PFARREAKTUELL 5 JAHRE AMORIS LÆTITIA - Die Stiftspfarre Klosterneuburg
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r • No v ob e e kt m ptember • O 20 be r • Dezem HERBST 21 Se PFARREAKTUELL er b Der Pfarrbrief der Pfarren Höflein, Kritzendorf und der Stiftspfarre Klosterneuburg 5 JAHRE AMORIS LÆTITIA Die Freude der Liebe HÖFLEIN SEITE 8 KRITZENDORF SEITE 12 STIFT SEITE 16
S e p t e m b e r I Oktob e r I N ove mber I D ezember I 2021 P FA R R E A K T U E L L I H Ö F L E I N, K R I T Z E N D O R F, S T I F T S P FA R R E K L O S T E R N E U B U R G 5 JAHRE AMORIS LÆTITIA DIE FREUDE DER LIEBE Am 8. April 2016 hat Papst Franziskus das res begonnen und endet mit dem Weltfamili- nachsynodale Schreiben „Amoris lætitia“ entreffen vom 22. bis 26. Juni 2022 in Rom. der Öffentlichkeit vorgestellt. Anlass für das Dokument war die Zusammenfassung der Auf den folgenden Seiten finden sich nach Ergebnisse der Bischofssynoden der Jah- grundlegenden Überlegungen von Bischof re 2014 und 2015, deren Ziel es war, die Klaus Küng verschiedene Zugänge zu Ehe katholische Ehe- und Familienpastoral zu und Familie. Sie sind vielfältig und beschrei- erneuern. Papst Franziskus beschäftigt sich ben konkrete Familien in unseren Pfarren. daher in dem nach den Anfangsworten „Die Freude der Liebe“ benannten Schreiben mit Gott selbst ist in einer Familie Mensch ge- den Themen Partnerschaft, Liebe, Sexualität worden. Alle erfreulichen und schwierigen und Kindererziehung. Kennzeichnend für Umstände familiären Lebens haben stets „Amoris lætitia“ ist die grundsätzliche Beibe- Anregungen, bis hin zur offenen Opposition auch mit Gott zu tun. haltung der geltenden kirchlichen Sichtweise von vier Kardinälen gegenüber dem Papst. und Lehre zu Ehe, Familie und Geschlechtli- Ich lade Sie ein, beim Lesen Ihre persön- chkeit. In den Monaten nach der Veröffent- Anlässlich des fünfjährigen Jubiläums des lichen familiären Erfahrungen in diesem lichung dieses Schreibens entbrannte eine apostolischen Schreibens „Amoris lætitia“ Licht zu sehen. rege Auseinandersetzung um die korrekte In- hat Papst Franziskus ein „Jahr der Familie” terpretation und Anwendung der päpstlichen ausgerufen. Es hat am 19. März dieses Jah- Reinhard Schandl AMORIS LÆTITIA EIN AKTIONSJAHR Papst Franziskus hat am Fest der hl. Familie der Welt Werte vorenthalten, die wir beisteu- milie als natürliche, auf die Ehe gegründete angekündigt, es sei sein Wunsch, dass in der ern können und müssen.“ Und weiter unten Gemeinschaft zu schwächen, sei etwas, dass ganzen Kirche „ein Aktionsjahr Amoris læti- ist zu lesen: „Niemand kann meinen, die Fa- der Gesellschaft zugutekommt. Es geschieht tia“ durchgeführt werde. Anlass war der 5. Jahrestag seit der Veröf- fentlichung dieses wichtigen Dokumentes und die Dringlichkeit der Umsetzung. Es soll dazu dienen, „das Ideal der ehelichen und familiären Liebe vor Augen zu stellen.“ Es handelt sich um ein Herzensanliegen des Papstes. Ähnlich wie es schon der hl. Papst Johannes Paul II. formuliert hat, heißt es in Amoris lætitia: „Das Wohl der Familie ist entscheidend für die Zukunft der Welt und der Kirche“ (AL 31). Gemeint ist die Familie auf der Grundlage der Ehe zwischen Mann und Frau offen für Kinder. Unmissverständ- lich wird in Nr. 35 festgehalten: „Als Chris- ten dürfen wir nicht darauf verzichten, uns zu Gunsten der Ehe zu äußern, nur um dem heutigen Empfinden nicht zu widersprechen, um in Mode zu sein oder aus Minderwertig- keitsgefühlen angesichts des moralischen und menschlichen Niedergangs. Wir würden S e i t e 2 I Pf arrbri ef H erbs t 20 2 1
S e p t e m b e r I O k t ob e r I N ov e m b e r I D e z e mb e r I 2 0 2 1 H Ö F L E I N, K R I T Z E N D O R F, S T I F T S P FA R R E K L O S T E R N E U B U R G I P FA R R E A K T U E L L das Gegenteil: Es beeinträchtigt die Reifung von größter Bedeutung ist. Da finden sich Ressourcen, die viele gar nicht kennen, nicht der Personen, die Pflege der gemeinschaft- sehr hilfreiche und wertvolle Darlegungen einmal erahnen. Daher ist das Aktionsjahr lichen Werte und die ethische Entwicklung über das Sakrament der Ehe (AL 71-75), Amoris laetitia ein Auftrag, der alle angeht, der Städte und Dörfer.“ Und schließlich: „Wir die Berufung der Ehe und die Beziehung der und eine große Chance bedeutet. müssen die große Vielfalt familiärer Situati- Eheleute. Die Aufgaben von Vater und Mutter onen anerkennen, die einen gewissen Halt werden erläutert, ebenso die Fruchtbarkeit Papst Franziskus hat fast zugleich ein bieten können, doch die eheähnlichen Ge- der ehelichen Liebe und das Ja zu Kindern Josefsjahr ausgerufen und seine Gestalt meinschaften oder die Partnerschaften zwi- sowie die Erziehung der Kinder (AL 259- in einem kurzen Dokument in einer zeitge- schen Personen gleichen Geschlechts, zum 279), wozu auch die Sexualerziehung (AL mäßen Weise skizziert. Vielleicht ist es ein Beispiel, können nicht einfach mit der Ehe 280-286) gehört. Amoris laetitia macht Mut wenig provokant, wie er Vaterschaft erklärt. gleichgestellt werden“ (AL 52). und weckt den Wunsch nach Vertiefung. Auch das ist ein guter Anstoß wie das ge- samte Dokument „Amoris lætitia“. Im Aktionsjahr „Amoris laetitia“ geht es Im 6. Kapitel (AL 99 ff.) finden sich wertvolle darum, sich von Neuem diesem reichhal- Anregungen für die Seelsorge. In jeder Pfarre Nicht erwähnt habe ich das Kapitel 8, in dem tigen Dokument zuzuwenden, das sich da- sollte dem Aktionsjahr – jetzt und wohl auch es u.a. um das Scheitern geht. Dieses Kapi- durch auszeichnet, dass es sehr realitätsbe- in den folgenden Jahren – Priorität zukom- tel gehört selbstverständlich auch dazu, aber zogen ist und eine tiefgreifende Analyse der men. Gerade in diesem Bereich finden sich es nicht das erste Kapitel, sondern das 8., Situation in der Gegenwart enthält. Gleich- Ansätze, die einen oder mehrere Pfarrver- was nicht bedeutet, dass es nicht doch auch zeitig ermutigt es, alles zu versuchen, um bände in gemeinsamen Initiativen zusam- seine Bedeutung hat. das Gute zu fördern und weiterzuentwickeln, menführen können. Es wird dabei wesentlich auch in unvollkommenen Situationen (vgl. AL sein, Talente zu entdecken und zu fördern, Sehr wichtig ist es jedenfalls, die Familie 76-79), damit die Grundlage entsteht, die sie auch auszubilden. Große Bedeutung wer- unbedingt in den Blick zu nehmen. Nicht die Kirche zur Verwirklichung ihrer Sendung den der Ehevorbereitung (AL 205-211) und nur das. Es ist dringend notwendig, Schritte benötigt. Die Mitwirkung der christlichen Fa- der Begleitung junger Familien (AL 217-222) setzen, auch wenn es zunächst vielleicht nur milie ist von größter Bedeutung. beigemessen. Papst Franziskus will ins Be- kleine sind, aber man darf nicht nachgeben, wusstsein rufen, dass in der Familie auch bis die Voraussetzungen