DGAPkompakt - Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik

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DGAPkompakt                                                                                     Nr. 4 / April 2017

Frankreichs Präsidentschaftswahl 2017
Was die fünf wichtigsten Kandidaten für
Deutschland bedeuten
Claire Demesmay (Hrsg.)

 Die weitreichende Fokussierung des französischen Wahlkampfs auf ­innenpolitische
Themen ist insofern paradox, als kaum ein anderes demokratisch ­gewähltes Staats-
 oberhaupt so großen außen- und verteidigungspolitischen Handlungsspielraum hat
wie der französische Präsident. Je nach Wahlausgang könnte die j­ahrzehntelange
 Kontinuität der französischen Außenpolitik zu einem Ende kommen, mit schwer-
wiegenden Auswirkungen auf Deutschland und die Europapolitik. Die ­relevantesten
 außenpolitischen Bereiche sind die Zukunft der Eurozone und Wirtschafts- und
 Haushaltspolitik, Handelspolitik, Migration und Schengenraum, die S   ­ yrienfrage,
 das Verhältnis zu Russland und die Verteidigungspolitik – die Positionen der
fünf aussichts­reichsten Kandidaten zu diesen Themen zeigen, dass nur zwei von
 ihnen wirklich „Deutschland-kompatibel“ sind: Emmanuel Macron und François Fillon.
 Mit J­ ean-Luc Mélenchon oder gar Marine Le Pen wäre eine konstruktive Zusam­
 men­arbeit aufgrund ihrer Ablehnung der EU und einer multilateral eingebetteten
­französischen A­ ußenpolitik nur schwer vorstellbar – sollten die beiden Populisten im
 Falle ihrer Wahl tatsächlich an ihren Positionen festhalten.

Im Vordergrund des französischen Präsidentschaftswahl-    ­ unktion entscheidet er über Auslandseinsätze der
                                                          F
kampfs stehen Themen wie die Arbeitsmarktpolitik, der     französischen Armee – im Gegensatz zu Deutschland,
Umgang mit Religion und die „Moralisierung“ des politi-   ohne das ­Parlament einbinden zu müssen – und bestimmt
schen Lebens, also strengere Regeln zur Vermeidung von    allein über den Einsatz von Kernwaffen.
Interessenskonflikten und zur Gewährleistung größerer        Dem Amtsinhaber obliegt daher eine große Verant-
Transparenz in der Politik.                               wortung; gerade angesichts der Vielzahl an Krisenherden
   Diese weitreichende Fokussierung des Wahlkampfes       an Europas Grenzen und der Ungewissheiten nach dem
auf innenpolitische Themen ist insofern paradox, als      Brexit und der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten.
kaum ein anderes demokratisch gewähltes Staatsober-
haupt so großen außen- und verteidigungspolitischen
Handlungsspielraum hat wie der französische Präsident.
    Er ist Hauptgestalter von Frankreichs Außenpoli-
tik und Oberbefehlshaber der Streitkräfte. In dieser
Frankreichs Präsidentschaftswahl 2017: Was die fünf wichtigsten Kandidaten für Deutschland bedeuten 2

Wenn es in diesem Wahlkampf um Außen- und                             schaftskandidaten möchten das Abkommen reformie-
Sicherheitspolitik geht, lassen sich drei Trends erkennen:            ren oder sogar abschaffen.
                                                                   .. Die Kritik gegenüber der EU hat stark zugenommen,
.. Je nach Wahlausgang könnte die jahrzehntelange                     unter anderem aufgrund einer im Land verbreiteten
  Kontinuität der französischen Außenpolitik zu                       Nostalgie nach Souveränität und Protektionismus.
  einem Ende kommen. Dies hätte schwerwiegende                        Gewiss, der Trend ist älter: Spätestens die Ablehnung
  Auswirkungen auf Frankreichs Partner, in erster Linie               der europäischen Verfassung durch eine Mehrheit der
  Deutschland.                                                        französischen Wähler im Jahr 2005 verdeutlichte, dass
  Unter den fünf aussichtsreichsten Kandidaten herrscht               der „permissive Konsens“ gegenüber der europäischen
  zwar Konsens darüber, dass Frankreichs Sicherheit                   Integration nicht mehr gilt.
  höchste Priorität hat und seine militärischen Kapazitä-             Neu ist allerdings, dass die EU im Wahlkampf außeror-
  ten dementsprechend modernisiert werden müssen. Mit                 dentlich negativ dargestellt wird. Dies liegt nicht nur an
  Ausnahme des Linken Jean-Luc Mélenchon möchten                      der starken Präsenz der europafeindlichen Le Pen und
  alle Kandidaten zwei beziehungsweise drei Prozent                   des euroskeptischen Mélenchon. Auch in den etablier-
  des BIP auf Verteidigungs- und Sicherheitsausgaben                  ten Parteien wird der Europakurs gern kritisiert.
  verwenden.                                                          So bezeichnet sich der Sozialist Benoît Hamon zwar als
  Gleichzeitig stellen jedoch zwei von ihnen Frankreichs              proeuropäisch und spricht sich etwa in der Fiskalpolitik
  multilaterale Einbettung infrage und fordern, seine tra-            für weitere Integrationsschritte aus, doch gleichzeitig
  ditionellen Bündnisse zu kündigen: Genährt von einem                schlägt er vor, die Maastrichter Kriterien und den damit
  tief verankerten Antiamerikanismus teilen Mélenchon                 verbundenen Stabilitätskurs aufzuheben.
  und die rechtsextreme Marine Le Pen die Ansicht, dass               Der Republikaner François Fillon beschwert sich
  Frankreich aus der Führungsstruktur der NATO aus-                   wiederum über ein Europa, das Frankreichs Macht
  treten und seine Souveränität in Verteidigungsfragen                schwäche. Seine Forderung nach neuen Impulsen in
  wiedererlangen muss. Nach derselben Logik planen                    der Währungs- und in der Verteidigungspolitik hindert
  beide, die EU-Verträge grundlegend zu ändern und                    ihn nicht daran, die Zusammenarbeit in der EU „auf das
  schließen, wenn auch in unterschiedlichem Grad, einen               Wesentliche beschränken“ zu wollen.
 „Frexit“ nicht aus.                                                  Allein der ehemalige sozialistische Wirtschaftsmi-
                                                                      nister und nun unabhängige Kandidat der Bewegung
.. Die außenpolitische Diskussion konzentriert sich                  „En ­marche!“, Emmanuel Macron, hat einen klaren
  auf den Syrienkrieg und den Umgang mit Russland,                    proeuropäischen Diskurs und ehrgeizige Ziele für die
  also zwei Themen, die eng mit der Bekämpfung des                    EU-Integration. Dass ihn die Moderatorin der zweiten
  IS und so auch mit der Terrorbedrohung in Europa                    Fernsehdebatte der Kandidaten am 4. April 2017 fragte,
  verknüpft sind. In diesem Zusammenhang werden in                    ob er nicht für ein „naives“ Europa stehe, ist bezeich-
  erster Linie die internationalen Bündnisse Frankreichs              nend für die aktuelle Stimmung.
  und die Relevanz des Militärs im Kampf gegen den
  Terrorismus diskutiert.                                          Nur zwei der Kandidaten sind wirklich „Deutschland-
  Die Terroranschläge seit Januar 2015 prägen wesentlich           kompatibel“: Emmanuel Macron und François Fillon.
  die Wahrnehmung der internationalen Lage und die                 Aufgrund ihrer Ablehnung der EU und einer multilateral
  Risikoanalyse der politischen Akteure. Die meisten von           eingebetteten französischen Außenpolitik wäre eine
  ihnen teilen François Hollandes Einschätzung aus dem             konstruktive Zusammenarbeit mit Jean-Luc Mélenchon
  November 2015, dass Frankreich sich im Krieg gegen               oder gar Marine Le Pen nur schwer vorstellbar – sollten
  den internationalen Terrorismus befinde. In Reaktion             die beiden Populisten im Falle ihrer Wahl tatsächlich an
  auf die Anschläge führt Frankreich mehrere Militärein-           ihren Positionen festhalten.
  sätze im In- wie Ausland an. Der Notstand gilt nach wie             Im Gegensatz zu ihnen würde sich ein Präsident
  vor, und die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung               Hamon der deutsch-französischen Zusammenarbeit zwar
  spricht sich gegen dessen Aufhebung auf.                         nicht widersetzen; doch manche seiner Positionen, etwa
  Doch nicht nur die französische Sicherheits- und                 in der Haushalts- und in der Handels­politik, könnten zu
  Verteidigungspolitik wird unter dem Gesichtspunkt                Konflikten mit Deutschland führen.
  der Terrorbedrohung thematisiert, sondern auch die                  Im Falle einer Präsidentschaft Macrons oder Fillons
  Flüchtlingskrise, Migrations- und Integrationsfragen             hingegen wären deutsch-französische Initiativen zu er-
  und das Schengen-Abkommen. Mehrere Präsident-                    warten, sei es im Bereich der Währungsunion oder in der

