Deutsche Feuerwehr-Zeitung - Kohlhammer Feuerwehr
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DEUTSCHE FEUERWEHR-ZEITUNG November 2018 Deutsche Feuerwehr-Zeitung Offizielles Organ des Deutschen Feuerwehrverbandes | Reinhardtstraße 25 | 10117 Berlin Kontakt über: Telefon 030.288848800 | Fax 030.288848809 | info@dfv.org | www.feuerwehrverband.de Feuerwehr fordert: »Schützen Sie uns vor Gewalt« angehörigen in Deutschland. Begleitend gibt es einen Online-Clip (www.youtube. de/112willkommen) sowie Aufkleber, die unter www.feuerwehrversand.de bestellt werden können. Unterstützt wird die Kam- pagne durch das Projekt »Faktor 112« im Rahmen des Bundesprogramms »Zusam- menhalt durch Teilhabe« des Bundesmi- nisteriums des Innern, für Bau und Hei- mat. »Ich bin fest davon überzeugt, dass die Menschen bei Einführung eines allge- meinen Dienstpflicht-Jahres dann auch wieder mehr Respekt gegenüber den Feu- erwehrleuten im Einsatz zeigen werden«, erklärte DFV-Präsident Hartmut Ziebs. Für »Wir fordern die Gesellschaft, insbesondere Politik, Justiz, Bevölkerung und Medien, dazu auf, sich ihn stehe hierbei im Mittelpunkt, »dass wir ihrer Verantwortung zu stellen und uns vor Gewalt zu schützen«, verdeutlichen die 170 Delegierten und Gäste aus ganz Deutschland. junge Menschen wieder verstärkt an die Gesellschaft und die Gemeinschaft heran- Die 65. Delegiertenversammlung des vor uns zu stellen«, verlangte DFV-Präsi- führen können«, so der DFV-Präsident. Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) dent Hartmut Ziebs. »Feuerwehrleute sind immer mehr Ge- hat in Erfurt (Thüringen) die Resolution »Rettungsmaßnahmen dauern ihre walt ausgesetzt. Diesem Geschehen ist mit »Unsere Einsatzkräfte – unsere Sicherheit! Zeit. Wir wollen professionell helfen. Jeder allen Möglichkeiten des staatlichen und Nein zur Gewalt gegen Feuerwehrange- Fehler kann tödlich sein. Aber wir haben zivilgesellschaftlichen Handelns entge- hörige« beschlossen. »Der Respekt und nicht die Zeit, uns noch einen Parkplatz genzuwirken – von konsequenter Anwen- die Unterstützung der Einsatzkräfte der zu suchen. Es kann daher vorkommen, dung des verschärften Strafrechts bis hin Feuerwehren und der Rettungsdienste dass wir die Straße blockieren. Es ist in zur Prävention«, bekräftigte Udo Götze, haben in den vergangenen Jahren immer solchen Situationen nicht cool, die Ret- Staatssekretär im Thüringer Ministerium mehr nachgelassen. Einsatzkräfte werden tungskräfte anzupöbeln. Das beschleunigt für Inneres und Kommunales. Er erklär- häufiger bei der sachgerechten Ausübung nicht unsere Arbeit«, so DFV-Vizepräsident te, dass für eine gesamtgesellschaftlich ihrer Tätigkeit behindert und sogar verbal Lars Oschmann bei seinem bewegenden verstandene Kriminalprävention die Ko- und körperlich angegriffen«, verdeutlich- Appell zum Thema »Gewalt gegen Einsatz- ordinierung von Aufgaben verschiedener ten die 170 Delegierten aus ganz Deutsch- kräfte«. »Bei aller Individualität darf man Träger notwendig sei. »Wir brauchen eine land. »Wir fordern daher die Gesellschaft, nicht vergessen, dass die Gesellschaft nur gute Vernetzung, um Ihnen in Ihrer tägli- insbesondere Politik, Justiz, Bevölkerung funktioniert, wenn alles zusammenspielt«, cher Arbeit zu helfen«, wandte er sich an und Medien, dazu auf, sich ihrer Verant- erklärte Oschmann. Die Delegierten aus die Delegierten. »Sicherheit geht vor kom- wortung zu stellen und uns vor Gewalt zu ganz Deutschland beschlossen einstimmig merziellen Interessen«, resümierte Steffen schützen«, so die Forderung. die Resolution »Unsere Einsatzkräfte – un- Linnert, Beigeordneter für Bürgerservice, »Feuerwehrleute setzen sich täglich der sere