Die Brücke Nr. 3 - 2021 4. Juli bis 21. November Gemeindebrief der evangelischen kirchengemeinde Leverkusen-Schlebusch - Evangelische ...

Die Seite wird erstellt Hertha Schwab
 
WEITER LESEN
Die Brücke Nr. 3 - 2021 4. Juli bis 21. November Gemeindebrief der evangelischen kirchengemeinde Leverkusen-Schlebusch - Evangelische ...
Die Brücke                             Nr. 3 – 2021
                          4. Juli bis 21. November
Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde
Leverkusen-Schlebusch

Titelthema:

Geh aus, mein Herz,
und suche Freud
Die Brücke Nr. 3 - 2021 4. Juli bis 21. November Gemeindebrief der evangelischen kirchengemeinde Leverkusen-Schlebusch - Evangelische ...
Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021                                     Die Brücke   Die Brücke – Andacht                                            Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021

Unsere Predigtstätten auf einen Blick                                           Andacht

                                                                                           Von Unkraut und Unmenschen –
                                                                                                  Gartengedanken
                                                                                W       enn ich im Vorgarten des Pfarr-
                                                                                        hauses in der Erde grabe, trennt
                                                                                mich von meiner Kirchengemeinde
                                                                                                                                müssen Sie rausziehen.“ Ich würde gerne
                                                                                                                                frech antworten: „Das ist kein Unkraut,
                                                                                                                                Sie Unmensch!“ Mache ich aber nicht,
                                                                                und dem Gehweg nur ein schöner Holz-            denn das lebhafte Interesse meines
                                                                                zaun. Des Öfteren bleibt jemand am              Zaungastes freut mich ja auch.
Evangelische Kirche zu Schlebusch,      Friedenskirche                          Zaun stehen und schaut mir zu. Dann                Es steht in unserem Garten ein
genannt „Auf dem Blauen Berg“           Merziger Straße 2-4                     kommt schon mal ein Kommentar, wie              Durcheinander an gepflanzten und
Mülheimer Straße 13                     51375 Leverkusen                        z. B.: „Herr Pfarrer, das da ist Unkraut. Das   gesäten Blumen und Sträuchern, ge-
51375 Leverkusen
                                                                                                                                mischt mit hohem Gras und mit im
                                                                                                                                letzten Sommer in großzügigen Wür-
                                                                                                                                fen ausgesäten Wildblumen. Ordent-
                                                                                                                                lich sieht anders aus. Doch ich bin ja
                                                                                                                                auch kein Gärtner, sondern Pfarrer
                                                                                                                                und ich darf das. Von mir erwartet
                                                                                                                                man geistlichen Beistand und Inspi-
                                                                                                                                ration, aber nicht unbedingt sauber
                                                                                                                                angelegte Blumenbeete.
                                                                                                                                   Außerdem kann ich genau diesen
                                                                                                                                wilden Vorgarten biblisch begrün-
                                                                                                                                den – wie gesagt, ich bin Pfarrer. Na-
Gemeindezentrum Schlebusch              Hertha-von-Diergardt-Haus                                                               türlich halte ich meinen Zaungästen
Martin-Luther-Straße 4                  Alten- und Pflegeheim der Diakonie                                                      keine Predigt. Dafür müssen sie in
51375 Leverkusen                        Geschwister-Scholl-Straße 48a                                                           unsere Gottesdienste kommen. Doch
                                        51377 Leverkusen                                                                        da Sie – liebe Leserin, lieber Leser –
                                                                                                                                gerade so aufmerksam meinen Zei-
                                                                                                                                len folgen, hier die passende Bibel-
Pfr. Gunnar Plewe, Merziger Str. 4, Tel. 0214 54541                                                                             stelle zum nur schwach regulierten
Pfr. Jürgen Dreyer, Martin-Luther-Straße 2, Tel. 0214 84057253
                                                                                                                                wuchernden Wettbewerb im Pfarr-
Weitere Telefonnummern und E-Mail-Adressen finden Sie auf Seite 23ff                                                            garten.

2                                                                                                                                                                           3
Die Brücke Nr. 3 - 2021 4. Juli bis 21. November Gemeindebrief der evangelischen kirchengemeinde Leverkusen-Schlebusch - Evangelische ...
Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021                                                                  Andacht – Die Brücke     Die Brücke – Andacht                                        Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021

Jesus erzählte in einem Gleichnis                              gelingt uns, doch vieles andere pas-                      gepflanzt haben. Es blüht gar nicht        „Un“, sondern immer „und“, nämlich
von einem Mann, der sorgfältig sei-                            siert uns auch einfach. Trotz unserer                     schlecht! Wir müssen es nur sehen          gut und böse, betrübt und begeistert,
nen Acker bestellte. Des Nachts aber                           Träume und unserer Tatkraft läuft                         und uns trauen, es zu lieben. Was          schön und stachelig. Oder wie Luther
säte ihm ein missgünstiger Mensch                              wirklich nicht alles nach Plan und                        bleibt denn eigentlich als Früchte un-     es so oft sagte, so sind wir immer
Unkraut zwischen seinen Weizen. Als                            schnurgerade aus. Manches wuchert                         seres Lebens? Und was ist „Unkraut“       ­Sünder und Gerechte zugleich1).
nun die Halme wuchsen, wuchs auch                              und wächst uns gar über den Kopf.                         und nimmt dem anderen nur Kraft               Daher lade ich Sie ein, sich in Ge-
das Unkraut. Die Knechte des Bauern                                Dann kann man Lebens-Ratgebern                        und Sonne weg? Vielleicht werden wir     duld zu üben! Mit sich selbst bei der
wollten schon das Unkraut ausjäten.                            mit flotten Buchtiteln folgen und das                     das erst mit der Weisheit des Alters     ­Betrachtung der vermeintlichen
Doch der Bauer hielt sie davon ab.                             große Aufräumen starten: Begangene                        klar unterscheiden können. Eventu-        Fehler und Früchte Ihres Lebens. Um
Sie würden dabei womöglich auch                                Fehler werden kurz bereut und dann                        ell überlassen wir das abschließende      Geduld bitte ich auch für den wilden
Weizen mit ausreißen. „Lasst beides                            vergessen, Irrwege verlassen, das Alte                    Urteil auch besser gleich ganz dem        Pfarrgarten. Für den Garten und für das
miteinander wachsen bis zur Ernte“, so                         mit Stumpf und Stiel ausgerissen. Alles                   großen Gärtner unseres Lebens.            eigene Leben gilt: Da blüht noch was!
befahl der kluge Bauer im Matthä-                              einmal umgraben und noch mal neu                              Es gibt ja im Wortsinne auch kein         Ihnen wünsche ich einen aufregen-
us-Evangelium im 13. Kapitel (die                              einsäen, bitte schön! Wenn es Glypho-                     Unkraut. Es ist nur anderes Kraut,        den und ganz besonderen Sommer!
Verse 24-30).                                                  sat für die eigene Lebensplanung gäbe,                    mit dem wir nicht gerechnet haben         Ihr Pfarrer Jürgen Dreyer
   Das ist doch kein schlechter Rat -                          ach was wären wir „effektiv“. Es würde                    oder das unserem Sinn für Schönes
vielleicht für die Gartengestaltung,                           nur das gedeihen, was wir im ausgetüf-                    missfällt. Und Unmenschen gibt es        1) https://de.wikipedia.org/wiki/Simul_iustus_
aber vor allem für die eigene Lebens-                          telten Businessplan stehen haben.                         auch nicht. Wir sind als Menschen nie       et_peccator
gestaltung. Wenn wir mal ehrlich                                   Das geht selten gut. Vieles blüht
zurückschauen: Manches im Leben                                uns im Leben, was wir nicht selbst

                                           Inhaltsverzeichnis
 Andacht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3   Vorläufiger Gottesdienstplan . . . . . 24
 Schöpfungsmythen . . . . . . . . . . . . . . . 6              Abschiednehmen . . . . . . . . . . . . . . . . 27
 Hatte die Welt einen Knall? . . . . . . . 10                  Neu im Team . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
 Die Welt entdecken . . . . . . . . . . . . . . 14             Konfirmation 2021  . . . . . . . . . . . . .  28
 Hildegard von Bingen . . . . . . . . . . . . 17               Trockenfallen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  30
 Lied­betrachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . 19         Nähe geht durch den Magen  . . . . . 32
 Idas Sommerlied  . . . . . . . . . . . . . . . . 21           Seiten für Kinder  . . . . . . . . . . . . . . .  36
 Das bin ich. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  22    Amtshandlungen  . . . . . . . . . . . . . . . 41
 Adressen und Telefonnummern .  23                             Kreise und Gruppen . . . . . . . . . . . . .  43

4                                                                                                                                                                                                                  5
Die Brücke Nr. 3 - 2021 4. Juli bis 21. November Gemeindebrief der evangelischen kirchengemeinde Leverkusen-Schlebusch - Evangelische ...
Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021                             Schöpfungsmythen – Die Brücke   Die Brücke – Schöpfungsmythen                              Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021

Titelthema                                                                                 klingt eher nach Erzählung, Fantasie        bewusstes, aber er nahm eine Dreitei-
                                                                                           und Wundermärchen. Was haben wir            lung vor. Nach Jung hat der Mensch

