DER EHEMALIGE RÖMISCH-KATHOLISCHE FRIEDHOF AUF DER WYBORGER SEITE UND DIE KIRCHE MARIÄ-HEIMSUCHUNG IN SANKT-PETERSBURG

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DER EHEMALIGE RÖMISCH-KATHOLISCHE FRIEDHOF AUF DER WYBORGER SEITE UND DIE KIRCHE MARIÄ-HEIMSUCHUNG IN SANKT-PETERSBURG
Der ehemalige römisch-katholische Friedhof auf der Wyborger Seite und die Kirche Mariä-Heimsuchung in St.-Petersburg

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    DER EHEMALIGE RÖMISCH-KATHOLISCHE
     FRIEDHOF AUF DER WYBORGER SEITE
    UND DIE KIRCHE MARIÄ-HEIMSUCHUNG
           IN SANKT-PETERSBURG
DER EHEMALIGE RÖMISCH-KATHOLISCHE FRIEDHOF AUF DER WYBORGER SEITE UND DIE KIRCHE MARIÄ-HEIMSUCHUNG IN SANKT-PETERSBURG
Der ehemalige römisch-katholische Friedhof auf der Wyborger Seite und die Kirche Mariä-Heimsuchung in St.-Petersburg

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                                    CHRONIK DER EREIGNISSE
1711 – Eröffnung des ersten                                  Besserungsgefängnis mit Essen zu
Friedhofs für Ausländer                                      versorgen
(Sampsonijewskoje) in Sankt-                                 1878-1879 – Durch private Mittel
Petersburg (bei der Kirche des                               des Kaplans Franzkewitsch wird
Heiligen Sampson)                                            der Glockenturm errichtet und
1773 – Schließung des                                        geweiht
Sampsonijewskoje-Friedhofs.                                  1885 – In einem der Häuser der
Die Katholiken werden auf dem                                Friedhofskirche wird ein Altenheim
Smolenskoje- und Wolkowskoje-                                zu Ehren der Heiligen Maria
Friedhof beerdigt                                            gegründet
1828, 1842, 1848, 1852 – Die                                 Dezember 1894 – Die Mariä-
katholische Gemeinde bemüht sich                             Heimsuchung-Kirche erhält
um die Eröffnung eines eigenen                               den Status einer Filialkirche der
Friedhofs in Sankt-Petersburg                                Pfarrei der Heiligen Katharina
1852 – Der Architekt N. L. Benoît                            von Alexandrien auf dem Newskij
beginnt mit dem Entwurf einer                                Prospekt
Kapelle, eines Krankenhauses und                             1894 – Erste Erwähnung der
Altenheimes auf dem zukünftigen                              Kapelle im Männergefängnis
katholischen Friedhof                                        „Krestyi“ (sie wurde im Jahre
25.02.1853 – Der Erzbischof,                                 1902 offiziell der Kirche Mariä
Metropolit Ignaz Golowinski, legt                            Heimsuchung zugeschrieben)
die Entwürfe zur Genehmigung                                 14.12.1898 – In der Krypta
dem Innenministerium vor                                     der Kirche (südwestlicher Teil
20.01.1856 – Erhalt der gnädigen                             des Kellergewölbes) wird der
Erlaubnis des Zaren Alexanders II.                           Erbauer der Kirche, der Architekt
zur Eröffnung des Friedhofs und                              N. L. Benoît, bestattet
Errichtung der Kirche                                        01.01.1903 – Gründung der
16.05.1856 – Der neue Friedhof                               selbständigen Pfarrei unter dem
wird durch den Prälaten Anton                                Namen Mariä-Heimsuchung
Fialkowski geweiht                                           23.03.1911 – Nach dem Entwurf
02.07.1856 – Grundsteinlegung                                des Architekten A. I. Antonow
für die Mariä-Heimsuchungs-                                  beginnt der Bau der Kapelle des
Kapelle                                                      Heiligen Alex in Porochowye
                                                             (Koltuschskoe-Chaussee, heute
02.07.1859 – Einweihung der neu                              Kommuna-Straße; die Kapelle ist
erbauten Kirche durch Erzbischof,                            nicht erhalten geblieben)
Metropolit Wenceslaus Shilinski
                                                             1911 – Nach dem Entwurf des
1874 – Eröffnung einer                                       Architekten A. I. Antonow wird die
Schule für arme Kinder bei der                               Filialkapelle zu Ehren des Heiligen
Friedhofskirche                                              Franziskus in Lesnoj gebaut
1876 – Der Kaplan des                                        (Kusnetschnaja-Straße, heute
katholischen Friedhofs wird                                  Dresdenskaja-Straße, die Kapelle
beauftragt, die Häftlinge im                                 ist nicht erhalten geblieben). In
DER EHEMALIGE RÖMISCH-KATHOLISCHE FRIEDHOF AUF DER WYBORGER SEITE UND DIE KIRCHE MARIÄ-HEIMSUCHUNG IN SANKT-PETERSBURG
Der ehemalige römisch-katholische Friedhof auf der Wyborger Seite und die Kirche Mariä-Heimsuchung in St.-Petersburg

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Pargolowo wird für die Eröffnung                             Mai-Juni 1922 – Aus der Kirche
des neuen katholischen Friedhofs                             werden wertvolle Gegenstände
Land zugeteilt                                               beschlagnahmt
12.01.1912 – Im Frauengefängnis                              05.12.1922 – Die Kirche wird zum
wird die Kapelle zu Ehren der                                ersten Mal durch die Behörden
Mutter Gottes Ostrobramskaja                                 geschlossen und versiegelt
geweiht                                                      07.12.1922 – Die Filialkirchen in
24.06.1912 – Die Kapelle in Lesnoj                           Lesnoj und in Porochowye werden
wird durch den Priester Johannes                             geschlossen und versiegelt
Senkus geweiht                                               Juni 1923 – Die Kirche und die
1912-1914 – Nach dem Entwurf                                 Filialkirchen werden wieder für den
des Architekten I. W. Padlewski                              Gottesdienst geöffnet
wird die Kapelle des katholischen
Friedhofs in Pargolowo gebaut                                18.11.1923 – Schwester
                                                             L. Tschechowska wird verhaftet
1914 – In der Pfarrei wird ein
Gymnasium eröffnet. Es wird                                  15.06.1925 – Die Kirche des
den Schwestern anvertraut,                                   Friedhofs in Pargolowo wird
Missionarinnen der Heiligen                                  geschlossen
Familie mit der seligen Boleslawa-                           1927-1928 – Der katholische
Maria Lament als Generaloberin                               Friedhof der Wyborger Seite wird
April 1916 – Eröffnung einer                                 endgültig geschlossen
Kapelle im ntersuchungsgefängnis                             1930 – Auf einem Teil des
auf der Schpalernaja-Str. 25                                 Friedhofsgeländes wird eine
17.07.1916 – Die Kapelle des                                 Eisengießerei gebaut
Heiligen Alex in Porochowye wird                             1930-1931 – Versuche seitens der
eingeweiht                                                   Behörden, die Kirche zu schließen
1917-1919 – Die Kapellen in den                              1931-1933 – Über den
Gefängnissen werden geschlossen                              katholischen Friedhof hinweg wird
1918 – Metropolit Eduard von der                             die Verlängerung der Mineralnaja-
Ropp schließt den Friedhof offiziell                         Straße angelegt
für neue Bestattungen                                        25.10.1935 – Die Kirche des
1918-1933 (?) – Boleslawa Lament                             Heiligen Alex in Porochowye wird
und Schwester Lucia Tschechowska                             geschlossen (in dem Gebäude
richten illegalerweise eine Schule                           wird ein Arbeiterwohnheim
ein, wo Katechismusunterricht                                eingerichtet)
erteilt wird                                                 26.06.1937 – Der Pfarrer und
Februar 1919 – Verstaatlichung                               Priester der Gemeinde, Epiphan
des Friedhofseigentums                                       Akulow, und 25 Mitglieder des
26.12.1919 – Ein Komitee                                     Pfarrgemeinderates werden
von Katholiken der Wyborger                                  verhaftet
Seite wird gebildet, welches                                 07.09.1938 – Die Verordnung des
das Kirchengebäude und                                       Präsidiums des Obersten Sowjets
Kircheneigentum vor Eingriffen der                           der RSFSR zur Schließung der Kirche
Sowjetmacht schützen soll                                    Mariä Heimsuchung wird erlassen
DER EHEMALIGE RÖMISCH-KATHOLISCHE FRIEDHOF AUF DER WYBORGER SEITE UND DIE KIRCHE MARIÄ-HEIMSUCHUNG IN SANKT-PETERSBURG
Der ehemalige römisch-katholische Friedhof auf der Wyborger Seite und die Kirche Mariä-Heimsuchung in St.-Petersburg

