Der Ruderer - Fest im Griff 125 Jahre DRC
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
D e r Ruderer Zeitung des Deutschen Ruder-Club von 1884 e.V. Hannover Nr. 245 Fest im Griff 125 Jahre DRC
Termine Januar Juli 24. Kinder-Ergometer-Cup 10.-12. Weltcup Luzern 11.-12. Deutsche Hochschulmeisterschaften und Februar German Masters in Schwerin 21. DRC-Boßelnachmittag 23.-26. U23 WM in Racice, Czech Republic März August 20. Ordentliche DRC-Mitgliederversammlung 5.-8. Junioren WM in Brive la Gaillarde, France 15.-31. Weltmeisterschaften in Poznan, Poland April 25.-26. Deutsche Kleinbootmeisterschaften September 2.+4.-6. Jubiläum 125 Jahre Deutscher Ruder-Club von Mai 1884 e.V. 2. 14 Uhr, DRC-Anrudern am Bootshaus 22.-25. Jugend trainiert für Olympia, Berlin Juni 5.-7. Internationale Regatta Ratzeburg Oktober 25.-28. U17, U19 und U23 23. 19 Uhr, Siegerehrung Jahrgangsmeisterschaften in Duisburg 31. Gemeinsame Sitzung des DRV-Vorstands und des DRV- Länderrats im DRC R. HOT T ENRO T T gegr. 1881 Leisewitzstraße 3 . Telefon 0511-81 48 61 Meisterbetrieb für Klempnerarbeiten Sanitär- und Gasheizungstechnik Die erste Wahl in Niedersachsen.
Fest im Griff Liebe Clubmitglieder, Mit der Teilnahme an den Paralympics und dem ersten Junioren Weltmeistertitel für den DRC überhaupt, um nur die herausragenden Erfolge der Saison zu nennen, kann der DRC auf eines der erfolgreichsten Ruderjahre zurückblicken. Und das Schönste ist, dass alle Erfolge von Sportlern errungen wurden, die Perspektiven haben bis hin zu den nächsten olympischen Ruderwettkämpfen im Jahr 2012 in London. Mit exzellenten Rahmenbedingungen im DRC sind für unsere Sportlerinnen und Sportler die Vorzeichen gut gestellt. Ebenso gut aufgestellt wird der DRC in die Vorbereitungen zu den Feierlichkeiten anlässlich des 125-jährigen Clubjubiläums am ersten Septemberwochenende im nächsten Jahr gehen. Das Organisationsteam mit Werner Bieniek und Karl-Heinz Daues an der Spitze hat bereits vor einigen Monaten die Arbeit intensiv aufgenommen. Viele Helfer werden benötigt, um dem DRC den Rahmen zu bieten, der dem Anlass angemessen sein wird. Hier wird die gesamte Clubgemeinde aufgerufen sein, sich aktiv an den Vorbereitungen und der Durchführung unseres 125-jährigen Clubjubiläums zu beteiligen. In diesem Sinne freue ich mich sehr über Ihre aktive Unterstützung bei der Bewältigung all dieser Aufgaben und Ihr unermüdliches Engagement. Dieses wird den DRC auch in der Zukunft tragen. Ich wünsche Ihnen eine gute Vorweihnachtszeit, ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start in das Jubiläumsjahr 2009. Wir sehen uns im Bootshaus. Ihr Oliver Frese Inhalt 4 Junioren WM Linz 6 Saisonbericht Clemens Hübler 8 Paralympics Peking 9 Henley Royal Regatta 11 Deutsche Jahrgangsmeisterschaften 13 EUC Zagreb 14 Wanderfahrt Hamburg 16 Sanierung Eingangsbereich 17 Mondscheinrudern Unser Titel: Das Fest zum 125-jährigen 18 Head of the Leine Jubiläum fest im Griff und auch die Regatten 19 Fari Cup fest im Griff hat der DRC hoffentlich im kom- 20 Herbstregatten menden Jahr wenn es wieder viel zu feiern 21 Siegerehrung geben wird. Freuen wir uns darauf! 22 Grüße Impressum: Herausgeber: Deutscher Ruder-Club von 1884 e.V. (DRC) Hannover DRC-Büro: Gertraude Frischmuth/Sprechzeit: dienstags ab 18 Uhr Vorstand des DRC: im Bootshaus und nach Vereinbarung: 0172.517 51 25 Sprecher – Oliver Frese/Im Dorfe 6 A/ 30989 Gehrden Tel.: 051 08.92 7130 E-Mail: drc-buero@drc1884.de Vorsitzender Sport – Christian Held /Tel.: 05 11.23 43 816 Internet: http://www.drc1884.de / E-Mail: derruderer@drc1884.de Vorsitzende Finanzen – Andrea Löpertz/Tel.: 051 01.13 849 Redaktion: Birgit Schrader (verantwortlich)/Christian Held/ Katharina Mrotzek/Fritz Oehler/Anne Schneller Postanschrift Bootshaus: Roesebeckstraße 1/30449 Hannover Fotos: Birgit Schrader/Christian Held/Florian Keiler/Antje Telefon+Fax Bootshaus: 05 11.446867 Beckmann/Rainer Egler/Alexandra Bauer/Dieter Frenzel/ Bankverbindung: Sparkasse Hannover/Kto.-Nr. 31 16 26/ BLZ 250 501 80 Sven Leibküchler/Gertraude Frischmuth/Birgit Schrader/ Erscheinungsweise: zweimal jährlich Mirjam Limprecht/Rüdiger Franke/Nina Piekenhain Auflage: 400 Anzeigen: E-Mail: derruderer@drc1884.de Namentlich gekennzeichnete Texte geben nicht grundsätzlich Gestaltung: zikada Wir machen Sätze www.zikada.de Hannover die Meinung des DRC-Vorstandes und/oder der Redaktion wieder. Druck: gutenbergbeuys Hannover Die Redaktion behält sich Titelung und Textkürzung vor. // /3/
// Sport // Leben im DRC im DRC // // 1 Linzer Törtchen mit Sahnehäubchen Alexander Egler holt für den DRC erstmals Gold bei einer Junioren-WM Im Juni fanden die deutschen unsere stärksten Gegner uns im Vorlauf Ruderboot unterziehen, woraufhin eine Jugendmeisterschaften in Köln statt. Nun geschlagen hatten. Das Viererfinale verli- Mannschaftsbildung ausgearbeitet wurde, drehte sich alles ums Rudern. Die Schulzeit ef reibungslos. Jeder Schlag hat gesessen. um jedes Boot möglichst stark zu besetzen ging so langsam ihrem Ende entgegen, es Fehlerfrei und höchst konzentriert haben und auf den Weltmeisterschaften in Linz/ wurden kaum noch Arbeiten geschrieben wir unser Rennen runtergefahren und bereits Österreich vier Wochen später das bestmög- und die Hausaufgaben wurden spürbar weni- bei 1500m unseren Endspurt angesetzt. Bis liche Ergebnis für alle zu erzielen. ger. 250 m vorm Ziel waren wir gleichauf mit So kam für mich die Position des Beste Voraussetzungen für die optimale dem Boot aus dem Nordosten und Süden. Schlagmannes des Vierers mit Steuermann Vorbereitung zur Deutschen Meisterschaft. Dann zogen wir vorbei und holten uns die heraus. Die Mannschaft blieb wie in der So kam es, dass wir mitten in der Woche nach Goldmedaille. Saison bestehen, nur Peter tauschte seinen Dortmund gefahren sind oder uns für einen Platz mit Niclas Orlowski aus der Kettwiger Tag samt Boot in Hannover getroffen haben, RG. In dieser Kombination trainierten wir vier „...weiterhin ungeschlagen um noch einmal die letzten Reserven aus harte Wochen auf das große Ziel hin: weiter- uns herauszuholen. So mussten kurz vor den im Vierer mit Steuermann hin ungeschlagen im Vierer mit Steuermann Meisterschaften zwei Schultage ausfallen, zu bleiben...