Die Equine Infektiöse Anämie - eine Besprechung aus amtstierärztlicher Sicht - Equinella
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Übersichtsarbeiten | Reviews Die Equine Infektiöse Anämie – eine Besprechung aus amtstierärztlicher Sicht U. Zimmerli1, B. Thür2 1 Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), Bern; 2 Veterinärdienst, Amt für Verbraucherschutz, Kanton Aargau Zusammenfassung Equine Infectious Anaemia – https://doi.org/ 10.17236/sat00232 a review from an official veterinary Die Equine Infektiöse Anämie (EIA) ist eine in vielen perspective Eingereicht: 11.01.2019 Ländern sporadisch auftretende Viruskrankheit. Seu- Angenommen: 16.08.2019 chenausbrüche haben jedoch schwere Konsequenzen: Equine infectious anaemia (EIA) is a sporadic viral dis- einerseits müssen infizierte Tiere getötet werden, ande- ease in many countries. Every single case has, however, rerseits führen die drei Monate dauernden Sperrmass- a dramatic impact: infected animals have to be put nahmen zu Einschränkungen des Pferdeverkehrs, ver- down, and quarantine restrictions on horse movements bunden mit hohen wirtschaftlichen Verlusten. In der lasting three months lead to substantial economic loss- Schweiz wurde die Meldepflicht 1994 wegen der Rege- es. In Switzerland, the mandatory notification was in- lungen für den internationalen Handel eingeführt, mit troduced in 1994 in order to facilitate international der „neuen“ Tierseuchenverordnung von 1995 wurde die traffic. A year later, the “new” Ordinance on epizootics EIA dann zur „auszurottenden Tierseuche“. Das infi- of 1995 classified EIA as a “disease to be eradicated”. zierte Polopferd im Kanton Aargau im Sommer 2017 An infected polo horse in the canton of Argovia in stellt demzufolge den ersten Tierseuchenfall in der summer 2017 thus represented Switzerland’s first offi- Schweiz dar. Er wird zum Anlass genommen, die rele- cial case. It served as a starting point to review the legal vanten Vorschriften der EU und der Schweiz zu bespre- frameworks of the EU and Switzerland. Recent publi- chen. Neuere Erkenntnisse weisen darauf hin, dass es cations suggest that there might be some potential to im Bereich Diagnostik möglicherweise Optimierungs- optimize the current diagnostic protocols. EIA is trans- potential gibt. Das EIA-Virus (EIAV) wird durch Blut mitted by virus-containing blood and blood products. oder virushaltige Blutprodukte übertragen. Die Ein- Introductions in previously disease-free regions are schleppung in freie Gebiete geschieht meistens durch mostly due to human activities, while blood feeding den Import von infizierten Pferden oder durch die Ver- insects as horse flies or other biting flies act as mechan- wendung von kontaminierten Blutprodukten. Blutsau- ical vectors only locally within some 100 meters. As gende Insekten wie Bremsen oder Stechfliegen kommen before, the new EU Regulations governing animal lediglich sehr lokal, in einem Radius von höchstens ei- health do not prescribe national monitoring and con- nigen 100 m, als mechanische Vektoren in Frage. Wie trol plans, allowing member states to shape them ac- bisher wird auch das neue Tiergesundheitsrecht der EU cording to their particular situation. However, they nicht vorschreiben, wie die Mitgliedstaaten die nationa- have to ensure that equids intended for intracommuni- le Überwachung und Bekämpfung der EIA an ihre je- ty movements comply with specific guarantees. In this weilige Situation angepasst gestalten. Sie müssen aber context, a fine-tuning of current international standards sicherstellen, dass zum Verbringen bestimmte Equiden seems conceivable. Mandatory testing preceding each die dafür festgelegten Anforderungen erfüllen. Diesbe- movement would not be a proportionate option even züglich scheint ein Feintuning der aktuell geltenden for the future. Regardless their final wording, it would Regelungen möglich, eine obligatorische Laboruntersu- be a great step for all the actors involved in animal chung auf EIA vor jedem Verstellen ist aber auch künf- traffic if it were possible to adopt rules that are accept- tig nicht vorgesehen. Ungeachtet ihres definitiven In- ed and uniformly implemented by all competent au- halts wären von sämtlichen nationalen, regionalen und thorities at national, regional and local level. However, lokalen Behörden akzeptierte und einheitlich angewen- the official system will never be able to guarantee ab- dete Regeln ein grosser Fortschritt für alle am Tierver- solute safety. Since there are neither effective vaccines kehr beteiligten Akteure. Eine absolute Sicherheit wird nor treatment protocols, it is crucial that all owners, das amtliche System aber nie gewährleisten können. stablehands, veterinarians, associations, and organizers Weil es weder eine wirksame Impfung noch eine Thera- of horse contests are aware of the disease risks, mini- Band 161, Heft 11, November 2019, 725–738, © GST | SVS SAT | ASMV 11 | 2019 725
Übersichtsarbeiten | Reviews Die Equine Infektiöse pie gibt ist es wichtig, dass sich Tierhalterinnen, Betreu- mizing them as far as possible by adequate biosecurity Anämie – eine Bespre er, Tierärztinnen, Verbände und Organisatoren von measures. chung aus amtstier ärztlicher Sicht Sportanlässen der Seuchengefahr bewusst sind, und sie Keywords: Equine infectious anaemia, biosecurity, durch risikoorientierte Biosicherheitsmassnahmen so- prevention, policy, animal movements, Switzerland U. Zimmerli, B. Thür weit wie möglich minimieren. Schlüsselwörter: Equine infektiöse Anämie, Biosicherheit, Prävention, Regelungen, Tierverkehr, Schweiz Einleitung geplant. Obligatorische aktive Überwachungsprogram- me oder Vorschriften zum Testen von Pferden vor jedem Die Equine infektiöse Anämie (EIA) oder ansteckende Verstellen sind aber auch künftig nicht vorgesehen. Blutarmut der Einhufer ist eine Viruserkrankung der Equiden, welche als akute Erkrankung zu hohem Fieber, Muskelschwäche und plötzlichen Todesfällen führen Die Krankheit und ihre Übertragung kann. Sie kann aber auch chronisch verlaufen und mit einer Anämie, Abmagerung und Leistungsdepression Erstmals soll Lignée die Krankheit in der Haute-Marne einhergehen. Am häufigsten