entstehen, um das „Amoris laetitia“ ist eine Art Schatztruhe mit dann, wenn mancher oder viele derzeit mit Evangelium der Familie so zu verkünden wie vielen kostbaren Anregungen: Da geht es um der Kirche nur wenig oder kaum verbunden es gerade in der heutigen Zeit unerlässlich ist. die Bemühung, die Bindungsangst zu über- sind, eine Kraft schlummert, die wir we- winden bzw. bewusst zu machen, dass das cken sollten. Jeder (oder fast jeder) Mensch DDr. Klaus Küng Eingehen einer festen Bindung für die Entfal- möchte den Weg zu dem finden, was wahre em. Diözesanbischof von St. Pölten tung einer allmählich tiefer werdenden Liebe Liebe ist. Und von Christus her finden sich und Familienbischof VOM STARKEN ICH ZUM STARKEN WIR Familie im Sinn der Gemeinschaft, der Ver- bindung ist wohl jede selbstgewählte Form der Gruppierung z.B. auch einer Klosterge- meinschaft. Eine solche durfte ich im Sommer 2020 im Franziskanerkloster Pupping kennenlernen. Für ein Wochenende war ich Teil dieser Klo- sterfamilie. In dieser Leichtigkeit und in diesem Urver- trauen versuche ich nun Familie 2021 für mich neu zu definieren. P fa rrbri e f H e rbs t 2 0 2 1 I S e i t e 3
S e p t e m b e r I Oktob e r I N ove mber I D ezember I 2021 P FA R R E A K T U E L L I H Ö F L E I N, K R I T Z E N D O R F, S T I F T S P FA R R E K L O S T E R N E U B U R G Ein zarter Versuch: Mutter-Vater-Kinder-Großeltern, Tanten, On- den lebt. Manchmal eine Herausforderung Mutter-Vater-Kinder: Ist das das Ideal? kel, Mägde, Knechte und Taufpaten. und dennoch über den eigenen Schatten ge- Sicher! Die Kinder beim Wachsen und Er- sprungen, so einfach: „Der Friede sei mit Dir“ forschen zu begleiten, selbst Arbeiten, ein Und in dieser Weite konnten die einzelnen „Heim“ bauen, ... Mitglieder Ausgleich finden, im Arbeiten und Für viele Familien wünsche ich mir einen Ort Erholung finden. der Ruhe und in die Kraft finden. Einen Ort, Partnerschaft und der Spagat zum Eltern wo jeder und jede wieder Atmen kann. Einen werden und Eltern sein. Und dennoch ist es Die Erschöpfung macht sich breit bei den Garten des Seins Dürfens. kräftezerrend, denn es fehlt das „Netz“ der aktuellen „Kleinstfamilien“. Großfamilie und des Dorfes, die es früher Wir können ihn erschaffen! Wer traut sich? eben gab, um einen Bauernhof gut führen zu Und daraus entsteht ein? Wer macht mit? Wo? können. Zusammenleben generationsverbin- Wie sie genau aussieht die Familie 2021: dend und Zusammenarbeiten. das wichtige, dass sie im Einklang und Frie- Familie Cserny DIE NÄCHSTE GENERATION Gemeinsam mit drei Schwestern ist man sich darauf verlassen, dass da jemand ist, wohl nie alleine! der einen versteht und für einen da ist, der die gleichen Werte vermittelt bekommen hat Als Kind sieht man das vielleicht nicht immer und nicht zuletzt ist solch eine große Familie so positiv wie man meinen würde. in vielen Fällen auch ein wichtiger Dreh- und Ankerpunkt im Leben. Oft bekommt man übertragene Kleidung von den Geschwistern, muss Spielzeug teilen Umso schöner ist es, wenn sich dann auch und die Privatsphäre, speziell in der Jugend, die nächste Generation in diese Richtung ist praktisch nicht vorhanden. Auch um die entwickelt und man darauf achtet, dass sie Liebe der Eltern beneidet man sich gegen- miteinander (auf)wachsen dürfen. seitig und im Gegenzug ist es bestimmt auch für Eltern oft nicht leicht, ihren Kindern zu zu helfen und auch soziale Kompetenz wird Ich darf mich glücklich schätzen, Teil einer zeigen, dass sie alle gleichermaßen lieben. gefördert. solchen Familie zu sein. Ich möchte diese Er- Die Vorteile überwiegen jedoch! fahrung nicht missen und an meine Tochter, Je älter man wird, desto mehr lernt man das meine Nichte und meine Neffen weitergeben. Wesentliche Werte entwickeln sich somit fast Leben in einer solchen Familie zu schätzen, automatisch, wie zum Beispiel zu teilen oder denn auch in schwierigen Zeiten kann man Barbara Heigl EINE VISION FÜR EINE FRUCHTBARE EHE- UND FAMILIENPASTORAL Neu bei der Familie beginnen In diesem Sinn haben die Synodenväter der schlagen und damit auch die Kirche wieder Schon hl. Johannes Paul II. hat gesagt: „Die vergangenen Weltbischofsynode zum Thema lebendiger werden. Durch ihr Dasein ist die Zukunft der Kirche und der Welt führt über Familie aufgerufen, neu und entschieden bei Familie ein Licht und dient in unverzichtbarer die Familie!“. Und tatsächlich ist die Familie der Familie zu beginnen. Das Evangelium Weise dem Leben in all seinen Dimensionen. auch heute das Fundament und der Dreh- von der Familie muss ins Zentrum der Pa- Ja mehr noch: Die Familie trägt letztlich das und Angelpunkt der Gesellschaft sowie das storal rücken, denn durch lebendige christ- Potential in sich, die Probleme und Schwie- Herz der Kirche. liche Familien kann der Glaube neu Wurzeln rigkeiten der gegenwärtigen Zeit zu lösen. S e i t e 4 I Pf arrbri ef H erbs t 20 2 1
S e p t e m b e r I O k t ob e r I N ov e m b e r I D e z e mb e r I 2 0 2 1 H Ö F L E I N, K R I T Z E N D O R F, S T I F T S P FA R R E K L O S T E R N E U B U R G I P FA R R E A K T U E L L Ehe und Familie auf ihrem Weg begleiten gleitung führt zu einer Kontinuität im Glau- Weg zu befähigen, zu stärken und sie in die Ehe und Familie brauchen Unterstützung und ben und damit auch zu einer Stärkung der Strukturen der Diözese und der Pfarre einzu- Wegbegleitung in all ihren Lebensetappen. Pfarrgemeinden. beziehen. Zusammen mit den Pfarrern und Folgende Punkte können helfen, nach und pastoralen Mitarbeitern sind Ehepaare wert- nach eine fruchtbare Ehe und Familienpa- 3. Kinder – das Ja stärken und volle Zeugen und Wegbegleiter für Braut- storal aufzubauen: sie auf ihrer Reise begleiten und Ehepaare. Bei aller Aufgabe sind Kinder ein wunder- 1. Ehevorbereitung – bares und vorzügliches Geschenk. Es ist 6. Familie in Krise – auf dem Weg zu Ehe und Familie wichtig, die Familie als den Ort menschlicher, Versöhnung und Neubeginn Hier wird immer sichtbarer, dass eine knappe intellektueller und religiöser Bildung und Er- Die Erfahrung von Krisen ist im Leben von Einführung oder ein punktuelles Geschehen ziehung neu zu verstehen und zu fördern. Ehe und Familie unvermeidlich. Es gilt, die nicht reichen. Es geht um einen Weg, der den Eltern brauchen hier gute Angebote rund um Begleitung von Paaren in Krisen durch per- Brautpaaren – neben aller Vermittlung von Erziehungsfragen und aktueller Herausforde- sönliche Begleitung und Beratung sowie Hilfen für das alltägliche Leben in Ehe und rungen, um ihre Kinder auf ihrer Reise gut durch pastorale Angebote zu verstärken. Familie - die „Gebrauchsanweisung Gottes“ begleiten zu können. Dies soll auch helfen, Krisen als eine Chance für ihre Liebe nahebringt und ihnen die Tür für das Wachsen in der Liebe zu begreifen. zum Raum des Glaubens eröffnet. Letztlich 