Der Ruderer - Fest im Griff 125 Jahre DRC

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Der Ruderer - Fest im Griff 125 Jahre DRC
D e r Ruderer
Zeitung des Deutschen Ruder-Club von 1884 e.V. Hannover   Nr. 245

                                          Fest im Griff
                                          125 Jahre DRC
Der Ruderer - Fest im Griff 125 Jahre DRC
Termine
Januar                                                        Juli
24.       Kinder-Ergometer-Cup                                10.-12.		      Weltcup Luzern
                                                              11.-12.		      Deutsche Hochschulmeisterschaften und
Februar                                                       		             German Masters in Schwerin
21.     DRC-Boßelnachmittag                                   23.-26.		      U23 WM in Racice, Czech Republic

März                                                          August
20.       Ordentliche DRC-Mitgliederversammlung               5.-8.		        Junioren WM in Brive la Gaillarde, France
                                                              15.-31. 		     Weltmeisterschaften in Poznan, Poland
April
25.-26.   Deutsche Kleinbootmeisterschaften                   September
                                                              2.+4.-6.		     Jubiläum 125 Jahre Deutscher Ruder-Club von
Mai                                                           		             1884 e.V.
2.        14 Uhr, DRC-Anrudern am Bootshaus
                                                              22.-25.		      Jugend trainiert für Olympia, Berlin
Juni
5.-7.     Internationale Regatta Ratzeburg                    Oktober
25.-28.   U17, U19 und U23                                    23.		          19 Uhr, Siegerehrung
          Jahrgangsmeisterschaften in Duisburg                31.		          Gemeinsame Sitzung des DRV-Vorstands und des
                                                              		             DRV- Länderrats im DRC

             R. HOT T ENRO T T
             		                  gegr. 1881

             Leisewitzstraße 3 . Telefon 0511-81 48 61

                                              Meisterbetrieb für Klempnerarbeiten
                                              Sanitär- und Gasheizungstechnik

       Die erste Wahl in
       Niedersachsen.
Der Ruderer - Fest im Griff 125 Jahre DRC
Fest im Griff
Liebe Clubmitglieder,

Mit der Teilnahme an den Paralympics und dem ersten Junioren Weltmeistertitel für den DRC
überhaupt, um nur die herausragenden Erfolge der Saison zu nennen, kann der DRC auf eines
der erfolgreichsten Ruderjahre zurückblicken. Und das Schönste ist, dass alle Erfolge von
Sportlern errungen wurden, die Perspektiven haben bis hin zu den nächsten olympischen
Ruderwettkämpfen im Jahr 2012 in London.
Mit exzellenten Rahmenbedingungen im DRC sind für unsere Sportlerinnen und Sportler die
Vorzeichen gut gestellt. Ebenso gut aufgestellt wird der DRC in die Vorbereitungen zu den
Feierlichkeiten anlässlich des 125-jährigen Clubjubiläums am ersten Septemberwochenende
im nächsten Jahr gehen. Das Organisationsteam mit Werner Bieniek und Karl-Heinz Daues
an der Spitze hat bereits vor einigen Monaten die Arbeit intensiv aufgenommen. Viele Helfer
werden benötigt, um dem DRC den Rahmen zu bieten, der dem Anlass angemessen sein wird.
Hier wird die gesamte Clubgemeinde aufgerufen sein, sich aktiv an den Vorbereitungen und
der Durchführung unseres 125-jährigen Clubjubiläums zu beteiligen. In diesem Sinne freue
ich mich sehr über Ihre aktive Unterstützung bei der Bewältigung all dieser Aufgaben und Ihr
unermüdliches Engagement. Dieses wird den DRC auch in der Zukunft tragen.

Ich wünsche Ihnen eine gute Vorweihnachtszeit, ein besinnliches Weihnachtsfest und einen
guten Start in das Jubiläumsjahr 2009.
Wir sehen uns im Bootshaus.
Ihr Oliver Frese

                                                                                                Inhalt

                                                                                                4         Junioren WM Linz
                                                                                                6         Saisonbericht Clemens Hübler
                                                                                                8         Paralympics Peking
                                                                                                9         Henley Royal Regatta
                                                                                                11        Deutsche
                                                                                                          Jahrgangsmeisterschaften
                                                                                                13        EUC Zagreb
                                                                                                14        Wanderfahrt Hamburg
                                                                                                16        Sanierung Eingangsbereich
                                                                                                17        Mondscheinrudern
   Unser Titel: Das Fest zum 125-jährigen                                                       18        Head of the Leine
Jubiläum fest im Griff und auch die Regatten                                                    19        Fari Cup
fest im Griff hat der DRC hoffentlich im kom-                                                   20        Herbstregatten
menden Jahr wenn es wieder viel zu feiern                                                       21        Siegerehrung
geben wird. Freuen wir uns darauf!                                                              22        Grüße

Impressum:

Herausgeber: Deutscher Ruder-Club von 1884 e.V. (DRC) Hannover               DRC-Büro: Gertraude Frischmuth/Sprechzeit: dienstags ab 18 Uhr
Vorstand des DRC:                                                                       im Bootshaus und nach Vereinbarung: 0172.517 51 25
Sprecher – Oliver Frese/Im Dorfe 6 A/ 30989 Gehrden Tel.: 051 08.92 7130                E-Mail: drc-buero@drc1884.de
Vorsitzender Sport – Christian Held /Tel.: 05 11.23 43 816                   Internet: http://www.drc1884.de / E-Mail: derruderer@drc1884.de
Vorsitzende Finanzen – Andrea Löpertz/Tel.: 051 01.13 849                    Redaktion: Birgit Schrader (verantwortlich)/Christian Held/
                                                                                        Katharina Mrotzek/Fritz Oehler/Anne Schneller
Postanschrift Bootshaus: Roesebeckstraße 1/30449 Hannover                    Fotos:     Birgit Schrader/Christian Held/Florian Keiler/Antje
Telefon+Fax Bootshaus: 05 11.446867                                                     Beckmann/Rainer Egler/Alexandra Bauer/Dieter Frenzel/
Bankverbindung: Sparkasse Hannover/Kto.-Nr. 31 16 26/ BLZ 250 501 80                    Sven Leibküchler/Gertraude Frischmuth/Birgit Schrader/
Erscheinungsweise: zweimal jährlich                                                     Mirjam Limprecht/Rüdiger Franke/Nina Piekenhain
Auflage: 400                                                                 Anzeigen: E-Mail: derruderer@drc1884.de
                                                                             Namentlich gekennzeichnete Texte geben nicht grundsätzlich
Gestaltung: zikada Wir machen Sätze www.zikada.de Hannover                   die Meinung des DRC-Vorstandes und/oder der Redaktion wieder.
Druck: gutenbergbeuys Hannover                                               Die Redaktion behält sich Titelung und Textkürzung vor. //

                                                                                                                                                 /3/
Der Ruderer - Fest im Griff 125 Jahre DRC
// Sport
                   // Leben     im DRC
                            im DRC  // //

