SPORT- UND ERNÄHRUNGSVERHALTEN BEI KINDERN UND JUGENDLICHEN IN DEUTSCHLAND - QUERSCHNITTERGEBNISSE AUS KIGGS WELLE 2 UND TRENDS - FOCUS SPORT- UND ...

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Journal of Health Monitoring   Sport- und Ernährungsverhalten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland                                              FOCUS

Journal of Health Monitoring · 2018 3(2)
DOI 10.17886/RKI-GBE-2018-065
                                                 Sport- und Ernährungsverhalten bei Kindern und Jugendlichen in
Robert Koch-Institut, Berlin
                                                 Deutschland – Querschnittergebnisse aus KiGGS Welle 2 und Trends
Susanne Krug, Jonas D. Finger,
Cornelia Lange, Almut Richter,
                                                 Abstract
Gert B. M. Mensink                               In diesem Beitrag werden ausgewählte Indikatoren zum Sport- und Ernährungsverhalten betrachtet, zwei wichtige
                                                 Einflussfaktoren auf die Entwicklung einer Adipositas. Die Analysen beziehen sich auf die in der zweiten Folgeerhebung
Robert Koch-Institut, Berlin                     der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 2, 2014 – 2017) mittels
Abteilung für Epidemiologie und Gesundheits-     Fragebogen erhobenen Daten von 6.810 Mädchen und 6.758 Jungen im Alter zwischen 3 und 17 Jahren sowie auf
monitoring
                                                 den Vergleich zur KiGGS-Basiserhebung (2003 – 2006).
                                                 Mehr als 70 % der 3- bis 17-Jährigen geben an, Sport zu treiben, Jungen signifikant häufiger als Mädchen und
                                                 11- bis 17-Jährige häufiger als 3- bis 10-Jährige. Elterliches Sporttreiben und eine bewegungsfreundliche Wohnumgebung
                                                 sind mit dem Sporttreiben der Kinder und Jugendlichen assoziiert.
                                                 Jüngere Kinder und Mädchen ernähren sich gesünder als ältere Kinder und Jungen. Einerseits ist der Konsum von
                                                 Süßwaren und zuckerhaltigen Getränken im Vergleich zur KiGGS-Basiserhebung bei 3- bis 17-Jährigen signifikant
                                                 zurückgegangen, andererseits essen insbesondere 11- bis 17-Jährige heute im Vergleich zu vor etwa zehn Jahren
                                                 signifikant weniger Gemüse. Obwohl 3- bis 10-Jährige heute signifikant häufiger als vor etwa zehn Jahren mindestens
                                                 fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag zu sich nehmen, ist der Anteil derjenigen, die diese Empfehlung erreichen,
                                                 mit insgesamt 14 % sehr gering.
                                                 Neben dem Vorleben eines gesunden Lebensstils in der Familie und in den Lebenswelten, in welchen Kinder und
                                                 Jugendliche aufwachsen, müssen auch Wohnumgebungen gesundheitsorientierter gestaltet werden, damit Kinder
                                                 und Jugendliche dabei unterstützt werden, die nationalen Empfehlungen zu körperlich-sportlicher Aktivität und
                                                 gesunder Ernährung zu erreichen.

                                                    SPORTTREIBEN · ERNÄHRUNG · EINFLUSSFAKTOREN · KIGGS · GESUNDHEITSMONITORING

                                                 1. Einleitung                                                       Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutsch-
                                                                                                                     land (KiGGS Welle 2, 2014 – 2017) zeigen, dass 15,4 %
                                                 Die Prävalenz (Häufigkeit) von Adipositas ist in den letz-          der 3- bis 17-jährigen Kinder und Jugendlichen in Deutsch-
                                                 ten Jahrzehnten weltweit deutlich gestiegen und ein zen-            land übergewichtig sind, fast 6 % sind adipös [2]. Im
                                                 trales Thema für Gesundheitsförderung und Prävention                Vergleich zur KiGGS-Basiserhebung (2003 – 2006) hat
                                                 [1]. Aktuelle Ergebnisse der zweiten Welle der Studie zur           sich die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas in
                                                   Hier gelangen Sie zum Journal of Health Monitoring Ausgabe 2 2018:
                                                  »KiGGS Welle 2 - Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen«                                                3
                                                                             - artikelweise
Journal of Health Monitoring     Sport- und Ernährungsverhalten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland                                               FOCUS

                                                  den letzten zehn Jahren bei Kindern und Jugendlichen                Empfehlungen [10], die nur ein Mindestmaß darstellen.
KiGGS Welle 2                                     nicht weiter erhöht, sie stagniert auf hohem Niveau [2].            Nationale Empfehlungen gehen einen Schritt weiter und
Zweite Folgeerhebung der Studie zur               Eine im Kindesalter entwickelte Adipositas stellt das Risi-         empfehlen für einen größeren gesundheitlichen Nutzen,
Gesundheit von Kindern und Jugendlichen           ko einer dauerhaften, bis ins Erwachsenenalter andau-               Kindern zwischen vier und sechs Jahren mindestens 180
in Deutschland
                                                  ernden Adipositas dar [3]. Häufig ist der Krankheitsver-            Minuten und Kindern zwischen sechs und elf Jahren
Datenhalter: Robert Koch-Institut
                                                  lauf im Erwachsenenalter sogar noch schwerer, wenn                  mindestens 90 Minuten tägliche Bewegungszeit [11].
Ziele: Bereitstellung zuverlässiger Informatio-   sich die Adipositas bereits im Kindes- oder Jugendalter                 Gleichzeitig ist die Verfügbarkeit von Nahrungsmit-
nen über Gesundheitszustand, Gesundheits-
verhalten, Lebensbedingungen, Schutz- und         entwickelt hat [4]. Adipositas ist zudem mit weiteren               teln fast überall und ständig gegeben. Gerade der Zugang
Risikofaktoren und gesundheitliche Versorgung     gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie kardiovasku-                zu energiedichten Nahrungsmitteln ist dabei häufig sehr
der in Deutschland lebenden Kinder, Jugend-
                                                  lären Erkrankungen, Typ-2-Diabetes sowie dem metabo-                leicht, was zu einem erhöhten Konsum und damit zu
lichen und jungen Erwachsenen mit der Mög-
lichkeit von Trend- und Längsschnitt­analysen     lischen Syndrom assoziiert, einem gleichzeitigen Auftre-            einer erhöhten Energiezufuhr führt. Der Verzehr von
Studiendesign: Kombinierte Querschnitt- und       ten mehrerer kardiovaskulärer Risikofaktoren.                       Lebensmitteln, die insbesondere Kinder ansprechen und
Kohortenstudie                                        Neben genetischen Ursachen [5] ist ein dauerhaftes              potenziell ungesund sind, gilt als ein weiterer Risikofak-
Querschnitt in KiGGS Welle 2                      Ungleichgewicht zwischen Energieaufnahme und                        tor für Adipositas im Kindes- und Jugendalter [12], ebenso
Alter: 0 – 17 Jahre                               Energieverbrauch die wesentliche Ursache für die Ent-               der hohe Konsum gesüßter Getränke [13, 14] und der
Grundgesamtheit: Kinder und Jugendliche
mit ständigem Wohnsitz in Deutschland             wicklung einer Adipositas [6]. Ein ungesundes Ernäh-                geringe Verzehr von Obst und Gemüse [15]. Bereits in
Stichprobenziehung: Einwohnermeldeamt-            rungsverhalten, sitzende Tätigkeiten sowie körper-                  der Ernährungsstudie als KiGGS-Modul (EsKiMo) der
Stichproben – Einladung zufällig aus­gewählter    lich-sportliche Inaktivität sind demnach wichtige                   KiGGS-Basiserhebung wurde sichtbar, dass Kinder und
Kinder und Jugendlicher aus den 167 Städten
und Gemeinden der KiGGS-Basiserhebung             Einflussfaktoren für Adipositas [7, 8]. Zu beobachten               Jugendliche die für sie zutreffenden Verzehrempfehlun-
Stichprobenumfang: 15.023 Teilnehmende            ist, dass bereits Kinder und Jugendliche den Großteil               gen häufig nicht einhalten [16].
KiGGS-Kohorte in KiGGS Welle 2                    des Tages mit sitzenden Tätigkeiten in Schule, Ausbil-                  Das individuelle Gesundheitsverständnis und -ver-
Alter: 10 – 31 Jahre                              dung und Beruf verbringen; medienbezogene Aktivitäten               halten wird durch verschiedene adipositas-fördernde
Stichprobengewinnung: Erneute Einladung
aller wiederbefragungsbereiten Teilnehmen-        in der Freizeit können zu diesen Inaktivitätszeiten bei-            (adipogene) Umgebungsfaktoren begünstigt [17–19]. Die
den der KiGGS-Basiserhebung                       tragen. Sitzendes Verhalten hat sich in den letzten Jah-            Lebenswelten, in denen sich Kinder und Jugendliche auf-
Stichprobenumfang: 10.853 Teilnehmende
                                                  ren daher als eigenständiger Risikofaktor für Überge-               halten, sollten gesundheitsorientierter gestaltet werden.
KiGGS-Erhebungswellen:                            wicht etabliert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO)              So begünstigen das Fehlen verkehrssicherer Rad- und
▶ KiGGS-Basis­erhebung (2003 – 2006)
  Untersuchungs- und Befragungssurvey             hat 2010 Mindestempfehlungen für körperlich-sportliche              Fußwege sowie eine schlechte Erreichbarkeit von bewe-
▶ KiGGS Welle 1 (2009 – 2012)                     Aktivität im Kindes- und Jugendalter definiert [9]. Dem-            gungsfreundlichen Plätzen den körperlich überwiegend
  Befragungssurvey
                                                  nach sollten Kinder und Jugendliche täglich mindestens              passiven Lebensstil [20] und damit einen reduzierten
▶ KiGGS Welle 2 (2014 – 2017)
  Untersuchungs- und Befragungssurvey             60 Minuten mäßig bis sehr anstrengende körper-                      Energieverbrauch. Die Dichte der Lebensmittelgeschäfte
Mehr Informationen unter                          lich-sportliche Aktivität ausüben. Aktuell erreichen ledig-         und das Angebot an ungesunden Produkten begünsti-
www.kiggs-studie.de                               lich 25,9 % der Kinder und Jugendlichen diese                       gen andererseits eine erhöhte Energieaufnahme.

