Die Grünen Ausgabe November 2020

 
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Die Grünen Ausgabe November 2020
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          N ove m b e r   020
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                        2
  Ausgabe
  D i e G r ü n e N
          t e n f e l d
  Fürs
                                                                                                                    Fürstenfeld

    WIENERBERGER VERKAUF
    TRÄUME & VISIONEN

Wir Grüne, vertreten durch Harald Peindl, haben im Frühjahr gegen­     noch die Frutura-Schauwelt errichtet werden können und sich die
einen Kauf des Wienerberger-Areals gestimmt. Es schien für uns         Pläne von Stararchitekt Delugan schließlich nicht in einem Gewer-
der denkbar schlechteste Zeitpunkt, mitten in der Corona-Krise,        begebiet verwirklichen lassen.
in der immense Einnahmenverluste in allen Bereichen zu erwar-
                                                                       Eine gut durchdachte und zufriedenstellende Verkehrslösung ist
ten w­ aren, eine dermaßen hohe Investition in Hau-Ruck-Manier und
                                                                       für uns GRÜNE durch die Nähe des Friedhofes, die Gärtnerei, die
­fußend nur auf „Visionen“ von Bürgermeister Jost zu tätigen anstatt
                                                                       ­Wohnungen rund um das Gelände aus heutiger Sicht teuer und
 zu sparen und direkt in die durch den Lockdown finanziell leiden-
                                                                        schwer durchführbar.
 den Fürstenfelder*innen zu investieren.
So gesehen hätten wir jetzt für den Verkauf an die BEMA Invest         Bleibt der derzeitige Flächenwidmungsplan, ist es notwendig, ein
stimmen müssen. Doch so einfach konnten wir es uns nicht machen        Stadtentwicklungskonzept zu erstellen, das mindestens mehrere
und so haben wir seit der Präsentation von Architekt Delugan im        Monate dauert. Eine Umwidmung bis zum Bergkamm ist laut den
Grabherhaus viel überlegt und diskutiert. Wir hatten einen Termin      beiden Experten des Bauamtes unrealistisch!
bei Bürgermeister Jost, um offene Fragen beantworten zu lassen,        Wegen dieser vielen ungeklärten Sachverhalte haben wir GRÜNE
doch nach wie vor erschienen uns die Vorhaben und Pläne mehr           in der Gemeinderatssitzung vom 24.9.2020 eine Verschiebung der
als vage. Die Verkehrsregelung für so ein großes Projekt macht uns     Abstimmung vorgeschlagen. Dies wurde abgelehnt. So stimmten
Sorgen, wir hätten die Bürger*innen gerne zumindest grob über die      wir dem Verkauf aus budgetären Gründen (coronabedingte Einnah-
eventuellen Möglichkeiten informiert gesehen.                          mensverluste) zu. Vzbm. Harald Peindl bekräftigte allerdings auch,
Endgültig verwirrt haben uns nun die im Bauausschuss aufgetrete-       dass wir Grüne zwar einerseits den Investoren der BEMA Invest
nen Neuerungen. Laut Informationen im Bauausschuss informierten        GmbH und ihren Ideen bzw. Visionen die Chance zur Umsetzung
die beiden Experten DI Lechner und DI Kampus eindeutig darüber,        ­ihrer Projekte geben, andererseits aber auch die von uns problema-
dass nach der derzeitigen Flächenwidmung weder eine Therme              tischen Aspekte genauestens im Auge behalten wollen.

                                Die Grünen in Fürstenfeld
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           Fürstenfel
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Die Grünen Ausgabe November 2020
EDITORIAL