4. Familie als Hauskirche – soll ein vom Glauben getragenes Ja-Wort Familienkultur leben 7. Zerbrochene Familien – heranreifen, das um die Endgültigkeit des Die christliche Familie als „Hauskirche - Kir- begleiten, unterscheiden, eingliedern Ehebundes weiß, auf die Treue Gottes ver- che im Kleinen“ soll ein Raum sein, in dem Die nachgehende Sorge und behutsame traut und sich den damit verbundenen He- das Evangelium ins Leben übersetzt wird. Aufmerksamkeit schließt auch alle vom Ehe- rausforderungen stellt. Wichtige Aspekte Der gelebte Alltag, das Gebet in der Familie, partner verlassenen, geschiedenen und wie- sind hier die verstärkte Prozesshaftigkeit und das gemeinsame Feiern von Festen, das be- derverheiratet geschiedenen Personen ein, die persönliche Begleitung der Brautpaare. ständige Gespräch der Ehepartner sowie der deren Situation nicht auf die Frage nach der Ausdruck der Gesten der Liebe entlang der Möglichkeit des Sakramentenempfangs re- 2. Ehebegleitung – drei Worte „Bitte, Danke, Entschuldigung“ duziert werden darf. Es ist wichtig, sie spüren Familien auf dem Weg des Glaubens sind ein Schlüssel zu gelingenden familiären zu lassen, dass sie weiterhin Teil der Kirche Ehevorbereitung muss Hand in Hand mit Beziehungen. und der kirchlichen Gemeinschaft sind. Ehebegleitung gehen. Eine Begleitung in den ersten Jahren der Ehe ist unerlässlich - es 5. Mission – Ehepaare als Träger braucht Zeiten der Ausbildung, des Gebetes, der Familienpastoral befähigen Diakon Stefan Lebesmühlbacher der Reflexion und des Austausches, damit In der Familienpastoral der Zukunft werden Initiative Christliche Familie/ICF, die Eheleute das Geschenk des Ehesakra- christlichen Ehepaare zunehmend eine tra- Referat für Ehe und Familie der ments tiefer kennen lernen und regelmäßig gende Rolle einnehmen. Es ist ein wichtiges Erzdiözese Salzburg erneuern können. Die Kontinuität in der Be- Anliegen, Ehepaare und Familien auf diesem P fa rrbri e f H e rbs t 2 0 2 1 I S e i t e 5
S e p t e m b e r I Oktob e r I N ove mber I D ezember I 2021 P FA R R E A K T U E L L I H Ö F L E I N, K R I T Z E N D O R F, S T I F T S P FA R R E K L O S T E R N E U B U R G WAS GEHT DAS DIE OMA / DEN OPA AN?! EIN GENERATIONENÜBERGREIFENDER BEITRAG Vorweggenommen sei: Es ist wunder- schön, Enkelkinder zu haben! Unsere Kinder gehören uns nicht, und erst recht gehören unsere Enkelkinder nicht uns. Das nebenstehende Bild zeigt eine Großfami- lie – könnte man meinen; unsere Großfamilie – würden manche sagen. Wir mit unseren Kindern, Schwiegerkindern, Enkelkindern – ein richtiger Clan! Aber Vorsicht: Ein analoges Bild einer sogenannten Großfamilie könnten auch die Eltern eines unserer Schwieger- kinder erstellen, ein Bild, auf welchem die Familie eines unserer Kinder – sagen wir die unseres Sohnes –, wahrscheinlich mit weite- te Geburt“ schmerzhaft sein – auch für gerne zusammen; aber eine Großfamilie sind ren Familien derselben Generation, zu sehen uns Väter. Dieses Loslassen und Loslösen wir deshalb doch nicht. Wir brauchen sie ist. Also, zu welcher Großfamilie gehört nun ist enorm wichtig. Unsere Kinder sind nicht nicht, und unsere Kinder brauchen sie nicht, die Familie unseres Sohnes? Großfamilie, unser Besitz; sie sind uns vom lieben Gott und auch die heutige Gesellschaft braucht geht das denn überhaupt? eine Zeitlang anvertraut. Nun aber liegt es an sie nicht: die Großfamilie. Was unsere Ge- uns, diese neuen Biotope – auch in Ehrfurcht sellschaft, was unsere Kirche braucht, sind Wir haben unsere Kinder losgelassen, und vor dem Ehesakrament – zu respektieren. – starke Familien aus Vater und Mutter und sie haben sich losgelöst, um mit ihren Ehe- Also, nix mit Großfamilie?! Kindern. partnern eine neue Zweieinheit zu werden, sich im Ehebund aneinander zu binden, ein Natürlich leben wir in herzlicher Verbunden- Die mächtigen Clans mögen sich in Wild- neues, ein originelles „Biotop“ zu bilden. Die heit mit den Familien unserer Kinder; natür- West-Filmen austoben oder in alten Heima- erwachsen gewordenen Kinder loszulassen, lich freuen wir uns aneinander, natürlich ste- tromanen ihren Besitz verteidigen. wirklich loszulassen, kann wehtun. Wie wir hen wir füreinander ein, natürlich beten wir Mütter bei der ersten Geburt Schmerzen zu füreinander, natürlich feiern wir so manches Helene und Franz Rammerstorfer ertragen hatten, so darf auch diese „zwei- Fest miteinander und kommen auch sonst MIT KINDERN KIRCHE NEU ENTDECKEN Beständigkeit „Das ist kein Feiertag, wir waren ja nicht in der Kirche!“ Am 1. Mai hat uns unsere sechsjährige Tochter ganz nebenbei daran erinnert, dass ein „Feiertag“ kein „freier Tag“ ist! Sie und ihr dreijähriger Bruder gehen seit ihrer Geburt in den Gottesdienst mit. Unser Leben hat sich in den letzten Jahren stark verändert: Kinderbetreuung, Arbeitseintei- lung, Kindergarten, Wohnortwechsel und vieles mehr. Ohne es zu erzwingen, hat sich aber die Sonntagsmesse mit gemeinsamen Vater Unser, Friedensgruß (den wir in letzter Botschaft Bilderbuch. Mit unseren Kindern durften wir Zeit stark vermissen), dem „nach vorne Ge- „Wo ist Gott? Wieso wollten die bösen Män- die Faszination ikonographischer Darstel- hen“ und dem Kerzenanzünden als zusam- ner Jesus wehtun? Das hat ihm bestimmt lungen von Engeln, Heiligen und Bibelge- menführende Konstante bei Groß und Klein wehgetan.“ Die Kinderaugen sehen den Kir- schichten immer wieder neu erkunden. Wir etabliert. chenraum als das, was er eigentlich ist – ein mussten die Botschaft hinter den Geschich- S e i t e 6 I Pf arrbri ef H erbs t 20 2 1
S e p t e m b e r I O k t ob e r I N ov e m b e r I D e z e mb e r I 2 0 2 1 H Ö F L E I N, K R I T Z E N D O R F, S T I F T S P FA R R E K L O S T E R N E U B U R G I P FA R R E A K T U E L L ten auf ihren Deutungsvermögen runterbre- erkennt uns die Gemeinde jetzt viel besser! bordüre und wöchentlicher Kontemplation chen und durften dadurch selber die Bedeu- Auch wir Eltern sitzen während der Heiligen der Michaelskapelle, hätten wir wahrschein- tung für unsere Gegenwart neu entdecken. Messe keinen Augenblick mehr sittsam, ken- lich nie erfahren, wie ungezwungen Gottes- nen mittlerweile alle Ecken und Kanten der dienst erlebt werden kann. Besinnung Kirche. Was mit 3 Jahren noch Spielplatzer- „Kinder, wie sitzt man in der Kirche?