       Journal of Health Monitoring 2018 3(2)                                                                                                                          4
Journal of Health Monitoring    Sport- und Ernährungsverhalten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland                                                FOCUS

                                             Für Kinder und Jugendliche in Deutschland existieren             erhebung von KiGGS Welle 2 15.023 Kinder und Jugend-
                                         sowohl zum Sport- und Ernährungsverhalten als auch                   liche (7.538 Mädchen, 7.485 Jungen) teil, davon 13.568 im
                                         zu adipositas-fördernden Umgebungsfaktoren aktuelle,                 Alter von 3 bis 17 Jahren. Konzept und Design von KiGGS
                                         repräsentative Daten aus KiGGS Welle 2. In diesem Bei-               sind an anderer Stelle ausführlich beschrieben [21–23].
                                         trag sollen anhand ausgewählter Indikatoren das aktu-
                                         elle Sport- und Ernährungsverhalten der 3- bis 17-jähri-             2.2 Variablen
                                         gen Kinder und Jugendlichen in Deutschland sowie
                                         Umgebungsfaktoren, die adipogenes Verhalten begüns-                  Sportverhalten
                                         tigen, dargestellt werden. Außerdem soll ein Vergleich               In diesem Beitrag wird das Sportverhalten in den Fokus
                                         mit gleichaltrigen Kindern und Jugendlichen von vor etwa             genommen, da Sport einen spezifischen Aspekt der kör-
                                         zehn Jahren erfolgen, um zeitliche Trends zu ermitteln.              perlichen Aktivität darstellt, der meistens intensiver und
                                                                                                              damit gesundheitswirksamer ist als allgemeine körper-
                                         2. Methode                                                           liche Aktivität [24]. Aktuelle Daten zur körperlichen Akti-
                                         2.1 Studiendesign                                                    vität aus KiGGS Welle 2 finden sich im Beitrag Körper­
                                                                                                              liche Aktivität von Kindern und Jugendlichen in
                                         KiGGS ist Bestandteil des Gesundheitsmonitorings am                  Deutschland – Querschnittergebnisse aus KiGGS Welle 2
                                         Robert Koch-Institut. KiGGS beinhaltet wiederholt durch-             und Trends in Ausgabe 1/2018 des Journal of Health
                                         geführte, für Deutschland repräsentative Querschnitt­                Monitoring [10].
                                         erhebungen bei Kindern und Jugendlichen im Alter von                     In KiGGS Welle 2 wurden 3- bis 10-Jährige (Elternbe-
                                         0 bis 17 Jahren (KiGGS-Querschnitt). Nach Durchfüh-                  fragung) und 11- bis 17-Jährige (Selbstbefragung) gefragt,
                                         rung der Basiserhebung als Untersuchungs- und Befra-                 ob sie Sport treiben. In der Fragestellung wurde darauf
                                         gungssurvey (2003 – 2006) und der KiGGS Welle 1 als                  hingewiesen, dass dabei alle Arten von Sport im Verein
                                         reiner Befragungssurvey (2009 – 2012), fand die KiGGS                oder außerhalb eines Vereins, außer Sportunterricht in
                                         Welle 2 von 2014 bis 2017 als kombinierter Untersu-                  der Schule beziehungsweise außer Bewegungsangebote
                                         chungs- und Befragungssurvey statt. Die KiGGS-Daten                  im Kindergarten, gemeint sind. Die Frage konnte mit „ja“
                                         wurden nach einem komplexen zweistufigen Stichpro-                   oder „nein“ beantwortet werden. Wurde die Frage mit
                                         bendesign erhoben. Im ers­ten Schritt wurden Untersu-               „ja“ beantwortet, wurden sie weiter gefragt, wie viele
                                         chungsorte (Sample Points) zufällig nach der Verteilung              Minuten oder Stunden sie in der Regel pro Woche Sport
                                         der BIK-Gemeindegrößen­klassen auf die Bundesländer                  treiben. Als Cut-off für die Sportdauer wurden beispiel-
                                         gezogen. Im zweiten Schritt erfolgte eine Zufallsauswahl             haft mindestens 90 und mindestens 180 Minuten Sport
                                         der Probanden alters­stratifiziert aus den Einwohnermel-             pro Woche gewählt, da eine Trainingseinheit für Kinder
                                         deamtsregistern. Insgesamt nahmen an der Querschnitt-                und Jugendliche in der Regel 90 Minuten andauert.

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Journal of Health Monitoring    Sport- und Ernährungsverhalten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland                                      FOCUS

                                             Die Eltern der 3- bis 17-jährigen Kinder und Jugend­ 10-Jährigen von den Eltern, für die 11- bis 17-Jährigen von
                                          lichen wurden in KiGGS Welle 2 ebenfalls gefragt, den Kindern und Jugendlichen selbst beantwortet. Es
                                          wie oft sie selbst Sport treiben. Sie konnten jeweils fol- wurden Fragen zu Verzehrhäufigkeiten gestellt in der
                                          gende Antwortkategorien angeben: „keine sportliche         Form: „Wie oft hat ihr Kind/hast du Lebensmittel X
                                          Betätigung“, „weniger als eine Stunde pro Woche“, (meistens werden hier Beispiele genannt) gegessen/
                                         „regelmäßig 1 – 2 Stunden pro Woche“, „regelmäßig 2 – 4 getrunken?“. Die Antwortmöglichkeiten waren immer:
                                          Stunden pro Woche“, „regelmäßig mehr als 4 Stunden „Nie“, „1 Mal im Monat“, „2 – 3 Mal im Monat“, „1 – 2
                                          pro Woche“. Für die folgende Analyse wurde die Frage       Mal pro Woche“, „3 – 4 Mal pro Woche“, „5 – 6 Mal pro
                                          für die Eltern dichotomisiert in „weniger als eine Stunde Woche“, „1 Mal am Tag“, „2 Mal am Tag“, „3 Mal am
                                          Sport pro Woche“ und „mindestens eine Stunde Sport Tag“, „4 – 5 Mal am Tag“, „öfter als 5 Mal am Tag“. Por-
                                          pro Woche“. Weiter wurden den Eltern Fragen zur Wohn­ tionsmengen wurden nach dem Muster „Wenn ihr Kind/
                                          umgebung gestellt: „Gibt es in Ihrem derzeitigen Wohn- wenn du Lebensmittel X isst/trinkt/trinkst, wie viel isst
                                          ort Spiel- oder Sportmöglichkeiten, die für Ihr Kind gut   es/isst du/trinkt es/trinkst du davon meistens?“ erfasst.
                                          zu erreichen sind?“ Dabei wurde konkret nach Spielplatz, Hierzu gab es jeweils fünf Antwortmöglichkeiten, die in
                                          Sportplatz, Schwimmbad und Park/Grünfläche gefragt. Abhängigkeit des Lebensmittels variierten, zum Beispiel
                                          Alle Fragen konnten mit „ja“, „nein“ oder „weiß nicht“ ½ Glas (oder weniger), 1 Glas, 2 Gläser, 3 Gläser, 4 Glä-
                                          beantwortet werden. In den folgenden Auswertungen          ser (oder mehr). Für einige Lebensmittel wurde durch
                                          werden die Angaben zu Sportplatz, Schwimmbad und           eine zusätzliche Frage die spezifische Verzehrart (z. B.
                                          Park/Grünfläche berücksichtigt.                            der Grad der Verdünnung bei Säften) erfasst.
                                                                                                        Für die Auswertung wurden die Angaben zu den Ver-
                                          Ernährung                                                  zehrhäufigkeiten in Anzahl Gelegenheiten pro vier Wochen
                                          In KiGGS Welle 2 wurde der Konsum ausgewählter (28 Tage) umgerechnet und die angegebenen Portions-
                                          Lebensmittelgruppen mittels eines Verzehrhäufigkeits- mengen in Gramm oder Milliliter umgerechnet. Diese
                                          fragebogens erhoben [25, 26]. Dieser Verzehrhäufigkeits- beiden Werte wurden jeweils miteinander multipliziert
                                          fragebogen ist, mit einigen Ausnahmen für bestimmte        und durch 28 dividiert (Verzehrhäufigkeit x Portionsmenge
                                          Lebensmittel, überwiegend mit dem der KiGGS-Basis­ (g) / 28 Tage), um so eine geschätzte mittlere Tagesmenge
                                          erhebung vergleichbar.                                     zu erhalten. Anschließend wurden die so errechneten
                                             Der Fragebogen bezieht sich auf den Konsum „in den Mengen, wie in Abbildung 1 dargestellt, summiert. Außer-
                                          vergangenen vier Wochen“ von insgesamt 48 Lebens- dem wurde, zum Vergleich mit der „5-am-Tag-Empfehlung“
                                          mittelgruppen bei den 3- bis 10-Jährigen und 53 Lebens- [27], die tägliche Portionszahl von Obst und Gemüse,
                                          mittelgruppen (inklusive alkoholischer Getränke) bei       inklusive bis zu maximal einem Glas Saft, als „Obst und
                                          den 11- bis 17-Jährigen. Die Fragen wurden für die 3- bis Gemüse gesamt“ zusammengerechnet.