                                       MALTESER- UND
                                       SPELTENBACHER WALD
                                       EIN ZUSAMMENHANG?
                                       Viele erinnern sich sicherlich noch da-    in weiterer Folge Transportbeton
                                       ran, dass im Gemeinderatswahlkampf         zur Nahversorgung der Region
                                       die drohende Schlägerung von 18            hergestellt wird. Die Abbaufläche
Liebe Leserinnen                       Hektar Wald in Speltenbach ein wich-       wird nach Beendigung des Abbaus
                                                                                  rekultiviert und wieder aufgeforstet.
                                       tiges Thema war. Die Vorverkaufsop-
und Leser!                             tionen wurden bekannt, die Initiative      Basis des Genehmigungsverfahrens
                                       „Schützt den Speltenbacher Wald“,          war diesbezüglich ein
Gerade durch den Umgang mit dem
                                       Aktionen des Naturschutzbundes auf         Rekultivierungskonzept, das aus
Covid-19-Virus erkennen wir die
                                       dem Hauptplatz – unter anderem mit         der Abbaufläche wieder wertvollen
Bedeutung einer intakten Umwelt
                                       Prof. Gepp, und unser Widerstand           Lebensraum entstehen lässt.
und Natur. So gelingt es uns auch
                                       stoppten diesen Plan.
zu lokalen Strukturen zurückzu-                                                   Zum teilweisen Wiederauffüllen der
finden. Gemüse und Obst aus dem        Nun, so ganz hat Finanzstadtrat            Fläche wird aktuell Aushubmaterial
eigenen Garten und der Bauer um‘s      Sommer­bauer das anscheinend noch          vom Bau der S7 verwendet, daher
Eck werden wieder wichtiger. Eine      nicht verarbeitet. Er versucht einen       stammt auch der Begriff „Deponie“.
nachhaltigere Wirtschaft, eine         – nicht gerechtfertigten – Zusammen-
damit verbundene Eindämmung            hang zwischen diesem Plan und dem          Die „Bodenaushubdeponie“ ist ebenso
des Klimawandels oder auch mehr        Lehmabbau durch die Firma Wopfin-          behördlich genehmigt, es besteht eine
Lebens­sinn sind sehr positive Ef-     ger im Wald der Malteser Richtung          von der Behörde bestellte Deponie-
fekte und Chancen dieser Krise.        Bierbaum herzustellen.                     aufsicht, die quartalsweise Proben
Doch nicht alles, was passiert, fin-                                              entnimmt und analysiert, sowie eine
                                       Nach dem Motto: „Gegen die Schlä-
det unsere Zustimmung. „BETON                                                     ökologische Bauaufsicht, welche
                                       gerung des Waldes seid ihr aufgetre-
STATT WIESE“ scheint das Motto                                                    die Verfüllung und Rekultivierung
                                       ten, aber beim Lehmabbau und der
unseres Bürgermeisters zu sein.                                                   begleitet. Bei Anlieferung werden re-
                                       Deponie dort schaut ihr zu!“ versucht
Und neben immenser Verbauung,                                                     gelmäßig Rückstellproben genommen,
                                       Sommerbauer die Grüne Gemeinde-
Versiegelung und zunehmender                                                      darüber hinaus gibt es ein elektroni-
                                       ratsfraktion zu diskreditieren.
Verkehrsbelästigung haben die                                                     sches Meldesystem an die Behörde, in
Verbindungsstraße im Bereich An-       Was sind die Fakten des Lehmab-            dem jede Tonne Material dokumentiert
gerstraße, die geplanten Parkvillen    baus?                                      wird.
in der Wallstraße, Grundverkauf an     1. Wir fragten bei der Verwaltung der
Immobilienagenturen oder auch                                                     Selbstverständlich ist das ein Eingriff
                                       Malteser in Ligist nach. Sie stellte den
der Verkauf des Wienerberger                                                      in die Natur. Irgendwo muss das
                                       Kontakt zu Firma Wopfinger (Abbau­
Areals noch eines gemeinsam:                                                      Grundmaterial – der Lehm – für die
                                       berechtigung) her.
das mangelnde Informations-                                                       Herstellung von Ziegeln gewonnen
                                       2. Wir führten ein Gespräch mit Wop-       werden.
management der Gemeinde-
                                       finger in Großwilfersdorf und über-
verantwortlichen! Immer mehr
                                       zeugten uns vor Ort.                       Wir sind nach diesen Gesprächen
Fürstenfelder*innen beklagen sich
                                       3. Fazit: Der Abbau wurde im Jahr          jedoch überzeugt, dass hier unter
darüber und wir können das gut
                                       2006 von einer Fürsten­felder Firma        Einhaltung aller Auflagen verant-
nachvollziehen, da es selbst für uns
                                       auf Initiative und in Zusammenarbeit       wortungsbewusst gehandelt wird.
mühevoll ist, passende Informati-
                                       mit der Firma Wienerberger als             Somit sind die Vorwürfe gegen unsere
onen zu bekommen!
                                       Rohstoffversorgung für das Ziegel­         Haltung bezüglich des Waldes in Spel-
All das haben wir in dieser Aus­       werk behördlich genehmigt. Dieser          tenbach entkräftet.
gabe der Grünen Gemeindezeitung        unterliegt strengen Auflagen, deren
thematisiert – wir wünschen viel       Einhaltung von der Behörde in              Das „Interesse“ am Speltenbacher
Interresse bei der Lektüre.            regelmäßigen Abständen überprüft           Wald wirkt nun noch mehr vorgescho-
                Bleiben Sie gesund!    wird. Mittlerweile dient der Abbau der     ben, da kein Schüttmaterial für die S7
                      Harald Peindl    Rohstoff­versorgung des Wopfinger          gebraucht wird, sondern im Gegenteil,
                                       Kieswerkes in Großwilfers­dorf, wo         eine Deponie für das Aushub­material.