                                                                                                1

      Linzer Törtchen mit Sahnehäubchen
      Alexander Egler holt für den DRC erstmals Gold bei einer Junioren-WM
          Im Juni fanden die deutschen               unsere stärksten Gegner uns im Vorlauf            Ruderboot unterziehen, woraufhin eine
      Jugendmeisterschaften in Köln statt. Nun       geschlagen hatten. Das Viererfinale verli-        Mannschaftsbildung ausgearbeitet wurde,
      drehte sich alles ums Rudern. Die Schulzeit    ef reibungslos. Jeder Schlag hat gesessen.        um jedes Boot möglichst stark zu besetzen
      ging so langsam ihrem Ende entgegen, es        Fehlerfrei und höchst konzentriert haben          und auf den Weltmeisterschaften in Linz/
      wurden kaum noch Arbeiten geschrieben          wir unser Rennen runtergefahren und bereits       Österreich vier Wochen später das bestmög-
      und die Hausaufgaben wurden spürbar weni-      bei 1500m unseren Endspurt angesetzt. Bis         liche Ergebnis für alle zu erzielen.
      ger.                                           250 m vorm Ziel waren wir gleichauf mit               So kam für mich die Position des
           Beste Voraussetzungen für die optimale    dem Boot aus dem Nordosten und Süden.             Schlagmannes des Vierers mit Steuermann
      Vorbereitung zur Deutschen Meisterschaft.      Dann zogen wir vorbei und holten uns die          heraus. Die Mannschaft blieb wie in der
      So kam es, dass wir mitten in der Woche nach   Goldmedaille.                                     Saison bestehen, nur Peter tauschte seinen
      Dortmund gefahren sind oder uns für einen                                                        Platz mit Niclas Orlowski aus der Kettwiger
      Tag samt Boot in Hannover getroffen haben,                                                       RG. In dieser Kombination trainierten wir vier
                                                      „...weiterhin ungeschlagen
      um noch einmal die letzten Reserven aus                                                          harte Wochen auf das große Ziel hin: weiter-
      uns herauszuholen. So mussten kurz vor den      im Vierer mit Steuermann                         hin ungeschlagen im Vierer mit Steuermann
      Meisterschaften zwei Schultage ausfallen,              zu bleiben...“                            zu bleiben und Gold auf der Junioren-WM zu
      an denen wir noch mehrmals am Tag trainiert                                                      holen. Neben vielen Kilometern (bis zu 50!
      haben und anschließend die möglichst größ-                                                       km) am Tag auf dem Wasser wurde auch jeden
      te Erholung genossen.                             Dieser Sieg sicherte uns die Nominierung       Tag Krafttraining und Koordinationstraining
          Doch mit ruhig schlafen war nichts.        für die Junioren-Nationalmannschaft und           mit unserem Physiotherapeuten durchge-
      Bereits eine Woche vor dem Finale stand das    die Teilnahme an der Junioren-WM 2008 im          führt.
      Meldeergebnis fest. Ohne Vorlauf im Vierer     österreichischen Linz. Im Achter gewannen             Die ärztliche Versorgung war sehr gut,
      mussten wir uns neuen, im Vierer unbe-         wir in einem ebenfalls spannenden Rennen          und ich habe am Anfang des Trainingslagers
      kannten, im Zweier ohne Steuermann dafür       bei widrigen Witterungsbedingungen die            leider Gebrauch davon machen müssen.
      bekannten und sehr erfolgreichen Gegnern       Silbermedaille. In drei Tagen würde die Anreise   Schon zwei Tage nach der Anreise wurde ich
      stellen. Wir wussten, das Rennen wird das      nach Berlin zum Vorbereitungstrainingslager       krank und musste ein paar Einheiten ausset-
      härteste Rennen der Saison; keiner durfte      für die Juniorenweltmeisterschaft folgen.         zen. Die restlichen Wochen verliefen jedoch
      sich schonen, auch wenn das Achterfinale       Fünf Wochen intensives Trainingslager             ohne Komplikationen und das Training konn-
      noch bevor stand. Für das Achterfinale hat-    kamen auf uns zu.                                 te planmäßig durchgeführt werden.
      ten wir uns über den Hoffnungslauf quali-         In der ersten Woche mussten wir uns                Ein besonderer Höhepunkt war dann für
      fiziert, den wir fahren mussten, nachdem       einigen Tests auf dem Ergometer und im            alle das Einkleiden: endlich konnten wir uns

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Der Ruderer - Fest im Griff 125 Jahre DRC
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                                              1) Philipp Thiem, Moritz Schlichting, Niclas Orlowski, Alexander Egler und
                                                 Steuermann Nils Hoffmann jubeln über Gold
                                              2) Volle Konzentration vor dem Start
                                              3) Internationales Lächeln für die Kameras

im neuen Nationaloutfit präsentieren. Dann    Vorlaufzeit erreichten. So zogen wir also als      Ich war besonders stolz auf meine
wurde es gegen Ende der „Unmittelbaren        Favoriten in das Finale ein.                    Goldmedaille und meinen neu errungenen
Wettkampfvorbereitung“ (UWV) noch ein-            Am Samstag war es endlich so weit,          Titel, da nach vielen Höhen in der Saison
mal richtig ernst: die Ausgangstests und      das letzte Rennen der Saison stand vor          auch immer wieder Tiefen dazu kamen, die
„Generalproben“ standen bevor. Ein Rennen     der Tür und wir konnten endlich unsere          eine WM Teilnahme so gut wie ausgeschlos-
in kompletter Deutschlandmontur und glei-     Vorleistungen unter Beweis stellen. Würde       sen machten. Doch das letzte Hoch kam zur
cher Rennvorbereitung wie auf der WM sollte   es für die Goldmedaille reichen? An der         richtigen Zeit am richtigen Ort, so dass wir
das ganze Trainingslager abschließen, bevor   Unterstützung durch die vielen mitgerei-        unser Ziel trotz alledem doch noch errei-
es nach Linz ging. Wir haben uns in diesem    sten Fans aus Deutschland sollte es jeden-      chen konnten. Ich hoffe, dass in der näch-
Rennen gut präsentiert und packten voller     falls nicht liegen: die Tribünenplätze an der   sten Saison alles ein bisschen glatter läuft
Vorfreude und Spannung unsere Taschen für     Regattastrecke waren restlos ausverkauft        und ich mit einem ähnlichen erfolgreichen
den Tag der Abreise.                          und die Stimmung großartig.                     Ergebnis die Saison beenden kann.
                                                  Voller Spannung und Aufregung fuhren                                    Alexander Egler
                                              wir zum Start. Unser Vorteil: Durch den
   „Würde es für den Sieg
                                              Vorlaufsieg blieb uns ein Hoffnungslauf
        reichen?“                             erspart und die meisten Gegner hatten ein
                                              Rennen mehr in den Knochen.
   Die ersten Tage in Linz trainierten wir        Mit kraftvollen Startschlägen konnten
lediglich auf der Regattastrecke und guck-    wir uns mit den Ruderern aus Großbritannien
ten uns die Vorläufe der anderen Boote an,    ein wenig vom Feld absetzen; doch es blieb
bevor es für uns das erste Mal richtig zur    bis zum Endspurt spannend. Die für uns
Sache ging. Am Mittwoch hatten wir unseren    völlig überraschend starken Briten, die nach
Vorlauf vor uns. Vor dem Start waren wir      dem Vorlauf eher schwächer einzuschätzen
schon sichtlich nervös, da wir keinen der     waren, hielten mit und waren immer noch
Gegner kannten und nicht genau wussten,       gleich auf!
wie wir uns einordnen konnten. Doch zum           Erst auf den letzten 250 m konnten wir
Glück haben wir das Rennen relativ früh       unserer Favoritenrolle gerecht werden und
bestimmt, so dass wir mit geringem Aufwand    zogen eine knappe Länge davon. GOLD! Das
und kleinem Vorsprung das Rennen zu Ende      erste Gold für die deutsche Mannschaft an
fahren konnten und die insgesamt schnellste   diesem Tag. Das musste gefeiert werden.

                                                                                                                                             /5/
Der Ruderer - Fest im Griff 125 Jahre DRC
// Sport im DRC //

         Wenn man auf die Saison 2008 zurück            Langstrecke der Saison in Leipzig anstand.      aus Limburg ins Boot. Natürlich konnte man
      blicken möchte, muss man schon im Herbst             Und schon wieder Sturm, diesmal als          nicht ganz ohne Training zusammen an den
      2007 anfangen, denn nicht nur das Training        Schiebewind. Bleibt die Frage, ob das bes-      Start gehen und so wurde ein Wochenende
      war da schon in vollem Gange, sondern auch        ser oder schlechter ist. Rudertechnisch         in Hannover und eins in Limburg, bzw. Gent
      die erste Langstrecke in Dortmund stand an.       war es auf jeden Fall nicht gerade eine         trainiert, wo auf einer netten belgischen
         Und wie nicht anders zu erwarten:              Glanzleistung von mir und das obwohl mir        Regatta schon mal etwas Rennerfahrung
      Gegenwind, schließlich ist in Dortmund            die Flügelausleger des neuen Bootes doch        gesammelt werden sollte.
      eigentlich immer Gegenwind, so erzählt man        auf jeden Fall bei den Wellen geholfen haben.      Wirklich genutzt hatte es wohl nichts,
      es sich auf jeden Fall. Es half ja alles nichts   Umso erstaunter war ich, als ich mir das        denn das Rennen am Samstag ging völlig
      und so musste man sich die 6km runter             Ergebnis angeguckt habe und tatsächlich         daneben und wir schieden schon im Vorlauf
      quälen, schließlich wollte man ja wissen, wo      zweitschnellster B-Senior war, also nun ganz    aus, obwohl wir eigentlich der zweit-
      man steht, bevor es dann in die lange wett-       bestimmt in den Kreis der WM Kandidaten         schnellste deutsche Doppelzweier sein
      kampffreie Zeit im Winter ging. Technisch         aufgerückt war. Und das erste 2000m             sollten.