“ zu bleiben und Gold auf der Junioren-WM zu an denen wir noch mehrmals am Tag trainiert holen. Neben vielen Kilometern (bis zu 50! haben und anschließend die möglichst größ- km) am Tag auf dem Wasser wurde auch jeden te Erholung genossen. Dieser Sieg sicherte uns die Nominierung Tag Krafttraining und Koordinationstraining Doch mit ruhig schlafen war nichts. für die Junioren-Nationalmannschaft und mit unserem Physiotherapeuten durchge- Bereits eine Woche vor dem Finale stand das die Teilnahme an der Junioren-WM 2008 im führt. Meldeergebnis fest. Ohne Vorlauf im Vierer österreichischen Linz. Im Achter gewannen Die ärztliche Versorgung war sehr gut, mussten wir uns neuen, im Vierer unbe- wir in einem ebenfalls spannenden Rennen und ich habe am Anfang des Trainingslagers kannten, im Zweier ohne Steuermann dafür bei widrigen Witterungsbedingungen die leider Gebrauch davon machen müssen. bekannten und sehr erfolgreichen Gegnern Silbermedaille. In drei Tagen würde die Anreise Schon zwei Tage nach der Anreise wurde ich stellen. Wir wussten, das Rennen wird das nach Berlin zum Vorbereitungstrainingslager krank und musste ein paar Einheiten ausset- härteste Rennen der Saison; keiner durfte für die Juniorenweltmeisterschaft folgen. zen. Die restlichen Wochen verliefen jedoch sich schonen, auch wenn das Achterfinale Fünf Wochen intensives Trainingslager ohne Komplikationen und das Training konn- noch bevor stand. Für das Achterfinale hat- kamen auf uns zu. te planmäßig durchgeführt werden. ten wir uns über den Hoffnungslauf quali- In der ersten Woche mussten wir uns Ein besonderer Höhepunkt war dann für fiziert, den wir fahren mussten, nachdem einigen Tests auf dem Ergometer und im alle das Einkleiden: endlich konnten wir uns /4/ Der Ruderer 2-2008
2 3 1) Philipp Thiem, Moritz Schlichting, Niclas Orlowski, Alexander Egler und Steuermann Nils Hoffmann jubeln über Gold 2) Volle Konzentration vor dem Start 3) Internationales Lächeln für die Kameras im neuen Nationaloutfit präsentieren. Dann Vorlaufzeit erreichten. So zogen wir also als Ich war besonders stolz auf meine wurde es gegen Ende der „Unmittelbaren Favoriten in das Finale ein. Goldmedaille und meinen neu errungenen Wettkampfvorbereitung“ (UWV) noch ein- Am Samstag war es endlich so weit, Titel, da nach vielen Höhen in der Saison mal richtig ernst: die Ausgangstests und das letzte Rennen der Saison stand vor auch immer wieder Tiefen dazu kamen, die „Generalproben“ standen bevor. Ein Rennen der Tür und wir konnten endlich unsere eine WM Teilnahme so gut wie ausgeschlos- in kompletter Deutschlandmontur und glei- Vorleistungen unter Beweis stellen. Würde sen machten. Doch das letzte Hoch kam zur cher Rennvorbereitung wie auf der WM sollte es für die Goldmedaille reichen? An der richtigen Zeit am richtigen Ort, so dass wir das ganze Trainingslager abschließen, bevor Unterstützung durch die vielen mitgerei- unser Ziel trotz alledem doch noch errei- es nach Linz ging. Wir haben uns in diesem sten Fans aus Deutschland sollte es jeden- chen konnten. Ich hoffe, dass in der näch- Rennen gut präsentiert und packten voller falls nicht liegen: die Tribünenplätze an der sten Saison alles ein bisschen glatter läuft Vorfreude und Spannung unsere Taschen für Regattastrecke waren restlos ausverkauft und ich mit einem ähnlichen erfolgreichen den Tag der Abreise. und die Stimmung großartig. Ergebnis die Saison beenden kann. Voller Spannung und Aufregung fuhren Alexander Egler wir zum Start. Unser Vorteil: Durch den „Würde es für den Sieg Vorlaufsieg blieb uns ein Hoffnungslauf reichen?“ erspart und die meisten Gegner hatten ein Rennen mehr in den Knochen. Die ersten Tage in Linz trainierten wir Mit kraftvollen Startschlägen konnten lediglich auf der Regattastrecke und guck- wir uns mit den Ruderern aus Großbritannien ten uns die Vorläufe der anderen Boote an, ein wenig vom Feld absetzen; doch es blieb bevor es für uns das erste Mal richtig zur bis zum Endspurt spannend. Die für uns Sache ging. Am Mittwoch hatten wir unseren völlig überraschend starken Briten, die nach Vorlauf vor uns. Vor dem Start waren wir dem Vorlauf eher schwächer einzuschätzen schon sichtlich nervös, da wir keinen der waren, hielten mit und waren immer noch Gegner kannten und nicht genau wussten, gleich auf! wie wir uns einordnen konnten. Doch zum Erst auf den letzten 250 m konnten wir Glück haben wir das Rennen relativ früh unserer Favoritenrolle gerecht werden und bestimmt, so dass wir mit geringem Aufwand zogen eine knappe Länge davon. GOLD! Das und kleinem Vorsprung das Rennen zu Ende erste Gold für die deutsche Mannschaft an fahren konnten und die insgesamt schnellste diesem Tag. Das musste gefeiert werden. /5/
// Sport im DRC // Wenn man auf die Saison 2008 zurück Langstrecke der Saison in Leipzig anstand. aus Limburg ins Boot. Natürlich konnte man blicken möchte, muss man schon im Herbst Und schon wieder Sturm, diesmal als nicht ganz ohne Training zusammen an den 2007 anfangen, denn nicht nur das Training Schiebewind. Bleibt die Frage, ob das bes- Start gehen und so wurde ein Wochenende war da schon in vollem Gange, sondern auch ser oder schlechter ist. Rudertechnisch in Hannover und eins in Limburg, bzw. Gent die erste Langstrecke in Dortmund stand an. war es auf jeden Fall nicht gerade eine trainiert, wo auf einer netten belgischen Und wie nicht anders zu erwarten: Glanzleistung von mir und das obwohl mir Regatta schon mal etwas Rennerfahrung Gegenwind, schließlich ist in Dortmund die Flügelausleger des neuen Bootes doch gesammelt werden sollte. eigentlich immer Gegenwind, so erzählt man auf jeden Fall bei den Wellen geholfen haben. Wirklich genutzt hatte es wohl nichts, es sich auf jeden Fall. Es half ja alles nichts Umso erstaunter war ich, als ich mir das denn das Rennen am Samstag ging völlig und so musste man sich die 6km runter Ergebnis angeguckt habe und tatsächlich daneben und wir schieden schon im Vorlauf quälen, schließlich wollte man ja wissen, wo zweitschnellster B-Senior war, also nun ganz aus, obwohl wir eigentlich der zweit- man steht, bevor es dann in die lange wett- bestimmt in den Kreis der WM Kandidaten schnellste deutsche Doppelzweier sein kampffreie Zeit im Winter ging. Technisch aufgerückt war. Und das erste 2000m sollten. Brandenburger Butterkeks Über den stürmischen Weg zur WM und seine erste Saison als B-Junior berichtet Clemens Hübler war die Langstrecke auch eigentlich dann gar Rennen der Saison ließ dann auch nicht Am Sonntag ging es also um Wieder- nicht so schlecht und auch ein elfter Platz lange auf sich warten, denn schon standen gutmachung und tatsächlich klappte es unter den B-Senioren war bei meiner ersten die Deutschen Kleinbootmeisterschaften in deutlich besser. Der Vorlauf wurde souverän Senior-Regatta ganz akzeptabel, schließlich Brandenburg an, natürlich wieder bei Wind, gewonnen und im Finale kam dann auch rückte man damit schon in die Nähe der diesmal als Seitenwelle, die hatten wir ja ein guter zweiter Platz heraus, nur knapp WM-Plätze und die WM war ja mein fernes noch nicht. Dort ging es dann nicht nur gegen geschlagen von dem auch nominell stär- Saisonziel. alle B-Senioren, sondern auch gegen die keren Boot. Dann ging es in die schon erwähnte A-Senioren an den Start. Dementsprechend Dann ging es zu der wichtigsten Regatta „Winterpause“, wenn man das so nennen groß war