Der Geldmacher Das Experiment des Michael Unterguggenberger - Medienbegleitheft zum USB-Stick 14487 - Bundesministerium ...

 
WEITER LESEN
Der Geldmacher Das Experiment des Michael Unterguggenberger - Medienbegleitheft zum USB-Stick 14487 - Bundesministerium ...
Medienbegleitheft zum USB-Stick 14487

Der Geldmacher
Das Experiment des Michael Unterguggenberger
Der Geldmacher Das Experiment des Michael Unterguggenberger - Medienbegleitheft zum USB-Stick 14487 - Bundesministerium ...
Der Geldmacher Das Experiment des Michael Unterguggenberger - Medienbegleitheft zum USB-Stick 14487 - Bundesministerium ...
Der Geldmacher
Das Experiment des Michael Unterguggenberger

Medienbegleitheft zum USB-Stick 14487
Ca. 44 Minuten, Produktionsjahr 2018
Der Geldmacher Das Experiment des Michael Unterguggenberger - Medienbegleitheft zum USB-Stick 14487 - Bundesministerium ...
Impressum

Medieninhaber und Herausgeber:
Bundesministerium für Bildung,
Wissenschaft und Forschung
Medienservice
1010 Wien, Minoritenplatz 5
Tel.: +43 1 53 120-4830
E-Mail: medienservice@bmbwf.gv.at

Ausgearbeitet von:
Dr. Klaus Madzak

In Zusammenarbeit mit:
Universität Wien
Bibliotheks- und Archivwesen
Arbeitsgruppe audiovisuelle Medien im Unterricht
1010 Wien, Universitätsring 1
Tel.: +43 1 4277-15116
E-Mail: ag_av-medien.ub@univie.ac.at

Download unter:
Link: https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/schulpraxis/ugbm/medienservice/specials.html

Ein wichtiger Hinweis zur Barrierefreiheit:

Dieses medienbegleitende Arbeits- und Informationsheft dient ausschließlich als Handreichung für die Vor­
bereitung und Durchführung von Unterrichtseinheiten mit Medieneinsatz durch Studierende, durch Pädago­
ginnen und Pädagogen. Es ist zum Ausdrucken bestimmt und nicht als elektronisches Unterrichtsmaterial
erarbeitet. Aus diesem Grund erfüllt es die Erfordernisse der Barrierefreiheit nicht.

Bestellungen:
AMEDIA Servicebüro
2540 Bad Vöslau, Druckhausstraße 1
Tel.: +43 2252 402-265
E-Mail: office@amedia.co.at

Bildungsplattform Edutube:
Link: https://www.edutube.at/

Verlags- und Herstellungsort:
Wien, 2021
Der Geldmacher Das Experiment des Michael Unterguggenberger - Medienbegleitheft zum USB-Stick 14487 - Bundesministerium ...
Inhalt

1 Einleitung .....................................................................................................................7

1.1 Zum Film ........................................................................................................................... 7

1.2 Einsatzempfehlung und Bildungsstufen ........................................................................... 8

1.3 Filmkapitel ........................................................................................................................ 8

1.4 Zum Einsatz des Begleitmaterials ..................................................................................... 8
     Lehrplanbezug .................................................................................................................... 8
     Kompetenzen ..................................................................................................................... 8
     Nötiges Vorwissen.............................................................................................................. 9
     M1: Die Weltwirtschaftskrise und ihre Auswirkungen ...................................................... 9
     M2: Auf der Suche nach Lösungen – Ökonomische Theorien ........................................... 9
     M3: Das Experiment des Michael Unterguggenberger ..................................................... 9
     M4: Das Ende des Experiments ....................................................................................... 10

2 Literatur- und Abbildungsnachweise .......................................................................... 12

2.1 Film ................................................................................................................................. 12

2.2 Literatur und Links .......................................................................................................... 12

2.3 Weiterführende Linktipps: Personen ............................................................................. 13

2.4 Weiterführende Linktipps: Orte ..................................................................................... 15

2.5 Weiterführende Linktipps: Begriffe ................................................................................ 15

2.6 Abbildungsnachweise ..................................................................................................... 17

Anhang: Arbeitsmaterialien ........................................................................................... 19

Zeichenerklärungen ............................................................................................................... 19

M1 Die Weltwirtschaftskrise und ihre Auswirkungen .......................................................... 20
     Filmbeobachtungsauftrag ................................................................................................ 20
     Arbeitsauftrag 1: Die Weltwirtschaftskrise 1929 ............................................................. 20
     Arbeitsauftrag 2: Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf Wörgl ...................... 21

M2 Auf der Suche nach Lösungen – Ökonomische Theorien ............................................... 22
     Filmbeobachtungsauftrag ................................................................................................ 22
Der Geldmacher Das Experiment des Michael Unterguggenberger - Medienbegleitheft zum USB-Stick 14487 - Bundesministerium ...
Arbeitsauftrag 1: Die Theorien von Smith, Marx und Keynes ......................................... 22
    Arbeitsauftrag 2: Silvio Gesell und das Experiment in Schwanenkirchen ....................... 25

M3 Das Experiment des Michael Unterguggenberger ......................................................... 26
    Filmbeobachtungsauftrag ................................................................................................ 26
    Arbeitsauftrag 1: Was ist Geld? ....................................................................................... 26
    Arbeitsauftrag 2: Geld ist nicht gleich Geld ..................................................................... 28
    Arbeitsauftrag 3: Der Bürgermeister überzeugt den Gemeinderat ................................ 29
    Arbeitsauftrag 4: Der Wörgler Arbeitswertschein ........................................................... 31

M4 Das Ende des Experiments ............................................................................................. 34
    Filmbeobachtungsauftrag ................................................................................................ 34
    Arbeitsauftrag 1: Die Rolle der Nationalbank .................................................................. 34
    Arbeitsauftrag 2: „Geld ist Politik“ ................................................................................... 35
    Arbeitsauftrag 3: Historische Fakten und filmische Umsetzung...................................... 35
    Arbeitsauftrag 4: „Diese Politik hat Herrn Hitler den roten Teppich ausgerollt.“ ........... 36
Der Geldmacher Das Experiment des Michael Unterguggenberger - Medienbegleitheft zum USB-Stick 14487 - Bundesministerium ...
1 Einleitung
1.1 Zum Film

Abbildung 1: Die Ausgabe der Arbeitswertscheine, Spielszene. Screenshot aus „Der Geldmacher – Das Experiment
des Michael Unterguggenberger“. Epo-film, 2018.

Der Film handelt von einem Experiment, das im Tirol der 1930er Jahre seinen Ausgang nahm.
Bis heute gilt das „Wunder von Wörgl“ als Modell eines alternativen Geldsystems. Treibende
Kraft war Michael Unterguggenberger, ein einfacher Bahnbeamter und Lokalpolitiker, der in
einer Zeit der wirtschaftlichen Katastrophe seine Gemeinde einte und durch die Einführung
des sogenannten „Schwundgelds“ zu wirtschaftlicher Blüte führte.

Die Geschichte dieses Mannes und seiner Ideen wird anhand von noch nie gesehenem Film­
material und Aufnahmen aus dem Spielfilm „Das Wunder von Wörgl“ mit Karl Markovics in
der Hauptrolle erzählt. Dabei wird auf ökonomische Theorien, die Weltwirtschaftskrise in der
Zwischenkriegszeit und aktuelle Beispiele von Regionalwährungen eingegangen.

In der Dokumentation kommen namhafte Expert/inn/en wie der Gouverneur der Österreichi­
schen Nationalbank Ewald Nowotny, die Historikerin Sabine Paukner, die Ökonomen Stephan
Schulmeister und Gerhard Senft sowie Veronika Spielbichler vom Unterguggenberger Institut
Wörgl zu Wort.

