Der Geldmacher Das Experiment des Michael Unterguggenberger - Medienbegleitheft zum USB-Stick 14487 - Bundesministerium ...
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Der Geldmacher Das Experiment des Michael Unterguggenberger Medienbegleitheft zum USB-Stick 14487 Ca. 44 Minuten, Produktionsjahr 2018
Impressum Medieninhaber und Herausgeber: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung Medienservice 1010 Wien, Minoritenplatz 5 Tel.: +43 1 53 120-4830 E-Mail: medienservice@bmbwf.gv.at Ausgearbeitet von: Dr. Klaus Madzak In Zusammenarbeit mit: Universität Wien Bibliotheks- und Archivwesen Arbeitsgruppe audiovisuelle Medien im Unterricht 1010 Wien, Universitätsring 1 Tel.: +43 1 4277-15116 E-Mail: ag_av-medien.ub@univie.ac.at Download unter: Link: https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/schulpraxis/ugbm/medienservice/specials.html Ein wichtiger Hinweis zur Barrierefreiheit: Dieses medienbegleitende Arbeits- und Informationsheft dient ausschließlich als Handreichung für die Vor bereitung und Durchführung von Unterrichtseinheiten mit Medieneinsatz durch Studierende, durch Pädago ginnen und Pädagogen. Es ist zum Ausdrucken bestimmt und nicht als elektronisches Unterrichtsmaterial erarbeitet. Aus diesem Grund erfüllt es die Erfordernisse der Barrierefreiheit nicht. Bestellungen: AMEDIA Servicebüro 2540 Bad Vöslau, Druckhausstraße 1 Tel.: +43 2252 402-265 E-Mail: office@amedia.co.at Bildungsplattform Edutube: Link: https://www.edutube.at/ Verlags- und Herstellungsort: Wien, 2021
Inhalt 1 Einleitung .....................................................................................................................7 1.1 Zum Film ........................................................................................................................... 7 1.2 Einsatzempfehlung und Bildungsstufen ........................................................................... 8 1.3 Filmkapitel ........................................................................................................................ 8 1.4 Zum Einsatz des Begleitmaterials ..................................................................................... 8 Lehrplanbezug .................................................................................................................... 8 Kompetenzen ..................................................................................................................... 8 Nötiges Vorwissen.............................................................................................................. 9 M1: Die Weltwirtschaftskrise und ihre Auswirkungen ...................................................... 9 M2: Auf der Suche nach Lösungen – Ökonomische Theorien ........................................... 9 M3: Das Experiment des Michael Unterguggenberger ..................................................... 9 M4: Das Ende des Experiments ....................................................................................... 10 2 Literatur- und Abbildungsnachweise .......................................................................... 12 2.1 Film ................................................................................................................................. 12 2.2 Literatur und Links .......................................................................................................... 12 2.3 Weiterführende Linktipps: Personen ............................................................................. 13 2.4 Weiterführende Linktipps: Orte ..................................................................................... 15 2.5 Weiterführende Linktipps: Begriffe ................................................................................ 15 2.6 Abbildungsnachweise ..................................................................................................... 17 Anhang: Arbeitsmaterialien ........................................................................................... 19 Zeichenerklärungen ............................................................................................................... 19 M1 Die Weltwirtschaftskrise und ihre Auswirkungen .......................................................... 20 Filmbeobachtungsauftrag ................................................................................................ 20 Arbeitsauftrag 1: Die Weltwirtschaftskrise 1929 ............................................................. 20 Arbeitsauftrag 2: Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf Wörgl ...................... 21 M2 Auf der Suche nach Lösungen – Ökonomische Theorien ............................................... 22 Filmbeobachtungsauftrag ................................................................................................ 22
Arbeitsauftrag 1: Die Theorien von Smith, Marx und Keynes ......................................... 22 Arbeitsauftrag 2: Silvio Gesell und das Experiment in Schwanenkirchen ....................... 25 M3 Das Experiment des Michael Unterguggenberger ......................................................... 26 Filmbeobachtungsauftrag ................................................................................................ 26 Arbeitsauftrag 1: Was ist Geld? ....................................................................................... 26 Arbeitsauftrag 2: Geld ist nicht gleich Geld ..................................................................... 28 Arbeitsauftrag 3: Der Bürgermeister überzeugt den Gemeinderat ................................ 29 Arbeitsauftrag 4: Der Wörgler Arbeitswertschein ........................................................... 31 M4 Das Ende des Experiments ............................................................................................. 34 Filmbeobachtungsauftrag ................................................................................................ 34 Arbeitsauftrag 1: Die Rolle der Nationalbank .................................................................. 34 Arbeitsauftrag 2: „Geld ist Politik“ ................................................................................... 35 Arbeitsauftrag 3: Historische Fakten und filmische Umsetzung...................................... 35 Arbeitsauftrag 4: „Diese Politik hat Herrn Hitler den roten Teppich ausgerollt.“ ........... 36