das Meldefeld, so dass man sich für die WM-Nominierung nach Ratzeburg, darf, schließlich wird eigentlich noch mehr über Vorläufe und Viertelfinals für das wo eine Einerrangliste ausgefahren wurde, trainiert, um für den Sommer fit zu wer- Halbfinale qualifizieren musste. nach der dann die Boote für den Eichkranz den. Bis zum Trainingslager im Frühling in und damit eigentlich auch schon für die Breisach war aber eigentlich erstmal Ruhe, WM zusammengesetzt wurden. Freitag stand „....bei schrecklichen abgesehen von einem Skitrainingslager und schon einmal der Vorlauf an, welchen ich einem Ergotest in Kettwig. Bedingungen; Seitenwind bei schrecklichen Bedingungen, Seitenwind Der Ergotest war auch ganz okay, immer- und hohe Wellen“ und hohen Wellen, für mich entscheiden hin persönliche Bestleistung, wobei es im konnte. Samstag dann das Finale bei kaum Seniorbereich doch noch mal ganz anders besseren Bedingungen, die mir aber eigent- zur Sache geht, vor allem auf dem Ergo. Aber Zwei nicht besonders gute, aber von der lich ganz gut lagen, so dass ich einen zwei- man hat ja noch einige Senior-B-Jahre, um Leistung her ausreichende Rennen, brachten ten Platz errudern konnte und mich somit schnell auf dem Ergo zu werden und außer- mich dann auch in das besagte Halbfinale. sogar gegenüber Brandenburg noch um zwei dem ist schnelles Ergofahren noch lange Doch da war dann auch Schluss, was schon Plätze verbessern konnte. Nun also war die nicht gleichzusetzen mit schnellem Rudern, nach 500m deutlich abzusehen war, so dass WM-Nominierung endlich unter Dach und denn bekanntlich schwimmen Ergos nicht. man auf Platzierung fuhr, um für das B-Finale Fach. Breisach leitete dann die wirkliche Saison dann eine gute Bahn zu bekommen, was ja Am Sonntag sollten dann noch einmal DRV ein. Knapp zwei Wochen Traininglager, bei gerade bei Wind in Brandenburg wichtig ist. Doppelvierer an den Start gehen, um schon sehr wechselhaftem Wetter: Sturm, spie- Das B-Finale, in dem es dann darum ging, einmal für die WM anzutesten. Auch dieses gelglattes Wasser, Regen, Sonne und auch noch einmal möglichst viele B-Senioren hin- Rennen verlief recht ordentlich und wir wur- Schnee war dabei. Rudertechnisch war es ter sich zu lassen, war dann vermutlich auch den nur vom deutschen A-Doppelvierer und auch wechselhaft. Einigen guten Einheiten das beste meiner Rennen in Brandenburg dem dänischen Boot geschlagen, welches folgten andere, bei denen man sich fragt, und mit einem guten Endspurt sicherte ich später U23-Weltmeister wurde. Bei 1000m warum man sich das eigentlich antut, um mir den dritten Platz und wurde somit viert- lagen wir sogar noch vorne. Technisch gut dann am nächsten Tag wieder von tollem schnellster B-Senior. war das Rennen aber bei weitem nicht, wurde Rudern abgelöst zu werden. Drei Wochen später stand die nächste uns danach vom Bundestrainer erzählt. Naja, Die wirklichen Rennfrequenzen für 2000m Regatta in Duisburg an, ausnahmsweise mal Hauptsache schnell möchte ich erstmal mei- Rennen konnten wir in Breisach allerdings ohne Wind. Dort fuhren fast alle B-Senioren nen, schließlich waren wir in der Besetzung noch nicht trainieren, da erst noch die zweite Doppelzweier und ich stieg mit Marco Weber vor dem Rennen keine 10km zusammen geru- /6/ Der Ruderer 2-2008
dert. Nun also zum nationalen Abschluss, mit Arne Falkenhorst, Michael Keschka und trainierten, aber auch Abstand vom ganzen dem Eichkranz in Köln. Ich hatte mit Trainer Christian Hochbruck im Doppelvierer trai- Renngeschehen nahmen und entspannten Thorsten Zimmer besprochen, dass ich niert, aber auch gehantelt und gelaufen. mit einem lockeren Kinobesuch und auch sowohl Einer als auch Doppelvierer fahre, Man wollte ja fit werden für die WM im längerem Schlafen. da ich einen Startplatz im WM Doppelvierer eigenen Land. Natürlich gab es Höhen und Dann war es soweit. Der Finaltag stand nach der Leitung in Ratzburg schon sicher Tiefen im Trainingslager, wie es gerade in an und uns war klar, dass es ein ganz hartes hatte, aber mit einem Sieg im Einer auf dem Mannschaftsbooten immer der Fall ist, doch Rennen werden würde. Die Hauptgegner Eichkranz auch noch die Einer Nominierung wenigstens war die Stimmung weitestge- vermutlich Weltmeister Italien und für die WM hätte schaffen können. hend gut, die Gewichtsproblematik prak- Weltbestzeithalter Dänemark, doch auch Sowohl Vorlauf, als auch Halbfinale im tisch nicht vorhanden und die Leistung in Großbritannien dürfte man nicht unter- Einer waren eigentlich nur Formsache und den entscheidenden Momenten auch da. schätzen. so kam es dann auch, dass ich relativ einfach Und dann ging es auch schon los. Der ins Finale einzog. Da verlief es dann aber Start klappte mal wieder gut und so hatten „...somit die perfekte alles andere als geplant. Ich fand nicht wirk- wir auf die Italiener auch mehr als eine halbe lich in mein Rennen hinein, es waren sowie- Gelegenheit, sich den Länge und auf die Dänen sogar noch mehr so schon nicht gerade meine Bedingungen Hoffnungslauf zu erspa- Vorsprung nach den ersten 500m. Doch uns (starker Schiebwind, also mal wieder win- war klar, dass die Dänen ihre Stärke auf den dig, aber diesmal wenigstens ohne Wellen), ren...“ zweiten 1000m hatten und auch die Italiener und dann klappte noch nicht einmal mein würden sich keinesfalls geschlagen geben. Endspurt, auf den ich mich sonst eigentlich Und dann ging es auch schon los nach Und so kam es dann auch, dass wir bei der immer verlassen konnte, und so wurde es Brandenburg, um noch ein paar kurze 1000m Marke zwar noch vorne lagen, aber nur Platz 2 und auch noch ausgerechnet hin- Trainingseinheiten auf dem WM-Gewässer gleich auf mit den Italienern, und auch die ter meinem Ex-Doppelzweier-Partner Marco zu machen. So wirklich gut lief das Training Dänen waren wieder näher heran gekommen. Weber. Wobei man ja sagen muss: Silber nicht mehr, was auch die Stimmung in der Bei 1500m waren die anderen beiden Boote im Einer im ersten B-Jahr ist ja auch nicht Mannschaft etwas drückte, doch als wir dann an uns vorbei, dafür war aber nach schlecht, nur halt leider die WM-Teilnahme dann die Auslosung für die Vorläufe sahen hinten alles abgesichert, so dass Bronze im Einer verpasst. waren wir wieder alle oben auf. Eigentlich schon mal sicher schien. Nach vorne ging Vermutlich auch mit etwas Frust im Bauch alle starken Konkurrenten mit Dänemark, dann leider nichts mehr, obwohl die Italiener ging es dann an den Start im Doppelvierer. Frankreich, Italien und Großbritannien noch auf der Ziellinie krebsten und damit Und was für ein Start!!! Ich würde mal sagen im anderen Vorlauf, somit die perfekte nur zweiter wurden hinter Dänemark, und eine Länge Wasser zum Zweiten nach 500m. Gelegenheit, sich den Hoffnungslauf zu vor uns. Aber leider war das bei uns auch so