DIE BRÜCKE Gemeindebrief der Ev. Kirchengemeinde Duisburg Neudorf-West - Ausgabe August / September
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DIE BRÜCKE Gemeindebrief der Ev. Kirchengemeinde Duisburg Neudorf-West Ausgabe August / September 2020
INHALT Gottesdienste 2 Berührungspunkte 10 Aus dem BBZ / Familienzentrum 4 Loveparade 12 Sommerferienprogramm 5 Neues aus dem Weltladen 13 Pilgern 6 Glückwünsche 14 Gottesdienst auf der Kirchwiese 7 Amtshandlungen / Presbyterium 15 Musik in der Gemeinde 8 Kontakte 16 Gottesdienste auf der Kirchwiese Liebe Gemeindeglieder, am 19. Juli haben wir unseren ersten Open-Air Gottesdienst dieses Jahres auf der Kirchwiese gefeiert. Das Wetter war schön, die Gottesdienst- besucherinnen und –besucher zahlreich und die Stimmung fröhlich. Es hat gut getan wieder miteinander Gottesdienst feiern zu können! Mit insgesamt 50 Sitzplätzen im Abstand von drei Metern kommt die Kirchwiese dann auch an ihre Kapazitätsgrenze. Wie Sie vielleicht wissen, gibt es bei uns seit vielen Jahren zwei fremdsprachige Ge- meinden, die in unseren Räumlichkeiten ihre Gottesdienste feiern: Die französisch- sprachige Gemeinde „Lumière de Nations“ mit Pastor Philippe Poba und die eng- lischsprachige Gemeinde „Acts Revival Church“ aus Ghana mit Pastor Emmanuel. Coronabedingt haben auch sie zur Zeit nicht die Möglichkeit ihre Gottesdienste in unseren Räumen zu feiern. Deshalb haben wir uns zusammengesetzt, ein gemein- sames Hygienekonzept erarbeitet und uns darüber verständigt, dass wir im Wechsel in den Sommermonaten sonntags um 11 Uhr einen Gottesdienst auf der Kirchwiese feiern. Zu allen Gottesdiensten sind Sie herzlich eingeladen! Für alle Gottesdienste gilt: Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich! Montag bis Freitag zwischen 9.00 und 12.00 Uhr in der Woche vor dem jeweiligen Gottesdienst können Sie sich für den jeweiligen Gottesdienst am kommenden Sonn- tag telefonisch anmelden. Oder aber Sie schreiben eine Email. Bitte teilen Sie ihren Namen, ihre Anschrift und ihre Telefonnummer mit. 2 DIE BRÜCKE
Sonntag 19.07. 11.00 Uhr Neudorf-West Sonntag 02.08. 11.00 Uhr Acts Revival Church Sonntag 09.08. 11.00 Uhr Lumière de nation Sonntag 16.08. 11.00 Uhr Neudorf-West Sonntag 23.08. 11.00 Uhr Lumière de nations Sonntag 30.08. 11.00 Uhr Acts Revival Church Sonntag 06.09. 11.00 Uhr Ausweichtermin Sonntag 13.09. 11.00 Uhr Neudorf-West Sonntag 20.09. 11.00 Uhr Lumière de nations Sonntag 27.09. 11.00 Uhr Acts Revival Church Kontaktdaten: EV. Kirchengemeinde Neudorf-West: Tel. 0160-2681632 oder Mail an pfarrbuero.neudorf-west@ekir.de Acts Revival Church: Tel.: 0172-2641125 oder Mail an njoypeace@yahoo.de Lumières de Nations: Tel.: 0157-53649495 oder Mail an decklerk07181@yahoo.de Teilnehmerliste und Datenschutzerklärung Damit Infektionsketten vom Gesundheitsamt nachvollzogen werden können, wird für jeden Gottesdienst eine Teilnehmerliste geführt und vor Ort eine notwendige Datenschutzerklärung ausgefüllt. Darum bitten wir Sie: • Seien Sie rechtzeitig (ca. 25 Minuten) vor Beginn des Gottesdienstes da. • Bringen Sie Ihren Mund- und Nasenschutz mit. • Halten Sie im Wartebereich einen Abstand von mindestens 2 Metern. • Bleiben Sie zu Hause, wenn sich bei Ihnen Erkältungssymptome zeigen. • Melden Sie sich telefonisch ab, wenn Sie an dem Gottesdienst, zu dem Sie sich angemeldet haben, doch nicht teilnehmen können. • Bitte haben Sie Verständnis, wenn wir Sie um Einhaltung von Regeln (die aus- schließlich dem Schutz aller dienen) bitten. 3