“ Mit kundung ist, wird mit 6 Jahren Raumwahr- Ella, Theodor, Diana unseren Kindern durften wir die größten nehmungsexperiment. Ohne der Sitzinitiative und Claudiu Silvestru Unterschiede zwischen Generalprobe und unserer Kinder – wohlgemerkt auf kindge- Darbietung erleben. Auf jeden Fall kennt und rechter Sitzhöhe – auf der seitlichen Stein- MINISTRANTEN ALS VORBILD Warum es mir wichtig ist, dass meine Drittens habe ich mir gedacht, dass sie in Kinder ministrieren: den/über die Ministrantenstunden, in der Jungschar und ähnlichem neue Freunde ken- Zum Einen glaube ich, dass die Kinder am nenlernen würden. Und schließlich sind sie als Sonntag ganz einfach lieber in die Kirche ge- Ministranten auch für ihren kleinen Bruder ein hen, wenn sie ministrieren können, als wenn Vorbild. sie nur in der Bankreihe sitzen – sie haben mir das auch bestätigt. Es war besonders Ganz ehrlich aber muss ich auch zugeben: früher, als sie noch kleiner waren, nicht im- mer ganz einfach, sie die ganze Stunde über Es erfüllt mich persönlich mit großer Freude, geräuschmäßig bei Laune zu halten. wenn ich sie Sonntag für Sonntag in der 11 Uhr Messe geradezu heiligmäßig neben dem Zweitens ist es mir sehr wichtig, dass sie Altar stehen und Kelch, Kännchen und der- lernen, was es heißt, ein Amt (im Sinne von gleichen machen sehe. Dienst) zu bekleiden und daher auch dann ministrieren zu gehen, wenn sie einmal nicht Martin Withalm so wollen. WERKE DER BARMHERZIGKEIT Ich bin stolz darauf, den selben Beruf wie die Nackte bekleiden, Unwissende lehren und Mutter Gottes zu haben! Auch sie war Ehe- manchmal vielleicht auch Lästige geduldig frau, Mutter und Hausfrau – und ist somit ertragen. mein größtes Vorbild. Sie war sicher gewis- senhaft, fleißig und selbstvergessen, ist ganz Die heilige Mutter Teresa sagte einmal zu im Dienen aufgegangen. Ich verstehe jetzt, ihren Schwestern: „In der Anbetung seid ihr wie schön es ist, ganz für andere da zu sein. bei Jesus in der Eucharistie und wenn ihr ei- Maria hat in ihrer täglichen Arbeit Gott ver- nen Armen pflegt, dann pflegt ihr Jesus in herrlicht, mit demütiger Arbeit, mit der man ihm. Es ist derselbe Jesus!“ Als Ehefrau und meist nicht prahlen kann. Mutter finde ich den selben Jesus also in meinem Ehemann und Kindern. Deo gratias Als Mama kann ich die Werke der Barmher- für dieses große Geschenk der Familie. zigkeit gleich hier und jetzt bei meinen Näch- sten in der Familie üben... Hungrige speisen, Victoria Bonelli P fa rrbri e f H e rbs t 2 0 2 1 I S e i t e 7
S e p t e m b e r I Oktob e r I N ove mber I D ezember I 2021 HÖFLEIN I P FA R R E A K T U E L L 100 JAHRE HÖFLEINER GLOCKENKLANG DAS GEHÖRT GEFEIERT! Am 21. August 2021 jährte sich der Ge- Im Zuge dessen erschien auch eine Fest- burtstag der Höfleiner Glocken zum 100. schrift, die sich der bewegten Höfleiner Glo- Mal! Das war ein Grund zum Feiern und so ckengeschichte widmet. Die A5 große und fand nach dem feierlichen über 50 Seiten dicke Broschü- Hochamt (100 Jahre danach re kann gegen eine Mindest- zur selben Zeit…) und der spende von 6 Euro (für unser Gedenktafelenthüllung in ei- Orgelprojekt) nach jedem Got- ner Kooperation aus Pfarre, tesdienst, über die Höfleiner Höfleiner Kulturverein und Pfarrkanzlei oder unter der Te- Höfleiner Dorfverein ein Glo- lefonnummer 0699/11295604 ckenfest mit kulinarischen erworben werden. Köstlichkeiten und geselliges Beisammensein in der Schul- Christian Alfons gasse vor dem Pfarrhof statt. ORGELWEINSEGNUNG 2021 Nach dem feierlichen Hochamt am Pfingst- Bedingungen und wurde schon oft mit dem schen können zum Preis von 9 Euro noch sonntag wurde in Höflein heuer – dem Re- goldenen NÖ Siegel ausgezeichnet. erstanden werden! (Die wertvolle Nummer gen zum Trotz – feierlich weitergefeiert, galt Das Etikett wurde von der jungen Kritzendor- 500 wurde übrigens vom Vater des Höfleiner es doch, den Höfleiner Orgelwein 2021, ei- fer Künstlerin Hannah Berki, die der Pfarre Organisten, Franz Alfons, bereits um eben- nen köstlichen Grünen Veltliner, zu segnen, Höflein sehr verbunden ist, entworfen und so viele Euros bereits gekauft.) Greifen Sie zu verkosten und zu erstehen. greift den Höfleiner „Blaseengel“, der sowohl also zu, solange es noch 9 Euro-Flaschen Der Wein der Firma Weinbau Geist aus Groß die Orgel als auch das Logo der Kirchenmu- gibt, unterstützen Sie damit unser Orgelpro- Reipersdorf bei Pulkau im Weinviertel ist in sik mit seiner markanten Posaune ziert, auf. jekt und genießen Sie einen guten Wein in einer limitierten Auflage von 500 numme- Der Geist-Wein ist in Höflein kein Unbe- geselliger Runde oder auch einfach alleine rierten Flaschen als Höfleiner Orgelwein zu- kannter und wird hier auch gerne getrunken, in Gesellschaft mit dem Höfleiner Posau- gunsten des Orgelprojektes zu haben. ist doch die Chefwinzerin die Schwester nen-Engerl. Optimale Boden- und Wetterbedingungen des Höfleiners Karl Schmid. Pro verkaufte Christian Alfons führen in dieser Gegend zu charaktervollen, Flasche sponsert dieser übrigens 50 Cent fruchtigen Weinen. Insbesondere der Grüne seines Stadtrat-Gehalts! Auch unser Pfarrer Veltliner, der zum Weinviertel DAC verarbei- Reinhard ließ sich dies nicht nehmen und tet wird und den Sie nun als Höfleiner Orgel- unterstützt das Projekt ebenso mit 50 Cent wein 2021 trinken können, findet die besten pro verkaufter Flasche! Einige wenige Fla- Mit Kaffee und Kuchen der Pfarre Kommen Sie vorbei und stöbern und entspannen Sie bei einem Häferl Kaffee in unserem schönen grünen Garten BEI SCHLECHTWETTER IM KULTURKELLER Reservierungen bitte unter 0680 / 21 27 567 Danke! Wir freuen uns! Standmiete & Einnahmen vom Buffet sind für die Renovierung der Orgel Bitte beachten Sie die aktuellen Corona-Verordnungen S e i t e 8 I Pf arrb ri ef H erbs t 20 2 1
P FA R R E A K T U E L L I HÖFLEIN ENDLICH WIEDER KULTUR IN HÖFLEIN Nach langer Wartezeit kam die Kultur ins und haben Ihr Versprechen, uns zu verzau- Interesse der Höfleiner, bei den Helfern am Dorf zurück. Mit I´Padrini startete der Kul- bern, mehr als erfüllt. Buffet und in der Bar und freut sich schon turverein Höflein im Kulturkeller der Pfarre auf unsere nächsten Veranstaltungen im Kul- Höflein endlich wieder durch. Italienische Hit`s aus 60 Jahren begeisterten turkeller bzw. beim Bergheurigen in Höflein. die Besucher und verleiteten zum Mitsingen, Don Andrea, Don Maurizio und Don Michele Schunkeln und Träumen. Erika Scheichenstein eroberten mit ihrem Programm „solo musica italiana“ die Herzen der Höfleiner im Sturm Der Veranstalter bedankt sich für das große VERANSTALTUNGEN KULTURVEREIN SEPTEMBER BIS DEZEMBER 2021 11. SEPTEMBER WIR BEGRÜSSEN AM BERGHEURIGEN HÖFLEIN Einlass: 18:00, Beginn: 19:00 Genres des Musikbusiness. Früher war er von New York bis Las Vegas anzutreffen, LOUIE AUSTEN wo er auch seine Liebe zu den Songs der Ein Mann mit vielen Talenten und Herz, ein großen Entertainer wie Frank Sinatra, Dean Wiener Salonlöwe, Sänger erster Klasse. Martin, Sammy Davis Jr. entdeckte. Genau Ein Musiker, der die Freude an der Musik nie dieses Programm wird für sie gesungen und verloren hat. gespielt. Louie singt sich mit seinem breiten Spek- Im Handgepäck dabei eine swingende Band trum an Stimme, Witz und Charme in die bestehend aus: Herzen seiner Fans. Albert Reifert (piano), Paul Hondl (bass) Souverän bewegt er sich in verschiedenen und Rudi Staeger (drums). 2 3 . – 2 6 . S E P T E M B E R K U LT U R R E I S E S C H I L C H E R L A N D Wir fahren in das SCHILCHER LAND wo wir zahlreiche landestypischen Attraktionen be- suchen und natürlich auch verkosten wer- den. Für spät Entschlossene haben wir nur mehr wenige DZ frei! Details zur Reise und Buchungsanfragen können über den Kultur- verein gerne erfragt werden. P fa rrbri e f H e rbs t 2 0 2 1 I S e i t e 9