Pflicht, ersparen. Doch wie ich fand hatten wir auf keinen denn dann kamen die anderen wieder heran, Und so kam es dann auch. Im Vorlauf Fall Gold oder Silber verloren, obwohl wir wie auch schon in Ratzeburg. Am Ende konn- gelang uns wie immer ein extrem schneller zuerst vorne lagen, sondern definitiv Bronze ten wir gerade noch einen Luftkasten über Start, den wir auch schon in Ratzeburg und gewonnen, denn von einem dritten Platz auf die Ziellinie retten. auf dem Eichkranz gezeigt hatten und so war der U23-WM im ersten Seniorjahr habe ich vor So also doch noch die Goldmedaille auf der Vorsprung schon nach 800m so groß, der Saison nicht einmal zu träumen gewagt. dem Eichkranz gewonnen. dass man nicht mehr voll fahren musste und Das war also meine stürmische Saison 2008, Doch viel mit Party nach den Deutschen sich für das Finale schonen konnte. die doch auf jeden Fall sehr erfolgreich war Meisterschaften war nicht, denn zwei Da wir jetzt ja nicht in den Hoffnungslauf und auf mehr in den nächsten Jahren hoffen Wochen später ging es ins WM-Trainingslager mussten und es keine Halbfinals gab, hatten lässt. nach Ratzeburg. Dort wurde dann also viel wir zwei Tage frei, in denen wir noch etwas Clemens Hübler /7/
// Sport im DRC // 1) Sigi und Harry beim World Cup in München 2) Ein Prosit auf Peking - Siglind Koehler und Harald Wimmer feiern ihre Qualifikation 1 2 dem Bus zur Regattastrecke gefahren. Die Glückskekse in China Stimmung im Bus war sehr angespannt. Jeder befand sich in seiner Konzentrationsphase, bereitete sich innerlich auf den perfekten Lauf vor. Ich hörte Musik und Harald auch. Siglind Köhler berichtet von den Paralympics in Er schlief sogar ein und wurde von seinen eigenen Schnarchgeräuschen geweckt. So Peking vom 06. bis 17. September 2008 relaxed wie Harry war wohl niemand von den Anwesenden. Am 29. August wurden wir in Frankfurt schon eindrucksvoll. Angekommen schlug bei mir das Herz vom Chef der Mission Dr. Quade verab- Da unser Trainingsort eine Stunde doch etwas höher. So viele Menschen, die schiedet. Jeder Athlet hatte diese gewisse Autofahrt in Anspruch nahm, einigten wir Tribüne füllte sich allmählich. Da wir sehr Vorfreude und das Kribbeln im Bauch. Es uns auf eine Trainingseinheit am Tag von 18 früh vor den Rennen vor Ort waren, gab es war der Augenblick gekommen. Peking emp- km am Stück. Man muss bedenken alles nur die letzte Massage und wir zogen unsere fing uns mit Regen aber die Freundlichkeit aus den Armen und dem Oberkörper heraus. Deutschlandeinteiler an. Mich traf fast der der Menschen ließen das schnell vergessen. Harald hatte mit der Zeitumstellung und der Schlag, als ich bemerkte, dass ich meinen Wir mussten uns zuerst akkreditieren las- Luft zu kämpfen. Ihm ging es ein paar Tage Einteiler vergessen hatte. Mit zitternden sen, damit wir das Olympische Dorf betreten nicht so gut. Knien, übel war mir auch geworden, beichte- konnten. Ohne diese Akkreditierung bist du Unser Vorlauf war am 9. September. Wir te ich es meiner Trainerin Petra. Diese blieb ein Niemand. Wir bezogen die Zimmer. Dann hatten nicht das beste Los gezogen, hat- ganz cool und hatte wie immer Alternativen kam der gemeinsame Besichtigungsmarsch ten die drei Medaillengewinner von der parat. Somit musste ich den Einteiler des des Dorfes. Aufgrund der aus dem Fenster Weltmeisterschaft in München 2007 auf der Steuermanns von unserem Vierer tragen. wehenden Fahnen konnte man sofort Liste. Demnach hatten wir eigentlich keine Dieser bekam den Einteiler von Ersatzfrau erkennen, welche Nationen wo wohnten. Chance auf einen der vorderen Plätze und Moni. Ich sage Euch, so etwas passiert mir Internationale Zone und die Mensa - 24 belegten den 5. Platz. Nur der Sieger dieses nie wieder! Stunden geöffnet, internationale Küche. Ein Vorlaufes kam ins Finale. Wir mussten also in Nach dieser Aufregung hieß es sich zu Traum eines jeden Ruderers. den Hoffnungslauf, in dem wir den undank- konzentrieren, ein letztes Gespräch mit Schon am nächsten Morgen fuhren wir baren vierten Platz erreichten und somit aus der Trainerin führen. Diese war zu Tränen zur Regattastrecke Shunji. Die erste Freude dem A Finale ausschieden. gerührt, als wir vom Steg ablegten. Es war hatten wir bereits am selbigen Tag. Unser Nach dem Vorlauf ging es Harald sehr soweit. Alle Trainingslager, die wir zusam- Bootszubehör war noch nicht da. Wir sahen schlecht. Er hatte einen bronchialen Infekt men erlebt haben, wie wir gemeinsam gelit- dann unsere Gegner ihre erste Einheit fahren. und hatte keine Starterlaubnis für den ten und gebangt, gelacht und auch geweint Harald und ich mussten uns mit dem Ergo Hoffnungslauf am folgenden Tag. Auch hatten mit immer nur einem Ziel vor Augen: begnügen. Das war schon deprimierend. Am ich merkte meine Bronchien. Da unser Für Deutschland bei den Paralympischen 31. 09. begannen wir unsere selbst konstru- Wettkampf erst am späten Nachmittag statt- Spielen in Peking an den Start zu gehen und ierten Sitze und Stemmbretter in das Boot fand, gab der behandelnde Arzt dann doch unsere bestmögliche Leistung zu zeigen. einzubauen. Es passte nicht. Am Ende siegte noch grünes Licht. Den Hoffnungslauf haben Dieser Moment war gekommen. Wir unsere Geduld und die Eingewöhnungsphase Harald und ich dann doch noch überlebt. wollten unseren perfekten Lauf fahren.Wir auf chinesischem Boden begann. Wir Am 11.09. war unser Finalrennen. Ich war legten ab mit einem guten Gefühl im Bauch. fühlten uns auf Anhieb heimisch, da die noch nie so ruhig wie vor diesem Wettkampf. Wir wussten, dass wir es schwer haben wür- Regattastrecke von München kopiert worden Ich hatte die Nacht einwandfrei geschlafen. den gegen die USA, Ukraine und die Polen. war. Der einzige Unterschied war die Tribüne, Das war schon ungewöhnlich. Früh wurde Unser persönliches Ziel war, die Japaner und die für 14.000 Menschen Platz hat. Das war gefrühstückt, Sachen gepackt und mit die Israelis zu schlagen. Nach genügender /8/ Der Ruderer 2-2008