BBZ Begegnungsstätte für ältere Bürger Wir freuen uns trotz der Beschränkungen Am 18.08.2020 findet eine Hafenrund- durch Corona wieder einen Teilbetrieb fahrt statt und am 15.09.2020 möchten aufnehmen zu können. Alle Beteiligten wir in den Krefelder Zoo fahren. Bitte halten sich an die Vorgaben und machen anmelden unter der Telefonnummer den Betrieb gemeinsam möglich. 0203-79908111. Unsere Angebote sind noch reduziert. Wir BERATUNG FÜR SENIOREN bieten Kurse an wie Englisch, PC, Gymnas- Die Begegnungsstätte ist in Beratungsange- tik und Gedächtnistraining. Dazu sind te- legenheiten täglich telefonisch von 10:00 bis lefonische Anmeldungen erforderlich. 12:00 Uhr zu erreichen. Frau Sohsalla Tel.: 0203/79908111. FAMILIENZENTRUM Das Ev. Familienzentrum Neudorf-West wurde ausgezeichnet zur „fairen Kita“ „Ihr habt Schokolade und wir nicht, das Mitmenschen und unserer Natur? Vie- ist unfair!“ le Fragen mit denen sich die Kinder im Das war den Kindern sofort klar, als ihre Ev.Familienzentrum Neudorf-West im Erzieherinnen eines morgens, Schokola- vergangenen Kindergartenjahr auf dem de essend im Morgenkreis saßen. Weg zur „fairen Kita“ beschäftigten. Es folgten verschiedene Projekte und Akti- onen, ein faires Südamerika-Fest, Infor- mationsmittag über fairen Handel, ba- cken mit fairen Zutaten verbunden mit Besuchen im Eine-Welt-Laden und auch der Kinderkaufladen mit fairen Produk- ten. Und wenn das ganz klar „unfair“ ist, was ist dann „fair“, was ist faire Bezahlung für geleistete Arbeit, wie können wir uns fair verhalten, gegenüber unseren 4 DIE BRÜCKE
SOMMERFERIENPROGRAMM GEGEN LANGEWEILE Als die erste Eingewöhnung nach der Wie jedes Jahr waren unsere Ausflüge langen „Corona-Pause“ wunderbar ge- das Sommerhighlight. Das ZAP besuch- klappt hatte, konnte das ZAP-Team das te den Duisburger Zoo, den Duisburger Ferienprogramm 2020 starten. Trotz Stadtwald mit Wildschweingehege und anfänglicher Unsicherheit, begrenz- Spielplatz und wir entdeckten einen Tag ter Teilnehmer/innenzahlen und eini- den Hochwildpark Rheinland der gigan- gen Planungshürden fiel am 29.06. der tische 80 ha umfasst! Startschuss (mit entsprechenden Hygie- nevorschriften) für zwei Wochen voller Spaß. Trotz der anhaltenden unsicheren und belastenden Situation durch COVID-19 haben alle Kinder und wir selbst die zwei Wir hatten die Möglichkeit uns ausgie- Wochen Sommerferienprogramm ge- big in einer kleineren Gruppe kennenzu- nossen. Endlich hatten wir vor Ort aus- lernen, Sport zu treiben, zu spielen und giebig Zeit füreinander, um uns auszu- uns natürlich auch kreativ auszutoben. tauschen, zu lachen, zu spaßen und eine Dieses Jahr konnten alle Teilnehmer/in- schöne Zeit zu verbringen. nen Armbänder und Schlüsselanhänger Ein besonderer Dank gilt wie jedes Jahr gestalten und ein eigenes T-Shirt bati- unseren ehrenamtlichen jugendlichen ken. Challenges, ein ZAP-Plakat gestal- Mitarbeiter/innen. Ohne euch wäre ten, Fotoshooting und mal selber in die ein so kreatives und aktives Ferienpro- Rolle von Journalisten/innen schlüpfen, gramm niemals möglich. ermöglichten auch an schattigen Tagen etwas Abwechslung, sodass keine Lan- Kathleen Rawe geweile aufkommen konnte. 5