Sicherheit! Nein zur Gewalt gegen Sicherheit und Wirtschaft der Stadt Erfurt. Gefahr aus, im Einsatz, zum Schutz der Feuerwehrangehörige« (siehe Seite B). Menschen, selber verletzt oder gar getötet Vorausgegangen waren der Resolution Forderungen zu Katastrophen- zu werden. Da sind tätliche Angriffe ge- ein Positionspapier des DFV-Präsidiums schutz und Unfallversicherung genüber Feuerwehrleuten unverzeihlich, sowie die Möglichkeit zur basisdemo- »Wer die Feuerwehren im Rahmen der Si- und die Gesellschaft hat sich schützend kratischen Mitarbeit für alle Feuerwehr- cherheit in unserem Land nicht ordentlich 11/18 Deutsche Feuerwehr-Zeitung A
DEUTSCHE FEUERWEHR-ZEITUNG Unsere Einsatzkräfte – unsere Sicherheit! Nein zur Gewalt gegen Feuerwehrangehörige Der Respekt und die Unterstützung der Einsatzkräfte der Feuerwehren und Rettungsdienste haben in den letzten Jahren immer mehr nachgelassen. Einsatzkräfte werden häufiger bei der sachgerechten Ausübung ihrer Tätigkeit behindert und sogar verbal und körperlich angegriffen. Deshalb fordert die 65. Delegiertenversammlung des Deutschen Feuerwehrverbandes: 1. Mehr Respekt vor Einsatzkräften Feuerwehrmänner und -frauen sind zur Stelle, wenn Menschen in Not sind. Sie riskieren dabei sowohl in der Brandbekämpfung als auch im Rettungsdienst uneigennützig und oftmals im Ehrenamt ihr eigenes Leben. Als zentrale Säule der Gefahrenabwehr ist die Feuerwehr auf Unterstützung und Respekt bei der Ausübung ihrer Aufgaben angewiesen. Ohne den Menschen als Hauptakteur im Einsatz ist das Konzept Feuerwehr nicht denkbar. Jedoch kann dieses Engagement nur dauerhaft und nachhaltig sichergestellt werden, wenn der notwendige gesamtgesellschaftliche Respekt vor den Einsatzkräften gegeben ist. Der Schutz von Feuerwehrange- hörigen ist daher für unser funktionierendes Feuerwehrwesen wie auch das Gemeinwesen insgesamt unerlässlich. 2. Sensibilisierung der Bevölkerung Wir erkennen an, dass die Unterstützung der Einsatzkräfte bereits auf der Ebene von Bund und Ländern in unterschiedlichen Maß- nahmen und Projekten wahrgenommen wird. So führt die Bundesregierung die Kampagne »Stark für Dich. Stark für Deutschland« durch, um auf den Wert des Dienstes der Einsatzkräfte aufmerksam zu machen. Auch zahlreiche Landesfeuerwehrverbände haben mit regionalen Kampagnen auf das Thema aufmerksam gemacht und damit wertvolle Beiträge zur Sensibilisierung der Bevölkerung geleistet. Kommunale Spitzenverbände wie Gewerkschaften setzen sich in vielfältiger Form für die öffentlich beschäftigten wie eh- renamtlich tätigen Einsatzkräfte ein. Zur Erhöhung der Effektivität dieser Bemühungen sollten die unterschiedlichen Kampagnen und Projekte in einer bundesweiten, konzertierten und nachhaltigen Kampagne zusammengeführt werden. Durch eine derartige Kampagne sollte eine breite Debatte in der Öffentlichkeit ausgelöst und die Bürger dazu motiviert werden, die sachgerechte Aus- übung der Tätigkeit der Einsatzkräfte zu unterstützen. 3. Werte vermitteln, Werte schätzen Wertevermittlung findet bereits früh im Elternhaus statt. Soziales Miteinander wird in Kindertagesstätten und in schulischen Ein- richtungen erlernt. Bislang klären die Feuerwehren im Rahmen der Brandschutzerziehung über ihre Arbeit auf. Diese Angebote müssen erweitert werden, damit Kinder und Jugendliche ehrenamtliche Arbeit kennen und wertschätzen lernen. Hierzu ist eine starke Berücksichtigung von Bildungsangeboten zum Thema »Ehrenamt in schulischen Einrichtungen« nötig. 