Schöpfungs-                       D   ie Ureinwohner Japans sind die Ainu. Die Ainu
                                      glauben an mehrere Götter; wichtig sind ihnen
                                                                                           damit zu tun?
                                                                                              Die Antwort ist: Viel mehr als wir
                                                                                                                                       erstens ein individuelles Bewusst-
                                                                                                                                       sein. Hinzu kommt das individu-

mythen                            die Ahnenverehrung und die Geschichte der Welt-
                                  schöpfung. Am Anfang war die Welt nur Schlamm.
                                                                                           vielleicht denken, denn das sichere Wis-
                                                                                           sen, wie denn der Beginn der Welt wirk-
                                                                                                                                       elle Unbewusste. Als drittes Element
                                                                                                                                       kommt bei Jung das sog. kollektive
von Helmut E. Lück                Der Schöpfer schuf aber eine Bachstelze, die mit         lich war, ist trotz Paläontologie und Ar-   Unbewusste hinzu. Mit diesem Begriff
                                  dem Schwanz wippte und damit den Schlamm fest-           chäologie nicht zu bekommen. Mythen         wollte Jung ein Unbewusstes kenn-
                                  schlug. So wurden Wasser und Erde getrennt.              sind kein schlechter Ersatz, sondern ein    zeichnen, das ererbt ist und in allen
                                     Ein solcher Schöpfungsmythus kommt uns                tragender Teil aller Kulturen, auch un-     Individuen identisch von Geburt an
                                  heute abwegig, vielleicht sogar lächerlich vor.          serer christlichen Kultur.                  vorhanden ist. Das kollektive Unbe-
                                  Obwohl die Ainu die Bachstelze bis heute ver-               Die Frage, wo wir Menschen her-          wusste bestehe aus präexistenten For-
                                  ehren, sind wir sicher, dass es so nicht gewesen         kommen, hat alle Menschen bewegt.           men, den Archetypen, die erst bewusst
                                  sein kann. Wir leben in einer nüchternen Zeit.           Wer sich nach den Vorfahren der             gemacht werden müssten. Im kollek-
Ellen Loh-Bachmann (Eloba):       Geschichten von der Schöpfung der Welt schei-            eigenen Eltern fragt, sieht vor sich        tiven Unbewussten sind nach Jung
Lebenstor
Acryl und Collage auf Leinwand
                                  nen nicht zu Wissenschaft und Fortschritt zu             das Bild einer schwindelerregenden          die Erfahrungen unserer Vorfahren
Triptychon – 140 x 210 cm         passen. Wir wollen nachprüfbare Erkenntnisse,            Ahnenreihe. Eine nachprüfbare Ant-          gesammelt. Diese Erfahrungen wer-
(30 + 70 + 110 cm).
Abdruck mit freundlicher Geneh­
                                  Genauigkeit und Sicherheit haben. Schon der Be-          wort gibt es nicht. So hat jede Kultur      den nicht als solche vererbt, sondern
migung der Künstlerin.            griff Mythus (griech. Mythos) macht skeptisch; er        ihre Schöpfungsmythen entwickelt:           nur die Bahnungen hierfür.
                                                                                           Anschauliche, mündlich überlieferte            Jung benutzte 1919 zum ersten
                                                                                           Geschichten und Vorstellungen, wie          Mal den Begriff Archetyp. Der Arche-
                                                                                           und durch wen die Welt geschaffen           typ ist ein Konzept, das Körper und
                                                                                           wurde. Diese Mythen haben Erklä-            Psyche, Instinkt und Bild verbindet.
                                                                                           rungen und den Menschen Orien-              An Beispielen wird dies deutlicher:
                                                                                           tierungen gegeben. So haben diese           Die Tatsache, dass Blut rot ist, führt
                                                                                           Mythen eine wichtige Wirkung: Sie           dazu, dass mit der Farbe Rot – trotz
                                                                                           bilden die Grundlage für die Werte          aller kultureller Unterschiede – Le-
                                                                                           der Kultur, für das, was im Leben           ben assoziiert wird. In vielen Kultu-
                                                                                           „richtig“ ist, worauf es ankommt.           ren ist die Sonne das Symbol für die
                                                                                                                                       Mutter – verbunden offenbar mit
                                                                                                                                       Wärmen, Nähren und Helligkeit.
                                                                                           Bilder mit Symbolkraft: Archetypen          Ur-Erfahrungen der Menschheit wie
                                                                                                                                       Geburt, Tod, männlich/weiblich usw.
                                                                                           Der Schweizer Psychiater Carl Gustav        tauchen in Märchen, Kunstwerken
                                                                                           Jung unterschied wie sein Lehrer            und Träumen auf. Der Baum ist zum
                                                                                           Sigmund Freud Bewusstes und Un-             Beispiel ein archetypisches Motiv, das

6                                                                                                                                                                                 7
Die Brücke Nr. 3 - 2021 4. Juli bis 21. November Gemeindebrief der evangelischen kirchengemeinde Leverkusen-Schlebusch - Evangelische ...
Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021                             Schöpfungsmythen – Die Brücke   Die Brücke – Schöpfungsmythen                                        Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021

in verschiedenen Schöpfungsmy-             Genau gesagt, gibt es im 1. Buch Mose           fungsgeschichten unterscheiden                      entstanden. Um sie heute angemessen
then enthalten ist und daher auch in       zwei verschiedene Schöpfungsge-                 sich auch in ihrem Inhalt. So wird                  zu verstehen, ist die theologische Exe-
der Kultur- und Religionsgeschichte        schichten, die in der Darstellung               die Schöpfung von Mann und Frau                     gese (Auslegung) erforderlich.      ¢
des Christentums. Es ist also mög-         direkt aufeinander folgen und uns               am sechsten Tag benannt. Die zweite
lich, recht verschiedene Schöpfungs-       seit der Schulzeit vertraut sind. Die           Geschichte beschreibt dagegen die
mythen bezüglich der enthaltenen           erste Schöpfungsgeschichte ist die              Erschaffung der Frau aus der Rippe
Archetypen zu vergleichen – eine           Beschreibung der Erschaffung von                des Mannes (1. Mose 2, 21). In der ers-             Literatur
Aufgabe für Tiefenpsychologen und          Himmel und Erde, von Licht, Pflan-              ten Geschichte wird der Mensch nach
Völkerkundler.                             zen, Tieren, Sonne und Mond und Er-             den Tieren erschaffen, in der zweiten                           Barbara C. Sproul (1993).
                                           schaffung des Menschen im Verlauf               ist es umgekehrt.                                               Schöpfungsmythen der
                                           von sechs Tagen. Diese Schöpfungs-                  Überhaupt wirft diese zweite Ge-                            östlichen Welt.
Jüdisch-christlicher                       geschichte wirkt poetisch: „Und Gott            schichte viele Fragen auf: Warum                                Tb. München: Diederichs.
Schöpfungsmythus                           schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum           die Versuchung? Warum die Vertrei-                              ISBN: 978-3424011579
                                           Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie ei-    bung? Es erscheint als seltsam, dass
Die christliche Schöpfungs­geschichte      nen Mann und ein Weib.“                         nicht von Liebe und überhaupt fast                              Barbara C. Sproul (1994).
findet sich zu Beginn des Alten Tes-           Die zweite Schöpfungsgeschichte             nicht von Gefühlen die Rede ist.                                Schöpfungsmythen der
taments im Ersten Buch Mose, auch          (1. Mose 2) wirkt dagegen eher wie                  Auch an anderen Stellen in der Bi-                          westlichen Welt.
Genesis genannt. Das griechische           ein Sachbericht. Sie berichtet über             bel wird die Schöpfung benannt. In                              Tb. München: Diederichs.
Substantiv Genesis (γένεσις) bedeutet      das Paradies, den Garten Eden, Gottes           mehreren Psalmen wird die Schöp-                                ISBN: 978-3424011586
„Geburt“, „Ursprung“, „Entstehung“.        Gebot und den Sündenfall (1. Mose 3).           fung gepriesen; voller Dankbarkeit
Es umschreibt die Erschaffung der          Diese zweite Geschichte ist nicht spä-          und besonders anschaulich in Psalm                              Vera Zingsem (2009).
Welt: „Am Anfang schuf Gott Himmel und     ter, sondern etwa 500 Jahre vor der             104: „Herr, wie sind deine Werke so groß                        Die Weisheit der
Erde“ (1. Buch Mose, Kapitel 1, Vers 1).   ersten entstanden. Die beiden Schöp-            und viel! Du hast sie alle weislich geord-                      Schöpfungsmythen. Wie
                                                                                           net, und die Erde ist voll deiner Güter.“                       uralte Geschichten unser
                                                                                               Alle diese frühen Bibeltexte sind                           Denken prägen.
                                                                                           Jahrhunderte vor Christi Geburt durch                           Stuttgart: Kreuz.
                                                                                           verschiedene Personen bzw. Gruppen                              ISBN: 978-3783132274

                                                                                           Michelangelo: Die Erschaffung Adams
                                                                                           Deckenfresko in der Sixtinischen Kapelle,
                                                                                           ­entstanden zwischen 1508 und 1512,
                                                                                            480 × 230 cm. Teil eines Zyklus von neun Einzel-
                                                                                            fresken, die Genesis 1-9 bildlich darstellen.

