DEUTSCHER NACHHALTIGKEITS-PREIS ARCHITEKTUR 2021: "WALDEN 48" UNTER DEN DREI FINALISTEN - Forum-HolzBau
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DEUTSCHER NACHHALTIGKEITS- PREIS ARCHITEKTUR 2021: "WALDEN 48" UNTER DEN DREI FINALISTEN Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Architektur prämiert in Kooperation mit der Deutschen Ge- sellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) herausragende und beispielhafte Leistungen im Bau- sektor, die Beiträge zur Transformation zu nachhaltigem Leben und Wirtschaften leisten und darüber hinaus große Innovationskraft sowie eine hohe gestalterische Qualität aufweisen. Der sechsgeschossige Holzmassiv-Wohnbau in Berlin von Scharabi Architekten in Arbeitsgemein- schaft mit Anne Raupach wurde von der Jury in die Runde der drei Finalisten gewählt. Der kons- truktive Holzbau stammt von Rubner Holzbau. www.rubner.com
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis prä- vergeben, über 800 Einreichungen in Berlin möchte zu einer Hauptstadt des miert wegweisende Beiträge zur Trans- sieben Kategorien verdeutlichen den Holzbaus werden, der Berliner Senat formation in eine nachhaltige Zukunft. Stellenwert des Preises. Der Sieger in spricht sich klar für die Förderung des Der Preis will alle wichtigen Akteurinnen der Kategorie Architektur wird am 4. urbanen Holzbaus aus. Die hohe Nach- und Akteure zum Wandel motivieren, Dezember 2020 in Düsseldorf bekannt- frage nach zusätzlichem Wohnraum sie über Grenzen hinweg vernetzen und gegeben. bedingt neue konstruktive Lösungen Partnerschaften anregen. Er zeigt an Das Wohnhaus Walden 48 sei ein sehr abseits der konventionellen Bauwei- den besten Beispielen, wie ökologischer gelungenes Beispiel innerstädtischer se. Die Baugemeinschaft „Walden 48“ und sozialer Fortschritt schneller gelin- Nachverdichtung. Die Vorbildwirkung war den Zielen des Senats weit voraus, gen kann. Der Nachhaltigkeitspreis fo- des Projektes liege in der hohen Qua- kürzlich wurde der Wohnbau fertigge- kussiert auf jene Transformationsfelder, lität architektonischer Gestaltung. Als stellt, sämtliche Wohnungen wurden in denen es besonders großen Hand- Gebäude mit starkem Anteil an sichtba- an die Mitglieder der Baugemeinschaft lungsdruck gibt. Die Felder spiegeln ren Holzoberflächen und -fassaden sei übergeben. Weit vor der Ansage des die Sustainable Developments Goals es beispielhaft für den urbanen Holzbau Berliner Senats begann bereits 2014 die (SDGs) der Vereinten Nationen (UNO) und setze einen Meilenstein im Diskurs Eigeninitiative der Baugemeinschaft und die Ziele der Nachhaltigkeitsstrate- um den Wohnungsbau in Holzbauwei- „Walden 48 GbR“ mit einem Konzept- gie der Bundesregierung wider: Klima, se, der gerade in Berlin einsetzt – so verfahren der ehemaligen Grundstücks- Biodiversität, Ressourcen, Fairness und die Jury für den Deutschen Nachhaltig- eigentümer. Die Kosten für das Bauwerk Gesellschaft. Europas größte Auszeich- keitspreis 2020, für den der Wohnbau sollten nicht der einzige Gesichtspunkt nung für ökologisches und soziales En- zusätzlich zum Architekturpreis Berlin für die Auswahl sein. Ökologische, so- gagement wird zum dreizehnten Mal 2020 nominiert wurde. ziale und planerische Kriterien anhand www.rubner.com