                                                                                                       DGAPkompakt / Nr. 4 / April 2017
Frankreichs Präsidentschaftswahl 2017: Was die fünf wichtigsten Kandidaten für Deutschland bedeuten 3

 Sicherheits- und Verteidigungspolitik. In vielen der hier                          ­ ußen­politischen Themen analysiert: Die Zukunft der
                                                                                    a
 analysierten Aspekte decken sich die Positionen ­Macrons                           Eurozone und Wirtschafts- und Haushaltspolitik, Han-
 und Fillons mit denen der Bundesregierung. Dass bei-                               delspolitik, Migration und Schengenraum, der Syrien-
 de für Frankreich ambitionierte ­Reformprogramme                                   krieg, das Verhältnis zu Russland und die Verteidigungs-
­vorschlagen, bleibt in Deutschland nicht unbemerkt. Ihre                           politik. Jeder dieser Bereiche ist von großer Relevanz für
Umsetzung dürfte gerade für gemeinsame Initiativen                                  die Europapolitik, und somit für die deutsch-französische
 im Bereich der Wirtschafts- und Währungsunion eine                                 Zusammenarbeit.
Grundvoraussetzung sein. Auch in anderen Fragen der                                    Anhand der Programme und öffentlichen Stellung-
 Europa- und Außenpolitik bestehen zwar Meinungs-                                   nahmen der Kandidaten werden die Konfliktlinien und
 verschiedenheiten, aber Kompromisse sind durchaus                                  Debatten in den jeweiligen Politikfeldern nachgezeichnet,
 realistisch.                                                                       und herausgearbeitet, welche Divergenzen und gemein-
    In der Russlandpolitik wäre Fillon hingegen ein                                 samen Handlungsansätze sich je nach Wahlausgang mit
 Problem für Berlin: Er fordert ein Ende der Sanktionen,                            Deutschland ergeben würden.
was der schwer erkämpften Position der Europäer und
 Deutschlands Prioritäten widerspricht.
    Im Folgenden werden die Positionen der fünf aus-                                Dr. Claire Demesmay leitet das Programm Frankreich/
 sichtsreichsten Kandidaten zu den meistdiskutierten                                deutsch-französische Beziehungen der DGAP.

 Die Zukunft der Eurozone und Wirtschafts- und Haushaltspolitik

                                                                                                                                  Mélenchon
                                                               Macron

                                                                                                                                                             Le Pen
                        Hamon

                                                                                            Fillon

                                      Für die Gemeinschaftswährung

        Europäische Weiterentwicklung             Größere EU-Kompetenzen    Nationale Anpassung                  Grundlegende                 Austritt aus der Eurozone
        Benoît Hamon setzt sich für die           Emmanuel Macron           François Fillon will die             Neuverhandlung               Für Marine Le Pen hat die
        Aufweichung des Stabilitäts- und          wünscht sich ein          intergouvernementale                 Sollte die                   Rückgewinnung der
        Wachstumspakts ein. Wie Fillon            gemeinsames Budget für    Koordinierung in der Eurozone        Neuverhandlung und           nationalen Souveränität in
        plädiert er für eine fiskalische          die Eurozone und          stärken und die Schuldenlast der     somit die Abkehr von der     der Währungspolitik
        Harmonisierung in der Eurozone.           einen gemeinsamen         Mitgliedstaaten vergemeinschaften.   Haushaltsdisziplin           Priorität. Sie möchte ein
                                                  Minister für Wirtschaft   Die Geldpolitik der EZB soll einer   scheitern, droht Jean-Luc    Referendum zum Austritt
                                                  und Finanzen.             globalwirtschaftlichen Strategie     Mélenchon mit einem          aus dem Euro.
                                                                            dienen.                              Austritt aus der
                                                                                                                 Eurozone.

  Im französischen Wahlkampf ist das Spektrum an Positio-                          für Vorschläge, die die Funktionsweise der Eurozone
  nen zur Wirtschafts- und Haushaltspolitik sowie der Euro-                        stärker an klassischen französischen Vorstellungen
  zone breiter aufgefächert als in der deutschen Diskussion.                       ausrichten würden. François Fillon sieht den Euro als Sou-
  Fragen dieses Politikfelds werden in Frankreich schon seit                       veränitätsinstrument und schlägt vor, die Europäische
  längerer Zeit kontrovers diskutiert.                                             Zentralbank und ihre Geldpolitik als Teil einer umfassen-
     Zwei der fünf aussichtsreichsten Kandidaten fallen                            deren, globalwirtschaftlichen Strategie einzusetzen. Dies
  durch ihre kritische Haltung gegenüber der europäischen                          widerspricht dem deutschen Ansatz, die Unabhängigkeit
 Währungsunion auf. Während die Rechtsextremistin                                  der Geldpolitik zu wahren und diese ausschließlich an
  Marine Le Pen angekündigt hat, im Falle ihres Wahlsiegs                          der Erhaltung der Geldwertstabilität auszurichten. Fillon
  Frankreich aus der Europäischen Währungsunion heraus-                            will die Koordinierung innerhalb der Eurozone stärken,
  zulösen, strebt der Linke Jean-Luc Mélenchon eine grund-                         allerdings vor allem auf intergouvernementaler Basis. Er
  legende Neuverhandlung der europäischen Verträge an                              schlägt zudem vor, die Schuldenlast der Mitgliedstaaten
  und droht – im Falle eines (programmierten) Scheiterns                           in einem europäischen Schatzamt zu vergemeinschaf-
– ebenfalls mit einem Austritt aus der Eurozone.                                   ten, sobald ein Mindestmaß an fiskalischer Konvergenz
     Die anderen drei Kandidaten stehen indes zur                                  erreicht ist.
 ­Gemeinschaftswährung. Sie alle werben im Wahlkampf