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08.10.1938 – Die Kirche des                                  Anfang der 1970er Jahre – Das
Heiligen Franziskus in Lesnoj wird                           Gebäude der katholischen Kirche
geschlossen (am 17.11.1938 wird                              in Pargolowo wird abgerissen
sie in ein Wohnheim umgebaut)                                1978 – Endgültige Bebauung des
01.11.1938 – Die Kirche                                      Friedhofsgeländes mit Industrie-
Mariä Heimsuchung auf dem                                    und Lagergebäuden
katholischen Friedhof wird                                   1983 – In dem Kirchengebäude
geschlossen                                                  wird eine Abteilung
02.11.1938 – Ein Teil der                                    elektrohydraulischer Forschungen
Kirchenausstattung wird dem                                  des Instituts für chemische
Museum für Religionsgeschichte                               Bodenverbesserung eröffnet
der Akademie der Wissenschaften                              November 1992 – Die katholische
der Sowjetunion übergeben.                                   Pfarrei Mariä-Heimsuchung wird
Im Gebäude selbst wird ein                                   neu ins Leben gerufen
Kartoffellager eingerichtet
                                                             07.09.1993 – Durch den Beschluss
22.-25.10.1939 – Das Präsidium                               des Kleinen Stadtrates wird das
des Leningrader Stadtrates                                   Kirchengebäude als Denkmal
verabschiedet den Beschluss, die                             lokaler Bedeutung unter staatlichen
Grabdenkmäler des katholischen                               Schutz gestellt. Die Grenzen
Friedhofes zu beseitigen                                     zum Schutz des Territoriums des
Anfang der 1950er Jahre – Die                                Denkmals werden bestätigt
letzten Grabdenkmäler des                                    15.12.2002– Durch
römisch-katholischen Friedhofes                              Gerichtsbeschluss wird das
auf der Wyborger Seite werden                                Kirchengebäude der katholischen
entfernt                                                     Gemeinde zur Nutzung übergeben
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                                   KURZE HISTORISCHE SKIZZE

B   is zum Jahre 1856 besaß die Sankt-Petersburger katholische Gemeinde keinen
    eigenen Friedhof. Im Jahre 1711 wurde durch Erlass Peters des Großen ein
Friedhof für Ausländer an der Kirche des Heiligen Sampson auf der Wyborger Seite
eröffnet, der 62 Jahre lang existierte; im Jahre 1713 wurde außerdem ein Friedhof
auf der Apotheker-Insel eingerichtet. Doch ein großer Teil der Katholiken, die bis
zum Jahre 1856 in Sankt-Petersburg verstarben, wurde auf den städtischen
Friedhöfen Wolkowskoe und Smolenskoe beerdigt.
     In den Jahren 1848 bis 1854 gelang es, unter Mitwirkung des einzigen katho-
lischen Mitglieds der Zarenfamilie, des Herzogs Maximilian von Leuchtenberg, die
Erlaubnis des Zaren und des Innenministeriums zur Eröffnung eines Friedhofes auf
dem Gebiet des so genannten „Schnepfenfeldes“ auf der Wyborger Seite zu erhal-
ten. Neben dem Herzog müssen auch der Oberstleutnant L. Baranowski sowie der
Priester und Mönch D. Lukaschewitsch als wesentliche Initiatoren für den Bau des
katholischen Friedhofs genannt werden.
     Im Jahre 1852 fertigte der Architekt N. L. Benoît Entwürfe für die Kirche und die
Bauten auf dem Friedhof an (im Jahre 1853 wurde der Plan umgearbeitet und das
Projekt somit billiger). Ein Dominikaner, der Priester und Mönch, Dominik Lukasche-
witsch, der in der Kirche der Heiligen Katharina auf dem Newskij Prospekt seinen
Dienst versah, sammelte Spenden (bis zum Baubeginn wurden von ihm 60 350 Rubel
gesammelt, insgesamt wurden nach verschiedenen Angaben 148 000 Rubel für
den Bau des Friedhofes und der Kirche aufgewendet). Am 20.01.1856 genehmigte
Zar Alexander II. den Bau des Friedhofes und der Kirche. Vom städtischen Grund
und Boden wurden 10 Deßjatinen und 30 Quadratsaschen abgesondert.
     Sogleich nach der Eröffnung der katholischen Nekropole wurde eine proviso-
rische Kapelle in einem Holzhäuschen eingerichtet. Am 02.07.1856 wurde durch
den Geistlichen, Prälat Anton Fialkowski, der Grundstein für die Kirche gelegt und
der Bau nach genau drei Jahren vollendet – am 02.07.1859.
     In den Jahren 1878 bis 1879 wurde durch den Architekten N. L. Benoît und den
Techniker E. Bikarjukow ein Glockenturm an das Gebäude angebaut, finanziert aus
                                      Mitteln des Friedhofskaplan und Priesters
                                       Franzkewitsch. Daraufhin wurde die Kirche
                                       nochmals geweiht. Die Wandmalerei im
                                       Inneren der Kirche stammt von A. Charle-
                                       magne.
                                           Bis zum Jahre 1908 blieben auf dem
                                      Friedhof praktisch keine ungenutzten Absch-
                                      nitte, seit 1912 wurde die Anzahl der Begräbnis-
                                      se begrenzt, und der Friedhof im Jahre
                                      1918 durch den Metropoliten Baron Eduard
                                      von der Ropp offiziell geschlossen.
                                           In der katholischen Nekropole ruhen: die
                                                  Generäle O. P. Augustinowitsch,

                                                                             Projekt der Kapelle,
                                                                             Architekt N. Benoît
Der ehemalige römisch-katholische Friedhof auf der Wyborger Seite und die Kirche Mariä-Heimsuchung in St.-Petersburg