Einfahrtzeit fuhren wir dann an den Start. Jedes einzelne Boot wurde gefragt, ob es nach Algen abgesucht werden soll. Natürlich stimmten alle zu und ein Taucher sprang ins Wasser und schwamm unter dem Boot ent- lang um eventuell Algen zu beseitigen. Dann allmählich wurden die Nationen aufgesagt und das Startzeichen gegeben. Wie ein Feuerwerk schossen wir aus dem Start und wir waren schon wieder vorne. Die USA und die Ukraine haben sich schnell von uns abgesetzt. Wir hefteten uns an die Ukraine. Verwunderlich waren die Japaner, die mit uns lange auf gleicher Höhe waren und auch die Israelis bissen sich an uns fest, waren sogar vor uns. Die Kanadier gaben sich schon nach einigen 100m geschlagen. Harald und ich behielten volle Konzentration, verfolgten unseren per- fekten Lauf wie wir es uns vorgenommen hatten. Diese Ruhe hatten die Israelis nicht British Bisquits und fingen einen Krebs. Jetzt konnten wir Milan Dzambasevic bei der Royal Henley uns von ihnen absetzen. Langsam kamen die Stimmen näher, es Regatta dabei wurde immer lauter. Die Menschenmenge feuerte uns an, wir hörten sogar die Rufe: Eine Woche nach den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften musste sich der U23- Deutschland! Deutschland! Wir waren an der Riemenbereich einem Test am Dortmunder Ruderleistungszentrum unterziehen. Hier 500m Marke und legten einen Zwischenspurt ging es für mich um einen Platz im deutschen Vierer mit Steuermann für die U23- ein. Obwohl es überall weh tat, fuhren wir Weltmeisterschaften in Brandenburg.Leider konnte ich meine Leistung nicht abrufen, bei der 750m Marke einen Endspurt mit 38 sodass ich mir den erhofften Platz im Boot nicht sichern konnte und ich musste mit der – 40 Sachen und vollen Druck. Jetzt hieß es Nominierung als Ersatzmann Vorlieb nehmen. nur noch einmal: ALLES geben was du kannst Damit auch die beiden Ersatzleute noch einen Saisonhöhepunkt erleben durften, und dann bist du im Ziel! Es war geschafft. Es stellte der Dortmunder Stützpunkt zusammen mit dem RC “Allemania“ Hamburg einen war tatsächlich vorüber… Achter für die Henley Royal Regatta in England. Während die anderen WM-Teilnehmen Im B-Finale kamen wir als Dritter ins Ziel. schon nach Ratzeburg ins Trainingslager fuhren, machten wir uns nach einer Woche Nachdem wir uns von Rennen zu Rennen Heimtraining auf den Weg nach Calais, um von dort mit der Fähre nach England überzu- in unseren Zeiten gesteigert hatten, und setzen. das Rennen erstklassig verlief, sind wir mit Schon die Ankunft an der Strecke war beeindruckend. Bereits am Dienstag vor der unserem Abschneiden hoch zufrieden. Dieses Regatta herrschte Ausnahmezustand im kleinen, beschaulichen Henley. Massen von Gefühl, für das eigene Land an dem zweit- Leuten, ein eigener Regatta-Radiosender und viele teure Motorboote ließen uns erahnen größtem Weltereignis an den Start zu gehen, was in den nächsten Tagen auf uns wartete. Nachdem unsere Mannschaft verwogen wurde kann man mit Worten nicht beschreiben. Die und die Rennansetzung bekannt gegeben wurde, hatten wir schon ein mulmiges Gefühl, Schreie der Menschen auf den Tribünen zu denn am ersten Tag raus fliegen wäre eine Katastrophe gewesen. hören gab uns noch einmal einen Auftrieb Da unser Rennen im Thames-Cup erst am Mittwoch abend angesetzt war, konnten wir weiter zu kämpfen. Dieses Ereignis wird für vorher in zwei kurzen Trainingseinheiten die unbeschreibliche Atmosphäre genießen. immer in Erinnerung bleiben und kann uns Den ganzen Tag fahren teure Boote die Strecke rauf und runter auf denen schon morgens niemand mehr nehmen. gefeiert wird. Dasselbe an Land. Um 18 Uhr ging es dann für uns aufs Wasser. Unser erster Gegner war die starke Die Eröffnungs- und die Abschlussfeier Mannschaft vom Imperial Ruder-Club aus London. Schon am Start warteten Massen muss ich auch noch schnell erwähnen. von Zuschauern auf unser Rennen. Und so gingen wir auf die ca. 2,2 Kilometer lange Es war atemberaubend was alles für uns und von Holzplanken begrenzte Strecke. Große Erleichterung herrschte als wir bei Sportler auf die Beine gestellt worden ist. der ersten Marke mit 1 ½ Längen Vorsprung in Führung lagen. Diesen konnten wir Der emotionalste Moment für mich was das bis zur Streckenhälfte verdoppeln, so dass wir „easily“ durchs Ziel fuhren. Nach dem Entzünden und das Erlischen der paralym- obligatorischen „Shake-Hands“ mit unseren Gegnern, schlüpften wir schnell in unse- pischen Fackel. re Anzüge, um noch kurz die Strecke und Umgebung zu erkunden, bevor es zurück zu Da hatte nicht nur ich Tränen in den unserer unglaublich freundlichen Gastfamilie ging. Unser Steuermann war praktischer- Augen. weise Koch, so dass wir immer gut versorgt waren. Am Donnerstag waren wir schon am Siglind Köhler Nachmittag dran. Es ging im Achtelfinale gegen Belfast, welche wir ebenfalls mit mehr /9/
// Sport im DRC // als drei Bootslängen hinter uns lassen konnten. Schon zu den Achtelfinals waren mehrere Tausend Zuschauer an der Strecke, die uns lautstark und sehr fair anfeuerten, nach den beiden Rennen hatten wir großen Respekt bei den Einheimischen. Am Abend hörten wir uns im Regattaradio die Vorberichte zu unserem Viertelfinale an, denn es ging am Freitag gegen die Lokalmatadoren vom Leander Rowing Club. Dort hieß es: „Wer dieses Rennen gewinnt gilt als absoluter Favorit auf den Sieg im Thames-Cup.“ Am Freitag warteten alle auf DAS Rennen. Mit Applaus begleitet brachten beide Mannschaften ihre Boote zu Wasser. Nun hieß es konzentrieren und heiß machen. Am Start konnte man eine Stecknadel fallen hören. Alle warteten gespannt auf das Rennen. Dann ging es los! Wir gingen mit einer leichten Führung über die erste Marke. Es wurde ein spannendes Rennen. Bei Streckenhälfte setzte sich Leander mit einem unglaublich harten Spurt in Führung, doch wir wussten unser Endspurt war die ganze Saison unwi- derstehlich. Und so ging es los. Meter für Meter machten wir gut und wir spürten Leander wurde nervös. Im Ziel konnten sie leider doch noch einige Meter retten. Zurück an Land mussten wir den schweren Gang zum Leander-Bootshaus gehen, um unseren Gegnern zu gratulieren. Mit großen Beifall wurden wir empfangen, da wussten wir, dass wir stolz auf unsere Leistung sein konnten, denn wir haben dem späteren Sieger gehörig zugesetzt. Am Abend ging es dann im Anzug zur Strecke um die berühmt-berüchtigte Regattaparty mitzuerleben. Die Sonne war noch nicht untergegangen und die Tanzflächen und unzäh- ligen Bars entlang der Strecke waren voll. Wir genossen erstmal ein paar Pitcher Pims um den Abend einzuleuten. Danach ging es in die Barn Bar, eine riesige Partyzone in der Nähe 1 des Starts. Wir lernten viele Leute kennen und hatten den ganzen Abend und am Samstag riesigen Spaß. Sonntag morgen machten wir, die WM Ersatzleute, uns auf den weg zum Flughafen nach Stansted, um von dort aus nach Lübeck zu fliegen und unseren Dienst im Vom 11.