Der SCHUFA Risiko- und Kreditkompass - Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf die Verbraucher?
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Der SCHUFA Risiko- und Kreditkompass Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf die Verbraucher? Vortrag Sachverständigenrat für Verbraucherfragen, 16. Dezember 2021, Berlin
Auf unserem Corona-Dashboard veröffentlichen wir Auswertungen zum Kreditverhalten von Unternehmen und Privatpersonen infolge der Corona-Krise Seit 2003 ermittelt der Risiko- und Kreditkompass Fakten und Trends zur Aufnahme von Konsumentenkrediten in Deutschland. Seit 2020 veröffentlichen wir Analysen des SCHUFA-Datenbestands auf unserem Corona-Dashboard, um Rückschlüsse über die Auswirkungen der Corona-Krise für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Unternehmen zu ziehen. Ergänzt werden diese Analysen durch Befragungen von Privatpersonen sowie Kleinstunternehmen und Soloselbständigen. www.schufa-kreditkompass.de 2 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
Welche Auswirkungen hat 01 die Corona-Pandemie auf die Verbraucher? 3 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
Die gute Nachricht: Das Rückzahlungsverhalten blieb auch im Corona-Jahr 2020 konstant… 4 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
… und über 90 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher haben weiterhin eine positive Kreditbiographie. 5 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
Die regionalen Unterschiede der vergangenen Jahre sind 2020 weitgehend gleich geblieben – unabhängig von Corona. Anteil der Personen mit mindestens einem weichen oder harten Negativmerkmal Auf unserem Corona-Dashboard finden Sie eine interaktive Deutschlandkarte. 6 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
Der von der SCHUFA entwickelte Privatverschuldungsindex (PVI)… … ist eine statistische Kennzahl, die als Maßstab für die Entwicklung der privaten Ver- und Überschuldung in Deutschland angesehen werden kann. Der PVI zeigt, wie stark kritische Anzeichen der privaten Verschuldung in einzelnen geographischen Regionen Deutschlands ausgeprägt sind. Zugleich ermöglicht der PVI Prognosen, die – basierend auf dem von der SCHUFA entwickelten Risikomodell und den dort definierten drei kritischen Warnstufen Gelb, Orange und Rot – die mittelfristige Entwicklung kritischer Anzeichen privater Verschuldung aufzeigen. 8 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
Gesamtdeutscher PVI verbessert sich – doch es gibt erhebliche regionale Unterschiede. Die Entwicklung des PVI für Gesamtdeutschland war im Zeitraum 2019 bis 2020 positiv. Der PVI verbesserte sich 2020 um 60 Punkte auf 931 Punkte. Das entspricht einem Rückgang des PVI- Werts von 6,1 Prozent. Für das laufende Jahr prognostiziert die SCHUFA einen gesamtdeutschen PVI-Wert von 855 Punkten, was einer Verbesserung um 8,2 Prozent entspricht. Wie in den vergangenen Jahren zeigen die aktuellen Auswertungen ein Nord-Süd-Gefälle: So wiesen die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg die niedrigsten und damit besten Indexwerte auf. 9 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
Der Weg aus der Überschuldungslage ist möglich, dies zeigen die Wanderungsbewegungen innerhalb der Risikogruppen Während die Mehrzahl der Personen, die 2015 kein Überschuldungsrisiko aufwiesen, sich also in der Warnstufe Grün befanden auch 2020 kein merkliches Überschuldungsrisiko hatten, sind in den anderen Warnstufen deutlich stärkere Wanderungsbewegungen auszumachen: Knapp einem Viertel der Menschen mit einem hohen Überschuldungsrisiko 2015 (Stufe Rot) gelang es, alle Risikomerkmale abzulegen und 2020 bereits wieder ohne merkliches Überschuldungsrisiko eingestuft zu werden. Aber immer noch gut die Hälfte der Personen der Warnstufe Rot im Jahr 2015 fand sich auch 2020 in dieser höchsten Warnstufe wieder und konnte somit ihre Überschuldungsgefahr nicht verringern. 10 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
03 Was zeigen die vergangenen Monate? 11 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
Die Zahl der Personen mit neuen Zahlungsstörungen ist nach wie vor auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Anzahl der Personen mit neuen Zahlungsstörungen zeigte sich nach unseren Zahlen während der Pandemie durchgängig stabil im Rahmen der normalen Schwankungen. In 2021 lag der Index ständig unter dem vorpandemischen Mittel aus 2019, über weite Strecken sogar deutlich darunter. Wir können also in 2021 eine leicht verbesserte Zahlungsmoral bei Privatkunden im Vergleich zu 2019 feststellen. Die letzten Wochen weisen einen leichten Anstieg auf das Niveau von 2019 auf. 12 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