PILGERN gesprochen. Diese Gesprächsthemen begleiten uns weiterhin täglich, denn die Sicherheit die wir bei Planungen von Gruppenaktivitäten und –reisen hatten, ist verschwunden. Ursprünglich wollten wir im Mai unseren Weg nach Köln fortsetzen und jetzt im Sommer sollte eine Nachlese geschrie- ben und gedruckt werden. Es ist schade die eifrigen PilgerInnen nicht getroffen zu haben und auf gemeinsame Erlebnis- Jetzt macht sich so langsam gespannte se verzichten zu müssen, denn die Vor- Erwartung breit. Was wird uns nach dem freude auf dieses aktive Wochenende Sommer erwarten? Können wir dem ak- war groß. tuellen Status Quo vertrauen? Können Das Virus hat durch den von ihm aus- wir mit neuen Planungen beginnen? gelösten Lockdown das Gehen des Ja- kobsweges verhindert denn die gesamte Infrastruktur, die den Weg begleitet und unterstützt war plötzlich nicht mehr vor- handen. In den ersten Wochen war Rei- sen komplett verboten. Wir durften uns nicht mehr frei bewegen und dieses Ver- bot war in einigen Ländern entlang des Jakobsweges sogar um einiges strenger als in Deutschland. Ab Mai – eigentlich der Zeitpunkt zu dem Der Jakobsweg wird schon seit Jahrhun- die Pilgersaison beginnt – haben wir die- derten begangen und gibt uns mit seiner ses Jahr über Hygienekonzepte und –re- langen Geschichte die Zuversicht, dass geln, Kernfamilie, Abstandregeln, Mund- er uns auch zu einem späteren Zeitpunkt schutz, Einkauf mit Einkaufswagen o.ä. erwarten wird. 6 DIE BRÜCKE 11
Gottesdienst auf der Kirchwiese Viel gab es zu planen und vorzubereiten, um den aktuellen Regeln, die für Frei- luftgottesdienste gelten, für uns umzu- setzen. Aber am 19. Juli war es dann so weit: der erste Gottesdienst seit Beginn der „Coronakrise“ fand in Neudorf-West auf der Kirchwiese statt. Und etwa 40 Menschen sind gekommen um zusam- men zu feiern und zu singen. Die vielen Lieder und die Instrumen- talstücke wurden gespielt von Clarissa Hansen und Volker Nies. Und statt Kir- chenkaffee gab es aber am Ausgang Ku- chen! Der nächste Gottesdient ist am 16. August. Thema des Gottesdienstes mit Pfarrerin Stephanie Krüger war „Zwischen Knecht- schaft und Freiheit“. Worin besteht Frei- heit? Es kann sie nur geben, indem ich dem Anderen Freiheit zugestehe. An- sonsten bleibt sie eine Lüge… 7
MUSIK Das Angebot der Kirchenmusik der Gemeinde Neudorf-West ist breit aufgestellt und lädt ein zum Mitsingen und Mitspielen. Chöre und Instrumentalkreise mit stilistisch unter- schiedlichem Repertoire singen und spielen in Gottesdiensten, Konzerten und bei Veran- staltungen im Kirchenkreis. Bei den Instrumentalkreisen erwarten wir spieltechnische Grundlagen, Unterricht kann angeboten werden. Zum Mitsingen in den Chören sind nicht unbedingt Notenkenntnisse erforderlich, dafür aber Freude an der Musik und der Gemeinschaft. Wenn Sie Lust haben mit uns zu musizieren oder zu singen, so sind Sie ganz herzlich einge- laden unsere Proben zu besuchen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unseren Kirchen- musiker: volker.nies@web.de auf facebook: Kirchenmusik Neudorf-West BLECHBLÄSERTRAINING DIENSTAGS 18:10 CHORALSCHOLA DIENSTAGS 19:00 Alle Proben im KIRCHENCHOR / FRIENDS OF TALLIS * DIENSTAGS 19:30 