                                                                                                           7
Der Geldmacher Das Experiment des Michael Unterguggenberger - Medienbegleitheft zum USB-Stick 14487 - Bundesministerium ...
1.2 Einsatzempfehlung und Bildungsstufen

Geografie und Wirtschaftskunde; Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung; Unterrichts­
prinzip Wirtschaftserziehung. Sekundarstufe II (7/8 Klasse).

1.3 Filmkapitel

Kapitel 1:     Intro
Kapitel 2:     Die Weltwirtschaftskrise und ihre Auswirkungen
Kapitel 3:     Auf der Suche nach Lösungen – Ökonomische Theorien
Kapitel 4:     Die Einführung der Arbeitswertscheine
Kapitel 5:     Das Wunder von Wörgl
Kapitel 6:     Das Ende des Experiments
Kapitel 7:     Aktuelle Beispiele für Regionalwährungen
Kapitel 8:     Was blieb vom „Schwundgeld“?

1.4 Zum Einsatz des Begleitmaterials

Das Medienbegleitheft ist zum Einsatz im Fach Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung
konzipiert. Ein fächerübergreifender Einsatz in Verbindung mit dem Fach Geografie und Wirt­
schaftskunde ist möglich.

Lehrplanbezug
Die Schüler/innen sollen die Möglichkeiten politischer Beteiligungs-, Entscheidungs- und Kon­
fliktlösungsprozesse erkennen und reflektieren.

Kompetenzen
•   Historische Fragekompetenz
•   Historische Methodenkompetenz
•   Historische Orientierungskompetenz
•   Historische Sachkompetenz (Basiskonzepte – Macht, Herrschaft, Perspektivität, Hand­
    lungsspielräume, Normen)

                                                                                                8
Der Geldmacher Das Experiment des Michael Unterguggenberger - Medienbegleitheft zum USB-Stick 14487 - Bundesministerium ...
Nötiges Vorwissen
Die Arbeit mit dem Film und dem Begleitmaterial setzt die Kenntnis von für das Thema rele­
vanten Personen, Orten und Begriffen voraus. Zu diesem Zwecke wurde eine umfangreiche
Liste mit weiterführenden Linktipps aus zuverlässigen Quellen erstellt. Diese können der Lehr­
kraft die Vorbereitung erleichtern bzw. Schüler/inne/n als Ansatzpunkt für eigene Recherchen
zum Thema dienen.

M1: Die Weltwirtschaftskrise und ihre Auswirkungen
Die Schüler/innen sollen das über den Film vermittelte Wissen über den „Schwarzen Freitag“
und die Weltwirtschaftskrise vertiefen. Anhand des Beispiels von Wörgl wird gezeigt, wie sehr
sich eine globale Krise auf die lokale Bevölkerung auswirken kann.

Historische Kompetenzen: Orientierungskompetenz

M2: Auf der Suche nach Lösungen – Ökonomische Theorien
Die Schüler/innen sollen sich in reflektierter und kritischer Form mit unterschiedlichen Wirt­
schaftstheorien auseinandersetzen und den jeweils selbst gewählten Standpunkt in einer Dis­
kussion in Kleingruppen vertreten.

Historische Kompetenzen: Orientierungskompetenz

M3: Das Experiment des Michael Unterguggenberger
Arbeitsauftrag 1: „Was ist Geld?“ und Arbeitsauftrag 2: „Geld ist nicht gleich Geld“
Die Schüler und Schülerinnen sollen in reflektierter Form die Mehrfachbedeutung von Geld in
bestimmten sozialen Situationen (z.B. Naturalgeld als Tauschmittel im Konzentrationslager)
erkennen.

Historische Kompetenzen: Fragekompetenz, Orientierungskompetenz

Arbeitsauftrag 3: „Der Bürgermeister überzeugt den Gemeinderat“
Die Schüler/innen sollen an Hand des konstruierten Beispiels die Überzeugungsarbeit von Mi­
chael Unterguggenberger nachvollziehen auch unter dem Aspekt der „Einigung“ der verschie­
denen politischen Gruppierungen im Gemeinderat und sich der Frage stellen: „Was ist Geld?“
bzw. „Welche Bedeutung hat Geld für mich?“

Historische Kompetenzen: Orientierungskompetenz, Methodenkompetenz

                                                                                                 9
Arbeitsauftrag 4: „Der Wörgler Arbeitswertschein“
Die Schüler/innen sollen durch die Textanalyse erkennen, mit welcher Wortwahl das Gefühl
von Angst bedient und wie damit auch Politik gemacht wird.

    „Der Begriff Angst hat sich seit dem 8. Jahrhundert von indogermanisch *anghu ‚be­
    engend‘ über althochdeutsch angust entwickelt. Er ist verwandt mit lateinisch an­
    gustus bzw. angustia für ‚Enge, Beengung, Bedrängnis‘ (siehe auch Angina) und angor
    ‚Würgen‘.“

    Quelle: Siehe: Wikipedia: Angst. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Angst). Letzter Zugriff:
    02.07.2021.

Historische Kompetenzen: Methodenkompetenz

M4: Das Ende des Experiments
Arbeitsauftrag 1: „Die Rolle der Nationalbank“ und Arbeitsauftrag 2: „Geld ist Politik“
Die Schüler/innen sollen einerseits die Rolle und Aufgabe der Nationalbank an Hand der bei­
den Quellen erkennen und andererseits der Frage nachgehen, wie weit tatsächlich das Geld
die Politik beeinflusst bzw. in welchen Bereichen das Zitat „Geld regiert die Welt“ Gültigkeit
hat. Diesbezüglich lässt sich etwa die Rolle von Großkonzernen (Google, Microsoft etc.) hinter­
fragen bzw. auch der Einfluss von Geld im Sport (z.B. Transfersummen im Fußball) oder Gagen
in der Unterhaltungsindustrie.

Historische Kompetenzen: Orientierungskompetenz

Arbeitsauftrag 3: Fiktion und Realität
Die Schüler/innen sollen im Sinne der Methodenkompetenz die beiden Filmsequenzen dekon­
struieren, um der Frage nach Wahrheit und Fiktion in historischen Dokumentationen nachzu­
gehen. Historische Dokumentationen (ebenso wie historische Spielfilme) verführen die Schü­
ler/innen dazu, die Abbildung der Wirklichkeit für die Wirklichkeit selbst zu halten. Es geht
hier auch um die Frage von Dramaturgie und den damit verbundenen gestalterischen Elemen­
ten, die entscheidend für die Wirkung des Films sind. Zu beachten ist dabei, dass es sich in die­
sem Fall bei den Spielszenen um Szenen aus einem Spielfilm handelt und nicht um Reenact­
ment, das konkrete historische Ereignisse nachstellt und das in anderen Dokumentationen
zum Einsatz kommt.

Historische Kompetenzen: Methodenkompetenz, Orientierungskompetenz

                                                                                                    10
Arbeitsauftrag 4: „Diese Politik hat Hitler den roten Teppich ausgerollt“
Die Schüler/innen sollen zwei unterschiedliche gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen
vergleichen (vor 1938 und Gegenwart), um zu erkennen, welche möglichen politischen,
wirtschaftlichen und sozialen Probleme zur Spaltung einer Gesellschaft führen können, um
den Ruf nach einem „starken Mann“ wieder laut werden zu lassen.

Historische Kompetenzen: Sachkompetenz, Orientierungskompetenz

                                                                                           11
2 Literatur- und Abbildungsnachweise
2.1 Film

Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger. Epo-film, 2018.