4. Strafverschärfung und konsequente Strafverfolgung Um Gewalttaten zu verhindern und ein klares Signal setzen zu können, müssen verbale Bedrohungen und Gewaltaufrufe, die bis- lang unterhalb der Schwelle der Strafbarkeit liegen, zwingend strafrechtlich verfolgt werden können. Die zum besseren Schutz von Polizei- und Rettungskräften vorgenommene Verschärfung des Strafrechts ist ein richtiger Schritt. Darüber hinaus sollte eine feindliche oder gleichgültige Haltung gegenüber allen öffentlichen Beschäftigten und Ehrenamtlichen, die sich tagtäglich für das Gemeinwohl einsetzen, grundsätzlich bei der Strafzumessung berücksichtigt werden. Jeder Angriff auf Feuerwehrangehörige be- deutet auch eine Gefährdung unserer inneren Sicherheit und richtet sich damit auch immer mittelbar gegen den Täter und die Gesellschaft selbst. Es ist daher im Interesse der Gesellschaft, dass die Strafverfolgung und Aburteilung durch Gerichte in diesem Bereich konsequent erfolgt. 5. Feuerwehrangehörige nicht im Stich lassen Betroffene Feuerwehrangehörige brauchen niedrigschwellige Meldeangebote für Vorfälle jeglicher Art. Den Einsatzkräften muss sowohl die Notwendigkeit der Meldung selbst als auch der Meldeweg klar vermittelt werden. Außerdem sollte der Dienstherr seinen Einsatzkräften Hilfsangebote zur Seite stellen – sei es in Form von rechtsberatender oder psychosozialer Unterstützung. Ebenfalls muss im gebotenen Umfang für Aufklärungs- und Schulungsmaßnahmen Sorge getragen werden. Der Deutsche Feuerwehrverband setzt sich für die Einrichtung einer zentralen bundesweiten Anlaufstelle für Betroffene von Gewalt ein. Ziel ist die Etablierung einer flächendeckenden Beratungsstruktur für Betroffene. Wir fordern daher die Gesellschaft, insbesondere Politik, Justiz, Bevölkerung und Medien, dazu auf, sich ihrer Verantwortung zu stellen und uns vor Gewalt zu schützen. Die Resolution wird vom Deutschen Städtetag, dem Deutschen Landkreistag sowie dem Deutschen Städte- und Gemeindebund mitgetra- gen. Sie steht unter www.feuerwehrverband.de/keinegewalt.html zum Herunterladen bereit. B Deutsche Feuerwehr-Zeitung 11/18
DEUTSCHE FEUERWEHR-ZEITUNG links: »Die Gesellschaft hat sich schützend vor uns zu stellen«, verlangte DFV-Präsident Hartmut Ziebs. rechts: »Es ist nicht cool, die Rettungskräfte anzu- pöbeln. Das beschleunigt nicht unsere Arbeit«, so DFV-Vizepräsident Lars Oschmann. (Fotos: M. Oestreicher) links: »Feuerwehrleute sind immer mehr Gewalt ausgesetzt. Diesem Geschehen ist mit allen Möglichkeiten des staatlichen und zivilgesellschaftlichen Handelns entgegenzuwirken«, bekräftigte Staatssekretär Udo Götze. rechts: Gewalt, Katastrophenschutz und Unfallversicherung waren die großen Themen bei der 65. Delegiertenversammlung des DFV soll es den optimalsten Unfallversiche- rungsschutz im Falle eines Unfalles ge- ben«, ergänzte er zur Anerkennung von ehrenamtlichem Engagement. Die Thema- tik wird aktuell auf Initiative einer Bundes- tagsfraktion im Bundestag beraten. Einen umfangreichen Erfahrungsbe- richt des Waldbrand-Einsatzes in Schwe- den gab der niedersächsische Brandrat Martin Voß. Er gab den Delegierten und Gästen im Congress Center Einblicke in Ablauf und Organisation des ersten Einsat- zes deutscher Kräfte im Rahmen des EU- Gemeinschaftsverfahrens. Im Vorfeld der Delegiertenversamm- lung hatte der Thüringer Feuerwehr- Verband zu einer Festveranstaltung zum 170 Delegierte aus ganz Deutschland reisten zur Tagung des höchsten DFV-Verbandsorgans nach Erfurt. 150-jährigen Jubiläum geladen. Zudem fand im Augustiner-Kloster ein Ökume- ausstattet, der meint es auch mit der inne- ten Löschfahrzeuge, Schlauchwagen und nischer Gottesdienst statt. Der Deutsche ren Sicherheit Deutschlands nicht ernst«, ABC-Erkundungsfahrzeugen für den Kata- Feuerwehrverband dankt der Daimler AG forderte Hartmut Ziebs den Bund zudem strophen- und Zivilschutz auf. sowie der Telekom Deutschland GmbH für im Rahmen der Versammlung zu notwen- »Dort, wo der Bund Einfluss nehmen die freundliche Unterstützung der 65. De- digen Ersatzbeschaffungen der überalter- und auch Geld in die Hand nehmen kann, legiertenversammlung. (sda) 11/18 Deutsche Feuerwehr-Zeitung C