      Brandenburger Butterkeks
      Über den stürmischen Weg zur WM und seine erste Saison als B-Junior
      berichtet Clemens Hübler
      war die Langstrecke auch eigentlich dann gar      Rennen der Saison ließ dann auch nicht              Am Sonntag ging es also um Wieder-
      nicht so schlecht und auch ein elfter Platz       lange auf sich warten, denn schon standen       gutmachung und tatsächlich klappte es
      unter den B-Senioren war bei meiner ersten        die Deutschen Kleinbootmeisterschaften in       deutlich besser. Der Vorlauf wurde souverän
      Senior-Regatta ganz akzeptabel, schließlich       Brandenburg an, natürlich wieder bei Wind,      gewonnen und im Finale kam dann auch
      rückte man damit schon in die Nähe der            diesmal als Seitenwelle, die hatten wir ja      ein guter zweiter Platz heraus, nur knapp
      WM-Plätze und die WM war ja mein fernes           noch nicht. Dort ging es dann nicht nur gegen   geschlagen von dem auch nominell stär-
      Saisonziel.                                       alle B-Senioren, sondern auch gegen die         keren Boot.
         Dann ging es in die schon erwähnte             A-Senioren an den Start. Dementsprechend            Dann ging es zu der wichtigsten Regatta
      „Winterpause“, wenn man das so nennen             groß war das Meldefeld, so dass man sich        für die WM-Nominierung nach Ratzeburg,
      darf, schließlich wird eigentlich noch mehr       über Vorläufe und Viertelfinals für das         wo eine Einerrangliste ausgefahren wurde,
      trainiert, um für den Sommer fit zu wer-          Halbfinale qualifizieren musste.                nach der dann die Boote für den Eichkranz
      den. Bis zum Trainingslager im Frühling in                                                        und damit eigentlich auch schon für die
      Breisach war aber eigentlich erstmal Ruhe,                                                        WM zusammengesetzt wurden. Freitag stand
                                                            „....bei schrecklichen
      abgesehen von einem Skitrainingslager und                                                         schon einmal der Vorlauf an, welchen ich
      einem Ergotest in Kettwig.                          Bedingungen; Seitenwind                       bei schrecklichen Bedingungen, Seitenwind
         Der Ergotest war auch ganz okay, immer-             und hohe Wellen“                           und hohen Wellen, für mich entscheiden
      hin persönliche Bestleistung, wobei es im                                                         konnte. Samstag dann das Finale bei kaum
      Seniorbereich doch noch mal ganz anders                                                           besseren Bedingungen, die mir aber eigent-
      zur Sache geht, vor allem auf dem Ergo. Aber         Zwei nicht besonders gute, aber von der      lich ganz gut lagen, so dass ich einen zwei-
      man hat ja noch einige Senior-B-Jahre, um         Leistung her ausreichende Rennen, brachten      ten Platz errudern konnte und mich somit
      schnell auf dem Ergo zu werden und außer-         mich dann auch in das besagte Halbfinale.       sogar gegenüber Brandenburg noch um zwei
      dem ist schnelles Ergofahren noch lange           Doch da war dann auch Schluss, was schon        Plätze verbessern konnte. Nun also war die
      nicht gleichzusetzen mit schnellem Rudern,        nach 500m deutlich abzusehen war, so dass       WM-Nominierung endlich unter Dach und
      denn bekanntlich schwimmen Ergos nicht.           man auf Platzierung fuhr, um für das B-Finale   Fach.
         Breisach leitete dann die wirkliche Saison     dann eine gute Bahn zu bekommen, was ja             Am Sonntag sollten dann noch einmal DRV
      ein. Knapp zwei Wochen Traininglager, bei         gerade bei Wind in Brandenburg wichtig ist.     Doppelvierer an den Start gehen, um schon
      sehr wechselhaftem Wetter: Sturm, spie-              Das B-Finale, in dem es dann darum ging,     einmal für die WM anzutesten. Auch dieses
      gelglattes Wasser, Regen, Sonne und auch          noch einmal möglichst viele B-Senioren hin-     Rennen verlief recht ordentlich und wir wur-
      Schnee war dabei. Rudertechnisch war es           ter sich zu lassen, war dann vermutlich auch    den nur vom deutschen A-Doppelvierer und
      auch wechselhaft. Einigen guten Einheiten         das beste meiner Rennen in Brandenburg          dem dänischen Boot geschlagen, welches
      folgten andere, bei denen man sich fragt,         und mit einem guten Endspurt sicherte ich       später U23-Weltmeister wurde. Bei 1000m
      warum man sich das eigentlich antut, um           mir den dritten Platz und wurde somit viert-    lagen wir sogar noch vorne. Technisch gut
      dann am nächsten Tag wieder von tollem            schnellster B-Senior.                           war das Rennen aber bei weitem nicht, wurde
      Rudern abgelöst zu werden.                           Drei Wochen später stand die nächste         uns danach vom Bundestrainer erzählt. Naja,
         Die wirklichen Rennfrequenzen für 2000m        Regatta in Duisburg an, ausnahmsweise mal       Hauptsache schnell möchte ich erstmal mei-
      Rennen konnten wir in Breisach allerdings         ohne Wind. Dort fuhren fast alle B-Senioren     nen, schließlich waren wir in der Besetzung
      noch nicht trainieren, da erst noch die zweite    Doppelzweier und ich stieg mit Marco Weber      vor dem Rennen keine 10km zusammen geru-

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dert. Nun also zum nationalen Abschluss,         mit Arne Falkenhorst, Michael Keschka und       trainierten, aber auch Abstand vom ganzen
dem Eichkranz in Köln. Ich hatte mit Trainer     Christian Hochbruck im Doppelvierer trai-       Renngeschehen nahmen und entspannten
Thorsten Zimmer besprochen, dass ich             niert, aber auch gehantelt und gelaufen.        mit einem lockeren Kinobesuch und auch
sowohl Einer als auch Doppelvierer fahre,        Man wollte ja fit werden für die WM im          längerem Schlafen.
da ich einen Startplatz im WM Doppelvierer       eigenen Land. Natürlich gab es Höhen und           Dann war es soweit. Der Finaltag stand
nach der Leitung in Ratzburg schon sicher        Tiefen im Trainingslager, wie es gerade in      an und uns war klar, dass es ein ganz hartes
hatte, aber mit einem Sieg im Einer auf dem      Mannschaftsbooten immer der Fall ist, doch      Rennen werden würde. Die Hauptgegner
Eichkranz auch noch die Einer Nominierung        wenigstens war die Stimmung weitestge-          vermutlich Weltmeister Italien und
für die WM hätte schaffen können.                hend gut, die Gewichtsproblematik prak-         Weltbestzeithalter Dänemark, doch auch
    Sowohl Vorlauf, als auch Halbfinale im       tisch nicht vorhanden und die Leistung in       Großbritannien dürfte man nicht unter-
Einer waren eigentlich nur Formsache und         den entscheidenden Momenten auch da.            schätzen.
so kam es dann auch, dass ich relativ einfach                                                       Und dann ging es auch schon los. Der
ins Finale einzog. Da verlief es dann aber                                                       Start klappte mal wieder gut und so hatten
                                                     „...somit die perfekte
alles andere als geplant. Ich fand nicht wirk-                                                   wir auf die Italiener auch mehr als eine halbe
lich in mein Rennen hinein, es waren sowie-          Gelegenheit, sich den                       Länge und auf die Dänen sogar noch mehr
so schon nicht gerade meine Bedingungen             Hoffnungslauf zu erspa-                      Vorsprung nach den ersten 500m. Doch uns
(starker Schiebwind, also mal wieder win-                                                        war klar, dass die Dänen ihre Stärke auf den
dig, aber diesmal wenigstens ohne Wellen),
                                                            ren...“                              zweiten 1000m hatten und auch die Italiener
und dann klappte noch nicht einmal mein                                                          würden sich keinesfalls geschlagen geben.
Endspurt, auf den ich mich sonst eigentlich         Und dann ging es auch schon los nach         Und so kam es dann auch, dass wir bei der
immer verlassen konnte, und so wurde es          Brandenburg, um noch ein paar kurze             1000m Marke zwar noch vorne lagen, aber
nur Platz 2 und auch noch ausgerechnet hin-      Trainingseinheiten auf dem WM-Gewässer          gleich auf mit den Italienern, und auch die
ter meinem Ex-Doppelzweier-Partner Marco         zu machen. So wirklich gut lief das Training    Dänen waren wieder näher heran gekommen.
Weber. Wobei man ja sagen muss: Silber           nicht mehr, was auch die Stimmung in der        Bei 1500m waren die anderen beiden Boote
im Einer im ersten B-Jahr ist ja auch nicht      Mannschaft etwas drückte, doch als wir          dann an uns vorbei, dafür war aber nach
schlecht, nur halt leider die WM-Teilnahme       dann die Auslosung für die Vorläufe sahen       hinten alles abgesichert, so dass Bronze
im Einer verpasst.                               waren wir wieder alle oben auf. Eigentlich      schon mal sicher schien. Nach vorne ging
    Vermutlich auch mit etwas Frust im Bauch     alle starken Konkurrenten mit Dänemark,         dann leider nichts mehr, obwohl die Italiener
ging es dann an den Start im Doppelvierer.       Frankreich, Italien und Großbritannien          noch auf der Ziellinie krebsten und damit
Und was für ein Start!!! Ich würde mal sagen     im anderen Vorlauf, somit die perfekte          nur zweiter wurden hinter Dänemark, und
eine Länge Wasser zum Zweiten nach 500m.         Gelegenheit, sich den Hoffnungslauf zu          vor uns.
Aber leider war das bei uns auch so Pflicht,     ersparen.                                          Doch wie ich fand hatten wir auf keinen
denn dann kamen die anderen wieder heran,           Und so kam es dann auch. Im Vorlauf          Fall Gold oder Silber verloren, obwohl wir
wie auch schon in Ratzeburg. Am Ende konn-       gelang uns wie immer ein extrem schneller       zuerst vorne lagen, sondern definitiv Bronze
ten wir gerade noch einen Luftkasten über        Start, den wir auch schon in Ratzeburg und      gewonnen, denn von einem dritten Platz auf
die Ziellinie retten.                            auf dem Eichkranz gezeigt hatten und so war     der U23-WM im ersten Seniorjahr habe ich vor
    So also doch noch die Goldmedaille auf       der Vorsprung schon nach 800m so groß,          der Saison nicht einmal zu träumen gewagt.
dem Eichkranz gewonnen.                          dass man nicht mehr voll fahren musste und      Das war also meine stürmische Saison 2008,
    Doch viel mit Party nach den Deutschen       sich für das Finale schonen konnte.             die doch auf jeden Fall sehr erfolgreich war
Meisterschaften war nicht, denn zwei                Da wir jetzt ja nicht in den Hoffnungslauf   und auf mehr in den nächsten Jahren hoffen
Wochen später ging es ins WM-Trainingslager      mussten und es keine Halbfinals gab, hatten     lässt.
nach Ratzeburg. Dort wurde dann also viel        wir zwei Tage frei, in denen wir noch etwas                                 Clemens Hübler