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Ja. Borkowski, U. I. Weljamowitsch , W. M. Karlowitsch, A. Monteverde, F. W. Odynez,
I. I. Sabir, P. Talajewski, I. A. Tokarschewski; der Konteradmiral S. A. Konarschewski;
viele berühmte Gelehrte: der Mathematiker W. A. Ankudowitsch, die Professoren
der Bergbauhochschule: der Erfinder S. G. Wojslaw sowie A. Ju. Nowizki, der
Professor der Göttinger Universität und Chemiker E. Wroblewski, die Professoren
des Technologischen Instituts B. T. Wyleschinski, I. A. Jewnewitsch und M. A. Kros-
nowski, der Begründer der russischen Forstwissenschaft und Professor der
Forsttechnischen Akademie A. F. Rudzki mit Familie, der Chemietechnologe
I. Songin, der Geologe L. F. Jatschewski, der Archivar des Außenministeriums
F. I. G. Hilferding, der Begründer des ersten russischen Arbeitskreises der Liebhaber
des Altertums W. F. Krajewski; die Baumeister Sch.-Sch. und I.-M. Charlemagne,
I. W. Balinski, A. A. Klewschtschinski, A.-F. K. Krasowski, K. Majewski, A. Stafieri,
A. D. Fialkowski; die Ärzte S. A. Wojno, S.-F. Danillo, W. Koslowski, W. Piotrowski,
M. S. Usass, I. P. Scheliga-Merschejewski; der Komponist und Kapellmeister
A. A. Derfeldt, der Komponist, Dirigent und Musikwissenschaftler W. Kasinski, die
Professoren für Gesang T. I. Zanetti und F. Ronconi, der Kammermusiker F. Klimpe,
der belgische Komponist Ch. Carlier, der Verfasser der Hymne des Italienischen
Königreichs und weltbekannte Flötist C. Ciardi, der Komponist C. Pouni; die
Sängerin Angelina Bosio-Xindavelonis, die Schauspieler A. Durocher, M. und
F. Lede, O. L. Rosenfeld, die Mitglieder der Akademie der Künste L. und Ju. Bonafede,
der Bildhauer G. O. Botta, die Künstler K. I. Brosch, A. Molinari, J. Pereswet-Soltan;
Rektor der Akademie der Künste in den Jahren 1855-1871 F. A. Bruni (unter dessen
                                                        Arbeiten sich die Wandmalereien
           Herzog Maximilian v. Leuchtenberg            der Isaaks-Kathedrale in Sankt-
                                                        Petersburg und der Christus-
                                                        Erlöser-Kirche in Moskau befan-
                                                        den); der Aquarellmaler L. Pre-
                                                        mazzi (von dem sich drei Werke
                                                        im Russischen Museum befin-
                                                        den), das Akademiemitglied
                                                        A. O. Baudet-Charlemagne, der
                                                        Medailleur I. I. Reimers; die ka-
                                                        tholischen Wohltäter F. Jeaume,
                                                        L. und A. Linewitsch, I. Tscho-
                                                        powski, der Militärpädagoge
                                                        W. S. Ignatowitsch, der Lehrer
                                                        für Gebärdensprache W. I. Fleuri,
                                                        der erfolgreiche Verleger
                                                        A. A. Pluchard, die Eltern des Je-
                                                        suitenpaters P. Pierling (des
                                                        berühmten Historikers der katho-
                                                        lischen Kirche in Russland).
                                                            Ebenfalls wurden hier beige-
                                                        setzt: der Held des Jahres 1812
                                                        W. I. Tentschiz-Piotrowski und
                                                        die für den Russischen Staat
                                                        Gefallenen, der Rittmeister
                                                        W. Gabdank-Dobaschinski und
Der ehemalige römisch-katholische Friedhof auf der Wyborger Seite und die Kirche Mariä-Heimsuchung in St.-Petersburg

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                                                     K. Dlusski. Seine letzte Ruhe-
                                                     stätte auf dem Wyborger Fried-
                                                     hof fand A. S. Puschkins Lyzeums-
                                                     Freund und Sekundant K. K. Dan-
                                                     sas.
                                                          Unter den auf dem Friedhof
                                                     Bestatteten waren viele Vertre-
                                                     ter des hohen katholischen
                                                     Klerus: die Prälaten I. Baranze-
                                                     witsch, A. Boginski, A. Wroblew-
                                                     ski, S. Jodkewitsch, P. Kaminski,
                                                     I. Leski, A. Litwinowitsch, W. Maj-
                                                     ewski, D. Moschtschizki, I. Raju-
                                                     netz, U. Rokitzki, Ju. Sobolewski,
                                                     S. Jakusewitsch, der Kanoniker
                                                     I. Rymscha, der Pfarrer der Fried-
                                                     hofskirche und ehrenvolle Kano-
                                                     niker L. Slowinski, die Dekane
                                                     F. Wroblewski, N. Gorski, F. Dob-
                                                     rowolski, D. Lodsewitsch, I. Schki-
                                                     londs, der Rektor und Professor
                                                     der Römisch-katholischen Geist-
                                                     lichen Akademie A. Iwanowski
                                                     u.a. Ihre letzte Ruhestätte fan-
                                                     den hier die Mitglieder von
                 Architekt N. Benoît                 Adelsgeschlechtern: der ent-
                                                     fernte Verwandte des Helden
des Vaterländischen Krieges des Jahres 1812 I. E. Barklay de Tolli, die Familie der
Barone Galliard de Baccara, E. de Garder, A. und L. Golitzyn, die Vertreter des
Geschlechtes der Gonsago-Pawlitschinski, die Grafen Grabowski, der Graf
W. W. Gorna-Kletscha-Rottermund, Gräfin N. N. Ligny de Luxembourg, M. Dobro-
noki, K. de la Droitier, Familie Dubissa-Krotschak, die Mitglieder des Geschlechtes
von Siger-Korn, Familie de la Voss, Baron F. von Linken, die Fürstentochter Ju. Ljubo-
mirska, Gräfin S. de Marmond, E. von Möbes, Baron O. Merz von Merzenfeld, die
Grafen Ostrorog, M. Piaron de Mondesir, K. von Plater, K. von Pletz, die Mitglieder
der Geschlechter von Plater-Broel, de Rame, de Rühl, Brun de Sainte-Cathérine,
d’Auvret, Zege von Manteufel und Van der Vlit, der Vicomte und Träger des Ordens
der Ehrenlegion E. Pietro, Senator I. A. Romejko-Gorko, Fürst A. S. Samson-
Podbereski, Graf und Gräfin de Susor, S.-M.-T. de Talleyrand-Perigord, Graf Ja. Tysch-
kewitsch, das Mitglied des Staatsrates des Russischen Imperiums, Minister
und Staatssekretär des Königreichs Polens, Graf W.-S.-A. Uetterdodt, der kumy-
kische Khan L. Batyr-Mirza Uzmijew, Gräfin M. Tschapska, K. M. von Stein und
viele andere.
    Auf dem Friedhof wurde ebenfalls der Botschafter des Kaisers von Brasilien,
Baron I.-B. d’Algandra mit seiner Gattin beigesetzt.
    In dem Kellergewölbe der Kirche lagen die Mogilewer Erzbischöfe und
Metropoliten unter marmornen Sarkophagen mit Flachreliefen, die die entschla-
fenen geistlichen Würdenträger im liturgischen Gewand darstellten: Alexander-
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Kasimir Gintowt-Dsewaltowski, Ignaz
Golowinski, K. Dmochowski, B.-I. Klopo-
towski, S.-M. Koslowski, A. Fialkowski,
sowie die Bischöfe und Suffragane
G. Iwaschkewitsch und I.-M. Stanewski.
    Besondere Grabstellen befanden
sich im südwestlichen Teil des Keller-
gewölbes (die Gruft der Familie Benoît,
in der die erste Beisetzung auf das Jahr
1870 zurückgeht; am 14.12.1898 wurde
dort der Erbauer der Kirche selbst,
N. L. Benoît bestattet) und auf der ge-
genüberliegenden Seite (die Familien-
gruft der Grafen Pototzki) Unter einem
besonderen Altar ruhte die Baronesse
M. O. von Korf (geborene Krasowska).
Außerdem wurden hier der Priester und
Mönch D. Lukaschewitsch, die Adligen
A. Bogumenski und K. Strschelezki be-
stattet, sowie – nach verschiedenen
Angaben – der Botschafter des Königs
von Sizilien, der berühmte Diplomat
und Repräsentant der Periode des
Wiener Kongresses, Herzog Antonio-Ma-                                       Grabmal v. A. Bosio
resco Serra-Capriola.
                Grabmal v. F. Bruni
                                                                  Im Jahre 1894 wurde die Friedhofs-
                                                             kirche zur Filialgemeinde (Mutterpfarrei
                                                             blieb Sankt Katharina von Alexandrien,
                                                             und am 01.01.1902 zur selbständigen
                                                             Pfarrei erklärt, in deren Grenzen die
                                                             Gebiete der heutigen Stadtbezirke
                                                             Wyborgski, Kalininski und Krasnogwar-
                                                             dejski fielen, sowie vermutlich auch ein
                                                             Teil des Kreises Wsewoloschski des heu-
                                                             tigen Leningrader Bezirkes. In den Jahren
                                                             1909-1916 entstanden zur Kirche wei-
                                                             tere drei Filialkapellen – die Kapelle des
                                                             Heiligen Herzen Jesu in Pargolowo, des
                                                             Heiligen Franziskus in Lesnoj und des
                                                             Heiligen Alex in Porochowye. Offen-
                                                             sichtlich wurde zur Friedhofspfarrei auch
                                                             die Kapelle in Rjabowo (heute die Stadt
                                                             Wsewoloschsk) angefügt, die am
                                                             30.11.1916 im Haus I. W. Bujwis eröffnet
                                                             wurde. Obwohl die Pfarrei an der
                                                             Friedhofskirche im vorrevolutionären
                                                             Petersburg die kleinste war (3800 Katho-
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                                       Projekt der Kapelle in Pargolowo