                                                                                                                            DGAPkompakt / Nr. 4 / April 2017
Frankreichs Präsidentschaftswahl 2017: Was die fünf wichtigsten Kandidaten für Deutschland bedeuten 4

    Wie Fillon argumentiert auch der Sozialist                     ten Nicolas Sarkozy und François Hollande Zweifel an
­Benoît H­ amon, dass innerhalb der EU fiskalische Har-            Frankreichs Reformfähigkeit gewachsen sind. Aus deut-
 monisierung vorangetrieben werden soll. Hamon for-                scher Sicht bedarf eine zukünftige größere ­Solidarität
dert allerdings eine Aufweichung des Stabilitäts- und              nicht nur Reformen im Vorfeld der Vertiefung der Eu-
Wachstumspakts: Zunächst soll es ein Moratorium in                 rozone. Es muss überdies gewährleistet sein, dass keine
der Anwendung der Drei-Prozent-Regel geben, durch                  falschen Anreize gesetzt werden: Mehr Solidarität ist nur
eine spätere Reform des Pakts sollen investive Ausgaben            dann möglich, wenn gleichzeitig etwa die Möglichkeit der
von der Defizitberechnung ausgenommen und – je nach                staatlichen Insolvenz die Überwachungsmechanismen
 Konjunkturzyklus – auch Defizite von über drei Prozent            und Eigenverantwortung von Regierungen stärkt.
 zugelassen werden. Erträge aus einer europäischen                     Sowohl Fillon als auch Macron befinden sich im
Unternehmenssteuer sollen Investitionen in alternative             Widerspruch zum Sozialisten Hamon, der zunächst eine
 Energien finanzieren.                                             Stärkung der europäischen Solidarität fordert und so
    Emmanuel Macron macht Vorschläge zur Weiterent-                nationale Anpassungskosten vergemeinschaften will,
wicklung der Eurozone, die Teil einer anspruchsvollen              etwa durch eine Stundung der nach 2008 angehäuften
europapolitischen Agenda sind. Er betont neben dem                 Schulden. Seine Infragestellung der Koordinierungsziele
Zurückgewinn von Handlungsfähigkeit durch größe-                   und -mechanismen zur Überwachung der nationalen
 re Kompetenzen auf EU-Ebene auch die Stärkung der                 Wirtschafts- und Haushaltspolitik dürfte für die Bundes-
demokratischen Legitimation. In der Eurozone soll ein              regierung inakzeptabel sein, denn sie widersprechen dem
gemeinsames Budget künftig erlauben, Investitionen zu              Ziel einer stärkeren Kontrolle und Selbstverantwortung.
 fördern, finanzielle Nothilfe zu geben und in wirtschaft-            In der Frage, wie in der Eurozone künftig etwa über
 lichen Krisen unterstützen zu können. Konkrete Zahlen             wirtschafts- und haushaltspolitische Fragen entschieden
 nennt Macron dafür indes nicht. Um Trittbrettfahrerver-           werden soll, liegt Macron den deutschen Vorstellungen
 halten zu verhindern, soll aber der Erhalt von Mitteln aus        näher als Fillon. Letzterer hat in gaullistischer Tradition
diesem EU-Budget an die Einhaltung europäischer Regeln             vorgeschlagen, auf Kosten der EU-Kommission die Staats-
(Fiskalregeln und soziale Standards) geknüpft werden.              und Regierungschefs sowie einen Generalsekretär zum
 Ein Wirtschafts- und Finanzminister der Eurozone soll             Steuerungszentrum der Eurozone zu machen. Finanz-
 für das Budget und die Kontrolle der Regeleinhaltung              minister Wolfgang Schäuble hingegen hat angeregt, die
verantwortlich sein, unter Aufsicht einer Versammlung              Kommission zu stärken, etwa durch Durchgriffsrechte in
von Europaparlamentariern der Eurozone.                            nationale Budgetprozesse und Wirtschaftspolitik, wenn
    Mit den Kandidaten Macron und Fillon dürften Initiati-         Regeln verletzt werden. Macron unterstützt die Stärkung
ven zur Weiterentwicklung der Wirtschafts- und Wäh-                europäischer Institutionen und Entscheidungsverfahren.
 rungsunion aus deutscher Sicht möglich sein.                         Die größte potenzielle Belastungsprobe der deutsch-
    Macron betont die Notwendigkeit einer Balance aus              französischen Beziehungen stellt Le Pen dar. Sollte sie an
 Kontrolle und Eigenverantwortung einerseits, und ge-              die Macht kommen, würde dies aufgrund ihrer Extrempo-
 meinschaftlichem Handeln und Solidarität andererseits.            sition zum Euro-Austritt mit großer Wahrscheinlichkeit
 So zeichnet er eine mögliche deutsch-französische Kom-            Marktreaktionen auslösen, die unmittelbar koordiniertes
 promisslinie vor. Am deutlichsten von allen Kandidaten            Handeln zwischen Berlin, Paris und Frankfurt erforder-
 betont er, dass eine Vertiefung der Eurozone mehr Risi-           lich machen würden. Marktunruhen und die Risiken, die
 koteilung erfordert – dass dafür aber alle Mitgliedstaa-          dadurch für Frankreich etwa durch steigende Risiko-
 ten, so also auch Frankreich, zuvor Reformen umsetzen,            aufschläge auf französische Staatsanleihen entstünden,
 Budgets konsolidieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit               könnten Le Pen zwar von Radikalpositionen abbringen.
 steigern müssen.                                                  Doch selbst wenn Frankreich unter einer Präsidentin
    Diese Form der Sequenzierung erachtet sonst nur                Le Pen in Euro und EU bleiben sollte, würde der Umgang
 Fillon, der ebenso ein Reformprogramm für Frankreich              mit ihr äußerst schwierig werden.
vorschlägt, als notwendig. Diese kritische Einschätzung
 zur Situation Frankreichs kommt in Deutschland gut an,            Dr. Daniela Schwarzer leitet das Forschungsinstitut der
insbesondere, da während der Amtszeiten der Präsiden-              DGAP.

                                                                                                       DGAPkompakt / Nr. 4 / April 2017
Frankreichs Präsidentschaftswahl 2017: Was die fünf wichtigsten Kandidaten für Deutschland bedeuten 5

 Was die Kandidaten in der Handelspolitik erreichen wollen

                                                                                                                                          Mélenchon
                          Macron

                                                                                                             Hamon

                                                                                                                                                               Le Pen
                                                         Fillon
                                             Für eine gemeinsame EU-Handelspolitik

         Freihandel mit Modifizierungen                                                        Ablehnung von              Rückkehr zum Protektionismus
         Emmanuel Macron und François Fillon sind beide für                                    TTIP und CETA              Jean-Luc Mélenchon fordert den Austritt
         den Ausbau von Anti-Dumping-Instrumenten. Fillon                                      Die EU soll sich nach      Frankreichs aus allen bestehenden
         fordert außerdem Reziprozität in der Handelspolitik.                                  Ansicht Hamons gegen       Freihandelsabkommen. Wie bei Le Pen
                                                                                               Sozial- und                wäre seine Position nur durch einen
                                                                                               Umwelt-Dumping schützen.   EU-Austritt Frankreichs realisierbar.