Bei den Privatinsolvenzen ist bisher keine für uns erkennbare Corona-bedingte Steigerung vorhanden. Bei den Insolvenzen ist in den Jahresvergleich Index "Neue Privatinsolvenzen (IE)" letzten Wochen ein leichter aber 2,0 kontinuierlicher Anstieg erkennbar, wobei das Niveau hier etwas über 1,8 dem des Vor-Corona-Jahres 2019 1,6 liegt. 1,4 Ursächlich dürfte hierfür primär immer noch die Abarbeitung eines 1,2 Rückstaus sein, der teilweise durch 1,0 die geänderte Gesetzeslage, teilweise durch reduzierte 0,8 Beratungsmöglichkeiten während 0,6 der Lockdowns bedingt war. Sekundär dürften aber auch andere 0,4 Faktoren, wie die Änderung des 0,2 Insolvenzrechtes und Corona- 0,0 bedingt veränderter Verhältnisse in KW 01 KW 02 KW 03 KW 04 KW 05 KW 06 KW 07 KW 08 KW 09 KW 10 KW 11 KW 12 KW 13 KW 14 KW 15 KW 16 KW 17 KW 18 KW 19 KW 20 KW 21 KW 22 KW 23 KW 24 KW 25 KW 26 KW 27 KW 28 KW 29 KW 30 KW 31 KW 32 KW 33 KW 34 KW 35 KW 36 KW 37 KW 38 KW 39 KW 40 KW 41 KW 42 KW 43 KW 44 KW 45 KW 46 KW 47 KW 48 KW 49 KW 50 KW 51 KW 52 KW 53 den Familien, eine Rolle spielen. Daten IE 2019 gemittelt Daten IE 2020 gemittelt Daten IE 2021 gemittelt 13 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
Die Zahl neuer Kreditverträge hat sich wieder stabilisiert. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ratenkreditverträge im November sind stark von Sondereffekten geprägt. Ohne diese befänden sich die Zahlen weitestgehend auf dem Niveau vor der Pandemie. Während der Lockdown-Phasen beobachteten wir einen Einbruch bei neuen Kreditverträgen. Hierbei spielt sicherlich die Schließung von Point of Sales wie Elektromärkten, Autohäusern und Möbelhäuser eine wichtige Rolle. Mit dem Ende des harten Lockdowns stieg die Zahl der neuen Kreditverträge zum Ende 2020 wieder an. 14 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
Klarer Gewinner der Corona-Pandemie ist der Online-Handel. Bedingt durch den Lockdown und die Schließung des stationären Handels verlagern die Menschen in Deutschland ihren Konsum ins Internet. Ein Indikator hierfür ist die Anzahl an Anfragen, die Online- Händler an die SCHUFA stellen, zum Beispiel um die Bonität oder Identität eines potenziellen Kunden zu prüfen. 2021 liegt keine stetige Steigerung mehr vor, sondern eine ähnliche Entwicklung wie in den Vorjahren. 15 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
Mit Verbraucher- 04 befragungen gehen wir in die Tiefe. 16 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
Der Anteil der Personen mit Einkommenseinbußen hat sich nicht verändert. Aber in Teilen müssen die Menschen finanzielle Anpassungen vornehmen. Der Anteil der Verbraucher, die durch Corona Einbußen im Der Anteil der Befragten, die beispielsweise auf Ersparnisse Haushaltseinkommen haben, liegt stabil bei knapp unter 40 zurückgegriffen haben, ist von 30 Prozent (Juni) auf 35 Prozent. Auch der Anteil der Verbraucher, die verstärkt Prozent gestiegen. Auch haben mehr Personen Zahlungen sparen konnten, hat sich von Februar (26 Prozent) bis oder Raten stunden lassen. Größere Anschaffungen sind November 2021 (24 Prozent) nicht signifikant geändert. ebenfalls zunehmend zurückgestellt worden. 17 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
Der Blick zurück zeigt: Junge Menschen und einkommensschwache Haushalte haben während Corona besonders gelitten. Junge Menschen sind häufiger von Einkommenseinbußen Einkommensschwache Haushalte haben nicht nur größere im Zuge der Corona-Pandemie betroffen. (Februar 2021) Zukunftssorgen und Angst vor finanziellen Verlusten als einkommensstarke Haushalte. Sie müssen auch sehr viel häufiger auf Rücklagen zurückgreifen oder größere Ausgaben verschieben. (Februar 2021) 18 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
Die Corona-Pandemie hat das Konsum und Mobilitätsverhalten massiv verändert. Nicht mal ein Drittel der Verbraucherinnen und Verbraucher Viele Menschen meiden Bus und Bahn und nutzen dafür (30 Prozent) gibt an, dass sich ihr Einkaufsverhalten nach stärker das Auto. Allerdings verzichten auch viele Wiedereröffnung vieler Geschäfte weitgehend normalisiert Verbraucherinnen und Verbraucher auf das Auto. hat. 19 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