2.2 Literatur und Links

Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb): Lexikon der Wirtschaft – Liberalismus.
Link (https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/19980/liberalismus).
Letzter Zugriff: 02.07.2021.

e-teaching.org: Was ist ein Experiment? Link (https://www. e-teaching.org/didaktik/quali­
taet/experiment). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Iber, Walter: Als die große Krise das Land heimsuchte. Österreich und die Weltwirtschaftskrise
I. In: Kleine Zeitung, Onlineausgabe: 12.03.2018. Link (https://www.kleinezeitung.at/oester­
reich/5386398/1929-Die-Weltwirtschaftskrise-I_Als-die-grosse-Krise-das-Land). Letzter Zu­
griff: 02.07.2021.

Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte: Virtuelle Ausstellung – Freiwirtschaftliche Mar­
kierungen: Silvio Gesell. Link (https://www.wu.ac.at/geschichte/institut/forschung/virtuelle-
ausstellung-freiwirtschaftliche-markierungen/silvio-gesell) Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Inwo.de: Das Wunder von Wörgl. Link (https://www.inwo.de/das-wunder-von-wo­
ergl/?gclid=Cj0KCQjw5uWGBhCTARIsAL70sLLk8xYxRUMe_nAChbXdgARdTxalgo0-
KTy176FcJSUVxOU5QEMoP_caAi-YEALw_wcB) Letzter Zugriff: 02.07.2021.

KZ-Gedenkstätte Neuengamme: Tagesabläufe und Lagersprache. Link (http://www.offenes-
archiv.de/de/ausstellung/tagesablaeufe-lagersprache.xml). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Spielbichler, Veronika: Fakten zum Wörgler Freigeld. Unterguggenberger Institut, Wörgl. Link
(https://unterguggenberger.org/fakten-zum-woergler-freigeld/) Letzter Zugriff: 02.07.2021.

                                                                                                12
Ullrich, Alexandra: Geld: Bedeutung, erweiterte Aufgaben. Reihe: Unterrichtsbeispiele zur so­
zioökonomischen Bildung. Insert Projektgruppe, 2018. Link (https://insert.schule.at/filead­
min/Insert/Unterrichtsmaterial/40/40_Geld_Bedeutung_Funktionen.pdf). Letzter Zugriff:
02.07.2021.

Welt.de: Der Mann, der ins KZ Auschwitz einbrach. Onlineausgabe, 14.05.2011.
Link (https://www.welt.de/kultur/history/article13361492/Der-Mann-der-ins-KZ-Auschwitz-
einbrach.html). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Wikipedia: Angst. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Angst). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Wikipedia: Freiwirtschaft. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Freiwirtschaft). Letzter Zugriff:
02.07.2021.

Wikipedia: Wörgler Schwundgeld. Link (https://de.wikipe­
dia.org/wiki/W%C3%B6rgler_Schwundgeld#/media/Datei:Freigeld1.jpg). Letzter Zugriff:
02.07.2021.

Wirtschaft und Schule: Wirtschaftslexikon – Keynesianismus. Link (https://www.wirtschaft­
undschule.de/wirtschaftslexikon/k/keynesianismus/). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

2.3 Weiterführende Linktipps: Personen

Daladier, Édouard
LEMO: Édouard Daladier 1884-1970. Link (https://www.dhm.de/lemo/biografie/edouard-da­
ladier). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Wikipedia: Édouard Daladier. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%89douard_Daladier).
Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Dollfuß, Engelbert
LEMO: Engelbert Dollfuß 1892-1934. Link (https://www.dhm.de/lemo/biografie/engelbert-
dollfuss). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Deutsche Biographie: Dollfuß, Engelbert. Link (https://www.deutsche-biogra­
phie.de/sfz11620.html). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

                                                                                                   13
Gesell, Silvio
Silviogesell.de: Silvio Gesell. Link (https://www.silvio-gesell.de/)

Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte: Virtuelle Ausstellung – Freiwirtschaftliche Mar-
kierungen: Silvio Gesell. Link (https://www.wu.ac.at/geschichte/institut/forschung/virtuelle-
ausstellung-freiwirtschaftliche-markierungen/silvio-gesell). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Hebecker, Max / Experiment Schwanenkirchen
Markt Hengersberg: Wära: Das Schwundgeld von Schwanenkirchen. Link (https://www.heng­
ersberg.de/de/markt-hengersberg/geschichte/waera.html). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Wikipedia: Max Hebecker. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Hebecker). Letzter Zugriff:
02.07.2021.

Keynes, John Maynard / Keynesianismus

Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb): Keynesianismus. Link (https://www.bpb.de/nach­
schlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/19777/keynesianismus). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Wirtschaft und Schule: Wirtschaftslexikon – Keynesianismus. Link (https://www.wirtschaft­
undschule.de/wirtschaftslexikon/k/keynesianismus/). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Marx, Karl / Marxismus
Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb): Lexikon der Wirtschaft – Marxismus. Link
(https://m.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/20092/marxismus). Letzter Zu­
griff: 02.07.2021.

Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb): Das Politlexikon – Marxismus. Link
(https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/politiklexikon/17824/marxismus). Letzter Zugriff:
02.07.2021.

Geolino.de: Biografie Karl Marx. Link (https://www.geo.de/geolino/mensch/990-rtkl-biografie-
weltveraenderer-karl-marx). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

LEMO: Karl Marx 1881-1883. Link (https://www.dhm.de/lemo/biografie/karl-marx). Letzter
Zugriff: 02.07.2021.

                                                                                                14
Nowotny, Ewald
Wikipedia: Ewald Nowotny. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Ewald_Nowotny). Letzter Zu­
griff: 02.07.2021.

Smith, Adam / Ökonomischer Liberalismus
Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb): Lexikon der Wirtschaft – Liberalismus. Link
(https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/19980/liberalismus). Letz­
ter Zugriff: 02.07.2021.

Wikipedia: Adam Smith. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Adam_Smith).Letzter Zugriff:
02.07.2021.

Unterguggenberger, Michael
Kultur Wörgl: Michael Unterguggenberger. Link (http://heimat.woergl.at/persoenlichkei­
ten/buergermeister/michael-unterguggenberger). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

2.4 Weiterführende Linktipps: Orte

Schwanenkirchen
Wikipedia: Schwanenkirchen. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Schwanenkirchen). Letzter
Zugriff:02.07.2021.

Wörgl
Wörgl.at: Stadtgemeinde Wörgl. Link (https://www.woergl.at/) Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Wikipedia: Wörgl. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%B6rgl). Letzter Zugriff:
02.07.2021.

2.5 Weiterführende Linktipps: Begriffe

Aktie
Klexikon.de: Aktie. Link (https://klexikon.zum.de/wiki/Aktie). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Börsenlexikon.faz.net: Aktie. Link (https://boersenlexikon.faz.net/definition/aktie/). Letzter
Zugriff: 02.07.2021.

                                                                                                 15
Banknotenmonopol / Währungsmonopol
Wikipedia: Währungsmonopol.
Link (https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4hrungsmonopol). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Börse
Wienerborse.at: Wie funtioniert die Börse?
Link (https://www.wienerborse.at/wissen/einstiegsinformationen/funktion-und-aufgabe-
einer-boerse/). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

börse4me: Der Markt und die Börse als Marktplatz. Link (https://youtu.be/yPKKD_1Ng9o).
Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Deflation
Wikipedia: Deflation. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Deflation). Letzter Zugriff:
02.07.2021.