DEUTSCHE FEUERWEHR-ZEITUNG IF Star 2018 geht nach Niederbayern Die Freiwillige Feuerwehr Neufahrn in Mühe in ihre Bewerbungen gesteckt. Be- Den zweiten Platz belegte in diesem Niederbayern hat beim Feuerwehr-Inno- sonders mit selbst gedrehten Videos haben Jahr die Freiwillige Feuerwehr Endingen vationspreis IF Star 2018 den ersten Platz die Gewinner ihre Konzepte eindrucksvoll (Baden-Württemberg). Diese hat eine belegt. Für ihren Prototyp, der das auto- demonstriert«, lobte Arno Vetter. Außer Dreifachwicklung ausgearbeitet, mit der matische Setzen von Faltsignalen bei der der Bronzeskulptur IF Star erhielten die Schläuche schneller einsatzbereit sind. Verkehrsabsicherung ermöglicht, über- drei Gewinner Preisgelder von insge- Anlass für die Idee: Vor den Einsätzen der reichte Arno Vetter, Abteilungsleiter Risk samt 10 000 Euro. »Die Feuerwehren ha- Feuerwehr hatten sich die Schläuche ver- Management Gewerbe/Industrie bei der ben wichtige Probleme erkannt und mit knotet. Dies kann bei der Dreifachwick- SV SparkassenVersicherung, am 29. Sep- Einfallsreichtum und nachhaltigen Ide- lung nicht passieren, denn die Schläuche tember den Innovationspreis IF Star an en gelöst – etwa bei der Weiterbildung, werden miteinander verbunden und im Martin Schindlbeck von der Freiwilligen Schadenprävention oder Verkehrsabsiche- Tragekorb aufgewickelt. Die Wicklung ist Feuerwehr Neufahrn. Der zweite Platz rung«, sagte Hartmut Ziebs, Präsident des zudem platzsparend, denn es wird für das ging an die Freiwillige Feuerwehr aus En- Deutschen Feuerwehrverbandes. Ausbringen der Schläuche nur noch eine dingen am Kaiserstuhl für eine neue Tech- Zugführer Martin Schindlbeck von der Distanz von 15 Metern statt bislang 40 Me- nik der Schlauchaufwicklung, den dritten Freiwilligen Feuerwehr Neufahrn in Nie- tern benötigt. Für die Technik kann jeder Platz belegten die Freiwillige Feuerwehr derbayern entwickelte einen Prototyp, Schlauchtragekorb verwendet werden. Die Gewinner des IF Stars 2018 freuten sich mit Vertretern der öffentlichen Versicherer und des Deutschen Feuerwehrverbands über die Auszeichnung. (Foto: M. Oestreicher) Balingen und die Stadtjugendfeuerwehr mit dem die Feuerwehren nur noch drei Die Freiwillige Feuerwehr und die Stadt- Balingen mit einem neuen mobilen Aus- Sekunden benötigen, um eine Unfallstelle jugendfeuerwehr Balingen konnten sich bildungssystem. Bereits zum fünften Mal abzusichern. »Die Einsatzkräfte müssen über den dritten Platz freuen. Mit ihrem würdigen die öffentlichen Versicherer ge- nicht mehr aus dem Fahrzeug aussteigen BalFeu-Ausbildungssystem können Kin- meinsam mit dem Deutschen Feuerwehr- und zum Verkehrssicherungsanhänger der und Jugendliche Löschangriffe und verband die drei innovativsten Neuent- (VSA) gehen, um die Faltsignale und Blitz- technische Hilfeleistungen in der Theorie wicklungen bei deutschen Feuerwehren, leuchte aufzustellen. So können wir Un- besprechen, üben und vertiefen. Die Si- die dazu beitragen, Personen- und Sach- fälle verhindern und die Einsatzstellen vor mulation ermöglicht ihnen, die Taktiken schäden zu mindern oder zu vermeiden. allem auf mehrspurigen Straßen schneller spielerischer und schneller zu erlernen. Die vierköpfige Fachjury, bestehend absichern«, erklärt Martin Schindlbeck. Das System aus Magnetfiguren, Bauteilen aus Experten der öffentlichen Versicherer, »Mein Ziel ist es, mit diesem Prototyp