1 Einleitung 1.1 Zum Film Abbildung 1: Die Ausgabe der Arbeitswertscheine, Spielszene. Screenshot aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“. Epo-film, 2018. Der Film handelt von einem Experiment, das im Tirol der 1930er Jahre seinen Ausgang nahm. Bis heute gilt das „Wunder von Wörgl“ als Modell eines alternativen Geldsystems. Treibende Kraft war Michael Unterguggenberger, ein einfacher Bahnbeamter und Lokalpolitiker, der in einer Zeit der wirtschaftlichen Katastrophe seine Gemeinde einte und durch die Einführung des sogenannten „Schwundgelds“ zu wirtschaftlicher Blüte führte. Die Geschichte dieses Mannes und seiner Ideen wird anhand von noch nie gesehenem Film material und Aufnahmen aus dem Spielfilm „Das Wunder von Wörgl“ mit Karl Markovics in der Hauptrolle erzählt. Dabei wird auf ökonomische Theorien, die Weltwirtschaftskrise in der Zwischenkriegszeit und aktuelle Beispiele von Regionalwährungen eingegangen. In der Dokumentation kommen namhafte Expert/inn/en wie der Gouverneur der Österreichi schen Nationalbank Ewald Nowotny, die Historikerin Sabine Paukner, die Ökonomen Stephan Schulmeister und Gerhard Senft sowie Veronika Spielbichler vom Unterguggenberger Institut Wörgl zu Wort. 7
1.2 Einsatzempfehlung und Bildungsstufen Geografie und Wirtschaftskunde; Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung; Unterrichts prinzip Wirtschaftserziehung. Sekundarstufe II (7/8 Klasse). 1.3 Filmkapitel Kapitel 1: Intro Kapitel 2: Die Weltwirtschaftskrise und ihre Auswirkungen Kapitel 3: Auf der Suche nach Lösungen – Ökonomische Theorien Kapitel 4: Die Einführung der Arbeitswertscheine Kapitel 5: Das Wunder von Wörgl Kapitel 6: Das Ende des Experiments Kapitel 7: Aktuelle Beispiele für Regionalwährungen Kapitel 8: Was blieb vom „Schwundgeld“? 1.4 Zum Einsatz des Begleitmaterials Das Medienbegleitheft ist zum Einsatz im Fach Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung konzipiert. Ein fächerübergreifender Einsatz in Verbindung mit dem Fach Geografie und Wirt schaftskunde ist möglich. Lehrplanbezug Die Schüler/innen sollen die Möglichkeiten politischer Beteiligungs-, Entscheidungs- und Kon fliktlösungsprozesse erkennen und reflektieren. Kompetenzen • Historische Fragekompetenz • Historische Methodenkompetenz • Historische Orientierungskompetenz • Historische Sachkompetenz (Basiskonzepte – Macht, Herrschaft, Perspektivität, Hand lungsspielräume, Normen) 8
Nötiges Vorwissen Die Arbeit mit dem Film und dem Begleitmaterial setzt die Kenntnis von für das Thema rele vanten Personen, Orten und Begriffen voraus. Zu diesem Zwecke wurde eine umfangreiche Liste mit weiterführenden Linktipps aus zuverlässigen Quellen erstellt. Diese können der Lehr kraft die Vorbereitung erleichtern bzw. Schüler/inne/n als Ansatzpunkt für eigene Recherchen zum Thema dienen. M1: Die Weltwirtschaftskrise und ihre Auswirkungen Die Schüler/innen sollen das über den Film vermittelte Wissen über den „Schwarzen Freitag“ und die Weltwirtschaftskrise vertiefen. Anhand des Beispiels von Wörgl wird gezeigt, wie sehr sich eine globale Krise auf die lokale Bevölkerung auswirken kann. Historische Kompetenzen: Orientierungskompetenz M2: Auf der Suche nach Lösungen – Ökonomische Theorien Die Schüler/innen sollen sich in reflektierter und kritischer Form mit unterschiedlichen Wirt schaftstheorien auseinandersetzen und den jeweils selbst gewählten Standpunkt in einer Dis kussion in Kleingruppen vertreten. Historische Kompetenzen: Orientierungskompetenz M3: Das Experiment des Michael Unterguggenberger Arbeitsauftrag 1: „Was ist Geld?“ und Arbeitsauftrag 2: „Geld ist nicht gleich Geld“ Die Schüler und Schülerinnen sollen in reflektierter Form die Mehrfachbedeutung von Geld in bestimmten sozialen Situationen (z.B. Naturalgeld als Tauschmittel im Konzentrationslager) erkennen. Historische Kompetenzen: Fragekompetenz, Orientierungskompetenz Arbeitsauftrag 3: „Der Bürgermeister überzeugt den Gemeinderat“ Die Schüler/innen sollen an Hand des konstruierten Beispiels die Überzeugungsarbeit von Mi chael Unterguggenberger nachvollziehen auch unter dem Aspekt der „Einigung“ der verschie denen politischen Gruppierungen im Gemeinderat und sich der Frage stellen: „Was ist Geld?“ bzw. „Welche Bedeutung hat Geld für mich?“ Historische Kompetenzen: Orientierungskompetenz, Methodenkompetenz 9
Arbeitsauftrag 4: „Der Wörgler Arbeitswertschein“ Die Schüler/innen sollen durch die Textanalyse erkennen, mit welcher Wortwahl das Gefühl von Angst bedient und wie damit auch Politik gemacht wird. „Der Begriff Angst hat sich seit dem 8. Jahrhundert von indogermanisch *anghu ‚be engend‘ über althochdeutsch angust entwickelt. Er ist verwandt mit lateinisch an gustus bzw. angustia für ‚Enge, Beengung, Bedrängnis‘ (siehe auch Angina) und angor ‚Würgen‘.“ Quelle: Siehe: Wikipedia: Angst. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Angst). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Historische Kompetenzen: Methodenkompetenz M4: Das Ende des Experiments Arbeitsauftrag 1: „Die Rolle der Nationalbank“ und Arbeitsauftrag 2: „Geld ist Politik“ Die Schüler/innen sollen einerseits die Rolle und Aufgabe der Nationalbank an Hand der bei den Quellen erkennen und andererseits der Frage nachgehen, wie weit tatsächlich das Geld die Politik beeinflusst bzw. in welchen Bereichen das Zitat „Geld regiert die Welt“ Gültigkeit hat. Diesbezüglich lässt sich etwa die Rolle von Großkonzernen (Google, Microsoft etc.) hinter fragen bzw. auch der Einfluss von Geld im Sport (z.B. Transfersummen im Fußball) oder Gagen in der Unterhaltungsindustrie. Historische Kompetenzen: Orientierungskompetenz Arbeitsauftrag 3: Fiktion und Realität Die Schüler/innen sollen im Sinne der Methodenkompetenz die beiden Filmsequenzen dekon struieren, um der Frage nach Wahrheit und Fiktion in historischen Dokumentationen nachzu gehen. Historische Dokumentationen (ebenso wie historische Spielfilme) verführen die Schü ler/innen dazu, die Abbildung der Wirklichkeit für die Wirklichkeit selbst zu halten. Es geht hier auch um die Frage von Dramaturgie und den damit verbundenen gestalterischen Elemen ten, die entscheidend für die Wirkung des Films sind. Zu beachten ist dabei, dass es sich in die sem Fall bei den Spielszenen um Szenen aus einem Spielfilm handelt und nicht um Reenact ment, das konkrete historische Ereignisse nachstellt und das in anderen Dokumentationen zum Einsatz kommt. Historische Kompetenzen: Methodenkompetenz, Orientierungskompetenz 10