ist aber die klinisch inap- als „anémie, hydrohémie, cachexie aqueuse du cheval“ be- parente Form 20, 45, 52, 60. schrieben haben81. Steck, W. zitiert 1946: „1904 zeigten Vallée und Carré, dass die Krankheit durch Serum übertragen EIA-Seuchenausbrüche sind in vielen Europäischen werden kann, das man durch Filtration bakterienfrei gemacht Ländern seltene Ereignisse. Das ist zwar grundsätzlich hat. 1936 teilte Balozet, dem wir viele experimentelle Studien erfreulich, der Aufrechterhaltung des „Gefahrenbe- über die Krankheit verdanken, mit, dass das Virus zwischen wusstseins“ aber nicht förderlich. Im Einzelfall wiegen 18 und 50 μm messe. Es wäre demnach etwa 2–5 Mal grösser jedoch die Konsequenzen schwer: einerseits müssen als das Virus der Maul- und Klauenseuche“ 78. Der Erreger, infizierte Tiere getötet werden, andererseits führen die ein equines Lentivirus, gehört zur Familie der Retrovi- mindestens drei Monate dauernden Sperrmassnahmen ren. Das Genom dieses RNA Virus wird durch Reverse zu grossen Einschränkungen des Pferdeverkehrs, ver- Transkription in eine Provirale DNA umgeschrieben bunden mit grossen wirtschaftlichen Verlusten. Es bleibt und ins Wirtsgenom eingebaut und führt zu einer le- deshalb sehr wichtig, dass alle Beteiligten durch eigene benslangen Persistenz in weissen Blutzellen45. Empfäng- Massnahmen dazu beitragen, die Einschleppung des lich sind allein Equiden, wobei Esel offenbar kaum EIA-Virus (EIAV) zu verhindern. klinisch erkranken44. Für Menschen ist die Krankheit ungefährlich. Auf eine ausführliche Darstellung der In der Schweiz soll die Krankheit „bis in die 1970-er“ vielfältigen Merkmale der Krankheit und ihrer Mani- Jahre endemisch vorgekommen sein51. Als am 1.1.1994 festation wird hier verzichtet, es gibt darüber zahlreiche die Meldepflicht eingeführt wurde27, war sie offenbar Publikationen3, 18, 41, 45, 51, 53, 60, 63. Für diesen Beitrag seien ohne staatliche Programme bereits ausgerottet worden. hier nur einige wichtige Merkmale hervorgehoben: ein- Über die frühere Verbreitung und deren Verlauf gibt es mal infizierte Pferde bleiben lebenslänglich potentielle kaum Aufzeichnungen. Das gilt auch für den „letzten Infektionsquellen, selbst wenn sie – oft nach einer ini- Fall 1991 in der Pferdeklinik der Universität Bern bei einem tialen Phase mit klinischen Symptomen – während Jah- aus Frankreich importierten Pferd“, der in Publikationen ren stumme Träger ohne relevante Virämietiter bleiben erwähnt wird60. Bis 2017 entsprach das auch dem beim können. Eine Reaktivierung durch immunsupprimie- Internationalen Tierseuchenamt OIE hinterlegten „of- rende Behandlungen wurde kürzlich bei Maultieren fiziellen Status“ der Schweiz. Das infizierte Pferd im experimentell dokumentiert38. Kanton Aargau im Sommer 2017 stellt somit den ersten EIA-Tierseuchenfall in der Schweiz dar. Er wird zum Die Übertragung erfolgt praktisch ausschliesslich über Anlass genommen, die rechtlichen Vorschriften der EU virushaltiges Blut oder Blutprodukte. Auf sehr lokaler und der Schweiz zu besprechen. In Brüssel wird gegen- Ebene (im Umkreis von wenigen 100 m) können blut wärtig über „delegierte Rechtsakte“ zum neuen Tier saugende Insekten wie Bremsen oder Stechfliegen dabei gesundheitsrecht der EU nach der Verordnung EU eine Rolle spielen46, 55, 59; daher stammt wohl die Be- 2016/42913 diskutiert, in welchen u.a. die künftigen zeichnung „Swamp Fever“. Auch die intrauterine Über- Regelungen zum (grenzüberschreitenden) Verbringen tragung scheint möglich. Samen und auch Milch werden von Pferden festgelegt werden sollen. Gewisse Anpas- ebenfalls als potentielle Gefahr eingestuft. Ob blutende sungen gegenüber den nach der Richtlinie 2009/156/ Verletzungen im Hinblick auf eine direkte Übertragung EG10 geltenden Regelungen sind in diesem Rahmen (z.B. beim Natursprung) auch ein Risiko darstellen, 726 SAT | ASMV 11 | 2019 Band 161, Heft 11, November 2019, 725–738, © GST | SVS
Übersichtsarbeiten | Reviews scheint nicht dokumentiert. All diese Übertragungswe- siko dar, auch die experimentelle Übertragung ist ohne Die Equine Infektiöse ge sind aber, mindestens für sporadische Einschleppun- weiteres möglich 22, 40, 43, 54, 83. Im Hinblick auf eine Impf- Anämie – eine Bespre chung aus amtstier gen in freie Gebiete, in der Praxis nicht von Bedeutung. stoffentwicklung wurden in der Vergangenheit diverse ärztlicher Sicht Für mehr Informationen und Referenzen dazu wird Ansätze geprüft45. Für den Einsatz in der Praxis gibt es deshalb auf die Literatur verwiesen18, 22, 23, 48, 50, 56, 82. Oft aber aktuell keine Vakzine. Ob es dafür überhaupt einen U. Zimmerli, B. Thür sind nur ein einziges oder wenige Pferde im Bestand Einsatzbereich und einen Markt gäbe, erscheint aus infiziert. Eine seltene Ausnahme mit „explosivem Ver- heutiger Sicht fraglich. lauf “ bildete die anlässlich eines Ausbruchs in Irland im Jahre 2006 dokumentierte Infektion von 14 Stuten und zwei Fohlen in einem Zeitraum von 12 Stunden. Als Diagnostik Übertragungsweg wurde ein virushaltiges Aerosol ver- mutet, das beim Hochdruckreinigen von 20 Litern Blut Die Erfassung von latent infizierten Tieren ist eine Vo- entstanden sei, die eine sehr schwer erkranke Stute ver- raussetzung für die Überwachung und Bekämpfung der loren hatte67, 77 zitiert aus 82. EIA. Unter Verweis auf die Erstbeschreibung durch Lo- ginoff63 hat Steck77 die Assoziation zwischen infizierten In vielen Fällen sind aber Seuchenfälle (in nicht-ende- Pferden und solchen mit mehr als 50 petechialen mischen Gebieten) „menschengemacht“. Importe von Zungenblutungen „statistisch“ dokumentiert. Wissen- lebenden Equiden aus Endemiegebieten, von Blutpro- schaftlich-akribisch wurde dann nach EIA-typischen dukten, aber auch Bluttransfusionen von nicht geteste- Blutveränderungen und serologischen Methoden ge- ten Spendern haben dabei in der Vergangenheit eine forscht74, 75, 79. Zu Beginn der 1970er Jahre setzte sich der Rolle gespielt5, 6, 19. Die Einträge über illegale Importe Agargel-Immundiffusionstest (AGID) nach Coggins als können Jahre zurückliegen, was die Ausbruchsuntersu- die bis heute geltende Standardmethode durch 20, 42. chungen erschwert49. Weitere Beispiele findet man z.B. Saxer