-15. Juni fanden die deut- Trainingslager in Ratzeburg anzutreten. schen Jugendmeisterschaften und die Eichkranzrennen in Köln statt. Wie immer der nationale Saisonhöhepunkt der WM-Luft in der Nase Nachwuchsruderer. Gemeinsam mit der Trainingsgruppe des HRC machten sich etwa Dort warteten nach einem freien Tag am Montag schon die ersten Aufgaben auf mich, dreißig Ruderer, Betreuer und Trainer am denn ich musste gleich in zwei Booten aushelfen. Vom Vierer ohne ging es dann direkt Mittwoch auf den Weg nach Köln, mit dem in meine alte Mannschaft dem Vierer mit. Auch die folgenden Tage hatte ich viel zu tun. Ziel, sich über die Vorrennen am Donnerstag Neben Hanteltraining und Ausdauer musste ich die ganze Woche immer wieder einsprin- und Freitag für die Finals am Samstag und gen. Nach der einen Woche Trainingslager, die ich noch mitmachen durfte, waren zum Sonntag zu qualifizieren. Am Samstag wurde Glück wieder alle gesund, so dass die Mannschaften zuversichtlich auf die Regatta blicken in den U23-Rennen um Eichkranztitel geru- konnten. Für meinen Ersatz-Zweierpartner und mich ging es am Mittwochabend in das dert, während die jüngeren Junioren (U19 Ersatzleuterennen im Zweier ohne Steuermann. Die ersten 1000 Meter liefen, für die drei und U16) am Sonntag um die Medaillen gemeinsamen Trainingseinheiten die wir zusammen im Boot saßen, gut. Wir gingen leicht kämpften. in Führung und konnten das Rennen ganz gut kontrollieren. Als die Kräfte nachließen machten sich allerdings die fehlenden Kilometer bemerkbar und wir mussten uns letzt- Eichkranzrennen endlich geschlagen geben. Am Abend gings dann mit den anderen Ersatzleuten in ein Café um ein bisschen aus dem Trainings-und Regattaalltag herauszukommen. Am Donnerstag morgen ging es dann zur Strecke, um noch ein paar Runden zu rudern Das erste Rennen mit DRC-Beteiligung und WM-Atmosphäre zu schnuppern. Danach hieß es bereit halten für mögliche Einsätze. war der Männer-Vierer mit Steuermann Wir mussten zum Glück nicht eingreifen, denn alle Boote konnten in Originalbesetzung mit Bugmann Milan Dzambasevic. Mit sehr die Vorläufe erfolgreich bestreiten. Nach dem letzten Riemenrennen ging es zurück ins guter Physis fand er den Anschluss an den Hotel um uns auf das üppige Abendessen zu stürzen. Die nächsten Tage hieß es dann fit Dortmunder Stützpunkt und zeigte sehr gute halten mit laufen etc. und fleißig anfeuern. Bis auf den Frauen Vierer ohne Steuermann Leistungen im Zweier-Ohne, sodass er die schafften es alle Boote ins Finale. Mit fünf Goldmedaillen und vielen guten Platzierungen Chance hatte, sich mit einem guten Rennen auf dem Treppchen konnte unsere Mannschaft überzeugen, so dass eine gute Stimmung in Köln für die Nationalmannschaft zu auf der Tribüne herrschte auch wenn man sich schon viele Gedanken macht wenn man die bewerben. Doch bis zur Streckenhälfte hat- Erfolge der anderen sieht. Trotzdem hatten wir viel Spaß, immerhin konnte das ganze ten die anderen Auswahlboote die Bugspitze Team am Abend ordentlich gefeiert werden. noch vor Milan und es ging in die heiße Auch wenn es am Ende für einen Einsatz bei der WM nicht gereicht hat, war es eine Endphase des Rennens. Angefeuert von vie- erfolgreiche Saison mit deren Ausgang ich am Anfang des Jahres niemals gerechnet len Fans konnte sich der Vierer auf der zwei- hätte. Gerade Henley und die WM waren ein Riesenerlebnis, so dass ich alles dafür tun ten Streckenhälfte deutlich steigern, schob werde nächstes Jahr wieder dabei zu sein! Dann aber aktiv und hoffentlich im Kampf um sich immer weiter nach vorn und konnte Medaillen! Milan Dzambasevic sich letztlich über eine Silbermedaille im / 10 / Der Ruderer 2-2008
2 3 4 1) In Köln noch im Mittelschiff: Alexander Egler, 2) Silke Müller und Zweierpartnerin Kathrin Thiem holen Bronze, 3) Dicke Backen vom Start weg verhelfen zu Gold, 4) Stolz wie Oskar: Thorsten Zimmer mit den Nachwuchsassen Sven Schubert und Christopher Egler Echt Kölnisch Wasser Nachwuchs startet bei den U16-, U19- und U23-Meisterschaften Ziel freuen. Milans Freude über seine erste Der nächste Starter war Clemens im vor dem zweiten Boot, konnten das bis zur Medaille auf einer nationalen Meisterschaft Leichtgewichts-Männer-Einer. Nach einer 1000m Marke noch gering ausbauen um das war kaum zu überhören. überraschend guten Saison in seinem ersten Rennen dann noch mal spannend zu machen. Gleich weiter ging es im nächsten Jahr bei den Senioren war er der Favorit für Immer mehr ließen sie das favorisierte Boot Finalrennen mit Silke Müller im Frauen den Titel und wollte sich damit für einen mit international erfahrenen Ruderern an Zweier-ohne mit Kathrin Thiem (HRC). Nach Einerstart in Brandenburg qualifizieren. sich heran, retteten sich dann aber mit einer einem längeren Ausflug in den Seniorinnen- Souverän siegte er dann auch im Vorlauf knappen Sekunde Vorsprung ins Ziel und A-Bereich der Frauen kehrte Kathrin etwa und Halbfinale und zog bei 21 Booten ins Clemens konnte die verdiente Goldmedaille vier Wochen vor der Meisterschaft zu Finale ein. Wie gewohnt ließ er auf der ersten entgegennehmen. Mit Gold und Silber deko- ihrer längjährigen Partnerin Silke zurück. Strecke dann anderen den Vortritt. Doch riert qualifizierte er sich damit für seine Nachdem sie in den vergangenen beiden der Abstand war größer als sonst, er nur erste Weltmeisterschaftsteilnahme. Jahren im Achter zur WM gefahren sind, Vierter und bereits einige Längen hinter den Ganz auf einen Start im Leichtgewichts- wollten sie sich dieses Jahr im Zweier-ohne Führenden. So recht wollte er nicht in den Doppelvierer konzentrierte sich Anne für die U23-WM in Brandenburg qualifizie- Rhythmus kommen und brauchte lange um Gingrich. Nach der Regatta Ratzeburg ent- ren. Dafür musste ein Sieg her. Knapp ging Anschluss zu finden. stand eine Renngemeinschaft Stuttgart, es dann zu bis zur 1000m-Marke zu und man Bei der 1500m-Marke setzte er sich an Hamburg, Essen und Hannover. Ob der groß- konnte hoffen, dass es sich ausgehen würde. den zweiten Rang, kam dann dem Führenden en Entfernung war kaum Training möglich, Knapp war ihr Bugball vor den immer stär- näher und näher und als die Zielhupe ertönte, so dass gehofft werden musste, dass die ker aufkommenden Rostockerinnen. Doch waren es 6/10 Rückstand auf den Titel und Mannschaft auf Anhieb zusammenfindet. Schlag für Schlag schoben sich die letzt- die Silbermedaille. Auch Clemens freute In einem vollem Sechs-Boote-Feld war die jährigen Juniorinnenvizeweltmeisterinnen sich erst nicht so recht, hatte er doch kein fehlende Rennerfahrung dann gerade am aus dem Nordosten dann an unseren Frauen gewohnt gutes Rennen gezeigt und dann Start zu spüren, doch über den weiteren vorbei. Silke und Kathrin probierten mit knapp verloren. Nach tollen Einerrennen in Streckenverlauf kam die Mannschaft immer höherer Schlagzahl dagegenzuhalten, Brandenburg und Ratzeburg, wo Clemens besser zusammen, rollte das Feld von hinten hatten aber gegen den Zweier aus der sich übergangslos vom Juniorenrudern in die auf und kam immer näher an eine erträumte Hansestadt keine Chance. Im Ziel überspur- Spitze des Seniorenbereichs ruderte, waren Bronzemedaille heran. Im Ziel war es dann tete dann ein weiterer Zweier die beiden, die Erwartungen hoch und die verdiente knapp, aber leider reichte es nur für den sodass es letztlich „nur“ zu Bronze reichte, Freude über eine hervorragende Saison und Vierten Rang. worüber sich die beiden nicht recht freuen die Silbermedaille im Einer kehrte zeitver- Im abschließenden Achterrennen ruderte konnten. setzt am Ende des Tages ein. Milan bis kurz vor Ziel um seine zwei- Wenige Stunden später konnten sie Mit umgekehrten Vorzeichen verlief vor- te Medaille. Auf dem Bronzerang liegend dann aber doch noch ganz nach oben aufs her das Doppelvierer-Rennen, wo Clemens krebste dann aber ein Mannschaftskamerad Siegertreppchen steigen und gewannen im mit Partnern aus dem Süden, Osten und und der Traum um eine Medaille war ausge- dritten Jahr in Folge den Frauen-Achter, das Norden startete. Bereits nach 500m hat- träumt und der Achter um Milan kam auf dem WM Ticket war damit gebucht. ten sie mehr als eine Viererlänge Vorsprung undankbaren vierten Rang ins Ziel. / 11 /