Arbeitsauftrag 4: „Diese Politik hat Hitler den roten Teppich ausgerollt“ Die Schüler/innen sollen zwei unterschiedliche gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen vergleichen (vor 1938 und Gegenwart), um zu erkennen, welche möglichen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Probleme zur Spaltung einer Gesellschaft führen können, um den Ruf nach einem „starken Mann“ wieder laut werden zu lassen. Historische Kompetenzen: Sachkompetenz, Orientierungskompetenz 11
2 Literatur- und Abbildungsnachweise 2.1 Film Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger. Epo-film, 2018. 2.2 Literatur und Links Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb): Lexikon der Wirtschaft – Liberalismus. Link (https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/19980/liberalismus). Letzter Zugriff: 02.07.2021. e-teaching.org: Was ist ein Experiment? Link (https://www. e-teaching.org/didaktik/quali taet/experiment). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Iber, Walter: Als die große Krise das Land heimsuchte. Österreich und die Weltwirtschaftskrise I. In: Kleine Zeitung, Onlineausgabe: 12.03.2018. Link (https://www.kleinezeitung.at/oester reich/5386398/1929-Die-Weltwirtschaftskrise-I_Als-die-grosse-Krise-das-Land). Letzter Zu griff: 02.07.2021. Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte: Virtuelle Ausstellung – Freiwirtschaftliche Mar kierungen: Silvio Gesell. Link (https://www.wu.ac.at/geschichte/institut/forschung/virtuelle- ausstellung-freiwirtschaftliche-markierungen/silvio-gesell) Letzter Zugriff: 02.07.2021. Inwo.de: Das Wunder von Wörgl. Link (https://www.inwo.de/das-wunder-von-wo ergl/?gclid=Cj0KCQjw5uWGBhCTARIsAL70sLLk8xYxRUMe_nAChbXdgARdTxalgo0- KTy176FcJSUVxOU5QEMoP_caAi-YEALw_wcB) Letzter Zugriff: 02.07.2021. KZ-Gedenkstätte Neuengamme: Tagesabläufe und Lagersprache. Link (http://www.offenes- archiv.de/de/ausstellung/tagesablaeufe-lagersprache.xml). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Spielbichler, Veronika: Fakten zum Wörgler Freigeld. Unterguggenberger Institut, Wörgl. Link (https://unterguggenberger.org/fakten-zum-woergler-freigeld/) Letzter Zugriff: 02.07.2021. 12
Ullrich, Alexandra: Geld: Bedeutung, erweiterte Aufgaben. Reihe: Unterrichtsbeispiele zur so zioökonomischen Bildung. Insert Projektgruppe, 2018. Link (https://insert.schule.at/filead min/Insert/Unterrichtsmaterial/40/40_Geld_Bedeutung_Funktionen.pdf). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Welt.de: Der Mann, der ins KZ Auschwitz einbrach. Onlineausgabe, 14.05.2011. Link (https://www.welt.de/kultur/history/article13361492/Der-Mann-der-ins-KZ-Auschwitz- einbrach.html). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Wikipedia: Angst. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Angst). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Wikipedia: Freiwirtschaft. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Freiwirtschaft). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Wikipedia: Wörgler Schwundgeld. Link (https://de.wikipe dia.org/wiki/W%C3%B6rgler_Schwundgeld#/media/Datei:Freigeld1.jpg). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Wirtschaft und Schule: Wirtschaftslexikon – Keynesianismus. Link (https://www.wirtschaft undschule.de/wirtschaftslexikon/k/keynesianismus/). Letzter Zugriff: 02.07.2021. 2.3 Weiterführende Linktipps: Personen Daladier, Édouard LEMO: Édouard Daladier 1884-1970. Link (https://www.dhm.de/lemo/biografie/edouard-da ladier). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Wikipedia: Édouard Daladier. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%89douard_Daladier). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Dollfuß, Engelbert LEMO: Engelbert Dollfuß 1892-1934. Link (https://www.dhm.de/lemo/biografie/engelbert- dollfuss). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Deutsche Biographie: Dollfuß, Engelbert. Link (https://www.deutsche-biogra phie.de/sfz11620.html). Letzter Zugriff: 02.07.2021. 13
Gesell, Silvio Silviogesell.de: Silvio Gesell. Link (https://www.silvio-gesell.de/) Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte: Virtuelle Ausstellung – Freiwirtschaftliche Mar- kierungen: Silvio Gesell. Link (https://www.wu.ac.at/geschichte/institut/forschung/virtuelle- ausstellung-freiwirtschaftliche-markierungen/silvio-gesell). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Hebecker, Max / Experiment Schwanenkirchen Markt Hengersberg: Wära: Das Schwundgeld von Schwanenkirchen. Link (https://www.heng ersberg.de/de/markt-hengersberg/geschichte/waera.html). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Wikipedia: Max Hebecker. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Hebecker). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Keynes, John Maynard / Keynesianismus Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb): Keynesianismus. Link (https://www.bpb.de/nach schlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/19777/keynesianismus). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Wirtschaft und Schule: Wirtschaftslexikon – Keynesianismus. Link (https://www.wirtschaft undschule.de/wirtschaftslexikon/k/keynesianismus/). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Marx, Karl / Marxismus Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb): Lexikon der Wirtschaft – Marxismus. Link (https://m.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/20092/marxismus). Letzter Zu griff: 02.07.2021. Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb): Das Politlexikon – Marxismus. Link (https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/politiklexikon/17824/marxismus). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Geolino.de: Biografie Karl Marx. Link (https://www.geo.de/geolino/mensch/990-rtkl-biografie- weltveraenderer-karl-marx). Letzter Zugriff: 02.07.2021. LEMO: Karl Marx 1881-1883. Link (https://www.dhm.de/lemo/biografie/karl-marx). Letzter Zugriff: 02.07.2021. 14