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Journal of Health Monitoring    Sport- und Ernährungsverhalten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland                                                FOCUS

                            Abbildung 1       – Zuckerhaltige Erfrischungs-
                                                                                                                      Für die Regressionsanalyse (Sporttreiben) werden
     Ausgewählte Lebensmittelgruppen            getränke                          Zuckerhaltige Getränke          nach der Betrachtung bivariater Zusammen­hänge indi-
     des in KiGGS Welle 2 eingesetzten        – Fruchtsäfte
                                                                                                                  viduelle (Alter und sozioökonomischer Status (SES);
        Verzehrhäufigkeitsfragebogens         – Kuchen, Torten oder süße                                          Modell 1), interpersonelle (Sporttreiben der Eltern;
     Quelle: KiGGS Welle 2 (2014 – 2017)        Backwaren
                                              – Kekse                                                             Modell 2) und umgebungsbezogene Einflussfakto-
                                              – Schokolade oder Schokoriegel
                                                                                         Süßwaren
                                                                                                                  ­ren (Sportplatz/Schwimmbad/Park oder Grünfläche;
                                              – Süßigkeiten
                                              – Eis                                                               Modell 3) schrittweise in die vollständige Fallanalyse auf-
                                              – Honig oder Marmelade
                                                                                                                   genommen. Die Modelle sind adjustiert für Alter und
                                              – Nuss-Nougatcreme
                                                                                      Süße Aufstriche             SES. Die Messung des SES wird im Beitrag Messung des
                                              – Frisches Obst
                                                                                                                  sozioökonomischen Status und des subjektiven sozia-
                                                                                            Obst
                                              – Gegartes Obst                                                      len Status in KiGGS Welle 2 in Ausgabe 1/2018 des Jour-
Mehr als 70 % der 3- bis                                                                                          nal of Health Monitoring näher beschrieben [28].
                                              – Rohes Gemüse
17-Jährigen treiben Sport.                    – Hülsenfrüchte                             Gemüse
                                              – Gegartes Gemüse
                                                                                                                  3. Ergebnisse
                                                                                                                  3.1 Sportverhalten
                                             2.3 Statistische Analyse
                                                                                                                 Die in diesem Abschnitt beschriebenen Prävalenzen des
                                             Alle Analysen zum Sportverhalten wurden mit dem Sta-                Sportverhaltens und potenzieller Einflussfaktoren für
                                             tistikprogramm StataSE14 (Stata Corp., College Station,             3- bis 17-jährige Mädchen und Jungen sind in Tabelle 1
                                             TX, USA, 2015) berechnet, die Analysen zum Ernährungs-              dargestellt. 70,9 % der 3- bis 17-jährigen Mädchen und
                                             verhalten mit SAS Version 9.4 (SAS Institute, Cary, NC,             75,1 % der gleichaltrigen Jungen geben an, Sport zu trei-
                                             USA). Das komplexe Stichprobendesign führte zu einer                ben. Der Unterschied zwischen Mädchen und Jungen
                                             geclusterten und stratifizierten Stichprobe. Zur Optimie-           ist signifikant. Auch in der Dauer des Sporttreibens
                                             rung der Repräsentativität werden die Analysen gewich-              unterscheiden sich Mädchen und Jungen im Alter von
                                             tet durchgeführt, außerdem wird für korrektere Varianz-             3 bis 17 Jahren signifikant: 53,9 % der Mädchen und
                                             schätzungen (u. a. für Konfidenzintervalle) die Clusterung          62,8 % der Jungen treiben mindestens 90 Minuten pro
                                             in der Stichprobe mit statistischen Verfahren für komple-           Woche Sport. Mindestens 180 Minuten Sport pro Woche
                                             xe Stichproben berücksichtigt. Prävalenzen (Sporttreiben)           erreichen 31,4 % der Mädchen und 45,0 % der Jungen
                                             sowie Mittelwerte (Ernährung) werden durch die Angabe               (Altersgruppe 3 bis 17 Jahre). Signifikante Geschlechts-
                                             von 95 %-Konfidenzintervallen für komplexe Stichproben              unterschiede hinsichtlich potenzieller Einflussfaktoren
                                             ergänzt. Nicht überlappende Konfidenzintervalle werden              auf das Sporttreiben können nicht beobachtet werden:
                                             als signifikante Unterschiede interpretiert.                        Etwas mehr als die Hälfte der Mütter und etwas weniger

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Journal of Health Monitoring    Sport- und Ernährungsverhalten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland                                                  FOCUS

                                        Tabelle 1                                                               Gesamt                                                 Altersgruppe
Prävalenzen von Sporttreiben und potenziellen                                                                                                3 bis 10 Jahre          11 bis 17 Jahre
         Einflussfaktoren bei 3- bis 17-Jährigen
                                                                                                      %        (95 %-KI)                %         (95 %-KI)        %       (95 %-KI)
                     nach Geschlecht und Alter
                                                    Mädchen
         (n = 6.565 Mädchen, n = 6.413 Jungen)
                                                     Sportliche Aktivität (ja vs. nein)             70,9    (69,3 – 72,5)             69,9    (67,5 – 72,2)       72,1   (69,7 – 74,4)
            Quelle: KiGGS Welle 2 (2014 – 2017)
                                                     Sport ≥ 90 Minuten/Woche                       53,9    (52,2 – 55,7)             48,2    (45,9 – 50,5)       60,3   (57,6 – 62,8)
                                                     Sport ≥ 180 Minuten/Woche                      31,4    (29,9 – 33,0)             25,4    (23,3 – 27,5)       38,1   (35,8 – 40,5)
                                                      Potenzielle Einflussfaktoren
                                                       Mutter: ≥ 1 Stunde Sport/Woche               50,6    (48,9 – 52,4)             46,8    (44,4 – 49,2)       54,8   (52,2 – 57,3)
                                                       Vater: ≥ 1 Stunde Sport/Woche                47,3    (45,5 – 49,1)             46,6    (44,1 – 49,2)       48,1   (45,6 – 50,7)
                                                       Sportplatz in der Nähe                       80,4    (78,4 – 82,3)             75,6    (73,1 – 77,9)       85,3   (82,9 – 87,4)
                                                       Schwimmbad in der Nähe                       55,1    (51,2 – 58,9)             47,6    (43,5 – 51,8)       62,9   (58,7 – 67,0)
   Elterliches Sporttreiben und                        Park/Grünfläche in der Nähe                  80,9    (78,7 – 83,0)             77,5    (74,7 – 80,0)       84,6   (82,2 – 86,8)
   eine bewegungsfreundliche                        Jungen
   Umgebung stehen in                                Sportliche Aktivität (ja vs. nein)             75,1    (73,5 – 76,6)             70,4    (68,0 – 72,7)       80,3   (78,2 – 82,3)
                                                     Sport ≥ 90 Minuten/Woche                       62,8    (61,0 – 64,6)             53,7    (51,4 – 55,9)       73,1   (70,8 – 75,3)
   Zusammenhang mit dem                              Sport ≥ 180 Minuten/Woche                      45,0    (43,2 – 46,7)             34,5    (32,5 – 36,6)       56,7   (54,2 – 59,2)
   Sporttreiben der Kinder                            Potenzielle Einflussfaktoren
                                                       Mutter: ≥ 1 Stunde Sport/Woche               50,3    (48,4 – 52,1)             47,3    (44,7 – 49,8)       53,4   (50,6 – 56,3)
   und Jugendlichen.                                   Vater: ≥ 1 Stunde Sport/Woche                49,2    (47,3 – 51,1)             48,1    (45,8 – 50,5)       50,4   (47,7 – 53,0)
                                                       Sportplatz in der Nähe                       83,8    (81,9 – 85,5)             79,3    (77,0 – 81,6)       88,3   (86,2 – 90,1)
                                                       Schwimmbad in der Nähe                       56,3    (52,2 – 60,2)             49,8    (45,5 – 54,1)       62,9   (58,5 – 67,2)
                                                       Park/Grünfläche in der Nähe                  79,7    (77,5 – 81,8)             77,0    (74,3 – 79,5)       82,6   (80,1 – 84,8)
                                                    KI = Konfidenzintervall