Her- und laminierten Magnetkarten passt in DFV-Fachbereichsleiter Michael Axinger steller auf unsere Bedarfe aufmerksam zu einen kleinen handlichen Koffer. Auf die- und dem stellvertretenden Bundesge- machen. Ich hoffe auf eine Zusammenar- se Weise können Kinder und Jugendliche schäftsführer Rudolf Römer, überzeugte beit mit den Herstellern von VSA, um die- den Einsatz nicht nur im Schulungsraum die hohe Qualität der drei ausgezeichne- se Technik zur Serienreife zu bringen, da- üben, sondern auch vor Ort bei prakti- ten Projekte. »Auch in diesem Jahr haben mit sie allen Feuerwehren zur Verfügung schen Übungen noch einmal simulieren. die Feuerwehren wieder viel Zeit und stehen kann.« (VoeV/sda) D Deutsche Feuerwehr-Zeitung 11/18
DEUTSCHE FEUERWEHR-ZEITUNG Feuerwehr-Delegation spricht mit Bundespräsident Erstmals konnte eine Delegation von Feu- brennen«, berichtet der Verbands-Chef Dr. Karsten Homrighausen (BE), LFV- erwehrangehörigen unter Leitung des vom Termin im Berliner Schloss Bellevue. Vizepräsident Gerhard Lai (BW), Ju- Präsidenten des Deutschen Feuerwehrver- Das Spektrum reichte hierbei von Nach- gendfeuerwehrwart Tom Noquer (NW), bandes (DFV), Hartmut Ziebs, im direkten wuchsgewinnung über Vielfalt, Rahmen- DFV-Vizepräsident Hermann Schreck, Gespräch mit Bundespräsident Frank-Wal- bedingungen des Ehrenamtes und soziale Feuerwehrfrau Carine Stephanie Tchouta ter Steinmeier die aktuellen Herausforde- Absicherung bis hin zu Gewalt gegen Ein- (BB) und DFV-Bundesgeschäftsführerin rungen für die Feuerwehren in Deutsch- satzkräfte und Anerkennungskultur. „In Dr. Müjgan Percin schilderten ihre Feuer- land darstellen. Der direkten Einladung vielen Aspekten wie etwa der schwierigen wehrerfahrungen aus den verschiedensten des Bundespräsidenten war Ziebs gerne Freistellung von Feuerwehrangehörigen Perspektiven. Hier kamen Jugendarbeit gefolgt: »Gemeinsam mit Feuerwehran- durch einige öffentliche Arbeitgeber gibt und Generationen übergreifende Zusam- gehörigen aus vielen verschiedenen Berei- es Ansatzpunkte für weitere Gespräche“, menarbeit, Frauenförderung und Integra- chen konnten wir in einem persönlichen, resümiert Hartmut Ziebs. tion von Geflüchteten genauso zur Sprache sehr ausführlichen Gespräch schildern, Landesfrauenbeauftragte Andrea wie die Unterschiede von ehrenamtlichem welche Themen uns unter den Nägeln Fürstberger (BY), Landesbranddirektor Engagement und Berufsfeuerwehr. (sda) Feuerwehrangehörige aus vielen unterschiedlichen Bereichen schilderten dem Bundespräsidenten, welchen aktuellen Herausforderungen sich die Feuerwehren in Deutschland stellen müssen. (Fotos: Bundesregierung/G. Bergmann) Logo für 29. Deutschen Feuerwehrtag vorgestellt zukunftsfähigen Brand- und Katastro- phenschutzes, insbesondere unter den Aspekten der Digitalisierung. Zielführen- de Konzepte der Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung stehen ebenso im Blickpunkt wie eine engere Zusammenarbeit in der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr auf europäischer Ebene und darüber hinaus. Im Rahmen des Deutschen Feuerwehrta- ges werden auch Anstöße für die Stärkung Bürgerschaftlichen Engagements, für eine vielfältige Jugendarbeit und für die inter- Der 29. Deutsche Feuerwehrtag verbin- mut Ziebs, Präsident des Deutschen Feuer- kulturelle Öffnung gegeben. det Menschen und Momente. Er steht für wehrverbandes (DFV). Dies spiegelt sich Durch die Verbindung mit der zeit- nachhaltige Impulse und internationale auch im Veranstaltungslogo wider. gleich stattfindenden Weltleitmesse IN- Einblicke. Von ihm gehen politische Posi- Der 29. Deutsche Feuerwehrtag wird TERSCHUTZ erwartet der DFV mehr als tionen und fachliche