liken im Jahre 1915, 5000 im Jahre 1918), war auf diese Weise das Gemeinde-
leben bis zum Jahre 1917 sehr intensiv und dehnte sich auf ein beträchtliches
Gebiet aus.
    Nach der Revolution des Jahres 1917 trat eine grundlegende Wende im Leben
der Pfarrei ein. Im Laufe von zwei Jahren (1917-1919) wurden die in den Gefäng-

                                 Prozession zum Wyborger Friedhof, 1918
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                                   Hauptaltar der Kirche. Anfang XX Jhd.

nissen existierenden Kapellen geschlossen. In dieser Zeit (1919) wurde auch der
Friedhof verstaatlicht. Im Juli 1920 wurde von den Bolschewiken ein Akt von Vanda-
lismus verübt – ungefähr 100 Särge, die zur Überführung ins Ausland vorbereitet
waren, wurden aus dem Kellergewölbe der Kirche entfernt und auf den Friedhof in
Pargolowo gebracht, wo man sie ohne jegliche Ordnung vergrub (dabei wurde ein
Teil der Särge für die Bedürfnisse der bolschewistischen Macht konfisziert, die
sterblichen Überreste der Verstorbenen wurden in einen vorher ausgehobenen
Graben geworfen).
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                                                             Kirche Hl. Alex in Porochowye

    Im Mai und Juni 1922 beschlagnahmten die sowjetischen Behörden wertvolle
sakrale Gegenstände, die sich in der Kirche befanden, und forderten von der
Gemeinde den formellen Verzicht auf das Kircheneigentum sowie die Unterzeich-
nung eines entsprechenden Vertrages über die Nutzung des Gebäudes. Die
Gemeinde der Friedhofskirche weigerte sich, ebenso wie alle anderen Gemeinden
Petrograds, solch einen Vertrag zu unterzeichnen, und vom 05.-07.1922 wurden
die Pfarrkirche sowie die Kirchen in Pargolowo, Udelnaja und Porochowye ge-
schlossen (bis Juni 1923). Die Schwestern, Missionarinnen der Heiligen Familie, die
seit 1918 (bis 1933) unter solchen Bedingungen in der Pfarrei arbeiteten, eröff-
neten illegalerweise eine katholische Schule (auf Grund des „Dekrets über die
Trennung der Kirche vom Staat und der Schule von der Kirche“ vom Rat der
Volkskommissare aus dem Jahre 1918 wurde es unmöglich, Kinder legal in den
Grundlagen der Glaubenslehre zu unterrichten). Wegen ähnlicher Tätigkeit wurde
die Schwester L. Tschechowska am 18.11.1923 verhaftet und am 19.05.1924 zu
zehn Jahren Gefängnishaft verurteilt.
    Am 30.12.1923 wurde die Kirche während eines Brandes ernsthaft beschädigt,
jedoch gelang es dank Spenden von Petersburgern und Katholiken aus ganz
Russland, sie in kürzester Zeit wieder instand zu setzen.
    Am 15.06.1925 wurde die Kirche des katholischen Friedhofs in Pargolowo ge-
schlossen.
    Aber die Hauptgefahr stand noch bevor. Im Jahre 1930 wurde auf einem Teil
des katholischen Friedhofs auf der Wyborger Seite eine Eisengießerei gebaut. Mit
diesem Schritt begann die Zerstörung der einzigartigen Nekropole. Gleichzeitig
unternahmen die städtischen Behörden in den Jahren 1930 und 1931 Versuche,
die Friedhofskirche zu schließen. Ebenfalls in dieser Zeit wurde über das
Der ehemalige römisch-katholische Friedhof auf der Wyborger Seite und die Kirche Mariä-Heimsuchung in St.-Petersburg