Eine Besonderheit in diesem Wahlkampf ist, dass sowohl                                Statt dieser Freihandelsabkommen schlägt er ein Modell
die Kandidatin des Front National Marine Le Pen als auch                              der Zusammenarbeit vor, das „sozialen und ökologischen
der Linke Jean-Luc Mélenchon eine nationale und protek-                               Fortschritt“ fördert. Mit diesem Schwerpunkt auf „politischer
tionistische Handelspolitik für Frankreich fordern. Das ist                           Ökologie“ trifft er einen Kern der deutschen Diskussionen
insofern außergewöhnlich, als die Kompetenz in diesem                                 um Sinn und Ziel von Handelsabkommen, vor allem in der
Bereich bei der Europäischen Union liegt. Die Rückkehr zu                             deutschen Zivilgesellschaft und bei den Grünen.
Protektionismus würde also voraussetzen, dass Frankreich                                 Hamon wendet sich vom klassischen Wachstumsbegriff
aus der EU austritt.                                                                  ab und konzentriert sich auf ein soziales und ökologisches
   Genau das will Le Pen. In der Handelspolitik zielt sie vor                         Wirtschaftsprogramm, indem er etwa für ein Grundeinkom-
allem darauf ab, die EU und die gemeinsame Handelspolitik                             men plädiert. In Deutschland hat er starke Übereinstimmun-
zu verlassen und stattdessen ähnlich wie Trump in den USA                             gen mit den Grünen und der Linken. Im Bereich Freihandel
in Frankreich eine protektionistische Politik einzuführen.                            wären mit ihm keine gemeinsamen Initiativen mit der
Trotz vorhandenem Misstrauen in der Bevölkerung gegen-                                jetzigen Bundesregierung denkbar. Sollte sich nach der Bun-
über Freihandelsabkommen wie der Transatlantischen                                    destagswahl im September 2017 eine Rot-Rot-Grün-Koalition
Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) werden diese                            bilden, könnte es mit Hamon eher zu einer gemeinsamen
Ziele in Deutschland generell nicht geteilt. Mit wenigen                              Abkehr von der bisherigen europäischen Handelspolitik
Ausnahmen wie der AfD bleiben die EU und die gemeinsame                               kommen.
Handelspolitik weiterhin im Selbstverständnis der Deut-                                  Übereinstimmung mit der Bundesregierung besteht in der
schen verankert. Wie Le Pen lehnt auch Jean-Luc Mélenchon                             Handelspolitik vor allem mit Emmanuel Macron. Wie Angela
alle Freihandelsabkommen ab. Er schlägt vor, aus interna-                             Merkel ist er ein starker Befürworter von Globalisierung und
tionalen Foren und Organisationen wie G7, G20, IWF und                                Freihandelsabkommen, so dass mit ihm Fortschritte in der
WTO auszutreten und den Welthandel durch UNCTAD als                                   Ausgestaltung der europäischen Handelspolitik möglich wä-
zentraler Organisation zu lenken.                                                     ren. Ähnliche Überschneidungen gibt es auch mit François
   Die drei anderen Kandidaten stellen die europäische                                Fillon, da dessen Forderung nach einer Öffnung der Märkte
Handelspolitik nicht grundsätzlich infrage, ihnen geht es                             der Schwellenländer beziehungsweise Reziprozität in der
mehr um eine Verschiebung der Akzente. François Fillon und                            Handelspolitik auch in der Bundesregierung Konsens sind.
Emmanuel Macron fordern den Ausbau von Anti-Dumping-                                     Eine Präsidentin Marine Le Pen würde das Ende der
Instrumenten. Gerade seit der Diskussion um die Anerken-                              deutsch-französischen Zusammenarbeit in Europa bedeuten
nung von China als Marktwirtschaft 2016 besteht hier große                            und auch die Zukunft der EU insgesamt infrage stellen. Auch
Übereinstimmung mit Deutschland und anderen EU-Part-                                  mit einem Präsidenten Mélenchon wäre es schwierig, eine
nern. Die EU-Kommission arbeitet bereits seit Beginn 2016 an                          gemeinsame Basis für die Zusammenarbeit in europäischen
einer solchen Verschärfung.                                                           Wirtschafts- und Handelsfragen zu finden.
   Benoît Hamon von der Parti Socialiste fokussiert sich
weniger auf die Handelspolitik als auf die Wirtschaftspolitik                         Dr. Claudia Schmucker leitet das Programm
der Eurozone. Allerdings lehnt auch er TTIP und CETA ab.                              Globalisierung und Weltwirtschaft der DGAP.

                                                                                                                            DGAPkompakt / Nr. 4 / April 2017
Frankreichs Präsidentschaftswahl 2017: Was die fünf wichtigsten Kandidaten für Deutschland bedeuten 6

 Migration und Schengen: Öffnung, Reform oder Abschottung

                    Mélenchon

                                                                        Macron
                                              Hamon

                                                                                                                                                          Le Pen
                                                                                                                           Fillon
                                                                                                                        Restriktive Migrationspolitik

  Keine EU, kein                Für mehr Solidarität     Punktuelle Änderungen                            Reform des                         Austritt aus dem Schengenraum
  Schengen                      Benoît Hamon schlägt     Emmanuel Macron will das                         Schengen-Abkommens                 Marine Le Pen will aus
  Jean-Luc Mélenchon            die Einführung von       derzeitige Schengen-Abkommen                     François Fillon möchte             dem Schengenraum aus-
  fordert statt Frontex         humanitären Visa und     bewahren und verstärkte                          Schengen neu verhandeln und        treten.
  einen zivilen Schutz der      einen solidarischen      nationale Befugnisse auf                         mehr gezielte Grenzkontrollen an
  Außengrenzen. Zu              Verteilungsmechanismus   Gefahrensituationen begrenzen.                   den Binnengrenzen. Frontex soll
  Schengen äußert er            vor. Zu Schengen         Frontex soll den Schutz der                      gestärkt werden. Wegen
  sich nicht im Detail,         konkret äußert er sich   Außengrenzen verstärken.                         Terrorismus verdächtigte oder
  lehnt es aber als Teil der    nicht.                                                                    vorbestrafte Personen sollen aus
  derzeitigen EU im                                                                                       dem Schengenraum
  Grundsatz ab.                                                                                           ausgewiesen werden.

