Projekt Ein "Reisebericht" - Planen mit Phantasie
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Projekt Lebensplanung I n h a lt Vorwort 3 1. Einleitung 5 2. Die Methoden 6 3. Die Struktur des Projekts 7 4. Der Anfang 8 5.|6. Die Module 9 5.1. – 5.9. 1. Jahr 6.1. – 6.8. 2. Jahr 7. Perspektiven – Nachhaltigkeit 22 8. Die Moderatoren und Moderatorinnen 23
Projekt Lebensplanung Vorwort Einen Abschlussbericht schreiben, nach zwei Jahren, kein leichtes Unterfangen. Viel Material: Fotos, viele Seiten beschriebenes Meta- planpapier, Ordner gefüllt mit Ablaufplänen und Textmaterialien. Ich habe mich entschieden, einen Einblick in die praktische Ar- beit zu geben und hierüber zu schreiben. So denke ich, ist dieser Bericht am Besten für zukünftige Projekte wieder verwendbar und nicht nur ein Rückblick auf ein abgeschlossenes Projekt. Das Projekt Lebensplanung war für die Moderatoren und Modera- torinnen eine Herausforderung, denn so etwas hatte es in der Form vorher noch nicht gegeben. Jedes Modul wurde sehr zeitintensiv ausgearbeitet und personalintensiv durchgeführt. Das erarbeitete Material ist übertragbar und kann nun in weiteren Lebensplanungs- projekten zum Einsatz kommen. Wie schön! Eine weitere Herausforderung war es auch, für dieses Projekt die benötigten Finanzmittel zusammen zu bekommen. Sehr bedan- ken möchte ich mich bei dem Deutschen Kinderhilfswerk und der Klosterkammer Hannover, die uns bereitwillig unterstützt haben, genauso wie bei der Stadt Hannover, die uns mit Fördermitteln aus dem Bereich „Gewaltprävention“ bedachte. So war es uns möglich, das Projekt mit Fachpersonal aus den verschiedenen Bereichen auszustatten und dem Projekt die hohe inhaltliche Qualität zu ge- ben, die es brauchte. Wir bedanken uns auch bei der Hauptschule Isernhagener Straße, die sich bereitwillig auf das Experiment einließ und hierfür auch so manches Mal den Stundenplan änderte und Ausnahmen möglich machte.
Projekt Lebensplanung „Ich bestreite, dass es im menschlichen Leben einen vorgegebenen Sinn gibt. Der Sinn fällt nicht vom Himmel. Die allermeisten, die Sinn brauchen, bemühen eine Religion oder eine Sekte. Damit beginnt die Fremdbestim- mung. Mir wächst Sinn zu, indem ich mich für etwas – einen Menschen, ein Tun – begeistere, wenn ich mit Vehemenz ein Ziel verfolge.“ Reinhold Messner
Projekt Lebensplanung 1. Einleitung Projekt Lebensplanung Ein Projekt des Freizeitheims Vahrenwald mit der Hauptschule Isernhagener Straße Hannover Vahrenwald. Immer wieder in der nun schon jahrelan- gen Zusammenarbeit mit der Hauptschule fiel uns auf, wie wenig zielgerichtet und ration und Kommunikation in der Gruppe mit wie wenig Antrieb doch viele der Schü- im Alltagsumfeld. ler ihre Zeit verbringen. Das so allmähliche Dahinplätschern und In einem angstfreien Raum in der Gruppe Warten, als wäre die Hauptschule und die zu lernen und zu wachsen ist ebenso Ziel Jugendzeit eine Art Bushaltestelle und die wie die eigene Handlungskompetenz zu er- Schüler warten darauf, dass irgendwann ein proben und zu erweitern. Bus kommt, der sie mitnimmt. Wohin ist dabei nicht wichtig, bewegt werden viel- Die Ziele im Einzelnen: • Problemlösungsfähigkeiten: leicht, und wenn es dann heißt „Ausstei- • Persönlichkeitsentwicklung: Weg von der Problemorientierung gen“, ist kein Bild davon da, wie dieser Ort Raum bieten für Selbsterfahrung und zur Lösungsorientierung. Es gibt ver- aussehen könnte. Selbstwahrnehmung. Bestimmung von schiedene Lösungen und „falsche“ Lö- eigenen Zielen und Wünschen. Rol- sungen sind hilfreich, um zu besseren Es ist schwer für jeden Lehrer und für viele lenfindung in der Gruppe. Entwicklung Lösungen zu kommen. Reflexion des Eltern zu verstehen, wieso die Kinder so eines „gesunden“ Selbstbewusstseins. eigenen Handelns. Es entsteht eine wenig Vorstellung davon haben, was sie er- Seine Grenzen erfahren und eigene größere Entscheidungsfreude. leben möchten, wohin es für sie gehen soll. Kompetenzen einschätzen lernen. • Vertrauen: Oder können die Schüler es nur nicht rich- • Soziale Kompetenz: Für eine Atmosphäre der gegenseitigen tig formulieren? Fehlen ihnen die Begriffe Gemeinsame Festlegung von Arbeits- Unterstützung und Anerkennung sor- und Vergleichsmöglichkeiten? vereinbarungen, Feedback und Förde- gen. rung von Empathie. Erkenntnisse über • Kommunikationsfähigkeit: So machten wir uns, das Stadtteilzentrum Gruppenprozesse und Einflussmög- Klare Regeln und Konsequenz sorgen Vahrenwald und „Planen mit Phantasie lichkeiten des Einzelnen. Gegenseitige für einen eindeutigen Ablauf. Ich-Bot- Hamburg“, auf den Weg; starteten sozusa- Wertschätzung und Anerkennung üben schaften und wertschätzender Umgang gen „den Bus“, um die Schüler mitzuneh- durch steten Vergleich von Fremd- und sorgen für Respekt. Beleidigungen men und eine Weile zu begleiten. Zeigten Selbstbildern. und andere „Ausfälle“ werden nicht ihnen verschiedene Orte, ließen sie ausstei- • Lernbereitschaft fördern: hingenommen, sondern in der Gruppe gen, sich umschauen, etwas ausprobieren Die Neugierde auf neue Lernformen geklärt. und dann weiterfahren. Wir fuhren gemein- wecken, Herausforderungen als Moti- • Kooperationsfähigkeit: „ sam und gaben uns Mühe, keinen unter- vator verstehen und nicht als Bremser, Alle ziehen an einem Strang“. Vordring- wegs zu verlieren. Steckten Ziele ab und Methoden zur Lernbereitschaft zur Ver- liche Haltung: Win/Win: Wenn alle überprüften die „Fahrkarten“ und das „Ge- fügung stellen. gewinnen, fühlt sich niemand ausge- päck“ der Schüler: bringen sie das mit, was • Werthaltungen: grenzt. Die gegenseitige Unterstützung sie brauchen, um ihre Ziele zu erreichen? Vereinbarungen gemeinsamer Um- steht im Vordergrund. gangsweisen und Normen. Verdeutli- Und unsere Ziele? chung von gesellschaftlichen Grenzen Hauptziel ist die Förderung individueller und Wertigkeiten. Gemeinsame Diskus- Hier ist der „Reisebericht“ des Projekts Le- Fähigkeiten zur Lebensbewältigung und die sionen und Überprüfungen von Normen bensplanung: Fähigkeit zu zwischenmenschlicher Koope- und Werten.