S e p t e m b e r I Oktob e r I N ove mber I D ezember I 2021 HÖFLEIN I P FA R R E A K T U E L L 2 . O K T O B E R K U LT U R K E L L E R H Ö F L E I N Einlass: 18:00, Beginn: 19:00 „PLANLOS“ DAS VIERTE SOLOPROGRAMM VON UND MIT GUGGI HOFBAUER Stundenplan, Diätplan, Stadtplan, Fahrplan, Urlaubsplan, Businessplan, Putzplan, Hoch- zeitsplan, Probenplan, Kaplan… Leben auch Sie in einem Planquadrat? Pläne sorgen für Struktur, gutes Gewissen und Selbstzufriedenheit. Aber ist das Chaos nicht oft prickelnder, weil immer wieder un- erwartete Überraschungen passieren? Ist es nicht viel spannender, den Plan für das eige- ne Leben und das neue Kabarettprogramm loszulassen und völlig bedenkenlos und selbstlos - aber weder fantasielos noch hu- morlos – einfach zu schauen, was passiert? In ihrem vierten Soloprogramm „Planlos“ Sketche, pointierte Gags, mitreißende Songs (Text und Musik: Guggi Hofbauer, Regie: Leila erzählt die Kabarettistin Guggi Hofbauer Ge- und witzige Improvisationen verpackt. Müller, Foto: kunstfotografin.at, Grafik: Regi- schichten aus dem Alltag, die sie in pfiffige Das ist einmal der Plan. Plan, los! na Beck) 2 0 . N O V E M B E R K U LT U R K E L L E R H Ö F L E I N Einlass: 18:00, Beginn: 19:00 Mit „Pauls G‘schichten-Werkl“ verbin- ostösterreichischem WEIHNACHTEN, WIE‘S FRÜHER WAR … det der versierte Geschichtenerzähler Paul Dialekt, ohne Manu- Paul Daniel erzählt zum Klang seiner Dre- Daniel beschwingte Melodien von der Dre- skript oder Buch. horgel vom Frohen Fest in alter Zeit. Eine horgel sowie alte und neue, heitere und nostalgische Zeitreise mit Geschichten und erstaunliche Sagen, Geschichten, Märchen, Gedichten sowie Erzählungen von einstigen Anekdoten und Gedichte. Bräuchen und Begebenheiten. Ein heiter-be- Erzählt werden die „Stückln“ in traditio- sinnlicher Abend lockt ... neller Weise frei mündlich – in gehobenem DANK AN MARIA BILDL Frau Maria Bildl ist seit etwa 20 Jahren eh- bevorstehenden runden Geburtstages wur- renamtliche und vor allem stets loyale Mes- de ihr am Sonntag, 20. Juni 2021 nach der nerin in der Klosterneuburger Stiftspfarre Heiligen Messe das Leopoldskreuz in Bronze Pfarre Höflein an der Donau: bei jedem Got- für Verdienste um das Stift Klosterneuburg tesdienst versieht sie ihren Dienst, sie sorgt als Zeichen des Dankes verliehen. sich außerdem um die Kelch- und Kirchen- wäsche, hält die Kirche in Schuss. Die Jubilarin und ihr Vater waren gerührt über diese Überraschung. All das erscheint selbstverständlich, ist es aber nicht. „Nebenbei“ ist Maria Lehrerin an Reinhard Schandl einer NMS, Mutter, Tochter. Anlässlich ihres S e i t e 1 0 I Pf arrbri ef H erbs t 20 21
P FA R R E A K T U E L L I HÖFLEIN KIRTAG IN HÖFLEIN Heuer feierte die Pfarre Höflein ihr Patrozini- Jagdhornbläsergruppe Klosterneuburg zünf- schendes für unsere Jungen und „junggeb- um wieder ausgiebig. tig weiter. liebenen“ Besucher wurde ausgiebig gefeiert musikalisch unterlegt durch Fazekas Agnes, Am Samstag, 17. Juli 2021, wurde die An- Am Sonntag, 18. Juli 2021 fand nach dem Akkordeon und Stefan Rest, Gitarre. dacht im Beisein der Höfleiner Bevölkerung Festgottesdienst, gestaltet von der Höflei- von den ehemaligen Sängerknaben des ner Kirchenmusik, dann das Pfarrfest statt. Danke für Eure Zeit und schön war´s! Stiftes Klosterneuburg gestaltet. Danach Mit frisch Gegrilltem, Orgelwein, Bier und ging es beim Heurigen im Parrgarten mit der Mehlspeisen der Höfleinerinnen sowie erfri- Erika Scheichenstein P fa rrbri e f H e rbst 2 0 2 1 I Se i t e 1 1
S e p t e m b e r I Oktob e r I N ove mber I D ezember I 2021 KRITZENDORF I P FA R R E A K T U E L L 25 JAHRE PRIESTER MEIN RÜCKBLICK AUF EIN VIERTEL JAHRHUNDERT Heuer am 29. Juni habe ich mein Silbernes Priesterjubiläum gefeiert. Ich danke allen, die mich auf diesem Weg begleitet haben, denn ich bin glücklich als Priester im Dienst für Gott und für die Menschen. Mit elf Jahren fing alles an, als ich mich ent- schieden habe, Priester zu werden. Wir hat- ten in unserem Dorf ein Knabenseminar und so war es nicht ungewöhnlich, dass wir oft Priestern begegneten. Als ich meiner Mutter sagte, dass ich Priester werden möchte, hat sie nicht reagiert. Mein Vater war schon seit drei Jahren verstorben. Eine Woche später traf mich eine Tante und fragte mich „wie gut bist du in die Schule?“ „Ich bin unter den besten 5 von 50 Schü- lern“, war meine Antwort. „Dann kannst Du es schaffen, Priester zu sein!“ hat sie mir ge- sagt. Ich vermute, meine Mutter hat es wei- tergesagt. Und das heißt, die ganze Familie hatte Interesse an meiner Entscheidung. Das macht die Sache etwas schwierig, denn alle beobachten: „Du darfst nicht... Du darfst... Du darfst nicht... Du musst... Du sollst... Du musst…“ Die Ausbildung hat damals bereits durch die Leute am Land angefangen. Mit vierzehn Jahren kam ich in das Kna- benseminar, nachdem ich eine schwierige Prüfung bestanden hatte. Sieben Jahre Secondary und Sixth Form liefen ohne Pro- bleme für mich. Das Ergebnis der Prüfungen war sehr gut. Ich habe in dieser Zeit viele Leute getroffen. Und einige meiner Freunde wollten an Universitäten in der Stadt oder ins Ausland, um zu studieren. Das waren schwierige Zeiten. Das Priesteramt war für mich nicht mehr so attraktiv. Ich habe mich selbst überzeugt, dass ich auch als Rechts- anwalt den Menschen dienen könnte. Aber das musste ich natürlich auch der Familie mitteilen. Dann bin ich zu meiner Mutter gegangen und habe versucht, sie zu über- zeugen. Ich habe sie gefragt: „Willst du Mutter von einem Rechtsanwalt oder die Mutter von einem Priester sein?“ Wie immer ging sie von mir weg und fragte, als sie sich umdrehte, „Was hast du als Kind gewollt?“ „Priester“ war meine Antwort. „Und was ist S e i t e 1 2 I Pf arrbri ef H erbs t 20 21