der Zielsetzungen der Bauherren sollten Entstanden ist am Volkspark Fried- liche Treppenläufe und die Podeste sind eine zentrale Rolle im Auswahlprozess richshain auf rund 7.000 m2 Bruttoge- in Massivholz umgesetzt. Die Decken spielen. Unter den Bewerbern wurde schossfläche und nach den Wünschen sind in Holzbeton-Verbundbauweise das Konzept „Walden48“ ausgewählt. der Baugemeinschaft ein sechsge- ausgeführt. Einzig die Wände der Trep- schossiges, 60 Meter langes Holzmas- penhäuser und das Kellergeschoss be- Das Projekt wurde durch Scharabi Archi- siv-Wohngebäude mit 43 Wohnun- stehen aus Stahlbeton. Auch die Ener- tekten in Arbeitsgemeinschaft mit Anne gen. Im Kellergeschoss befindet sich giebilanz weiß zu beeindrucken: Durch Raupach realisiert. Die Architekten ha- ein Fahrradparkhaus angeordnet, im die energieeffiziente Holzbauweise zu- ben bereits vor 15 Jahren die Zeichen Garten drei E-Carsharing-Plätze. Im sammen mit einem nachhaltigen Ener- der Zeit erkannt und sich auf den Bau- Erdgeschoss und auf dem Dach sind giekonzepts wird der KfW 55-Standard stoff Holz spezialisiert. Heute zählen Sie Gemeinschafts- und Gewerbeflächen erreicht. zu den Spezialisten im mehrgeschossi- angeordnet, die ca. ein Siebtel der Auch im Bereich Brandschutz setzt das gen Holzbau im urbanen Kontext. Den Flächen ausmachen. Das Erdgeschoss Gebäude in Verbindung mit seinen nur rund 5 % höheren Projektkosten im und das erste Obergeschoss verbin- sichtbaren Holzkonstruktionen und dem Vergleich zu konventioneller Bauweise den zudem Maisonette-Wohnungen. Verzicht auf Gipsbekleidungen einen standen zahlreiche Vorteile des Holz- Straßenseitig wurde die zweischichtig Meilenstein. So ist es möglich, die posi- baus gegenüber, wie beispielsweise hohlraumgedämmte Fassade mit Schie- tiven Eigenschaften des Holzes erlebbar eine um etwa drei Monate verkürzte fer verkleidet, Erd- und Dachgeschoss zu machen, das Bauen mit Holz zu ver- Bauzeit verbunden mit einer größeren wurden mit einer Lärchenholzschalung einfachen und Kosten zu reduzieren. Der nutzbaren Netto-Grundfläche bei glei- ausgeführt. In Richtung des parkartigen Rohbau wurde aufgrund der werksseiti- cher Brutto-Grundfläche aufgrund ge- Geländes besticht der Bau durch offene gen Vorfertigung in nur 31 Wochen er- ringerer Bautiefe der Fassaden. Balkone und Terrassen auf der obersten richtet. Der konstruktive Holzbau von Die Holzkonstruktion der Fassade ist Ebene. Die Gartenfassade mit einer un- Rubner Holzbau beweist eindrucksvoll, nicht nur hoch wärmedämmend, son- behandelten Lärchenholzschalung zieht dass Holzbau nicht nur für rurale Gebie- dern auch hoch schallisolierend zur sich geradezu in die Wohneinheiten hin- te geeignet ist, sondern auch für zentra- stark befahrenen Landsberger Allee ein. Auch die drei Fahrstuhlkerne, sämt- le Lagen in großen Städten. ausgeführt. Darüber hinaus punktet die Bauweise mit flexiblen Grundrissen. Durch die Deckenspannweite von 7,20 m und Raumtiefen bis zu 13 Meter konn- ten Wohnungen mit großzügigen Rau- maufteilungen ohne Stützen und nach den individuellen Vorstellungen der einzelnen Bauherren realisiert werden. Der Baustoff Holz sorgt für eine natür- liche Feuchteregulation, nahezu 100 % elektromagnetische Strahlungsabsorp- tion und in Kombination mit dem hohen Anteil an sichtbaren Holzoberflächen (Decken und Wände) für ein gesundes Raumklima. Und dass Holz nicht nur gut fürs Raumklima, sondern der beste aller Baustoffe für unser aller Klima und den Lebensraum zukünftiger Generationen ist, unterstreicht der große Wohnbau als CO2-Senke – im Gebäude sind ca. 1.500 Tonnen CO2 gespeichert. www.rubner.com
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