                                                    als die Hälfte der Väter der befragten Mädchen und Jun-                 nur in der Altersgruppe der 11- bis 17-Jährigen signifi-
                                                    gen treiben selbst mindestens eine Stunde pro Woche                     kant ist. 3- bis 10-jährige und 11- bis 17-jährige Jungen
                                                    Sport. Für 80 % der Mädchen und Jungen gibt es nach                     treiben häufiger als gleichaltrige Mädchen mindestens
                                                    Einschätzung ihrer Eltern einen gut erreichbaren Sport-                 90 Minuten beziehungsweise mindestens 180 Minuten
                                                    platz oder einen Park/eine Grünfläche und für etwa 55 %                 pro Woche Sport. Hinsichtlich der möglichen Einfluss-
                                                    ein gut erreichbares Schwimmbad.                                        faktoren gibt es zwischen Mädchen und Jungen in kei-
                                                       Die Geschlechtsunterschiede bleiben innerhalb der                    ner der beiden betrachteten Altersgruppen signifikante
                                                    Altersgruppen (3 bis 10 Jahre und 11 bis 17 Jahre) beste-               Unterschiede.
                                                    hen. In beiden Altersgruppen geben Jungen häufiger als                     Ältere geben häufiger als Jüngere an, Sport zu treiben
                                                    Mädchen an, Sport zu treiben, wobei der Unterschied                     und treiben häufiger als Jüngere mindestens 90 Min­u-

          Journal of Health Monitoring 2018 3(2)                                                                                                                            8
Journal of Health Monitoring    Sport- und Ernährungsverhalten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland                                                          FOCUS

                                     Tabelle 2a                                                                                                                     Sporttreiben bei Mädchen
     Schrittweise Zusammenhangsanalyse zu                                                              Bivariate                   Modell 1    Modell 2 (Modell 1 +      Modell 3 (Modell 2 +
           individuellen, interpersonellen und                                                   Zusammenhänge        (Alter + Sozialstatus) Sporttreiben der Eltern)   Umgebungsfaktoren)
umgebungsbezogenen Einflussfaktoren auf das                                                    OR        (95 %-KI)     OR        (95 %-KI)      OR        (95 %-KI)      OR         (95 %-KI)
  Sporttreiben bei 3- bis 17-jährigen Mädchen       Altersgruppe
                                     (n = 5.531)     3 – 6 Jahre                               1,00                   1,00                     1,00                      1,00
           Quelle: KiGGS Welle 2 (2014 – 2017)       7 – 10 Jahre                              2,62   (2,09 – 3,29)   2,71    (2,14 – 3,43)    2,64    (2,08 – 3,36)     2,72    (2,13 – 3,47)
                                                     11 – 13 Jahre                             2,55   (1,98 – 3,29)   2,70    (2,08 – 3,49)    2,56    (1,97 – 3,34)     2,58    (1,95 – 3,40)
                                                     14 – 17 Jahre                             1,33   (1,08 – 1,63)   1,50    (1,22 – 1,86)    1,37    (1,09 – 1,72)     1,39    (1,11 – 1,75)
                                                    Sozioökonomischer Status
                                                     Niedrig                                   1,00                   1,00                     1,00                      1,00
                                                     Mittel                                    2,25   (1,76 – 2,87)   2,29    (1,79 – 2,91)    1,96    (1,51 – 2,54)     1,91    (1,46 – 2,49)
                                                     Hoch                                      4,13   (3,06 – 5,58)   4,26    (3,14 – 5,78)    3,08    (2,23 – 4,26)     3,11    (2,24 – 4,31)
                                                    Sporttreiben der Mutter
                                                     < 1 Stunde/Woche                          1,00                                            1,00                      1,00
                                                     ≥ 1 Stunde/Woche                          2,48   (2,10 – 2,93)                            1,92    (1,60 – 2,31)     1,89    (1,57 – 2,28)
                                                    Sporttreiben des Vaters
                                                     < 1 Stunde/Woche                          1,00                                            1,00                      1,00
                                                     ≥ 1 Stunde/Woche                          2,01   (1,70 – 2,37)                            1,42    (1,16 – 1,73)     1,41    (1,14 – 1,74)
                                                    Sportplatz in der Nähe
                                                     Nein                                      1,00                                                                      1,00
                                                     Ja                                        1,47   (1,20 – 1,80)                                                      1,36    (1,08 – 1,70)
                                                    Schwimmbad in der Nähe
                                                     Nein                                      1,00                                                                      1,00
                                                     Ja                                        1,14   (0,96 – 1,35)                                                      0,97    (0,80 – 1,18)
                                                    Park/Grünfläche in der Nähe
                                                     Nein                                      1,00                                                                      1,00
                                                     Ja                                        0,97   (0,79 – 1,20)                                                      0,79    (0,62 – 1,00)
                                                    OR = Odds Ratio, KI = Konfidenzintervall

                                                    ten und mindestens 180 Minuten pro Woche Sport.                          der 3- bis 10-Jährigen. Darüber hinaus geben Eltern
                                                    Jungen im Alter von 11 bis 17 Jahren geben häufiger an,                  von 11- bis 17-Jährigen häufiger als Eltern von 3- bis
                                                    Sport zu treiben als Jungen im Alter von 3 bis 10 Jah-                   10-Jährigen an, dass ihr Kind einen Sportplatz, ein
                                                    ren. Mütter der 11- bis 17-jährigen Mädchen und Jun-                     Schwimmbad oder einen Park/eine Grünfläche gut
                                                    gen geben häufiger an, Sport zu treiben als die Mütter                   erreichen kann.

           Journal of Health Monitoring 2018 3(2)                                                                                                                                   9
Journal of Health Monitoring    Sport- und Ernährungsverhalten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland                                                            FOCUS

                                     Tabelle 2b                                                                                                                         Sporttreiben bei Jungen
     Schrittweise Zusammenhangsanalyse zu                                                              Bivariate                   Modell 1    Modell 2 (Modell 1 +       Modell 3 (Modell 2 +
           individuellen, interpersonellen und                                                   Zusammenhänge        (Alter + Sozialstatus) Sporttreiben der Eltern)     Umgebungsfaktoren)
umgebungsbezogenen Einflussfaktoren auf das                                                    OR        (95 %-KI)     OR        (95 %-KI)       OR        (95 %-KI)        OR        (95 %-KI)
    Sporttreiben bei 3- bis 17-jährigen Jungen      Altersgruppe
                                     (n = 5.470)     3 – 6 Jahre                               1,00                   1,00                      1,00                       1,00
           Quelle: KiGGS Welle 2 (2014 – 2017)       7 – 10 Jahre                              3,37   (2,67 – 4,24)   3,62    (2,88 – 4,56)     3,61    (2,86 – 4,56)      3,49    (2,76 – 4,41)
                                                     11 – 13 Jahre                             3,47   (2,62 – 4,61)   3,66    (2,74 – 4,89)     3,59    (2,67 – 4,82)      3,28    (2,43 – 4,44)
                                                     14 – 17 Jahre                             2,40   (1,89 – 3,05)   2,64    (2,07 – 3,36)     2,47    (1,95 – 3,14)      2,22    (1,74 – 2,84)
                                                    Sozioökonomischer Status
                                                     Niedrig                                   1,00                   1,00                      1,00                       1,00
                                                     Mittel                                    1,77   (1,39 – 2,26)   1,94    (1,50 – 2,52)     1,69    (1,31 – 2,19)      1,65    (1,26 – 2,15)
                                                     Hoch                                      2,87   (2,10 – 3,91)   3,33    (2,44 – 4,55)     2,49    (1,82 – 3,41)      2,44    (1,79 – 3,32)
                                                    Sporttreiben der Mutter
                                                     < 1 Stunde/Woche                          1,00                                             1,00                       1,00
                                                     ≥ 1 Stunde/Woche                          2,25   (1,88 – 2,68)                             1,64    (1,36 – 1,98)      1,55    (1,28 – 1,87)
                                                    Sporttreiben des Vaters
                                                     < 1 Stunde/Woche                          1,00                                             1,00                       1,00
                                                     ≥ 1 Stunde/Woche                          2,15   (1,79 – 2,57)                             1,70    (1,39 – 2,08)      1,69    (1,39 – 2,06)
                                                    Sportplatz in der Nähe
                                                     Nein                                      1,00                                                                        1,00
                                                     Ja                                        2,08   (1,66 – 2,59)                                                        1,57    (1,21 – 2,04)
                                                    Schwimmbad in der Nähe
                                                     Nein                                      1,00                                                                        1,00
                                                     Ja                                        1,40   (1,17 – 1,68)                                                        1,16    (0,95 – 1,42)
                                                    Park/Grünfläche in der Nähe
                                                     Nein                                      1,00                                                                        1,00
                                                     Ja                                        1,40   (1,14 – 1,72)                                                        0,99    (0,80 – 1,22)
                                                    OR = Odds Ratio; KI = Konfidenzintervall

                                                       Die im Folgenden beschriebenen Ergebnisse der                         um welchen Faktor die statistischen Chancen für Sport-
                                                    logistischen Regression sind in Tabelle 2a und Tabelle 2b                treiben in den ausgewählten Gruppen im Verhältnis zur
                                                    aufgrund der signifikanten Unterschiede zwischen                         Referenzkategorie (Nicht-Sporttreiben) erhöht oder ver-
                                                    Mädchen und Jungen stratifiziert nach Geschlecht dar-                    ringert sind.
                                                    gestellt. Die Odds Ratios (OR) in den Tabellen geben an,

           Journal of Health Monitoring 2018 3(2)                                                                                                                                    10
Journal of Health Monitoring    Sport- und Ernährungsverhalten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland                                                FOCUS