Projekt Lebensplanung 2. Die Methoden Mit einem Feuerwerk an Methodenviel- „Das eigene Leben zu gestalten bedeutet, von Zeit zu falt machten wir uns ans Werk und über- raschten immer wieder die SchülerInnen Zeit wie ein Bildhauer oder Maler einige Schritte zu- und LehrerInnen. Es ist kein einfacher Weg, den Gedanken rückzutreten, das Werk zu betrachten und zu prüfen, freien Lauf zu geben, sich zu konzentrie- ren, gut miteinander zu arbeiten, tolle ob verändert oder sogar neu begonnen werden muss – Ideen zu entwickeln. Das braucht Zeit und gute Methoden. Schule bietet häufig einen und dann wieder an die Arbeit zu gehen“ zu geringen Spielraum, um den Körper und Geist zur Entfaltung zu bringen. Die Schulklasse ist klein und funktionalisiert und die Zielvorgaben stehen häufig wie Wilhelm Schmid, Philosoph 1996. ein Damoklesschwert über Lehrern und Schülern. In diesem Projekt war Zeit für Spiel, Spaß, aber auch Konzentration, und Produktivität. Wir arbeiteten draußen und drinnen, wir nutzten unterschiedliche Räu- me des Stadtteilzentrums, je nach Bedarf. Wir verwendeten Moderationsmaterialien, Visualisierungstechniken und Spiele, um zu Zielen zu kommen, die gemeinsam entwi- ckelt wurden. Mit kreativen Methoden aus der Bild. Kunst, dem Theater, der Musik erfährt der Einzel- ne das Erlebnis der Selbstverwirklichung. Eine wichtige Grundlage, um eine positive und engagierte Haltung zum Leben zu be- kommen. Es gibt viele Dinge, die wir nicht beeinflus- sen können in unserem Leben, aber das, was wir steuern können, sollten wir nicht aus der Hand geben. Ein Steuermann muss aber sein Handwerk verstehen, er muss wissen wohin es ge- hen soll und wie er vor allem auch dorthin kommt. Wir hoffen, mit unseren Methoden aus der Kulturpädagogik, der Erlebnispädagogik und der Sozialpädagogik den jungen Steu- ermännern und Steuerfrauen Handwerks- zeug mitgegeben zu haben. Aus den Modulen wird deutlich werden, wie reichhaltig der Methodenschatz war und immer auch im inhaltlichen Kontext stand.
Projekt Lebensplanung 3. Die Struktur Einmal in jedem Monat wurde ganztägig je- Die Projektleitung beinhaltete folgende weils ein Modul gemeinsam mit der Stadt- Bereiche: teilkultureinrichtung und externen Modera- • Vernetzung aller Teilnehmer/innen toren durchgeführt. • Festlegung der Gesamtkonzeption Das Projekt planten wir erst einmal über • Dokumentation zwei Jahre. Die Schüler konnten so über • Organisation der Infrastruktur einen längeren Zeitraum begleitet und be- Außerdem wurde eine Auswertungsbespre- obachtet werden. chung nach jeder Einheit mit der Klasse Die Rolle des Kooperationspartners Im Laufe dieses Zeitraumes sollten die vorgenommen, die von einer Mitarbeiterin Kooperationspartner war die Hauptschule Schüler in die Lage versetzt werden, eige- des Freizeitheims Vahrenwald durchgeführt Isernhagener Straße, die 6. Klasse der Leh- ne Ziele genauer zu formulieren und diese wurde. rerin Christiane Claasen. auch zu verfolgen. Es ging darum, selbst Der Kooperationspartner spielte in diesem bestimmt die Freizeit zu gestalten und den Dokumentation der Module Projekt eine wichtige Rolle. Schulalltag mit zu bestimmen. Das geht Absprachen, Protokolle, Fotos, Literatur Damit sich nachhaltig für die Schüler etwas nur, wenn ich eine Auswahl an Möglich- und Konzeptionen wurden vom Stadtteil- verändert, muss sich auch im alltäglichen keiten der Entscheidung kenne und Tech- zentrum gesammelt, um sie am Ende des Schulablauf einiges verändern. niken beherrsche die mir bei der Umset- Projektes in einer Dokumentation zu ver- Ein monatliches Treffen mit der Lehrerin zung meiner Ziele helfen. arbeiten. sollte daher eigentlich Teil des Projektes Fachkompetente Personen wie Pädagogen Die Person, die ein Modul vorbereitete, war sein, ließ sich aber so nicht durchführen. mit unterschiedlichen Fachausrichtungen dafür verantwortlich, dass das Material um- Hier wurde zu einem späteren Zeitpunkt werden die SchülerInnen auf ihrem Weg fassend dem Freizeitheim Vahrenwald zur ein Reflexionsgespräch geführt, um abzu- begleiten. Verfügung gestellt wurde. gleichen, inwieweit die Module im Alltag Misserfolge können auf diese Weise auf- der Schule Spuren hinterlassen können gefangen werden. Gerät das Ziel außer Die TeamerInnen und welche Grundbedingungen die Schule Reichweite, hat man sich z. B. selbst falsch Folgende TeamerInnen begleiten das Pro- braucht: Was brauchen die Schüler und die eingeschätzt, können die Ziele neu formu- jekt: Lehrerin um von den Ideen, Arbeitstech- liert und ggfs. modifiziert werden. • Valeska Haendel, Dipl.-Sportpädagogin niken und Methoden auch im Unterricht und Erlebnispädagogin. profitieren zu können? Die Module • Katja Lieber, Erzieherin und Dipl.-Sozi- Die Lehrerin sollte bei den Planungsge- Jedes Modul wurde von einer/m TeamerIn alpädagogin. sprächen und bei den Modulen anwesend inhaltlich vorbereitet, dass hieß vorab Re- • Magret Michaelsen, Dipl.-Sozialpädago- sein, es war also unbedingt genügend Zeit cherche von Material, Literatur … gin. Fachkraft für Kulturarbeit, Freizeit- einzufordern. In einem Vorbereitungstreffen wurden alle heim Vahrenwald TeamerInnen in den thematischen Schwer- • Franziska Schmidt, Dipl.-Kulturpädago- Finanzierung punkt eingeführt. Mit ihnen legte die Lei- gin und Geschäftsführung Freizeitheim Das Freizeitheim Vahrenwald hat im Laufe tung dann die Strukturen des Moduls fest Vahrenwald der zwei Jahre Förderungen vom Kinder- und verteilte die Aufgaben. • Jens Zussy, Dipl.-Sozialpädagoge. Mo- hilfswerk in Berlin und von der Klosterkam- Wichtig war, dass die Inhalte des Moduls derator, Planen mit Phantasie Hamburg mer erhalten. auf ca. einer DIN A 4 Seite schriftlich • Sylke Niemann, Dipl.-Pädagogin Der DGB unterstützte das Projekt ebenfalls. beschrieben und begründet wurden (für • Jens Brückner, Dipl.-Sozialpädagoge Mit Personal und Infrastruktur war das eine spätere Dokumentation) und der Ab- Freizeitheim selbst stärkster Förderer des laufplan des Moduls ebenfalls schriftlich Nach Bedarf konnten weitere TeamerInnen Projektes. vorliegt. aus inhaltlichen oder organisatorischen In der weiteren Umsetzung und den aus Gründen dazu genommen werden. dem Projekt resultierenden Änderungswün- Auswertung der Module schen, z. B. konkrete Maßnahmen in der Nach jedem Modul gab es eine Auswer- Projektleitung Schule, wird die Rolle der Schule und ihre tungsbesprechung der TeamerInnen. Hier- Die Projektleitung oblag den Verantwort- Möglichkeiten der Finanzierung mit der aus ergaben sich eventuelle Abweichungen lichen des Freizeitheims Vahrenwald: Schulleitung abzusprechen sein. im weiteren Konzept. Franziska Schmidt und Magret Michaelsen
Projekt Lebensplanung 4. Der Anfang Von wo nehmen wir sie mit? – Eine Standortbestimmung nach der Metho- de der Zukunftswerkstatt Mit einer Zukunftswerkstatt am 16. und 17. Dezember 2004 begann das langfristige Projekt mit der Klasse 6 von Frau Claßen. Thema waren die Zielvorstellungen und Wünsche der Schüler und Schülerinnen bezüglich ihres eigenen Lebens: Wo liegen meine Stärken? Wo liegen meine Schwä- chen? Was will ich lernen und wofür? Was ist mir wichtig und wie kann ich das errei- chen was ich mir vornehme. Wofür brauche ich auf meinem Lebensweg die Schule. Wie kann mir die Familie helfen, wo brauche ich vielleicht Hilfe von Außen? In der Werkstatt formulierten die Schü- lerinnen und Schüler erste eigene nahe und ferne Zielen und Wünsche. Spielerisch wurde dabei die eigene Kreativität ange- regt, auch Dinge an zu denken, die so wo- möglich vorher noch nicht gedacht wurden. Nach den zwei Tagen stand fest, was wir gemeinsam mit den Schülern im Jahr 2005 erarbeiten wollen. Es war klar, dass jeder einzelne Schüler und jede Schülerin beson- ders viel Aufmerksamkeit braucht, um die individuellen Stärken heraus arbeiten zu können und dass es nach diesen ersten Er- fahrungen noch viel Übung braucht, um die Klasse auch als Gruppe zu stärken. Schlüsselkompetenzen und indi- viduelle Fähigkeiten sollten durch regelmäßige Module mit Themen- schwerpunkten gefördert und heraus- gearbeitet werden.