Nowotny, Ewald Wikipedia: Ewald Nowotny. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Ewald_Nowotny). Letzter Zu griff: 02.07.2021. Smith, Adam / Ökonomischer Liberalismus Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb): Lexikon der Wirtschaft – Liberalismus. Link (https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/19980/liberalismus). Letz ter Zugriff: 02.07.2021. Wikipedia: Adam Smith. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Adam_Smith).Letzter Zugriff: 02.07.2021. Unterguggenberger, Michael Kultur Wörgl: Michael Unterguggenberger. Link (http://heimat.woergl.at/persoenlichkei ten/buergermeister/michael-unterguggenberger). Letzter Zugriff: 02.07.2021. 2.4 Weiterführende Linktipps: Orte Schwanenkirchen Wikipedia: Schwanenkirchen. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Schwanenkirchen). Letzter Zugriff:02.07.2021. Wörgl Wörgl.at: Stadtgemeinde Wörgl. Link (https://www.woergl.at/) Letzter Zugriff: 02.07.2021. Wikipedia: Wörgl. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%B6rgl). Letzter Zugriff: 02.07.2021. 2.5 Weiterführende Linktipps: Begriffe Aktie Klexikon.de: Aktie. Link (https://klexikon.zum.de/wiki/Aktie). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Börsenlexikon.faz.net: Aktie. Link (https://boersenlexikon.faz.net/definition/aktie/). Letzter Zugriff: 02.07.2021. 15
Banknotenmonopol / Währungsmonopol Wikipedia: Währungsmonopol. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4hrungsmonopol). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Börse Wienerborse.at: Wie funtioniert die Börse? Link (https://www.wienerborse.at/wissen/einstiegsinformationen/funktion-und-aufgabe- einer-boerse/). Letzter Zugriff: 02.07.2021. börse4me: Der Markt und die Börse als Marktplatz. Link (https://youtu.be/yPKKD_1Ng9o). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Deflation Wikipedia: Deflation. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Deflation). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Wirtschaft – einfach erklärt: Deflation. Link (https://www.youtube.com/watch?v=c63aWxvMsxE) . Letzter Zugriff: 02.07.2021. Gewerkschaft Wasistwas.de: Was ist eine Gewerkschaft? Link (https://www.wasistwas.de/archiv-geschichte- details/was-ist-eine-gewerkschaft.html). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Politlexikon.at: Link (https://www.politik-lexikon.at/gewerkschaft/). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Heimwehr Demokratiezentrum Wien: Heimwehr. Link (http://www.demokratiezentrum.org/wissen/wissenslexikon/heimwehr.html). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Hirtenbrief Focus.de: Kurz erklärt – Was ist ein Hirtenbrief? Link (https://www.focus.de/politik/ausland/papst/kurz-erklaert-was-ist-ein- hirtenbrief_aid_491126.html#). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Wikipedia: Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Hirtenbrief). Letzter Zugriff: 02.07.2021. 16
Inflation Bundeszentrale für politische Bildung: Inflation. Link (https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/19723/inflation). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Wirtschaft – einfach erklärt: Inflation. Link (https://www.youtube.com/watch?v=hXqQagisLS4). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Österreichische Nationalbank Oenb.at: Über uns. Link (https://www.oenb.at/Ueber-Uns.html). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Ständestaat / Austrofaschismus Klexikon.de: Ständestaat. Link (https://klexikon.zum.de/wiki/St%C3%A4ndestaat). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Wien Geschichte Wiki: Ständestaat. Link (https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/St%C3%A4ndestaat). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Demokratiezentrum Wien: Austrofaschismus. Link (http://www.demokratiezentrum.org/wissen/wissenslexikon/austrofaschismus.html). Letzter Zugriff: 02.07.2021. 2.6 Abbildungsnachweise Deckblatt / Coverbild: Michael Unterguggenberger verteilt AB-Scheine. Historische Aufnahme. Screenshot aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“. Epo- film, 2018. Abbildung 1: Die Ausgabe der Arbeitswertscheine, Spielszene. Screenshot aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“. Epo-film, 2018. 7 Abbildung 2: Adam Smith, Karl Marx und John Maynard Keynes. Collage aus Screenshots aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“. Epo-film, 2018. 23 17
Abbildung 3: Silvio Gesell. Screenshot aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“. Epo-film, 2018. 26 Abbildung 4: Ewald Nowotny, Gouverneur der Österreichischen Nationalbank. Screenshot aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“. Epo-film, 2018. 28 Abbildung 5: Michael Unterguggenberger (gespielt von Karl Markovics) überzeugt den Gemeinderat, Spielszene. Screenshot aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“. Epo-film, 2018. 30 Abbildung 6: Arbeitswertschein der Gemeinde Wörgl [Vorderseite]. Quelle: Inwo.de: Das Wunder von Wörgl. URL: https://www.inwo.de/das-wunder-von- woergl/?gclid=Cj0KCQjw5uWGBhCTARIsAL70sLLk8xYxRUMe_nAChbXdgARdTxalgo0- KTy176FcJSUVxOU5QEMoP_caAi-YEALw_wcB. Letzter Zugriff: 02.07.2021. 32 Abbildung 7: Der 1 Schilling Geldschein des Wörgler Schwundgeldes (Freigeld). Urheber: unbekannt. Lizenz: Gemeinfrei. Quelle: Wikipedia.org: Wörgler Schwundgeld. URL: https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%B6rgler_Schwundgeld#/media/Datei:Freigeld1.jpg. Letzter Zugriff: 02.07.2021. 33 Abbildung 8: Sabine Paukner, Historikerin. Screenshot aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“. Epo-film, 2018. 34 Abbildung 9: Gerhard Senft, Ökonom. Screenshot aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“. Epo-film, 2018. 35 18
Anhang: Arbeitsmaterialien Die Arbeitsmaterialien im Anhang sind als Kopiervorlage für den Ausdruck in Klassenstärke ge dacht. Sie sind nicht als elektronisches Unterrichtsmaterial erarbeitet. Aus diesem Grund erfüllen sie die Erfordernisse der Barrierefreiheit nicht. Die Formatierung wurde an die inhaltlichen und didaktischen Anforderungen für Arbeitsmate rialien für Schüler/innen angepasst. Sämtliche Quellangaben befinden sich auch im Literatur- und Abbildungsverzeichnis. Zeichenerklärungen 19 von 37