                                                                                                                                      /7/
// Sport im DRC //
      1) Sigi und
      Harry beim
      World Cup in
      München
      2) Ein Prosit
      auf Peking -
      Siglind Koehler
      und Harald
      Wimmer
      feiern ihre
      Qualifikation

                                                                                               1                                               2

                                                                                                      dem Bus zur Regattastrecke gefahren. Die

      Glückskekse in China
                                                                                                      Stimmung im Bus war sehr angespannt. Jeder
                                                                                                      befand sich in seiner Konzentrationsphase,
                                                                                                      bereitete sich innerlich auf den perfekten
                                                                                                      Lauf vor. Ich hörte Musik und Harald auch.
      Siglind Köhler berichtet von den Paralympics in                                                 Er schlief sogar ein und wurde von seinen
                                                                                                      eigenen Schnarchgeräuschen geweckt. So
      Peking vom 06. bis 17. September 2008                                                           relaxed wie Harry war wohl niemand von den
                                                                                                      Anwesenden.
         Am 29. August wurden wir in Frankfurt        schon eindrucksvoll.                                Angekommen schlug bei mir das Herz
      vom Chef der Mission Dr. Quade verab-              Da unser Trainingsort eine Stunde            doch etwas höher. So viele Menschen, die
      schiedet. Jeder Athlet hatte diese gewisse      Autofahrt in Anspruch nahm, einigten wir        Tribüne füllte sich allmählich. Da wir sehr
      Vorfreude und das Kribbeln im Bauch. Es         uns auf eine Trainingseinheit am Tag von 18     früh vor den Rennen vor Ort waren, gab es
      war der Augenblick gekommen. Peking emp-        km am Stück. Man muss bedenken alles nur        die letzte Massage und wir zogen unsere
      fing uns mit Regen aber die Freundlichkeit      aus den Armen und dem Oberkörper heraus.        Deutschlandeinteiler an. Mich traf fast der
      der Menschen ließen das schnell vergessen.      Harald hatte mit der Zeitumstellung und der     Schlag, als ich bemerkte, dass ich meinen
      Wir mussten uns zuerst akkreditieren las-       Luft zu kämpfen. Ihm ging es ein paar Tage      Einteiler vergessen hatte. Mit zitternden
      sen, damit wir das Olympische Dorf betreten     nicht so gut.                                   Knien, übel war mir auch geworden, beichte-
      konnten. Ohne diese Akkreditierung bist du         Unser Vorlauf war am 9. September. Wir       te ich es meiner Trainerin Petra. Diese blieb
      ein Niemand. Wir bezogen die Zimmer. Dann       hatten nicht das beste Los gezogen, hat-        ganz cool und hatte wie immer Alternativen
      kam der gemeinsame Besichtigungsmarsch          ten die drei Medaillengewinner von der          parat. Somit musste ich den Einteiler des
      des Dorfes. Aufgrund der aus dem Fenster        Weltmeisterschaft in München 2007 auf der       Steuermanns von unserem Vierer tragen.
      wehenden Fahnen konnte man sofort               Liste. Demnach hatten wir eigentlich keine      Dieser bekam den Einteiler von Ersatzfrau
      erkennen, welche Nationen wo wohnten.           Chance auf einen der vorderen Plätze und        Moni. Ich sage Euch, so etwas passiert mir
      Internationale Zone und die Mensa - 24          belegten den 5. Platz. Nur der Sieger dieses    nie wieder!
      Stunden geöffnet, internationale Küche. Ein     Vorlaufes kam ins Finale. Wir mussten also in       Nach dieser Aufregung hieß es sich zu
      Traum eines jeden Ruderers.                     den Hoffnungslauf, in dem wir den undank-       konzentrieren, ein letztes Gespräch mit
         Schon am nächsten Morgen fuhren wir          baren vierten Platz erreichten und somit aus    der Trainerin führen. Diese war zu Tränen
      zur Regattastrecke Shunji. Die erste Freude     dem A Finale ausschieden.                       gerührt, als wir vom Steg ablegten. Es war
      hatten wir bereits am selbigen Tag. Unser          Nach dem Vorlauf ging es Harald sehr         soweit. Alle Trainingslager, die wir zusam-
      Bootszubehör war noch nicht da. Wir sahen       schlecht. Er hatte einen bronchialen Infekt     men erlebt haben, wie wir gemeinsam gelit-
      dann unsere Gegner ihre erste Einheit fahren.   und hatte keine Starterlaubnis für den          ten und gebangt, gelacht und auch geweint
      Harald und ich mussten uns mit dem Ergo         Hoffnungslauf am folgenden Tag. Auch            hatten mit immer nur einem Ziel vor Augen:
      begnügen. Das war schon deprimierend. Am        ich merkte meine Bronchien. Da unser            Für Deutschland bei den Paralympischen
      31. 09. begannen wir unsere selbst konstru-     Wettkampf erst am späten Nachmittag statt-      Spielen in Peking an den Start zu gehen und
      ierten Sitze und Stemmbretter in das Boot       fand, gab der behandelnde Arzt dann doch        unsere bestmögliche Leistung zu zeigen.
      einzubauen. Es passte nicht. Am Ende siegte     noch grünes Licht. Den Hoffnungslauf haben          Dieser Moment war gekommen. Wir
      unsere Geduld und die Eingewöhnungsphase        Harald und ich dann doch noch überlebt.         wollten unseren perfekten Lauf fahren.Wir
      auf chinesischem Boden begann. Wir                 Am 11.09. war unser Finalrennen. Ich war     legten ab mit einem guten Gefühl im Bauch.
      fühlten uns auf Anhieb heimisch, da die         noch nie so ruhig wie vor diesem Wettkampf.     Wir wussten, dass wir es schwer haben wür-
      Regattastrecke von München kopiert worden       Ich hatte die Nacht einwandfrei geschlafen.     den gegen die USA, Ukraine und die Polen.
      war. Der einzige Unterschied war die Tribüne,   Das war schon ungewöhnlich. Früh wurde          Unser persönliches Ziel war, die Japaner und
      die für 14.000 Menschen Platz hat. Das war      gefrühstückt, Sachen gepackt und mit            die Israelis zu schlagen. Nach genügender