P FA R R E A K T U E L L I KRITZENDORF jetzt los?“, lautete ihre Gegenfrage. So war bereit wäre, einige Priester aufzunehmen Ein denkender Mensch ist immer ein dan- die Entscheidung getroffen. und zu unterstützen, ihr Studium in Öster- kender Mensch! So bedanke ich mich bei reich abzuschließen. So kam ich im Jänner Euch allen. Es ist schön, dass es Euch gibt. Ich trat in das Priesterseminar ein, studierte 2000 nach Klosterneuburg. Nach 6 Monaten drei Jahre Philosophie und vier Jahre The- intensivem Deutschkurs wurde ich zum Aus- Ich bedanke mich beim Stift Klosterneuburg ologie, ohne Mühe. Ich wurde sogar zum hilfskaplan in St. Vitus in Kritzendorf und zum und allen Chorherren. Ich bedanke mich bei Sprecher der Seminaristen gewählt. Rektor der Kapelle am Weißen Hof bestellt. Pfarrer Leopold, der mir immer in St. Martin Im Wintersemester 2000 begann ich mit ein Zuhause gegeben hat. Ich bedanke mich Am 29. Juni 1996 war meine Priesterwei- meinem Studium in Theologie und Philoso- bei Pfarrer Reinhard, ich bedanke mich bei he gemeinsam mit vier anderen Diakonen. phie und am 27. April 2005 zum Doktor der den Gemeinden Kritzendorf und Höflein für In der selben Feier wurden vier Männer zu Philosophie an der Alma Mater Rudolphina ihre Bereitschaft mich zu unterstützen. Diakonen geweiht. Der Weihegottesdienst in Wien promoviert. 2006 kehrte ich nach fand im Freien statt, bei der Allerheiligen- Ghana zurück, wo ich seit 15 Jahren in der Ich bedanke mich bei allen, die mir zu Freun- litanei zog ein Gewitter auf, der Regen war Priesterausbildung tätig bin. den wurden und diese Freundschaft auch so heftig, dass wir bis zu den Knöcheln nass über eine weite Entfernung mit den heutigen waren. So mussten wir für den Rest der Ze- Am 29. Juni 2021 habe ich in der Pfarre St. Möglichkeiten der Kommunikation aufrecht- remonie in die benachbarte Kirche. Martin anlässlich meines Silbernen Priester- erhalten und pflegen. jubiläums die Heilige Messe zur Danksagung Meine erste Stelle als Kaplan war in St Au- gelesen. Im Tagesevangelium (Mt 16,13-19) Ich bedanke mich bei Angelika Altenburger gustine Parish Hohoe mit 25 Pfarreien im frägt Jesus seine Jünger: „Für wen halten und Christian Alfons und allen anderen, die Umkreis von etwa 40 Kilometern. Viele dieser die Leute den Menschensohn?“ die weite Reise auf sich genommen haben, Dörfer musste ich zu Fuß besuchen. Das war und mich in Ghana besucht haben. normal. Es gab nur ein Auto und das brauch- Ich frage mich oft, für wen halten die Leu- te der Pfarrer für die dringenden pastoralen te mich nach 25 Jahren im priesterlichen Es ist sehr schön, mit euch unterwegs zu Angelegenheiten, wie jemandem die Kran- Dienst. Ihre Antworten kenne ich nicht. sein! Bleibt gesund und gesegnet! kensalbung oder die Krankenkommunion zu Ich kann nur sagen, ich bin ein denkender spenden oder in das Krankenhaus zu fahren. Mensch und auch ein dankender Mensch. John Dormah Meine Mutter hat mir ein Fahrrad geschenkt. So konnte ich innerhalb von eineinhalb Mo- naten allen 25 Dörfer und Orte besuchen. Derartige Erfahrungen sind gut ist für jeden Priester. Die anvertrauten Menschen ha- ben viel Dankbarkeit und Liebe gezeigt. Die Freundschaft und die Bereitschaft zu helfen, die Gastfreundschaft, die Ehrlichkeit, der Glaube, die Hoffnung dieser Menschen las- sen mich nicht sagen: „ich bin müde.“ Es ist mir unmöglich, „nein“ zu sagen: um fünf Uhr früh kommen bereits die ersten Menschen zum Beichtstuhl. Andernfalls heißt das für sie: keine Kommunion und warten bis zum nächsten Monat. Nach acht Monaten habe ich eine Stelle als Kaplan und Lehrer an einer Hochschule mit über 1.000 Mädchen aus ganz Ghana und Nachbarländern angetreten. Nach zwei Jahren erklärte mir mein Bischof, dass die Kirche in Ghana Philosophen und Theologen brauche und dass das Stift Klosterneuburg P fa rrbri e f H e rbst 2 0 2 1 I Se i t e 1 3
S e p t e m b e r I Oktob e r I N ove mber I D ezember I 2021 KRITZENDORF I P FA R R E A K T U E L L ERSTKOMMUNION 2021 Am Samstag, 26. Juni feierten 5 Kinder der Pfarre Kritzendorf „endlich“ Erstkommuni- on. Begleitet von und ihrer Religionslehrerin sowie von Familienangehörigen feierten sie den großen Tag. Am Altar brannten die von den Kindern selbst gestalteten Kerzen, vor dem Altar standen rund um die Figur des Guten Hirten Erinne- rungsstücke aus den Vorbereitungsmessen. Rebekka Sobottka DANK AN URSULA MÜRWALD Die Beziehung zwischen der Öffentlichen Eine Schulstiftung der Pfarre unterstützt Pfarre und Schule bemüht. Anlässlich ihrer Volksschule und der Pfarre St. Vitus ist sehr auch heute noch die Öffentliche Volksschule. bevorstehenden Pensionierung wurde ihr am eng. Ursprünglich befand sich das Schulge- Donnerstag, 24. Juni 2021 das Leopolds- bäude am Vitusplatz, als das Pfarrhaus kurz Frau Ursula Mürwald war 20 Jahre Direk- kreuz in Bronze für Verdienste um das Stift vor 1900 errichtet wurde, entstand das heu- torin der Öffentlichen Volksschule. Sie war Klosterneuburg als Zeichen des Dankes ver- te bekannte Schulgebäude. stets um ein gutes Einvernehmen zwischen liehen. Da Uschi Mürwald seit 7 Jahren auch Di- rektorin der Volksschule in Weidling ist, kam auch der Weidlinger Pfarrer Hugo Slaattelid zu dieser Feier, um Uschi Mürwald persön- lich für ihren Einsatz zu danken. Reinhard Schandl S e i t e 1 4 I Pf arrbri ef H erbs t 20 21
P FA R R E A K T U E L L I KRITZENDORF IN DER HÖHE AUSFLUG IN DIE BASILIKA SONNTAGBERG Die Seniorinnen und Senioren der Pfar- Prandtauer und Josef Munggenast erbaut. Unser weiters Programm: ren Kritzendorf, Höflein und der Stiftspfarre Die Fresken von Daniel Gran an der Decke wollten einmal hoch hinaus und so besuchten weckten Einnerungen an den Marmorsaal 22. September 2021 wir bei bei kühlem, aber schönem, trocken- des Stiftes Klosterneuburg. Ausflug zur Riegersburg em Wetter die Basilika Sonntagberg. Der bemerkenswerte barocke Hochaltar als 13. Oktober 2021 autonomer Rundtempel auf einem hohen So- Jause im Vitussaal ckel mit zwölf kannelierten Freisäulen – die „Fit im Kopf“ Gedächtnistraining 12 Stämme Israels symbolisierend – wurde von 1751 bis 1757 nach einem Entwurf des 24. November 2021 Architekten und Bildhauers Melchior Hefele Jause im Vitussaal erbaut. 14. Dezember 2021 Unter dem Gnadenbild ist ein Teil des Zei- Adventausflug nach Schiltern chensteins und davor ein markanter aus Kittenberger Adventzauber zwei Wurzeln entspringender siebenarmiger Ilse Kovats Leuchter mit qualitätsvollen Skulpturen des Moses, Aaron, Melchisedek und Ezechiel. Nach der Feier der Heiligen Messe mit un- serem Herrn Pfarrer ging es dann zum Mit- tagessen. Wir konnten abschließend noch einer inte- ressanten Führung beiwohnen und auch den 2014 von Lois Anvidalfarei aus Laaser Mar- Die weithin sichtbare, zweitürmige barocke mor neu geschaffenen Altarraum besichti- Kirche ist einer der schönsten Aussichtsplät- gen und besprechen. ze am Panorama-Höhenweg und die bedeu- tendste Wallfahrtskirche des Mostviertels. Der Abschluss dieses wunderbaren und schö- 1440 gab es hier eine erste Kapelle. Die nen Ausflugs fand dann bei einem Heurigen heutige Basilika minor wurde im 18. Jahr- statt, wo wir alle noch in Gesprächen Rück- hundert von den Barockbaumeistern Jakob blick und Eindrücke austauschen konnten. P fa rrbri e f H e rbst 2 0 2 1 I Se i t e 1 5