8                                                                                                                                                                                           9
Die Brücke Nr. 3 - 2021 4. Juli bis 21. November Gemeindebrief der evangelischen kirchengemeinde Leverkusen-Schlebusch - Evangelische ...
Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021                               Hatte die Welt einen Knall? – Die Brücke   Die Brücke – Hatte die Welt einen Knall?                               Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021

                   Hatte die Welt einen Knall?                                                          Wer im Sommer in einer klaren Nacht
                                                                                                        unter dem großen Sternenhimmel
                                                                                                                                                           zelt gestanden und wohl ebenso
                                                                                                                                                           empfunden und ähnlich gedacht. Ei-
                                                                                                        steht, wird vielleicht die Antwort                 nige von ihnen formten aus ihrer Er-
                                 Der Schöpfer und die Urknall-Theorie
                                                                                                        finden. Wen die Schönheit des Ster-                griffenheit und ihrem Glauben jene
                                       von Pfr. Jürgen Dreyer                                           nenlichts und die unfassbare Weite                 Schöpfungsgeschichte, mit der die
                                                                                                        ergreift, für den wird das Unwahr-                 Bibel beginnt.

W    arum sollte mich ein Ereignis in-
     teressieren, das unvorstellbare 14
Milliarden Jahre zurückliegt? Weil über
                                                    Bin ich und diese Welt gewollt? Bin ich
                                                    Geschöpf, geschaffen von Jemandem,
                                                    der mich schaffen wollte? Oder bin ich
                                                                                                        scheinlichste zum Naheliegenden,
                                                                                                        nämlich dass ich, so unfassbar unbe-
                                                                                                        deutend ich auch in dem großen Ster-
                                                                                                                                                              Es waren wohl jüdische Vertrie-
                                                                                                                                                           bene, die vor 2500 Jahren nach der
                                                                                                                                                           Zerstörung des ersten Jerusalemer
den Ursprung unserer Welt nachzuden-                ein zufälliges Produkt einer schier end-            nen-Meer bin, hierhergehöre.                       Tempels im babylonischen Großreich
ken heißt, eine wichtige Frage des eige-            losen Kettenreaktion in der Evolution                  „Was ist der Mensch, dass du seiner             lebten.
nen Daseins zu klären. Steht mein Le-               des Universums und des sich immer                   gedenkst“ (Psalm 8,5) fragten schon                   Ihre Schöpfungsgeschichte hat
ben in einem großen Zusammenhang?                   weiter entwickelnden Lebens?                        immer Menschen ihren Gott. Genau                   über die Jahrtausende nichts an ih-
                                                                                                        das frage ich mich auch. Ich frage es              rem Glanz, ihrer Dramatik und ihrer
                                                                                                        in der Gewissheit, dass Gott meiner                tiefen Wahrheit verloren. Natürlich
                                                                                                        gedenkt.                                           entstand sie unter den Voraussetzun-
                                                                                                           Ich bin nicht ein Rädchen in einem              gen ihrer Zeit. So merkt man an For-
                                                                                                        zufälligen Ursache-Wirkungs-Ge-                    mulierungen, dass die Verfasser von
                                                                                                        triebe. Ich bin Geschöpf. Ich bin ge-              der Erde als einer Scheibe im Ur-Meer
                                                                                                        wollt und gehöre dazu. Ich bin ein                 ausgingen. Das war der damalige
                                                                                                        Wunsch-Kind meines Schöpfers.                      Stand der Kosmologie.
                                                                                                           Vor mir haben schon viele Men-                     Auch die sechs Tage, in denen Gott
                                                                                                        schen unter dem weiten Himmels-                    die Welt schuf, sind nicht mit unseren

                                                                                                         „Flammarions Holzstich“, auch Wanderer am Weltenrand oder im
                                                                                                        t
                                                                                                         Französischen au pèlerin („auf Pilgerschaft“) genannt, ist das Werk
                                                                                                         eines unbekannten Künstlers. Der Holzstich erschien erstmals 1888 als
                                                                                                         Illu­stration in dem Unterkapitel La forme du ciel („Die Form des Him-
                                                                                                         mels“) des populärwissenschaftlichen Bandes L’atmosphère. Météorologie
                                                                                                         populaire („Die Atmosphäre. Populäre Meteorologie“) des französischen
                                                                                                         Autors, Astronomen und Präsidenten der 1887 von ihm gegründeten
                                                                                                         Société astronomique de France Camille Flammarion.
                                                                                                         Die Darstellung zeigt einen Menschen, der am Horizont als dem Rand
                                                                                                         seiner Welt mit den Schultern in der Himmelssphäre steckt und dahinter
                                                                                                         Befind­liches erblickt. Das Bild wurde im 20. Jahrhundert häufig für die
                                                                                                         authentische Darstellung eines mittelalterlichen Weltbildes gehalten
                                                                                                         und oft reproduziert.

10                                                                                                                                                                                                       11
Die Brücke Nr. 3 - 2021 4. Juli bis 21. November Gemeindebrief der evangelischen kirchengemeinde Leverkusen-Schlebusch - Evangelische ...
Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021                     Hatte die Welt einen Knall? – Die Brücke   Die Brücke – Hatte die Welt einen Knall?                     Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021

Uhren gemessen. Schließlich schuf ja       Als nun Ende der zwanziger Jahre des               Die einzigen Christen, die mit „Big          Übrigens …
Gott erst die Zeit, als er Tag und Nacht   letzten Jahrhunderts die Urknallthe-               Bang“ immer noch ein Problem ha-
schuf. Es sind damit die Phasen oder       orie (big bang theory) entstand und                ben, sind jene sogenannten „Krea-                         Stephen Hawking (*1942,
auch der Rhythmus des Schöpfens            sich ab den 50er Jahren immer mehr                 tionisten“. Sie können oder wollen                        †2018), der ­berühmte eng­
gemeint mit einer nicht unbedeuten-        durchsetzte, erschraken einige Kir-                in der biblischen Schöpfungsge-                           lische Astro­physiker, ver-
den Zeit der Ruhe am siebten Tag.          chenmenschen. Doch die Klügeren                    schichte nichts von Entwicklung                           änderte die Urknall-Theo-
   In dieser Geschichte ist alles in       unter ihnen merkten sofort, wie gut                und Dynamik erkennen, sondern                             rie grundlegend durch
Bewegung: Das Wasser sammelt sich          die Urknalltheorie zur ersten Schöp-               stellen sich einen in seinem Ho-             seine Idee einer immerwährenden
und es wimmelt von Getier. Aus der         fungserzählung passt. Papst Pius XII               rizont und seinem Wollen einge-              Quantenaktivität schon vor dem Ur-
Erde gehen Gras und Kraut auf. Alles       (1876-1958) z. B. war begeistert. Alles            schränkten Gott vor, der eine für alle       knall. Dadurch wollte er jeglichen Ge-
vermehrt sich, erfüllt Wasser, Luft        ist aus einem Ereignis, einem „Knall“              Zeit unwiderrufliche Schöpfungs-             danken an einen Schöpfer vor aller
und wird von der Erde hervorge-            entstanden, der Wechselwirkungen                   ordnung installierte, die man nicht          Welt und aller Zeit ausschließen. Al-
bracht. Erstaunliche Ähnlichkeiten         zwischen Masse und Energie, Anzie-                 verändern darf.                              lerdings nimmt er damit dem Knall
zu unseren Evolutionstheorien kann         hungs- und Fliehkräften und vieles                     Die Welt der „Kreationisten“ ist         das „Ur“. Auch andere Theorien stel-
man entdecken. So beginnt auch bib-        mehr ausgelöst hat und aus dem                     ohne Bewegung. Das wirkt sich bei            len neuerdings Vieles neu in Frage.
lisch alles mit dem Wasser und nach        sich im Laufe eines unfassbaren Zeit-              vielen von ihnen auch in ihrer poli-         Dem „Urknall“ wird vielleicht gerade
den Wassertieren kommen die Vögel.         raums unser Universum entwickelt                   tischen Haltung aus. Rassistische Ge-        die Luft abgelassen. Kosmologisch
Die Tiere an Land und die Menschen         hat. Diese Entwicklung ist keines-                 sellschaftsordnungen sind für viele          bleibt es spannend.                 ¢
werden erst einen Tag später ins Le-       wegs abgeschlossen. Alles bleibt in                kein Problem – denn die waren ja
ben gerufen.                               Bewegung.                                          schon immer da und sind damit gott-
   Alles ist in Bewegung, nur Gott             Der „Knall“ ist in der Theorie ein             gegeben. Auch andere Gewaltstruk-              Schöpfungsgottesdienst
nicht. Er spricht und schöpft die          einzigartiges Ereignis. Eine „Singula-             turen in Gesellschaft und Familie
Welt allein mit seinem Wort. Im Mit-       rität“, sagen die Naturwissenschaft-               dürfen nicht angetastet werden und
telalter hat Thomas von Aquin vom          ler. Genau, sagen die Theologen. Es ist            vor allem die menschliche Sexualität
Schöpfer als dem „unbewegten Be-           ein Ereignis vor der „Geburt“ der Welt,            ist durch angeblich immer schon gel-
weger“ geschrieben und damit einen         nämlich das Wort Gottes.                           tende Regeln eng einzugrenzen.
Gedanken des griechischen Philo-               Gott wird im Rahmen der Urknall-                   Die kleine Welt der Kreationisten                am 19. September in der
sophen Aristoteles aufgenommen.            theorie vorstellbar als großer Billard-            passt nicht zu einem großen Sternen-                Friedenskirche (09.30 Uhr)
Er betont die Allmacht Gottes. Die         spieler, der mit einem einzigen per-               zelt. So empfinde ich es. Ich bin ein         und in der Kirche Auf dem Blauen Berg
Schöpfung entsteht allein aus sei-         fekten Stoß, ausgeführt allein durch               Geschöpf mitten in einer gottgewoll-                        (11.00 Uhr)
nem Wollen. Gott muss nicht mit ir-        sein Wort in seiner Allmacht und                   ten Dynamik. Ich bin ein Wunsch-              Das Nachdenken über die Schöp-
gendeinem „Material“ ringen. Wenn          Allwissenheit eine Entwicklung aus-                kind Gottes. Mein Wollen und Wer-             fung fängt eigentlich erst an, wenn
wir etwas schaffen, ist es immer eine      löst, die er genau so wollte. Diese Welt           den ist hinein gewoben in die große           man die Diskussion um die Ur-
Mischung aus unserem Wollen und            ist gewollt, weil der Urknall von Gott             Schöpfung, von der es heißt: „Und Gott        knalltheorie hinter sich gelassen
den vorgegebenen Möglichkeiten. Bei        gewollt ist. Eine gewollte Welt aber ist           sah an alles, was er gemacht hatte, und       hat. Herzliche Einladung zum Mit-
                                                                                                                                            denken und Mitfeiern!
Gott nicht.                                Schöpfung.                                         siehe, es war sehr gut.“ (1. Mose 1,31)