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Einfahrtzeit fuhren wir dann an den Start.
Jedes einzelne Boot wurde gefragt, ob es
nach Algen abgesucht werden soll. Natürlich
stimmten alle zu und ein Taucher sprang ins
Wasser und schwamm unter dem Boot ent-
lang um eventuell Algen zu beseitigen. Dann
allmählich wurden die Nationen aufgesagt
und das Startzeichen gegeben.
   Wie ein Feuerwerk schossen wir aus dem
Start und wir waren schon wieder vorne.
Die USA und die Ukraine haben sich schnell
von uns abgesetzt. Wir hefteten uns an die
Ukraine. Verwunderlich waren die Japaner,
die mit uns lange auf gleicher Höhe waren
und auch die Israelis bissen sich an uns fest,
waren sogar vor uns. Die Kanadier gaben sich
schon nach einigen 100m geschlagen.
   Harald und ich behielten volle
Konzentration, verfolgten unseren per-
fekten Lauf wie wir es uns vorgenommen
hatten. Diese Ruhe hatten die Israelis nicht
                                                 British Bisquits
und fingen einen Krebs. Jetzt konnten wir        Milan Dzambasevic bei der Royal Henley
uns von ihnen absetzen.
   Langsam kamen die Stimmen näher, es           Regatta dabei
wurde immer lauter. Die Menschenmenge
feuerte uns an, wir hörten sogar die Rufe:          Eine Woche nach den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften musste sich der U23-
Deutschland! Deutschland! Wir waren an der       Riemenbereich einem Test am Dortmunder Ruderleistungszentrum unterziehen. Hier
500m Marke und legten einen Zwischenspurt        ging es für mich um einen Platz im deutschen Vierer mit Steuermann für die U23-
ein. Obwohl es überall weh tat, fuhren wir       Weltmeisterschaften in Brandenburg.Leider konnte ich meine Leistung nicht abrufen,
bei der 750m Marke einen Endspurt mit 38         sodass ich mir den erhofften Platz im Boot nicht sichern konnte und ich musste mit der
– 40 Sachen und vollen Druck. Jetzt hieß es      Nominierung als Ersatzmann Vorlieb nehmen.
nur noch einmal: ALLES geben was du kannst           Damit auch die beiden Ersatzleute noch einen Saisonhöhepunkt erleben durften,
und dann bist du im Ziel! Es war geschafft. Es   stellte der Dortmunder Stützpunkt zusammen mit dem RC “Allemania“ Hamburg einen
war tatsächlich vorüber…                         Achter für die Henley Royal Regatta in England. Während die anderen WM-Teilnehmen
   Im B-Finale kamen wir als Dritter ins Ziel.   schon nach Ratzeburg ins Trainingslager fuhren, machten wir uns nach einer Woche
Nachdem wir uns von Rennen zu Rennen             Heimtraining auf den Weg nach Calais, um von dort mit der Fähre nach England überzu-
in unseren Zeiten gesteigert hatten, und         setzen.
das Rennen erstklassig verlief, sind wir mit        Schon die Ankunft an der Strecke war beeindruckend. Bereits am Dienstag vor der
unserem Abschneiden hoch zufrieden. Dieses       Regatta herrschte Ausnahmezustand im kleinen, beschaulichen Henley. Massen von
Gefühl, für das eigene Land an dem zweit-        Leuten, ein eigener Regatta-Radiosender und viele teure Motorboote ließen uns erahnen
größtem Weltereignis an den Start zu gehen,      was in den nächsten Tagen auf uns wartete. Nachdem unsere Mannschaft verwogen wurde
kann man mit Worten nicht beschreiben. Die       und die Rennansetzung bekannt gegeben wurde, hatten wir schon ein mulmiges Gefühl,
Schreie der Menschen auf den Tribünen zu         denn am ersten Tag raus fliegen wäre eine Katastrophe gewesen.
hören gab uns noch einmal einen Auftrieb            Da unser Rennen im Thames-Cup erst am Mittwoch abend angesetzt war, konnten wir
weiter zu kämpfen. Dieses Ereignis wird für      vorher in zwei kurzen Trainingseinheiten die unbeschreibliche Atmosphäre genießen.
immer in Erinnerung bleiben und kann uns         Den ganzen Tag fahren teure Boote die Strecke rauf und runter auf denen schon morgens
niemand mehr nehmen.                             gefeiert wird. Dasselbe an Land.
                                                    Um 18 Uhr ging es dann für uns aufs Wasser. Unser erster Gegner war die starke
   Die Eröffnungs- und die Abschlussfeier        Mannschaft vom Imperial Ruder-Club aus London. Schon am Start warteten Massen
muss ich auch noch schnell erwähnen.             von Zuschauern auf unser Rennen. Und so gingen wir auf die ca. 2,2 Kilometer lange
Es war atemberaubend was alles für uns           und von Holzplanken begrenzte Strecke. Große Erleichterung herrschte als wir bei
Sportler auf die Beine gestellt worden ist.      der ersten Marke mit 1 ½ Längen Vorsprung in Führung lagen. Diesen konnten wir
Der emotionalste Moment für mich was das         bis zur Streckenhälfte verdoppeln, so dass wir „easily“ durchs Ziel fuhren. Nach dem
Entzünden und das Erlischen der paralym-         obligatorischen „Shake-Hands“ mit unseren Gegnern, schlüpften wir schnell in unse-
pischen Fackel.                                  re Anzüge, um noch kurz die Strecke und Umgebung zu erkunden, bevor es zurück zu
   Da hatte nicht nur ich Tränen in den          unserer unglaublich freundlichen Gastfamilie ging. Unser Steuermann war praktischer-
Augen.                                           weise Koch, so dass wir immer gut versorgt waren. Am Donnerstag waren wir schon am
                            Siglind Köhler       Nachmittag dran. Es ging im Achtelfinale gegen Belfast, welche wir ebenfalls mit mehr