Entwicklungen aus. vom 15. bis 20. Juni 2020 in der nieder- 200 000 Fachbesucher mit Begleitperso- »Der 29. Deutsche Feuerwehrtag ist für sächsischen Landeshauptstadt Hannover nen in der Stadt und Region Hannover so- uns der Aufbruch in die Digitalisierung der stattfinden. Von ihm sollen nachhaltige wie eine signifikante Internationalität. Der Feuerwehrwelt. Hier in Hannover wollen Impulse ausgehen für innovative Lösun- Deutsche Feuerwehrverband ist ideeller wir die Zukunft gestalten«, erläutert Hart- gen im Sinne eines leistungsfähigen und Träger der INTERSCHUTZ. (sda) 11/18 Deutsche Feuerwehr-Zeitung E
DEUTSCHE FEUERWEHR-ZEITUNG Konferenz zur zivil-militärischen Zusammenarbeit Als besonderer Ausdruck der guten den. DFV-Präsident Hartmut Ziebs und rungssicherstellung sowie Cybersi- Kooperation zwischen dem Deutschen der stellvertretende Bundesgeschäfts- cherheit. Aufwändige Vorführungen Feuerwehrverband und dem Kom- führer Rudolf Römer nahmen an der etwa zur Brandbekämpfung durch die mando Territoriale Streitkräfte wur- dreitägigen Veranstaltung zum Thema schweizerische Miliz ergänzten das den DFV-Vertreter zur zweiten trina- Schutz kritischer Infrastrukturen im Programm. Die nächste trinationale tionalen Konferenz zivil-militärische schweizerischen St. Gallen teil. Die Ver- Konferenz findet 2020 in Österreich Zusammenarbeit von Deutschland, bandsvertreter besuchten Workshops zu statt. (sda/Fotos: Schweizerische Bundesver- Österreich und der Schweiz eingela- den Bereichen Trinkwasser- und Ernäh- waltung) Dank an Einsatzkräfte bei Meppener Moorbrand »Brände in einem Moorgebiet sind lang- Karl-Heinz Banse, Präsident des Landes- im Herbst 2018 gemeinsam mit den Bun- wierig. Sie erfordern einen großen Perso- feuerwehrverbandes (LFV) Niedersach- desländern die großflächigen Wald- und naleinsatz. Ich bin dankbar, dass so viele sen, würdigte die Unterstützung von Fa- Vegetationsbrände dieses Jahres, bei de- Menschen in Niedersachsen bereit sind, milien, Arbeitgebern und Umfeld: »Ohne nen deutsche Kräfte im Einsatz waren, dieses aufwändige Engagement ehren- Menschen, die hinter den Feuerwehrleu- evaluieren. Dies soll auf nationaler und amtlich zu erbringen«, dankte DFV-Präsi- ten stehen, ist ein solcher Einsatz nicht internationaler Ebene, im Gespräch mit dent Hartmut Ziebs den Feuerwehrange- möglich.« Zeitweise waren mehr als 700 ausgewiesenen Waldbrandexperten so- hörigen, die beim Moorbrand in Meppen ehrenamtliche Feuerwehrangehörige mit wie unter Einbeziehung der Erfahrungen (Niedersachsen) im Einsatz waren. Ziebs Kreisfeuerwehrbereitschaften aus ganz der Basis geschehen. (sda) erkundigte sich auch persönlich vor Ort Niedersachsen im Emsland im Einsatz. über den Großeinsatz. Der Deutsche Feuerwehrverband wird 26 Personen aus den Landes- geschäftsstellen, der Landesju- gendfeuerwehr, Öffentlichkeits- arbeit und Projekten nahmen in der Feuerwache Fulda an einer Fortbildung zum Thema Datenschutz teil. Referent war der Datenschutzbeauftragte des Deutschen Feuerwehrver- bandes, Jens Burkard. Die Ver- anstaltung wurde unterstützt durch das Bundesprogramm »Demokratie leben!«, in dem das DFV-Projekt »MENSCH Feu- erwehr« angesiedelt ist. (sda/ Foto: S. Bergmann) F Deutsche Feuerwehr-Zeitung 11/18