Konfirmandenraum links BLOCKFLÖTENENSEMBLE MITTWOCHS 19:00 an der Christuskirche, POSAUNENCHOR MITTWOCHS 20:05 Neudorfer Markt 22 / GOSPELCHOR PRAISE TOGETHER DONNERSTAGS 19:00 Ecke Bismarkstraße JUGENDBAND FUNNY FRIDAY FREITAGS 17:00 * IN VIERZEHNTÄGIGEM WECHSEL VERANSTALTUNGEN DER KIRCHENMUSIK FINDEN – WIE IN ANDEREN GEMEINDEN AUCH – DERZEIT NICHT STATT. NUR DIE PROBEN VON BLOCKFLÖTENENSEMBLE UND POSAUNENCHOR FINDEN AB SEPTEMBER STATT. BITTE ACHTEN SIE AUF HINWEISE AUF UNSERER HOMEPAGE UND IN DEN SCHAUKÄSTEN DER GEMEINDE ODER WEN- DEN SIE SICH AN DEN KIRCHENMUSIKER. DER FESTGOTTESDIENST ZUM 50-JÄHRIGEN CHORJUBILÄUM SOWIE DIE MUSIK/LI- TERATUR IM KONFIRAUM „ALLERLEY KURTZWEYL“ SOLLEN IM HERBST NACHGEHOLT WERDEN. NOCH IST LEIDER NICHT GANZ KLAR, WANN UND WO… MUSIKALISCHE ABENDANDACHTEN singend beten und zur Ruhe kommen – Gottes Wort hören und Kraft tanken – dazu laden wir Sie ganz herzlich ein… Die musikalischen Abendandachten entfallen. Die Andacht für März finden Sie auf unserem youtube-Kanal „evangelisch Neudorf-West“. 8 DIE BRÜCKE
Die kleinen Ensembles dürfen viel mehr Aufmerksamkeit, Konzentrati- wieder proben on. Aber egal, endlich wieder zusammen „Seit Mitte Februar keine Proben mehr, spielen, reden, lachen.“ erst der Kirchenmusiker im Urlaub, da- „So schön die Blockflöte als Soloinstru- nach der Lockdown. Sämtliche Ensem- ment klingen kann, macht es viel mehr ble- und Chorproben in der Woche bre- Spaß mehrstimmig zu spielen, den Klang chen weg. Keine gemeinsame Musik, mehrerer Instrumente zu verbinden und keine Begegnungen, keine Geselligkeit ein Gesamtwerk zu gestalten.“ nach den Proben. Kein Jubiläumsgottes- „Es ist schön, wieder mit allen zusam- dienst mit dem Kirchenchor. Zum Glück men zu spielen, auch wenn es zum Teil gibt es Telefon, WhatsApp und Internet. schwierig ist, sich wegen der notwendi- Und so kann man sich wenigstens auf Di- gen Abstände gegenseitig zu hören und stanz austauschen.“ zu sehen. Hinzu kommen die Hygiene- „Keine Musikproben, keine Gottesdiens- regeln, die alles noch komplizierter ma- te? Die festen Termine fielen aus, oft chen. Und so wurde, wie in diesen Zeiten fragte ich mich, welcher Wochentag ist nahezu alles, auch aus einer zuvor ganz denn heute? Das Zuhausebleiben macht selbstverständlichen Probe-Routine et- schlaffe Muskeln und Gelenke - und der was ganz Neues und Ungewohntes.“ Kopf? Auch schlaff.“ „Wenn ich bei den Musikproben sitze, „Aber nun kommen Lockerungen. Ab bin ich echt wieder glücklich, die Wie- 24.6. endlich wieder Proben mit dem sengottesdienste werden sicher auch Blockflötenensemble und dem Posau- ihre LiebhaberInnen finden. Freuen wir nenchor. Strenge Hygienevorschriften, uns, es geht wieder los.“ Abstand und Akustik machen den Start Text: Ines Auffermann, Clarissa Hansen, nicht einfach. Die Probenarbeit erfordert Silke Hansen, Beate Rauhut. 9