12                                                                                                                                                                                   13
Die Brücke Nr. 3 - 2021 4. Juli bis 21. November Gemeindebrief der evangelischen kirchengemeinde Leverkusen-Schlebusch - Evangelische ...
Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021                             Die Welt entdecken – Die Brücke   Die Brücke – Die Welt entdecken                         Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021

Natur erleben in der Kita                                                                    regt die Fantasie an. Ein Baum wird      die Rutsche mit ihrem einem Boot
                                                                                             zur Waldhöhle, eine Spinne stunden-      nachempfundenen Haus, gibt es in

Die Welt                         D   as letzte Jahr war gerade für Kinder nicht ein-
                                     fach. Besonders Kindergartenkinder, die ja
                                                                                             lang beobachtet und die Tiefe eine
                                                                                             Pfütze mit einem Stock genauestens
                                                                                                                                      einem anderen die große Korbschau-
                                                                                                                                      kel. Spielgeräte, Go-Karts und Sand-

entdecken                        wissen, wie es ist, mit anderen Kindern zu spielen,
                                 hatten es nicht leicht. Auf Kontakte verzichten zu
                                                                                             geprüft.                                 spielzeug aller Art warten darauf, be-
                                                                                                                                      spielt zu werden.
Von Mary Bünnagel                müssen und nicht verstehen, warum, ist doof. Zum                                                        Und natürlich ganz viel Sand! Aber
                                 Glück gibt es draußen eine ganze Welt zu entdecken.                                                  auch im freien Spiel werden die Kin-
                                    Kinder verbringen heute zu wenig Zeit drau-                                                       der gefördert und lernen gemeinsam
                                 ßen, dabei fördert gerade das freie Spiel in der                                                     nicht nur Spielgeräte, sondern die
                                 Natur die körperliche und soziale Entwicklung                                                       ­Natur zu entdecken, die draußen im-
                                 von Kindern. Da ist es schön, dass trotz aller Wid-                                                  mer wieder Einblicke gewährt.
                                 rigkeiten im letzten Jahr viele Familien mehr Zeit
                                 draußen verbracht haben, wenn es möglich war.
                                    Denn für Kinder ist jeder Stein, jeder Stock,
                                 jedes vertrocknete Blatt etwas Besonderes und               Auch in unserem Kindergarten spielt
                                                                                             der Außenbereich gerade eine wich-
                                                                                             tige Rolle. Nicht nur, weil hier die
                                                                                             Ansteckungsgefahr geringer ist. In
                                                                                             den neu gestalteten Bereichen kön-
                                                                                             nen die Kinder unheimlich viel ent-     Manchmal sind es kleine Verände-
                                                                                             decken und ihrem Forscherdrang          rungen, wie Pflanzen, die einfach im
                                                                                             nachgeben.                              Sand wachsen. Die werden umgetopft
                                                                                                                                     und sorgsam gehegt, um zu gucken,
                                                                                                                                     was daraus wird.

                                                                                             Aktuell spielen die Kinder nach Grup-
                                                                                             pen getrennt draußen. Jeder der ab-     Daneben stehen große Veränderun-
                                                                                             getrennten Bereiche bietet besondere    gen, wie das Spielhäuschen, das mit
                                                                                             Highlights. Stehen in einem Bereich     einem Kran an seinen Standort ge-

14                                                                                                                                                                             15
Die Brücke Nr. 3 - 2021 4. Juli bis 21. November Gemeindebrief der evangelischen kirchengemeinde Leverkusen-Schlebusch - Evangelische ...
Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021                            Die Welt entdecken – Die Brücke   Die Brücke – Hildegard von Bingen                         Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021

stellt wurde. Ein spannendes Ereig-
nis für alle, die es gesehen haben.
                                          Alle Kita-Kinder haben jetzt auch
                                          Post erhalten: Kresse-Samen zum                   D     ie medizinische Beratung überlässt der Papst
                                                                                                  nicht irgendwem. Wenn er also Hildegard von    Hildegard
   Dazu kommen noch zwei hölzerne
Pferde, die jetzt darauf warten, gerit-
                                          selber pflanzen, um die Natur auch
                                          zu Hause entdecken können. Eine
                                                                                            Bingen dafür auswählt, tut er das nicht grundlos.
                                                                                            Aber von vorne:
                                                                                                                                                 von Bingen
ten und gestriegelt zu werden. Weiter     besonders schöne Idee für die Kin-                    Niemand weiß, wo genau sie 1098 geboren          Von Birgit Ruhland
hinten gibt es das große Holzmikado,      der, die aktuell nicht die Kita besu-             wurde. Aus ihrer Kindheit ist bekannt, dass
das zum Klettern einlädt.                 chen.                                             sie zehn Geschwister hatte und schon früh an
                                             Natürlich hoffen alle, dass sich die           Schwächeanfällen und anderen Krankheiten
                                          Situation langsam entspannt. Aber                 litt. Zudem berichtete sie früh von Gottesvisio-
                                          draußen haben die Kinder immer ei-                nen, aufgrund derer ihre Eltern sie früh in ein
                                          nen Ort, in dem sie in Ruhe die Welt              Kloster gaben, damit sie religiös erzogen werden
                                          entdecken und mit jeder Entdeckung                konnte. Neben Prophezeiungen sah sie in ihren
                                          wachsen können.                     ¢            Visionen auch, wie sie altbekannte Kräuter mit
                                                                                                                                                 Hildegard von Bingen empfängt
                                                                                            der traditionellen Medizin verbinden konnte,         eine göttliche Inspiration und gibt
                                                                                            sodass neue Wirkungen entstanden. Aufgrund           sie an ihren Schreiber, den Mönch
                                                                                                                                                 Vollmar, weiter. Frontispiz des
Zusammen mit der Blumenwiese,                                                               ihrer eigenen Vorgeschichte probierte sie diese      ­Liber Scivias aus dem Ruperts­
in der Insekten beobachtet werden                                                           Rezepte aus, und konnte dadurch ihre Krank-           berger Codex (um 1180), Tafel 1
können. Auch die Hochbeete werden                                                           heiten und die vieler anderer lin-
jetzt bei besserem Wetter wieder be-                                                        dern. So kam es, dass ihre Gabe und
pflanzt. Denn zu erleben wie Dinge                                                          Medizin schnell Schule machten und
wachsen, ist für alle Kinder ein be-                                                        sie sich immer größerer Bekanntheit
sonderes Erlebnis.                                                                          erfreute.
                                                                                                Ab 1141 begann sie, ihre Gottesvisio­
                                                                                            nen niederzuschreiben. Es entstan-
                                                                                            den ihre Werke „Liber Scivias Domini“
                                                                                            (dt.: Wisse die Wege Gottes) und „Liber
                                                                                            simplicis medicinae“ oder „Physica“ (dt.:
                                            Tipps für eine schöne Zeit draußen              Buch der Naturkunde), die bis heute
                                           ■■Einen Snack mit rausnehmen und eine            große Bedeutung haben.
                                             Pause im Wald machen
                                           ■■Gemeinsam Pflanzen bestimmen
                                                                                                1147 gründete sie ein eigenes Klo­
„Kinder zieht es nach draußen. Und         ■■Steine und Stöcke sammeln und daraus           ster auf dem Rupertsberg bei Bingen.
gerade, wenn Kinder etwas ernten             etwas basteln                                  Dort baute sie Heilpflanzen, Kräuter
                                           ■■Mit Gummistiefeln durch Pfützen sprin-
können, was sie selbst geschaffen            gen                                            und Gewürze an, um ihre medizini-
haben, gibt das enormes Selbstbe-          ■■Wolken beobachten und Figuren darin            sche Wirkung weiter zu untersuchen.
wusstsein“, erzählt Erzieherin Inge          erkennen                                       Eine ihrer Entdeckungen waren
                                           ■■Über Baumstämme balancieren
Pryschelski.                                                                                kleine Küchlein aus Dinkelteig mit

16                                                                                                                                                                              17
Die Brücke Nr. 3 - 2021 4. Juli bis 21. November Gemeindebrief der evangelischen kirchengemeinde Leverkusen-Schlebusch - Evangelische ...
Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021                                      Hildegard von Bingen – Die Brücke   Die Brücke – Lied­b etrachtung                               Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021