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Friedhofsgelände hinweg die Verlängerung der Mineralnaja-Straße gelegt. Im
Jahre 1933 wurde die Kirche des Heiligen Alex in Porochowye geschlossen, und im
Jahre 1935 die Kirche des Heiligen Franziskus in Lesnoj.
    In den Jahren 1937 und 1938 kam es zu Verhaftungen von Mitgliedern des
Pfarrgemeinderates. Am 25.08.1937 wurde auch der Pfarrer und Priester Epiphan
Akulow, festgenommen (ausführlicher über ihn, siehe unten).
    Am 07.09.1938 wurde die Verordnung des Präsidiums des Obersten Sowjets der
RSFSR zur Schließung der Kirche Mariä-Heimsuchung erlassen, obwohl die
Gottesdienste noch bis zum November fortgesetzt wurden. Danach wurde in der
Kirche ein Kartoffellager eingerichtet. Vom 22.–25.09.1939 wurde vom Präsidium
des Leningrader Sowjets der Beschluss über die Beseitigung des katholischen
Friedhofs angenommen. Danach wurde das Kirchengebäude als Speicher genutzt;
es gab sogar Pläne, in ihm eine Moschee zu eröffnen. Die Reste des Friedhofes be-
gann man, Anfang der 1950er Jahre zu beseitigen, und im Jahre 1978 wurde das
Gelände vollständig mit Industrie- und Lagergebäuden bebaut.
    Die für Russland einzigartige Nekropole wurde völlig vernichtet, und das
Kirchengebäude verfiel nach und nach (die Turmspitze wurde abgerissen, im
Inneren wurden provisorische Zwischendecken und Wände eingezogen, ein Teil
der Fensteröffnungen wurde zugemauert, im nördlichen Teil des Gebäudes wurden
Einfahrtstore angelegt, ein großer Teil der Einzelstücke des Interieurs ging verloren,
das Dränagesystem im Keller wurde beschädigt, der Fußboden im Keller ist durch
Betonaufgießungen um 30 cm im Vergleich zu der ursprünglichen Höhe angeho-
ben worden usw.).

                                                                 Kirche Hl. Franziskus in Lesnoje
Der ehemalige römisch-katholische Friedhof auf der Wyborger Seite und die Kirche Mariä-Heimsuchung in St.-Petersburg

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 DIE SELIGE SR. BOLESLAWA-MARIA
      LAMENT, DIE GRÜNDERIN
        DER KONGREGATION
DER MISSIONARINNEN DER HEILIGEN
FAMILIE (ARBEITETE IN DER PFARREI
        VON 1914 BIS 1921)

Swerkerfamilie.
   ie wurde am 03.07.1862 in Łowicz (Polen)
   geboren und stammte aus einer Hand-
                Sie erhielt eine gute Aus-
bildung, trat in die Kongregation der
Schwestern der Familie Mariens ein. Im
Laufe von elf Jahren befasste sie sich mit
wohltätiger Arbeit. Auf den Rat des
Beichtvaters, des seligen Honorat
Kosminski, begann sie im Jahre 1903
in Mogilew zu arbeiten. Im Oktober
1905 gründete sie die eigene
Kongregation der Missionarinnen
der Heiligen Familie, deren Aufgabe
es war, die Wiedervereinigung der
katholischen und orthodoxen
Kirche durch Gebet und Werke der
Frömmigkeit zu fördern. Seit 1907
arbeitete sie in Petersburg in der
Pfarrei des Heiligen Kasimirs. Im
Jahre 1913 eröffnete sie eine Schule
in der Pfarrei des Heiligen Hyazinth
in Wyborg. Auf Einladung des
Pfarrers von Mariä- Heimsuchung
betätigte sie sich gemeinsam mit
einigen Schwestern seit 1914 in der Schule der Friedhofskirche. Nach der Revolution,
im Jahre 1918, eröffnete sie illegalerweise (gemeinsam mit Schwester Luzia
Tschechowska) eine katholische Schule in der Pfarrgemeinde von Mariä-
Heimsuchung. Der Unterricht fand in der Wohnung der Schwestern statt und, in
besonderen Fällen (für konspirative Zwecke), bei den Grabdenkmälern auf dem
Friedhofsgelände. Gleichzeitig wurde von den Schwestern eine kostenlose Küche
für Arme und Kinder eingerichtet (in Petrograd waren in dieser Zeit Hunger und
verwaiste Kinder häufige Erscheinungen). Im Jahre 1921 sah sich Mutter Lament
gezwungen, einen großen Teil ihrer Schwestern nach Polen zu schicken, jedoch
blieb die Schule auf dem Friedhof nach verschiedenen Angaben noch bis 1933 (?)
in Betrieb. Die lebendige Geistigkeit der seligen Boleslawa Lament war gespeist von
einer tiefen eucharistischen Frömmigkeit und vom Gebet zum Hochheiligen
Herzen Jesu.
    Sr. Boleslawa Lament starb am 29.01.1946 in Białystok (Polen). Am 05.06.1991
erhob der Diener Gottes, Papst Johannes Paul II. Sr. Boleslawa-Maria Lament in den
Stand der Seligen (Liturgisches Gedenken ist am 29.01.).
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                NEUMÄRTYRER EPIPHAN AKULOW
   PFARRER VON MARIÄ-HEIMSUCHUNG IN DEN JAHREN 1934 BIS 1937

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                                                                 den Jahren 1934 bis 1937 war der
                                                                             Epiphan Akulow Pfarrer
                                                                  Kirche Mariä Heimsuchung. Zur Zeit
                                          zählt er zu den 16 Kandidaten für eine
                                          Beatifikation (Seligsprechung) der ka-
                                          tholischen Neumärtyrer Russlands.
                                               Als Laie Igor Alexandrowitsch Aku-
                                          low, wurde er am 13.04.1897 in dem
                                          Dorf Nowonikitskoe im Gouvernement
                                          Twer in einer Bauernfamilie geboren,
                                          lernte auf der Realschule und arbeitete
                                          auf der Nikolajewskaja-Eisenbahn. Im
                                          Jahre 1919 diente er in der Roten Armee.
                                          Seit 1920 war er Novize des Alexander-
                                          Nevskij-Klosters in Petrograd und Stu-
                                          dent des Petrograder Theologischen
                                          Instituts. Am 02.07.1921 nahm er die
                                          Mönchsweihe an. Unter dem Einfluss
                                          der Bekanntschaft mit dem seligen
                                          Exarchen Leonid Fedorowitsch trat er
                                          zum Katholizismus über. Im Sommer
                                          1922 wurde er zum Priester geweiht
                                          (nach byzantinischem Ritus), diente als
Vikar der griechisch-katholischen Kirche des Heiligen Geistes in Petrograd. Im Mai
1923 wurde er verhaftet und nach einem Monat entlassen. Er versah seinen pasto-
ralen Dienst in Witebsk, danach wieder in Petrograd. Am 29.11.1923 wurde er in
der Gruppenangelegenheit „russische Katholiken“ festgenommen und der fak-
tischen Führung ihrer Tätigkeit beschuldigt. Am 19.05.1924 wurde er zu zehn
Jahren Gefängnishaft verurteilt. Nachdem er im Jahre 1933 vorzeitig entlassen
wurde, kehrte er nach Leningrad zurück. Dort diente er in der Kirche des Heiligen
Herzen Jesu, der Kirche des Heiligen Kasimir und der Kirche des Heiligen Franziscus.
Von 1934 bis 1937 war er Pfarrer der Friedhofskirche. Er wurde zunächst im April
1935 und endgültig am 25.08.1937 verhaftet. Am 27.08.1937 wurde er erschossen
und auf dem Lewaschowskaja-Ödland beerdigt. Am 31.05.1989 wurde er postum
rehabilitiert.