Anders als Deutschland hat Frankreich die Flüchtlings-                                     Haltung, die Ex-Premierminister Manuel Valls gegenüber
krise seit 2015 weniger direkt erfahren, da von Anfang                                     Deutschland wiederholt in dieser Frage zeigte: Die ­A syl-
an quasi parteiübergreifend Konsens darüber bestand,                                       und Rückführungsverfahren sollen beschleunigt, die
nur vergleichsweise geringe Zahlen von Flüchtlingen ins                                    Zusammenarbeit im Schengenraum durch einen stärke-
Land zu lassen. Und doch spielt bei einigen Kandidaten                                     ren Schutz von dessen Grenzen verstärkt und die Agentur
die Immigrationspolitik eine herausragende Rolle im                                        Frontex aufgestockt werden.
Wahlkampf. Dabei wird das Thema wesentlich stärker mit                                        Benoît Hamon bleibt bei diesen Fragen vage: Er schlägt
den Themen Identität und innere Sicherheit verquickt, als                                  humanitäre Visa und einen solidarischen Verteilungsme-
dies etwa in Deutschland der Fall ist. In Reaktion auf die-                                chanismus vor – ohne zu konkretisieren, wie er umsetzen
se Ängste in der Bevölkerung führen die Präsidentschafts-                                  möchte, woran die gesamte EU in den letzten Jahren
kandidaten den rigiden migrationspolitischen Kurs der                                      gescheitert ist.
derzeitigen Regierung weitestgehend fort, oder gehen in                                       Für Jean-Luc Mélenchon gilt auch bei Grenzfragen:
ihren Forderungen sogar noch weiter.                                                      „Entweder verändern wir die EU oder wir verlassen sie“.
   Die Kandidaten, bei denen das Thema Migration und                                       Konkrete Vorschläge dazu macht er nicht, abgesehen
Grenzen den größten Raum einnimmt, vertreten hier                                          von einem zivilen statt militärischen Grenzschutz im
auch die restriktivsten Positionen: Marine Le Pen plant,                                   Mittelmeer. Zugleich plant er als einziger Kandidat, das
legale wie illegale Immigration mit einem Maximum                                          französische Recht auf Asyl wiederzubeleben und die
von jährlich 10 000 Einwanderern quasi zu „beenden“.                                       dafür nötigen Strukturen zu schaffen.
François Fillon schlägt vor, durch eine Obergrenze der zu                                     So zahlreich und detailliert Le Pens und Fillons
vergebenden Aufenthaltstitel die Einwanderung auf ein                                      Vorschläge einer restriktiven Migrationspolitik sind, so
nicht näher definiertes „Minimum“ zu reduzieren.                                           vage bleiben also die anderen Kandidaten bei ihren Ideen
   Während Le Pen verlangt, den Schengenraum ganz zu                                       zu europäischen oder deutsch-französischen Ansätzen.
verlassen und damit die nationale Souveränität in Grenz-                                   Selbst Macron, der sich zumindest im Prinzip an Deutsch-
fragen wiederherzustellen, fordert Fillon eine Reform                                      lands Seite stellt, geht in seinen Vorschlägen nicht
des Schengen-Abkommens, um den Schutz der Außen-                                           wesentlich über den Status quo hinaus. Im ­Falle seines
grenzen zu stärken. Die Einwanderungspolitik der USA                                       Wahlsiegs würde er vermutlich weder mit ­einer Kanzle-
dient ihm hier als Vorbild. Solange das Abkommen nicht                                     rin Merkel noch einem Kanzler Schulz auf ­grundlegende
reformiert ist, sollen angesichts der Anschlagsgefahr                                      Differenzen stoßen.
nationale Grenzkontrollen, wie sie derzeit im Rahmen                                          Inwiefern jedoch mit konkreten Anstößen für eine
des Notstands bestehen, aufrechterhalten werden. Angela                                    koordinierte, gesamteuropäische Politik zu rechnen
Merkels Flüchtlingspolitik beurteilt er als Fehler.                                        wäre, bleibt fraglich: Auch nach den Wahlen bleibt
   Emmanuel Macron wiederum würdigte Merkels                                               Frankreichs Gesellschaft gespalten; ein großer Teil der
Politik mehrfach öffentlich als „Europas Stolz“. Jedoch                                    Bevölkerung nimmt Einwanderung als Bedrohung wahr
unterscheiden sich seine Vorschläge kaum von der klaren                                    und will, dass sie reduziert wird; Macrons angekündigte

                                                                                                                                    DGAPkompakt / Nr. 4 / April 2017
Frankreichs Präsidentschaftswahl 2017: Was die fünf wichtigsten Kandidaten für Deutschland bedeuten 7

­ irtschaftsreformen würden zudem seine gesamte politi-
W                                                                                                ren Mitgliedstaaten sehen hier großen Handlungsdruck,
 sche ­Durchsetzungskraft in Anspruch nehmen.                                                   was Raum für Kompromisse öffnet. Eine langfristige
    Fillons Programm enthält nur wenige Ansätze für                                             ­Koordinierung im Sinne eines einheitlichen Asylverfah-
weitreichende deutsch-französische Initiativen auf                                               rens scheint dagegen illusorisch. Im Falle des Wahlsiegs
­europäischer Ebene. Die derzeitige Blockadesituation                                            Le Pens wiederum wäre eine deutsch-französische Zu-
 zwischen den Mitgliedstaaten in Bezug auf eine Reform                                           sammenarbeit undenkbar; es wäre das Ende von Frank-
 des Dublin-System könnte mit ihm weiterbestehen. Bei                                            reich im Schengenraum.
 einem Präsidenten Fillon oder Macron könnte sich die
Zusammenarbeit mit der Bundesregierung auf Fragen                                               Julie Hamann ist Mitarbeiterin im Programm Frankreich/
 des Schutzes der EU-Außengrenzen stützen. Die ande-                                            deutsch-französische Beziehungen der DGAP.

 Die Positionen zum Syrienkonflikt

                                                                                                                 Mélenchon
                                                   Macron
                     Hamon

                                                                                                                                                      Le Pen
                                                                                       Fillon

                             Grundsätzlich für eine europäische diplomatische Initiative

     Mit Assad keine Lösung         Alle Parteien an einen Tisch      Zusammenarbeit mit Russland                                      Nur mit Assad und Russland
     Benoît Hamon sieht die                                           François Fillon und Jean-Luc Mélenchon                           Marine Le Pen ist für die
     Notwendigkeit, neben der EU                                      plädieren beide für einen stärkeren Einbezug                     Wiederaufnahme diplomatischer
     und den USA auch die UN                                          von Russland bei der Lösung des                                  Beziehungen mit dem
     und Vertreter der arabischen                                     Syrienkonflikts.                                                 Assad-Regime und für eine
     Länder einzubinden. Er will                                                                                                       Zusammenarbeit mit Russland
     keine Zusammenarbeit mit                                                                                                          im Kampf gegen den IS.
     Assad und Putin.