S e p t e m b e r I Oktob e r I N ove mber I D ezember I 2021 S T I F T S P FA R R E K L O S T E R N E U B U R G I P FA R R E A K T U E L L ABSCHIED 4. KLASSEN DER HERMANNSCHULE hinsichtlich der religiösen Bekenntnisse der Schülerinnen und Schüler. Im angeschlossenen Brief bedanken sich die Schülerinnen und Schüler wertschätzend für die Seelsorge in ihrer Schule. Schulmessen, Aschenkreuz am Aschermittwoch als ge- meinsamer Beginn der Österlichen Bußzeit aller Schülerinnen und Schüler in Hof der Schule, Angebot der Beichte und Ausspra- che für alle Schülerinnen und Schüler in der Schule und das Schulschlussfest wurden von ihnen als Orte der persönlichen Begeg- nung erfahren. Die Beschränkungen im Öffentlichen Leben haben leider in den letzten beiden Schul- jahren vieles nicht zugelassen, was davor selbstverständlich war. Dem Wunsch nach einer „normalen“ Zukunft geben die Schülerinnen und Schüler eben- Zum Ende des Schuljahres 2020/21 und der Stiftspfarre ein selbst gemaltes Bild als falls Ausdruck. ihrer gemeinsamen Schulzeit haben die 4. Geschenk überreicht. Die Klasse war sehr Klassen der Volksschule Hermannstraße den unterschiedlich zusammengesetzt, auch Reinhard Schandl momentan nicht eingerüsteten Kirchturm be- stiegen. In luftiger Höhe und bei strahendem Sommerwetter bot sich für die Kinder, die Lehrerinnen und alle Begleitpersonen ein neuer Ausblick auf Klosterneuburg, die eige- ne Schule und das Donautal. Zum Ende des Schuljahres 2020/21 und ih- rer gemeinsamen Schulzeit hat mir eine der beiden 4. Klassen der NMS im Pfarrgebiet S e i t e 1 6 I Pf arrbri ef H erbs t 20 21
S T I F T S P FA R R E K L O S T E R N E U B U R G I P FA R R E A K T U E L L ANBETUNGSKAPELLE G E G E N WA RT D E S H E R R N Wenn Sie die Stiftskirche betreten, sehen Dank und Bitte, Wort und Sakrament – nut- gegenüber des Eingangtores die Anbetungs- zen Sie das vielfältige Angebot für Ihr per- kapelle. sönliches Glaubensleben! In den letzten Monaten haben die Tischler Reinhard Schandl des Stiftes einen alten Beichtstuhl restauriert und in der Kapelle aufgestellt. Außerdem haben sie zwei Pulte für die Bibel und das Fürbittbuch hergestellt. Die Anbetungskapelle lädt während der Öff- nungszeiten der Stiftskirche (Sommerzeit: 6:30 bis 19:00; Winterzeit: 6:30 bis 18:00) zur Eucharistischen Anbetung ein. Die geöffnete Bibel mit den Lesungen des jeweiligen Tages lädt zur Betrachtung des Wortes Gottes ein. Das Fürbittbuch lädt ein, Dank und Bitte niederzuschreiben, diese Gebetsanliegen werden monatlich beim „Gebet der Pfarre“ vorgetragen. Beichtmöglichkeit besteht jeden ersten Frei- tag im Monat von 17:00 bis 17:45 und jeden Samstag von 17:00 bis 17:45. P fa rrbri e f H e rbst 2 0 2 1 I Se i t e 1 7
S e p t e m b e r I Oktob e r I N ove mber I D ezember I 2021 S T I F T S P FA R R E K L O S T E R N E U B U R G I P FA R R E A K T U E L L ERSTKOMMUNION 2021 und für die Christen hatte dieses Wort eine ganz besondere Eigenschaft: Für sie stand jeder der fünf griechischen Buchstaben für ein Wort, das etwas mit Jesus Christus zu tun hatte: das „Ι“ stand für lesous, Jesu; „Χ“ für Christus; „Θ“ für Theou, Gottes; „Υ“ für Yios, Sohn und das „Σ“ für Soter Erlöser. Also kurz gesagt: „Jesus Christus Gottes Sohn und Erlöser“. Damit war der Fisch zu einem Geheimcode unter den Christen und zugleich zu einem kurzen Glaubensbekenntnis geworden. Brigitte Bruckner-Schuh Am Sonntag, 20. Juni feierten 21 Kinder der Stiftspfarre Klosterneuburg „endlich“ Erst- kommunion. Begleitet von ihren Klassenlehrerinnen und ihrer Religionslehrerin sowie von Familien- angehörigen feierten sie den großen Tag in der Stiftskirche. Zur Erinnerung an den Festtag erhielten die Kinder einen Fisch – er war das Erkennungs- zeichen der ersten Christen. Auf Griechisch heißt Fisch ICHTHYS. Mit griechischen Buch- staben wurde das so geschrieben: ΙΧΘΥΣ ERNTEDANKSAMMLUNG ZUGUNSTEN DES „SOZIAL.LADENS“ KLOSTERNEUBURG Die Corona-Pandemie hat uns allen deutlich bewusst gemacht, was wir wirklich zum täg- lichen guten Leben brauchen. Das mag jeder einzelne noch einmal differenzieren, aber jeder von uns braucht täglich Lebensmittel. Das Erntedankfest im Herbst wird mit Si- cherheit besonders dazu anregen, bewusst inne zu halten und Gott für all das Gute sei- ner Schöpfung zu danken. Gleichzeitig wer- den wir daran erinnert, dass die Schöpfung können sich jedoch selbst Grundnahrungs- Wenn Sie nun Lust bekommen haben uns allen Menschen gleichermaßen gegeben mittel nicht mehr leisten, deshalb werden bei dieser Aktion tatkräftig zu unterstützen, ist. Deshalb sind wir besonders am Ern- einige Pfarren in Klosterneuburg am Sams- melden Sie sich bitte unter: tedankfest dazu aufgerufen, mit anderen tag den 9. Oktober 2021 vor Supermärkten 0664/75081690 oder Menschen zu teilen und auf den nachhal- im Gewerbegebiet, haltbare Lebensmittel ulli.zeilinger@gmail.com tigen Umgang mit Lebensmitteln hinzu- sammeln und diese dem SOZIAL.LADEN weisen. Sehr viele Menschen in Österreich spenden. Ulrike Zeilinger S e i t e 1 8 I Pf arrbri ef H erbs t 20 21
S T I F T S P FA R R E K L O S T E R N E U B U R G I P FA R R E A K T U E L L SOZIALPROJEKT FIRMVORBEREITUNG 2021 Auch heuer haben sich die Firmkandida- tinnen und Firmkandidaten unserer Pfarren für ihr Sozialprojekt mit viel Engagement ein- gesetzt. Bei den „Popup Pfarrcafes“ wurden österlicher Schmuck und viele Köstlichkeiten „to Go“ gegen Spenden angeboten. Zusätz- lich haben die Jugendlichen in ihrem pri- vaten Umfeld gesammelt. Dank der vielen großzügigen Spenden konn- ten wir der Caritas 1.100,- Euro sowie einige Sachspenden übergeben. Das Geld kommt, auf Wunsch der Firm- gruppe, der mobilen Notversorgung zugute. So können zum Beispiel der Canisibus, die Notschlafstellen oder das Kältetelefon unter- stützt werden. Tamara Tesak RÜCKKEHR SECOND HAND MARKT Nach einer ungewollt langen Pause kehrt der Second Hand Markt bereits Ende September in die Stiftspfarre zurück – damit die Wartezeit nicht so lange ist. Unser Team freut sich auf viele Kunden, schöne Winterkleidung, Spiel- sachen und Bücher. Termin: 29. September bis 5. Oktober 2021 Beate Piller P fa rrbri e f H e rbst 2 0 2 1 I Se i t e 1 9