Projekt Lebensplanung 5. | 6. D i e M o d u l e Im Überblick – Die Themenschwerpunkte der Module 2005 und 2006 5.1. – 5.5. Module 1. Halbjahr 2005 5.1. Lerntyp – welcher bin ich, Übungen für alle Sinne 5.2. Konfliktbewältigung I 5.3. Konfliktbewältigung II/Sprache und Kommunikation: Ich-Botschaften, Win Win-Methode, Regeln für Gruppen- gespräche, Kommunikationsspiele 5.4 Sprache und Ausdruck: Gesten, sich mitteilen, Improvisieren, Gefühle darstellen 5.5. Erlebnispädagogik im Schullandheim 5.6. – 5.9. Module 2. Halbjahr 2005 5.6. Schnuppertag für die Neuen in den Klassen: Zusammenfassung aus dem was schon gelaufen ist 5.7. Ernährung: Was macht fit, was schlapp, eigene Tests, Ess- tagebuch 5.8. Gesundheit: Umgang mit eigenen Ressourcen, Suchtverhalten 5.9. Thema Konsum 6.1. – 6.8. Module 1. Halbjahr 2006 6.1. Zielvereinbarungen, Patenschaften 6.2. Theater und Musikworkshop 6.3. Gewaltprävention: Gastmoderatoren aus Hamburg 6.4. Klassengestaltung – Zukunftswerkstatt 6.5. Musik und Rhythmus 6.6. Konzentration und Bewegung 6.7. Zusammenfassung/Resümee, Vorbereitung der Präsentation 6.8. Präsentation vor den Eltern
10 Projekt Lebensplanung Im Detail 5.2. und 5.3. Modul: 2. Erfindet eine Geste mit der ihr euch als Konfliktbewältigung Gruppe Mut macht oder einem Einzelnen 5.1. Modul 1 „Wel- von euch Mut macht cher Lerntyp bin ich?“ Aufgrund der immer wieder auftretenden 3. Erfindet eine Wir-brauchen-Wiesen-Geste Übungen für alle Sinne Konflikte der SchülerInnen untereinander 4. Erfindet eine Ich-bin-stärker-Geste beschlossen wir, zwei Module diesem The- 5. Erfindet einen Kampftanz (ohne Berüh- ma zu widmen. rung), wählt eine Person in der Gruppe, die Alles drehte sich um Sinneserfahrungen Häufig kam es zu Beleidigungen, wurden diesen Kampftanz ausführen wird, wenn es und Sensibilisierung des Einzelnen. Redebeiträge unterbrochen und bewertend nötig sein sollte. Ziel war es, den eigenen Körper besser kommentiert. Insbesondere schwächere 6. Erfindet einen Freudentanz kennen zu lernen und herauszufinden, was MitschülerInnen wurden gehänselt und für ein Lerntyp man selber ist. schlecht behandelt. Eure beiden Clans treten nun gegeneinan- Ein Sinnes-Parcours mit spielerischen Ele- der an. Findet eine Lösung für euer Pro- menten. 1. Spielaufgabe: blem. Ihr sprecht verschiedene Sprachen, Tja, damals in Schottland … ihr könnt also nur über die Gesten mitein- Die Sinnes-Stationen: So vor dreihundert Jahren. Da gab es in ander sprechen. 1. Hören: verschiedene Geräusche hören Schottland viele einzelne Clans/Stämme, und zuordnen Assoziationen zu Erleb- die hatten nicht nur jeweils ein eigenes Auswertung mit allen Beteiligten: nissen und schon Gehörtem notieren Dorf, eigene Schulen und Schafe und Rin- 1. die Lehrerin ist überrascht, wie kons- 2. Sehen: Merken von Sachverhalten der. Jeder Stamm hatte auch seine eigene truktiv die Lösungsvorschläge sind. durch Visualisierung Sprache, seine eigenen Tänze und natürlich 2. es ist nicht so einfach, in der Gruppe zu 3. Orientierung im Dunkeln: auch eigene Zeichen und Gesten. Und was entscheiden. Das Finden eines Schatzes im Dunkeln ganz wichtig war, jeder Clan hatte sein ei- 3. die Gesten müssen eindeutig sein, und diesen dann wohlbehalten durch genes Stück Land. sonst werden sie missverstanden. den Urwald bringen Die anderen Stämme respektieren das mal 4. nur wenn man freundlich ist und kom- 4. Riechen/Schmecken/Tasten: mehr oder weniger. promissbereit, kommt man zum eige- Riech und Tastmemory Stellt euch vor: Eure Gruppe ist ein Clan. nen Ziel. Ihr seid in den letzten Jahren stark ange- 5. das hat Spaß gemacht, wir wollen noch Abschließend Erfahrungsaustausch und wachsen und kommt mit den Wiesen nicht mal! Reflektion. mehr aus, auf denen eure Schafe weiden Jede Station pro Schüler dauerte ca. 5 Mi- und dafür sorgen, dass ihr immer genug zu nuten. Jeder Schüler bekam einen Laufzet- essen habt und deren Wolle ihr verkauft. tel und Auswertungsbögen. Ihr braucht mehr Wiesenland, das dem an- deren Clan gehört. Ihr habt nun folgende Aufgabe: Daran erkennt man euren Stamm: 1. Erfindet eine typische Begrüßungsgeste für euch 2. Input mit Übungen 1. Anwärmer Spiele 2. Benotung und Smilies Kriterien, die SchülerInnen benoten sich am Ende der Module gegenseitig (zu- vorkommend und freundlich, gut einge- bracht, Joker) 3. Regel bei Störungen: Lautstärke (rote Karte zeigen) und Zuspät-kom- men (keine Rücksicht auf die Nachzüg- ler nehmen) 4. Win Win-Methode, Ich-Bot- schaften kennen lernen und in den Kleingruppen in Rollenspielen auspro- bieren, im Plenum die Konflikte vor-
Projekt Lebensplanung 11 spielen, die beiden anderen Gruppen Fahrersitz, macht das Auto an und fahrt los. B. Jeder sucht sich drei Bilder aus: Ihr spielen Lösungsvorschläge vor. Einige Straßenlaternen zeigen euch den habt eine Auswahl an Bildern, wähle aus 5. Nichtverletzende Ärgermittei- Weg aus Hannover hinaus. Ihr seid nun den Bildern 3 Bilder aus, die zu der Person lungen, in Rollenspielen, anschließend auf einer kleinen Landstraße und rauscht passen, die du in deinem Traum bist. in Kleingruppen bearbeiten an einer endlos langen Allee mit riesigen Merke dir den Ausdruck die die Personen 6. Nach der Mittagspause (45 Minuten) Bäumen vorbei. Ihr macht das Radio an, auf den Bildern haben, haben sie besondere draußen ein Spiel spielen (Botschaften aber ihr könnt keinen Ton empfangen, auch Gesten? übermitteln). Dazu werden drei Grup- die Autogeräusche hört ihr überhaupt nicht Merke dir alles ganz genau und versuche pen gebildet und in drei Reihen aufge- mehr. selber den Ausdruck der Person und die stellt. Siehe Skizze: Ihr fahrt vorbei an einem alten Friedhof. Geste nachzumachen. So hast du drei Ges- Dann an einem hell beleuchteten Bauern- ten und Ausdrucksweisen. Versuche sie A Nachricht von hof. Aus den Fenstern erscheinen Schatten- miteinander zu verbinden, dass eine Bewe- A nach C rufen, risse von mehreren Personen, die sich hin gung entsteht. B B versucht dies und her bewegen. Stellt euch vor, was sie Zwischenpräsentation im Plenum. lautstark zu dort machen. C. Aufgabe: Ziehe einen Satz! Dazu C verhindern Aber ihr fahrt weiter, etwas langsamer nun, gehst du im Raum, sprichst den Satz denn ihr sucht eine bestimmte Einfahrt für dich und gibst ihn dann weiter und mit einem