schrieb darüber 1976, dass 15–45 Tage nach der in den OIE-Meldungen, oder über Portale wie Pro- Infektion erscheinende (und „nachher ständig vorhande- Med-mail 24. Aktuell wird dort u.a. über eine Häufung ne“ ) Antikörper mit dieser „unrichtigerweise als Reaktion von Fällen in den USA im Segment der «racing quarter von Coggins“ bezeichneten Methode einfach und zuver- horses» berichtet. Die Verwendung von nicht-sterilen lässig nachgewiesen werden können75. Neuere Untersu- Kanülen oder Instrumenten stellt diesbezüglich ein Ri- chungen zeigten aber, dass ELISA-Methoden Antikör- Tabelle 1: Equine Infektiöse Anämie (EIA) -Testmethoden, ihre Sensitivität, Spezifität und wichtigsten Einsatzgebiete Antikörpernachweis: Antikörper sind ab 3–4 Wochen nach der Infektion nachweisbar, danach lebenslang. Auch bei klinisch inapparenten Tieren zuverlässige Aussage über den Infektionsstatus. Test Sensititivtät/Spezifität Einsatzgebiet Coggins-Test (AGID) In Einzelfällen Test erst (bis zu) 90 Tage nach Infektion Nachtestung von ELISA positiven Resultaten. Aufwändi- positiv . Falsch negative Resultate möglich. Reaktion ist ger als der ELISA, nicht immer einfach beurteilbar. Positive Reaktion zuver- In vielen Fällen für den internationalen Handel (noch) lässig (spezifischer Test). explizit vorgeschrieben. Referenztest des OIE. ELISA Sensitiver als AGID, Antikörper nach der Infektion z.T. Guter Screening- Test. Kommerzielle Testkits verfügbar, auch früher nachweisbar. Positive Reaktionen können wenig aufwändig. falsch positiv sein, weshalb ggf. eine Nachuntersuchung Für den Internationalen Handel nicht in allen Fällen an- mit einem spezifischeren Test nötig ist. Negative ELISA- erkannt, für Importe in die EU neu seit Oktober 2018 als Resultate sind aber sehr zuverlässig. Routinemethode zugelassen. Immunoblot Erfasst die Antikörper sensitiv und ist gleichzeitig sehr Bestätigungstest für ELISA positive und gleichzeitig AGID spezifisch, d.h. sowohl die positive, wie auch die negative negative Proben. Keine kommerziellen Tests erhältlich, Reaktion ist sehr zuverlässig. aufwändig in der Herstellung, bleibt deshalb spezialisier- ten Labors vorbehalten. Guter Referenztest, vom OIE da- für noch nicht anerkannt. Virusnachweis: Am lebenden Tier nur möglich, wenn Virus im Blut zirkuliert (virämische Phasen). Bei klinisch inapparenten Trägern zum Teil kein Virus im Blut nachweisbar, keine zuverlässige Aussage über Infektionsstatus. Falsch negative Resultate möglich. Für Exportuntersuchungen oder die Suche nach infizierten Tieren (z.B. im Seuchenfall) deshalb nicht geeignet. Test Sensititivtät/Spezifität Einsatzgebiet PCR/RT-PCR Nachweis des Virus- oder Provirusgenoms. Hohe Emp- Bei klinisch kranken Tieren Virusnachweis im Blut. Bei findlichkeit für passenden Virusstamm. Wegen hoher toten Tieren Genomnachweis in lymphatischen Organen. Variabilität der EIA-Viren können unter Umständen nicht Als Grundlage zur Genomsequenzierung (epidemiologi- alle Virusstämme erkannt werden. sche Abklärungen). Virusanzucht auf Zellkultur Erfasst nur vermehrungsfähiges Virus. Anzucht der Viren auf Pferdeleukozytenkulturen, Metho de sehr aufwändig und nur in spezialisierten Labors durchführbar. Für Routinediagnostik nicht geeignet. Für Forschungszwecke. 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Übersichtsarbeiten | Reviews Die Equine Infektiöse per noch sensitiver, und teilweise auch früher 2009/156/EG ohne TRACES-Meldung während maxi- Anämie – eine Bespre nachweisen können als der Coggins1, 68. Da der ELISA mal 10 Tagen „frei im Veterinärraum EU-Schweiz rei- chung aus amtstier ärztlicher Sicht aber falsch positive Resultate aufweisen kann, müssen sen“9, 34. Die Originalvorlage in der Richtlinie sieht diese mit einem spezifischeren Testverfahren bestätigt demzufolge auch keine Angaben zu „Herkunfts- und U. Zimmerli, B. Thür werden. Der dafür heute eingesetzte Coggins kann je- Bestimmungsort“ vor. Diese Angaben wurden (ohne doch bei Pferden (und noch häufiger bei Maultieren) Rechtsgrundlage und dem Zweck der Regelung wider- auch falsch negativ ausfallen. Tatsächlich können auch sprechend) hinzugefügt, als die Vorgängerversion des „Coggins-negative“ Pferde nicht mit absoluter Sicherheit Dokuments (Anhang B der Richtlinie 90/426/EWG) als Quelle für eine EIA-Übertragung ausgeschlossen „TRACES-tauglich“ gemacht werden musste, damit es werden66. Die Zuverlässigkeit von Bestätigungsuntersu- (gemäss Angaben in den Release Notes zur TRACES- chungen lässt sich jedoch weiter steigern, wenn zusätz- Version 2.1) „keine technischen Hindernisse gibt für liche Methoden wie der Immunoblot mit einbezogen Mitgliedstaaten, die eine TRACES-Meldung dennoch werden51, 57, 69, 76. Die Polymerase Chain Reaction (PCR) wünschen“. Die von der „neuen Equidenpassverord- zum Nachweis von proviralen Virusgenomsequenzen nung“ (EU) 2015/26212 seit dem 1. Juli 2016 für sämtli- oder die Reverse Transkription Polymerase Chain Re- che Mitgliedstaaten verbindliche „zentrale Datenbank“ action (RT-PCR) zum Nachweis der viralen RNA kön- dient der Erfassung von Informationen über die Identi- nen für spezifische Fragestellungen nützlich sein, die fikation, den Pass und den Status „Nutztier/Heimtier“ serologischen Methoden aktuell aber nicht ersetzen. sowie der Todes-, Verlust- oder Schlachtdaten. Anderen Zum einen kann die hohe Genomvariabilität der zirku- Mitgliedstaaten ist ein Zugang zu gewähren. Das stellt, lierenden Virusstämme eine Detektion durch eine PCR in Anbetracht der verfolgten Ziele aus den Bereichen bzw. RT-PCR erschweren45, 49, 57, 62, 80. Zum anderen ist Tierzucht, Tiergesundheit, Lebensmittelsicherheit und die Viruslast im Blut, gerade bei inapparent infizierten teilweise auch Tierschutz, eine Herausforderung dar Tieren, zum Teil sehr gering, sodass das Virusgenom (siehe dazu die „Erwägungen“ der Verordnung). In nicht immer in Blutproben detektiert werden kann45. Es Deutschland gibt es beispielsweise zirka 65 Pferdepässe wurden aber in seltenen Fällen auch Pferde beschrieben, ausstellende Organisationen, im Vereinigten Königreich die während mindestens zwei Jahren „antikörpernega- sind es über 80. Für die Schweiz gibt es aktuell 29 vom tiv“ blieben, nachdem