                                             Individuelle Faktoren                                                Grünfläche sind nur bei Jungen mit Sporttreiben asso-
                                             Es besteht bei Mädchen und Jungen ein positiver Zusam-               ziiert. Dieser Zusammenhang ist jedoch in den Model-
                                             menhang zwischen Sporttreiben und Alter sowie zwischen               len nicht mehr signifikant.
                                             Sporttreiben und SES. Eine höhere Altersgruppe ist bei
                                             Jungen stärker als bei Mädchen mit Sporttreiben assozi-              3.2 Ernährung
                                             iert. Ein mittlerer oder hoher SES stehen bei Mädchen
                                             stärker im Zusammenhang zu Sporttreiben als bei Jungen.             Im Bereich Ernährung wird exemplarisch die tägliche
                                             Der Zusammenhang zwischen individuellen Faktoren und                Verzehrmenge von Gruppen ausgewählter Lebensmittel
                                             Sporttreiben bleibt in multivariaten Modellen signifikant,          mit hohem Zuckergehalt (zuckerhaltige Getränke, Süß-
                                             ist jedoch schwächer als bei bivariater Betrachtung.                waren, süße Aufstriche) sowie von Lebensmitteln, die
                                                                                                                 auf einen gesunden Lebensstil hinweisen (Wasser, Obst,
                                             Interpersonelle Faktoren                                            Gemüse) dargestellt (Tabelle 3).
                                             Es besteht ein positiver Zusammenhang zwischen
Der Konsum zuckerhaltiger                    dem Sporttreiben der Eltern und dem Sporttreiben der                Zuckerhaltige Getränke
Getränke ist in den letzten                  Kinder. Mädchen und Jungen, deren Mütter oder Väter                 Im Mittel trinken 3- bis 17-Jährige mehr als einen halben
                                             mindestens eine Stunde wöchentlich Sport treiben,                   Liter zuckerhaltige Getränke pro Tag. Die geschätzte Men-
zehn Jahren zurückgegangen,
                                             haben eine doppelt so hohe Chance, selbst Sport zu trei-            ge ist bei 3- bis 10-jährigen Mädchen mit 454 ml/Tag sig-
der Wasserkonsum hat                         ben als Mädchen und Jungen, deren Mütter oder Väter                 nifikant geringer als bei 11- bis 17-jährigen Mädchen
hingegen zugenommen.                         weniger als eine Stunde pro Woche Sport treiben. Der                (569 ml/Tag). Bei Jungen sind die entsprechenden Men-
                                             Zusammenhang bleibt auch bei multivariater Betrach-                 gen mit 568 ml/Tag bei 3- bis 10-Jährigen und 708 ml/Tag
                                             tung (Modell 2 und 3) signifikant, jedoch wird die Stärke           bei 11- bis 17-Jährigen signifikant höher als bei Mädchen.
                                             des Zusammenhangs sowohl bei Mädchen als auch bei                   Im Vergleich zur KiGGS-Basiserhebung sind die Mittel-
                                             Jungen schwächer.                                                   werte des täglichen Konsums dieser Getränke um etwa
                                                                                                                 ein Viertel gesunken und für alle dargestellten Alters- und
                                             Umgebungsbezogene Faktoren                                          Geschlechtsgruppen statistisch signifikant.
                                             Es besteht ein positiver Zusammenhang zwischen einem
                                             gut erreichbaren Sportplatz und dem Sporttreiben der                Süßwaren
                                             Mädchen und Jungen. Der Zusammenhang bleibt im                      3- bis 17-Jährige konsumieren im Mittel 68,9 Gramm
                                             multivariaten Modell adjustiert nach Alter, SES und                 Süßwaren pro Tag. Die geschätzte Menge ist bei 3- bis
                                             Sport­treiben der Eltern (Modell 3) signifikant, wird               10-jährigen Mädchen mit 60,6 g/Tag signifikant geringer
                                             jedoch schwächer. Ein gut erreichbares Schwimmbad                   als bei 11- bis 17-jährigen Mädchen (73,1 g/Tag). 3- bis
                                             sowie ein gut erreichbarer Park/eine gut erreichbare                10-jährige Jungen konsumieren mit 68,4 g/Tag

    Journal of Health Monitoring 2018 3(2)                                                                                                                        11
Journal of Health Monitoring    Sport- und Ernährungsverhalten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland                                       FOCUS

                                     Tabelle 3   Geschlecht/Altersgrupe                                     KiGGS-Basiserhebung                       KiGGS Welle 2
             Lebensmittelmengen pro Tag bei      Indikator (Mengeneinheit)                          MW                 (95 %-KI)         MW               (95 %-KI)
3- bis 17-Jährigen nach Geschlecht und Alter     Mädchen
                      (KiGGS-Basiserhebung         Zuckerhaltige Getränke (ml)                     704,8            (670,4 – 739,1)      508,7         (469,4 – 548,1)
         n = 6.918 Mädchen, n = 7.186 Jungen;      Süßwaren (g)                                     85,2              (80,7 – 89,7)       66,6           (62,8 – 70,3)
                              KiGGS Welle 2        Süßer Aufstrich (g)                              10,3               (9,9 – 10,8)       11,4           (10,8 – 11,9)
        n = 6.568 Mädchen, n = 6.466 Jungen)       Trinkwasser (ml)                                874,5            (830,0 – 918,9)    1.445,1     (1.390,0 – 1.500,2)
Quelle: KiGGS-Basiserhebung (2003 – 2006),         Obst (g)                                        242,4            (231,2 – 253,5)      269,8         (259,1 – 280,6)
                   KiGGS Welle 2 (2014 – 2017)     Gemüse (g)                                      129,8            (125,3 – 134,2)      135,7         (129,7 – 141,6)
                                                 Jungen
                                                   Zuckerhaltige Getränke (ml)                     843,4            (804,1 – 882,7)      634,1         (592,1 – 676,1)
                                                   Süßwaren (g)                                     95,2              (91,2 – 99,2)       71,1           (67,8 – 74,4)
                                                   Süßer Aufstrich (g)                              12,3              (11,8 – 12,9)       12,9           (12,2 – 13,6)
                                                   Trinkwasser (ml)                                816,1            (776,0 – 856,3)    1.392,4     (1.331,0 – 1.453,8)
                                                   Obst (g)                                        203,9            (195,2 – 212,6)      234,9         (224,6 – 245,3)
                                                   Gemüse (g)                                      119,7            (116,1 – 123,4)      115,2         (110,7 – 119,6)
                                                 Gesamt
                                                   Zuckerhaltige Getränke (ml)                     775,7            (746,4 – 805,1)      573,0         (539,5 – 606,4)
                                                   Süßwaren (g)                                     90,3              (86,7 – 93,9)       68,9           (65,9 – 71,9)
                                                   Süßer Aufstrich (g)                              11,3              (10,9 – 11,7)       12,2           (11,7 – 12,6)
                                                   Trinkwasser (ml)                                844,6            (810,4 – 878,7)    1.418,1     (1.369,7 – 1.466,5)
                                                   Obst (g)                                        222,7            (214,9 – 230,4)      252,0         (243,8 – 260,1)
                                                   Gemüse (g)                                      124,6            (121,7 – 127,6)      125,2         (121,1 – 129,2)
                                                 Mädchen, 3 – 10 Jahre
                                                   Zuckerhaltige Getränke (ml)                     626,1            (585,6 – 666,7)      454,0         (405,4 – 502,7)
                                                   Süßwaren (g)                                     75,4              (70,7 – 80,1)       60,6           (57,3 – 63,9)
                                                   Süßer Aufstrich (g)                               9,9               (9,3 – 10,5)       10,6            (9,9 – 11,2)
                                                   Trinkwasser (ml)                                649,2            (601,0 – 697,3)    1.246,2     (1.173,7 – 1.318,8)
                                                   Obst (g)                                        234,7            (223,0 – 246,4)      286,0         (273,4 – 298,6)
                                                   Gemüse (g)                                      115,0            (110,0 – 120,0)      142,2         (133,1 – 151,3)
                                                 Mädchen, 11 – 17 Jahre
                                                   Zuckerhaltige Getränke (ml)                     780,1             (731,0 – 829,2)     569,2         (511,5 – 627,0)
                                                   Süßwaren (g)                                     94,6              (88,3 – 100,8)      73,1           (66,4 – 79,9)
                                                   Süßer Aufstrich (g)                              10,7               (10,1 – 11,3)      12,3           (11,3 – 13,2)
                                                   Trinkwasser (ml)                              1.089,8         (1.025,5 – 1.154,2)   1.665,4     (1.583,3 – 1.747,4)
                                                   Obst (g)                                        249,7             (233,4 – 266,1)     251,9         (236,0 – 267,9)
                                                   Gemüse (g)                                      143,9             (137,1 – 150,7)     128,5         (121,7 – 135,3)
                                                                                                                                                 Fortsetzung nächste Seite

       Journal of Health Monitoring 2018 3(2)                                                                                                                12
Journal of Health Monitoring    Sport- und Ernährungsverhalten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland                                                              FOCUS

