden empfohlen? duziert werden können. Besondere Aufmerksamkeit ist der Werkstattgruppe zu schenken, die als soziales Um- In Einrichtungen der Behindertenhilfe wird oft versucht, feld bedeutsam für die Arbeitsatmosphäre ist. Die Kolle- über individuelle Konstrukte die Situation zu meistern. ginnen und Kollegen in der Werkstätte brauchen Unter- Dennoch werden Grenzen erreicht, wenn keine ange- stützung, damit ein Perspektivenwechsel gelingt. Dann passten Konzepte entstehen. Dann wird aufgrund des wird der Leistungsverlust nicht als Ausdruck von Faul- erhöhten pflegerischen und personellen Aufwands ent- heit oder Desinteresse verstanden, sondern als Symp- schieden, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten und tom der Demenzerkrankung. Konflikte werden reduziert, Demenz ihr vertrautes Umfeld verlassen müssen, um in Hilfestellungen beim Gang zur Toilette oder in den Pau- einer Pflegeeinrichtung versorgt zu werden. Zu diesem senraum selbstverständlich. Medienangebote und Bro- Versorgungsbruch gibt es Berichte (Thompson 2002), schüren helfen bei diesem Perspektivenwandel (siehe dass im neuen Umfeld ein schneller Abbauprozess beob- weiterführende Informationen am Ende des Infoblatts). achtet wurde und sich das Lebensende früh einstellte. Welche Unterstützung brauchen Angehörige? Studien aus dem internationalen Ausland setzen bei den Wohn- und Versorgungssettings für Menschen mit Lern- Eltern und/oder Geschwister müssen über das Demenz- schwierigkeiten und Demenz zwei Schwerpunkte: risiko ihrer Familienmitglieder mit Lernschwierigkeiten informiert werden. Dies kann gut über die vorhande- Beim „Ageing in Place“ geht es darum, das so- nen Kommunikationsstrukturen im ambulanten oder ziale Umfeld der Betroffenen vorzubereiten, Deutsche Alzheimer Gesellschaft, Infoblatt 16 4 von 7
Demenz bei Menschen mit Lernschwierigkeiten Unterstützungssysteme bis hin zur palliativen Beglei- • Information und Unterstützung von An- und tung aufzubauen und räumliche Anpassungen frühzei- Zugehörigen tig in den Blick zu nehmen. Dann können Menschen mit • Entwicklung von Forschungsansätzen und Studien Lernschwierigkeiten und Demenz durch eine gute infra- zu den Sichtweisen der Betroffenen strukturelle und fachliche Unterstützung bis zum letzten Atemzug in ihrem gewohnten Umfeld bleiben. Weiterführende Informationen und Materialien Das „in place progression“ bedeutet eine konzeptio- nelle Weiterentwicklung des stationären oder ambulant Mensch zuerst – Netzwerk People First Deutschland e. V. betreuten Wohnumfeldes. Es geht um die Anpassung Website: http://www.menschzuerst.de/pages/ der personellen Präsenz und um adäquate Angebote, startseite/was-tun-wir/kampf-gegen-den-begriff- die sich an den Bedürfnissen der Betroffenen orientie- geistig-behindert.php ren. So müssen diese nicht in neue Einrichtungen mit passendem Versorgungsangebot umziehen, sondern Broschüre: Was ist eine Demenz? Ein Heft in Leichter das Versorgungsangebot vor Ort wird an ihren Bedarf Sprache. angepasst. Als Beispiel sei auf die ambulant betreute Kostenfrei bestellbar: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/ Wohnpflegegemeinschaft „Südring 36“ in Hamburg hin- service/publikationen/was-ist-eine-demenz--96074 gewiesen, die eine 24-Stunden Begleitung mit einem multidisziplinären Team realisiert hat. Mitarbeitende aus Broschüre: Hat Mama Demenz? Ein Heft über älter der Alten- und Krankenpflege und aus der Behinderten- werdende Menschen mit Demenz. In Leichter Sprache. hilfe ergänzen sich und haben als gemeinsames Ziel das Kostenfrei bestellbar: Wohlbefinden der Betroffenen im Blick. So kann auf die https://www.bundesregierung.de/breg-de/service/ Bedürfnisse von Menschen mit Lernschwierigkeiten und publikationen/hat-mama-demenz-ein-heft-ueber- Demenz pädagogisch und pflegerisch kompetent einge- aelter-werdende-menschen-mit-demenz-in-leichter- gangen werden (Grunwald et al. 2012; Ganß 2018). sprache--726474 Beide Ansätze haben noch Seltenheitswert. DVD: „Herausforderung Demenz“ für Menschen mit Lernschwierigkeiten. Wie kann die Situation für Menschen Kostenfrei bestellbar: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/ mit Lernschwierigkeiten und service/publikationen/-herausforderung-demenz-fuer- Demenz verbessert werden? menschen-mit-lernschwierigkeiten-116086 Verbesserungsbedarf besteht noch an vielen Stellen: Literatur • Verbesserung von Maßnahmen zur Diagnostik und AADMD (2013): NTG - Early Detection Screen for medizinischen Versorgung Dementia (NTG-EDSD). • Konzeptionelle Weiterentwicklung neuer Available from https://www.the-ntg.org/ntg-edsd Wohnformen • Verbindliche Qualifizierung von Mitarbeitenden der de Oliveira, L. C.; de Paula Faria, D. (2022): Behindertenhilfe zum Thema Demenz Pharmacological Approaches to the Treatment of • Umsetzung von Bildungskonzepten, um das Zusam- Dementia in Down Syndrome: A Systematic Review of menleben der Mitbewohnerinnen und Mitbewohner Randomized Clinical Studies. Molecules 27(10). zu stärken und die Arbeitsatmosphäre unter den Ar- beitskolleginnen und -kollegen in den Werkstätten zu erleichtern Deutsche Alzheimer Gesellschaft, Infoblatt 16 5 von 7