in ihrem Blut mittels PCR Bundesamt für Landwirtschaft „anerkannte passausstel- EIAV-spezifische Nukleinsäuresequenzen nachgewiesen lende Stellen“ (15 davon sind ausländische Zuchtorga- worden waren71. Die gängigsten EIA-Testmethoden nisationen – Stand 03.04.2019). und wichtigsten Einsatzgebiete sind in Tabelle 1 darge- stellt. Das neue Tiergesundheitsrecht der EU [Verordnung (EU) 2016/429]13 erwähnt die EIA im Erwägungsgrund (40) als Muster für eine Seuche „gegen die Maßnahmen Tiergesundheitsrecht getroffen werden müssen, um ihre Ausbreitung infolge eines Eingangs in die Union oder von Verbringungen zwischen den Regelungen in der EU (Tabelle 2) Mitgliedstaaten zu verhindern“ – was auch dem Fokus der Die Richtlinie 90/426/EWG8 musste von den Mitglied- bisherigen Regelungen entspricht. Für die Seuchenprä- staaten bis zum 1.1.1992 in nationales Recht umgesetzt vention und -bekämpfung auf EU-Ebene gelten deshalb werden. Sie führte die Anzeigepflicht ein. Für das inner- die Regelungen nach Art. 9 Abs. 1 Bst. b) der Ver gemeinschaftlichen Verbringen bestimmte Tiere müssen ordnung. Sie wird ab dem 21. April 2021 gelten und ab diesem Datum aus Betrieben stammen, in denen delegiert an die EU-Kommission die Aufgabe, zu zahl- nach Ausmerzung der von EIA befallenen Equiden „sich reichen Aspekten detaillierte „Delegierte“ und Durch- bei den übrigen Tieren auf zwei Coggins-Tests in einem Ab- führungsrechtsakte zu erarbeiten16. Für das Verbringen stand von drei Monaten ein negativer Befund ergeben hat“. von Pferden werden gegenüber der aktuellen Regelung Dieser Wortlaut steht (einschliesslich der Testmethode) (Richtlinie 2009/156/EWG) sowohl gewisse Verschär- auch noch in der aktuell gültigen Version der „Nachfol- fungen, als auch Erleichterungen diskutiert. So könnten gerichtlinie“ 2009/156/EG10. Seit 2004 müssen EIA-Fäl- z.B. Pferde, die – in Anlehnung an das Konzept der le nach der Richtlinie 82/894/EWG über die Mitteilun- „High health, high performance horses“21 – „sowieso gen von Viehseuchen in der Gemeinschaft, auch der regelmässig tierärztlich betreut werden“, künftig mit der Kommission und den anderen Mitgliedstaaten gemeldet gleichen amtlichen Bescheinigung neu während maxi- werden. Für Equiden aus Rumänien gelten gemäss Be- mal 30 Tagen beliebig oft „verbracht“ werden. Zur Ge- schluss der Kommission 2010/346/EU11 besondere währleistung der Nachverfolgbarkeit müsste vor der Massnahmen zum Schutz vor der EIA. Abreise in TRACES eine Meldung für den (letzten) „Bestimmungsort nach 30 Tagen“ erfasst werden. Als Registrierte Equiden können mit einer „Gesundheitsat- Auflage für die Erleichterungen wären u.a. periodische testation zum Pferdepass“ nach Anhang II der Richtlinie EIA-Labortests denkbar. Pferde aus Drittstaaten müssen 728 SAT | ASMV 11 | 2019 Band 161, Heft 11, November 2019, 725–738, © GST | SVS
Übersichtsarbeiten | Reviews Tabelle 2: Import und Export Regelungen von Equiden betreffend der Equinen Infektiösen Anämie (EIA) in der Europäischen Union (EU) Erlass Gegenstand EIA Verbringen / Einfuhr Equidenpassverordnung (EU) Mikrochip, Pass, natio- Voraussetzungen für das Verbringen von Equiden 2015/262 nale Datenbank (Heim- / zwischen Mitgliedstaaten, und für die Einfuhr aus Nutztier) Drittländern Richtlinie 2009/156/EG Verbringen (zwischen Mit- Anzeigepflicht national (bereits Verbringen zwischen Mitgliedstaaten / amtliche (löste Richtlinie 90/426/EWG ab) gliedstaaten) und Einfuhr in Richtlinie 90/426/EWG) Bescheinigung / TRACES-Meldung: von Equiden bei infektiöser Anämie muss die Sperre so lange dauern, bis – nachdem die befallenen Tiere ausge- merzt worden sind – sich bei den übrigen Tieren auf zwei Coggins-Tests in einem Abstand von drei Mo- naten ein negativer Befund ergeben hat Registrierte Equiden: „Anhang II“, 10 Tage gültig für multiples Verbringen, keine TRACES-Meldung (wird vielerorts trotzdem verlangt!) Nicht registrierte Equiden (Schlachtequiden in jedem Fall): „Anhang III“, 10 Tage gültig für einmali- ges Verbringen, TRACES-Meldung Richtlinie 82/894/EWG Mitteilung von Viehseu- ab 2004: Meldung EIA-Fälle auch an die EU-Kommission und die anderen Mitglied- chen in der Gemeinschaft. staaten Beschluss 2010/346/EU Schutzmassnahmen Equi- EIA-Schutzmassnahmen Equiden aus Rumänien (Überwachung, Bekämpfung, Ver- den aus Rumänien bringungsverbote mit definierten Ausnahmen). Von der Schweiz übernommen in einer „Verordnung vom BLV“. Entwurf Delegierte Verordnung Verbringen von Landtieren (Stand Februar 2019): EIA-Massnahmen wie bisher aber mit Fokus „Schutz vor Ver- zur Verordnung (EU) 2016/429 (ab 21. April 2021) schleppung“ durch Tierverkehr (Verbringen von Landtieren und Verbringen zwischen Mitgliedstaaten / amtliche Bescheinigung / TRACES-Meldung: Bruteiern) Equiden mit „besonderem Gesundheitsstatus“: amtliche Bescheinigung 30 Tage gül- tig für multiples Verbringen, TRACES-Meldung (nur) für den „letzten“ Bestimmungs- ort [CAVE: diese Option findet man nicht mehr in der Version „Public Feedback“ vom 24.6.2019! (https://tinyurl.com/y5np28ga)] Durchführungsverordnung (EU) Einfuhr Equiden (und 53 Drittländer sind für mindestens eine «Art des Eingangs» mit einer «Kategorie von 2018/659 „Zuchtmaterial“) aus Dritt- Equiden» gelistet, viele davon regionalisiert (die Schweiz mit Fussnotenverweis auf https://tinyurl.com/y4k8yy7g ländern. die bilat. Abkommen). Es werden 7 «Länderstatusgruppen» unterschieden, aus wel- Anforderungen und Ver- chen für eine unterschiedliche „Palette von Seuchen“ Garantien verlangt werden. Die fahrensbestimmungen, Zeugnismuster sind sehr umfangreich, jeweils ergänzt mit einer «Erklärung des Besit- auch zur Identifikation zers / der verantwortlichen Person». usw. Test im Herkunftsland, Coggins oder ELISA (ausser für Pferde aus Island, das als „EIA-frei“ anerkannt wird) .. bei Ansteckender Blutarmut der Einhufer nachdem die infizierten Tiere geschlachtet wurden bis zum Zeitpunkt, an dem bei den verbleibenden Equiden in dem Betrieb bei einem Agargel-Immunodiffusionstest (AGID- oder Coggins-Test) anhand von zwei im Abstand von 3 Monaten entnommenen Blutproben ein negativer Befund erzielt wurde“ Amtliche Bescheinigung / TRACES-Meldung: das jeweils zutreffende „Drittlandein- fuhrzeugnis“; grenztierärztliche Kontrolle; danach TRACES-Meldung von der Grenz- kontrollstelle zur für den Bestimmungsort zuständigen Behörde Verordnung (EG) 1/2005 Tierschutz beim Transport Anforderungen an die Zulassung Transporteur, Ausbildung, Transportdokumentation usw. CAVE: welche Pferdetransporte zu den „wirtschaftlichen Tätigkeiten“ gehören, wird sehr unterschiedlich ausgelegt im Herkunftsland vor dem Versand, mit negativem Er- „Verbringen“ ist die Tötung positiver Tiere in den Nie- gebnis, auf EIA untersucht werden. Die seit dem 1. Ok- derlanden fakultativ, mit einer „lebenslänglichen Qua- tober 2018 geltende Verordnung (EU) 2018/65914 sieht rantänehaltung“ als Alternative81. Das Gleiche sehen für Tests vor dem Versand neben dem AGID (nach Cog- auch die US-Regelungen vor, die für die Aufhebung der gins) neu alternativ „einen ELISA-Test“ vor (für die Quarantäne (nach der Entfernung infizierter Pferde) Massnahmen im Herkunftsbestand nach der „Schlach- übrigens eine Frist von lediglich 60 Tagen für die nega- tung“ von infizierten Tieren sind aber nach wie vor „zwei tiven Nachuntersuchungen vorschreiben35. In Kanada negative Coggins im Abstand von 3 Monaten“ amtlich zu scheinen gar 45 Tage zu genügen 2, 7. bestätigen). Einzig für Pferde aus Island wird alternativ zu den Tests vor dem Versand die Bestätigung der amt- Ein zentrales Element des neuen Tiergesundheitsrechts lich anerkannten Seuchenfreiheit akzeptiert. In man- ist der «Schutz vor biologischen Gefahren“ (Englisch chen Mitgliedstaaten (z.B. Deutschland, Frankreich, „Biosecurtiy“). Man findet den Begriff in der Verord- Italien, Belgien) gibt es nationale Regelungen zur EIA. nung (EU) 2016/42913 weit über fünfzig Mal. In Arti- Abweichend vom Wortlaut der EU-Vorschriften für das kel 10 (Zuständigkeiten) und Artikel 11 (Kenntnisse) Band 161, Heft 11, November 2019, 725–738, © GST | SVS SAT | ASMV 11 | 2019 729
Übersichtsarbeiten | Reviews Die Equine Infektiöse wird die Verantwortung der Tierhalter (die unter den men mit Rumänien von 1964 EIA-Garantien vorgesehen Anämie – eine Bespre Begriff „Unternehmer“ fallen) hervorgehoben. wurden 26. Aus Sicht der aktuellen Diskussionen in chung aus amtstier ärztlicher Sicht teressant ist auch die gemäss Artikel 8 vorgesehene Regelungen in der Schweiz Ausnahme für „Renn- und Concourspferde“, die ohne U. Zimmerli, B. Thür Mit der Änderung vom 23. November 1993 wurde die tierärztliche Zeugnisse direkt ab Grenze an den Veran- EIA als „Meldepflichtige Tierkrankheit“ in die Tierseuchen- staltungsort einreisen (und auf dem gleichen Weg nach verordnung vom 15. Dezember 1967 aufgenommen 27. Beendigung des Rennens oder Concours in das Ur- In der Zusatzbotschaft I zur EWR-Botschaft wird sie sprungsland zurückkehren) durften, wenn sie von einer den Seuchen zugeordnet, die „in der Schweiz nicht vor- durch die zuständige Pferdesportorganisation ausgestell- kommen oder keine besondere Rolle spielen, jedoch im inter- ten Legitimationskarte (mit festgelegten Angaben) be- nationalen Tierverkehr von Bedeutung sein können“ 25. Im gleitet waren. gleichen Dokument wird auch die Änderung des Tier- seuchengesetzes vom 1. Juli 1966 erläutert, welche die Auf Basis der bilateralen Abkommen gelten im Verkehr Basis für die bis heute geltende Definition und Katego- mit Mitgliedstaaten und für Einfuhren aus Drittstaaten risierung von Tierseuchen geschaffen hat. Diese Krite- die EU-Regelungen (siehe Tabelle 2) eins zu eins30. Da rien wurden dann in der ab dem 1. September 1995 die Schweiz Änderungen des EU-Rechts nicht „dyna- geltenden neuen Tierseuchenverordnung (TSV) umge- misch“ übernimmt, gelten (z.B. von der Richtlinie setzt, welche die EIA seither als „auszurottende Seuche“ 2009/156/EG10 ) formal jeweils die in den Anhängen der einstuft 28. Die aktuell geltenden Regelungen stehen in EDAV-EU-EDI32 und EDAV-DS-EDI33 aufgeführten Artikel 204–206 der aktuellen TSV29. Die wichtigsten Fassungen. In der Praxis werden jedoch die in der EU Elemente sind eine Sperre ersten Grades über den Be- „aktuellen“ (ggf. in TRACES abgebildeten) Fassungen stand, das Ausmerzen von infizierten Tieren, und das der Dokumente verwendet. Eine Verordnung des BLV31 Errichten einer Sperrzone von 1 km Radius, mit zwei verbietet seit dem 1. Oktober 2010 die Einfuhr von Pfer- negativen Laboruntersuchungen aller dort gehaltenen den aus Rumänien. Sie sieht aber Ausnahmen nach den Equiden im Abstand von mindestens 90 Tagen. im Beschluss der Kommission 2010/346/EU11 festgeleg- ten Kriterien vor. Die „Äquivalenz“ gemäss bilateralen Die Bedeutung des internationalen Tierverkehrs wird Abkommen30 wird allein von den Vertragspartnern an- dadurch unterstrichen, dass bereits im Veterinärabkom- erkannt. Demzufolge gelten von der EU oder einzelnen Abbildung 1: Länder, die 2017 Equine Infektiöse Anämie (EIA) Fälle an die Weltorganisation von Tiergesundheit (OIE) gemel- det haben 730 SAT | ASMV 11 | 2019 Band 161, Heft 11, November 2019, 725–738, © GST | SVS
Übersichtsarbeiten | Reviews Mitgliedstaaten mit Drittstaaten vereinbarte Ausfuhr- Tabelle 3: Meldungen von Equinen Infektiösen Anämie (EIA) Fällen an das EU Animal zeugnisse nicht automatisch für Exporte aus der Disease Notification System (ADNS) Schweiz. Land 2010 2014 2015 2016 2017 2018 BELGIEN 7 Die geltenden Vorschriften über die Kennzeichnung KROATIEN 13 3 3 2 2 und Registrierung von Equiden in der Schweiz stehen FRANKREICH 7 1 1 1 3 in den Artikeln 15a–15f der TSV. Seit dem 1. Januar 2012 DEUTSCHLAND 27 2 14 1 müssen Eigentümer der Tierverkehrsdatenbank u.a. je- GRIECHENLAND 1 1 1 des Verstellen von Equiden für einen Zeitraum von UNGARN 8 6 7 4 3 3 mindestens 30 Tagen melden 29. Diese Erfassung der Pferdestandorte „in Intervallen von 30 Tagen“ entspricht ITALIEN 132 2 dem, was (gemäss aktuellen Entwürfen) künftig in der RUMÄNIEN 2 891 579 307 210 110 EU für das Verbringen von „regelmässig tierärztlich be- VEREINIGTES 3 KONIGREICH treute Equiden“ in TRACES erfasst werden müsste. SLOWAKEI 2 2 BULGARIEN 1 Verbreitung und Überwachung NIEDERLANDE 1 SPANIEN 2 Die EIA kommt bei bei Haus- und Wildequiden in zahl- SCHWEIZ 1 reichen Ländern Europas, Nord- und Südamerikas, Asi- MAZEDONIEN 2 ens und auch