M1 Die Weltwirtschaftskrise und ihre Auswirkungen Filmbeobachtungsauftrag Sieh dir das Kapitel 2: „Die Weltwirtschaftskrise und ihre Auswirkungen“ aus der Dokumenta tion „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“ aufmerksam an, bevor du mit dem Arbeitsauftrag beginnst. Arbeitsauftrag 1: Die Weltwirtschaftskrise 1929 Lies dir die Zusammenfassung des Filmkapitels (Quelle 1) durch und ergänze dein Wissen aus dem Film anhand des angegebenen Zeitungsartikels (Quelle 2). Quelle 1: Zusammenfassung „Die Weltwirtschaftskrise und ihre Auswirkungen“ Am 25. Oktober 1929, dem sogenannten „Schwarzen Freitag“ brach an der New Yor ker Wall Street die Börse zusammen. Nach einem Börsenboom in den 1920er Jahren war eine große Zahl der Haushalte hoch verschuldet. Als fast alle auf einmal Aktien verkaufen wollten, rasselten die Kurse in den Keller. Die verheerenden Folgen dieses Zusammenbruchs waren ein Verfall von Löhnen und Preisen sowie eine um sich grei fende Massenarbeitslosigkeit. Da die USA zu diesem Zeitpunkt schon eine wirtschaftliche Führungsmacht waren, strahlte die Krise auch auf andere Teile der Welt aus und auch Europa, das sich noch kaum von den Folgen des Ersten Weltkriegs erholt hatte, war schwer betroffen. 1931 erreichte die Krise mit dem Zusammenbruch der Creditanstalt die noch junge Republik Österreich. Die politische Elite reagierte mit Sparpolitik und hohen Zinsen, was sich aus heutiger Sicht als falsch erwiesen hat. Da man eine hohe Inflation wie nach dem Ersten Weltkrieg verhindern wollte, reagierte man besonders restriktiv und Geld und Kredite wurden verteuert. Dies führte dazu, dass Unternehmen noch weni ger investierten, es kam zu Massenentlassung und großer sozialer Not. Die Auswir kungen der Verknappung des Geldes, der sogenannten „Deflation“, waren somit dra matisch: überall standen Fabriken still. 20
Quelle 2: Zeitungsartikel Walter Iber: Als die große Krise das Land heimsuchte. Österreich und die Weltwirtschaftskrise I. In: Kleine Zeitung, Onlineausgabe: 12.03.2018. Link (https://www.kleinezeitung.at/oester reich/5386398/1929-Die-Weltwirtschaftskrise-I_Als-die-grosse-Krise-das-Land). Letzter Zu griff: 02.07.2021. Arbeitsauftrag 2: Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf Wörgl Fasse in eigenen Worten zusammen, wie sich die Weltwirtschaftskrise auf die Stadt Wörgl und die Arbeitnehmer/innen in der Umgebung ausgewirkt hat. 21
M2 Auf der Suche nach Lösungen – Ökonomische Theorien Filmbeobachtungsauftrag Sieh dir das Kapitel 3: „Auf der Suche nach Lösungen – Ökonomische Theorien“ aus der Doku mentation „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“ aufmerk sam an. Arbeitsauftrag 1: Die Theorien von Smith, Marx und Keynes Abbildung 2: Adam Smith, Karl Marx und John Maynard Keynes. Collage aus Screenshots aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“. Epo-film, 2018. Setze dich mit den hier angeführten Theorien auseinander (Quelle 1–4), entscheide dich für jene der drei Theorien, die dir am plausibelsten zur „Bekämpfung“ der im Film thematisierten Weltwirtschaftskrise von 1929 erscheint. → Begründe deine Entscheidung und vertritt deinen Standpunkt in einem Diskussionspro zess! Quelle 1: O-Ton Sprecherin Es gibt eine Fülle an Überlegungen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Liberale stützen sich auf den Begründer der klassischen Nationalökonomie: Am bes ten soll man Unternehmern und Banken völlig freie Hand lassen. Das Spiel der Märkte bringe Wohlstand für alle. Karl Marx hingegen sagt, Kapitalismus führe in Wahrheit zur Bereicherung Weniger und gleichzeitig zur Verelendung der Massen. Der Brite John Maynard Keynes fordert nach 1918, der Staat müsse immer ordnend eingreifen, in Krisenzeiten mit hohen eigenen Investitionen. 22
Quelle: O-Ton Sprecherin. Aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenber ger“. Epo-film, 2018. Min. 6:44. Quelle 2: Wirtschaftlicher Liberalismus „Der wirtschaftliche Liberalismus, dessen theoretische Grundlagen durch Adam Smith (*1723, †1790) entwickelt wurden, geht von der freien wirtschaftlichen Betätigungs möglichkeit jedes Einzelnen aus. Nach Ansicht von Adam Smith wird der einzelne Mensch bei der Verfolgung seiner ei gennützigen Ziele nach Gewinn und Wohlstand wie von einer unsichtbaren Hand ge führt, die dafür sorgt, dass er gleichzeitig dem Wohl der Gesellschaft dient, obwohl dies gar nicht seine Absicht war. Staatliche Eingriffe in die Wirtschaft werden deshalb vom Liberalismus als störend empfunden und abgelehnt. Der Liberalismus befürwor tet demzufolge eine freie Marktwirtschaft […] als Wirtschaftsordnung mit allen wirt schaftlichen Freiheiten wie Gewerbefreiheit, freie Preisbildung und Wettbewerbsfrei heit. […].“ Quelle: Siehe: Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb): Lexikon der Wirtschaft – Liberalismus. Link (https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/19980/liberalismus). Letz ter Zugriff: 02.07.2021. Quelle 3: Marxismus „[Marxismus ist eine] von Karl Marx (*1818, †1883) und Friedrich Engels (*1820, †1895) begründete Gesellschaftslehre und Theorie der politischen Ökonomie […] zu deren Kernpunkt die von Karl Marx kritisierten kapitalistischen Produktionsverhält nisse in seiner Zeit gehören. Danach wird die Gesellschaft nicht durch die politischen, rechtlichen oder moralischen Vorstellungen bestimmt, sondern durch den Fortschritt der materiellen Produktionstechnik. Die kapitalistischen Produktionsverhältnisse be wirken nach marxistischer Auffassung, dass sich die gesellschaftliche Arbeitsteilung vertieft und der wirtschaftliche Reichtum nur von der Arbeiterklasse (Proletariat) ge schaffen wird, während sich der Reichtum und das Eigentum an den Produktionsmit teln in den Händen immer weniger Kapitalisten konzentriert. Dieser von Karl Marx als Grundwiderspruch der kapitalistischen Produktion bezeichnete Gegensatz zwischen gesellschaftlicher Produktion durch die Arbeiterklasse und der privaten Aneignung der Gewinne durch die Kapitalisten kann nur durch die revolutionäre Erhebung der Arbeiterklasse beseitigt werden. Die Arbeiterklasse enteignet dabei die Kapitalisten 23