Die Grundstimmung der Menschen hat sich wieder etwas eingetrübt. Verantwortlich dafür sind nicht zuletzt steigende Preise. Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) gibt an, eher Vor allem die Angst vor einer Wirtschaftskrise ist groß und oder sehr sorgenvoll in die Zukunft zu blicken. allem in der liegt mit 57 Prozent weit höher als noch im Juni mit 41 Gruppe mit einem Haushaltseinkommen von unter 2.000 Prozent. Am meisten fürchten die Befragten steigende Euro ist die Zukunftsangst sehr ausgeprägt und liegt mit 65 Preise (74 Prozent), v.a. bei Energie (79 Prozent) sowie Prozent weit über dem Durchschnitt. höhere Abgaben und Steuern (70 Prozent). 20 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
Außerdem im Fokus: 05 Kleinstunternehmen und Soloselbständige 21 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
Ein kurzer Rückblick: Die gewerbliche Kreditaufnahme zu Beginn der Pandemie 2020 stieg zunächst an. Zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 war ein deutlicher Anstieg der Anfragen von Finanzierungsinstituten bei der SCHUFA infolge von Kreditanfragen von Gewerbetreibenden, Freiberuflern und eingetragenen Kaufleuten festzustellen. Am stärksten waren die Anfragen nach Krediten im Gastgewerbe, das Gastronomie und Beherbergung zusammenfasst, im März 2020 gestiegen und schnellten dann um 120 Prozent gegenüber dem Jahresdurchschnitt 2019 nach oben. Ähnlich, aber zeitlich etwas nach hinten versetzt, war die Entwicklung in der Reisebranche. 22 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
Aktuell liegt das Volumen gewerblicher Anfragen 2021 tendenziell niedriger als in den Vorjahren. Das Anfragevolumen im November 2021 lag zwar weiterhin niedriger als in den Vorjahreszeiträumen, stieg aber insgesamt leicht an, vor allem im Verarbeitenden Gewerbe und zuletzt im Einzelhandel. 23 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
Die Negativquote bei den Gewerbetreibenden ist weiterhin sehr niedrig. Die SCHUFA hatte im Oktober 2021 lediglich zu 9,4 Prozent der Gewerbetreibenden, Freiberuflern oder eingetragenen Kaufleuten in Deutschland mindestens ein Negativmerkmal gespeichert. Dieser Wert liegt damit - wie bereits in den vorherigen Monaten - leicht unter dem des Vorjahreszeitraums. Durch die Corona-Pandemie hat sich also bisher die vertragsgemäße Bedienung von Krediten seitens Gewerbetreibender, Freiberufler oder eingetragener Kaufleute nicht verschlechtert. 24 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
Situation von Soloselbständigen und Kleinstunternehmen trotz vierter Welle noch stabil. Trotz der vierten Corona-Welle bewerten die Von einer flächendeckenden Erholung kann jedoch nicht Soloselbständigen und Kleinstunternehmen die Lage ihres die Rede sein. So gehen 48 Prozent der Soloselbständigen Unternehmens weiter überwiegend als positiv. Die Corona- für dieses Jahr von einem geringeren Umsatz gegenüber Hilfen aber auch die Öffnungen nach den Lockdowns dem Vor-Krisen-Jahr 2019 aus. haben offensichtlich Wirkung gezeigt. 25 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
Zufriedenheit mit der Corona-Politik massiv gesunken. Mehrheit ist für strengere Maßnahmen. Weniger positiv ist die Stimmung, wenn es um die Corona- Der Aussage „Ich wünsche mir noch strengere Politik der Regierung geht. Nur noch 44 Prozent der Maßnahmen, um die Pandemie zu bekämpfen“ stimmen 55 Befragten beider Gruppen halten die staatlichen Corona- Prozent der Soloselbständigen und 54 Prozent der Maßnahmen für angemessen. Kleinstunternehmen zu. 26 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
Rückblick: Kritik ist von Kleinstunternehmern und Soloselbständigen auch an der Art und Weise geübt worden, wie die Hilfen ausbezahlt wurden. (März 2021) Doch die Zufriedenheit mit diesen Maßnahmen ist gering. Nur 29 Prozent der Soloselbständigen und 39 Prozent der Kleinstunternehmen sind eher oder sehr zufrieden mit den Hilfsmaßnahmen von Bund und Ländern. Die Gründe: Die Befragten sind der Meinung, dass Soloselbständige und Kleinstunternehmen bei der Auszahlung benachteiligt werden oder diese zu lange dauern, dass private Ausgaben nicht berücksichtigt werden und dass es zu viele unklare Einschränkungen und Voraussetzungen gibt. 27 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
Vielen Dank. Wir freuen uns auf den Kontakt mit Ihnen. Haben Sie Fragen zum SCHUFA Risiko- und Kreditkompass? Dann schreiben Sie uns : csr@schufa.de Aktuelle Analysen finden Sie auf: www.schufa-kreditkompass.de 28 I Präsentation SCHUFA Risiko- und Kreditkompass
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