                                    verschiedenen, pulverisierten Kräutern, die in
                                    der Sonne getrocknet und anschließend Kran-
                                                                                                        Geh aus, mein Herz, und suche Freud,
                                                                                                        in dieser schönen Sommerzeit                            Lied­
                                    ken zur Stärkung verabreicht wurden.
                                       Besonders im Fokus standen dabei die Ge-
                                                                                                        an deines Gottes Gaben;
                                                                                                        schau an der schönen Gärten Zier …                      betrachtung
                                    würze Bertram und Galgant. Bertram schrieb sie                                                                              Von Pfr. Gunnar Plewe
                                    dabei eine positive Wirkung auf die Verdauung
                                    zu, während Galgant durchblutungsfördernd
                                    wirken soll und ebenfalls bei Verstopfungen
                                                                                                        S  o beginnt das schöne Lied von Paul Gerhard, das
                                                                                                           viele kennen. Dieses Lied ist einer der populär­
                                                                                                        sten Klassiker unseres Gesangbuchs.
                                    und Magenleiden hilft. Noch heute finden sich                          Über viele Strophen hinweg wird die Vielfalt
                                    viele Rezepte, die auf Hildegard von Bingen und                     der Tierwelt, der Natur, ihre Pracht und der Ar-
                                    ihr Wissen um die heilende Kraft von Pflanzen                       ten- und Farbreichtum, wie wir sie aus Gärten
                                    zurückgehen sollen. Eine wichtige Rolle spielt                      und Parks kennen, beschrieben und gepriesen.
                                    dabei das immer wiederkehrende Dinkelmehl.                             Gärten – das wissen alle, die selbst aktuell
                                       Aufgrund ihrer medizinischen Kenntnisse                          einen beackern oder einst einen besaßen, sind
                                    schätzte Papst Eugen III. sie als persönliche me-                   nicht nur schön. Sie machen vor allem viel Ar-
Bertram (Anacyclus), auch           dizinische Beraterin und erhob sie schon zu Leb-                    beit. Da wird gepflanzt, gedüngt, gegossen, gesät
Ringblumen oder Ringkörbchen
genannt, ist eine Pflanzengattung
                                    zeiten wegen ihrer Gottesvisionen in den Stand                      und gejätet, geerntet und der Kampf gegen das
in der Familie der Korbblütler      einer Seherin. 2012 wurde sie von Papst Benedikt                    Ungeziefer oder Pflanzenkrankheiten aufgenom-
(Asteraceae).
                                    XVI. heiliggesprochen und zur Kirchenlehrerin                       men. Hier in Leverkusen habe ich hierfür eine           Erstmals veröffentlicht wurde das
                                                                                                                                                                Lied 1653 in der fünften Auflage
                                    ernannt.                                      ¢                    ganz eigene Wortschöpfung kennengelernt –
Der Echte Galgant (Alpinia                                                                                                                                      von Johann Crügers Gesangbuch
offi­cinarum) ist eine Pflanzen-                                                                        es wird „gebayert“…                                     Praxis Pietatis Melica. Hier das
art, die zur Familie der Ing­                                                                              Ein Garten – das ist nicht wilde Natur, son-         Titelblatt der Auflage von 1721.
wergewächse (Zingiberaceae)         Dinkel (Triticum aestivum subsp. spelta) oder Spelz (auch: Spelt,
gehört. Er wird als Gewürz-         Fesen, Vesen oder Schwabenkorn) ist eine Getreideart aus der        dern geordnete, ja kultivierte Natur. Dort passt eins
und Heilpflanze verwendet. –        Gattung des Weizens und ein enger Verwandter des heutigen           zum anderen. Aus dem Durcheinander wird mit
Quelle: Wikipedia.                  Weichweizens. – Quelle: Wikipedia.
                                                                                                        der Zeit ein stimmiges und wohlkomponiertes
                                                                                                        Gesamtkunstwerk.
                                                                                                                                                                Beispiel für einen Barockgarten:
                                                                                                           Deswegen fühlen wir uns in Gärten auch oft           Die Orangerie im Schlosspark von
                                                                                                        so wohl. Sie sind Orte der Ruhe, des Wohlbefin-         Versailles.
                                                                                                        dens, der Kontemplation, aber auch
                                                                                                        Ausdruck der Lebensfreude und
                                                                                                        des Überflusses. Denken Sie an die
                                                                                                        prächtigen Schlossgärten, die mit
                                                                                                        ihren ausgefallenen und bunten
                                                                                                        Pflanzenarten, ihren Brunnen und
                                                                                                        Bänken zum Verweilen und Spa-
                                                                                                        zieren einladen. Auch in Märchen

18                                                                                                                                                                                             19
Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021                             Lied­b etrachtung – Die Brücke   Die Brücke – Idas Sommerlied                                                            Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021

haben die Gärten oft eine beson-
dere Bedeutung. Dort gibt es etwa
                                         Dieser Urzustand – das besingt Paul
                                         Gerhard in den letzten Strophen sei-                                                    Idas Sommerlied
                                                                                                                                                    Ê
                                                                                                A Q 44 K L ÂÊ Â Â Â Â Â Â Â Â Â. Â Â Â Â Â Â Â ‰ L K                                                              Ê
Bäume, die goldene Früchte tragen        nes Liedes – wird am Ende der Zeit
oder sprechen können. Gärten, die        wieder hergestellt werden, wenn wir                                                                                                                                    Âpå
verwunschene Labyrinthe beher-           die Erde verlassen und zu Gott in sei-             5              Du ska in te tro det blir
                                                                                                                                            Ê
                                                                                                                                     so - om- mar i   fald in te nån sät- ter fart
                                                                                                                                                                                                                  Ê
bergen.                                  nen Garten zurückkommen werden.                        A Q Â Â Â Â Â Â Â Â Â. Â Â Â Â Â Â Â ‰ L K                                                                      Â
   Nicht zuletzt finden sich auch        Paul Gerhard ist sich sicher, dass im
                                                                                                                                                                                                            Ê
                                                                                                       som - man och gör   li - te   so - om - rigt,   då      ko - om- mer blom- mor - na   snart           Jag

                                                                                                AQ Â Â Â Â Â Â Â Â Â L Â                                         Â Â Â Â Â Â
                                                                                            9

in vielen Klosteranlagen beeindru-       Paradies der Sommer die vorherr-
                                                                                                                                                                                               ‰       L K Â
ckende Gartenanlagen. Nicht nur als      schende Jahreszeit ist.                                                                           Í
                                                                                                                                                 Ê
                                                                                                   gör så att blom- mor- na blo - om - ma jag                   gör   he - la ko - ha- gen   grön,           och
Nutz-, Kräuter- und Heilgärten wur-         Ein farbenprächtiger Garten zu                  13

den sie angelegt, sie waren auch vol-    Sommerszeiten oder ein begrünter Bal-                  AQ Â Â Â Â Â Â                          Â Â Â L Â                        Â Â Â Â Â Â                     ‰
ler christlicher Symbolik. Sie wurden    kon in einer lauschigen Sommernacht                           nu    så har som - ma - ren      ko - om - mit           för     jag   har just ta - git bort    snön.

als ein Abbild des verlorenen Para-      – werden da nicht zauberhafte Bilder
dieses verstanden. Zum einen kann        in uns wach? Sehn-sucht und Seh-sucht              Schwedischer Originaltext                                       Deutsche Nachdichtung
man in ihm ganz unmittelbar die          gehen eine innige Verbindung ein.                  1. Du ska inte tro det blir sommar                              1. Glaub nicht, von allein würd’ es Sommer
                                                                                               i fall inte nån sätter fart                                     in Garten und Wiese und Wald.
Taten Gottes, des Schöpfers bewun-          Diese Ansicht und dieser Ausblick
                                                                                               på sommarn och gör lite somrigt                                 Den Sommer, den muss jemand wecken,
dern, der das Leben gibt und alles so    sind ein Grund zur Freude: Wenn wir                   då kommer blommorna snart.                                      dann blühen die Blumen schon bald.
wunderbar geordnet hat.                  hier schon so über die Natur staunen,                 Jag gör så att blommorna blommar                                Ich lasse die Blumen erblühen,
   Zum anderen lehrt der Garten, dass    wie sehr werden wir dann vor Begeis-                  jag gör hela kohagen grön,                                      lass sprießen das Gras und den Klee.
                                                                                               och nu så har sommaren kommit                                   Ja, nun kann der Sommer beginnen,
Gottes Schöpfungstaten der mensch-       terung ergriffen werden, wenn wir                     för jag har just tagit bort snön.                               denn schmelzen ließ ich schon den Schnee.
lichen Unterstützung bedürfen. Ein       die eigentliche, die ursprüngliche                 2. Jag gör mycket vatten i bäcken                               2. Ich lasse das Wasser schnell strömen
Garten, um den sich niemand küm-         Schöpfung Gottes sehen werden?                        så där så det hoppar och far.                                   und setze die Bäche in Gang,
                                                                                               Jag gör fullt med svalor som flyger                             lass Schwalben am Himmel jetzt fliegen
mert, verwildert bald. Ein Garten        9. Ach, denk ich, bist du hier so schön               och myggor som svalorna tar.                                    und Mücken, den Schwalben zum Fang.
gleichsam als Sinnbild für das Leben:       und lässt du’s uns so lieblich gehn                Jag gör löven nya på träden                                     Ich schenke den Bäumen die Blätter
Gut, wenn Gottes Wirken und mensch-         auf dieser armen Erden;                            och små fågelbon här och där.                                   und setze die Nester hinein.
                                                                                               Jag gör himlen vacker om kvällen                                Ich lasse den Himmel erglühen
liche Taten zusammenkommen, um              was will doch wohl nach dieser Welt
                                                                                               för jag gör den alldeles skär.                                  am Abend mit rosigem Schein.
den Menschen und der Welt zu dienen.        dort in dem reichen Himmelszelt                 3. Och smultron det gör jag åt barna                            3. Und Walderdbeer’n werde ich machen,
   Und tatsächlich: In der Natur kön-       und güldnen Schlosse werden!                       för det tycker jag dom kan få.                                  ich finde, die braucht jedes Kind,
nen wir etwas erahnen, von dem, was      „Schau an der schönen Gärten Zier“ ist eine           Och andra små roliga saker                                      und andere herrliche Sachen,
                                                                                               som passar när barna är små.                                    die passend für Kinder jetzt sind.
wir als Paradies bezeichnen. Als Gott    Einladung und Aufforderung an uns,                    Och jag gör så roliga ställen                                   Ich mache so lustige Stellen,
die Erde erschuf, war sie wie ein rie-   Augen und Herzen zu öffnen (ich füge                  där barna kan springa omkring,                                  grad’ richtig zum Spielen mit dir.
siger Garten. Die Menschen lebten in     zudem noch Ohren und Nase als Sin-                    Då blir barna fulla med sommar                                  Da hüpf ich und renne und springe
                                                                                               och bena blir fulla med spring.                                 und spüre den Sommer in mir.
enger Gemeinschaft mit Gott, ganz        nesorgane hinzu): Für das Wunder der
ohne Angst und Gefahren. Es heißt        Schöpfung und gleichzeitig für die Hoff-           „Idas Sommerlied“, von Astrid Lindgren                          (Michels Schwester) läuft fröhlich und staunend
                                                                                            ­geschrieben, gehört zu den Klassikern,                         durch die erwachende Natur. Vielleicht möchten
sogar, dass Gott in diesem Garten sel-   nung, dass die eigentliche Schöpfung,               die wir seit vielen Jahren mit den Kindern auf der             Sie ja mitsingen! – Quelle:
ber gern spazieren ging.                 die Nähe Gottes erst noch kommt. ¢                 Kinder­pfingstfreizeit singen. Ida aus Lönneberga              https://de.wikipedia.org/wiki/Idas_sommarvisa