Demenz bei Menschen mit Lernschwierigkeiten Deb, S.; Hare, M.; Prior, L. (2007): Symptoms of dementia Statista 22.10.2022: https://de.statista.com/ among adults with Down's syndrome: a qualitative infografik/15758/down-syndrom-in-deutschland/ study. Journal of Intellectual Disability Research 51(9): 726-739. Takenoshita, S. et al. (2020): Prevalence of dementia in people with intellectual disabilities: Cross-sectional Demenz Support Stuttgart gGmbH / Caritasverband der study. International Journal of Geriatric Psychiatry 35(4): Diözese Rottenburg-Stuttgart e. V. (2017): Was ist eine 414-422. Demenz? Ein Heft in Leichter Sprache. Stuttgart. Thompson, D. (2002): Growing Older with Learning Demenz Support Stuttgart gGmbH / Lebenshilfe Baden- Disabilities: The GOLD Programme. Tizard Learning Württemberg (2019): „Herausforderung Demenz“ für Disability Review 7(2): 19-26. Menschen mit Lernschwierigkeiten. DVD, Stuttgart. Videla, L. et al. (2022): Longitudinal Clinical and Dieckmann, F.; Giovis, C.; Schäper, S.; Schüller, Cognitive Changes Along the Alzheimer Disease S.; Greving, H. (2010): Vorrausschätzung der Continuum in Down Syndrome. JAMA Network Open Altersentwicklung von Erwachsenen mit geistiger 5(8): e2225573. Behinderung in Westfalen-Lippe. Münster: Katholische Hochschule NRW. Dieckmann, F.; Metzler, H. (2013): Alter erleben – Lebensqualität und Lebenserwartung von Menschen mit geistiger Behinderung im Alter. Abschlussbericht. Stuttgart. Ganß, M. (2018): Südring 36: Eine Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderung und Demenz mit interdisziplinärer Begleitung. Demenz – Das Magazin 2018(39): 28-30. Grunwald, K.; Kuhn, C.; Meyer, T.; Voss, A. (2012): Demenz bei Menschen mit geistiger Behinderung: Eine empirische Bestandsaufnahme. Bad Heilbrunn. Halder, C. (2008): Über das Älterwerden von Menschen mit Down-Syndrom: Diese Menschen werden oft zu schnell als „Alzheimer-Patienten" abgestempelt. ProAlter 40(2): 30-36. Iulita, M. F. et al. (2022): Association of Alzheimer Disease With Life Expectancy in People With Down Syndrome. JAMA Netw Open 5(5): e2212910. Kuhn, C.; Rutenkröger, A. (2018): Risiko Demenz für Menschen mit Lernschwierigkeiten. Ergebnisse internationaler Studien. Frankfurt. Deutsche Alzheimer Gesellschaft, Infoblatt 16 6 von 7
Demenz bei Menschen mit Lernschwierigkeiten Für dieses Informationsblatt danken wir: Impressum Christina Kuhn und Dr. Anja Rutenkröger, Demenz Support Stuttgart gGmbH Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. Januar 2023 Selbsthilfe Demenz Friedrichstraße 236 10969 Berlin Tel: 030 - 259 37 95 0 Fax: 030 - 259 37 95 29 www.deutsche-alzheimer.de info@deutsche-alzheimer.de Alzheimer-Telefon: Tel: 030 - 259 37 95 14 Mo – Do 9 – 18 Uhr, Fr 9 – 15 Uhr Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft Berlin IBAN: DE91 1002 0500 0003 3778 05 BIC: BFSWDE33BER Informationsblätter der Deutschen Alzheimer Gesellschaft ❯ Link zur Downloadseite 1 Die Häufigkeit von Demenzerkrankungen 15 Allein leben mit Demenz 2 Die neurobiologischen Grundlagen 16 Demenz bei Menschen mit Lernschwierigkeiten der Alzheimer-Krankheit 17 Urlaubsreisen für Menschen mit 3 Die Diagnose der Alzheimer-Krankheit Demenz und ihre Angehörigen und anderer Demenzerkrankungen 18 Schmerz erkennen und behandeln 4 Die Genetik der Alzheimer-Krankheit 19 Autofahren und Demenz 5 Die medikamentöse Behandlung 20 Wahlrecht und Demenz von Demenzerkrankungen 21 Gehörlose und schwerhörige 6 Die nicht-medikamentöse Behandlung Menschen mit Demenz von Demenzerkrankungen 22 Haftung und Haftpflichtversicherung 7 Die Entlastung pflegender Angehöriger bei Demenzerkrankungen 8 Die Pflegeversicherung 23 Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen für 9 Das Betreuungsrecht pflegende Angehörige und Menschen mit Demenz 10 Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung, 24 Palliative Versorgung von Menschen Ehegattennotvertretungsrecht, Patientenverfügung mit Demenz in der letzten Lebensphase 11 Die Frontotemporale Demenz 25 Chronische Traumatische Enzephalopathie (CTE) 12 Klinische Forschung 26 Berufstätigkeit und vorzeitiger Ausstieg 13 Ambulant betreute Wohngemeinschaften aus dem Beruf bei Demenz für Menschen mit Demenz 27 Das Ehegattennotvertretungsrecht 14 Die Lewy-Körperchen-Demenz Deutsche Alzheimer Gesellschaft, Infoblatt 16 7 von 7
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