    DER KATHOLISCHE FRIEDHOFES AUF DER WYBORGER SEITE VON
  SANKT-PETERSBURG IST FÜR DIE KATHOLIKEN RUSSLANDS UND FÜR
   DIE KULTUR UNSERES LANDES VON UNSCHÄTZBARER BEDEUTUNG

D   ie Einzigartigkeit des katholischen Friedhofes auf der Wyborger Seite bestand
    darin, dass hier Personalitäten aus verschiedensten Ländern begraben lagen:
Polen, Weißrussen, Ukrainer, Deutsche, Franzosen, Belgier, Schweizer, Italiener,
Österreicher, Ungarn, Engländer, Irländer und Schottländer, Russen, Schweden,
Dänen, Norweger, Finnen, Letten, Litauer, Tschechen, Holländer, Spanier, Brasilianer,
Der ehemalige römisch-katholische Friedhof auf der Wyborger Seite und die Kirche Mariä-Heimsuchung in St.-Petersburg

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Armenier, Hebräer, Perser, Kumiken, und Vertreter vieler anderer Nationalitäten. Die
meisten waren Polen und Weißrussen; die deutsch-, französisch- und italienisch-
sprachigen Katholiken sowie die Letten und Litauer stellten weitere wichtige
Gruppen dar. Die Zahl der Beerdigten war ebenfalls sehr wichtig und erreichte, laut
einigen Schätzungen, 40 000 Menschen. Unter ihnen befanden sich nicht wenige
bekannte Persönlichkeiten, die Russland gedient haben, weltliche und geistliche
Würdenträger, Vorreiter der Naturwissenschaften oder der Kunst, staatliche
Amtsträger, Persönlichkeiten der Armee, Diplomaten und Vertreter der Aristokratie
verschiedenster Herkunft. Sogar die sehr kurze Aufzählung von Namen einiger der
hier Begrabenen (siehe oben) zeigt eindeutig, wie wichtig dieses religiöse und kul-
turelle Zentrum war.
    Abgesehen davon, dass der katholische Friedhof auf der Wyborger Seite einer
der wenigen konfessionellen Friedhöfe der russischen Katholiken war (normaler-
weise wurden Katholiken auf allgemeinen städtischen, orthodoxen oder protestan-
tischen Friedhöfen begraben), war er in der Tat die wichtigste und größte Institution,
was die kulturellen Beziehungen anbetrifft und in dem Sinne kann sich nicht einmal
der Friedhof von Vvedenski mit ihm vergleichen.
    Der Friedhof und die Kirche hinterließen bleibende Spuren in der klassischen
russischen Literatur (das poetische Werk von N. Nekrassov „Zum Tode von Bosio“)
und in den Memoiren (A. Benoît, „Das Leben des Künstlers“).
    Die Kirche Mariä Heimsuchung ist mit der Tätigkeit der seligen Boleslawa Maria
Lament verbunden; von 1934-1937 diente hier auch der heiligmäßige russische
Märtyrer Stephan Akulov.

                                 Friedhof vor der endgültigen Beseitigung
Der ehemalige römisch-katholische Friedhof auf der Wyborger Seite und die Kirche Mariä-Heimsuchung in St.-Petersburg

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              DIE BEDEUTUNG DES KATHOLISCHEN FRIEDHOFES
            AUF DER WYBORGER SEITE FÜR DIE DEUTSCHSPRACHIGE
                        KATHOLISCHE GEMEINDE

AufFamilien
     dem Friedhof wurden unter anderem auch Vertreter bekannter deutscher
            begraben:
 BENOÎT Nikolaj Leontowitsch, † 11.12.1898.
    Geb. am 01.07.1813. Architekt, Meister der Eklektik, Vorstand der Petersburger
Gesellschaft der Architektur, Erbauer von Kirchen katholischer Friedhöfe (Deutscher
von Seiten der Mutter, geborene Gropp).
    HILFERDING, Fedor Iwanowitsch, geb. am 26. 06.1798 † am 05.01.1864, Direktor
der Archive des Aussenministeriums.
    DERFELDT, Anton Antonowitsch, Kapellmeister der Armeegarden, geb.
08.08.1810, † am 12.01.1869. Kapellmeister und Komponist (1810-1869). Die er-
folgreichen musikalischen Fähigkeiten von Derfeldt bewegten seinen Vater dazu,
ihn zur Perfektionierung ans Pariser Konservatorium zu schicken. Nach Beendigung
des Kursus beteiligte sich Derfeldt, ohne nach Erlaubnis der russischen Regierung
zu fragen, bei der Besetzung Algeriens. Nachdem er in der Légion d’honneur ge-
dient hat, kehrte er nach Russland zurück, wo er als Deserteur in Warschau einge-
sperrt wurde und anschließend in den Kaukasus verbannt wurde. Hier wurde
Derfeldt in die Gemeinschaft der Offiziere aufgenommen, organisierte Konzerte
und musikalische Abende. Im Jahre 1844 errang der Name Derfeldt einen derar-
tigen Rang von Bekanntheit, dass ihm der Posten des Helfers des Kapellmeisters
der Garde vorgeschlagen wurde. 1850 starb der Kapellmeister und musikalische
Inspektor der Garde der Region von Petersburg, Gaase, und wurde durch Derfeldt
nachbesetzt. Er lässt das kirchliche Kriegsorchester verschiedenste Musikstücke
spielen und legt ihnen Partituren vor, die bis heute noch ausgeführt werden. Er
bereitete die ersten Solisten aus diesem Orchester vor, schrieb Romane, die in sei-
ner Zeit erfolgreich waren, wirkte bei musikalischen Revuen mit und gab selbst die
einzige und sich mit seinem Tod beendende russische Orchesterrevue heraus.
    SIEGER-KORN, Michail Ksawarewitsch, Ingenieur-General-Leutnant, geb. am
07.09. 1835, gest. am 23.01.1898.

       DIE FAMILIE DES HISTORIKERS UND JESUITEN PAWEL PIERLING
                   (ELTERN, SCHWESTERN UND BRÜDER)