20                                                                                                                                                                                                              21
Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021                            Das bin ich. – Die Brücke   Die Brücke – Adressen und Telefonnummern                                                Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021

Menschen aus der Gemeinde.                                                            Adressen und Telefonnummern

                                 Das bin ich.                                                                        So erreichen Sie uns
                                                                                      Pfarrbüro:
                                                                                        Martin-Luther-Str. 4, 51375 Leverkusen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 357699-99
                                       So lebe ich                                      Angela Apolinarski und Gisela Ossmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fax 0214 357699-98
                                                                                        MO bis DO 09.00-12.00 Uhr, leverkusen-schlebusch@ekir.de
                                       Mein Tag beginnt mit dem Wecker.                 IBAN: DE71 3755 1440 0100 0973 44, BIC: WELADEDLLEV
                                                                                      Gemeindepfarrer
                                       Ich bin glücklich, wenn ich mich                 Pfr. Gunnar Plewe, Merziger Str. 4, 51375 Leverkusen . . . . . . . Tel. 0214 54541
                                       wohlfühle.                                       gunnar.plewe@ekir.de
                                                                                        Pfr. Jürgen Dreyer, Martin-Luther-Str. 2, 51375 Leverkusen,  .Tel. 0214 84057253
                                       Ich mag nicht: Raffgier und Ignoranz,            juergen.dreyer.1@ekir.de
                                       frische Tomaten.                               Prädikantinnen und Prädikanten
                                                                                        Klaus Radtke  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 503542
                                       Diese Persönlichkeit würde ich
                                                                                        Peter Richmann, peter.richmann@gmx.de . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 74639
                                       gerne einmal treffen:
                                                                                        Michael Schwenck, michael.schwenck@ekir.de . . . . . . . . . . . . . Tel. 02171 7646522
                                       Charles Darwin.
                                                                                        Matthias Seyfarth . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 54815
                                                                                        Svenja Wielpütz  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 3103540
                                                                                      Predigtstätten
                                       Meine Gemeinde und ich.                          Alkenrath, Hertha-v.-Diergardt-Haus,
                                                                                        Organist: Christoph Pitzler  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0152 02541397
Name: Alexander Johann.                Einem neuen Gemeindemitglied                     Schlebusch, Kirche „Auf dem Blauen Berg“ und Gemeindehaus
                                       würde ich empfehlen, sich auf die                Küster: Kurt Feldhoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0171 9370927
                                                                                        Organist: Rüdiger Meschkat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0177 3043765
                                       herzliche und positive Energie dieser
Alter: 39.                                                                              Waldsiedlung/Telegraf, Friedenskirche
                                       Gemeinde einzulassen und einfach
                                                                                        Küsterin: Susanne Wissem  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0163 2011501
                                       mitzumachen.
                                                                                        Organistin: Lena Jedig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 8709088
Gemeindeaktivitäten: Unterstützung
                                       Ich wünsche mir für meine Kirche               Evangelische Jugend Schlebusch (ejs)
bei der Pflege der Außen- und Grün-
                                       und Gemeinde: Mit viel Zuversicht                Martin-Luther-Str. 4, 51375 Leverkusen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 501687
anlagen.
                                       und Gesundheit in die Zukunft zu                 Öffnungszeiten: Di-Fr 12.00-19.00 Uhr, (in den NRW-Ferien
                                       schauen.                                         ist das Büro nicht besetzt), service@ejs.de
Als Kind war mein Berufswunsch:                                                         Leitung: Stefan Lapke und Florian Korb
Comiczeichner.                         Mein ultimativer Pflegetipp für                Gemeindeamt
                                       Pflanzen: Nicht zuviel daran „herum-             Verwaltung für alle Gemeinden im Kirchenkreis . . . . . . . . . . . . . Tel. 02174 8966-0
                                       schneiden“ und guten Boden nutzen.               Evangelischer Kirchenkreis Leverkusen, Auf dem Schulberg 8,
Aber heute bin ich: Glücklicher Ehe-                                                    51399 Burscheid, info@kirche-leverkusen.de
mann und Vater, leidenschaftlich tä-   Meine Lieblingsgewächse sind Rho-              Evangelische Seelsorge im Klinikum
tig im Garten und Landschaftsbau.      dodendron und Heidelbeere.     ¢                Pfr’in Annette Zerbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 13-3116

22                                                                                                                                                                                                          23
Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021                             Vorläufiger Gottesdienstplan – Die Brücke   Die Brücke – Vorläufiger Gottesdienstplan                            Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021

                Vorläufiger Gottesdienstplan
vom 5. Sonntag nach Trinitatis, 04.07., bis zum Ewigkeitssonntag, 21.11.,
 Datum          Tag im           09.30 Uhr Friedenskirche,             11.00 Uhr, Kirche                Datum        Tag im                09.30 Uhr Friedenskirche,         11.00 Uhr, Kirche
               ­Kirchenjahr      ­ erziger Straße 2-4
                                 M                                     Auf dem Blauen Berg,                          ­Kirchenjahr          ­Merziger Straße 2-4              Auf dem Blauen Berg,
                                                                       ­Mülheimer Straße 13                                                                                  ­Mülheimer Straße 13
 04.07.        5. So. n. Tr.     10.00 Uhr, Open Air-GD                                              24.10.       21. So. n. Tr.        Dreyer                            Dreyer
                                 zum Ferienbeginn                                                       31.10.       22. So. n. Tr.        10.00 Uhr Themen-GD               
                                 Plewe                                                                               Reforma­              Plewe
 11.07.        6. So. n. Tr.     Wielpütz                              Wielpütz                                      tionstag!
 18.07.        7. So. n. Tr.     Plewe A                               Plewe A                          07.11.       Drittl. So. i. KJ     Dreyer A                          Dreyer A
 25.07.        8. So. n. Tr.     Seyfarth                              Seyfarth                         14.11.       Vorl. So. i. KJ       Radtke                            Radtke
 01.08.        9. So. n. Tr.     Dreyer A                              Dreyer A                         17.11.       Buß- und Bet-         18.00 Uhr Gottesdienst            
 08.08.        10. So. n. Tr.    Dreyer                                Dreyer                                        tag                   Plewe/Dreyer A
                                                                                                                                           anschließend Gemeinde­
 15.08.        11. So. n. Tr.    Richmann A                            Richmann A                                                          versammlung
 22.08.        12. So. n. Tr.    10.00 Uhr, Verabschiedung                                           21.11.       Ewigkeits-            Zentralgottesdienst               
                                 ­Prädikant Schwenck                                                                 sonntag               Plewe/Dreyer
                                  Plewe
 28.08.        Samstag!          Konfirmation, 14.00 Uhr, Gr. 1
                                 Plewe/Dreyer
                                 Konfirmation, 16.00 Uhr, Gr. 1                                           Gottesdienste in St. Elisabeth, jeweils montags um 15.30 Uhr
                                 Plewe/Dreyer
                                                                                                       ■■ 12.07.2021 Pfr. Plewe                          ■■ 11.10.2021 Pfr. Plewe
 29.08.        13. So. n. Tr.    Konfirmation, 09.30 Uhr, Gr. 2        Radtke
                                 Plewe/Dreyer                                                          ■■ 09.08.2021 Präd’in. Wielpütz                   ■■ 08.11.2021 Pfr. Plewe
                                 Konfirmation, 11.30 Uhr, Gr. 2                                        ■■ 13.09.2021 Präd’in. Wielpütz                   ■■ 13.12.2021 Pfr. Plewe
                                 Plewe/Dreyer
 05.09.        14. So. n. Tr.    11.00 Uhr, Gemeindefest               
                                 Plewe/Dreyer                                                             Hinweis zu diesem Gottesdienstplan
 12.09.        15. So. n. Tr.    Dreyer                                Dreyer
 19.09.        16. So. n. Tr.    Plewe A                               Plewe A                         Dieser Gottesdienstplan ist abhängig von           k­ ircheschlebusch.de zu verfolgen oder das
                                                                                                       den aktuellen behördlichen Verordnungen.            ­Pfarrbüro (Tel. 0214 357699-99) anzurufen.
 26.09.        17. So. n. Tr.    Richmann                              Richmann                        Dies kann zu Lockerungen, aber auch zu wei-
 03.10.        18. So. n. Tr.,   Vorstellung Konfi-Gr. 1               Dreyer                          teren Einschränkungen führen, je nachdem,
               Erntedank         Dreyer/Plewe                                                          welchen Verlauf die Pandemie nimmt.
 10.10.        19. So. n. Tr.    Plewe                                 Plewe
                                                                                                       Wir bitten Sie, kurzfristige Änderungen im                      
 17.10.        20. So. n. Tr.    Wielpütz A                            Wielpütz A
                                                                                                       Gottesdienstplan auf unserem Internetauftritt      kircheschlebusch.deGottesdienstplan