S e p t e m b e r I Oktob e r I N ove mber I D ezember I 2021 S T I F T S P FA R R E K L O S T E R N E U B U R G I P FA R R E A K T U E L L GEGEN DAS VERGESSEN B I S C H O F M I C H A E L M E M E L AU E R „Vor unserem Herrgott gibt es kein unwertes Zwischen Jänner und Oktober 2020 entstand Leben.“ Mit diesen deutlichen Worten nimmt der Spielfilm „Das Land, der Bischof und das Bischof Michael Memelauer bei seiner Silve- Böse“ von Anita Lackenberger, der laut deren sterpredigt 1941 im St. Pöltner Dom gegen Aussage eine „Botschaft gegen das Verges- das „Euthanasie“-Programm der National- sen“ sein soll. Ihr Streifen zeichnet die Lebens- sozialisten, gegen die Tötung von Menschen stationen des St. Pöltner Langzeit-Bischofs mit physischer oder psychischer Behinderung, nach, zeigt neben St. Pölten auch seinen Ge- Stellung. Die Kirche protestiere scharf und burtsort Sindelburg im Bezirk Amstetten sowie werde „niemals schweigen zur Beseitigung un- das Stiftsgymnasium in Seitenstetten. Darge- werten und unproduktiven Lebens und werde stellt wird Memelauer bei der Silvesterpredigt es immer als das bezeichnen, als was es bei von Schauspieler Johannes Seilern. allen Kulturvölkern angesehen wird“. Warum der Bischof nach dieser Predigt nicht von der „Das Land, der Bischof und das Böse“ ist Gestapo verhaftet wird, ist bis heute ein Rätsel. am Freitag 8. Oktober 2021 um 18:00 im Über viele Jahrzehnte war diese einzige Pre- Pfarrzentrum Schiefergarten zu sehen. digt, die in der damaligen „Ostmark“ die Eut- hanasie anprangerte, vergessen. Judith Rill TRAUERRAUM F Ü R A L L E T R AU E R N D E N M E N S C H E N U N S E R E R G E M E I N D E – 2 9 . 1 0 . B I S 2 . 1 1 . 2 0 2 1 „trauern - klagen - hoffen - leiden - lie- ben - lassen“ – all diese Möglichkeiten Der TrauerRaum Klosterneuburg bietet der TrauerRaum des Vereins Hospiz St. greift auf die Erfahrung der Martin, der nun erstmals im Stift Klosterneu- Kompetenzstelle Trauer, Caritas St. Pölten zurück. Wir danken burg stattfindet. für die Unterstützung! „Trauer braucht Raum. Wenn Lebensträume Foto: TrauerRaum St. Pölten unerfüllt bleiben, Beziehungen zerbrechen, der Arbeitsplatz verloren geht oder ein ge- liebter Mensch stirbt, trauern wir. Trauer ist eine natürliche Reaktion auf einen bedeu- tenden Verlust, der den Menschen in seiner Ganzheit betrifft. Dennoch ist in unserer Gesellschaft Trauer ein Tabuthema. Ein Trau- erRaum ist ein Angebot für trauernde Men- schen“, so die Kompetenzstelle Trauer. des Wasser übergeben werden. Das Knüpfen Eingang Sala terrena, Stift Klosterneuburg. Die Ausstellung „Was leid tut“ im Stift Kloster- eines weißen Bandes auf einen Olivenbaum Der TrauerRaum bietet eine ideale Möglich- neuburg bietet nun einen passenden Anlass verspricht Versöhnung, Wut und Kummer keit die Ausstellung „Was leid tut“ nachwir- in räumlicher und thematischer Nähe, dem können an der Klagemauer abgegeben wer- ken zu lassen, kann aber auch unabhängig Thema Trauer einen realen Raum zu bieten. den, das Anzünden einer Kerze bringt Licht von der Ausstellung besucht werden. Der und Hoffnung. Eintritt ist frei. Stationen für Handlungen, Der/die Besucher*in kann sich mit der Trauer Stille und Reflexion auseinandersetzen, sich einlassen, für sich Der Verein Hospiz St.Martin bietet seit 20 Im TrauerRaum gibt es Stationen zum Nach- allein, selbsttätig und in Stille. Daneben gibt Jahren mobile Hospiz- und Trauerbegleitung denken und Nachspüren. So wirkt allein die es auch die Möglichkeit zum persönlichen in Klosterneuburg an. Ab September gibt es Stille im Gewölbekeller, Texte stimmen ein, Gespräch mit einem/r ehrenamtliche/n Mit- auch das Angebot einer monatlichen, offe- symbolische bzw. rituelle Handlungen wirken arbeiter*in des Vereins Hospiz St. Martin. nen Trauergruppe. Informationen unter: auf physischer, psychischer und emotionaler www.hospiz-stmartin.at oder Ebene: Die Schwere des kühlen Steines, die TrauerRaum Klosterneuburg, 29.10.- 0664/4227905. schwere Last, kann der reinigenden Kraft 2.11.2021, 9:00-18:00 Uhr, Römerkeller Doris Zeillinger S e i t e 2 0 I Pf arrbri ef H erbs t 20 21
S T I F T S P FA R R E K L O S T E R N E U B U R G I P FA R R E A K T U E L L SOMMERFEST UND SOMMERFAHRT SENIOREN UND SENIORINNEN sam mit H. Ambros an diesem heißen Som- Wir hatten eine wunderschöne Messe vor mertag auf den Weg ins kühle Waldviertel. dem Gnadenbild, zelebriert von H. Ambros und wollten schon die Weiterfahrt antreten, Nach einer Fahrt vorbei an schmucken als wir feststellen mussten, dass Rosi fehl- Dörfern, Teichen und Nadelwäldern, den te! Sie hatte einen kleinen Schwächeanfall typischen Kennzeichen für das Waldviertel erlitten, aber wir konnten sie dank der tat- erreichten wir das seit 1693 bestehende kräftigen Hilfe unserer mitgereisten Herren Heiligtum, mitten im Hochwald gelegen. Die wohlbehalten wieder zu unserem Bus brin- Maria Schnee Wallfahrtskirche - mir seit frü- gen. Ich glaube ja, dass mit diesem kleinen hester Kindheit vertraut, da ich sie oft zum Zwischenfall unser aller Endlichkeit ganz be- wusst vor Augen geführt werden sollte. Danach ging es weiter ins Gasthaus Wagner nach Waldhausen-Obernondorf, wo wir nicht Am 29. Juni 2021 fand das Sommerfest der nur ausgezeichnete Waldviertler Schman- Seniorinnen und Senioren der Stiftspfarre, kerl verkosten durften, sondern durch das der Pfarre Höflein und Kritzendorf statt. herzerfrischende Lachen von H. Ambros an- gesteckt wurden, der fürsorglich von Tisch 2020 hatte es aufgrund der Coronapande- zu Tisch gegangen ist und unsere Anliegen mie keines gegeben. Das diesjährige Som- geduldig angehört hat. merfest war ein Sommerfest der anderen Art. Als Veranstaltung an die Bezirkshaupt- Abschließend fuhren wir zur Firma Sonnen- mannschaft Tulln angezeigt, gab es vor- tor nach Sprögnitz, wo wir eine Führung schriftsgemäß kein Buffet und auch keine durch den biologisch arbeitenden Betrieb Getränke. Trotzdem haben sich 15 Senioren machen und „Gute Laune“ Tee verkosten und Seniorinnen bei Sommerhitze über die- durften. Der angenehme Kräuterduft blieb se Veranstaltung gefreut, konnten sie doch sogar noch während der Heimfahrt in un- endlich wieder der Einsamkeit entfliehen. seren Nasen. Als wir dann in Klosterneuburg bei 36 Grad Celsius ausstiegen, kam uns Für sie gab es eine besondere Überraschung. Hochzeitstag meiner Eltern, am 5. August erst zu Bewusstsein, dass wir einen wirklich Wir konnten die Kuchlschab`n für eine mehr besucht hatte - ist von durchaus mystischem angenehmen Tag bei 25 Grad Celsius im als einstündige Veranstaltung gewinnen. Die Charakter und zeichnet sich durch beruhi- Waldviertel verbracht hatten. Darbietung der Volksmusik war auf hohem gend wirkende Stille aus, anders als in den Niveau, flott und schmissig. Wir danken bekannten Marienwallfahrtsorten. Hedy Högerbauer Franz Fuchs und seinem Ensemble auf das allerherzlichste! Die Melodien haben den Seniorinnen und Senioren ein Lächeln auf die Lippen ge- zaubert und alle sind fröhlich nach Hause gegangen. Der Seniorenclub bleibt nun bis 8. September geschlossen und wir hoffen sehr, dass die Pandemie im Herbst wieder Treffen zulässt. Die bereits für 2020 geplante Sommerfahrt mit einer Wallfahrt nach Maria Schnee bei Drosendorf und zur Firma Sonnentor fand nunmehr am 13. Juli 2021 statt. 18 Senioren und Seniorinnen der Stiftspfarre und der Pfarre Höflein machten sich gemein- P fa rrbri e f H e rbst 2 0 2 1 I Se i t e 2 1
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