PFriedhof
     ierling Andrej, August 1858, sterbliche Überreste auf den Friedhof von Volkov
     übertragen Pierling Andrej junior, Mai 1858, sterbliche Überreste auf den
           von Volkov übertragen.
   Pierling Katherina, August 1858, sterbliche Überreste auf den Friedhof
von Volkov übertragen.
   Pierling Iwan junior, Mai 1858, sterbliche Überreste auf den Friedhof von Volkov
übertragen.
   Pierling Joseph, August 1858, sterbliche Überreste auf den Friedhof von Volkov
übertragen.
   Pierling Margherita junior, Mai 1858, sterbliche Überreste auf den Friedhof
von Volkov übertragen.
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                                                 Pierling Maria, August 1858, sterb-
                                             liche Überreste auf den Friedhof
                                             von Volkov übertragen.
                                                 Pierling Pjotr junior, Mai 1858, sterb-
                                             liche Überreste auf den Friedhof
                                             von Volkov übertragen.
                                                 Pierling Jakob, August 1858, sterb-
                                             liche Überreste auf den Friedhof
                                             von Volkov übertragen.
                                                 Pierling Joseph, geb. 1740, gest.
                                             1860. Grabaufschrift auf Französisch.
                                                 Pierling Angelina, geb. Cartemont,
                                             gest. 19.09.1839. Aufschrift auf Franzö-
                                             sisch.
                                                 Pierling Katherina, geb. 1782 gest.
                                             1855, Aufschrift auf französisch.
                                                 Pierling Josephina, geb. 07.02.1831
                                             gest. 10.02.1902. Aufschrift auf franzö-
                                             sisch.
                                                 Pierling Joseph, geb. 1783, gest.
                                             1855. Aufschrift auf französisch.
    Eines der letzen erhaltenen Grabmäler        Pierling Karolina, geb. 1826 gest.
                                             1878, Aufschrift auf französisch.
                                                 Pierling Maria, geb. Schnaubert, geb.
1815 gest. 1843. Aufschrift auf französisch.
     Pierling Jakob, geb. 1812 gest. 1843. Aufschrift auf französisch.
     REIMERS Iwan Iwanowitsch, gest. 25.11.1868, geb. 02.02.1818. Künstler, Medail-
leur, Bildhauer. Akademiker, Professor der Malerei.
     Reimers ist Landschaftsmaler, Medailleur und Bildhauer. Bereits als Medailleur
tätig, tritt er 1824 in die Imperiale Akademie der schönen Künste ein und studiert
dort unter der Leitung von Professor P. Utkin. Nachdem er 1835 und 1837 zwei ge-
ringe silberne Medaillen erhalten hat sowie 1838 eine große Medaille, erhielt er im
folgenden Jahr eine kleine goldene Medaille für das Bas-Relief „Samson in der
Löwengrube“, doch daraufhin, aus familiären Gründen, verlässt er die Akademie mit
der Bezeichnung eines Künstlers XIVer Klasse. 1846 wird er dann als Bildhauer an
die Akademie berufen. 1851 bricht er auf eigene Kosten in die Ferne auf und gibt
sich dort der Malerei hin. Für die Bilder, die er aus München schickt, insbesondere
„Das Lotteriebillet“, „Blick auf die Vororte von München“, und ganz besonders
„Münchener Bierbrauereiterrasse“, wird er 1855 zum Akademiker erklärt. Bei seiner
Rückkehr nach Sankt Petersburg wird er 1862 für das in Italien gemalte Bild
„Weinreben“ als Professor anerkannt. 1863 arbeitet er als Stellvertreter für den
staatlichen Professor der Medailleurkunst in der Akademie der Künste. Aus
den Medaillons von Reimers ist besonders eine bemerkenswert, die zu Anlass der
100-Jahre-Feier der Akademie geprägt wurde; von seinen Skulpturen ist ein
Tischaufsatz zu bemerken, den Reimers für die Zarensohn Nikolaj Alexandrowitsch
angefertigt hat. Sein bedeutendstes Bild: „Begräbnis eines jungen italienischen
Mädchens“ (1863, Museum des Imperators Alexander III), „Feier in Rom“ (1860), „Die
trauernde Mutter“ (1861).
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          BIS HEUTE WURDEN NUR DIE FRIEDHOFSCHRONIKEN
     DER JAHRE 1888-1891 AUSGEARBEITET, DAS HEISST NICHT MEHR
             ALS 11,3 % DER NAMEN DER HIER BEGRABENEN

Zßischen,
    um heutigen Datum wurden 3879 Namen von Verstorbenen studiert. Unter ih-
    nen befinden sich: 2913 Polen, Weißrussen und Ukrainer (aus russischen, preu-
          österreichischen, schweizerischen oder britischen Besitzungen),
335 Deutschsprachige (aus großdeutschen, russischen, österreichischen, preu-
ßischen, schweizerischen, bayrischen, württembergischen, französischen und auch
aus nicht eindeutig festgelegten Gebieten); 247 Französischsprachige (zu
Frankreich, Belgien, Schweiz, Russland, Schweden, Norwegen, Türkei gehörig);
85 Litauer (russischer und preußischer Gebiete), 35 Letten (russische Gebiete),
95 Italienischsprachige (italienischer, schweizerischer, französischer, deutscher, bri-
     Seine Excellenz, Weihbischof Theodor Kettmann von Osnabrück zelebriert die Hl. Messe
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tischer und russischer Gebiete), 5 Finnen und finnische Schweden (russischer und
finnischer Gebiete), 8 Tschechen (russischer und österreichischer Gebiete);
6 Engländer (aus Großbrittanien und nicht festgelegten Gebieten), 3 Irländer und
Schottländer (Großbrittanien), 2 Georgier (oder Armenier) aus russischen Gebieten,
2 Spanier (französischer und nicht festgelegter Gebiete), 3 Holländer (niederlän-
discher und russischer Gebiete), 1 Dänin (aus dänischen Gebieten), 1 Hebräer (rus-
sischer Gebiete), 3 Portugiesen (aus Brasilien), 3 Russen, 1 Perser (nicht festgelegte
Herkunft), 1 Kumike (russischer Gebiete) und 24 Menschen von nicht festgelegter
ethnischer Herkunft.

                DAS PROZENTUELLE VERHÄLTNIS DER ETHNISCHEN
                 ZUGEHÖRIGKEIT SIEHT FOLGENDERMASSEN AUS:

     Polen, Weißrussen und Ukrainer – 77,65 %
     Deutsche und andere deutschsprachige – 8,43 %
     Franzosen und frankophone – 6,58
     Italiener und italienischsprachige – 2,53
     Litauer – 2,27
     Letten – 0,93

    Andere (Portugiesen, Brasilianer, Spanier, Tschechen, Engländer, Irländer,
Schottländer, Finnen, finnische Schweden, Georgier, Armenier, Holländer, Dänen,
Hebräer, Perser, Kumiken und nicht festgelegter ethnischer Zugehörigkeit) – 1,91.
    Es ist offensichtlich, dass in den früheren Jahren des Bestehens des Friedhofs
die Zahl der Polen geringer war und, dementsprechend, sich die Zahl der Vertreter
anderer europäischer Völker vergrößert hat.

                                  DIE NEUGEBURT DER PFARREI

IdemVerein
      November 1992 gründeten 13 Petersburger Katholiken einen gemeinnützigen
           für die Neuerrichtung der Pfarrei Mariä Heimsuchung. Am 11.03.1993 wur-
     er offiziell registriert.
    P. Eugen Heinrichs OP wurde zum Administrator der Gemeinde erklärt. Die er-
sten Versuche einer Rückerstattung der Kirche stießen auf eine klare Abweisung
von Seiten der damaligen Benutzer der Gebäude (die in Folge auch das Besitzrecht
innehatten). Im Jahr 2001 wurde die Pfarrei Mariä Heimsuchung vom Erzbischof
Tadeusz Kondrusiewicz den Priestern der Gesellschaft des Göttlichen Wortes anver-
traut (Steyler Missionare).
    2002 wurde auf Ansuchen der Gemeinde eine gerichtliche Entscheidung ge-
troffen über die Weitergabe der Kirche an die Gemeinde.
    Bis zum Jahre 2002 war die Gemeinde gezwungen, ohne eigene gottesdienst-
liche Gebäude zu existieren (während dieser Zeit waren ihre P. Eugen Heinrichs OP,
Monsignore Hartmut Kania, P. Richard Stark SVD, P. Miroslav Puschidlowski SVD und
seit 2005 wieder P. Richard Stark SVD). Seit Winter 2005 werden wieder reguliere
Gottesdienste gehalten und gegenwärtig normalisiert sich das Gemeindeleben, ab-
gesehen von den Schwierigkeiten des Zugang zum Kirchengebäude, dem Fehlen
von Heizung, Licht, Kanalisierung und Wasserleitungen im Gebäude. Ein Kern der
Gemeinde hat sich bereits geformt und es kommen ständig neue Leute hinzu.
Der ehemalige römisch-katholische Friedhof auf der Wyborger Seite und die Kirche Mariä-Heimsuchung in St.-Petersburg