DEUTSCHE FEUERWEHR-ZEITUNG Deutschland-Pokal Anreiz für Wettbewerbsgruppen Es gilt, die Spitzenleistungen bundesdeut- scher Wettbewerbsgruppen im nationa- len und auch internationalen Vergleich langfristig zu sichern: Dies ist ein Ziel des Deutschland-Pokals des Deutschen Feuer- wehrverbandes (DFV). In jedem Jahr wird für die Wettbewerbsgruppen der Feuer- wehren in Deutschland durch den Pokal ein Anreiz geschaffen, an möglichst vielen Vergleichen teilzunehmen und eine lang andauernde kontinuierliche Leistung zu erbringen. Mit der Teilnahme an Begegnungen des Traditionellen Internationalen Feuerwehr- wettbewerbs in Asendorf, Völklingen und als Abschluss in Heidelberg sammelten die Feuerwehren Punkte für den Deutsch- land-Pokal 2018, der im Beisein von DFV- DFV-Vizepräsident Dr. Christoph Weltecke bei der Verleihung des Deutschland-Pokals des Deutschen Vizepräsident Dr. Christoph Weltecke ver- Feuerwehrverbandes in Heidelberg. (Foto: LFV Baden-Württemberg) liehen wurde. Bei den Herren A gewann die Mannschaft Nieder-Bessingen A1 gen (Saarland). Den ersten Platz der Wer- wehrverband jährlich ausgelobt. Weite- (Hessen) vor Asendorf A und Möllenbeck tungsklasse Frauen A belegte das Team aus re Informationen zu den verschiedenen (beide Niedersachsen). In der Wertung der Nidderau-Eichen (Hessen). Wettbewerben gibt es im Internet unter: Herren B (alle über 30 Jahre) siegte Lan- Der Deutschland-Pokal wird seit dem www.feuerwehrverband.de/fb-wettbewer genbach B2 (Rheinland-Pfalz) vor Völklin- Jahr 1998 durch den Deutschen Feuer- be.html. (sda) Spende für DFV-Stiftung Abgeordnete zu Gast beim DFV Eine Spende für die Stiftung »Hilfe für Helfer« des Deutschen Feu- Regelmäßig führt DFV-Präsident Hartmut Ziebs Gespräche mit erwehrverbandes in Höhe von 567,35 Euro überreichte kürzlich Bundestagsabgeordneten – so auch mit Sabine Zimmermann, Stefan Orth, 1. Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Rotten- Vorsitzende des Familienausschusses des Bundestages und ar- bauer der Stadt Würzburg (Mitte), an den Stiftungsvorsitzenden beitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion. Im Austausch Hartmut Ziebs sowie den Geschäftsführer der Stiftung, Rudolf ging es vor allem um Probleme in Haupt- und Ehrenamt der Feu- Römer. Das Geld stammt aus der Kollekte des Festgottesdienstes, erwehren in Deutschland – wie etwa die Vereinbarkeit von Beruf, der im Rahmen des Jubiläumsfestes der Feuerwehr veranstaltet Familie und Ehrenamt. Auch das Thema »Gewalt gegen Einsatz- worden war. (sda) kräfte« bewegte die Parlamentarierin. (sda) 11/18 Deutsche Feuerwehr-Zeitung G
DEUTSCHE FEUERWEHR-ZEITUNG Motorola Solutions Foundation fördert Vielfalt Die Motorola Solutions Foundation un- DFV-Präsident Hartmut terstützt im sechsten Jahr in Folge das Ziebs (rechts) und Jörn- Hendrik Kuinke, stellver- Engagement der Deutschen Jugendfeuer- tretender Bundesjugend- wehr (DJF) für mehr Vielfalt mit 60 000 leiter der DJF (links), US-Dollar. Mit dieser Förderung finanziert freuen sich über den die Stiftung das Vielfaltsprojekt »Im Tan- Scheck von Axel Kukuk, dem in eine bunte Jugendfeuerwehr-Welt Vertriebsleiter »DACH und Luxemburg« bei – Vielfalt gemeinsam gestalten«. Durch der Motorola Solutions die Motorola Solutions Foundation för- Germany GmbH. (Foto: dert die Motorola Solutions, Inc. weltweit K. Neuhauser/DJF) gemeinnützige Projekte, die eine hohe Re- levanz für unterrepräsentierte Gruppen der Bevölkerung haben. Axel Kukuk, Ver- triebsleiter »DACH und Luxemburg« bei der Motorola Solutions Germany GmbH, Fortsetzung der Förderung. »Migration ist rum die Jugendlichen begleiten. Es geht überreichte einen Scheck an die DJF, der eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der um Chancengleichheit, Zukunftsaussich- basierend auf dem Förderprogramm 2017 sich die Feuerwehr stellen will. Darum bin ten, die Integration der Zielgruppe sowie von der Motorola Solutions Foundation ich glücklich, mit Motorola Solutions und um interkulturelle Öffnung. vergeben wird. der Motorola Solutions Foundation zuver- »Es ist uns bislang gut gelungen, Ju- »Uns liegt die Arbeit der