schmiedeeisernen Tor. Hinter nimmst einen neuen, wenn dir ein Satz der nächsten großen Kurve erscheint das gefällt, setzt du dich hin. Lerne den ge- 5.4. Sprache und erwartete Tor und ihr fahrt über den knir- wählten Satz auswendig. Ausdruck schenden Kiesweg. Das Tor öffnet sich au- Beispielsätze: tomatisch und ihr fahrt langsam über den • Ohne dich möchte ich lieber im Grab Weg durch ein Waldstück mit großen alten sein, als irgendwo anders. Anschließend an die Rollenspiele zum The- Eichen auf eine Lichtung zu. • Mein Sohn, was birgst du so bang dein ma Konflikte konnten die SchülerInnen nun Dort werdet ihr schon erwartet. Mehrere Gesicht? ihre Spielfreudigkeit weiter zum Ausdruck Leute stehen vor einer großen Rakete, die • Sei ruhig, bleib ruhig, mein Kind! bringen. Schnell stellte sich heraus, dass hell beleuchtet den Himmel fast vollständig • Jetzt seht ihr‘s wieder! Eine Sonne! Improvisationstheater ein Bereich ist, der verdeckt. • Wo der dumme Junge nur immer den 13- und 14-jährigen viel Spaß macht. Ihr haltet an, steigt aus, macht die Tür vom steckt? Auto zu und geht zu den Leuten. Gemein- • Noch 137 Kilometer bis zum Pol! 1. Aufgabe: Phantasiereise sam geht ihr die Rampe zum Raketen- • Mir graut vor dem Rückweg. Dunkler und leerer Raum eingang hoch. Dort zeigt man euch eure • Können sie mir sagen, wie ich nach Alle setzen oder legen sich auf den Boden. Kabine. Stellt euch vor, wie eure Kabine hause komme? Stellt euch vor ihr seid wieder zuhause, aussieht. • Jetzt mach mal halb lang! liegt in eurem Zimmer, es ist mitten in der Dort kleidet ihr euch für den Abflug um. Ihr • Ich halte es hier drinnen nicht mehr Nacht und ihr schlaft ein. geht nach oben in die Kommandozentrale. aus! Es ist ganz still, man hört nur von weitem Ihr habt nun einen langen Flug vor euch • Aber wer kann in der Luft stehen? einige Autos vorbeifahren, das Rauschen und betrachtet auf einer Sternenkarte die • Man muss nur einen einzigen Schritt eines Zuges. Flugrichtung. tun! So langsam gleitet ihr über in einen Traum. Dann wird euch ein Umschlag gebracht • Warte nur, du wirst schon sehen, was Im Traum steht ihr auf, geht ins Treppen- mit eurem Auftrag den ihr zu erfüllen habt. du davon hast! haus, geht hinunter auf die Straße. Es ist Ihr macht den Brief auf und lest ihn euch • Wer hat das Brett herunter gedrückt? Nacht und kaum ein Mensch ist auf der durch. • Zum allerletzten Mal: Nein! Straße. A. Jeder bekommt einen Briefum- • Ich kann es nicht! Ihr habt einen Autoschlüssel dabei und schlag mit einer Frage: Was bist du in • Mir geht es um die Birnen! geht zu eurem Auto. Stellt euch vor, wie deinem Traum? Hast du einen anderen • Es tut mir leid, was ich gesagt habe. euer Auto aussieht. Ihr setzt euch auf den Namen? Bist du Junge oder Mädchen? • Sind’s Räuber, die ihn feig erschlagen? Warum hat man dich ausgewählt? Wovor • Was ist mit dem? Was kann er mei- hast du Angst? Wen würdest du gerne mit- nen? nehmen? Nenne 3 Dinge die du unbedingt • Vierundzwanzig Jahre warte ich schon. für diese Reise brauchst. Was hast du in • Was habe ich denn mit den Leuten zu deinem Koffer? Was hast du an? Warum schaffen? bist du an Bord des Raumschiffes? Jeder • Ich bin nicht gern allein. beantwortet sie für sich mit einem Bleistift, • Ich will nach den Sternen greifen. macht den Umschlag wieder zu und gibt • Wie, so weit und was dann? den Brief ab. • Passt auf, er sagt nicht die Wahrheit! • Auf zum Strand! In die Brandung!
12 Projekt Lebensplanung • Wie weit noch Steuermann? Anschließend präsentieren die Objekte wie Phantasiereise Teil 3 • Sind wir denn wirklich verloren? in einem Museum im Plenum und jeder Schließt die Augen, fühlt die Unterlage un- • Halte dich bei mir fest! Ich bin der Fels kann auf einer Karte einen Namen/Titel für ter euch. Ihr horcht auf alle Geräusche um in der Brandung! die Figur als Vorschlag hinterlassen. euch herum. Was könnt ihr hören? Tierge- • Komm her und zeig was du kannst! räusche? Menschliche Geräusche? • Ich befehle euch, die Leiter zu halten! Auswertung: Hört ihr vielleicht auch so ein leises Sum- Der Tag kam besonders gut an. Viele Sze- men? D. In Kleingruppen miteinander in In- nen wurden mehrere Male mit großem Das ist das Maschinengeräusch eures teraktion treten: Ehrgeiz gespielt. Die anschließende Model- Raumschiffes auf dem ihr euch gerade be- Zufällige Begegnungen. Die Orte werden lierung eines Gegenstandes am Nachmit- findet. Ihr liegt ganz bequem auf der Liege vom Teamer oder von der Teamerin vor- tag bildete einen guten Abschluss, da die in eurer Kabine. An der Wand hängen ein gegeben: Busstation, vor der Disco, Su- Gruppe nach dem Mittagessen häufig Pro- paar Bilder von euren Freunden und der permarkt, Freibad, Frühstück, Familienfest, bleme hat, sich noch länger auf komplexe Familie. Demo Aufgaben zu konzentrieren. Diese ganz Daneben blinken ein paar Lampen grün auf. E. Improvisation zu Filmmusik mit den ruhige und individuelle Arbeit kam ihrem Ihr seid müde, denn euer Flug geht nun Sätzen und der Musik. Bedürfnis nach Rückzug und Entspannung schon mehrere Wochen und ihr seid fast entgegen. da: auf der Raumstation Sirius 4, wo man 2. Nach der Pause ruhige Aufgabe: euch schon mit den anderen Crewmitglie- Modellieren mit Ton zu Musik dern erwartet. Ihr seid etwas aufgeregt, denn einige 5.5. Das Landheim – Prüfungen warten noch auf euch, bis ihr Erlebnispädagogische gemeinsam mit eurer Familie, eurer Mann- schaft, euren nächsten Auftrag erledigen Übungen bei Tag und dürft. Wer waren eure Familienmitglieder Nacht letztes Mal? Denkt an sie und lasst die Ge- sichter vor eurem inneren Auge erscheinen. Thema: Teamarbeit, soziale Kompe- Nur wenn ihr wirklich absolut gut darauf tenzen, eigene Grenzen und Grenzen eingestimmt seid als Team, werdet ihr die der Anderen kennen lernen und ein- gemeinsamen Aufgaben bestehen. gestehen Jetzt aber liegt ihr noch in eurer Kabine und ruht euch aus. Ihr denkt an euren Ge- genstand, der euch Kräfte geben wird, die Prüfungen zu bestehen. Ihr seht ihn vor Hierzu vier Kleingruppen bilden, jeder be- euch, er steht gut sichtbar auf dem Regal kommt ein Stück Ton, den sie bearbeiten. und begleitet euch auf eurer Reise. Neben dem Bett ist eine Fensterluke durch Weiterführung der Phantasiegeschichte: die man den Weltraum sehen