24                                                                                                                                                                                                    25
Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021                                            Adressen und Telefonnummern – Die Brücke                Die Brücke – Abschiednehmen                                  Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021

Presbyterinnen und Presbyter
   Dr. Dirk Forner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 8405434                                     Abschiednehmen
   Dr. Eva Gestermann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 5006460
   Dr. Christian Hahn  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 96003140
   Paul Hector . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 01575 3439381
   Dr. Verena Hoene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0221 2052431
   Ingeborg Käseberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 73489575
   Petra Kern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 5006670
   Dorothee Lagrange . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 2600074
   Dr. Anja Pauksztat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 3160858
   Klaus Radtke  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 503542
   Dr. Alexandra Schneider . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 5007627
   Matthias Seyfarth . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 54815
   Susanne Wissem  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 52441               39 Jahre hat Gül Acır in unseren Schle-    Gül kurzerhand mit einer kleinen, per-
Diakoniestation Schlebusch                                                                                                         buscher Räumen für Ordnung und Sau-        sönlichen Feier zusammen mit Frau
   in Trägerschaft der Diakonie-Sozialstation Leichlingen und Witzhelden                                                           berkeit gesorgt. Eigentlich wollte sie     Gregorius verabschiedet.
   Martin-Luther-Str. 4 a, 51375 Leverkusen                                                                                        noch gar nicht aufhören.                   Vielen Dank, liebe Gül, für deine lang-
   Sie erreichen uns montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr.                                                                        Dennoch haben gesundheitliche              jährige Treue und deine Fürsorge.
   Pflegedienstleitung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 56640                Gründe sie gezwungen, kürzer zu tre-       Danke für viele schöne, persönliche,
   diakoniestation-schlebusch@kirche-leverkusen.de                                                                                 ten und in den wohlverdienten Ruhe-       ­interessante und lustige Momente.
Kindertagesstätte                                                                                                                  stand zu gehen. So haben wir unsere        Deine Kolleginnen und Kollegen
   von-Diergardt-Str. 7 a, 51375 Leverkusen . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 501043
Hertha-von-Diergardt-Haus (Alten- und Pflegeheim der Diakonie)
   Geschwister-Scholl-Str. 48 a, 51377 Leverkusen . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 8512-0                                                                        Neu im Team
Diakonisches Werk des Kirchenkreises
   Pfarrer-Schmitz-Str. 9, 51373 Leverkusen . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 382-0
   Telefonischer Besuchsdienst  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 382-770
      auf Gemeindeebene  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 357699-99
   Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD)  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 382-719
   Beratungsangebot für Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger . . Tel. 0214 382-735
   Familienpflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 382-711
   Behindertenhilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 382-751
   Schuldnerberatung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 382-730
   Betreuungsverein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 382-753
   Erziehungsberatungsstelle für Eltern, Kinder, Jugendliche  . . . Tel. 0214 382-500
   „Alfa“ – Alkenrather Familientreff, Graf-Galen-Platz 9  . . . . . . Tel. 0214 73486430
   Drehscheibe – Beratung und Hilfe im Alter  . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0214 69294
Telefonseelsorge (bundesweit gebührenfrei) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0800 1110111
Nummer gegen Kummer
   MO bis SA, 14.00 bis 20.00 Uhr, Kinder- und Jugendtelefon
   des Kinderschutzbundes, anonym und gebührenfrei . . . . . . . . Tel. 116111

26                                                                                                                                                                                                                       27
Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021                                Konfirmation 2021 – Die Brücke   Die Brücke – Konfirmation 2021                                      Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021

                             Konfirmation 2021                                                 Louana Bonnmann
                                                                                                                             Samstag, 28.08.2021, 14.00 Uhr, Gr 1
                                                                                                                                  Liv Lubenow                  Freda Stadie
Gott lasse sein Angesicht leuchten über dir!   kommt uns Gott entgegen. Von ihm ler-           Julius Halswick                    Luis Neuhaus                 Sofia Stöckl
                              4.Mose 6,24     nen wir aufrecht zu stehen und uns uns-         Moritz Hüttner                     Jonas Pohle                  Nika van Paridon
                                               rer Schwachheit nicht zu schämen.               Theresa Koll                       Teresa Scharnofske           Taya Weber
Liebe Konfirmandinnen                                                                          Fanny von Landwüst                 Fiona Schlößer               Ben Krüger
und Konfirmanden,                              In jedem Gebet, in jedem Gesang, in je-
                                               dem guten Gedanken, den wir miteinan-                                         Samstag 28.08.2021, 16.00 Uhr, Gr 2
„Wir werden einander wieder lächeln sehen.“    der austauschen und in der Gemeinschaft
Das haben wir auf einem Plakat euch und                                                        Janne Drews                        Till Josat                   Kaja Sonneborn
                                               unserer Gemeinde werdet ihr die Kraft
uns als Gemeinde versprochen. Euer Lä-                                                         Jonathan Hanke                     Philipp Mohr                 Julian Sonneborn
                                               finden, euch nicht hinter Masken zu ver-
cheln hat uns gefehlt. Ihr seid der hoffent-                                                   Alexander Hesch                    Franka Mondwurf              Fabian Teitscheid
                                               stecken, sondern das eigene Gesicht zu
lich einzige Konfirmanden-Jahrgang, in                                                         Henrik Hölzmann                    Lucas Pirner                 Till Zimmermann
                                               zeigen.
dem von Anfang an und fast die ganze Zeit                                                      Johannes Hüther                    Christina Ratte
jede und jeder eine Maske tragen musste.       Im Segen am Ende des Gottesdienstes             Bastian Isenbügel                  Nikita Rube
Nur wenn wir uns digital am Bildschirm         heißt es, Gott möge uns anlächeln – sein
                                               Gesicht möge uns leuchten. Spürt diesen                                        Sonntag, 29.08.2021, 9.30 Uhr, Gr 1
trafen, fehlten die Masken. Manchmal war
es dann für euch und auch für uns selbst       Glanz auf euren Gesichtern! Auch ihr wer-       Emma Bartel                        Theresa Forner               Bastian Pauksztat
ein unangenehmes Gefühl, mit dem eige-         det leuchten, wenn ihr es wagt, der Welt        Leila Blum                         Annalena Hummel              Mette Schubert
nen Gesicht im Kästchen die ganze Zeit         euer Gesicht zu zeigen. Wir werden euch         Maja Faber                         Josephine Jourdan            Amelie Lammers
dabei zu sein. Die Versuchung, die eigene      lächeln sehen und mehr als das. Darauf
                                               freuen wir uns schon jetzt.                                                   Sonntag, 29.08.2021, 11.30 Uhr, Gr 2
Kamera auszuschalten, war groß.
                                               Euer Jugendleiter Florian Korb                  Henrik Dux                         Lucas Knaub               Neo Müller
Dabei geht es doch im Konfirmanden­                                                            Emma Goßen                         Finn Launhardt            Annika Stötzel
                                               und eure Pfarrer Jürgen Dreyer
unterricht um genau das: Das eigene Ge-                                                        Alexandra Hanzek                   Philipp Leidel            Alois Zerbe
                                               und Gunnar Plewe
sicht zu zeigen, eine eigene Meinung zu                                                        Theresa Hartner                    Gwendolin Meyer-auf-der-Heyde
finden, den eigenen Weg zu suchen und
offen vor Gott und den Menschen zu tre-
ten. Es geht um die Freiheit, einem an-         Das oben erwähnte Plakat, die Mas-
                                                ken-Videos der Konfirmandinnen und
deren neugierig und erwartungsvoll ins
                                                Konfirmanden und das Krippenspiel-
Gesicht schauen zu können, statt schüch-        Video des Jahrgangs finden Sie hier:
                                                                                                Konfirmationsunterricht
tern und ängstlich vor jemandem die Au-         https://kircheschlebusch.de/                    2021/22
gen niederzuschlagen.                           konfi-videos.html                               Alle Jugendlichen, die in 2022 kon-              Anmeldungen
Jeder Gottesdienst ist dafür eine Übung.                                                        firmiert werden möchten und die im               sind weiterhin
Wir treten vor Gott. Er sieht uns ohne                                                          Schuljahr 2021/2022 die 8. Klasse be-            möglich!
Maske. Er kommt uns entgegen, ohne uns                                                          suchen, aber bis Ende April 2021 noch
                                                                                                keine Einladung erhalten haben, wen-             Beginn des kirchlichen Unterrichts:
Angst zu machen. Denken wir an Gott,
so schauen wir auf das Kreuz. So nackt                                                          den sich bitte an das Pfarrbüro Schle-           Dienstag, 31. August 2021,
und ohne Zorn wie sein sterbender Sohn                                                          busch. (Tel. 0214 357699-99).                    Gr. 1: 15.00 Uhr; Gr. 2: 16.45 Uhr