und das Eigentum an den Produktionsmitteln wird in Gesellschaftseigentum über führt. Der Kapitalismus wird vom Sozialismus […] abgelöst. Letztlich wird aber die Schaffung einer klassenlosen Gesellschaft im Kommunismus […] angestrebt.“ Quelle: Siehe: Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb): Lexikon der Wirtschaft – Marxismus. Link (https://m.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/20092/marxismus). Letzter Zu griff: 02.07.2021. Quelle 4: Keynesianismus „Der Keynesianismus ist neben der Angebotspolitik, der so genannten klassischen bzw. liberalen Wirtschaftslehre, die zweite maßgebliche Theorie der Wirtschaftswis senschaften. Namensgeber und geistiger Vater war der britische Nationalökonom John Maynard Keynes. Im Gegensatz zu liberalen Theorien tritt der Keynesianismus dafür ein, dass der Staat den Wirtschaftslauf beeinflusst, um konjunkturelle Schwankungen zu glätten und für Vollbeschäftigung zu sorgen. Hintergrund ist die Annahme der Anhänger des Keynesi anismus, dass Märkte sich nicht selbst regulieren. Der Staat soll deshalb über seine Funktion als reine Ordnungsmacht hinaus eine aktive, antizyklische Wirtschaftspolitik betreiben, d.h. in konjunkturell schwachen Phasen die eigenen Ausgaben erhöhen, gegebenenfalls auch durch eine höhere Verschuldung, in wirtschaftlichen Boom- phasen hingegen soll der Staat seine Ausgaben senken.“ Quelle: Wirtschaft und Schule: Wirtschaftslexikon – Keynesianismus. Link (https://www.wirtschaft undschule.de/wirtschaftslexikon/k/keynesianismus/). Letzter Zugriff: 02.07.2021. 24
Arbeitsauftrag 2: Silvio Gesell und das Experiment in Schwanenkirchen Lies dir den kurzen Infotext zu Silvio Gesell (Quelle) durch und fasse mit eigenen Worten zu sammen, wie Silvio Gesells Ideen vom Bergwerksbesitzer Max Hebecker in dem in Filmkapitel 3 „Auf der Suche nach Lösungen – Ökonomische Theorien“ geschilderten Experiment in Schwanenkirchen umgesetzt wurden. Abbildung 3: Silvio Gesell. Screens hot aus „Der Geldmacher – Das Ex periment des Michael Unterguggen berger“. Epo-film, 2018. Quelle: Silvio Gesells Idee vom Freigeld „Mit der Verbreitung der Publikationen Silvio Gesells [1862–1930] gewann die De batte um das „Schwundgeld“ erstmals an Dynamik. Sein Hauptwerk „Die natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld“ erschien auf dem Höhepunkt des Schlachtengetümmels im Ersten Weltkrieg 1916. Bald sollten weitere Auflagen und auch erste Übersetzungen folgen. […] Gesell schlug eine Beschleunigung der Umlaufmittel vor, um Stagnationserscheinun gen entgegenzuwirken und mehr Fairness auf der Verteilungsebene herbeizuführen. Ein gradueller Wertverlust der Währung sollte den Geschäftsaktivitäten Schwung ver leihen, Investitions- und Konsumausgaben anregen, um damit Deflation und Arbeits losigkeit zu verhindern. Das kapitalistisch organisierte Kreditwesen würde zurückge drängt, da monetäre Mittel unter Umlaufzwang rasch und kostengünstig (d. h. ohne Zinslasten) dort landen, wo sie dringend benötigt werden. Wenn sich die Wohlstands spirale ausreichend gedreht habe, würden Sättigungseffekte dazu führen, dass sich die Menschen anderen Tätigkeiten als dem Gelderwerb zuwenden – ein Entwick lungsziel, das als ressourcenschonend begriffen werden kann.“ Quelle: Siehe: Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte: Virtuelle Ausstellung – Freiwirtschaft liche Markierungen: Silvio Gesell. Link (https://www.wu.ac.at/geschichte/institut/forschung/virtu elle-ausstellung-freiwirtschaftliche-markierungen/silvio-gesell) Letzter Zugriff: 02.07.2021. 25
M3 Das Experiment des Michael Unterguggenberger Filmbeobachtungsauftrag Sieh dir Kapitel 4 „Die Einführung der Arbeitswertscheine“ und Kapitel 5 „Das Wunder von Wörgl“ aus der Dokumentation „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Untergug genberger“ aufmerksam an. Arbeitsauftrag 1: Was ist Geld? Lies dir Quelle 1 und 2 aufmerksam durch und schreibe im Anschluss daran eine kurze Zusam menfassung der beiden Quellen in Form einer Antwort auf die Frage „Was ist Geld?“. Quelle 1: Impulstext Stell dir ein Land vor, in dem die Menschen beschließen, ohne Geld zu leben. Alles Geld, das im Umlauf ist, ist wertlos. Man kann sich nichts mehr kaufen, nichts mehr sparen und auch kein Geld mehr ausleihen – denn es gibt einfach kein Geld mehr. Die Menschen werden für ihre Arbeit nicht mehr bezahlt, dafür bekommen sie Dinge, die sie brauchen. Eine Wohnung, Kleidung, Nahrung. Manche besitzen Gärten und bauen dort alles an, was sie brauchen oder sie nähen sich ihre Kleidung selbst. Ihre Grundbe dürfnisse sind also vorerst einmal befriedigt. Eine Zeitlang sind alle zufrieden. Sie ha ben genug zu essen, ein Dach über dem Kopf und zum Anziehen haben sie auch. Bald aber treten die ersten Probleme auf. Was bekommt ein Mensch, der nicht zur Arbeit geht, weil er krank wird? Diese Menschen können ihre Arbeitskraft nicht mehr gegen benötigte Waren eintauschen. So beginnen sie, alles, was sie nicht dringend brau chen, gegen Essen zu tauschen. Bald aber sind ihre Vorräte zu Ende. Wie gut wäre es nun, wenn sie etwas gespart hätten, das sie nun in der Not verwenden könnten – aber wie hätten sie sparen können, wenn es ja kein Geld gibt, das nicht verdirbt wie Nahrungsmittel? Geld als Aufbewahrungsmittel, wie wir es aus dem Alltag kennen? Andere Menschen sind unzufrieden, denn sie hätten gern ein Auto, eine größere Wohnung oder ein besonderes Kleidungsstück. Aber wie kommt man dazu? Man kann es ja nicht einfach kaufen – denn Geld als Zahlungsmittel gibt es nicht! Natürlich könnte man tauschen – Arbeit gegen ein neues Auto. Aber wie kann man messen, welchen Wert die Arbeitsleistung hat und ob dieser Wert hoch genug ist, um genau das gewünschte Auto oder genau diese Wohnung zu bekommen? Mit Geld werden bei uns Dienstleistungen und Güter bewertet. In einem Land ohne Geld fehlt diese Recheneinheit aber! Die Menschen erkennen nun, dass Geld für viele Bereiche unse res Lebens wichtig ist. Unsere Wirtschaft funktioniert deshalb, weil wir den Wert der Dienstleistungen und Güter mit Geld messen können, weil wir damit Güter und 26
Dienstleistungen bezahlen und es für größere Anschaffungen oder Notsituationen aufheben, also sparen, können. Und so kehren sie bald wieder zum gewohnten Geldsystem zurück. Quelle: Alexandra Ullrich: Geld: Bedeutung, erweiterte Aufgaben. Reihe: Unterrichtsbeispiele zur sozioökonomischen Bildung. Insert Projektgruppe, 2018. Link (https://insert.schule.at/filead min/Insert/Unterrichtsmaterial/40/40_Geld_Bedeutung_Funktionen.pdf). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Abbildung 4: Ewald Nowotny, Gouverneur der Österreichischen Nationalbank. Screenshot aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“. Epo-film, 2018. Quelle 2: O-Ton Ewald Nowotny „Geld ist einerseits ein Transaktionswert, das heißt, ich kann damit was kaufen. Au ßerdem ist es Wertaufbewahrungsmittel, das heißt, ich bilde damit Ersparnisse. Als Drittes dient es als Wertmaßstab. Und alles, was diese Funktion erfüllen kann, ist als ökonomisches Geld zu sehen.“ Quelle: Siehe: O-Ton Ewald Nowotny. Aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unter guggenberger“. Epo-film, 2018. Min. 12:41. 27