Wirtschaft – einfach erklärt: Deflation.
Link (https://www.youtube.com/watch?v=c63aWxvMsxE) . Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Gewerkschaft
Wasistwas.de: Was ist eine Gewerkschaft? Link (https://www.wasistwas.de/archiv-geschichte-
details/was-ist-eine-gewerkschaft.html). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Politlexikon.at: Link (https://www.politik-lexikon.at/gewerkschaft/). Letzter Zugriff:
02.07.2021.

Heimwehr
Demokratiezentrum Wien: Heimwehr.
Link (http://www.demokratiezentrum.org/wissen/wissenslexikon/heimwehr.html). Letzter
Zugriff: 02.07.2021.

Hirtenbrief
Focus.de: Kurz erklärt – Was ist ein Hirtenbrief?
Link (https://www.focus.de/politik/ausland/papst/kurz-erklaert-was-ist-ein-
hirtenbrief_aid_491126.html#). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Wikipedia: Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Hirtenbrief). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

                                                                                            16
Inflation
Bundeszentrale für politische Bildung: Inflation.
Link (https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/19723/inflation).
Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Wirtschaft – einfach erklärt: Inflation.
Link (https://www.youtube.com/watch?v=hXqQagisLS4). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Österreichische Nationalbank
Oenb.at: Über uns. Link (https://www.oenb.at/Ueber-Uns.html). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Ständestaat / Austrofaschismus
Klexikon.de: Ständestaat. Link (https://klexikon.zum.de/wiki/St%C3%A4ndestaat). Letzter
Zugriff: 02.07.2021.

Wien Geschichte Wiki: Ständestaat.
Link (https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/St%C3%A4ndestaat). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Demokratiezentrum Wien: Austrofaschismus.
Link (http://www.demokratiezentrum.org/wissen/wissenslexikon/austrofaschismus.html).
Letzter Zugriff: 02.07.2021.

2.6 Abbildungsnachweise

Deckblatt / Coverbild: Michael Unterguggenberger verteilt AB-Scheine. Historische Aufnahme.
Screenshot aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“. Epo-
film, 2018.

Abbildung 1: Die Ausgabe der Arbeitswertscheine, Spielszene. Screenshot aus „Der
Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“. Epo-film, 2018.                  7

Abbildung 2: Adam Smith, Karl Marx und John Maynard Keynes. Collage aus Screenshots
aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“. Epo-film, 2018. 23

                                                                                             17
Abbildung 3: Silvio Gesell. Screenshot aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael
Unterguggenberger“. Epo-film, 2018.                                                       26

Abbildung 4: Ewald Nowotny, Gouverneur der Österreichischen Nationalbank. Screenshot
aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“. Epo-film, 2018. 28

Abbildung 5: Michael Unterguggenberger (gespielt von Karl Markovics) überzeugt den
Gemeinderat, Spielszene. Screenshot aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael
Unterguggenberger“. Epo-film, 2018.                                                       30

Abbildung 6: Arbeitswertschein der Gemeinde Wörgl [Vorderseite]. Quelle: Inwo.de: Das
Wunder von Wörgl. URL: https://www.inwo.de/das-wunder-von-
woergl/?gclid=Cj0KCQjw5uWGBhCTARIsAL70sLLk8xYxRUMe_nAChbXdgARdTxalgo0-
KTy176FcJSUVxOU5QEMoP_caAi-YEALw_wcB. Letzter Zugriff: 02.07.2021.                        32

Abbildung 7: Der 1 Schilling Geldschein des Wörgler Schwundgeldes (Freigeld). Urheber:
unbekannt. Lizenz: Gemeinfrei. Quelle: Wikipedia.org: Wörgler Schwundgeld. URL:
https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%B6rgler_Schwundgeld#/media/Datei:Freigeld1.jpg.
Letzter Zugriff: 02.07.2021.                                                              33

Abbildung 8: Sabine Paukner, Historikerin. Screenshot aus „Der Geldmacher – Das
Experiment des Michael Unterguggenberger“. Epo-film, 2018.                                34

Abbildung 9: Gerhard Senft, Ökonom. Screenshot aus „Der Geldmacher – Das Experiment
des Michael Unterguggenberger“. Epo-film, 2018.                                           35

                                                                                          18
Anhang: Arbeitsmaterialien
Die Arbeitsmaterialien im Anhang sind als Kopiervorlage für den Ausdruck in Klassenstärke ge­
dacht.

Sie sind nicht als elektronisches Unterrichtsmaterial erarbeitet. Aus diesem Grund erfüllen sie
die Erfordernisse der Barrierefreiheit nicht.

Die Formatierung wurde an die inhaltlichen und didaktischen Anforderungen für Arbeitsmate­
rialien für Schüler/innen angepasst. Sämtliche Quellangaben befinden sich auch im Literatur-
und Abbildungsverzeichnis.

Zeichenerklärungen

                                                                                         19 von 37
M1 Die Weltwirtschaftskrise und ihre Auswirkungen

Filmbeobachtungsauftrag
Sieh dir das Kapitel 2: „Die Weltwirtschaftskrise und ihre Auswirkungen“ aus der Dokumenta­
tion „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“ aufmerksam an,
bevor du mit dem Arbeitsauftrag beginnst.

Arbeitsauftrag 1: Die Weltwirtschaftskrise 1929
Lies dir die Zusammenfassung des Filmkapitels (Quelle 1) durch und ergänze dein Wissen aus
dem Film anhand des angegebenen Zeitungsartikels (Quelle 2).

    Quelle 1: Zusammenfassung „Die Weltwirtschaftskrise und ihre Auswirkungen“

    Am 25. Oktober 1929, dem sogenannten „Schwarzen Freitag“ brach an der New Yor­
    ker Wall Street die Börse zusammen. Nach einem Börsenboom in den 1920er Jahren
    war eine große Zahl der Haushalte hoch verschuldet. Als fast alle auf einmal Aktien
    verkaufen wollten, rasselten die Kurse in den Keller. Die verheerenden Folgen dieses
    Zusammenbruchs waren ein Verfall von Löhnen und Preisen sowie eine um sich grei­
    fende Massenarbeitslosigkeit.

    Da die USA zu diesem Zeitpunkt schon eine wirtschaftliche Führungsmacht waren,
    strahlte die Krise auch auf andere Teile der Welt aus und auch Europa, das sich noch
    kaum von den Folgen des Ersten Weltkriegs erholt hatte, war schwer betroffen.

    1931 erreichte die Krise mit dem Zusammenbruch der Creditanstalt die noch junge
    Republik Österreich. Die politische Elite reagierte mit Sparpolitik und hohen Zinsen,
    was sich aus heutiger Sicht als falsch erwiesen hat. Da man eine hohe Inflation wie
    nach dem Ersten Weltkrieg verhindern wollte, reagierte man besonders restriktiv und
    Geld und Kredite wurden verteuert. Dies führte dazu, dass Unternehmen noch weni­
    ger investierten, es kam zu Massenentlassung und großer sozialer Not. Die Auswir­
    kungen der Verknappung des Geldes, der sogenannten „Deflation“, waren somit dra­
    matisch: überall standen Fabriken still.

                                                                                             20
Quelle 2: Zeitungsartikel

Walter Iber: Als die große Krise das Land heimsuchte. Österreich und die Weltwirtschaftskrise
I. In: Kleine Zeitung, Onlineausgabe: 12.03.2018. Link (https://www.kleinezeitung.at/oester­
reich/5386398/1929-Die-Weltwirtschaftskrise-I_Als-die-grosse-Krise-das-Land). Letzter Zu­
griff: 02.07.2021.

Arbeitsauftrag 2: Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf Wörgl
Fasse in eigenen Worten zusammen, wie sich die Weltwirtschaftskrise auf die Stadt Wörgl und
die Arbeitnehmer/innen in der Umgebung ausgewirkt hat.