kann, die Ihr schließt die Augen und seht euch wie- Sterne fliegen an euch vorbei. Da! Man der in der Kommandozentrale in der Ra- kann den Planeten schon sehen, Sirius 4! kete. Da hört ihr auch schon das Klingeln, das Ihr wisst nun, wer ihr seid und ihr kennt euch für den Appell weckt. Gleich geht euren Auftrag. Ein Planet weit weg in es los! einem anderen Sternensystem muss gefun- Mit frischen Kräften öffnet ihr die Augen, den werden, hier soll es hochintelligentes De Rahmengeschichte für das Schulland- schaut euch um, sucht mit den Blicken eure Leben geben, das auch für die Erde lebens- heim schließt an das letzte Modul an. Die Familie, die jetzt auch eure Mannschaft rettend sein kann. Hinweis darauf ist ein Kinder haben sich auf diesen Flug zu fernen sein wird. Geht nun zu eurer Familie und Objekt, das im Weltall in einem Miniraum- Planeten vorbereitet. Sie fliegen zunächst geht gemeinsam zur Raumstation Sirius. schiff gefunden wurde. Es wird vermutet, zu einer Raumstation, um sich auf den ge- dass dieser Gegenstand besondere Kräfte fahrvollen Weiterflug vorzubereiten … 1. Spiel: „Was ich schon immer wis- hat, die sich auch auf den Menschen positiv sen wollte“ übertragen lassen, jedenfalls für denjeni- Material aus dem letzten Modul: Auf der Raumstation angekommen, gen, der den Gegenstand besitzt. • Brief an sich selbst entspannen sich die TeilnehmerInnen Was für ein Gegenstand ist das, wie sieht • Tonfiguren zunächst in der Astro-Bar, wo sie die er aus und was für Fähigkeiten werden da- • Gesten Aufgabe haben, möglichst viel über die durch übertragen? • Spruch anderen Weltraumreisen und fremden Gestaltung des Gegenstandes. Dieser wird Lebensformen zu erfahren… später gebrannt und mit ins Landheim ge- nommen.
Projekt Lebensplanung 13 2. Spiel: Schau mir in die Augen 7. Spiel: Routineübung auf vorbei treibende Eisschollen, um so Um auf weltraumtypische Gefahren- Auf der Kommandobrücke ist ein Dienst das Floß wieder zu erreichen. situationen, (zeitweilige, durch starke habender Offizier ausgefallen. Die An- 11. Spiel Magnetstürme bedingte Lähmung der deren müssen zum Ausgleich für die Nachdem die TeilnehmerInnen die Po- Arme, Ausfall des Sprechfunkgerätes fehlende Person im schnellen Wechsel larregion hinter sich gelassen haben, etc.) vorbereitet zu sein, ist es für die verschiedene Brückenstationen bedie- kommen sie an der Absturzstelle eines Weltraumreisenden wichtig, an einem nen können. speziellen Kommunikationstraining 8. Spiel: Noch eine Routineübung teilzunehmen. Hierbei schulen sie ihre Die Antriebsspule des Raumschiffs telepathischen Kräfte, sowie die Kom- wird mit Klingium betrieben. Dieser munikation mittels Augenkontakt. Stoff ist extrem ätzend. Deswegen er- 3. Spiel: Magischer Reifen folgt eine Zuleitung automatisch über Wie auch die Kollegen und Kolleginnen spezielle Röhren. Diese Röhren sind von der NASA müssen unsere Astro- plötzlich verstopft. Um die Weiterfahrt nauten gelegentlich technische Repa- zu ermöglichen, müssen die Teilneh- raturen an der Außenhülle ihres Raum- merInnen nun den gefährlichen Stoff in schiffes durchführen. Eine der späteren einer menschlichen Kette transportie- Aufgaben wird das Reparieren der Ra- ren – mit Hilfe von sicher ummantelten daranlage in der Schwerelosigkeit sein. Halbleiterrohren. fremden Raumschiffes vorbei. In des- Dazu üben sie, in der Raumstation ihre 9. Spiel: Übungsalarm auf der Raum- sen Rumpf entdecken sie verschie- Radarantenne ohne Sicherungsseil zu station dene kleine Instrumente, die immer transportieren. Ein plötzlicher Energieausfall lässt die noch funktionieren. In der richtigen 4. Spiel: Zwerge, Berge, Riesen Beleuchtung und die Sauerstoffversor- Reihenfolge montiert, könnten diese Dies ist eine Gefangenenbefreiungsü- gung ausfallen. Die TeilnehmerInnen Instrumente helfen, schneller wieder bung. Man kann ja nie wissen, wer oder ziehen Raumanzüge an, verlassen die den Weg zur Raumstation zu finden. was sich im Weltall so alles an Gangs- Station durch eine Rettungsschleuse Vom Raumschiff jedoch geht immer tern herumtreibt … und versuchen, ein Notcamp auf einem noch Strahlung aus. Deswegen sollten 5. Spiel: Alle durch den Reifen benachbarten Planeten zu erreichen: sich immer nur zwei TeilnehmerInnen In dieser Alarm- und Sicherheitsübung Der Wolfspfad – Eine nächtliche Mut- zur gleichen Zeit in dessen Rumpf wird der schnelle Ausstieg aus der probe aufhalten. Sie dürfen den Rumpf nicht Raumstation bei Gefahr (Feuer, Hüllen- 10. Spiel berühren, weil die Strahlungsintensität bruch, Anomalien im Raum-Zeitkonti- Die TeilnehmerInnen machen sich auf vorübergehende Bewusstseinseintrü- nuum etc) geübt. Auf Zeit müssen die den Weg zurück zur Raumstation. Dum- bungen auslösen würde. Teams den Ausstieg durch die Notaus- merweise kommen sie vom Kurs ab 12. Spiel stiegsluke trainieren. und nehmen einen Umweg über eine Die TeilnehmerInnen gelangen an ein polare Region des Planeten. Als sie auf riesiges Areal übersät mit gefräßigen eine größere Wasserfläche stoßen, zim- Allesfressertermiten. Aus einem Baum- mern sie aus spärlichem Treibholz ein stumpf werden mehrere Brettchen Floß zusammen. Als das Floß gerade zu geschnitten. Auf diesen balancieren die Wasser gelassen werden soll, wird es TeilnehmerInnen, um nicht in Kontakt von einer Welle entrissen. Da weiteres mit den kleinen Biestern zu geraten. Baumaterial nicht ausreichend vorhan- Sollte dennoch jemand von einem Brett den ist, springen die TeilnehmerInnen kippen, muss die Gruppe sofort an den Rand zurück, um dem armen Opfer beim Abklopfen seiner Kleidung zu hel- fen. 13. Spiel Die TeilnehmerInnen haben es fast 6. Spiel: Mondball geschafft. Es trennt sie nur noch ein Um Energie zu gewinnen, muss das kleiner Berg vom Rettungsraumschiff. mobile Ball-Kraftwerk von möglichst Auf dem Berg nisten kleine Reptili- vielen Personen lange in der Luft ge- envögel mit äußerst nährstoffreichen halten werden, ohne den Boden zu Eiern in ihren Gelegen. Mit einigen von berühren. Wenn es den Boden berührt, ihnen könnte auf dem Rettungsschiff entlädt es sich sofort und die Gruppe viel an Energie eingespart werden. muss von neuem beginnen. Vorsicht! Denn das künstliche Produzieren von Doppelberührungen können elektrische Nahrungsmitteln verbraucht viel En- Schläge auslösen!