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// Sport im DRC //

     als drei Bootslängen hinter uns lassen konnten. Schon zu den Achtelfinals waren mehrere
     Tausend Zuschauer an der Strecke, die uns lautstark und sehr fair anfeuerten, nach den
     beiden Rennen hatten wir großen Respekt bei den Einheimischen. Am Abend hörten wir
     uns im Regattaradio die Vorberichte zu unserem Viertelfinale an, denn es ging am Freitag
     gegen die Lokalmatadoren vom Leander Rowing Club. Dort hieß es: „Wer dieses Rennen
     gewinnt gilt als absoluter Favorit auf den Sieg im Thames-Cup.“
         Am Freitag warteten alle auf DAS Rennen. Mit Applaus begleitet brachten beide
     Mannschaften ihre Boote zu Wasser. Nun hieß es konzentrieren und heiß machen. Am
     Start konnte man eine Stecknadel fallen hören. Alle warteten gespannt auf das Rennen.
     Dann ging es los! Wir gingen mit einer leichten Führung über die erste Marke. Es wurde
     ein spannendes Rennen. Bei Streckenhälfte setzte sich Leander mit einem unglaublich
     harten Spurt in Führung, doch wir wussten unser Endspurt war die ganze Saison unwi-
     derstehlich. Und so ging es los. Meter für Meter machten wir gut und wir spürten Leander
     wurde nervös. Im Ziel konnten sie leider doch noch einige Meter retten. Zurück an Land
     mussten wir den schweren Gang zum Leander-Bootshaus gehen, um unseren Gegnern zu
     gratulieren. Mit großen Beifall wurden wir empfangen, da wussten wir, dass wir stolz auf
     unsere Leistung sein konnten, denn wir haben dem späteren Sieger gehörig zugesetzt.
         Am Abend ging es dann im Anzug zur Strecke um die berühmt-berüchtigte Regattaparty
     mitzuerleben. Die Sonne war noch nicht untergegangen und die Tanzflächen und unzäh-
     ligen Bars entlang der Strecke waren voll. Wir genossen erstmal ein paar Pitcher Pims um
     den Abend einzuleuten. Danach ging es in die Barn Bar, eine riesige Partyzone in der Nähe                                           1
     des Starts. Wir lernten viele Leute kennen und hatten den ganzen Abend und am Samstag
     riesigen Spaß. Sonntag morgen machten wir, die WM Ersatzleute, uns auf den weg zum
     Flughafen nach Stansted, um von dort aus nach Lübeck zu fliegen und unseren Dienst im          Vom 11.-15. Juni fanden die deut-
     Trainingslager in Ratzeburg anzutreten.                                                     schen Jugendmeisterschaften und die
                                                                                                 Eichkranzrennen in Köln statt. Wie immer
                                                                                                 der nationale Saisonhöhepunkt der
                                 WM-Luft in der Nase
                                                                                                 Nachwuchsruderer. Gemeinsam mit der
                                                                                                 Trainingsgruppe des HRC machten sich etwa
        Dort warteten nach einem freien Tag am Montag schon die ersten Aufgaben auf mich,        dreißig Ruderer, Betreuer und Trainer am
     denn ich musste gleich in zwei Booten aushelfen. Vom Vierer ohne ging es dann direkt        Mittwoch auf den Weg nach Köln, mit dem
     in meine alte Mannschaft dem Vierer mit. Auch die folgenden Tage hatte ich viel zu tun.     Ziel, sich über die Vorrennen am Donnerstag
     Neben Hanteltraining und Ausdauer musste ich die ganze Woche immer wieder einsprin-         und Freitag für die Finals am Samstag und
     gen. Nach der einen Woche Trainingslager, die ich noch mitmachen durfte, waren zum          Sonntag zu qualifizieren. Am Samstag wurde
     Glück wieder alle gesund, so dass die Mannschaften zuversichtlich auf die Regatta blicken   in den U23-Rennen um Eichkranztitel geru-
     konnten. Für meinen Ersatz-Zweierpartner und mich ging es am Mittwochabend in das           dert, während die jüngeren Junioren (U19
     Ersatzleuterennen im Zweier ohne Steuermann. Die ersten 1000 Meter liefen, für die drei     und U16) am Sonntag um die Medaillen
     gemeinsamen Trainingseinheiten die wir zusammen im Boot saßen, gut. Wir gingen leicht       kämpften.
     in Führung und konnten das Rennen ganz gut kontrollieren. Als die Kräfte nachließen
     machten sich allerdings die fehlenden Kilometer bemerkbar und wir mussten uns letzt-
                                                                                                          Eichkranzrennen
     endlich geschlagen geben. Am Abend gings dann mit den anderen Ersatzleuten in ein Café
     um ein bisschen aus dem Trainings-und Regattaalltag herauszukommen.
        Am Donnerstag morgen ging es dann zur Strecke, um noch ein paar Runden zu rudern            Das erste Rennen mit DRC-Beteiligung
     und WM-Atmosphäre zu schnuppern. Danach hieß es bereit halten für mögliche Einsätze.        war der Männer-Vierer mit Steuermann
     Wir mussten zum Glück nicht eingreifen, denn alle Boote konnten in Originalbesetzung        mit Bugmann Milan Dzambasevic. Mit sehr
     die Vorläufe erfolgreich bestreiten. Nach dem letzten Riemenrennen ging es zurück ins       guter Physis fand er den Anschluss an den
     Hotel um uns auf das üppige Abendessen zu stürzen. Die nächsten Tage hieß es dann fit       Dortmunder Stützpunkt und zeigte sehr gute
     halten mit laufen etc. und fleißig anfeuern. Bis auf den Frauen Vierer ohne Steuermann      Leistungen im Zweier-Ohne, sodass er die
     schafften es alle Boote ins Finale. Mit fünf Goldmedaillen und vielen guten Platzierungen   Chance hatte, sich mit einem guten Rennen
     auf dem Treppchen konnte unsere Mannschaft überzeugen, so dass eine gute Stimmung           in Köln für die Nationalmannschaft zu
     auf der Tribüne herrschte auch wenn man sich schon viele Gedanken macht wenn man die        bewerben. Doch bis zur Streckenhälfte hat-
     Erfolge der anderen sieht. Trotzdem hatten wir viel Spaß, immerhin konnte das ganze         ten die anderen Auswahlboote die Bugspitze
     Team am Abend ordentlich gefeiert werden.                                                   noch vor Milan und es ging in die heiße
        Auch wenn es am Ende für einen Einsatz bei der WM nicht gereicht hat, war es eine        Endphase des Rennens. Angefeuert von vie-
     erfolgreiche Saison mit deren Ausgang ich am Anfang des Jahres niemals gerechnet            len Fans konnte sich der Vierer auf der zwei-
     hätte. Gerade Henley und die WM waren ein Riesenerlebnis, so dass ich alles dafür tun       ten Streckenhälfte deutlich steigern, schob
     werde nächstes Jahr wieder dabei zu sein! Dann aber aktiv und hoffentlich im Kampf um       sich immer weiter nach vorn und konnte
     Medaillen!                                                            Milan Dzambasevic    sich letztlich über eine Silbermedaille im

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1) In Köln noch im Mittelschiff: Alexander Egler, 2) Silke Müller und Zweierpartnerin Kathrin Thiem holen Bronze, 3) Dicke Backen vom
Start weg verhelfen zu Gold, 4) Stolz wie Oskar: Thorsten Zimmer mit den Nachwuchsassen Sven Schubert und Christopher Egler

Echt Kölnisch Wasser
Nachwuchs startet bei den U16-, U19- und U23-Meisterschaften
Ziel freuen. Milans Freude über seine erste       Der nächste Starter war Clemens im            vor dem zweiten Boot, konnten das bis zur
Medaille auf einer nationalen Meisterschaft    Leichtgewichts-Männer-Einer. Nach einer          1000m Marke noch gering ausbauen um das
war kaum zu überhören.                         überraschend guten Saison in seinem ersten       Rennen dann noch mal spannend zu machen.
   Gleich weiter ging es im nächsten           Jahr bei den Senioren war er der Favorit für     Immer mehr ließen sie das favorisierte Boot
Finalrennen mit Silke Müller im Frauen         den Titel und wollte sich damit für einen        mit international erfahrenen Ruderern an
Zweier-ohne mit Kathrin Thiem (HRC). Nach      Einerstart in Brandenburg qualifizieren.         sich heran, retteten sich dann aber mit einer
einem längeren Ausflug in den Seniorinnen-         Souverän siegte er dann auch im Vorlauf      knappen Sekunde Vorsprung ins Ziel und
A-Bereich der Frauen kehrte Kathrin etwa       und Halbfinale und zog bei 21 Booten ins         Clemens konnte die verdiente Goldmedaille
vier Wochen vor der Meisterschaft zu           Finale ein. Wie gewohnt ließ er auf der ersten   entgegennehmen. Mit Gold und Silber deko-
ihrer längjährigen Partnerin Silke zurück.     Strecke dann anderen den Vortritt. Doch          riert qualifizierte er sich damit für seine
Nachdem sie in den vergangenen beiden          der Abstand war größer als sonst, er nur         erste Weltmeisterschaftsteilnahme.
Jahren im Achter zur WM gefahren sind,         Vierter und bereits einige Längen hinter den        Ganz auf einen Start im Leichtgewichts-
wollten sie sich dieses Jahr im Zweier-ohne    Führenden. So recht wollte er nicht in den       Doppelvierer konzentrierte sich Anne
für die U23-WM in Brandenburg qualifizie-      Rhythmus kommen und brauchte lange um            Gingrich. Nach der Regatta Ratzeburg ent-
ren. Dafür musste ein Sieg her. Knapp ging     Anschluss zu finden.                             stand eine Renngemeinschaft Stuttgart,
es dann zu bis zur 1000m-Marke zu und man         Bei der 1500m-Marke setzte er sich an         Hamburg, Essen und Hannover. Ob der groß-
konnte hoffen, dass es sich ausgehen würde.    den zweiten Rang, kam dann dem Führenden         en Entfernung war kaum Training möglich,
Knapp war ihr Bugball vor den immer stär-      näher und näher und als die Zielhupe ertönte,    so dass gehofft werden musste, dass die
ker aufkommenden Rostockerinnen. Doch          waren es 6/10 Rückstand auf den Titel und        Mannschaft auf Anhieb zusammenfindet.
Schlag für Schlag schoben sich die letzt-      die Silbermedaille. Auch Clemens freute          In einem vollem Sechs-Boote-Feld war die
jährigen Juniorinnenvizeweltmeisterinnen       sich erst nicht so recht, hatte er doch kein     fehlende Rennerfahrung dann gerade am
aus dem Nordosten dann an unseren Frauen       gewohnt gutes Rennen gezeigt und dann            Start zu spüren, doch über den weiteren
vorbei. Silke und Kathrin probierten mit       knapp verloren. Nach tollen Einerrennen in       Streckenverlauf kam die Mannschaft immer
höherer Schlagzahl dagegenzuhalten,            Brandenburg und Ratzeburg, wo Clemens            besser zusammen, rollte das Feld von hinten
hatten aber gegen den Zweier aus der           sich übergangslos vom Juniorenrudern in die      auf und kam immer näher an eine erträumte
Hansestadt keine Chance. Im Ziel überspur-     Spitze des Seniorenbereichs ruderte, waren       Bronzemedaille heran. Im Ziel war es dann
tete dann ein weiterer Zweier die beiden,      die Erwartungen hoch und die verdiente           knapp, aber leider reichte es nur für den
sodass es letztlich „nur“ zu Bronze reichte,   Freude über eine hervorragende Saison und        Vierten Rang.
worüber sich die beiden nicht recht freuen     die Silbermedaille im Einer kehrte zeitver-         Im abschließenden Achterrennen ruderte
konnten.                                       setzt am Ende des Tages ein.                     Milan bis kurz vor Ziel um seine zwei-
   Wenige Stunden später konnten sie              Mit umgekehrten Vorzeichen verlief vor-       te Medaille. Auf dem Bronzerang liegend
dann aber doch noch ganz nach oben aufs        her das Doppelvierer-Rennen, wo Clemens          krebste dann aber ein Mannschaftskamerad
Siegertreppchen steigen und gewannen im        mit Partnern aus dem Süden, Osten und            und der Traum um eine Medaille war ausge-
dritten Jahr in Folge den Frauen-Achter, das   Norden startete. Bereits nach 500m hat-          träumt und der Achter um Milan kam auf dem
WM Ticket war damit gebucht.                   ten sie mehr als eine Viererlänge Vorsprung      undankbaren vierten Rang ins Ziel.