28                                                                                                                                                                                           29
Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021                                  Trockenfallen – Die Brücke   Die Brücke – Trockenfallen                             Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021

                                                                                             So kriege ich einen Eindruck davon,     hen ist, hatte ich die einmalige Gele-
                                                                                             was alles unter dem Plattbodenschiff    genheit, einen kleinen Seestern auf
                                                                                             lebt, während wir über das Meer se-     die Hand zu nehmen – ein besonde-
                                                                                             geln. Bisher hat sich auch niemand,     res Erlebnis.
                                                                                             der/die auf dieser Freizeit mitgefah-       Obwohl ich schon seit einigen Jah-
                                                                                             ren ist, dieser Faszination entziehen   ren auf die Segelfreizeit mitfahre,
                                                                                             können, alle fangen sofort an, den      wird gerade der Teil des Trockenfal-
                                                                                             Meeresgrund zu erkunden und je-         lens nie langweilig. Die Städte blei-
                                                                                             de*r entdeckt dabei unterschiedliche    ben mehr oder weniger gleich, aber
                                                                                             Tiere.                                  der Meeresgrund verändert sich mit
                                                                                                                                     jedem Wechsel von Ebbe und Flut,
                                                                                                                                     sodass ich ständig etwas Neues ent-
                                                                                                                                     decke. Es ist jedes Mal aufs Neue, als
                                                                                                                                     würde man ein zuvor unberührtes

Trockenfallen
Von Jakob Ruhland
                                 W     enn der Anker des Schiffs kurz nach der
                                       Ausfahrt aus dem Hafen mit einem lauten
                                 „Platsch“ wieder ins Wasser fällt, weiß jede*r Teil-
                                                                                                                                     Stück Natur erkunden.
                                                                                                                                         Wenn das Wasser gegen Abend wie-
                                                                                                                                     der kommt, alle wieder an Bord sind
                                 nehmer*in der Segelfreizeit, dass ein Highlight der                                                 und es langsam dunkel wird, richten
                                 Freizeit kurz bevor steht: das Trockenfallen. Vor                                                   wir unseren Blick dann gerne in die
                                 Anker warten, bis Niedrigwasser ist, man das Schiff                                                 andere Richtung: in den Himmel.
                                 verlassen und auf dem Meeresgrund spazieren ge-                Eine Rolle spielt dabei sicherlich   Auf dem offenen Meer kann man die
                                 hen kann.                                                   auch die Tatsache, dass uns dieser      Sterne besonders gut bestaunen. Zu-
                                    Zunächst fällt mir dann immer auf, wie weit              Teil von Gottes Schöpfung meistens      sammen mit dem leichten Schaukeln
                                 sich das Wasser zurückzieht und überall da, wo              verborgen bleibt. Umso interessan-      des Meers, auf dessen Grund man
                                 vorher allerhand Wasser war, jetzt einfach spa-             ter ist es, wenn man doch mal die       noch vor wenigen Stunden gelaufen
                                 zieren gegangen werden kann. Kilometerweit,                 Chance bekommt, sie zu Gesicht zu       ist, rundet das einen ereignisreichen
                                 wenn man will und schnell genug zurück ist.                 bekommen. Wie auf dem Bild zu se-       Tag sehr gut ab.                   ¢
                                 Und es kommt mir vor, als stünde ich mitten
                                 im Nichts, als sei ich das einzige Lebewesen weit
                                 und breit, abgesehen von den anderen Teilneh-
                                 mer*innen.
                                    Wenn ich genau hinschaue, erkenne ich aber,
                                 dass mit dem Wasser keinesfalls auch alles Le-
 Segelfreizeit 2021
 ■■So. 25.07. - 06.08.2021       ben zeitweise weg ist. Auf dem Meeresgrund ent-
 ■■noch 3 Mädchenplätze frei     decke ich allerhand kleine Krebse, Würmer und
 ■■mit Corona-Kulanzpaket
                                 Muscheln. Auch Algen gibt es nicht zu knapp.

30                                                                                                                                                                            31
Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021                      Nähe geht durch den Magen – Die Brücke   Die Brücke – Nähe geht durch den Magen                   Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021

Nähe geht                        Ein Gespräch über die Wichtigkeit von gemeinsamem
                                 Essen mit Susi Wissem und Pfr. Plewe.
                                                                                             Pfr. Plewe: Der, wo wir darüber ge-
                                                                                             sprochen haben, dass man seine Mas-
                                                                                                                                       Susi Wissem: Das Tolle an einer Suppe
                                                                                                                                       ist ja, dass immer genügend da ist.
durch den                        Die Gemeindeküche in der Friedenskirche. Ein regne-
                                 rischer Frühlingstag. Auf dem Herd köchelt ein Topf.
                                                                                             ken fallen lassen sollte? Und kurz da-
                                                                                             rauf mussten wir dann alle Masken
                                                                                                                                       Pfr. Plewe: Genau, notfalls einfach
                                                                                                                                       noch Wasser drauf!
Magen                                                                                        anziehen.
                                                                                             Beide lachen.
aufgezeichnet
von Mary Bünnagel

                                 Pfr. Plewe: Du, Susi?
                                 Susi Wissem: Ja, Gunnar?                                    Susi Wissem: Ja, genau der.
                                 Pfr. Plewe: Wann haben wir eigentlich hier in der           Pfr. Plewe: Das ist ja schon ewig her.
                                 Kirche das letzte Mal zusammen gekocht?                     Schön, dass wir heute hier zusammen       Susi Wissem: Oder mehr Gemüse, ir-
                                                                                             kochen. Was wird das eigentlich?          gendwas ist ja immer da. Und man
                                                                                                                                       kann ja nach Geschmack würzen.
                                                                                                                                       Auch mal eine asiatische Variante
                                                                                                                                       machen. Oder Fenchel rein. Was ist
                                                                                                                                       denn dein Lieblingsgemüse, Gunnar?
                                                                                                                                       Pfr. Plewe: Spitzkohl.
                                                                                                                                       Susi Wissem: Prima, den haben wir
                                                                                                                                       auch hier.

                                                                                             Susi Wissem: Eine Gemüsesuppe. Pas-
                                 Susi Wissem: Oh, lass mich mal überlegen … Das              send zum Wetter.
                                 muss Anfang 2020 gewesen sein. Der Brunch-Got-              Beide sehen nach draußen. Es stürmt
                                 tesdienst mit den Masken.                                   und gießt in Strömen.

32                                                                                                                                                                              33
Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021                  Nähe geht durch den Magen – Die Brücke   Die Brücke – Nähe geht durch den Magen                    Nr. 3 – 04.07. bis 21.11.2021

Sie fängt an, den Spitzkohl zu schnei-   men zusammen. Nicht umsonst hat                                                           Susi Wissem: Hoffentlich können wir
den und fügt ihn der Suppe hinzu.        Jesus mit seinen Anhängern so oft ge-                                                     bald wieder häufiger Menschen zum
Pfr. Plewe kämpft mit einem Fenchel.     meinsam gegessen. Essen verbindet.                                                        Essen in die Kirche einladen.
                                         Und es entspannt. Das Essen im gro-                                                       Pfr. Plewe: Das hoffe ich auch. Wir
                                         ßen Kreis fehlt einfach.                                                                  haben das Essen ja nicht umsonst
                                         Susi Wissem: Ja. Am besten schafft                                                        zum Bestandteil von Gottesdiens-
                                         man sich da Gelegenheiten. Viele Fa-                                                      ten gemacht. Wie beim Brunch-Got-
                                         milien kochen ja jetzt häufiger zu-                                                       tesdienst und dem Familiengottes-
                                         sammen. Das ist doch schön.                                                               dienst. Gemeinsames Essen schafft
                                         Pfr. Plewe: Stimmt. Wir kochen jetzt                                                      Nähe und verbindet.
                                         auch zusammen. Jedes Familienmit-                                                         Susi Wissem: Darauf trinke ich. Prost.
                                         glied sucht abwechselnd etwas raus,                                                       Und einen gesegneten Appetit.
                                         das wir dann als Familie kochen. To-                                                      Pfr. Plewe: Dir auch, Susi. Und allen in
                                         tal spannend. Und lecker.                                                                 der Gemeinde, egal was und mit wem
                                         Die Suppe ist fertig. Beide decken zu-                                                    sie gerade essen.                    ¢
Pfr. Plewe: Essen ist ja mehr als nur    sammen einen einzelnen Tisch im Ge-
Nahrungsaufnahme. Menschen kom­          meindesaal. Der Tisch wirkt verloren.

34                                                                                                                                                                           35
Sie können auch lesen