                                                                                               21
M2 Auf der Suche nach Lösungen – Ökonomische Theorien

Filmbeobachtungsauftrag
Sieh dir das Kapitel 3: „Auf der Suche nach Lösungen – Ökonomische Theorien“ aus der Doku­
mentation „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“ aufmerk­
sam an.

Arbeitsauftrag 1: Die Theorien von Smith, Marx und Keynes

Abbildung 2: Adam Smith, Karl Marx und John Maynard Keynes. Collage aus Screenshots aus „Der Geldmacher –
Das Experiment des Michael Unterguggenberger“. Epo-film, 2018.

Setze dich mit den hier angeführten Theorien auseinander (Quelle 1–4), entscheide dich für
jene der drei Theorien, die dir am plausibelsten zur „Bekämpfung“ der im Film thematisierten
Weltwirtschaftskrise von 1929 erscheint.

→ Begründe deine Entscheidung und vertritt deinen Standpunkt in einem Diskussionspro­
    zess!

    Quelle 1: O-Ton Sprecherin

    Es gibt eine Fülle an Überlegungen, um die Wirtschaft anzukurbeln.

    Liberale stützen sich auf den Begründer der klassischen Nationalökonomie: Am bes­
    ten soll man Unternehmern und Banken völlig freie Hand lassen. Das Spiel der Märkte
    bringe Wohlstand für alle.

    Karl Marx hingegen sagt, Kapitalismus führe in Wahrheit zur Bereicherung Weniger
    und gleichzeitig zur Verelendung der Massen.

    Der Brite John Maynard Keynes fordert nach 1918, der Staat müsse immer ordnend
    eingreifen, in Krisenzeiten mit hohen eigenen Investitionen.

                                                                                                        22
Quelle: O-Ton Sprecherin. Aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenber­
ger“. Epo-film, 2018. Min. 6:44.

Quelle 2: Wirtschaftlicher Liberalismus

„Der wirtschaftliche Liberalismus, dessen theoretische Grundlagen durch Adam Smith
(*1723, †1790) entwickelt wurden, geht von der freien wirtschaftlichen Betätigungs­
möglichkeit jedes Einzelnen aus.

Nach Ansicht von Adam Smith wird der einzelne Mensch bei der Verfolgung seiner ei­
gennützigen Ziele nach Gewinn und Wohlstand wie von einer unsichtbaren Hand ge­
führt, die dafür sorgt, dass er gleichzeitig dem Wohl der Gesellschaft dient, obwohl
dies gar nicht seine Absicht war. Staatliche Eingriffe in die Wirtschaft werden deshalb
vom Liberalismus als störend empfunden und abgelehnt. Der Liberalismus befürwor­
tet demzufolge eine freie Marktwirtschaft […] als Wirtschaftsordnung mit allen wirt­
schaftlichen Freiheiten wie Gewerbefreiheit, freie Preisbildung und Wettbewerbsfrei­
heit. […].“
Quelle: Siehe: Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb): Lexikon der Wirtschaft – Liberalismus.
Link (https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/19980/liberalismus). Letz­
ter Zugriff: 02.07.2021.

Quelle 3: Marxismus

„[Marxismus ist eine] von Karl Marx (*1818, †1883) und Friedrich Engels (*1820,
†1895) begründete Gesellschaftslehre und Theorie der politischen Ökonomie […] zu
deren Kernpunkt die von Karl Marx kritisierten kapitalistischen Produktionsverhält­
nisse in seiner Zeit gehören. Danach wird die Gesellschaft nicht durch die politischen,
rechtlichen oder moralischen Vorstellungen bestimmt, sondern durch den Fortschritt
der materiellen Produktionstechnik. Die kapitalistischen Produktionsverhältnisse be­
wirken nach marxistischer Auffassung, dass sich die gesellschaftliche Arbeitsteilung
vertieft und der wirtschaftliche Reichtum nur von der Arbeiterklasse (Proletariat) ge­
schaffen wird, während sich der Reichtum und das Eigentum an den Produktionsmit­
teln in den Händen immer weniger Kapitalisten konzentriert. Dieser von Karl Marx als
Grundwiderspruch der kapitalistischen Produktion bezeichnete Gegensatz zwischen
gesellschaftlicher Produktion durch die Arbeiterklasse und der privaten Aneignung
der Gewinne durch die Kapitalisten kann nur durch die revolutionäre Erhebung der
Arbeiterklasse beseitigt werden. Die Arbeiterklasse enteignet dabei die Kapitalisten

                                                                                                     23
und das Eigentum an den Produktionsmitteln wird in Gesellschaftseigentum über­
führt. Der Kapitalismus wird vom Sozialismus […] abgelöst. Letztlich wird aber die
Schaffung einer klassenlosen Gesellschaft im Kommunismus […] angestrebt.“
Quelle: Siehe: Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb): Lexikon der Wirtschaft – Marxismus.
Link (https://m.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/20092/marxismus). Letzter Zu­
griff: 02.07.2021.

Quelle 4: Keynesianismus

„Der Keynesianismus ist neben der Angebotspolitik, der so genannten klassischen
bzw. liberalen Wirtschaftslehre, die zweite maßgebliche Theorie der Wirtschaftswis­
senschaften. Namensgeber und geistiger Vater war der britische Nationalökonom
John Maynard Keynes.

Im Gegensatz zu liberalen Theorien tritt der Keynesianismus dafür ein, dass der Staat
den Wirtschaftslauf beeinflusst, um konjunkturelle Schwankungen zu glätten und für
Vollbeschäftigung zu sorgen. Hintergrund ist die Annahme der Anhänger des Keynesi­
anismus, dass Märkte sich nicht selbst regulieren. Der Staat soll deshalb über seine
Funktion als reine Ordnungsmacht hinaus eine aktive, antizyklische Wirtschaftspolitik
betreiben, d.h. in konjunkturell schwachen Phasen die eigenen Ausgaben erhöhen,
gegebenenfalls auch durch eine höhere Verschuldung, in wirtschaftlichen Boom-
phasen hingegen soll der Staat seine Ausgaben senken.“
Quelle: Wirtschaft und Schule: Wirtschaftslexikon – Keynesianismus. Link (https://www.wirtschaft­
undschule.de/wirtschaftslexikon/k/keynesianismus/). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

                                                                                                    24
Arbeitsauftrag 2: Silvio Gesell und das Experiment in Schwanenkirchen
Lies dir den kurzen Infotext zu Silvio Gesell (Quelle) durch und fasse mit eigenen Worten zu­
sammen, wie Silvio Gesells Ideen vom Bergwerksbesitzer Max Hebecker in dem in Filmkapitel
3 „Auf der Suche nach Lösungen – Ökonomische Theorien“ geschilderten Experiment in
Schwanenkirchen umgesetzt wurden.

                                                                           Abbildung 3: Silvio Gesell. Screens­
                                                                           hot aus „Der Geldmacher – Das Ex­
                                                                           periment des Michael Unterguggen­
                                                                           berger“. Epo-film, 2018.