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// Sport im DRC //

          Nach den Vorentscheidungen von                  Ähnlich gut wie sein älterer Bruder wollte   sie sich für das Halbfinale qualifiziert und
      Donnerstag bis Samstag ruderten die Junioren     es Christopher Egler machen. Gemeinsam          dort den Sprung ins große Finale verpasst.
      am Sonntag um Meisterschaftsehren. Das           mit Sven Schubert startete er im B-Junioren     Mit kämpferischer Leistung ruderte sie im
      erste Rennen war der Vierer m. Steuermann        Zweier ohne. Nachdem die beiden nach sie-       kleinen Finale auf den zweiten Rang, so dass
      der A-Junioren mit Schlagmann Alexander          ben Siegen nur im letzen Prüfungsrennen         sie insgesamt den achten Rang erreichte.
      Egler und Philip Thiem (HRC). Das erklär-        der Saison bezwungen wurden, gingen sie             Bei den leichtgewichtigen A-Junioren
      te Saisonziel Qualifikation für die              als Favoriten an den Start. Gleich im Vorlauf   ging Melvin Baykal an den Start. Er quali-
      Juniorennationalmannschaft war nach ver-         sollte sich dann zeigen, ob sie auf den Punkt   fizierte sich genau wie Daniela mit einem
      korksten Zweierrennen in Hamburg nur noch        vorbereitet sind. Die besten Boote waren alle   gewonnenen Hoffnungslauf für´s Halbfinale.
      über den Sieg im Vierer zu erreichen. Doch mit   im gleichen Vorlauf. Die Taktik für alle war    Dort schied er mit einem fünften Rang aus.
      einem NRW-Vierer und einer Kombination aus       klar. Da alle einen Doppelstart absolvierten,       Wie bei den Seniorinnen bildeten die
      Passau und Eutin hatten Alexander und Philip     musste der Vorlauf möglichst gewonnen wer-      Großboote den Abschluss der Finalrennen.
      mit ihren Partnern aus Dortmund und Celle        den, um nicht zu viele Rennen vor den Finals    Sven Schubert und Christopher Egler
      einige der stärksten Ruderer Deutschlands        rudern zu müssen. Sven und Christopher          starteten in einer niedersächsischen
      als Gegner. Akribische Vorbereitung und volle    schienen am besten vorbereitet und konnten      Renngemeinschaft im Achter der B-Junioren.
      Konzentration der letzten Wochen auf dieses      das Feld anführen und den Vorlauf knapp         Nach drei Saisonsiegen und Vorlaufsieg
      Finale sollten den Erfolg bringen.               gewinnen und die Hoffnungen stiegen.            gingen sie auch hier als hoch gehandelte
                                                          Doch im Finale zeigte sich dann, dass auch   Mannschaft ins Rennen. Zwei Stunden nach
                                                       die Nerven mitspielen müssen. Der Zweier        ihrem Zweier-Rennen konnten sie hinter einer
                Juniorenrennen
                                                       kam kaum aus den Startblöcken und die bei-      Renngemeinschaft aus Münster und Minden
                                                       den fanden sich völlig überraschend nicht an    ihre Silbermedaille in Empfang nehmen.
         Wie erwartet knapp begann dann das            der Spitze des Feldes wieder. Hinzu kam der         Bei den A-Junioren starteten Alexander
      Rennen. Mit einem halben Luftkasten              Kampf mit den Bojen, so dass bereits nach       Egler und Philip Thiem (HRC) im Auswahlachter
      Führung ging es bis zur Tausendmetermarke.       tausend Metern der Titeltraum ausgeträumt       der Regionalgruppe West. Schnell wurde
      Dort wechselte dann die Führung und die          schien. Jetzt sollte noch eine Medaille her.    klar, dass nur zwei der sechs Achter den
      Nord-Süd-Kombination versuchte vorbei-           Ganz knapp an dritter Position gingen sie auf   Sieg unter sich ausmachen würden. Am Ende
      zuziehen. Mehr als ein Viertel Luftkasten        die letzten 250m. Nach dem Zieldurchlauf        waren es wenige Hundertstel. Sie gewannen
      Führung von unserem Vierer wurde es nicht.       musste dann das Zielfoto entscheiden und        Silber. Mit insgesamt 3x Gold, 4x Silber und
      Nur einen weiteren Luftkasten dahinter das       es waren 3/10, die die beiden vom Podium        1x Bronze und drei vierten Plätzen kehrte
      Boot aus Essen und Waltrop. Praktisch gleich     trennten. Groß daraufhin die Enttäuschung       die DRC-Trainingsgruppe aus Köln zurück und
      auf gingen die drei Boote auf die zweite         bei Aktiven, Trainer, Eltern und Fans.          kann auf eine überaus erfolgreiche Saison
      Hälfte. Bei der Fünfzehnhundertmetermarke           Nach makelloser Saison und Vorlaufsieg       zurückblicken. Mit Milan Dzambasevic,
      brachen die Essener ein, nur noch zwei Boote.    wäre sicherlich mehr für die Beiden drin        Clemens Hübler, Alexander Egler und Silke
      300 Meter vor dem Ziel beginnt Alexander         gewesen, die sich durch ihren vorbildlichen     Müller konnten sich vier DRC-Sportler für
      Druck und Schlagzahl zu steigern, setzt zum      Trainingseinsatz eine Medaille mehr als ver-    die Jahrgangsweltmeisterschaften qualifi-
      Endspurt an und die Mannschaft setzt sich        dient gehabt hätten.                            zieren.                    Thorsten Zimmer
      nun Schlag für Schlag ab. Der Nord-Süd-             Daniela Röttinger ruderte nach dem
      Vierer kann sich nicht mehr steigern und         Zweier ohne im B-Finale des Leichtgewichts-
      mit einer knappen Länge Vorsprung geht           Juniorinnen Einers B. Eine schwierige           1) Egel und Philipp freuen sich über Gold
      nach einem unglaublich engen und span-           Aufgabe, die Daniela im jüngeren Jahrgang       2) Clemens voll konzentriert
      nenden Rennen Gold an die Mannschaft um          und in ihrer ersten Wettkampfsaison gut         3) Christopher "Toffa" Egler und Sven
      Alexander Egler und Philip Thiem (HRC).          löste. Mit einem Sieg im Hoffnungslauf hatte       Schubert nach dem Rennen

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Markus O´Connor, Maximilian Bensch, Nils Rüdiger Baade, Sebastian
Berlin beim Training für Zagreb.