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    Projekt für die Renovierung der Kirche,    Der Pfarrer und der Gemeinderat
          eine Computeranimation           bereiten sich derzeit auf den Beginn der
                                           Arbeiten zur Renovierung der Kirchenge-
                                           bäude vor. Hier gibt es einige Schwierig-
keiten zu bewältigen, vor allem materielle sowie auch formelle. Schon p. Eugen
Heinrichs OP hoffte, sie alle dank der Hilfe Gottes zu
besiegen. Die allererste Aufgabe ist hierbei der Bau
von Wasserleitungen und Kanalisierungen sowie die
     Erneuerung des Kirchendachs, die Entkernung
       der Krypta von allen Zusätzen aus der sowje-
        tischen Zeit, um die Gräber der kirchlichen
        und weltlichen Würdenträger freizulegen,
         die Hydroisolierung des Gebäudes und die
          Renovierung des Glockenspiels.
              Zur Zeit gesteht die Gemeinde aus
            russischen Staatsbürgern sowie
             auch aus Spezialisten aus
              Deutschland, die ständig in
              Petersburg leben oder aus
              geschäftlichen Gründen für
               längere Zeit hierher kommen.
                 Zumal der Vorsteher
                  augenblicklich der einzige
                  deutschsprachige Priester in
                  ganz Petersburg ist,
                  konzentriert sich das
                  religiöse Leben
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von Katholiken aus Deutschland, Österreich, Schweiz sowie der russischen
Deutschen rund um den deutschen Pfarrer. In Bezug auf die Pläne der Schaffung
eines dauerhaften Angebotes kirchlichen Lebens für deutsche Katholiken gibt es
bereits Unterstützung von Seiten einzelner Personen und des Episkopats der
Russischen Föderation und von den diplomatischen Vertretungen der betroffenen
Länder in Petersburg. Eine besondere Aufmerksamkeit wird der katholischen
Erziehung der Kinder deutscher Staatsbürger gewidmet werden, im Rahmen der
deutschsprachigen Sonntagsschulen in Petersburg.
    Im Rahmen des Programms einer Wiederauferstehung der Gemeinde wird auch
die Einrichtung eines wissenschaftlichen und aufklärenden Zentrums vorbereitet,
das mit streng wissenschaftlichen Initiativen auftreten kann und auch gesellschaft-
liche Bedeutung haben wird. Die Tätigkeit des Zentrums wird nicht nur mit der
Geschichte der Katholiken in Russland in Verbindung stehen, sondern auch mit den
aktuellen Bedürfnissen der kirchlichen Gemeinden von Petersburg und den ande-
ren Nord-westlichen Regionen des Landes.
    Der spirituelle Zusammenhalt mit Mutter Boleslawa Lament und ihres Ordens
diente genauso als Stärkung der geplanten Errichtung eines Pilgerzentrums auf
dem Boden der Gemeinde, zu denen interessierte Besucher aus Europa und gei-
stige Töchter und Freunde
der Missionarinnen der
heiligen Familie sich ein-
stellen. Zur Zeit geschieht
dies bereits faktisch (die
Kirche wird regelmäßig
von Pilgern aus Polen,
Deutschland und Weiß-
russland besucht). In bal-
diger Zukunft sollen diese
Kontakte weiter ausge-
baut werden.

  Alljährlich zum
  31 Mai findet das
  Fest unserer Kirche
  statt. Die Gemeinde
  erinnert sich an die
  Ereignisse, die im
  Evangelium des
  hl. Lukas (Lk 1 39-
  45) beschrieben
  sind. Nach dem
  Gottesdienst, wird
  nach alter Tradition
  gespeist und
  geplaudert.
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     Die Schwestern der Kongregation der seligen Boleslawa sind einerseits mit dem
ehemaligen Ort ihres Dienstes in Petersburg, in der Kirche auf dem damaligen ka-
tholischen Friedhof und andererseits mit der Gesellschaft des Göttlichen Wortes
verbunden, zu der ihr Pfarrer P. Richard Stark SVD gehört (die Zusammenarbeit rea-
lisiert sich bereits in der GUS in zwei Orten – in den weisrussischen Baranovitsch
und in Moskau).
     Abgesehen davon, dass die Absichten der Gemeinde darin bestehen in der
Zukunft sich Sozialarbeit zu widmen (gemeinsam mit orthodoxen und protestan-
tischen Gemeinden).
     In diesem Sinn wird die Gemeinde sich am Leben der seligen Boleslawa Lament
ein Beispiel nehmen, die sich ganz dem Dienst in den städtischen Gefängnissen
und Wachen gewidmet hat.
     Aber die wichtigste Aufgabe besteht in der Schaffung eines Memorandums der
auf dem zerstörten Friedhof Begrabenen – bekannte und unbekannte
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Persönlichkeiten. Dies ist unumgänglich für die Neugeburt von Russland und ihrer
Völker sowie auch für die Schaffung der Möglichkeit eines Gedenkortes, wo die
jetzt lebenden Generationen von Petersburgern sich der Vergangenehit erinnern
können. Dabei denken wir an die Errichtung eines Gedenkpark auf dem Gelände
der Kirche (möglichst mit Kopien von den durch Photos bekannten
Grabmonumenten), von Gedenktafeln in der Kirche und an den ehemaligen
Begräbnisstätten der Metropoliten. Höhepunkt unseres Traumes wäre an der Stelle
des alten Friedhofs in den boch bestehenden Friedhofskapellen eine Moglichkeit
der Urnenaufbewahrung zu schaffen.

                                Mariä Heimsuchung
                    Pfarrer der Gemeinde: P. Richard Stark SVD
                                     P. O. Box. 13
                               ul. Mineralnaja 21, lit D
                           RU-195009 Sankt-Petersburg
                                 + 7 812 - 310 04 66
                      e-mail: parish@bk.ru, itestark@gmx.net
                Transportmőglichkeiten: zur Mineralnaja-Str., 21-D
              M-Station „Ploshad’ Lenina“, Trollejbus Nr. 8, oder Nr. 43;
                         Kommerzielle Marschroute Nr. 32
                     (Richtung Haltestelle „ulitza Mineralnaja“)

                                 Konto № 11009, BLZ 386 215 00
                                 (Steyler Bank, Sankt.-Augustin)

                                       International:
                                BIC (SWIFT): GENODED1STB
                             IBAN: DE77 3862 1500 0000 0110 09

                                Text: S. Koslov-Strutinski, R. Stark
                                     Design: D. Sentschenko

                                       Sankt-Petersburg, 2007
Der ehemalige römisch-katholische Friedhof auf der Wyborger Seite und die Kirche Mariä-Heimsuchung in St.-Petersburg

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