    Quelle: Silvio Gesells Idee vom Freigeld

    „Mit der Verbreitung der Publikationen Silvio Gesells [1862–1930] gewann die De­
    batte um das „Schwundgeld“ erstmals an Dynamik. Sein Hauptwerk „Die natürliche
    Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld“ erschien auf dem Höhepunkt des
    Schlachtengetümmels im Ersten Weltkrieg 1916. Bald sollten weitere Auflagen und
    auch erste Übersetzungen folgen. […]
    Gesell schlug eine Beschleunigung der Umlaufmittel vor, um Stagnationserscheinun­
    gen entgegenzuwirken und mehr Fairness auf der Verteilungsebene herbeizuführen.
    Ein gradueller Wertverlust der Währung sollte den Geschäftsaktivitäten Schwung ver­
    leihen, Investitions- und Konsumausgaben anregen, um damit Deflation und Arbeits­
    losigkeit zu verhindern. Das kapitalistisch organisierte Kreditwesen würde zurückge­
    drängt, da monetäre Mittel unter Umlaufzwang rasch und kostengünstig (d. h. ohne
    Zinslasten) dort landen, wo sie dringend benötigt werden. Wenn sich die Wohlstands­
    spirale ausreichend gedreht habe, würden Sättigungseffekte dazu führen, dass sich
    die Menschen anderen Tätigkeiten als dem Gelderwerb zuwenden – ein Entwick­
    lungsziel, das als ressourcenschonend begriffen werden kann.“
    Quelle: Siehe: Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte: Virtuelle Ausstellung – Freiwirtschaft­
    liche Markierungen: Silvio Gesell. Link (https://www.wu.ac.at/geschichte/institut/forschung/virtu­
    elle-ausstellung-freiwirtschaftliche-markierungen/silvio-gesell) Letzter Zugriff: 02.07.2021.

                                                                                                              25
M3 Das Experiment des Michael Unterguggenberger

Filmbeobachtungsauftrag
Sieh dir Kapitel 4 „Die Einführung der Arbeitswertscheine“ und Kapitel 5 „Das Wunder von
Wörgl“ aus der Dokumentation „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Untergug­
genberger“ aufmerksam an.

Arbeitsauftrag 1: Was ist Geld?
Lies dir Quelle 1 und 2 aufmerksam durch und schreibe im Anschluss daran eine kurze Zusam­
menfassung der beiden Quellen in Form einer Antwort auf die Frage „Was ist Geld?“.

    Quelle 1: Impulstext

    Stell dir ein Land vor, in dem die Menschen beschließen, ohne Geld zu leben. Alles
    Geld, das im Umlauf ist, ist wertlos. Man kann sich nichts mehr kaufen, nichts mehr
    sparen und auch kein Geld mehr ausleihen – denn es gibt einfach kein Geld mehr. Die
    Menschen werden für ihre Arbeit nicht mehr bezahlt, dafür bekommen sie Dinge, die
    sie brauchen. Eine Wohnung, Kleidung, Nahrung. Manche besitzen Gärten und bauen
    dort alles an, was sie brauchen oder sie nähen sich ihre Kleidung selbst. Ihre Grundbe­
    dürfnisse sind also vorerst einmal befriedigt. Eine Zeitlang sind alle zufrieden. Sie ha­
    ben genug zu essen, ein Dach über dem Kopf und zum Anziehen haben sie auch. Bald
    aber treten die ersten Probleme auf. Was bekommt ein Mensch, der nicht zur Arbeit
    geht, weil er krank wird? Diese Menschen können ihre Arbeitskraft nicht mehr gegen
    benötigte Waren eintauschen. So beginnen sie, alles, was sie nicht dringend brau­
    chen, gegen Essen zu tauschen. Bald aber sind ihre Vorräte zu Ende. Wie gut wäre es
    nun, wenn sie etwas gespart hätten, das sie nun in der Not verwenden könnten –
    aber wie hätten sie sparen können, wenn es ja kein Geld gibt, das nicht verdirbt wie
    Nahrungsmittel? Geld als Aufbewahrungsmittel, wie wir es aus dem Alltag kennen?

    Andere Menschen sind unzufrieden, denn sie hätten gern ein Auto, eine größere
    Wohnung oder ein besonderes Kleidungsstück. Aber wie kommt man dazu? Man
    kann es ja nicht einfach kaufen – denn Geld als Zahlungsmittel gibt es nicht! Natürlich
    könnte man tauschen – Arbeit gegen ein neues Auto. Aber wie kann man messen,
    welchen Wert die Arbeitsleistung hat und ob dieser Wert hoch genug ist, um genau
    das gewünschte Auto oder genau diese Wohnung zu bekommen? Mit Geld werden
    bei uns Dienstleistungen und Güter bewertet. In einem Land ohne Geld fehlt diese
    Recheneinheit aber! Die Menschen erkennen nun, dass Geld für viele Bereiche unse­
    res Lebens wichtig ist. Unsere Wirtschaft funktioniert deshalb, weil wir den Wert der
    Dienstleistungen und Güter mit Geld messen können, weil wir damit Güter und

                                                                                                26
Dienstleistungen bezahlen und es für größere Anschaffungen oder Notsituationen
aufheben, also sparen, können.

Und so kehren sie bald wieder zum gewohnten Geldsystem zurück.
Quelle: Alexandra Ullrich: Geld: Bedeutung, erweiterte Aufgaben. Reihe: Unterrichtsbeispiele zur
sozioökonomischen Bildung. Insert Projektgruppe, 2018. Link (https://insert.schule.at/filead­
min/Insert/Unterrichtsmaterial/40/40_Geld_Bedeutung_Funktionen.pdf). Letzter Zugriff:
02.07.2021.

                                                           Abbildung 4: Ewald Nowotny, Gouverneur der
                                                           Österreichischen Nationalbank. Screenshot
                                                           aus „Der Geldmacher – Das Experiment des
                                                           Michael Unterguggenberger“. Epo-film, 2018.

Quelle 2: O-Ton Ewald Nowotny

„Geld ist einerseits ein Transaktionswert, das heißt, ich kann damit was kaufen. Au­
ßerdem ist es Wertaufbewahrungsmittel, das heißt, ich bilde damit Ersparnisse. Als
Drittes dient es als Wertmaßstab. Und alles, was diese Funktion erfüllen kann, ist als
ökonomisches Geld zu sehen.“
Quelle: Siehe: O-Ton Ewald Nowotny. Aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unter­
guggenberger“. Epo-film, 2018. Min. 12:41.

                                                                                                    27
Arbeitsauftrag 2: Geld ist nicht gleich Geld
Überlege dir, unter Heranziehung der Quellen 1 und 2, unter welchen Rahmenbedingungen
die Form des Naturalgeldes als Tauschmittel an Bedeutung gewinnt, welche Naturalien hierbei
eine Rolle spielen und warum in diesem Zusammenhang das uns geläufige Geld keine Rolle
spielt.

    Quelle 1: Zigaretten als Währung

    Denis Avey landet als englischer Soldat in einem Kriegsgefangenlager bei Auschwitz.
    [...] „Zigaretten waren in Auschwitz wie Gold, das vom Himmel fiel. Sie waren die ein­
    zige Währung, die jeder anerkannte. Man konnte mit ihnen beinahe das Leben eines
    Menschen kaufen [...].“
    Quelle: Welt.de: Der Mann, der ins KZ Auschwitz einbrach. Onlineausgabe, 14.05.2011. Link
    (https://www.welt.de/kultur/history/article13361492/Der-Mann-der-ins-KZ-Auschwitz-ein­
    brach.html). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

    Quelle 2: Brot als Zahlungsmittel

    „Ein anderer Deutscher, Robert Winkler, Schuster, arbeitete im SS-Lager im Schuster-
    Kommando. [...] Ich habe Robert gefragt, ob er mir ein Paar Schuhe besorgen könne.
    Er sagte, das kostet ein ganzes Brot und etwa fünfzehn Zigaretten. Zigaretten und
    Brot waren immer das Zahlungsmittel für alles. [...] Ich habe einen Tag mein Brot
    nicht gegessen, da hatte ich am anderen Tag schon ein halbes Brot, das ich Robert
    gab. Und so weiter. Eine Woche später etwa besorgte er mir ein Paar gute Schuhe.“

    Mieczysław Krause, ehemaliger polnischer Häftling, war von Dezember 1940 bis Mai
    1945 im KZ Neuengamme inhaftiert. Interview, 25.7.1984.
    Quelle: KZ-Gedenkstätte Neuengamme: Tagesabläufe und Lagersprache.
    Link (http://www.offenes-archiv.de/de/ausstellung/tagesablaeufe-lagersprache.xml). Letzter
    Zugriff: 02.07.2021.