Cremeschnitten
à la Zagreb
                                                                                               ADH Disziplinchef Jens Hundertmark
                                                                                               überreicht in Essen die Fahrkarten nach
                                                                                               Kroatien an Julia Röttinger (rechts) und
                                                                                               Freia Kentschke.
Europäische Unimeisterschaften in Kroatien
   Im Frühjahr 2008 waren zwei Boots-              Am 28.08. standen schon die ersten          Streckenhälfte auf den zweiten Platz vor-
mannschaften entstanden mit dem Ziel, auf       Rennen an. Der Männer Doppelvierer sollte      arbeiten. Dort gab es einen spannenden
den Deutschen Hochschulmeisterschaften          eigentlich einen Vorlauf fahren, durch         Kampf mit der Universität Newcastle. Leider
erfolgreich zu rudern. Auf der DHM in Essen     Abmeldung von zwei Booten wurde aber           setzte sich währenddessen das Boot der
wurde in der Folge auch sehr erfolgreich        nur ein Bahnverteilungsrennen gefahren.        Uni Mailand soweit ab, dass dieses nicht
gerudert.                                       Dieses konnte der Hannovervierer relativ       mehr eingeholt werden konnte. Der zwei-
   Womit aber beide Teams nicht gerech-         deutlich gewinnen. Für den Doppelzweier        te Platz wurde in einem guten Endspurt
net hatten, war die Qualifikation für die       gab es schon mehr zu tun. Hier wurden          aber behauptet und somit die Silbermedaille
Europäischen Hochschulmeisterschaften           Vorläufe und Hoffnungsläufe ausgefahren.       gewonnen. Ein Erfolg, mit dem das Team sehr
in Zagreb. Nach spannenden Rennen               Am Abend folgte die feierliche Eröffnung der   zufrieden ist.
konnten sich sowohl der Leichtgewicht-          EUC und als Ausklang ein kleiner Rundgang          Nach dem Mittagessen galt es nun für den
Frauendoppelzweier mit Freia Kentschke          durch Zagreb.                                  Vierer und die anderen deutschen Sportler,
und Julia Röttinger (DRC), sowie der Männer        Am Freitag Nachmittag ging aus              die am Nachmittag fahrenden anzufeuern,
Doppelvierer mit Nils Rüdiger Baade,            den Hoffnungsläufen hervor, dass auch          so auch den Doppelzweier. Das Boot aus
Sebastian Berlin, Maximilian Bensch (DRC)       das zweite Boot aus Hannover im Finale         Hannover konnte sich über die Strecke auf
und Marcus o'Connor (HRC) als Sieger für die    steht. Der Freitag, allgemein als Renntag      dem Dritten Rang halten und diesen bis
EUC qualifizieren. Als Trainer gehörte außer-   für Hoffnungsläufe vorgesehen, war rela-       ins Ziel verteidigen, sodass auch hier ein
dem Thorsten Zimmer zur Mannschaft dazu.        tiv ruhig, da nur sehr wenige Bootsklassen     Podestplatz zu bejubeln war. Am Abend
    Also wurde trainiert, bis es schließlich    überhaupt Hoffnungsläufe ausfahren muss-       folgte die Siegerehrung und als Abschluss
am 27.08. nach Köln zum Flughafen und           ten. Aus diesem Grund wurde auch noch eine     der Regatta die Farewellparty, welche einen
von dort aus nach Zagreb ging. Nach einer       Stadtführung unter der Leitung von Daniel      sehr netten Ausklang bildete. Ein sehr erfolg-
guten Stunde Flug war das Ziel erreicht und     Famme angeschlossen.                           reiches Wochenende für das Deutsche Team
begrüßte die Sportler mit sonnigen 25 Grad.        Spannend wurde es nun für alle am           endete am Sonntag morgen, als ein großer
   Nachdem die Formalien wie Akkreditierung     Samstag, denn die Finalrennen standen an.      Teil der Mannschaft wieder ins Flugzeug nach
und Beziehen der Zimmer geregelt waren,         Der Doppelvierer musste schon am Vormittag     Köln stieg.
wurde auf den Bootstransport gewartet.          ran, wohingegen der Doppelzweier noch              Zu erwähnen ist natürlich auch noch Uwe
Kurz nach dem Mittagessen kam dieser an         bis nach dem Mittag warten musste.Nach         Maerz, welcher als Betreuer des ADH natür-
und alle riggerten die Boote auf und absol-     einem nicht ganz optimalen Start für den       lich auch anwesend war, angefeuert hat und
vierten ihre erste Trainingseinheit auf dem     Doppelvierer lag das Boot zunächst auf         gute Stimmung verbreitete.
Lake Jarun.                                     Platz 3, konnte sich aber auf der zweiten                                  Sebastian Berlin

                                                                                                                                                / 13 /
// Leben im DRC //

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         Fischbrötchen und noch n´Köm
         Die Ditru fährt mit kleinen und großen Schiffen durch Hamburg
             Kann es etwas Schöneres geben, als in      Frauen weiterreichte. Nach dem Frühstück      Verzweiflung: Kamikaze-Kanuten versuchten
         einem gesteuerten Gig-Vierer die Kanäle und    und Auslosen der Mannschaften ging es los:    sich durch plötzliche Richtungsänderungen
         Fleete Hamburgs zu erkunden? Und das mit       die „Berlin“ mutierte zum „Frauenboot“,die    vor dem Ruderboot zu ermorden, trotte-
         einem echten Hanseaten – Florian Keiler!       „Dresden“ war als Männer-Vierer unterwegs.    lige Tretbootfahrer fuhren bevorzugt in
             Freitagnachmittag ging es per Metronom        Zum Einrudern ging es den Isebekkanal,     der Mitte. Durch häufiges Auffordern der
         bzw. Auto für Otto, Florian, Marc, Rainer,     wobei wir erste Erfahrungen mit sehr engen    nicht verkehrssicheren Kleinboote „Hallo,
         Bettina, Karen, Volker, Antje und Nils in      Brücken sammelten, die nur mit Schwung        rosa Kanu! Bitte rechts bleiben, wir über-
         die Hansestadt. Nach einer denkwürdigen        und lang gelegten Skulls zu durchfahren       holen!“ schafften wir es dann aber doch
         Begegnung mit einem Trupp Prosecco-            sind. Weiter ging es den Alsterlauf bis zur   bis zum „Alster-Ruderverein Hanseat“ am
         Lerchen, diversen Getränken und etli-          Ohlsdorfer Schleuse hinauf, zurück durch      Osterbekkanal. Dort gab es eine Eisdiele
         chen Kilometern begrüßte uns Hamburg           die schmalen Kanäle parallel zur Alster.      in der Nähe, so dass Erholung garantiert
         mit Dauerregen. Erst suchten wir unseren       Unsere Mittagspause verbrachten wir dank-     war. Nach erneutem Steuermannwechsel
         Gastclub WSAP auf, dann machten wir es         bar auf dem Steg des „Ruderclub an den        ging es über den „Langen Zug“ Richtung
         uns im „Brauhaus Albrecht“ gemütlich:          Teichwiesen“.                                 Außenalster und „heim“ zum WSAP.
         sehr empfehlenswert ist das selbstgebrau-                                                       Nach rund 35 geruderten Kilometern
         te Bier. Der Genuss mehrerer Pitcher führte                                                  belohnten wir uns mit einem Besuch im
                                                              "Hallo, rosa Kanu!
         zu unserer ersten Begegnung mit den so                                                       Restaurant „Via del latte“. Zum Abschluss
         genannten Bierdrosseln (sehr gesellige            Bitte rechts bleiben, wir                  eines grandiosen Tages gab es noch einen
         Kulturfolger, die man oft in Anlagen wie                 überholen!"                         Höhepunkt: Die Barkasse „Ruth“ wartete auf
         Kneipen und Biergärten findet, ernähren                                                      uns, um uns zur Lichterfahrt mitzunehmen.
         sich von Bier in allen Variationen und wer-       Weiter ging unsere Fahrt entlang des       Es ging durch die extra für eine Stunde
         den mit fortschreitendem Konsum redse-         alten Alsterlaufs durch den Inselkanal, am    beleuchtete Speicherstadt, den größten
         liger und lauter). Natürlich war nach dem      Winterhuder Fährhaus vorbei und durch den     Freihafen der Welt, heute vor allem zoll-
         Essen ein Besuch an den Landungsbrücken        Leinpfadkanal bis zum Rondeelteich. Dort      freies Lager für Orientteppiche, Gewürze
         gefolgt von einem Spaziergang über die         angekommen, wurden wir von den luxuri-        und Kaffee sowie Ort der Museen. Weiter
         schrille, bunte und laute Reeperbahn           ösen Anwesen überwältigt, aber auch iro-      ging die Rundfahrt an den Landungsbrücken
         Pflicht, bevor wir erschöpf t auf die          nisch provoziert: „Eure Armut widert mich     vorbei zum Containerhafen mit seinen auto-
         Schlafmatten fielen.                           an!“, „Nein, hier möchte ich wirklich nicht   matischen Verladestationen. Um uns nach
             Der Samstagmorgen begrüßte uns mit         wohnen müssen“. Überhaupt sind entlang        den eineinhalb Stunden auf der „Ruth“ die
         einem blauen, wolkenlosen Himmel. Auf          der Kanäle traumhafte Villen zu sehen.        Beine zu vertreten betrieben wir noch ein
         der Clubterrasse servierte uns Kai ein köst-      Vom Teich ging es im Goldbekkanal          wenig Sightseeing und tauchten ab in den
         liches Frühstück, zu dem dann auch Markus      Richtung Stadtparksee, der sich hervor-       Alten Elbtunnel.
         P. stieß. Markus überreichte Florian als       ragend zur Floßbildung eignet. Der Weg           Auf der schönen Terrasse des WSAP wurde
         Dankeschön fürs Organisieren eine Flasche      weiter den Goldbekkanal entlang brach-        dann Bier gereicht und die Frauen konn-
         Champagner, welche dieser umsichtig an die     te Steuerfrau Karen an den Rand der           ten sich endlich der (lauwarmen) Flasche

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