// Sport im DRC // Nach den Vorentscheidungen von Ähnlich gut wie sein älterer Bruder wollte sie sich für das Halbfinale qualifiziert und Donnerstag bis Samstag ruderten die Junioren es Christopher Egler machen. Gemeinsam dort den Sprung ins große Finale verpasst. am Sonntag um Meisterschaftsehren. Das mit Sven Schubert startete er im B-Junioren Mit kämpferischer Leistung ruderte sie im erste Rennen war der Vierer m. Steuermann Zweier ohne. Nachdem die beiden nach sie- kleinen Finale auf den zweiten Rang, so dass der A-Junioren mit Schlagmann Alexander ben Siegen nur im letzen Prüfungsrennen sie insgesamt den achten Rang erreichte. Egler und Philip Thiem (HRC). Das erklär- der Saison bezwungen wurden, gingen sie Bei den leichtgewichtigen A-Junioren te Saisonziel Qualifikation für die als Favoriten an den Start. Gleich im Vorlauf ging Melvin Baykal an den Start. Er quali- Juniorennationalmannschaft war nach ver- sollte sich dann zeigen, ob sie auf den Punkt fizierte sich genau wie Daniela mit einem korksten Zweierrennen in Hamburg nur noch vorbereitet sind. Die besten Boote waren alle gewonnenen Hoffnungslauf für´s Halbfinale. über den Sieg im Vierer zu erreichen. Doch mit im gleichen Vorlauf. Die Taktik für alle war Dort schied er mit einem fünften Rang aus. einem NRW-Vierer und einer Kombination aus klar. Da alle einen Doppelstart absolvierten, Wie bei den Seniorinnen bildeten die Passau und Eutin hatten Alexander und Philip musste der Vorlauf möglichst gewonnen wer- Großboote den Abschluss der Finalrennen. mit ihren Partnern aus Dortmund und Celle den, um nicht zu viele Rennen vor den Finals Sven Schubert und Christopher Egler einige der stärksten Ruderer Deutschlands rudern zu müssen. Sven und Christopher starteten in einer niedersächsischen als Gegner. Akribische Vorbereitung und volle schienen am besten vorbereitet und konnten Renngemeinschaft im Achter der B-Junioren. Konzentration der letzten Wochen auf dieses das Feld anführen und den Vorlauf knapp Nach drei Saisonsiegen und Vorlaufsieg Finale sollten den Erfolg bringen. gewinnen und die Hoffnungen stiegen. gingen sie auch hier als hoch gehandelte Doch im Finale zeigte sich dann, dass auch Mannschaft ins Rennen. Zwei Stunden nach die Nerven mitspielen müssen. Der Zweier ihrem Zweier-Rennen konnten sie hinter einer Juniorenrennen kam kaum aus den Startblöcken und die bei- Renngemeinschaft aus Münster und Minden den fanden sich völlig überraschend nicht an ihre Silbermedaille in Empfang nehmen. Wie erwartet knapp begann dann das der Spitze des Feldes wieder. Hinzu kam der Bei den A-Junioren starteten Alexander Rennen. Mit einem halben Luftkasten Kampf mit den Bojen, so dass bereits nach Egler und Philip Thiem (HRC) im Auswahlachter Führung ging es bis zur Tausendmetermarke. tausend Metern der Titeltraum ausgeträumt der Regionalgruppe West. Schnell wurde Dort wechselte dann die Führung und die schien. Jetzt sollte noch eine Medaille her. klar, dass nur zwei der sechs Achter den Nord-Süd-Kombination versuchte vorbei- Ganz knapp an dritter Position gingen sie auf Sieg unter sich ausmachen würden. Am Ende zuziehen. Mehr als ein Viertel Luftkasten die letzten 250m. Nach dem Zieldurchlauf waren es wenige Hundertstel. Sie gewannen Führung von unserem Vierer wurde es nicht. musste dann das Zielfoto entscheiden und Silber. Mit insgesamt 3x Gold, 4x Silber und Nur einen weiteren Luftkasten dahinter das es waren 3/10, die die beiden vom Podium 1x Bronze und drei vierten Plätzen kehrte Boot aus Essen und Waltrop. Praktisch gleich trennten. Groß daraufhin die Enttäuschung die DRC-Trainingsgruppe aus Köln zurück und auf gingen die drei Boote auf die zweite bei Aktiven, Trainer, Eltern und Fans. kann auf eine überaus erfolgreiche Saison Hälfte. Bei der Fünfzehnhundertmetermarke Nach makelloser Saison und Vorlaufsieg zurückblicken. Mit Milan Dzambasevic, brachen die Essener ein, nur noch zwei Boote. wäre sicherlich mehr für die Beiden drin Clemens Hübler, Alexander Egler und Silke 300 Meter vor dem Ziel beginnt Alexander gewesen, die sich durch ihren vorbildlichen Müller konnten sich vier DRC-Sportler für Druck und Schlagzahl zu steigern, setzt zum Trainingseinsatz eine Medaille mehr als ver- die Jahrgangsweltmeisterschaften qualifi- Endspurt an und die Mannschaft setzt sich dient gehabt hätten. zieren. Thorsten Zimmer nun Schlag für Schlag ab. Der Nord-Süd- Daniela Röttinger ruderte nach dem Vierer kann sich nicht mehr steigern und Zweier ohne im B-Finale des Leichtgewichts- mit einer knappen Länge Vorsprung geht Juniorinnen Einers B. Eine schwierige 1) Egel und Philipp freuen sich über Gold nach einem unglaublich engen und span- Aufgabe, die Daniela im jüngeren Jahrgang 2) Clemens voll konzentriert nenden Rennen Gold an die Mannschaft um und in ihrer ersten Wettkampfsaison gut 3) Christopher "Toffa" Egler und Sven Alexander Egler und Philip Thiem (HRC). löste. Mit einem Sieg im Hoffnungslauf hatte Schubert nach dem Rennen 1 2 3 //1/2 12 // Der Ruderer 2-2008
Markus O´Connor, Maximilian Bensch, Nils Rüdiger Baade, Sebastian Berlin beim Training für Zagreb. Cremeschnitten à la Zagreb ADH Disziplinchef Jens Hundertmark überreicht in Essen die Fahrkarten nach Kroatien an Julia Röttinger (rechts) und Freia Kentschke. Europäische Unimeisterschaften in Kroatien Im Frühjahr 2008 waren zwei Boots- Am 28.08. standen schon die ersten Streckenhälfte auf den zweiten Platz vor- mannschaften entstanden mit dem Ziel, auf Rennen an. Der Männer Doppelvierer sollte arbeiten. Dort gab es einen spannenden den Deutschen Hochschulmeisterschaften eigentlich einen Vorlauf fahren, durch Kampf mit der Universität Newcastle. Leider erfolgreich zu rudern. Auf der DHM in Essen Abmeldung von zwei Booten wurde aber setzte sich währenddessen das Boot der wurde in der Folge auch sehr erfolgreich nur ein Bahnverteilungsrennen gefahren. Uni Mailand soweit ab, dass dieses nicht gerudert. Dieses konnte der Hannovervierer relativ mehr eingeholt werden konnte. Der zwei- Womit aber beide Teams nicht gerech- deutlich gewinnen. Für den Doppelzweier te Platz wurde in einem guten Endspurt net hatten, war die