  Frankreich unter Präsident Hollande fliegt bereits seit                                            Unter den Kandidaten für das Präsidentenamt steht
  September 2014 Luftangriffe gegen Stellungen des so-                                           Le Pen mit ihrer Auffassung zu den Ursachen des syri-
 genannten Islamischen Staats (IS) – wie aber sehen die                                           schen Bürgerkriegs ziemlich alleine da. Selbst Jean-Luc
  Präsidentschaftskandidaten den Konflikt in Syrien und                                         ­Mélenchon, der Putins Handeln in Syrien für positiv hält
  welche Lösungen schlagen sie vor? Ginge es nach Mari-                                          und keinen Unterschied zwischen Russlands Bombardie-
  ne Le Pen, stellte sich die Lage ganz klar dar: Der EU sei                                     rungen und denen der Anti-IS-Koalition sieht, geht nicht
  die Situation in Syrien anzulasten, sie unternehme alles,                                       so weit wie Le Pen.
  Syriens Präsident Baschar al-Assad mittels eines Bürger-                                           François Fillon, Benoît Hamon und Emmanuel Macron
  kriegs zu stürzen. Russland hingegen, das nach Auffas-                                          beurteilen die Lage in Syrien wesentlich differenzierter:
  sung Le Pens gegen den IS kämpft, laste man dabei alle                                        Was mit brutal niedergeschlagenen Demonstrationen
 ­Schrecklichkeiten an.                                                                         gegen den diktatorischen Herrscher al-Assad begann,
     In Deutschland wird eine ähnliche Auffassung nur in                                        wuchs sich im Lauf der Jahre zu einem Krieg aus, in dem
 Teilen der Linkspartei vertreten, welche die „Urschuld“                                          zahlreiche staatliche und nichtstaatliche Beteiligte ihre
  am syrischen Bürgerkrieg allerdings nicht der EU, son-                                        eigenen Interessen durchzusetzen versuchen. Dies ent-
  dern den USA zuweisen. Diese hätten mit ihrer Forderung                                         spricht auch in etwa der Analysegrundlage der deutschen
„Assad muss weg“ und ihrer angeblichen Unterstützung                                              Parteien – jenseits der Linkspartei und der AfD, die sich
  auch islamistischer Milizen den Bürgerkrieg erst ins                                            zu diesem Thema allerdings nicht tiefergehend geäußert
  Rollen gebracht. Russland hingegen (hier trifft man sich                                        hat. Einer solch komplexen Lage müsse man auch in
  mit Le Pen) gelte es gegen den Vorwurf schwerwiegender                                         ­Lösungsansätzen Rechnung tragen.
  Kriegsverbrechen wie bei der Bombardierung Aleppos zu                                              Stark vereinfachte Analysen ziehen ebenso einfache
  schützen und im Kampf gegen den IS zu unterstützen.                                             Lösungen nach sich: Marine Le Pen erwägt die Wie-
                                                                                                deraufnahme diplomatischer Beziehungen mit dem

                                                                                                                              DGAPkompakt / Nr. 4 / April 2017
Frankreichs Präsidentschaftswahl 2017: Was die fünf wichtigsten Kandidaten für Deutschland bedeuten 8

­ ssad-Regime und möchte strategische Beziehungen zu
A                                                                                    Vertreter der arabischen Länder einzubinden. Außerdem
Russland im Kampf gegen den IS etablieren. Das übersä-                               spricht er sich dafür aus, dass Frankreich mehr syrische
he allerdings völlig, dass Russland bislang überwiegend                              Flüchtlinge aufnimmt. Macron wiederum plant, aktiv eine
Stellungen der Regimegegner, nicht aber wesentliche                                  Initiative für einen Transitionsprozess voranzubringen,
Stellungen oder Rückzugsräume des IS bombardiert                                     die syrische und ­regionale Parteien, die Europäer, die UN
hat. Eine solche Strategie würde überdies alle anderen                               und andere große Mächte involviert. Von einem „Assad
staatlichen und nicht-staatlichen Beteiligten im syrischen                           muss weg“ halten alle Kandidaten abgesehen von Hamon
Bürgerkrieg ausschließen. Diese aber müssten in eine                                 nichts. Ihre Beurteilungen des syrischen Machthabers
etwaige Lösung eingebunden werden.                                                   unterscheiden sich zwar voneinander: Während Macron
   Eine starke europäische diplomatische Initiative, die                             in ihm den Chef eines „blutrünstigen Regimes“ sieht, stellt
alle Parteien zusammenbringt, setzt sich François Fillon                             Fillon dessen politischen Legitimität nicht infrage.
zum Ziel, ebenso wie Benoît Hamon, Emmanuel Mac-                                        Doch alle plädieren dafür, Assad einzubinden – und
ron und Jean-Luc Mélenchon. In dieser Grundannahme                                   befinden sich hier durchaus auch auf der Linie der Bun-
stimmen sie auch mit den wesentlichen Beteiligten in                                 desregierung. Dort sieht man Assad zwar als Hauptver-
Deutschland überein. Der ehemalige Außenminister                                     ursacher des Bürgerkriegs. Man weiß aber auch, dass ein
Frank-Walter Steinmeier wurde nicht müde zu betonen,                                 Machtvakuum in Syrien im Zweifelsfall von radikalen
dass nur eine Verhandlungsrunde, die alle Beteiligten                                Gruppen gefüllt würde. Hier setzt man fürs Erste auf
involviert, eine stabile Lösung für Syrien bringen könne.                            einen Mittelweg. Ohne Assad ist eine Transition nicht
   Was die Kooperation mit Russland betrifft, zeigen sich                            möglich (schon, weil Russland und noch mehr Iran an
aber doch graduelle Unterschiede zwischen den Kan-                                   ihm festhalten). Mit Assad wird es aber langfristig auch
didaten. Fillon und Mélenchon, die generell eine etwas                               keine stabile Nachkriegsordnung geben können.
russlandfreundlichere Politik favorisieren, unterstützen
im Kampf gegen den IS eine Kooperation mit Russland.
   Hamon hingegen beschreibt den „Imperialismus                                      Dr. Sylke Tempel ist Chefredakteurin der von der DGAP
Russlands als nicht hinnehmbar“. Dafür betont er die Not-                            herausgegebenen Zeitschriften Internationale Politik und
wendigkeit, neben der EU und den USA auch die UN und                                 Berlin Policy Journal.

 Das künftige Verhältnis zu Russland
                                                                                                                                     Mélenchon
                                               Macron
                    Hamon

                                                                                                                                                                 Le Pen
                                                                                                     Fillon

                                                                                                     Für eine Beendigung der EU-Sanktionen

    Nicht mit Putin            Sanktionen und Minsker Prozess                        Aufhebung der Sanktionen       Normalisierung der bilateralen Beziehung
    Benoît Hamon setzt sich    Emmanuel Macron ist für die                           François Fillon will die       Jean-Luc Mélenchon hält die Sanktionen für
    für die Fortführung der    Fortführung der Sanktionspolitik im                   Aufhebung der Sanktionen,      illegal und lehnt sie ebenso wie Marine Le Pen
    Sanktionspolitik ein und   Rahmen des Minsker Prozesses, will                    um mit Russland wieder ein     ab. Beide fordern eine Normalisierung der
    lehnt eine                 aber gemeinsam mit Russland eine                      neues „Vertrauensverhältnis“   bilateralen Beziehung zu Russland. Marine Le
    Zusammenarbeit mit         Lösung der Krise in der Ostukraine                    aufzubauen und plädiert für    Pen wurde während des Wahlkampfs von
    Russland unter Putin ab.   finden.                                               eine Handelspartnerschaft.     Wladimir Putin empfangen.