An dieser Stelle wollen wir Ihnen ausgewählte Beiträge aus unserer Serie „Berührungs- punkte“ vorstellen. Die Beiträge werden auf dem Youtube-Kanal der Gemeinde (www.youtube.com/chan- nel/UCHGxWIi7zQgPw4H3QS1Y0OA) veröffentlicht. Dort können Sie sich die Beiträge als Video hören und sehen. Ich habe einen Beruf, in dem ich viele Men- Und ein paar davon berühren auch unsere schen und ihre Geschichten kennenlernen Gemeinde, mal ganz kurz, mal über Jahre. darf. 30 Jahre lang habe ich versuchen Eine Familie aus Sri Lanka beispielsweise dürfen, erwachsenen Menschen dabei zu wohnte schon seit Jahren im Flüchtlings- helfen, einen neuen Beruf zu finden. heim in der Koloniestraße, bevor wir sie 2011 kennen lernten. Sie sollten nach 15 Jahren erfolglosem Asylbegehren in Deutschland und England nach Sri Lanka abgeschoben werden, in ein Land, das die drei Kinder nie gesehen hatten. Es bildete sich ein Unterstützerkreis von der Hebbelschule über den Fußballverein TuRa bis zu unserer Gemeinde, wir schaff- ten es gemeinsam Wohnung und Arbeit zu besorgen und mit Hilfe der Flüchtlings- beratung der Diakonie ein Bleiberecht für die Familie zu erreichen, dank der Här- tefallkommission des Landtags. Doch es Manche hatte ihr erster Beruf krank ge- brauchte Jahre des Hoffens und Bangens, macht, andere fanden in ihrem Beruf kei- der Behördengänge, Petitionen und Un- ne Arbeit mehr und wieder andere hatten terstützungsbriefe. nie eine Ausbildung machen können. Die Familie wohnt noch immer in einem Seit 5 Jahren kümmere ich mich beson- Haus unserer Gemeinde am Neudorfer ders um Menschen mit Fluchtgeschichte. Markt. Vor zwei Monaten durfte ich dabei Da geht es nicht nur um den Beruf, son- sein, wie sie wegen besonders guter Integ- dern um viele andere Dinge. ration ihre Einbürgerungsurkunden erhiel- Viele Geschichten sind nicht nur spannend ten. Die sonst übliche Zeremonie gab es und interessant, sondern berühren mich wegen der Corona-Einschränkungen nicht, noch lange Zeit. aber Sugi, so dürfen wir die Frau nennen, 10 DIE BRÜCKE
die das freundliche Herz der Familie ist, Bei jedem Schritt gelang es mir, vor Ort Sugi hätte am liebsten alle umarmt, ihre Helferinnen auszumachen, die beim er- Dankbarkeit strahlte aus ihr und wärmte neuten Integrationsversuch unterstützen selbst die Beamtin und die Security der könnten und dies auch versuchten. Einbürgerungsstelle. Wir versprachen uns ein schönes Fest nach Corona. Ein paar Wochen vor Ostern im vergan- genen Jahr berührte die Gemeinde eine andere Geschichte nur wenige Tage. Martin Nadolny, unser Pfarrer, hatte eine Email aus Frankreich erhalten, in der eine ägyptische Familie koptischer Christen um Kirchenasyl bat. Da es keinerlei Bezug zu unserer Gemeinde gab, fragte er mich, ob ich eine Idee hätte. Ich hatte die Email kaum beantwortet und Kontaktadressen und Verfahren erklärt, als die Familie ei- nes Morgens mit gepackten Koffern und 4 Kindern auf der Wiese am Ostausgang saß und wartete. Es stellte sich heraus, dass sie schon 2014 in Bayern gewesen waren, Doch vor wenigen Tagen überraschte mich in einem Dorf im Kreis Landshut keine die Rückmeldung einer der Helferinnen. Bleibeperspektive gefunden hatten und Sie beschrieb die Familie als unfreund- ihr Glück in Frankreich hatten versuchen lich. Sie hätten Streit mit den Nachbarn, wollen, wo ein Verwandter lebte. Frank- würden stehlen und sich nicht an Regeln reich hatte sie zurück nach Deutschland halten. Sie hätten sich einfach nach Frank- geschickt. reich aus dem Staub gemacht, ohne sich Kirchenasyl schien uns nicht der richtige zu verabschieden und seien nun wieder- Weg und so dauerte es einen Tag, eine gekommen. Undankbar sei das, sie hätten Nacht und viele Telefonate und Erkundi- von den Ehrenamtlichen