14 Projekt Lebensplanung ergie. Allerdings ist die Schale dieser war und im Dunkeln nur mit Hilfe von 3. Außerdem: Eier empfindlich gegen das Beamen einzelnen Lichtquellen und weiteren klei- Die, die wollen, besonders fördern auf das Raumschiff. Dieses Beamen ist nen Hinweisen den „Wolfspfad“ meistern Persönlichere Ansprachen nämlich mit einem Wurf aus 2m Höhe musste, wird uns allen als großes Erlebnis Feste Kleingruppen bilden vergleichbar. Die Eier müssen deswe- im Kopf bleiben. Nicht zu viele Inhalte in die Module gen sicher durch eine Verpackung ge- Die Schüler entdeckten zum Teil Fähig- Bekanntes aus den Modulen auffrischen schützt werden. Den TeilnehmerInnen keiten bei sich, die sie sich nicht zugetraut Rituale einführen am Anfang und Ende steht hierzu nur das Material zur Ver- hätten, gerade die nach außen oft schwä- fügung, was nach dem Aufenthalt auf cher Wirkenden. Welche Grenzen und Probleme dem Planeten noch so im Gepäck übrig Es war klar, wir machen auch im neuen sind aufgetreten? geblieben ist. Schuljahr weiter. Die Schüler beginnen ei- Konflikte innerhalb der Gruppe und die gentlich erst jetzt, sich richtig zu öffnen. fehlende Disziplin, machen die Zusammen- Für Einige endete aber hier das Projekt. arbeit mit der Klasse nicht immer einfach. Es sollten nur noch die mitmachen, die sich Gemeinsam erstellte Regeln werden durch- freiwillig dazu entschließen. Die Gruppe brochen und es fällt den Schülern schwer, wurde durch weitere interessierte Schüler über einen längeren Zeitraum an einer Sa- aufgestockt. che dran zu bleiben. Besondere Defizite sind in der sprachlichen Das nehmen wir mit: Auseinandersetzung festzustellen. Eine 1. Schüler brauchen Feedback gemeinsame Reflexion ist über visuali- Positives Bestärken sierte Methoden und in Einzelgesprächen Auswertung in Kleingruppen möglich. In der Gruppe sind konzentrierte Die kleinen Schritte und Erfolgserleb- Gespräche nur schwer durchführbar. nisse wahrnehmen Um die Qualität zu erreichen, die wir uns Einzelanalysen wünschen, müssen wir die Gruppe fast 2. Das lief besonders gut: immer in vier Kleingruppen teilen, dass Theater und Traumreise heißt, wir haben dadurch einen erheblich Erlebnispädagogische Spiele größeren Personalschlüssel als zuerst an- mit Reflexion genommen. Kleingruppen Auswertung: Nach ungefähr der Hälfte der Module hat sich ein Vertrauensverhältnis zu den Schü- lern entwickelt. Es ist klar, auf welchen We- gen die SchülerInnen zu erreichen sind und die Methoden wurden dementsprechend ausgerichtet. Die Arbeit ist sehr spielerisch und die einzelnen Module sind durch einen roten Faden, eine Rahmengeschichte, mit- einander verbunden. Die Zusammenarbeit macht ihnen Spaß und sie bekommen sehr viele positive Rückmeldungen. Durch die vielseitigen Angebote in den ein- zelnen Modulen werden auch SchülerInnen erreicht, die sich nur schlecht sprachlich artikulieren können. Durch die unterschied- lichen Qualifikationen der TeamerInnen haben die SchülerInnen die Möglichkeit, sich eine Orientierung zu suchen, die ihnen entgegenkommt. Die Teilnahme des Moderatorenteams am Schullandheimaufenthalt war ausschlagge- bend für die weitere Zusammenarbeit und ihrer Intensität mit Schülern und Lehrern. Vor allem die Nachtaktion im Wald, in der jeder Schüler ganz auf sich allein gestellt
Projekt Lebensplanung 15 Projekt Lebensplanung 2. Teil Förderung des Einzelnen – Stärken der Gruppe Anmeldung zu einem 5.6. Schnuppertag – Schnuppertag: Kennen- neues Schuljahr, neue Schüler lernen und mehr erfahren über das Projekt und Verträge Eine kleine praktische Rückschau durch die bereits Verbindliche Anmeldung durchgeführten Module und unsere Arbeitsweisen. nach dem Schnuppertag: Alle Moderatoren und Moderatorinnen sind anwesend. „Ich will weitermachen“ Abschluss: Jeder gestaltet ein Bild zu einem frei ge- wählten Begriff aus dem Bereich Familie, Liebe und Freundschaft. Die Treffen finden im 10 Treffen, jeden Monat Freizeitheim oder Aus- Auswertung: einmal, an einem Mittwoch wärts statt Dadurch, dass die Gruppe nun in zwei Klassen aufge- von 9 – 16 Uhr teilt wurde und neue Schüler hinzukamen, ist wieder viel Unruhe in der Gruppendynamik zu spüren. Einige der neuen Schüler sind sitzen geblieben oder kommen aus der Realschule. Dort sind sie nach zwei Anläufen Im November persönliche Ziel-Vereinbarungen mit je- gescheitert und bringen daher auch eine erhöhte Frus- dem/r Einzelnen tration mit. Von jedem neuen Schüler haben wir nun einen Einblick gewinnen können und wir sind gespannt, wer sich für das Projekt entscheidet. Jede/r bekommt einen er- wachsenen Paten, der euch hilft euer besonderes Ziel umzusetzen Jede/r, der regelmäßig teilgenommen hat, be- kommt ein Zertifikat am Ende des Schuljahres
16 Projekt Lebensplanung 5.7. Ernährung Die Auswertung folgt am Ende des Spiels. Auswertung Aus der Auswertung folgt: Wichtig ist, dass Jeder und Jede sich mit Das Thema Essen spielt in der Gruppe Ernährungsverhalten ist abhängig von: der Ernährung etwas Gutes tun kann. Das eine wichtige Rolle. Häufig kommen die • Beruf; Stadt oder Land, Finanzen, Alter, „Auf-sich-Achten“ ist für die Kinder nicht SchülerInnen ohne Frühstück zum Modul. Tätigkeit, Gewohnheit, Herkunft einfach, sie sind abhängig von dem Essver- Sie freuen sich sehr über das gemeinsame • Persönlicher Verbrauch halten ihrer Eltern. Mittagessen. Es ist schwierig, den Kindern Die Schule hat mit einem regelmäßigen beim Essen etwas anzubieten, das den Gruppenspiel: Wer isst wo??? preisgünstigen Mittagessen auf jeden Fall meisten schmeckt und auch gesund ist. Das Pantomime: Essen bei: die Möglichkeit geschaffen, den Kindern heißt, ein Gericht, das einen großen Nähr- • McDonalds einmal am Tag eine warme und nähr- wert hat! • in einem feinem Lokal stoffreiche Mahlzeit zu ermöglichen. Der Ramadan spielte uns einen Strich • im Fußballstation durch die Rechnung. Ohne Essen sind die • in der U Bahn Um hier aber wirklich auf Dauer eine Ver- SchülerInnen (immerhin vier SchülerInnen • beim Fernsehen änderung zu erreichen, müssten die Eltern waren betroffen) unkonzentriert und es ist • während der Autofahrt aktiv beteiligt werden. problematisch, sie während der Essenzeit • auf dem Rummel dabei zu haben. Nicht einmal Wasser durfte • im Büro einer der Schüler trinken. Sie beschäftigen • auf dem Schulhof in der Pause sich in der Mittagszeit selbständig. • heimlich im Unterricht 5.8. Gesundheit • heimlich unter der Bettdecke In diesem Modul stellten die SchülerInnen ihre Essgewohnheiten vor. Interessant, Zuckerwürfel Ratespiel Schulung der Selbstwahrnehmung: viele von ihnen wissen schon sehr genau, Gewicht: Was brauche ich, damit es mir gut geht? was gut für sie ist und was nicht. Farbe: Sich selbst genauer wahrnehmen. • Wie fühlt sich die Oberfläche an? Spiel: • Wie sieht die Oberfläche aus? Was isst der Bauer Friederich? • Wo denkst du kommt der Gegenstand Die Spieler teilen sich in vier Gruppen und her? ordnen sich einer Stellwand zu. • Was ist das Besondere an diesem Ge- Sie bestimmen zwei Schreiber… genstand? Dann beginnt die erste Runde. • Erzähl zu diesem Gegenstand eine klei- Sie bekommen die Geschichte von einer ne Geschichte: Person erzählt und sollen danach (auf Zeit) aufschreiben, welche Lebensmittel diese Schokoladenphantasiereise – Person hauptsächlich zu sich nimmt. (Dop- Eine Reise mit Genuss pelnennungen zählen nur einfach). Dem folgen dann drei weitere Runden. Gestaltung eines Selbstbildnisses durch das Nachzeichnen des Körperumrisses: Wann geht es mir gut – Wann geht es mir schlecht? Wovor habe ich Angst – Worauf freue ich mich? Die Gegensätze auf dem Bildnis zuordnen.