                        Tabelle 3 Fortsetzung    Geschlecht/Altersgrupe                                                  KiGGS-Basiserhebung                                  KiGGS Welle 2
             Lebensmittelmengen pro Tag bei      Indikator (Mengeneinheit)                                       MW                 (95 %-KI)                   MW                (95 %-KI)
3- bis 17-Jährigen nach Geschlecht und Alter      Jungen, 3 – 10 Jahre
                      (KiGGS-Basiserhebung         Zuckerhaltige Getränke (ml)                                  722,1           (679,0 – 765,2)                 568,1           (515,1 – 621,1)
         n = 6.918 Mädchen, n = 7.186 Jungen;      Süßwaren (g)                                                  82,3             (78,0 – 86,5)                  68,4             (64,0 – 72,9)
                               KiGGS Welle 2       Süßer Aufstrich (g)                                           10,7             (10,1 – 11,4)                  11,3             (10,6 – 11,9)
        n = 6.568 Mädchen, n = 6.466 Jungen)       Trinkwasser (ml)                                             671,5           (625,6 – 717,3)               1.272,9       (1.193,5 – 1.352,3)
Quelle: KiGGS-Basiserhebung (2003 – 2006),         Obst (g)                                                     216,1           (206,8 – 225,4)                 267,1           (253,0 – 281,3)
                   KiGGS Welle 2 (2014 – 2017)     Gemüse (g)                                                   109,7           (104,6 – 114,8)                 127,4           (121,1 – 133,7)
                                                  Jungen, 11 – 17 Jahre
                                                   Zuckerhaltige Getränke (ml)                                 962,4           (907,0 – 1.017,7)                708,0           (648,2 – 767,9)
                                                   Süßwaren (g)                                                107,9             (102,2 – 113,6)                 74,1              (69,1 – 79,0)
Mädchen ernähren sich                              Süßer Aufstrich (g)                                          13,9               (13,1 – 14,6)                 14,8              (13,5 – 16,1)
                                                   Trinkwasser (ml)                                            957,9           (900,5 – 1.015,3)              1.526,8       (1.441,8 – 1.611,8)
gesünder als Jungen und                            Obst (g)                                                    191,9             (179,1 – 204,7)                198,8           (186,2 – 211,3)
3- bis 10-Jährige ernähren                         Gemüse (g)                                                  129,5             (124,0 – 135,1)                101,5            (95,3 – 107,6 )
                                                  MW = Mittelwert; KI = Konfidenzintervall; ml = Milliliter; g = Gramm
sich gesünder als
11- bis 17-Jährige.
                                                 signifikant mehr als gleichaltrige Mädchen, bei 11- bis                          mit 14,8 g/Tag signifikant mehr als gleichaltrige Mäd-
                                                 17-jährigen Jungen ist die konsumierte Menge mit 74,1 g/                         chen und als jüngere Jungen. Die Mittelwerte der
                                                 Tag fast ebenso hoch wie bei Mädchen dieses Alters. Im                           konsumierten Mengen ähneln denen der KiGGS-
                                                 Vergleich zur KiGGS-Basiserhebung sind die angegebe-                             Basiserhebung.
                                                 nen konsumierten Mengen erheblich gesunken, je nach
                                                 Geschlecht und Altersgruppe zwischen 20 % und 30 %                               Wasser
                                                 und jeweils statistisch signifikant.                                             Insgesamt trinken 3- bis 17-Jährige im Mittel fast andert-
                                                                                                                                  halb Liter Wasser pro Tag. Die Trinkmenge ist bei 3- bis
                                                 Süße Aufstriche                                                                  10-jährigen Mädchen mit 1.246 ml/Tag signifikant gerin-
                                                 3- bis 17-Jährige konsumieren im Mittel 12,2 Gramm                               ger als bei 11- bis 17-jährigen Mädchen mit 1.665 ml/Tag.
                                                 süße Aufstriche pro Tag. Die geschätzte Menge ist bei                            Die Trinkmengen sind bei Jungen mit 1.273 ml/Tag bei
                                                 3- bis 10-jährigen Mädchen mit 10,6 g/Tag geringfügig                            3- bis 10-Jährigen und 1.527 ml/Tag bei 11- bis 17-Jährigen
                                                 aber signifikant geringer als bei 11- bis 17-jährigen Mäd-                       etwa gleich hoch wie bei Mädchen. Im Vergleich zur
                                                 chen (12,3 g/Tag). 3- bis 10-jährige Jungen konsumie-                            KiGGS-Basiserhebung ist der mittlere tägliche Wasser-
                                                 ren mit 11,3 g/Tag etwa gleiche Mengen wie gleichalt-                            konsum deutlich und signifikant, je nach Alter und
                                                 rige Mädchen, 11- bis 17-jährige Jungen konsumieren                              Geschlecht, um 50 % bis 90 % gestiegen.

       Journal of Health Monitoring 2018 3(2)                                                                                                                                       13
Journal of Health Monitoring    Sport- und Ernährungsverhalten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland                                                                   FOCUS

                                     Tabelle 4   Geschlecht/       KiGGS-Basiserhebung                   KiGGS Welle 2     Geschlecht/               KiGGS-Basiserhebung             KiGGS Welle 2
    Obst- und Gemüseportionen pro Tag für        Altersgruppe          %      (95 %-KI)            %         (95 %-KI)     Altersgruppe                 %       (95 %-KI)      %         (95 %-KI)
 3- bis 17-Jährige nach Geschlecht und Alter     Mädchen, 3 – 17 Jahre                                                     Mädchen, 3 – 10 Jahre
                      (KiGGS-Basiserhebung        < 1 Portion               9,9    (8,9 – 10,9)   11,2     (10,2 – 12,3)    < 1 Portion                8,4      (7,3 – 9,6)    7,3       (6,3 – 8,5)
         n = 6.918 Mädchen, n = 7.186 Jungen;     1 – < 3 Portionen        53,5   (51,7 – 55,4)   50,9     (49,3 – 52,5)    1 – < 3 Portionen         57,0    (54,9 – 59,0)   50,7     (48,5 – 52,8)
                              KiGGS Welle 2       3 – < 5 Portionen        22,9   (21,6 – 24,2)   22,2     (21,0 – 23,6)    3 – < 5 Portionen         22,8    (21,0 – 24,6)   24,9     (23,0 – 26,8)
        n = 6.568 Mädchen, n = 6.466 Jungen)      ≥ 5 Portionen            13,7   (12,7 – 14,9)   15,7     (14,6 – 16,8)    ≥ 5 Portionen             11,9    (10,7 – 13,2)   17,2     (15,6 – 19,0)
Quelle: KiGGS-Basiserhebung (2003 – 2006),
                                                 Jungen, 3 – 17 Jahre                                                      Mädchen, 11 – 17 Jahre
                   KiGGS Welle 2 (2014 – 2017)    < 1 Portion              12,8   (11,8 – 13,8)   15,1     (13,9 – 16,4)    < 1 Portion               11,3     (9,9 – 12,8)   15,5     (13,8 – 17,4)
                                                  1 – < 3 Portionen        55,1   (53,5 – 56,6)   51,7     (50,2 – 53,3)    1 – < 3 Portionen         50,3    (47,8 – 52,8)   51,2     (48,7 – 53,7)
                                                  3 – < 5 Portionen        21,3   (20,2 – 22,5)   20,6     (19,3 – 21,9)    3 – < 5 Portionen         23,0    (21,2 – 24,8)   19,3     (17,5 – 21,3)
                                                  ≥ 5 Portionen            10,9   (10,0 – 11,9)   12,6     (11,4 – 13,8)    ≥ 5 Portionen             15,5    (14,0 – 17,1)   14,0     (12,4 – 15,7)
                                                 Gesamt, 3 – 17 Jahre                                                      Jungen, 3 – 10 Jahre
                                                  < 1 Portion              11,3   (10,6 – 12,1)   13,2     (12,4 – 14,0)    < 1 Portion                9,3     (8,1 – 10,6)    8,5      (7,3 – 10,0)
                                                  1 – < 3 Portionen        54,3   (53,1 – 55,6)   51,3     (50,3 – 52,4)    1 – < 3 Portionen   57,0          (55,0 – 58,9)   51,3     (49,1 – 53,5)
                                                  3 – < 5 Portionen        22,1   (21,2 – 23,0)   21,4     (20,4 – 22,4)    3 – < 5 Portionen    21,9         (20,3 – 23,6)   24,6     (22,7 – 26,7)
                                                  ≥ 5 Portionen            12,3   (11,5 – 13,1)   14,1     (13,3 – 15,0)    ≥ 5 Portionen        11,8         (10,6 – 13,2)   15,5     (14,0 – 17,2)
                                                 KI = Konfidenzintervall                                                   Jungen, 11 – 17 Jahre
                                                                                                                            < 1 Portion               16,2    (14,7 – 17,7)   22,5     (20,5 – 24,6)
                                                                                                                            1 – < 3 Portionen         53,2    (51,1 – 55,4)   52,2     (49,9 – 54,6)
                                                                                                                            3 – < 5 Portionen         20,7    (19,0 – 22,5)   16,0     (14,4 – 17,8)
                                                 Obst
                                                                                                                            ≥ 5 Portionen              9,9     (8,8 – 11,2)    9,3      (7,9 – 10,9)
                                                 3- bis 17-Jährige konsumieren im Mittel 252 Gramm Obst
                                                                                                                           KI = Konfidenzintervall
                                                 pro Tag. Die konsumierte Menge ist mit 286 g/Tag bei
                                                 3- bis 10-jährigen Mädchen signifikant höher als bei                      Gemüse
                                                 11- bis 17-jährigen Mädchen mit 252 g/Tag. 3- bis 10-jäh-                 Im Mittel konsumieren 3- bis 17-Jährige 125 Gramm Gemü-
                                                 rige Jungen konsumieren mit 267 g/Tag geringfügig weni-                   se pro Tag. Die konsumierte Menge ist mit 142 g/Tag bei
                                                 ger als gleichaltrige Mädchen. Die konsumierte Menge                      3- bis 10-jährigen Mädchen geringfügig, jedoch nicht sig-
                                                 an Obst ist jedoch bei 11- bis 17-jährigen Jungen mit                     nifikant höher als bei 11- bis 17-jährigen Mädchen mit
                                                 199 g/Tag deutlich und signifikant geringer als bei gleich-               129 g/Tag. 3- bis 10-jährige Jungen konsumieren mit
                                                 altrigen Mädchen und jüngeren Jungen. Im Vergleich zur                    127 g/Tag geringfügig weniger als gleichaltrige Mädchen
                                                 KiGGS-Basiserhebung sind die konsumierten Obstmen-                        und 11- bis 17-jährige Jungen konsumieren mit 102 g/Tag
                                                 gen bei Mädchen und Jungen im Alter von 3 bis 10 Jah-                     signifikant weniger als gleichaltrige Mädchen und jün-
                                                 ren signifikant gestiegen, bei den älteren Mädchen und                    gere Jungen. Im Vergleich zur KiGGS-Basiserhebung sind
                                                 Jungen haben sich die Mengen kaum verändert.                              die konsumierten Gemüsemengen bei Mädchen und