in Australien vor (Abbildung 1, Tabelle 3). TOTAL 200 903 592 314 237 122 Da es nur in wenigen Ländern aktive Überwachungs- programme oder gar Ausrottungspläne gibt, sind die Informationen lückenhaft. Ausser Island wird von der 4%, so sank er auf unter 0.1% der über 10 Millionen EU für den internationalen Pferdeverkehr kein Land als zwischen 2007 und 2012 durchgeführten Tests. Bezogen „EIA-frei“ anerkannt. In Rumänien hat sich die Situa- auf einen Bestand von rund 4 Millionen Equiden be- tion kontinuierlich verbessert, weshalb aktuell über eine deutet dieses intensive Testregime (rein rechnerisch) die Regionalisierung der EU-Schutzmassnahmen diskutiert jährliche Untersuchung von gegen 40% der Tiere, was wird. Ergaben im Jahr 2010 noch 0.53% von mehreren für die Pferdehalter Kosten von zirka $650,000 pro ent- hunderttausend Tests ein positives Ergebnis, so sind es deckten Fall verursacht. Es stellt sich deshalb die Frage, 2019 nur noch 0.03%. Im gleichen Zeitraum hat auch ob diese Mittel künftig nicht effizienter und zielgerich- der Equidenbestand um über 50% abgenommen15. In teter eingesetzt werden könnten36, 37, 58. Auch in Kanada Italien gibt es seit über 10 Jahren obligatorische Unter- werden EIA-Fälle systematisch erfasst und bekämpft7. suchungsprogramme. Im Jahr 2007 fielen bei den Pfer- In der Schweiz wurde anhand von 666 ausnahmslos den – mit grossen regionalen Unterschieden – noch negativ getesteten importierten und einheimischen Pfer- 0.21% der (knapp 222’000) Tests positiv aus; 2012 waren den 2009 nachgewiesen, dass die allenfalls verpasste es nur noch 0.04%. Im gleichen Zeitraum fiel die Prä- Prävalenz 2008 mit einer Sicherheit von 95% noch ma- valenz bei den getesteten Maultieren von 10.27% auf ximal 0.5% betrug61. Auch wenn es keine staatlichen 2.08% 51. Heute haben die Regionen zur risikoorientie- Überwachungsprogramme gibt, werden doch jedes Jahr ren Gestaltung ihrer nach wie vor obligatorischen Über- einige hundert Pferde aus verschiedenen Gründen un- wachungspläne wieder mehr Flexibilität17, 72, 73. In Frank- tersucht (Tabelle 4). Die 1036 im Jahr 2017 durchgeführ- reich sank die Zahl der positiven Reaktionen bei jährlich ten Tests schliessen die Untersuchungen im Rahmen des etwa 15’000 Tests von 27 im Jahr 2012 auf einen einzigen Seuchenfalls ein. im Jahr 20154. In Griechenland erwiesen sich 4.5% (von 7’872) zwischen 2001 und 2008 getesteten Serumproben als antikörperpositiv65. Eine Publikation aus Serbien Der Erste EIA-Tierseuchenfall in dokumentiert 0.17% positive Resultate bei über Zehn- der Schweiz im Sommer 2017 tausend von 1994 bis 2013 untersuchten Pferden84. In Spanien wurden sämtliche im Rahmen einer Studie von Gegen Ende Juni 2017 hat der Deutsche Poloverband 2011–2013 untersuchten Spanischen Vollblutpferde ne- die Swiss Polo Association (SPA) darüber informiert, gativ getestet47. Auch in Australien ist die EIA gebiets- dass es in Deutschland mehrere EIAV-infizierte Polo weise auf tiefem Niveau endemisch3. Das gleiche gilt für pferde entdeckt worden sind. Daraufhin begannen ei- südamerikanische Länder wie Argentinien und Brasili- nige Schweizer Clubs, ihre Pferde im Rahmen von Ei- en1, 70, 85. Stark verbessert hat sich die Situation in den genkontrollmassnahmen zu testen. So wurde am 4. Juli USA. Betrug der Anteil positiver Resultate in den breit das infizierte Pferd im Kanton Aargau entdeckt. Die angelegten AGID-Untersuchungen 1972 noch gegen amtliche Nachuntersuchung bestätigte am 7. Juli den Band 161, Heft 11, November 2019, 725–738, © GST | SVS SAT | ASMV 11 | 2019 731
Übersichtsarbeiten | Reviews Die Equine Infektiöse Tabelle 4: Equine Infektiöse Anämie (EIA) Untersuchungen mittels Serologie in der Schweiz mit Untersuchungsgründen Anämie – eine Bespre- (Auszüge Labordatenbank ALIS) chung aus amtstier ärztlicher Sicht Jahr Anzahl Untersuchungen Untersuchungsgrund (in Klammern EIA-positive) Verdacht Gesundheitscheck Import Tierverkehr U. Zimmerl, B. Thür 2014 649 (0) 7 65 9 568 2015 633 (0) 6 76 1 550 2016 539 (0) 45 21 1 472 2017 1036 (*3) 98 20 0 918 2018 597 (0) 73 16 0 508 * ein serologisch positives Tier, welches 3× untersucht worden ist (EIA-Fall Kanton Aargau) Equiden Schweiz: am 31.5.2019 waren bei der Tierverkehrsdatenbank TVD 125’338 Equiden registriert (45.7% davon als „Heimtiere“) ersten Seuchenfall in der Schweiz. Das kantonale Vete- gehalten wurde. Aufzeichnungen über tierärztliche Be- rinäramt verfügte die nach Artikel 204–206 TSV29 vor- handlungen deuten darauf hin, dass es in den Folgejah- gesehenen Massnahmen. Die Sperre über den Seuchen- ren an Turnieren in den Niederlanden und in Deutsch- betrieb und alle Equidenhaltungen im Umkreis von land teilgenommen hat. Im Jahr 2013 stand es erstmals 1 km wurde am 5. Oktober aufgehoben, nachdem alle für einige Zeit im Kanton Aargau, 2014 wurde es aus 72 dort gehaltenen Equiden in der zweiten Untersu- Südtirol definitiv in die Schweiz importiert. Dank der chung, 90 Tage nach der Ausmerzung des verseuchten Aufzeichnungen in den Verzollungsdokumenten konn- Pferdes, negativ getestet worden waren. Ein für Mitte te ein gleichzeitig eingeführtes Pferd identifiziert, in der August geplantes Poloturnier konnte, trotz der Sperr- Tierverkehrsdatenbank lokalisiert und negativ getestet massnahmen und ausschliesslich mit den vor Ort ste- werden. Es erfolgten zwischen 2014 und 2017 in der henden Pferden, durchgeführt werden. Schweiz eine Reihe von Besitzer- und Standortwechsel, mit mehreren Aufenthalten auf Winterweiden in Süd- Die Abklärung der Vorgeschichte und möglicher Kon- deutschland. takte des infizierten, aber klinisch gesunden und normal leistungsfähigen Pferdes (Abbildung 2) erwies sich als Die vor der Euthanasie an der Klinik für Pferdemedizin schwierig. Geboren ist es 2004 möglicherweise in Ar- der Universität Zürich durchgeführte klinische Unter- gentinien. Nach dem Import nach Europa erhielt es 2010 suchung war unauffällig. Anlässlich der pathologisch- einen Pass in Belgien, wo es wahrscheinlich bis 2012 anatomischen Untersuchung am Institut für Veterinär- pathologie wurden lediglich einige petechiale Blutun- gen im Kolon festgestellt. Histologisch fiel eine ausge- prägte Hämosiderose im Knochenmark auf, mit positiver Eisen-Färbung. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI, Riems) wies Virusgenom in Probematerial von Niere und Milz nach, nicht aber in Blut, Lunge, Leber und Lymphknoten. Die Sequenzierung ergab eine hohe Übereinstimmung mit Stämmen von Fällen bei Polo pferden in Deutschland. Die im Rahmen der Aus- bruchsuntersuchung in der Schweiz und in mehreren EU-Ländern veranlassten Abklärungen ergaben keinen Hinweis darauf, dass vom infizierten Pferd jemals EIAV an weitere Equiden übertragen worden ist. Eine voll- ständige Abklärung von Tierbewegungen und mögli- chen Kontaktpferden über mehrere Jahre war unter den aktuell für den Pferdeverkehr geltenden Vorschriften nicht möglich. Die Swiss Polo Association hat ihre Mitglieder deshalb aufgefordert, sämtliche Polopferde zu testen. Alle angeschlossenen Clubs (siehe www. spa-swisspolo.ch) haben die Massnahme umgesetzt. Das BLV erhielt vom Verbandspräsidenten jeweils Abbildung 2: Im Jahre 2017 wurde im Rahmen einer Eigenkontrolle der erste Equine nachgeführte Listen der Pferde und Testergebnisse. Mit Infektiöse Anämie (EIA) Tierseuchenfall der Schweiz bei einem Pferd entdeckt. Die schlussendlich gegen 300 negativ getesteten Polopfer- A bbildung zeigt das „klinisch gesunde“ Pferd aus dem Kanton Aargau, welches über verschiedene Länder 2014 in die Schweiz importiert wurde. den kann von keinem hohen Abdeckungsgrad ausge- gangen werden. 732 SAT | ASMV 11 | 2019 Band 161, Heft 11, November 2019, 725–738, © GST | SVS
Übersichtsarbeiten | Reviews Weg und Zeitpunkt der Infektion des Aargauer Falles es aber auch künftig unverhältnismässig, vor jedem Ver- Die Equine Infektiöse werden wohl nie mit Sicherheit geklärt werden können. bringen einen amtlichen bestätigt negativen Labortest Anämie – eine Bespre chung aus amtstier Auf der Grundlage der vorliegenden Puzzleteile scheint zu verlangen. Der aktuell in Brüssel diskutierte Ansatz ärztlicher Sicht aber die Hypothese plausibel, dass das Pferd „vor Jahren“ der erleichterten Reisebestimmungen für Pferde, die und damit vor der Einfuhr in die Schweiz infiziert wur- „sowieso regelmässig tierärztlich betreut werden“, eröff- U. Zimmerli, B. Thür de, und dass diesbezüglich ein Zusammenhang mit net Möglichkeiten für differenzierte Lösungen. So weiteren EIA-Fällen in Deutschland und ev. weiteren könnten Pferde, die „oft reisen“, z.B. künftig periodisch EU-Ländern besteht. auf EIA untersucht werden (statt wie bisher „ab und zu für die Teilnahme an bestimmten Veranstaltungen“). Ein grosser Fortschritt wären in jedem Fall Regelungen, Fazit und Ausblick die von den Behörden überall akzeptiert und einheitlich angewendet würden. Die vielen nationalen und regio- Die EIA kommt in vielen Ländern „auf tiefem Niveau“ nalen Regimes erschweren heute allen am Pferdeverkehr endemisch vor, z.T. regional und/oder beschränkt auf Beteiligten den Alltag. Es lohnt sich deshalb, die im gewisse Segmente der Equidenpopulationen. Aufgrund Einzelfall geltenden Anforderungen bei den am Bestim- der guten Seuchenlage und der „überschaubar struktu- mungsort zuständigen Veterinärbehörden im Voraus rierten“ Equidenbestände in der Schweiz ist und bleibt abzuklären. Das staatliche System wird nie eine hun- die Einstufung als „auszurottende Seuche“ richtig. Die- dertprozentige Sicherheit gewährleisten können. Wenn ses hochgesteckte Bekämpfungsziel ist aber nicht über- seine Grenzen aber klar und transparent abgesteckt sind, all sinnvoll und umsetzbar39, weshalb auch die Be- erleichtert dies den Unternehmern die Analyse und schränkung der EU-Regelungen auf Massnahmen zur Kontrolle der „eigenen Risiken“ durch adäquate Bio Verhinderung der Ausbreitung durch den Tierverkehr sicherheitsmassnahmen. Im Zentrum steht auch da der korrekt erscheint. Im 2013 verabschiedeten Kapitel 2.5.6 Tierverkehr, ein besonderes Augenmerk ist aber auch des OIE Terrestrial Manual wird eine Inkubationszeit auf jegliche Form der Verwendung von Blut- und Blut- von „bis zu drei Monaten“ festgehalten, und dass (posi- produkten zu richten. tive) ELISA-Ergebnisse durch einen Coggins bestätigt werden müssen 20. Neuere Erfahrungen aus Ländern mit grossen Untersuchungskampagnen (wie Italien, USA, Dank aber auch Rumänien oder Argentinien) weisen aber da- rauf hin, dass es noch sensitivere und spezifischere Un- Wir danken Hanspeter Meier, Ruth Hauser und Fran- tersuchungsprotokolle gibt, wie z.B. die kombinierte ziska Remy-Wohlfender, die uns bei der Suche nach Verwendung von ELISA, Coggins und Immunoblot45, 71. Informationen zum „letzten Fall von 1991“ geholfen Es muss deshalb geklärt werden, ob der optimale Einsatz haben. Bedanken möchten wir uns auch bei allen Kol- der vorhandenen Instrumente – unter Wahrung der Zu- leginnen und Kollegen bei Bund und Kantonen, die bei verlässigkeit – nicht eine Verkürzung der „90-Tage Inku- der Aufarbeitung des EIA-Falles 2017 mitgeholfen ha- bationsfrist“ erlauben würde. In Einklang mit einer ben. Dank auch an Angelika Schoster für die klinischen Anpassung der internationalen Standards müssten dann Untersuchung des Poloponys und Saskia Keller für die ggf. auch nationale Regelungen und Zeugnismuster an- pathologischen Abklärungen, sowie Patricia König vom gepasst werden. Solange darin explizit „ein negativer FLI, Insel Riems (D) für die fachliche Beratung betref- Coggins“ bestätigt werden muss, gibt es für die zertifi- fend EIA und den Virusnachweis. Dem Präsidenten der zierenden amtlichen Tierärztinnen und Tierärzte keinen Swiss Polo Association, Herrn Martin Luginbühl, dan- Spielraum für Alternativen. Wegen der Konsequenzen ken wir für die konstruktive und transparente Zusam- für die infizierten Equiden und den langen und folge- menarbeit zwischen Branche und Behörden. Michael schweren Sperrmassnahmen bleiben Massnahmen zur Binggeli hat für uns freundlicherweise die Karte in Ab- Verhinderung der Verbreitung der EIA sehr wichtig. Für bildung 1 erstellt, und die Datenbankabfragen für die Pferdebewegungen im Veterinärraum EU-Schweiz wäre Tabellen durchgeführt. Band 161, Heft 11, November 2019, 725–738, © GST | SVS SAT | ASMV 11 | 2019 733