Projekt Lebensplanung 17 6. Das erste Halbjahr 2006 6.1. Zielvereinbarungen und das Thema Paten- schaften Einmal pro Monat ist einfach zu wenig, um den Bedürfnissen der Schüler gerecht zu Entspannungsübungen und eine Phanta- • Wie kannst du beim Handybenutzen werden. Für die Jugendlichen ist Nachhal- siereise Geld sparen tigkeit von großer Bedeutung. Sie brauchen Welche Rolle spielt Bewegung und Sport in 2. Arbeitsauftrag regelmäßige Unterstützung, von den Eltern, meinem Leben? „Der Taschengeldplaner“ der Schule aber auch Außerschulisch. So ist Wir führen ein Sitztagebuch. Leitfrage: „Wie kommst du mit deinem Ta- die Idee einer Patenschaft entstanden, ein Wir tun den anderen etwas Gutes: schengeld am besten aus“ Pate, eine Patin, der oder die einen Schüler, Gegenseitige Massagen • Wie schaffst du es mit deinem Ta- eine Schülerin bei der Verwirklichung eines schengeld auszukommen? persönlichen Ziels unterstützt: sein oder Auswertung: • Woraus musst du achten, wenn …? ihr Netzwerk nutzt, um Fäden zu spinnen, Erstaunlich, die Massagen waren der • Wie kannst du mit dem Taschengeld- die dem Schüler und der Schülerin hilfreich Renner. Mit Genuss massierten sie sich planer Geld sparen? sein können. gegenseitig. Dann machten sie sich mit Erfahrungsaustausch und Tipps und Tricks viel Genauigkeit an die Gestaltung ihrer vom Moderator Selbstbildnisse. Wir waren zum Teil er- 3. Markenartikel: Tatsächlich besser oder staunt, über die Offenheit, mit der sie ihre nur teurer? Ängste und anderen Befindlichkeiten auf • Geschmacktest mit Markenartikeln und Papier mitteilten. Dadurch, dass Jeder und No-Name Artikeln Jede in seine eigene Arbeit vertieft war, be- • Welche Markenartikel tragen wir kon- kamen die Einzelergebnisse eine besondere kret am Körper? Eine Sammlung Authentizität. • Zeitschriften und Werbung: Wie wer- den Markenartikel an die Frau und an den Mann gebracht – Worauf sind wir schon „reingefallen?“ 5.9. Thema Konsum Auswertung: Ziel: Interessant ist, dass die Schüler die Tarife Förderung eines „kritischen Bewusstseins“ der Handy-Anbieter ziemlich gut kennen anhand der Konsumbereiche „Handy“, „Ta- und einige auch schon schlechte Erfah- Die Ziele sollten nun in diesem Modul stär- schengeld“, „Werbung“. rungen mit so genannten „Handy-Fallen“ ker angesprochen werden. gemacht haben. Jeder Schüler hat ein Han- Fragen: 1. Arbeitsauftrag: dy, manchmal sogar zwei! • Was sind meine Stärken? „Die Handy-Fallen Jäger“ Das Taschengeld fällt sehr unterschiedlich • Wo habe ich Schwächen? Leitfrage: „Welche Gefahren lauern auf aus. Mit höherem Taschengeld belohnen • Was wollte ich schon immer gerne mal dich im Handy-Dschugel?“ die Eltern häufig ihre Kinder bei guten No- machen und warum? Prospekte verschiedener Handyanbieter ten. • Wie stelle ich mit meine Zukunft vor? werden analysiert auf Preisunterschiede Viele der Schüler können nicht gut mit ih- • Was könnte ein Pate, eine Patin für und Tarife. rem Taschengeld haushalten. mich tun und was könnte ich im Ge- Erfahrungsaustausch: Welche typischen Fast alle Schüler stehen auf Markenartikel, genzug für den Paten, die Patin tun? Handyfallen kennen die SchülerInnen per- können sie sich aber oft nicht leisten. sönlich? Viele meinen, dass Markenartikel wichtig „Wer immer nur in den Fußstapfen an- Erstellung eines „Handy-Gefahrenhinweis- sind, um „dazu zu gehören“. derer geht, hinterlässt keine Spuren“ Schildes“ Es kam zu einer großen Überraschung, als • Risiken und Nebenwirkungen sich herausstellte, dass No-Name Produkte Thema Lebenslandschaft (auf dem • Worauf ist bei einem Vertragsabschluss im Vergleich mit Markenartikel manchmal Boden wie eine Landkarte, Linien auf- zu achten sogar besser schmecken. geklebt und mit Zeichen versehen)
18 Projekt Lebensplanung Übungen: 1. Erkundung der Landschaft: eigene Lebenslandschaften skizzieren: Als nächstes siehst du auf deiner Land- Vorstellung: Das Leben ist wie eine schaft einen Ort an dem du etwas Beson- Landschaft ausgebreitet. Standortbe- deres gefeiert hast als du schon älter warst. stimmung, „Wo bin ich jetzt?“ Keinen Geburtstag und auch nicht einer 2. Mit Musik und einer Bewegungsrei- von den allgemeinen Feiertagen. Nein, ein se das Labyrinth erkunden. Langsam besonderer Tag für dich (z. B. eine bestande- hindurchgehen ohne zu sprechen. Ein ne Prüfung, oder Familienzuwachs). Etwas, Ziel aussuchen, sich dort ganz lang- was in deinem Leben auf jeden Fall passiert sam hinbewegen. Ist es weit weg oder sein sollte und was du feiern möchtest, nah? Schnell erreichbar oder ein stei- male sie auf oder schreibe etwas dazu. niger Weg über Berge und Seen? An Dann male Leute auf, die auf deinem langen Kreuzungen kurz stehen bleiben, an Lebensweg unterwegs wichtig gewesen Sackgassen rückwärtsgehen, an Ein- sein könnten. Das können auch Personen bahnstrassen wenden, Umwege aus In Form einer Phantasiereise. Jeder und sein, die du noch gar nicht in deiner Ju- Neugierde in Kauf nehmen, einmal den Jede bekommt ein großes Blatt Papier von gend kennst, vielleicht Menschen mit kürzesten Weg suchen, den längsten der Rolle und Kreide, jeder arbeitet für einem besonderen Beruf oder mit einer beson- Weg nehmen. Am Rand versuchen zu sich. deren Fähigkeit. gehen, Begegnungen begrüßen, umein- Eine Rahmengeschichte wird erzählt: Am Ende stehst du vor einer ereignis- ander herum gehen, die Straßenseite Stell dir vor du bist jetzt alt, und schaust reichen Lebenslandschaft, schau noch mal wechseln. auf deine Lebenskarte zurück. alles genau an. Was darf auf keinen Fall feh- 3. Wieder am Anfangsstandort: schlie- Zuerst schaust du auf den Ort, wo alles len? Ergänze wenn nötig. ße kurz die Augen und stelle dir eine begann. An den Ort an den du noch eine Situation vor, die du dir in deinem Le- Erinnerung hast und der am Weitesten zu- Vorstellen der Patenschaftsidee, Fra- ben nicht wünscht, die aber passie- rückliegt, in deiner Kindheit. Dort machst du gen und Erläuterungen ren könnte, dann öffne die Augen und ein Kreuz, dann wanderst du langsam los • Erstellen einer „Einkaufsliste mit Er- suche dir einen Ort in der Landschaft mit deinem Stift, du ziehst eine Linie. Am