                                                                                                 28
Arbeitsauftrag 3: Der Bürgermeister überzeugt den Gemeinderat

Abbildung 5: Michael Unterguggenberger (gespielt von Karl Markovics) überzeugt den Gemeinderat, Spielszene.
Screenshot aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“. Epo-film, 2018.

1.   Lies dir das Transkript der Spielszene aus Kapitel 5 (Quelle 1) durch und überlege dir, was
     der Bürgermeister dem Gemeinderat mit dem konstruierten Beispiel sagen will und wie
     er diesen von seinem Experiment überzeugen möchte. Sieh dir auch die Definition des Be­
     griffs „Experiment“ in Quelle 2 an!

2.   Überlege dir, was Geld für dich bedeutet. (Siehe dazu auch Arbeitsauftrag 1 und Arbeits­
     auftrag 2)

     Quelle 1: Der Bürgermeister überzeugt den Gemeinderat, Filmszene

     Michael Unterguggenberger: „Stellt euch einmal vor: Jeder ist verschuldet.“

     Gemeinderatsmitglied: „Da muss ich mir nix vorstellen.“

     Michael Unterguggenberger: „Ein Gast kommt in unseren Ort und will beim Zenzer
     ein Zimmer. […] Legt einen Hunderter auf den Tisch und kriegt einen Schlüssel.
     Jetzt nimmt der Zenzer den Hunderter und geht damit zum Lechner. Er bezahlt ihm
     damit seine Schulden.
     Der Lechner geht damit zur Wirtin und begleicht mit dem Hunderter seine Zeche. […]
     Die Wirtin geht damit zum Toni und zahlt ihm die Würste und das Fleisch. […]
     Und der Toni geht mit dem Hunderter zur Gerti und gibt ihr endlich ein Geld.
     Und die Gerti geht zum Zenzer, legt den Hunderter auf den Tisch, und zahlt damit die
     Zimmer, die sie immer bei ihm nimmt.
     Am Schluss kommt der Gast grantig von oben, sagt, das Zimmer gefällt ihm nicht und
     er nimmt den Hunderter, der daliegt, und geht.

                                                                                                              29
Also, was ist Geld? Ein Tauschmittel. Eine Vereinbarung, wir einigen uns darauf, dass
ein Fetzen Papier was zählt.“

Gemeinderatsmitglied: „Michel, von was redest du denn da bitte?“

Michael Unterguggenberger: „Dass Geld an sich nichts wert ist.“

Gemeinderatsmitglied: „Und weiter?“

Michael Unterguggenberger: „Dass es um den Glauben daran geht!“
Quelle: O-Ton Spielszene. Aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenber­
ger“. Epo-film, 2018. Min 10:51–12:41

Quelle 2: Was ist ein Experiment?

„Gemäß der lateinischen Bedeutung von experimentum, nämlich Versuch, Probe, Be­
weis, handelt es sich beim Experiment um eine Untersuchung, bei der gezielt eine be­
stimmte Annahme oder Vermutung geprüft und entweder bewiesen oder widerlegt
werden soll. Das Experiment ist ein Verfahren zur Datenerhebung, das hauptsächlich
in den Naturwissenschaften und Sozialwissenschaften wie der Psychologie und Sozio­
logie angewendet wird.“
e-teaching.org: Was ist ein Experiment? Link (https://www. e-teaching.org/didaktik/qualitaet/ex­
periment). Letzter Zugriff: 02.07.2021.

                                                                                                   30
Arbeitsauftrag 4: Der Wörgler Arbeitswertschein
Interpretiere den besagten Aufruf auf der Vorderseite des Wörgler Arbeitswertscheins (Quelle
1) sowie die Wortwahl auf der Rückseite (Quelle 2) unter dem Aspekt, wie die Bevölkerung
von Wörgl zur Teilnahme an dem Experiment motiviert werden sollte, überlege dir dabei, wel­
che Gefühlsebene hier angesprochen wird und vergleiche deine Interpretation mit jener von
Sabine Paukner (Quelle 3).

  Abbildung 6: Arbeitswertschein der Gemeinde Wörgl [Vorderseite]. Quelle: Inwo.de: Das Wunder von
  Wörgl. URL: https://www.inwo.de/das-wunder-von-woergl/?gclid=Cj0KCQjw5uWGBhCTARI­
  sAL70sLLk8xYxRUMe_nAChbXdgARdTxalgo0-KTy176FcJSUVxOU5QEMoP_caAi-YEALw_wcB. Letzter Zu­
  griff: 02.07.2021.

    Quelle 1: Transkript Arbeitswertschein der Gemeinde Wörgl (Vorderseite)

    Liebe Alle!

    Langsam umlaufendes Geld hat die Welt in eine unerhörte Wirtschaftskrise und Milli­
    onen schaffender Menschen in unsägliche Not gestürzt. – Der Untergang der Welt hat
    (rein wirtschaftlich gesehen) seinen furchtbaren Anfang genommen. – Es ist Zeit,
    durch klares Erkennen und entschlossenes Handeln die abwärtsrollendende Wirt­
    schaftsmaschine zu retten, damit die Menschheit nicht in Bruderkriege, Wirrnisse und
    Auflösung getrieben werde. Die Menschen leben vom Austausch ihrer Leistungen.

    Der langsame Geldumlauf hat den Leistungsaustausch zum großen Teil unterbunden
    und Millionen arbeitsbereiter Menschen haben dadurch bereits ihren Lebensraum im
    Wirtschaftsgetriebe verloren. – Der Leistungsaustausch muß daher wieder gehoben
    und der Lebensraum für alle bereits Ausgestoßenen wieder zurückgestoßen werden.

    Diesem Ziele dient der Arbeitsbestätigungsschein der Marktgemeinde Wörgl:

                                                                                                     31
Er lindert die Not, gibt Arbeit und Brot!
Quelle: Transkript Arbeitsbestätigungsschein der Gemeinde Wörgl. Zitiert nach: Inwo.de: Das
Wunder von Wörgl. Link (https://www.inwo.de/das-wunder-von-wo­
ergl/?gclid=Cj0KCQjw5uWGBhCTARIsAL70sLLk8xYxRUMe_nAChbXdgARdTxalgo0-
KTy176FcJSUVxOU5QEMoP_caAi-YEALw_wcB) Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Abbildung 7: Der 1 Schilling Geldschein des Wörgler Schwundgeldes (Freigeld). Urheber: unbekannt. Li­
zenz: Gemeinfrei. Quelle: Wikipedia.org: Wörgler Schwundgeld. URL: https://de.wikipe­
dia.org/wiki/W%C3%B6rgler_Schwundgeld#/media/Datei:Freigeld1.jpg. Letzter Zugriff: 02.07.2021.

Quelle 2: Transkript Arbeitswertschein der Gemeinde Wörgl (Rückseite)

Lindert die Not, gibt Arbeit und Brot.
Nothilfe Wörgl
Bestätigter Arbeitswert 1 Schilling (ein Schilling)
Marktgemeinde Wörgl Armenpflege
Ohne Prägestreifen ungültig
Als Notabgabe ist monatlich 1 % in Marken zu entrichten / Notabgabe in Klebemarken
Quelle: Wikipedia: Wörgler Schwundgeld. Link (https://de.wikipe­
dia.org/wiki/W%C3%B6rgler_Schwundgeld#/media/Datei:Freigeld1.jpg). Letzter Zugriff:
02.07.2021.