im Dorf keine Hil- gungen, die Familie zum nächstgelege- fe mehr zu erwarten. nen Erstaufnahmelager nach Bochum zu Die beiden Geschichten berühren mich bringen. Die Familie bedankte sich und sie weiter und Dankbarkeit spielt dabei eine schenkten mir zum Abschied ein Foto mit große Rolle. Ich kenne das Glücksgefühl, ihren 4 Töchtern. wenn man für seine Hilfe Dank erhält. Die sozialen Medien machen es möglich, Aber ich habe nie die Enttäuschung erle- dass man in Kontakt bleibt und so fühlte ben müssen, weil jemand undankbar war; ich mich in der Pflicht ab und zu nachzu- ich weiß also nicht, wie sich das anfühlt. hören, wie es weiterging. Ich erfuhr Schritt Was ich weiß? Dankbarkeit ist ein Ge- für Schritt, dass sie vom Bundesamt wie- schenk, kein Anspruch. Ich danke, weil ich der nach Bayern geschickt wurden, zu- helfen kann. nächst nach München, weiter in eine Reiner Siebert Kleinstadt in Oberbayern und schließlich wieder in ein Dorf im Kreis Landshut. 11
Text von Dietrich Bonhoeffer am Hl. Abend 1943 an Renate und Eberhard Bethge Es gibt nichts, was uns die Abwesenheit ei- nes lieben Menschen ersetzen kann, und man soll das auch gar nicht versuchen; man muss es einfach aushalten und durch- halten; das klingt zunächst sehr hart, aber es ist zugleich ein großer Trost; denn indem die Lücke wirklich unausge- füllt bleibt, bleibt man durch sie miteinan- der verbunden. Es ist verkehrt wenn man sagt, Gott füllt die Lücke aus; er füllt sie gar nicht aus, sondern er hält sie vielmehr gerade unausgefüllt und hilft uns dadurch, unsere echte Gemeinschaft miteinander – wenn auch unter Schmer- zen – zu bewahren. Ferner: Je schöner und voller die Erinne- rung, desto schwerer die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich. Man muss sich hüten, in den Erinnerun- gen zu wühlen, sich ihnen auszuliefern, wie man auch ein kostbares Geschenk nicht immerfort betrachtet sondern nur zu besonderen Stunden und es sonst nur wie einen verborgenen Schatz, dessen man sich gewiss ist, besitzt; dann geht eine dauernde Freude und Kraft von dem Vergangenen aus. 12 DIE BRÜCKE
Neues vom Weltladen Duisburg Seit Mitte Mai haben wir wieder geöff- zu einer nachhaltigen Lebensweise net. Zunächst mit eingeschränkten Öff- bei? Bei der nächsten Fairen Woche nungszeiten: dreht sich unter dem Motto „Fair statt Montag - Mittwoch 10:00 - 14:00 Uhr, mehr“ alles um das 12. UN-Nachhal- Donnerstag - Freitag 10:00 - 18:00 Uhr, tigkeitsziel: Nachhaltiger Konsum und Samstag 10:00 - 14:00 Uhr. Produktion. Im August wollen wir an weiteren Tagen Informieren Sie sich im Laden oder nachmittags öffnen, die aktuellen Zeiten auf unserer Homepage über unsere finden Sie auf unsere Homepage: Aktionen. www.weltladen-duisburg.de Wir sehen schockierende Bilder aus Die Corona-Krise trifft die Länder des Sü- dem Flüchtlingslager Moria auf Les- dens besonders hart. Deshalb haben wir bos. Deshalb laden wir zusammen beschlossen an der Aktion #fairwert- mit der Infostelle „3. Welt“, dem GMÖ steuer teilzunehmen. Der Weltladen und Exile zu folgender Veranstaltung Duisburg gibt die Mehrwertsteuer-Ab- ein: senkung an einen Fonds zur Unterstüt- WeltBlick – Duisburg diskutiert zung von Handelspartnern weiter, die Europas Flüchtlingslager besonders von der Corona-Krise betrof- Wie sieht die Situation der Menschen fen sind. So zeigen wir, dass wir auch in an ihren Grenzen der EU aus? schwierigen Zeiten fest an der Seite un- Am Donnerstag, 17. September 2020, serer Partner stehen. 