Selbst wenn das Verhältnis zur russischen Regierung                                   ­ ational sieht im Verhältnis zu Russland eine Alterna-
                                                                                      N
weniger emotional diskutiert wird als in Deutschland,                                 tive zu ­Globalisierung und EU-Einfluss. So inszenierte
polarisiert es auch in Frankreich und gehört im dortigen                              Marine Le Pen ihren ­Empfang durch Putin Mitte März
Wahlkampf zu den meistdiskutierten außenpolitischen                                  2017 als Symbol für ein ­souveränes Frankreich, das US-
Themen. Oft ist Wladimir Putin eine Projektionsfläche                                 Einfluss trotzt und, wie Moskau, für ein traditionelles
für Themen, die weniger etwas mit Russland zu tun                                    ­Wertesystem eintritt.
haben als mit Frankreich selbst. Insbesondere der Front

                                                                                                                                  DGAPkompakt / Nr. 4 / April 2017
Frankreichs Präsidentschaftswahl 2017: Was die fünf wichtigsten Kandidaten für Deutschland bedeuten 9

     Der Blick auf Russland und die franko-russische Bezie-          bei diesem Thema sein als Marine Le Pen, da er auch
  hung variiert stark zwischen den Kandidaten. Am russ-             ein gutes Verhältnis gegenüber Deutschland als zentral
  landfreundlichsten gibt sich Marine Le Pen, die Putins            für Frankreich sieht. Aber sein persönliches ­Verhältnis
Wirtschaftspolitik, auch wenn sie noch so perspektivlos              zu Wladimir Putin und die enge Verknüpfung mit
ist, immer wieder als patriotisches Modell hervorhebt.              ­f ranzösischen Wirtschaftsinteressen in Russland würden
Die Krim-Annexion beurteilt sie als legal, die Sanktio-             ihn zu einem unzuverlässigen Partner im ­konsequenten
 nen dementsprechend als „ungerecht und ­ineffizient“.             ­Auftreten gegenüber Moskau machen. Fillon appelliert
Unter einer Präsidentin Le Pen würde deren Ablehnung                dafür, mit Russland wieder ein „Vertrauensverhältnis“
der Russland-Sanktionen die europäische ­Einigkeit bei               aufzubauen. Seine russlandfreundliche Haltung müss-
diesem Thema schwächen und im Normandie-Format, in                   te sich im Präsidentenamt erst noch an der russischen
dem Frankreich gemeinsam mit Deutschland mit Russ-                  Realität beweisen; auf jeden Fall wäre er gegenüber Putin
  land und der Ukraine über die Einhaltung des Minsker               kompromissbereiter, als es Merkel derzeit ist.
Abkommens verhandelt, wohl das deutsch-französische                      Seine Vorschläge für eine Handelspartnerschaft mit
Tandem zerstören. Bei einem Wahlsieg Le Pens würde                  Russland und eine engere Kooperation bei der Bekämp-
Deutschland seinen wichtigsten außenpolitischen Part-                fung des IS treffen in der Bundesregierung auf Zustim-
 ner in der EU verlieren und hätte große Probleme, die               mung. Gleichzeitig wächst dort inzwischen die Erkennt-
­Sanktionsfront zu erhalten.                                         nis, dass ohne politische Veränderungen in Russland der
     Wie Le Pen plädiert auch der Linke Jean-Luc Mélen-             Handel kaum zunehmen wird, und der Kampf gegen den
chon für eine Normalisierung der bilateralen Beziehung.             IS vor allem mit Donald Trump diskutiert werden muss.
Außerdem soll aus seiner Perspektive die Diskussion über                 Emmanuel Macron ist in der Russlandpolitik der
die Grenzen der ehemaligen Sowjetunion wiedereröffnet               Gegenpol zu Marine Le Pen und auch Fillon und deshalb
werden. Mélenchon verbindet seine russlandfreundliche               ein Ziel von Attacken russischer (Auslands-)Medien. Die
Haltung mit Globalisierungskritik. Zudem plädieren Mé-              dort verbreiteten Gerüchte und Halbwahrheiten über
  lenchon wie Le Pen dafür, dass Frankreich die Führungs-            seine Person und seinen Lebensstil sollen seine Glaub-
  struktur der NATO verlässt.                                       würdigkeit untergraben. Macron steht Angela Merkel in
     Ein Gegenbild liefert der Sozialist Benoît Hamon, der          der Russlandpolitik am nächsten: Er spricht sich klar für
die Brutalität russischer Militärführung in Syrien offen            die Fortführung der Sanktionspolitik im Rahmen des
  kritisiert und sich damit vom russlandfreundlichen Popu-           Minsker Prozesses aus, benennt den Bruch internatio-
  lismus des Front National abgrenzt. Die Krim-Annexion              nalen Rechts durch die Krim-Annexion und den Krieg in
  und die Unterstützung separatistischer Gruppen in der             der Ostukraine, betont aber gleichzeitig, gemeinsam mit
Ukraine sieht er als Vertragsverletzung, die eine strenge           Russland eine Lösung der Krise finden zu müssen.
Reaktion erfordert.                                                      Während Benoît Hamon der Bundesregierung in Bezug
     Zwischen diesen beiden Positionen gilt François Fillon          auf Russland wenig konzeptionelle Anknüpfungspunkte
in Moskau als ein Vertreter der konservativen französi-              bietet, da er sich für eine harten Kurs gegenüber Russland
  schen Eliten, die eng mit Wirtschaftsinteressen verbun-           ohne konkrete Vorschläge positioniert, würde Macrons
den sind und dementsprechend wohlwollend gegenüber                  Eintreten für internationales Recht, den Erhalt der
Russland auftreten. Bis zu seinen Geschäftsaffären galt             Sanktionen bis zu einer Verbesserung der Situation in der
er als Favorit Moskaus. Er sieht in Russland vor allem              Ost-Ukraine sowie eine engere Abstimmung in der EU das
einen Partner für den Ausbau von Handel sowie im Kampf              Tandem mit Deutschland wohl stärken.
gegen den IS und hat sich gegen die EU-Sanktionen
 ­ausgesprochen.
     Fillon würde ein schwieriger Partner für die deutsche         Dr. Stefan Meister leitet das Robert Bosch-Zentrum für
Bundesregierung bei der Verlängerung der Sanktionen                Mittel- und Osteuropa, Russland und Zentralasien der
gegenüber Russland. Fillon mag kompromissbereiter                  DGAP.

                                                                                                       DGAPkompakt / Nr. 4 / April 2017
Frankreichs Präsidentschaftswahl 2017: Was die fünf wichtigsten Kandidaten für Deutschland bedeuten 10

 Sicherheits- und Verteidigungspolitik
 zwischen europäischer Initiative und nationalem Rückzug

                                                                                                                                                               Mélenchon
                         Macron

                                                       Hamon

                                                                                                                                       Le Pen
                                                                                                   Fillon
                                                         Für eine Erhöhung des Verteidigungshaushalts

         Gemeinsame europäische Verteidigungspolitik                                 Zusammenarbeit ohne Integration   Nationale Autonomie
         Emmanuel Macron fordert     Benoît Hamon ist für eine                       François Fillon will zwar ein     Marine Le Pen will die   Jean-Luc Mélenchon
         die Schaffung eines         europäische Kooperation im                      „europäisches Bündnis der         nationale Autonomie      ist gegen eine
         europäischen                Bereich der Verteidigung, u. a.                 Verteidigung“, aber               sichern.                 europäische
         Verteidigungsfonds und      durch Verbesserung des                          durch eine Stärkung der           Sie will aus den         Verteidigung und will
         eines europäischen          europäischen Hubs.                              intergouvernementalen             Kommandostrukturen       zudem den Austritt
         Sicherheitsrats. Frankreich Frankreich bleibt in der NATO.                  Zusammenarbeit. Keine             der NATO austreten.      Frankreichs aus der
         bleibt in der NATO.                                                         bekannte Position zur NATO.                                NATO.