       Journal of Health Monitoring 2018 3(2)                                                                                                                                            14
Journal of Health Monitoring    Sport- und Ernährungsverhalten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland                                                FOCUS

                                             Jungen im Alter von 3 bis 10 Jahren signifikant gestiegen,           Sport zu treiben, Jungen häufiger als Mädchen und ältere
                                             bei Mädchen und Jungen im Alter von 11 bis 17 Jahren                 Kinder häufiger als jüngere. Es konnte gezeigt werden,
                                             signifikant gesunken.                                                dass es verschiedene individuelle, interpersonelle sowie
                                                                                                                  umgebungsbezogene Faktoren gibt, die im Zusammen-
                                             Anzahl der pro Tag verzehrten Portionen Obst oder                    hang mit dem Sporttreiben der Kinder und Jugendlichen
                                             Gemüse                                                               stehen. So sind jüngeres Alter, männliches Geschlecht
                                             Von den 3- bis 17-Jährigen konsumieren insgesamt 13,2 %              und hoher SES mit Sporttreiben im Kindes- und Jugend­
                                             weniger als eine Portion, 51,3 % eine bis drei Portionen,            alter assoziiert. Sporttreiben der Eltern steht in positi-
                                             21,4 % drei bis fünf Portionen und 14,1 % die in der Kam-            vem Zusammenhang zum Sporttreiben der Kinder und
                                             pagne „5 am Tag“ empfohlene Menge von fünf oder mehr                 Jugendlichen. Die Wohnumgebung – insbesondere ein
                                             Portionen Obst und Gemüse pro Tag (Tabelle 4). Der                   gut erreichbarer Sportplatz – scheint, unabhängig des
                                             Anteil derjenigen, die fünf oder mehr Portionen Obst                 SES, einen positiven Einfluss auf das Sporttreiben zu
                                             und Gemüse pro Tag konsumieren, ist mit 17,2 % der                   haben.
11- bis 17-Jährige essen                     3- bis 10-jährigen Mädchen, 14,0 % der 11- bis 17-jähri-                 Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu berück-
                                             gen Mädchen und 15,5 % der 3- bis 10-jährigen Jungen                 sichtigen, dass sich Sporttreiben in KiGGS Welle 2 auf
heute weniger Gemüse
                                             relativ ähnlich. Lediglich bei 11- bis 17-jährigen Jungen            alle Arten von Sport im Verein und außerhalb des Ver-
als vor zehn Jahren.                         ist der Anteil mit 9,3 % signifikant niedriger. Der Anteil           eins bezieht, den die 3- bis 17-Jährigen in ihrer Freizeit
                                             derjenigen, die fünf oder mehr Portionen Obst und                    ausüben. Insgesamt sind die hier dargestellten Ergeb-
                                             Gemüse pro Tag konsumieren, hat im Vergleich zur                     nisse zum Sporttreiben vergleichbar mit den Ergebnis-
                                             KiGGS-Basiserhebung bei 3- bis 10-Jährigen signifikant               sen der Studie Health Behaviour in School-aged Child-
                                             zugenommen, bei 11- bis 17-Jährigen sind die Anteile in              ren (HBSC-Studie) [29, 30] und lassen sich in die
                                             etwa gleich geblieben.                                               Statistiken des Deutschen Olympischen Sportbundes
                                                                                                                  einordnen [31]. Die Prävalenzen zum Sportverhalten aus
                                             4. Diskussion                                                        der HBSC- und der KiGGS-Studie sind allerdings auf-
                                                                                                                  grund unterschiedlicher Indikatoren nicht eins zu eins
                                             Die Ergebnisse stellen einen Überblick ausgewählter                  vergleichbar. So wurde in der HBSC-Studie mindestens
                                             Indikatoren dar, die die Bilanz zwischen Energieaufnah-              zweistündige sportliche Aktivität pro Woche (bei der die
                                             me und Energieverbrauch beeinflussen und sich somit                  Kinder außer Atem oder ins Schwitzen kommen) aus-
                                             auf das Entstehen oder den Verlauf einer Adipositas aus-             gewertet, während in der vorliegenden KiGGS-Auswer-
                                             wirken können.                                                       tung Sporttreiben ja/nein und Sporttreiben für mindes-
                                                Die Ergebnisse zum Sporttreiben legen nahe, dass                  tens 90 Minuten beziehungsweise mindestens 180
                                             mehr als 70 % der Kinder und Jugendlichen angeben,                   Minuten pro Woche ausgewertet wurde.

    Journal of Health Monitoring 2018 3(2)                                                                                                                        15
Journal of Health Monitoring    Sport- und Ernährungsverhalten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland                                               FOCUS

                                             Sowohl der dargestellte Zusammenhang zwischen                   leichter Rückgang bei 3- bis 10-jährigen Mädchen bezo-
                                         interpersonellen Faktoren in Form von elterlichem Sport-            gen auf mindestens 60-minütige mäßig bis sehr anstren-
                                         treiben [32–34] als auch der gezeigte Zusammenhang                  gende körperliche Aktivität pro Tag festgestellt werden
                                         zwischen umgebungsbezogenen Faktoren und Sporttrei-                 [10]. Zwischen 2002 und 2014 zeigen die Ergebnisse der
                                         ben der Kinder konnte in anderen Studien gezeigt wer-               HBSC-Studie für 11-, 13- und 15-Jährige einen Anstieg der
                                         den [8, 35]. Bei den Angaben zu umgebungsbezogenen                  körperlichen Aktivität, ebenso bezogen auf mindestens
                                         Faktoren bleibt die Frage offen, ob Eltern beziehungs-              60-minütige mäßig bis sehr anstrengende körperliche
                                         weise Kinder, die ihre Wohnumgebung häufig für Aktivi-              Aktivität pro Tag, der allerdings bei den 15-jährigen Mäd-
                                         täten nutzen, die Fragen nach gut erreichbaren Spiel- und           chen deutlich geringer ausfällt als bei Jungen und in den
                                         Sportmöglichkeiten (wie einem Sportplatz, einem Park/               anderen Altersgruppen [39]. Für körperliche Aktivität, die
                                         einer Grünfläche und einem Schwimmbad) eher mit „ja“                mindestens viermal pro Woche in sehr anstrengender
                                         beantworten als Eltern, die nur selten oder gar nicht (mit          Intensität ausgeübt wird, zeigen die Ergebnisse der
                                         ihrem Kind) in der Umgebung aktiv sind. In einer Quer-              HBSC-Studie sowohl für Mädchen als auch für Jungen
                                         schnittstudie zum Zusammenhang zwischen subjektiv                   einen Anstieg [39]. Das Motorik-Modul (MoMo), das an
                                         und objektiv erhobenen Daten zur Umgebung und kör-                  einer Teilstichprobe der KiGGS-Studie vertiefende Fra-
                                         perlicher Aktivität wurde festgestellt, dass die subjektive         gestellungen zur körperlich-sportlichen Aktivität erfasst,
                                         elterliche Einschätzung der Umgebung in höherem                     beobachtet zwischen der MoMo-Basiserhebung
                                         Zusammenhang mit der körperlichen Aktivität steht als               (2003 – 2006) und MoMo Welle 1 (2009 – 2012) einen
                                         die objektiven Ergebnisse zur Umgebung [36]. So kommt               Rückgang der sportlichen Aktivität außerhalb und einen
                                         es bei der Frage nach der Umgebung darauf an, ob die                Anstieg der sportlichen Aktivität innerhalb eines Sport-
                                         als gut erreichbar eingeschätzten Parks, Grünflächen,               vereins [40].
                                         Schwimmbäder oder Sportplätze für körperlich-sport­                     Aus den in KiGGS Welle 2 erfassten Ernährungsinfor-
                                         liche Aktivität genutzt werden, wie weit die Entfernungen           mationen wurden einige Lebensmittelgruppen zusam-
                                         sind [37] und wie Eltern die Qualität der Fuß- und Rad-             mengestellt und ausgewertet, die im besonderen Fokus
                                         wege sowie die Verkehrssicherheit bis dorthin einschät-             der gesundheitspolitischen Diskussion zur Vermeidung
                                         zen [38].                                                           von Übergewicht stehen. Einerseits sind dies zuckerhal-
                                             Ein Trendvergleich zum Sporttreiben zwischen der                tige Getränke, Süßwaren und süße Aufstriche, die bei
                                         KiGGS-Basiserhebung (2003 – 2006) und KiGGS Welle 2                 hohem Konsum die Entwicklung von Übergewicht eher
                                         (2014 – 2017) ist methodisch aufgrund Veränderungen                 begünstigen, anderseits sind dies Wasser, Obst und
                                         in der Abfrage problematisch. Im Bereich der körper­                Gemüse, deren Konsum mit einer Verringerung des
                                         lichen Aktivität konnte zwischen KiGGS Welle 1                      Übergewichts assoziiert ist. Die Ergebnisse der Indika-
                                         (2009 – 2012) und KiGGS Welle 2 (2014 – 2017) ein                   toren zum Ernährungsverhalten legen nahe, dass