Arbeitsauftrag 2: Geld ist nicht gleich Geld Überlege dir, unter Heranziehung der Quellen 1 und 2, unter welchen Rahmenbedingungen die Form des Naturalgeldes als Tauschmittel an Bedeutung gewinnt, welche Naturalien hierbei eine Rolle spielen und warum in diesem Zusammenhang das uns geläufige Geld keine Rolle spielt. Quelle 1: Zigaretten als Währung Denis Avey landet als englischer Soldat in einem Kriegsgefangenlager bei Auschwitz. [...] „Zigaretten waren in Auschwitz wie Gold, das vom Himmel fiel. Sie waren die ein zige Währung, die jeder anerkannte. Man konnte mit ihnen beinahe das Leben eines Menschen kaufen [...].“ Quelle: Welt.de: Der Mann, der ins KZ Auschwitz einbrach. Onlineausgabe, 14.05.2011. Link (https://www.welt.de/kultur/history/article13361492/Der-Mann-der-ins-KZ-Auschwitz-ein brach.html). Letzter Zugriff: 02.07.2021. Quelle 2: Brot als Zahlungsmittel „Ein anderer Deutscher, Robert Winkler, Schuster, arbeitete im SS-Lager im Schuster- Kommando. [...] Ich habe Robert gefragt, ob er mir ein Paar Schuhe besorgen könne. Er sagte, das kostet ein ganzes Brot und etwa fünfzehn Zigaretten. Zigaretten und Brot waren immer das Zahlungsmittel für alles. [...] Ich habe einen Tag mein Brot nicht gegessen, da hatte ich am anderen Tag schon ein halbes Brot, das ich Robert gab. Und so weiter. Eine Woche später etwa besorgte er mir ein Paar gute Schuhe.“ Mieczysław Krause, ehemaliger polnischer Häftling, war von Dezember 1940 bis Mai 1945 im KZ Neuengamme inhaftiert. Interview, 25.7.1984. Quelle: KZ-Gedenkstätte Neuengamme: Tagesabläufe und Lagersprache. Link (http://www.offenes-archiv.de/de/ausstellung/tagesablaeufe-lagersprache.xml). Letzter Zugriff: 02.07.2021. 28
Arbeitsauftrag 3: Der Bürgermeister überzeugt den Gemeinderat Abbildung 5: Michael Unterguggenberger (gespielt von Karl Markovics) überzeugt den Gemeinderat, Spielszene. Screenshot aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“. Epo-film, 2018. 1. Lies dir das Transkript der Spielszene aus Kapitel 5 (Quelle 1) durch und überlege dir, was der Bürgermeister dem Gemeinderat mit dem konstruierten Beispiel sagen will und wie er diesen von seinem Experiment überzeugen möchte. Sieh dir auch die Definition des Be griffs „Experiment“ in Quelle 2 an! 2. Überlege dir, was Geld für dich bedeutet. (Siehe dazu auch Arbeitsauftrag 1 und Arbeits auftrag 2) Quelle 1: Der Bürgermeister überzeugt den Gemeinderat, Filmszene Michael Unterguggenberger: „Stellt euch einmal vor: Jeder ist verschuldet.“ Gemeinderatsmitglied: „Da muss ich mir nix vorstellen.“ Michael Unterguggenberger: „Ein Gast kommt in unseren Ort und will beim Zenzer ein Zimmer. […] Legt einen Hunderter auf den Tisch und kriegt einen Schlüssel. Jetzt nimmt der Zenzer den Hunderter und geht damit zum Lechner. Er bezahlt ihm damit seine Schulden. Der Lechner geht damit zur Wirtin und begleicht mit dem Hunderter seine Zeche. […] Die Wirtin geht damit zum Toni und zahlt ihm die Würste und das Fleisch. […] Und der Toni geht mit dem Hunderter zur Gerti und gibt ihr endlich ein Geld. Und die Gerti geht zum Zenzer, legt den Hunderter auf den Tisch, und zahlt damit die Zimmer, die sie immer bei ihm nimmt. Am Schluss kommt der Gast grantig von oben, sagt, das Zimmer gefällt ihm nicht und er nimmt den Hunderter, der daliegt, und geht. 29
Also, was ist Geld? Ein Tauschmittel. Eine Vereinbarung, wir einigen uns darauf, dass ein Fetzen Papier was zählt.“ Gemeinderatsmitglied: „Michel, von was redest du denn da bitte?“ Michael Unterguggenberger: „Dass Geld an sich nichts wert ist.“ Gemeinderatsmitglied: „Und weiter?“ Michael Unterguggenberger: „Dass es um den Glauben daran geht!“ Quelle: O-Ton Spielszene. Aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenber ger“. Epo-film, 2018. Min 10:51–12:41 Quelle 2: Was ist ein Experiment? „Gemäß der lateinischen Bedeutung von experimentum, nämlich Versuch, Probe, Be weis, handelt es sich beim Experiment um eine Untersuchung, bei der gezielt eine be stimmte Annahme oder Vermutung geprüft und entweder bewiesen oder widerlegt werden soll. Das Experiment ist ein Verfahren zur Datenerhebung, das hauptsächlich in den Naturwissenschaften und Sozialwissenschaften wie der Psychologie und Sozio logie angewendet wird.“ e-teaching.org: Was ist ein Experiment? Link (https://www. e-teaching.org/didaktik/qualitaet/ex periment). Letzter Zugriff: 02.07.2021. 30
Arbeitsauftrag 4: Der Wörgler Arbeitswertschein Interpretiere den besagten Aufruf auf der Vorderseite des Wörgler Arbeitswertscheins (Quelle 1) sowie die Wortwahl auf der Rückseite (Quelle 2) unter dem Aspekt, wie die Bevölkerung von Wörgl zur Teilnahme an dem Experiment motiviert werden sollte, überlege dir dabei, wel che Gefühlsebene hier angesprochen wird und vergleiche deine Interpretation mit jener von Sabine Paukner (Quelle 3). Abbildung 6: Arbeitswertschein der Gemeinde Wörgl [Vorderseite]. Quelle: Inwo.de: Das Wunder von Wörgl. URL: https://www.inwo.de/das-wunder-von-woergl/?gclid=Cj0KCQjw5uWGBhCTARI sAL70sLLk8xYxRUMe_nAChbXdgARdTxalgo0-KTy176FcJSUVxOU5QEMoP_caAi-YEALw_wcB. Letzter Zu griff: 02.07.2021. Quelle 1: Transkript Arbeitswertschein der Gemeinde Wörgl (Vorderseite) Liebe Alle! Langsam umlaufendes Geld hat die Welt in eine unerhörte Wirtschaftskrise und Milli onen schaffender Menschen in unsägliche Not gestürzt. – Der Untergang der Welt hat (rein wirtschaftlich gesehen) seinen furchtbaren Anfang genommen. – Es ist Zeit, durch klares Erkennen und entschlossenes Handeln die abwärtsrollendende Wirt schaftsmaschine zu retten, damit die Menschheit nicht in Bruderkriege, Wirrnisse und Auflösung getrieben werde. Die Menschen leben vom Austausch ihrer Leistungen. Der langsame Geldumlauf hat den Leistungsaustausch zum großen Teil unterbunden und Millionen arbeitsbereiter Menschen haben dadurch bereits ihren Lebensraum im Wirtschaftsgetriebe verloren. – Der Leistungsaustausch muß daher wieder gehoben und der Lebensraum für alle bereits Ausgestoßenen wieder zurückgestoßen werden. Diesem Ziele dient der Arbeitsbestätigungsschein der Marktgemeinde Wörgl: 31