Qualifikation für die gab es schon mehr zu tun. Hier wurden aber behauptet und somit die Silbermedaille Europäischen Hochschulmeisterschaften Vorläufe und Hoffnungsläufe ausgefahren. gewonnen. Ein Erfolg, mit dem das Team sehr in Zagreb. Nach spannenden Rennen Am Abend folgte die feierliche Eröffnung der zufrieden ist. konnten sich sowohl der Leichtgewicht- EUC und als Ausklang ein kleiner Rundgang Nach dem Mittagessen galt es nun für den Frauendoppelzweier mit Freia Kentschke durch Zagreb. Vierer und die anderen deutschen Sportler, und Julia Röttinger (DRC), sowie der Männer Am Freitag Nachmittag ging aus die am Nachmittag fahrenden anzufeuern, Doppelvierer mit Nils Rüdiger Baade, den Hoffnungsläufen hervor, dass auch so auch den Doppelzweier. Das Boot aus Sebastian Berlin, Maximilian Bensch (DRC) das zweite Boot aus Hannover im Finale Hannover konnte sich über die Strecke auf und Marcus o'Connor (HRC) als Sieger für die steht. Der Freitag, allgemein als Renntag dem Dritten Rang halten und diesen bis EUC qualifizieren. Als Trainer gehörte außer- für Hoffnungsläufe vorgesehen, war rela- ins Ziel verteidigen, sodass auch hier ein dem Thorsten Zimmer zur Mannschaft dazu. tiv ruhig, da nur sehr wenige Bootsklassen Podestplatz zu bejubeln war. Am Abend Also wurde trainiert, bis es schließlich überhaupt Hoffnungsläufe ausfahren muss- folgte die Siegerehrung und als Abschluss am 27.08. nach Köln zum Flughafen und ten. Aus diesem Grund wurde auch noch eine der Regatta die Farewellparty, welche einen von dort aus nach Zagreb ging. Nach einer Stadtführung unter der Leitung von Daniel sehr netten Ausklang bildete. Ein sehr erfolg- guten Stunde Flug war das Ziel erreicht und Famme angeschlossen. reiches Wochenende für das Deutsche Team begrüßte die Sportler mit sonnigen 25 Grad. Spannend wurde es nun für alle am endete am Sonntag morgen, als ein großer Nachdem die Formalien wie Akkreditierung Samstag, denn die Finalrennen standen an. Teil der Mannschaft wieder ins Flugzeug nach und Beziehen der Zimmer geregelt waren, Der Doppelvierer musste schon am Vormittag Köln stieg. wurde auf den Bootstransport gewartet. ran, wohingegen der Doppelzweier noch Zu erwähnen ist natürlich auch noch Uwe Kurz nach dem Mittagessen kam dieser an bis nach dem Mittag warten musste.Nach Maerz, welcher als Betreuer des ADH natür- und alle riggerten die Boote auf und absol- einem nicht ganz optimalen Start für den lich auch anwesend war, angefeuert hat und vierten ihre erste Trainingseinheit auf dem Doppelvierer lag das Boot zunächst auf gute Stimmung verbreitete. Lake Jarun. Platz 3, konnte sich aber auf der zweiten Sebastian Berlin / 13 /
// Leben im DRC // 1 Fischbrötchen und noch n´Köm Die Ditru fährt mit kleinen und großen Schiffen durch Hamburg Kann es etwas Schöneres geben, als in Frauen weiterreichte. Nach dem Frühstück Verzweiflung: Kamikaze-Kanuten versuchten einem gesteuerten Gig-Vierer die Kanäle und und Auslosen der Mannschaften ging es los: sich durch plötzliche Richtungsänderungen Fleete Hamburgs zu erkunden? Und das mit die „Berlin“ mutierte zum „Frauenboot“,die vor dem Ruderboot zu ermorden, trotte- einem echten Hanseaten – Florian Keiler! „Dresden“ war als Männer-Vierer unterwegs. lige Tretbootfahrer fuhren bevorzugt in Freitagnachmittag ging es per Metronom Zum Einrudern ging es den Isebekkanal, der Mitte. Durch häufiges Auffordern der bzw. Auto für Otto, Florian, Marc, Rainer, wobei wir erste Erfahrungen mit sehr engen nicht verkehrssicheren Kleinboote „Hallo, Bettina, Karen, Volker, Antje und Nils in Brücken sammelten, die nur mit Schwung rosa Kanu! Bitte rechts bleiben, wir über- die Hansestadt. Nach einer denkwürdigen und lang gelegten Skulls zu durchfahren holen!“ schafften wir es dann aber doch Begegnung mit einem Trupp Prosecco- sind. Weiter ging es den Alsterlauf bis zur bis zum „Alster-Ruderverein Hanseat“ am Lerchen, diversen Getränken und etli- Ohlsdorfer Schleuse hinauf, zurück durch Osterbekkanal. Dort gab es eine Eisdiele chen Kilometern begrüßte uns Hamburg die schmalen Kanäle parallel zur Alster. in der Nähe, so dass Erholung garantiert mit Dauerregen. Erst suchten wir unseren Unsere Mittagspause verbrachten wir dank- war. Nach erneutem Steuermannwechsel Gastclub WSAP auf, dann machten wir es bar auf dem Steg des „Ruderclub an den ging es über den „Langen Zug“ Richtung uns im „Brauhaus Albrecht“ gemütlich: Teichwiesen“. Außenalster und „heim“ zum WSAP. sehr empfehlenswert ist das selbstgebrau- Nach rund 35 geruderten Kilometern te Bier. Der Genuss mehrerer Pitcher führte belohnten wir uns mit einem Besuch im "Hallo, rosa Kanu! zu unserer ersten Begegnung mit den so Restaurant „Via del latte“. Zum Abschluss genannten Bierdrosseln (sehr gesellige Bitte rechts bleiben, wir eines grandiosen Tages gab es noch einen Kulturfolger, die man oft in Anlagen wie überholen!" Höhepunkt: Die Barkasse „Ruth“ wartete auf Kneipen und Biergärten findet, ernähren uns, um uns zur Lichterfahrt mitzunehmen. sich von Bier in allen Variationen und wer- Weiter ging unsere Fahrt entlang des Es ging durch die extra für eine Stunde den mit fortschreitendem Konsum redse- alten Alsterlaufs durch den Inselkanal, am beleuchtete Speicherstadt, den größten liger und lauter). Natürlich war nach dem Winterhuder Fährhaus vorbei und durch den Freihafen der Welt, heute vor allem zoll- Essen ein Besuch an den Landungsbrücken Leinpfadkanal bis zum Rondeelteich. Dort freies Lager für Orientteppiche, Gewürze gefolgt von einem Spaziergang über die angekommen, wurden wir von den luxuri- und Kaffee sowie Ort der Museen. Weiter schrille, bunte und laute Reeperbahn ösen Anwesen überwältigt, aber auch iro- ging die Rundfahrt an den Landungsbrücken Pflicht, bevor wir erschöpf t auf die nisch provoziert: „Eure Armut widert mich vorbei zum Containerhafen mit seinen auto- Schlafmatten fielen. an!“, „Nein, hier möchte ich wirklich nicht matischen Verladestationen. Um uns nach Der Samstagmorgen begrüßte uns mit wohnen müssen“. Überhaupt sind entlang den eineinhalb Stunden auf der „Ruth“ die einem blauen, wolkenlosen Himmel. Auf der Kanäle traumhafte Villen zu sehen. Beine zu vertreten betrieben wir noch ein der Clubterrasse servierte uns Kai ein köst- Vom Teich ging es im Goldbekkanal wenig Sightseeing und tauchten ab in den liches Frühstück, zu dem dann auch Markus Richtung Stadtparksee, der sich hervor- Alten Elbtunnel. P. stieß. Markus überreichte Florian als ragend zur Floßbildung eignet. Der Weg Auf der schönen Terrasse des WSAP wurde Dankeschön fürs Organisieren eine Flasche weiter den Goldbekkanal entlang brach- dann Bier gereicht und die Frauen konn- Champagner, welche dieser umsichtig an die te Steuerfrau Karen an den Rand der ten sich endlich der (lauwarmen) Flasche / 14 / Der Ruderer 2-2008
Sie können auch lesen