                                                                                                        32
Abbildung 8: Sabine
                                                                              Paukner, Historikerin.
                                                                              Screenshot aus „Der
                                                                              Geldmacher – Das Ex­
                                                                              periment des Michael
                                                                              Unterguggenberger“.
                                                                              Epo-film, 2018.

Quelle 3: O-Ton Sabine Paukner

Es ist ein sehr bildhafter Text, wenn vom Untergang gesprochen wird. Es ist ein biss­
chen theatralisch, wenn von einer unerhörten Krise gesprochen wird. Es ist auch ein
bisschen die Wortwahl wie sie zum Teil in der Predigt verwendet wird. Hinten steht
drauf: „An Alle!“ Ich finde das so modern, wie wir heute im E-Mail-Verkehr sind. Da
schreiben wir auch „An Alle“ oder „Liebe Alle“.
Quelle: Siehe: O-Ton Sabine Paukner. Aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unter­
guggenberger“. Epo-film, 2018. Min. 23:57.

                                                                                                  33
M4 Das Ende des Experiments

Filmbeobachtungsauftrag
Sieh dir Kapitel 6 „Das Ende des Experiments“ aus der Dokumentation „Der Geldmacher –
Das Experiment des Michael Unterguggenberger“ aufmerksam an und bearbeite im An­
schluss daran die Arbeitsaufträge 1–4.

Arbeitsauftrag 1: Die Rolle der Nationalbank
Interpretiere, basierend auf dem Transkript der O-Töne aus der Dokumentation (Quelle 1 und
2) die Rolle der Politik und der Nationalbank im Umgang mit dem Experiment von Wörgl.

    Quelle 1: O-Ton Sprecherin

    Zurück in Wien. Die österreichische Nationalbank ist gegen das Experiment und ver­
    langt ein sofortiges Verbot. Weil die Tiroler Gemeinde gegen das Banknotenmonopol
    verstößt. Nur die Nationalbank hat das Recht, Geld zu drucken.
    O-Ton Sprecherin. Aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“. Epo-
    film, 2018. Min. 26:02.

                                                                             Abbildung 9: Gerhard
                                                                             Senft, Ökonom. Screens­
                                                                             hot aus „Der Geldmacher
                                                                             – Das Experiment des Mi­
                                                                             chael Unterguggenber­
                                                                             ger“. Epo-film, 2018.

    Quelle 2: O-Ton Gerhard Senft

    „Die Rolle der Nationalbank war insofern bedenklich, als ihre Spitze, Viktor Kienböck,
    so etwas wie eine graue Eminenz der Wirtschaftspolitik darstellte. Dollfuß war kein
    Ökonom, Schuschnigg auch nicht. Die haben natürlich auf das gehört, was von den
    Spitzen der Zentralbank kam. Es war ganz klar Vorgabe der Regierung: Man will sich

                                                                                                   34
auf keinen Fall auf Wirtschaftsexperimente einlassen. Mit Wörgl drohte die Gefahr,
    dass das eine Art Flächenbrand wird. Das wollte man unbedingt vermeiden.“
    O-Ton Gerhard Senft. Aus „Der Geldmacher – Das Experiment des Michael Unterguggenberger“.
    Epo-film, 2018. Min. 26:29.

Arbeitsauftrag 2: „Geld ist Politik“
Interpretiere die im Filmausschnitt getätigte Aussage „Geld ist Politik“ (Kapitel 8: „Das Ende
des Experiments“, Min 26:24) bzw. den Spruch „Geld regiert die Welt“ und nenne dir be­
kannte Beispiele, die zeigen, dass Besitz von Geld mit Macht und Einfluss auf die Politik, auf
den Sport, auf die Unterhaltungsindustrie etc. verbunden ist.

Arbeitsauftrag 3: Historische Fakten und filmische Umsetzung
Vergleiche die filmische Aufbereitung der Szenen in der Dokumentation (Kapitel 8: „Das Ende
des Experiments“, Min 28:34–29:38) mit der hier getätigten Aussage zu den historischen Fak­
ten (Quelle 1 und 2) unter dem Aspekt, warum die Dokumentation möglicherweise von der
historischen Wahrheit abweicht.

    Quelle 1: Wurde Bürgermeisterversammlung von Polizei aufgelöst?

    „Wurde die Bürgermeisterversammlung in Wien von der Polizeiaufgelöst? Nein – sie
    fand ungestört statt, Zeitungen berichteten darüber. Unterguggenberger hielt viel­
    fach Vorträge über die Wörgler Aktion, die nicht von der Exekutive gestört, allerdings
    z.B. in Linz untersagt wurden. In der Schweiz erhielt Unterguggenberger Einreisever­
    bot, nachdem in der Schweiz die Freiwirtschaftsbewegung aufgrund des Erfolges in
    Wörgl immer mehr Zulauf gewann.“
    Quelle: Siehe: Veronika Spielbichler: Fakten zum Wörgler Freigeld. Unterguggenberger Institut,
    Wörgl. Link (https://unterguggenberger.org/fakten-zum-woergler-freigeld/) Letzter Zugriff:
    02.07.2021.

    Quelle 2: Michael Unterguggenberger vor Gericht

    Wurde Michael Unterguggenberger vor Gericht gestellt? Nein – es war genau anders
    herum. Die Marktgemeinde Wörgl beschritt den Rechtsweg, um gegen das Verbot zu
    klagen. Das Urteil des Verwaltungsgerichtshofes richtete sich nicht gegen den Bürger­
    meister als Person, Unterguggenberger wurde nicht verurteilt. Erst das Verbot der
    Linksparteien im Februar 1934 führte zu seiner Amtsenthebung, da der bekennende

                                                                                                     35
Freiwirt1 Unterguggenberger der sozialdemokratischen Fraktion im Gemeinderat an­
     gehörte. Und in dieser Funktion war er 1919 bereits Vizebürgermeister, als der öster­
     reichische Staat die Gemeinden ermächtigte, Notgeld auszugeben. Diese regional gül­
     tigen Geldscheine waren allerdings kein Schwundgeld. Das Ersatzgeld musste mit
     Stichtag gegen Nationalwährung eingewechselt werden und war völlig legal.
     Quelle: Siehe: Ebda.

Arbeitsauftrag 4: „Diese Politik hat Herrn Hitler den roten Teppich ausgerollt.“
→ Liste alle in der Filmsequenz (Kapitel 8: „Das Ende des Experiments“, Min 30:28–34:54)
     angeführten Gründe auf, die dem Zitat: „Diese Politik hat Herrn Hitler den roten Teppich
     ausgerollt“ entsprechen.

→ Überlege dir, warum das Vertrauen der Bevölkerung in den österreichischen Staat bzw.
     die Staatsführung (Regierung) verloren gegangen ist.

→ Vergleiche die damalige Situation mit der gegenwärtigen politischen, wirtschaftlichen und
     sozialen Lage unter dem Aspekt, warum eine Wiederholung der Situation vor 1938 gegen­
     wärtig nicht (oder schon?) möglich ist.

1
    Ein Freiwirt ist jemand, der sich zum Wirtschaftsmodell der Freiwirtschaft nach Silvio Gesell bekennt. Vgl.
    dazu: Wikipedia: Freiwirtschaft. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Freiwirtschaft) Letzter Zugriff: 02.07.2021.

                                                                                                                   36
Sie können auch lesen