wartungen“ an den Paten: aus, an dem dieses Ereignis stattfinden Anfang gehst du mal hierhin und dorthin, • Gegenleistung: könnte. Interviews. bist neugierig und probierst etwas aus. Die Was könntest du dafür geben? Erstelle 4. Bleibe dort stehen. Schließe die Augen Linie verändert sich, mal tanzt sie, mal wird auch hierfür eine Liste. Mache ganz und überlege dir jetzt ein erreichbares sie ganz langsam, mal dick mal dünn, je konkrete Vorschläge, die du auch wirk- Ziel, was du gerne möchtest, was dir nach Freude oder Lust und Angst. Weil es lich umsetzen kannst (Einkaufen, Hund Freude machen würde, wo du Lust zu dunkel ist oder dir etwas passiert ist, was ausführen …). Mit jedem werden Einzel- hast! (hier ruhig Beispiele benennen: nicht so schön war in deiner Zeit früher. gespräche geführt. ich möchte gerne eine 3 in Mathe Dann triffst du mit jemanden zusammen. • Was muss passiere, damit der Pate schaffen, ich möchte gerne Skateboard Du malst eine Person, die dir wichtig war schreiend wegläuft: sammelt gemein- fahren können, ich möchte gerne nette (das kann ein Strichmännchen sein, ein sam auf Karten. Freunde kennen lernen, ich möchte gutes oder böses Mondgesicht). Schreibe • Was müsst ihr tun, damit das nicht etwas an mir verändern) Ein Ziel das den Namen der Person auf! Dann gehst du passiert? Ebenfalls gemeinsam sam- du dir zutraust und sehr wichtig für dich weiter mit einer Linie. Dein Weg führt dich meln. ist, was nicht jemand Anderes will, an eine Lichtung. Du siehst dort ein Ge- sondern wirklich du selbst! Es soll auch bäude. Was ist das für ein Haus? Ein Haus Auswertung: eine Herausforderung sein. Frage dich aus deiner Erinnerung, (du malst es). Dort Die Zukunft ist schwer vorstellbar und nun, ob du das Ziel auch kontrollieren bleibst du eine Weile. Du malst ein Fenster, behaftet mit den Lebenserfahrungen der kannst oder bist du ganz abhängig von aus dem du schaust und träumst von deiner Eltern. Gar nicht optimistisch, sondern anderen? Wenn es so ist, dass es von Landschaft, in der du einmal gelebt haben sehr verhalten und zum Teil provokativ so viel Dingen abhängt, die du nicht möchtest. Wie sieht sie aus? Ist es eine projizierten die Jugendlichen, vor allem die beeinflussen kannst (viel Geld zum Bei- Stadt oder ein anderer Ort? Male diesen männlichen, sich selbst in Arbeitslosigkeit, spiel oder Menschen die du gar nicht Ort auf und mache eine Traumwolke drum- Einsamkeit und Armut. ändern kannst ), dann ändere dein Ziel herum. Kein Wunsch nach einer tropischen Insel, noch mal, geht es vielleicht anders Dann gehst du aus dem Haus weiter mit sondern eher der Wunsch nach Ehe und – mit Interviews die Schüler befragen und einem Strich hinaus in die Welt. Du wan- Kindern ist das Ziel der Mädchen. es konkretisieren. derst zu dem Ort, an dem du dein Geld verdient Insgesamt war es ein spannender Tag mit 5. Jetzt markiere dieses Ziel auf der Land- hast. Wie hast du dein Geld verdient? Male vielen überraschenden Geschichten der schaft mit einer großen runden Karte, eine Idee, die dir spontan kommt. Dann einzelnen SchülerInnen, aber auch für uns ist es weit weg oder nah? Was für ein schaust du auf den Weg zurück, was hast erstaunlich, wie wenig große Ideale und Hindernis könnte es auf dem Weg zum du unterwegs alles gemacht um dort hinzu- Wünsche geäußert werden können. Sie Ziel geben. Lege eine rote Karte an die kommen, male die Stationen auf. schätzen ihre eigenen Entscheidungs- und Stelle. (Interview) Gestaltungsmöglichkeiten sehr gering ein.
Projekt Lebensplanung 19 6.2. Theater und Musik Ziel: Förderung der Teamarbeit und Kreati- Wie funktioniert Provokation und was sagt vität, Spielfreude und Talentsuche mir Körpersprache über die Absichten des 6.4. Konzentration Nach den letzten sehr anstrengenden Mo- Provokateurs? und Bewegung dulen, nun etwas zum zur Auflockerung. Zwei Schwerpunkte: „Übe unablässig den Leib, mache • Theaterimprovisation • Musikimprovisation mit selbst gemach- ihn kräftig und gesund, um ihn ten Musikinstrumenten weise und vernünftig zu machen.“ Auswertung: Sich auf der Bühne zu präsentieren und Ge- Rousseau 1778 waltszenen zu spielen, macht vor allem den Jungs sehr viel Spaß. Allerdings haben sie auch Kritik annehmen können und Szenen Die Gastdozentinnen: Claudia Brunsemann und Experiment: „Geht lernen leichter mit Be- zwei und dreimal wiederholt. Christine Biemann. wegung?“ Es fiel ihnen schwer, sich in den Kleingrup- Gestaltung einer gemeinsamen Bewe- pen auf ein gemeinsames Thema zu eini- Auswertung: gungs-Choreographie, Massagetechniken gen. Teamarbeit ist bei vielen keine Stärke, Häufig verwechselten die SchülerInnen und Yoga wechselten sich in dieser Einheit häufig setzt sich nur der Lauteste und nicht die Rollenspiele mit Theaterszenen und ab. die beste Idee durch. In gemeinsamen legten sich sehr ins Zeug, um eine „gute Gesprächen kam diese Frustration zum Figur“ zu machen. Vor der Gruppe in be- Auswertung: Ausdruck: Die Gruppen, die gut zusammen- stimmten Situationen aber einmal zu ver- Noch nie stellte sich die Gruppe als so ru- arbeiten konnten, brachten auch die besten suchen, nicht der Macker zu sein, sondern hig und ausgeglichen dar. Szenen auf die Bühne. Besonnenheit zu zeigen, fiel besonders den Sie ließen sich auf die Bewegungseinheiten Jungen wieder schwer. ohne Murren ein und brachten am Ende Häufig mussten Szenen mehrere Male ge- gute Ergebnisse zustande. Der Ehrgeiz, die spielt werden, um zu zeigen, welche Ver- Übungen gut zu machen, war sehr hoch. haltensweisen welche Konsequenzen zur Der Schwierigkeitsgrad war so gehalten, Folge haben. dass es nur mit erhöhter Aufmerksamkeit In Reflexionsgesprächen wurde das Gese- zu schaffen war: Balancetechniken, Bewe- hene besprochen. gungsabläufe, Stocktechniken … 6.3. Gewaltprävention mit zwei Gastdozen- tinnen aus Hamburg Ziel: Verhaltenvorschläge in kritischen Situati- onen durch Rollenspiele üben. Verhaltensweisen in der U-Bahn und auf Schulhöfen. Wie kann ich eine Gewalteskalation verhin- dern? Wie kann ich einer Provokation durch MitschülerInnen aus dem Wege gehen?
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