Übersichtsarbeiten | Reviews Die Equine Infektiöse L’anémie infectieuse des équidés – L’anemia infettiva degli equini – una Anämie – eine Bespre chung aus amtstier une appréciation d’un point de vue valutazione dal punto di vista ufficiale ärztlicher Sicht officiel L’anemia infettiva degli equini (AIE) è una malattia vi- U. Zimmerli, B. Thür L’anémie infectieuse des équidés (AIE) est une maladie rale che si manifesta sporadicamente in molti Paesi. virale sporadique dans de nombreux pays. Chaque cas Ogni caso di epizoozia ha tuttavia gravi conseguenze: a pourtant de graves conséquences: les animaux infectés gli animali infetti devono essere abbattuti, e i sequestri doivent être éliminés, et les interdictions de mouve- che vietano i movimenti di equidi per tre mesi causano ments d’équidés pendant trois mois causent des pertes perdite economiche sostanziali. In Svizzera, l’obbligo économiques substantielles. En Suisse, la notification di notifica è stato introdotto nel 1994 a seguito delle obligatoire a été introduite en 1994 pour faciliter les regolamentazioni per il commercio internazionale; nel échanges transfrontaliers. En 1995, la «nouvelle» ordon- 1995 con la “nuova” ordinanza sulle epizoozie l’AIE è nance sur les épizooties a ensuite classé l’AIE dans la stata classificata come epizoozia “da eradicare”. Il caval- catégorie des «épizooties à éradiquer». Le cheval de polo lo da polo infetto individuato nel Canton Argovia nell’e- infecté, qui a été découvert durant l’été 2017 dans le state 2017 rappresenta quindi il primo caso ufficiale in canton d’Argovie, représente donc le premier cas officiel Svizzera. In tale contesto è stata colta l’occasione per d’AIE en Suisse. Il a servi de point de départ pour une discutere le principali prescrizioni dell’UE e della Sviz- appréciation de la réglementation de l’UE et du droit zera. Dai recenti studi emerge che probabilmente vi è suisse. Des études récentes indiquent qu‘il existerait un un potenziale di ottimizzazione nell’ambito della dia- potentiel d’optimisation des protocoles de diagnostic. gnostica. L’AIE si trasmette tramite il sangue o prodot- L’AIE est transmise par le sang et les produits sanguins ti a base di sangue che contengono l’agente infettivo. contenant l’agent infectieux. L’introduction de la mala- L’introduzione in regioni indenni è spesso legata ad die dans une région indemne est souvent liée à des acti- attività umane. Gli insetti ematofagi, come i tafani e le vités humaines, les insectes hématophages, comme les mosche cavalline, fungono da vettori meccanici esclu- taons ou les mouches piquantes, peuvent servir de vec- sivamente a livello locale in un raggio non superando teurs mécaniques au niveau local, dans un rayon ne alcune centinaia di metri. Come in passato, la nuova dépassant pas quelques centaines de mètres. Comme regolamentazione UE in materia di salute degli anima- l’actuelle, la nouvelle réglementation de l’UE régissant li non prescriverà agli Stati membri programmi nazio- la santé animale ne prescrira pas aux États membres une nali di sorveglianza e di lotta, che quindi possono adat- stratégie nationale de surveillance ou de lutte, qu’ils tare alla loro situazione particolare. Questi ultimi peuvent en conséquence adapter en fonction de leur devono tuttavia assicurare che gli equidi destinati agli situation particulière. Ils doivent toutefois assurer que scambi intracomunitari soddisfino i requisiti prescritti. les équidés destinés aux mouvements intracommunau- A questo proposito, lievi adeguamenti degli standard taires remplissent des conditions spécifiées. A cet égard, internazionali sembrano possibili, ma anche in futuro un «ajustage» des normes internationales parait envisa- non saranno obbligatori esami di laboratorio prima di geable, mais comme c’est déjà le cas actuellement, un ogni spostamento. Indipendentemente dalla loro for- examen de laboratoire avant tout déplacement ne sera mulazione definitiva, regolamentazioni accettate e at- pas exigé. Indépendamment de leur formulation finale, tuate uniformemente da tutte le autorità competenti a des conditions de déplacement d’équidés généralement livello nazionale, regionale e locale costituirebbero un acceptées et appliquées uniformément par toutes les grande progresso per tutti gli attori implicati nel traffico autorités compétentes aux échelles nationales, régionales di animali. Tuttavia, le normative ufficiali non potran- et locales signifieraient un grand progrès pour tous les no mai garantire una protezione assoluta. Considerando acteurs impliqués dans le trafic d’animaux. Les législa- il fatto che non esistono né una vaccinazione né una tions ne pourront jamais garantir une sécurité absolue. terapia effettiva, è indispensabile che i detentori, gli Considérant qu’il n’existe ni vaccination efficace ni stallieri, i veterinari, le associazioni e gli organizzatori traitement, il est crucial que les détenteurs, palefreniers, di competizioni siano consapevoli dei rischi sanitari, e vétérinaires, associations et organisateurs de manifesta- che li arginino per quanto possibile mediante misure di tions équestres soient conscients du danger d’épizootie, biosicurezza adeguate. et qu’ils le réduisent autant que possible par des mesures Parole chiave: anemia infettiva degli equini, biosicurezza, de biosécurité adéquates. prevenzione, regolamentazioni, traffico di animali, Svizzera Mots clés: Anémie infectieuse des équidés, biosécurité, pré- vention, réglementation, mouvements d’animaux, Suisse 734 SAT | ASMV 11 | 2019 Band 161, Heft 11, November 2019, 725–738, © GST | SVS
Übersichtsarbeiten | Reviews Literatur 14 A nonym EU-Recht 2018: Durchführungsverordnung (EU) Die Equine Infektiöse 2018/659 der Kommission vom 12. April 2018 über die Anämie – eine Bespre 1 A lvarezI., Cipolini F., Wigdorovitz A., Tronoa K., Barrande- Bestimmungen für den Eingang lebender Equiden sowie chung aus amtstier guy M.E.: The efficacy of ELISA commercial kits for the von Sperma, Eizellen und Embryonen von Equiden in die ärztlicher Sicht screening of equine infectious anemia virus infection. Union. ABl. L 110 vom 30.4.2018, S. 1-121. Rev. Argent. Microbiol. 2015, 47: 25-28. https://tinyurl.com/ybvzkwcv U. Zimmerli, B. 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