Insgesamt ist die Sicherheits- und Verteidigungspolitik in                              nommen, wie etwa den Verteidigungsfonds, den Sicher-
der französischen Bevölkerung weniger umstritten als in                                 heitsrat oder das militärische EU-Hauptquartier.
Deutschland und im Wahlkampf als Thema viel präsen-                                         Mit einem Präsidenten Mélenchon oder einer Präsi-
ter. Einig sind sich bis auf den extrem linken Jean-Luc                                 dentin Marine Le Pen hingegen stünden der deutsch-
Mélenchon die anderen vier bestplatzierten Kandidaten                                   französischen Kooperation im Bereich Sicherheit und
in der Forderung nach einer Erhöhung des Verteidigungs-                                Verteidigung schwere Zeiten bevor. Beide wollen eine
haushalts, im Bekenntnis zur nuklearen Abschreckung                                     rein nationale Verteidigungspolitik, die die strategische
und darin, dass die Rüstungsindustrie maßgeblich ist.                                  Autonomie Frankreichs sichert. Le Pen möchte aus den
Zudem möchten sie alle die Armee mindestens in ihrer                                    Kommandostrukturen der NATO aussteigen, Mélenchon
derzeitigen Größe erhalten, wenn nicht sogar vergrößern,                                sogar komplett aus der Organisation, in der Frankreich
und das Verhältnis zwischen Bevölkerung und Armee                                       erst seit 2009 wieder Vollmitglied ist.
verbessern.                                                                                 Vor allem Le Pen wirbt um das Wählerpotenzial des
   Der am klarsten proeuropäische Kandidat ist Em-                                      französischen Militärs, das im Wesentlichen den natio-
manuel Macron, der sich dezidiert für eine europäische                                  nalen Horizont im Blick hat. Sie fordert bei klassischen
Verteidigung ausspricht. Dafür möchte er einen europä-                                  militärischen Fähigkeiten wie Panzern, Flugzeugen und
ischen Verteidigungsfonds für den Erwerb gemeinsamer                                    Schiffen mehr Gerät und zeichnet so ein Bild französi-
Militärausstattung einrichten und einen europäischen                                    scher Verteidigungspolitik des 20. Jahrhunderts. Demge-
Sicherheitsrat schaffen.                                                               genüber sehen Macron und Fillon modernere Streitkräfte
   Der Konservative François Fillon situiert sich im Mittel-                            vor, die sich auf Cyber-Fähigkeiten und eine größere
feld: Er plädiert zwar für ein „europäisches Bündnis der                                Handlungsfähigkeit der Geheimdienste konzentrieren.
Verteidigung“, hält aber nichts vom Aufbau integrierter                                 Beide verbinden so auch die klassische Verteidigungspo-
Strukturen. Er will vielmehr die intergouvernementale                                   litik mit der inneren Sicherheit, die in Frankreich ein weit
Zusammenarbeit im verteidigungspolitischen Bereich                                     wichtigeres Thema ist.
stärken.                                                                                    Die Unterschiede zur deutschen Debatte sind the-
   Bei den Sozialisten ist europäische Verteidigung kein                                matisch bemerkenswert und bergen erhebliches Po-
großes Thema: Benoît Hamon wünscht sich eine europäi-                                   tenzial, um die deutsch-französischen Beziehungen zu
sche Kooperation im Bereich der Verteidigung, aber ohne                                ­erschweren.
klare Vorschläge.                                                                           Ein erster Unterschied besteht darin, dass in Frank-
   Neue Initiativen für die deutsch-französische Koope-                                 reich Sicherheit sehr stark in der Vernetzung von innerer
ration finden sich in keinem der Wahlprogramme un-                                      und äußerer Sicherheit gedacht wird: So gilt die Terroris-
mittelbar. Doch die Programme Fillons und mehr noch                                     musbekämpfung als ein globales Problem, und Militärein-
Macrons bieten eine Basis, auf der man aufbauen kann.                                   sätze als Teil der Lösung. Diese Position ist in Deutschland
Insbesondere Macron hat die bestehenden Ideen und Ini-                                  erheblich umstritten und die Trennung von innerer und
tiativen auf der EU-Ebene und aus gemeinsamen Papieren                                  äußerer Sicherheit bis auf Weiteres fest in den politischen
Deutschlands und Frankreichs in sein Programm aufge-                                    Normen und Gesetzen verankert.

                                                                                                                           DGAPkompakt / Nr. 4 / April 2017
Frankreichs Präsidentschaftswahl 2017: Was die fünf wichtigsten Kandidaten für Deutschland bedeuten 11

   Doch die größten Unterschiede mit direkter Relevanz                                                   würde verlorengehen. Sollte die künftige französische
für Deutschland betreffen die künftige Rolle von Allian-                                                 Regierung das Interesse an dieser gemeinsamen Gestal-
zen (EU, NATO) in der französischen Sicherheitspolitik                                                   tung Europas und der gemeinsamen Verantwortung für
sowie das Verhältnis zu Russland – und damit die Frage                                                   Europa verlieren, wäre dies gerade in einem Moment der
nach der zukünftigen Rolle Frankreichs bei den EU-Sank-                                                  Unsicherheit für die europäische Entwicklung (angesichts
tionen und im Normandie-Format.                                                                          des Brexits und differenzierter Integration) für Deutsch-
   Für Deutschland bleibt die multilaterale Einbettung                                                   land problematisch. Deutschland würde neue Partner
seiner Politik zentral. Deshalb wäre ein Frankreich, das                                                 in der EU und NATO suchen müssen und auch finden –
lieber außerhalb als innerhalb dieser Strukturen handelt,                                                diese hätten jedoch kaum den Einfluss und das Gewicht
und kein Interesse mehr daran hat, insbesondere die EU                                                   ­Frankreichs.
weiterzuentwickeln, kein so wertvoller Partner mehr. Viel
gemeinsame Gestaltungsmacht, die sich etwa im Bereich
der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik                                                    Dr. Christian Mölling ist stellvertretender Direktor des
durch zahlreiche gemeinsame Initiativen gezeigt hat,                                                     Forschungsinstituts der DGAP.

BIldrechte:

Brandenburger Tor: von Stephan Czuratis (Jazz-face) (Eigenes Werk) [CC BY-SA 2.5 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)], via Wikimedia Commons
François Fillon: By Marie-Lan Nguyen (Own work) [CC BY 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons
Benoît Hamon: Thomas Bresson [CC BY 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons
Marine Le Pen: Foto-AG Gymnasium Melle [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
Emmanuel Macron: Mutualité Française [CC BY-NC 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/)], via Flickr
Jean-Luc Mélenchon: Par Cancillería Ecuador from Ecuador [CC BY-SA 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons

 DGAPkompakt / Nr. 4 / April 2017

              Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International Lizenz.
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                                                                      Die DGAP trägt mit wissenschaftlichen Untersu-                        Herausgeber
                                                                      chungen und Veröffentlichungen zur Bewertung                          Deutsche Gesellschaft für
                                                                      internationaler Entwicklungen und zur Diskus-                         Auswärtige Politik e.V.
                                                                      sion ­h ierüber bei. Die in den Veröffentlichungen                    ISSN 2198-5936
                                                                      geäußerten Meinungen sind die der Autoren.

                                                                                                                                            Redaktion Sabine Wolf
                                                                      Rauchstraße 17 / 18 . 10787 Berlin                                    Grafiken Reiner Quirin
                                                                      Tel. +49 (0)30 25 42 31 -0 / Fax -16                                  Layout /Satz Andreas Alvarez
                                                                      info@dgap.org . www.dgap.org                                          Designkonzept Carolyn Steinbeck · Gestaltung
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