Er lindert die Not, gibt Arbeit und Brot! Quelle: Transkript Arbeitsbestätigungsschein der Gemeinde Wörgl. Zitiert nach: Inwo.de: Das Wunder von Wörgl. Link (https://www.inwo.de/das-wunder-von-wo ergl/?gclid=Cj0KCQjw5uWGBhCTARIsAL70sLLk8xYxRUMe_nAChbXdgARdTxalgo0- KTy176FcJSUVxOU5QEMoP_caAi-YEALw_wcB) Letzter Zugriff: 02.07.2021. Abbildung 7: Der 1 Schilling Geldschein des Wörgler Schwundgeldes (Freigeld). Urheber: unbekannt. Li zenz: Gemeinfrei. Quelle: Wikipedia.org: Wörgler Schwundgeld. URL: https://de.wikipe dia.org/wiki/W%C3%B6rgler_Schwundgeld#/media/Datei:Freigeld1.jpg. Letzter Zugriff: 02.07.2021. Quelle 2: Transkript Arbeitswertschein der Gemeinde Wörgl (Rückseite) Lindert die Not, gibt Arbeit und Brot. Nothilfe Wörgl Bestätigter Arbeitswert 1 Schilling (ein Schilling) Marktgemeinde Wörgl Armenpflege Ohne Prägestreifen ungültig Als Notabgabe ist monatlich 1 % in Marken zu entrichten / Notabgabe in Klebemarken Quelle: Wikipedia: Wörgler Schwundgeld. Link (https://de.wikipe dia.org/wiki/W%C3%B6rgler_Schwundgeld#/media/Datei:Freigeld1.jpg). Letzter Zugriff: 02.07.2021. 32
Abbildung 8: Sabine Paukner, Historikerin. Screenshot aus „Der Geldmacher – Das Ex periment des Michael Unterguggenberger“. Epo-film, 2018. Quelle 3: O-Ton Sabine Paukner Es ist ein sehr bildhafter Text, wenn vom Untergang gesprochen wird. Es ist ein biss chen theatralisch, wenn von einer unerhörten Krise gesprochen wird. Es ist auch ein bisschen die Wortwahl wie sie zum Teil in der Predigt verwendet wird. Hinten steht drauf: „An Alle!“ Ich finde das so modern, wie wir heute im E-Mail-Verkehr sind. Da schreiben wir auch „An Alle“ oder „Liebe Alle“. Quelle: Siehe: O-Ton Sabine Paukner. Aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unter guggenberger“. Epo-film, 2018. Min. 23:57. 33
M4 Das Ende des Experiments Filmbeobachtungsauftrag Sieh dir Kapitel 6 „Das Ende des Experiments“ aus der Dokumentation „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“ aufmerksam an und bearbeite im An schluss daran die Arbeitsaufträge 1–4. Arbeitsauftrag 1: Die Rolle der Nationalbank Interpretiere, basierend auf dem Transkript der O-Töne aus der Dokumentation (Quelle 1 und 2) die Rolle der Politik und der Nationalbank im Umgang mit dem Experiment von Wörgl. Quelle 1: O-Ton Sprecherin Zurück in Wien. Die österreichische Nationalbank ist gegen das Experiment und ver langt ein sofortiges Verbot. Weil die Tiroler Gemeinde gegen das Banknotenmonopol verstößt. Nur die Nationalbank hat das Recht, Geld zu drucken. O-Ton Sprecherin. Aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“. Epo- film, 2018. Min. 26:02. Abbildung 9: Gerhard Senft, Ökonom. Screens hot aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Mi chael Unterguggenber ger“. Epo-film, 2018. Quelle 2: O-Ton Gerhard Senft „Die Rolle der Nationalbank war insofern bedenklich, als ihre Spitze, Viktor Kienböck, so etwas wie eine graue Eminenz der Wirtschaftspolitik darstellte. Dollfuß war kein Ökonom, Schuschnigg auch nicht. Die haben natürlich auf das gehört, was von den Spitzen der Zentralbank kam. Es war ganz klar Vorgabe der Regierung: Man will sich 34
auf keinen Fall auf Wirtschaftsexperimente einlassen. Mit Wörgl drohte die Gefahr, dass das eine Art Flächenbrand wird. Das wollte man unbedingt vermeiden.“ O-Ton Gerhard Senft. Aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“. Epo-film, 2018. Min. 26:29. Arbeitsauftrag 2: „Geld ist Politik“ Interpretiere die im Filmausschnitt getätigte Aussage „Geld ist Politik“ (Kapitel 8: „Das Ende des Experiments“, Min 26:24) bzw. den Spruch „Geld regiert die Welt“ und nenne dir be kannte Beispiele, die zeigen, dass Besitz von Geld mit Macht und Einfluss auf die Politik, auf den Sport, auf die Unterhaltungsindustrie etc. verbunden ist. Arbeitsauftrag 3: Historische Fakten und filmische Umsetzung Vergleiche die filmische Aufbereitung der Szenen in der Dokumentation (Kapitel 8: „Das Ende des Experiments“, Min 28:34–29:38) mit der hier getätigten Aussage zu den historischen Fak ten (Quelle 1 und 2) unter dem Aspekt, warum die Dokumentation möglicherweise von der historischen Wahrheit abweicht. Quelle 1: Wurde Bürgermeisterversammlung von Polizei aufgelöst? „Wurde die Bürgermeisterversammlung in Wien von der Polizeiaufgelöst? Nein – sie fand ungestört statt, Zeitungen berichteten darüber. Unterguggenberger hielt viel fach Vorträge über die Wörgler Aktion, die nicht von der Exekutive gestört, allerdings z.B. in Linz untersagt wurden. In der Schweiz erhielt Unterguggenberger Einreisever bot, nachdem in der Schweiz die Freiwirtschaftsbewegung aufgrund des Erfolges in Wörgl immer mehr Zulauf gewann.“ Quelle: Siehe: Veronika Spielbichler: Fakten zum Wörgler Freigeld. Unterguggenberger Institut, Wörgl. Link (https://unterguggenberger.org/fakten-zum-woergler-freigeld/) Letzter Zugriff: 02.07.2021. Quelle 2: Michael Unterguggenberger vor Gericht Wurde Michael Unterguggenberger vor Gericht gestellt? Nein – es war genau anders herum. Die Marktgemeinde Wörgl beschritt den Rechtsweg, um gegen das Verbot zu klagen. Das Urteil des Verwaltungsgerichtshofes richtete sich nicht gegen den Bürger meister als Person, Unterguggenberger wurde nicht verurteilt. Erst das Verbot der Linksparteien im Februar 1934 führte zu seiner Amtsenthebung, da der bekennende 35
Freiwirt1 Unterguggenberger der sozialdemokratischen Fraktion im Gemeinderat an gehörte. Und in dieser Funktion war er 1919 bereits Vizebürgermeister, als der öster reichische Staat die Gemeinden ermächtigte, Notgeld auszugeben. Diese regional gül tigen Geldscheine waren allerdings kein Schwundgeld. Das Ersatzgeld musste mit Stichtag gegen Nationalwährung eingewechselt werden und war völlig legal. Quelle: Siehe: Ebda. Arbeitsauftrag 4: „Diese Politik hat Herrn Hitler den roten Teppich ausgerollt.“ → Liste alle in der Filmsequenz (Kapitel 8: „Das Ende des Experiments“, Min 30:28–34:54) angeführten Gründe auf, die dem Zitat: „Diese Politik hat Herrn Hitler den roten Teppich ausgerollt“ entsprechen. → Überlege dir, warum das Vertrauen der Bevölkerung in den österreichischen Staat bzw. die Staatsführung (Regierung) verloren gegangen ist. → Vergleiche die damalige Situation mit der gegenwärtigen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Lage unter dem Aspekt, warum eine Wiederholung der Situation vor 1938 gegen wärtig nicht (oder schon?) möglich ist. 1 Ein Freiwirt ist jemand, der sich zum Wirtschaftsmodell der Freiwirtschaft nach Silvio Gesell bekennt. Vgl. dazu: Wikipedia: Freiwirtschaft. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Freiwirtschaft) Letzter Zugriff: 02.07.2021. 36
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