19:00 Uhr. Kulturkirche Liebfrauen, König-Hein- Fair statt mehr. #fairhandeln für ein gu- rich-Platz 3, 47051 Duisburg. tes Leben. Die Teilnehmendenzahl ist beschränkt. Vom 11.-25. September findet wieder Es wird um Anmeldung auf der Web- die bundesweite „Faire Woche“ statt. seite www.weltblick-duisburg.de ge- Was brauchen wir für ein gutes Leben? beten, außerdem wird die Veranstal- Was trägt der Faire Handel zum Wandel tung auch Online zu sehen sein. 13
GEBURTSTAGE IM AUGUST 2020 GEBURTSTAGE IM SEPTEMBER 2020 IMPRESSUM DIE BRÜCKE wird herausgegeben von der Ev. Kirchengemeinde Duisburg Neudorf-West, Am Burgacker 14-16, 47051 Duisburg, Tel. 0203 - 35 31 08. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redak- tion wieder. V.i.S.d.P. – Pfarrerin S. Krüger. 14 DIE BRÜCKE
AUS DEM PRESBYTERIUM Das neu gewählte Presbyterium unserer allen Kräften, gegen den Trend zu wach- Gemeinde hat im Mai seine Arbeit auf- sen oder gelingt es, fröhlich, lebendig genommen. Die zu bewältigenden Auf- und kreativ zu schrumpfen? Gelingt es gaben sind groß: Es muss eine Lösung uns, mit den Nachbargemeinden neue für unsere desolate Gebäudesituation Wege eines guten Miteinanders zu fin- gefunden werden. Bevor aber über neue den, das Synergieeffekte zur Folge hat, Gebäude nachgedacht werden kann, von denen alle Gemeinden am Ende müssen wir uns damit auseinanderset- gleichermaßen profitieren? zen, wo in Zukunft die Schwerpunkte Eine mutige Entscheidung hat das Pres- unserer Gemeindearbeit liegen sollen. byterium jetzt getroffen: Es hat be- Prioritäten müssen gesetzt werden. schlossen, dass der Weg, die Christuskir- Angesichts der stetig steigenden Aus- che an einen Investor zu veräußern nicht trittszahlen und der prognostizierten weiter verfolgt werden soll. Somit be- 20% Einbrüche bei den Kirchensteuer- hält die Gemeinde die Möglichkeit, noch einnahmen allein im kommenden Jahr einmal ganz neu über die Grundstücke, stellt sich die Frage: Versuchen wir mit die für unsere künftige Gemeindearbeit zur Verfügung stehen, nachzudenken. 15
KONTAKTE PFARRERIN Stephanie Krüger (1. Pfarrbezirk) Gustav-Freytag-Str. 16, Tel. 35 31 08 E-Mail: stephanie.krueger@ekir.de KÜSTER Frank Schimke Tel. 0174-52 42 793, am Besten zu erreichen: Mittwoch, 10:00 - 12:00 Uhr, Freitag 10:00 - 12:00 Uhr KIRCHENMUSIKER Volker Nies E-Mail: volker.nies@web.de BBZ-BEGEGNUNGSSTÄTTE FÜR ÄLTERE BÜRGER Leiterin Helen Sohsalla Tel. 79908111 E-Mail: sbs-du@t-online.de EV. KINDERGARTEN – FAMILIENZENTRUM Leiterin Melanie Horsing Tel. 79908113 E-Mail: kiganeu@kirche-duisburg.de EV. JUGENDZENTRUM Jugendleiterin Kathleen Rawe Tel. 79908112 E-Mail: ev. jugendzentrum.neudorf-west@web.de PFARRBÜRO Frau Mäschig am Do 16:00–18:00 Uhr Gustav-Adolf-Str. 65, Tel. 79908114 E-Mail: pfarrbuero.neudorf-west@ekir.de HOMEPAGE www.neudorf-west.ekir.de DIAKONIE EV. SOZIALSTATION Frau Schwinke Tel. 66 74 46, 24 Stunden erreichbar E-Mail: schwinke.ingrid@pflege4du.de Spendenkonto der Gemeinde Ev. Kirchengemeinde Duisburg Neudorf-West IBAN: DE31 350 601 908 880 001 508 BIC: GENODED1DKD 16 DIE BRÜCKE
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