Jugendfeuer- lässige Partner gefunden zu haben«, stellte gendliche mit Migrationshintergrund wehr sehr am Herzen, denn sie leistet ei- Präsident Ziebs fest. »Für erfolgreiche und für die Jugendfeuerwehr kontinuierlich nen wichtigen Beitrag für die Sicherheit inhaltlich wertvolle Jugendarbeit in den zu begeistern«, berichtete Kuinke. »Viele unserer Gesellschaft. Durch die Unterstüt- Jugendfeuerwehren sind Förderungen wechselten dann auch in die Einsatzabtei- zung des Vielfaltprojektes der Deutschen wie diese unglaublich wichtig«, betonte lungen der Feuerwehren und engagierten Jugendfeuerwehr durch die Motorola So- er. »Durch das Projekt bringt die DJF seit sich weiter in der Jugendarbeit.« In dem lutions Foundation möchten wir einen Bei- vielen Jahren gezielt Werte wie Toleranz, Projekt sind sechs Modellregionen auf vier trag dazu leisten, die Integration benach- Vielfalt und interkulturelle Kompetenz in Ebenen beteiligt: Jugendfeuerwehr Wed- teiligter Jugendlicher in gesellschaftlich einzelne Jugendfeuerwehren, Jugendfo- ding (Berlin), Jugendforum der Stadtju- wichtigen Bereichen zu fördern«, sagte ren und Verbände ein.« gendfeuerwehr Leipzig, Jugendfeuerwehr Axel Kukuk und wies darauf hin, dass die »Unsere Freude darüber ist groß, das Odenwaldkreis (Hessen), Stadtjugendfeu- Motorola Solutions Foundation mit einer Projekt fortzusetzen und so auch die In- erwehr Stuttgart (Baden-Württemberg) Gesamtfördersumme in Höhe von neun halte der Integrationskampagne ›Unsere sowie das Landesjugendforum der Ju- Millionen US-Dollar insgesamt mehr als Welt ist bunt!‹ weiter streuen zu können«, gendfeuerwehr Rheinland-Pfalz. Einzelne drei Millionen Schüler und Studenten so- ergänzte Kuinke. Sozial- und bildungsbe- Maßnahmen finden Betreuer in Kinderfeu- wie Ersthelfer bei rund 260 Organisatio- nachteiligte Jugendliche, Mädchen und erwehren und mit der Jugendfeuerwehr nen in 37 Ländern unterstützt. Jungen mit Migrationshintergrund sowie Bremen-Blumenthal statt. Rund 1 000 Hartmut Ziebs, Präsident des Deut- junge Menschen mit Handicap sind die Jugendliche und Erwachsene wurden mit schen Feuerwehrverbandes, und Jörn- Zielgruppen des Vielfalts-Projekts. Dafür den Maßnahmen (in rund 100 Veranstal- Hendrik Kuinke, stellvertretender Bundes- werden Jugendleiter und Mentoren in Tan- tungstagen/Teilnehmertagen) bislang di- jugendleiter der DJF, freuten sich über die dems gecoacht und qualifiziert, die wiede- rekt erreicht. (DJF) Günstiger reisen Abstimmung für Publikumspreis Infomaterial zum Tag des brand- Toronto, Kapstadt oder Palma de Mallorca: Jetzt abstimmen: Beim Publikumspreis des verletzten Kindes bestellen Durch den DFV-Rahmenvertrag mit Travel- Förderpreises »Helfende Hand« des Bundes- Am 7. Dezember ist »Tag des brandverletzten check können alle Feuerwehrangehörige in innenministers stehen im Internet unter www. Kindes«. Unter www.paulinchen.de können Deutschland die Reiseangebote aller namhaf- helfende-hand-foerderpreis.de auch Feuer- Feuerwehren Flyer, Plakate, Luftballons und ten Veranstalter auf www.travelcheck.de/dfv wehrprojekte zur Auswahl! Der Preis in den mehr kostenfrei bestellen – und damit Akti- miteinander vergleichen und das gewünschte drei Kategorien Nachwuchswerbung, Innova- onen vor Ort durchführen. Der Verein Pau- Angebot gleich online buchen. Erfahrungsge- tive Konzepte und Vorbildliche Unterstützung linchen e.V. berät und begleitet Familien mit mäß lassen sich hier bis zu 30 % des Reiseprei- des Ehrenamtes erfolgt am 3. Dezember 2018 brandverletzten Kindern in jeder Phase nach ses sparen. (sda) in Berlin. (sda) dem Unfall. (sda) H Deutsche Feuerwehr-Zeitung 11/18
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