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Journal of Health Monitoring    Sport- und Ernährungsverhalten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland                                              FOCUS

                                         jüngere Kinder und Mädchen geringere Mengen an                          Da die Abfragen der Lebensmittel für die KiGGS-
                                         zuckerhaltigen Getränken, Süßwaren und süßen Aufstri-               Basiserhebung und KiGGS Welle 2 sehr ähnlich waren,
                                         chen sowie größere Mengen an Obst und Gemüse zu                     sind Aussagen über zeitliche Trends möglich. Wir haben
                                         sich nehmen als ältere Kinder und Jungen. Die Ergeb-                uns in der Ergebnisdarstellung auf Mittelwerte konzen-
                                         nisse zeigen unterschiedliche Trends. Während auf der               triert, da dies den Vergleich mit anderen Ergebnissen
                                         einen Seite der Konsum von Süßwaren und zuckerhal-                  vereinfacht. Dies wird allerdings der Streuung in den
                                         tigen Getränken im Vergleich zur KiGGS-Basiserhebung                Angaben nicht immer gerecht. So ist der mittlere Kon-
                                         bei 3- bis 17-Jährigen signifikant zurückgegangen ist,              sum von Wasser in KiGGS Welle 2 relativ hoch, was zum
                                         essen insbesondere 11- bis 17-Jährige heute im Vergleich            Teil darauf zurückzuführen ist, dass eine große Gruppe
                                         zu vor etwa zehn Jahren signifikant weniger Gemüse.                 von Kindern und Jugendlichen hier sehr hohe Werte
                                         Der Anteil der Mädchen und Jungen, die die Empfehlung               angab. Die medianen Wassertrinkmengen sind deutlich
                                         der Deutschen Gesellschaft für Ernährung erreichen und              geringer, dies gilt jedoch auch für die KiGGS-Basiserhe-
                                         mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag                   bung. Der Anstieg des Wasserkonsums deckt sich mit
                                         zu sich nehmen, ist bei den 3- bis 10-Jährigen in den letz-         einer Zunahme der Pro-Kopf-Verbrauchszahlen für Mine-
                                         ten zehn Jahren signifikant gestiegen, allerdings ist der           ralwasser, die von 138,1 Liter in 2008 auf 151,9 Liter in
                                         Anteil derjenigen, die diese Empfehlung erreichen, mit              2015 gestiegen ist [42]. Auch die Abnahme des Pro-Kopf-
                                         insgesamt 14 % sehr gering.                                         Verbrauchs an Limonaden (82,9 Liter in 2012; 78,2 Liter
                                            Bei der Interpretation sollte bedacht werden, dass der           in 2016 [41]) und Fruchtsäften (37,4 Liter in 2008; 33,0
                                         eingesetzte Ernährungsfragebogen den Lebensmittelkon-               Liter in 2015 [42]) passt zu der in KiGGS beobachteten
                                         sum im Vergleich zu umfangreicheren Ernährungserhe-                 Abnahme von zuckerhaltigen Getränken. Diese Zahlen
                                         bungsmethoden nur grob erfassen kann und die geschätz-              beziehen sich aber auf die gesamte Bevölkerung und
                                         ten Mengen daraus dementsprechend auch nur grobe                    müssen sich nicht mit den Konsumtrends von Kindern
                                         Indikatoren des Verzehrs sind. So gehören beispielsweise            und Jugendlichen decken. Jedoch zeigt auch die
                                         Kakao- und andere Milchmischgetränke ebenfalls zu                   HBSC-Studie für 11-, 13- und 15-Jährige in Deutschland
                                         zuckerhaltigen Getränken, wurden aber im Fragebogen                 einen Rückgang des täglichen Konsums von Erfrischungs-
                                         unter der Lebemittelgruppe „Milch“ abgefragt. Sie sind              getränken zwischen 2002 und 2014 [43]. Die Verbrauchs-
                                         daher nicht getrennt darstellbar und hier nicht berück-             zahlen für Schokoladenwaren, kakaohaltige Brotaufstri-
                                         sichtigt. Der Marktanteil von aromatisiertem Wasser ist             che, Zuckerwaren und feine Backwaren haben sich im
                                         derzeit noch relativ klein [41], einige dieser Produkte ent-        Zeitraum zwischen 2007 und 2014 kaum verändert. Der
                                         halten jedoch eine erhebliche Menge an Zucker. Der Kon-             Pro-Kopf-Verbrauch für Gemüse ist gestiegen (von
                                         sum dieser Wassersorten wird von den Teilnehmenden                  86,4 kg/Jahr in 2005/2006 auf 98,6 kg/Jahr in 2014/2015),
                                         vermutlich bei der Frage zum Wasser mit angegeben.                  der von Obst aber gesunken (von 78,6 kg/Jahr in

Journal of Health Monitoring 2018 3(2)                                                                                                                      17
Journal of Health Monitoring    Sport- und Ernährungsverhalten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland                                                      FOCUS

                                         2005/2006 auf 66,5 kg/Jahr in 2014/2015) [42]. Die                  körperlich-sportlicher Aktivität, Ernährung und Überge-
                                         Befunde decken sich somit nur hinsichtlich des Gemü-                wicht, zunehmend in der Forschung aufgenommen [48]
                                         severzehrs der 3- bis 10-Jährigen mit den Ergebnissen               und müssen Bestandteil von Interventionsmaßnahmen
                                         von KiGGS Welle 2.                                                  sein. Hierzu werden auch gesetzgeberische Maßnahmen,
                                            Dass die geschätzten Mengen für die 3- bis 10-Jähri-             wie ein besserer Zugang zu gesunden Lebensmitteln
                                         gen geringer sind als die für die 11-bis 17-Jährigen, ist auf       (z. B. durch Steuerreformen) und eine gesundheitsför-
                                         den geringeren Energie- und Nährstoffbedarf der jünge-              derliche Gestaltung der Lebenswelten (Settings) von
                                         ren Kinder zurückzuführen. Auffällig ist aber, dass die             sozial benachteiligten Kindern (z. B. durch die bewe-
                                         geschätzte tägliche Menge an Obst für die 3- bis 10-Jäh-            gungsfreundliche Gestaltung sozial benachteiligter
                                         rigen etwas höher ist als für die 11- bis 17-Jährigen. Dies         Wohnquartiere), gefordert [1]. Für einen frühen Ansatz
                                         könnte daran liegen, dass die Eltern den Fragebogen für             sollten gesunde Ernährung und körperlich-sportliche
                                         die 3- bis 10-Jährigen ausgefüllt haben und hier häufiger           Aktivität in Schullehrplänen verankert sein und Umge-
                                         ein sozial erwünschtes Antwortverhalten erfolgte oder               bungen und Möglichkeiten entwickelt werden, die Kin-
                                         aber der Konsum im Jugendalter tatsächlich geringer                 der dabei unterstützen, gesündere Lebensmittel zu sich
                                         wird.                                                               zu nehmen und jeden Tag aktiv zu sein [49]. Dazu bedarf
                                            In den nationalen Gesundheitszielen (www.gesund-                 es auch der Unterstützung von Lehrenden und Erzie-
                                         heitsziele.de) werden zum Thema „Gesund aufwachsen“                 henden bei der Umsetzung von Maßnahmen zur
                                         Lebenskompetenz, Bewegung und Ernährung in den                      Gesundheitsförderung sowie der Unterstützung der
                                         Fokus genommen [44]. Verhaltensweisen entwickeln sich               Eltern, die Kinder zu mehr Bewegung, weniger Sitzen
                                         früh und sind nur schwer zu verändern. Daher kann                   und ausgewogener Ernährung motivieren. Ein Zusam-
                                         durch die Vorbildfunktion der Eltern, durch die Verhal-             menspiel entsprechender Maßnahmen ist erforderlich,
                                         tensweisen in der Familie, bei gleichaltrigen Bezugsper-            damit Kinder und Jugendliche die nationalen Empfeh-
                                         sonen (Peergroup) sowie in den Lebenswelten (Settings),             lungen zu körperlich-sportlicher Aktivität und gesunder
                                         in denen Kinder und Jugendliche heute aufwachsen,                   Ernährung erreichen.
                                         sehr früh ein positives Gesundheitsverhalten entwickelt
                                         werden. So werden körperlich-sportlich aktive Kinder                                                           Korrespondenzadresse
                                                                                                                                                             Dr. Susanne Krug
                                         häufig auch körperlich-sportlich aktive Erwachsene [45].
                                                                                                                                                          Robert Koch-Institut
                                         Für Ernährungsgewohnheiten wurde ebenfalls beobach-                           Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring
                                         tet, dass diese häufig bis ins Erwachsenenalter beste-                                                       General-Pape-Str. 62–66
                                         hen bleiben [46, 47]. Neben individuellen Verhaltens-                                                                     12101 Berlin
                                                                                                                                                         E-Mail: KrugS@rki.de
                                         weisen werden auch die Bedeutung und Beachtung
                                         von Verhältnissen, wie die Umgebungsfaktoren von

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