02                                           Die GrüneN Fürstenfeld
Die Grünen Ausgabe November 2020
GRÜNE THEMEN
                                                                                      Der Grund, auf dem die Straße gebaut
ANGERSTRASSE / ALTESSE                                                                wurde, ist nach dem derzeit gültigen

RÜCKBAU DER VERBINDUNGSSTRASSE                                                        Flächenwidmungsplan als Freiland bzw.
                                                                                      als Bauaufschließungsgebiet ausgewie-
                                                                                      sen. Gegen eine dauerhafte Nutzung
                                                                                      sprechen folgende Argumente:
                                                                                      »» Es müsste eine straßenrechtliche
                                                                                         Verhandlung durchgeführt werden.
                                                                                      »» Die Anrainer*innen hätten dabei
                                                                                         Parteienstellung.
                                                                                      »» Dieses Projekt würde eine weitere,
                                                                                         für uns Grüne nicht hinnehmbare,
                                                                                         Bodenversiegelung bedeuten.
                                                                                      Der Protest der Anrainer*innen for-
                                                                                      miert sich bereits und hat selbstver-
                                                                                      ständlich unsere volle Unterstützung.
                                                                                      Unsere Position ist glasklar und unver-
                                                                                      rückbar:
Während der Generalsanierung                 Die Anrainer*innen wurden jedoch nicht   Die Straße muss nach Beendigung der
der Burgauerstraße erfolgt eine              darüber informiert, es wurden Tatsa-     Bauarbeiten rückgebaut werden, eine
Umleitung des PKW-Verkehrs                   chen geschaffen: Der Mais auf dem        darüber hinausgehende Verwendung
über eine „provisorische“                    Acker wurde geschlegelt, Holzpflöcke     kommt nicht in Frage. Denn: Wo eine
Baustellenumfahrung. Diese wurde             markierten die Trasse. Transparente      Straße gebaut wird, fahren danach
zwischen der Angerstraße und der             Anrainer*inneneinbindung sieht jeden-    Autos – und genau das soll verhindert
Firma Altesse errichtet.                     falls anders aus.                        werden.

VOLKSSCHULE FÜRSTENFELD
BEAMER, IPAD & HOMEPAGE
Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer
ist als Bildung, keine Bildung.“
                         (John F. Kennedy)

Gemäß diesem Motto freuen wir uns,
im Familienausschuss durch unsere
Initiative einen Stein, die Volksschule
Fürstenfeld betreffend, ins Rollen ge-
bracht zu haben.

Noch heuer werden zwei der vier
                                             nommene Homepage wurde in Angriff        plattform für Eltern und Schüler*innen
Klassen, die bisher noch nicht mit
                                             genommen.                                notwendig ist.
Whiteboard und Projektor ausgestattet
waren, mit Beamer und jeweils einem          Die schon länger von der Gemein-         So hat sich Gemeinderätin Heike Pain-
Ipad versorgt, um das zeitgemäße Un-         de kommunizierte, aber noch nicht        sipp bereit erklärt, selbst die Ärmel­
terrichten zu erleichtern. Die anderen       umgesetzte, Gemeinschaftslösung,         hochzukrempeln und gemeinsam
beiden Klassen werden, sollte das dem        alle Schulen Fürstenfelds über die       mit drei freiwilligen engagierten
Wunsch der Lehrer*innen entsprechen,         Gemeindehomepage oder gar cities-        Lehrer*innen der VS Fürstenfeld eine
im nächsten Jahr nachfolgen. Auch            App zu präsentieren, wollte nicht mehr   Homepage zu erstellen, die dann in
die seit Jahren nicht gewartete und          abgewartet werden, da gerade in Zeiten   absehbarer Zeit im Web zu finden sein
zuletzt wegen Veraltung vom Netz ge-         wie Corona eine schnelle Informations-   wird.

                                                   Die GrüneN Fürstenfeld                                             03
GRÜNE THEMEN

 VERKAUF AN MAKLER VERHINDERT!                                                                         Wozu dann ein Makler? Zusammen

 BERGKAMM & KATZENSTEINER
                                                                                                       mit FP und SP gelang es uns dieses
                                                                                                       Mal, den Verkauf zu verhindern.
„… zur Verhinderung der weiteren                   Meinung vertrat Harald Peindl auch bei              Weitere Bauprojekte, die auf
Absiedelung und zur Ansiedlung von                 einem Verkauf an diese Firma vor rund               Ärger­und Unverständnis vieler
Jungfamilien …“‚ so heißt es im Antrag!            einem Jahr, konnte diesen aber we-                  Fürstenfelder*innen stoßen, sind
Für uns Grüne ist es nicht in Ordnung,             gen der fehlenden 2/3 Mehrheit nicht                die Parkvillen in der Wallstraße,
dass ein mit öffentlichem Geld geför-              verhindern. Bürgermeister Jost führt                über die wir, neben vielen anderen
dertes Bauland (sogen. Jungfamilien-               auch immer wieder an, wie begehrt                   Themen, ausführlich in unserer
förderung) einem Makler verkauft wird              die Baugründe am Bergkamm bzw. die                  Homepage und auf Facebook
und als Einnahmequelle dient. Diese                Katzensteiner-Gründe sind.                          berichten.

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   Künstler*innen und                              schreibe uns unter office@gruene-
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»» Instandhaltung der Schulgebäude
   und Aufstockung des Schulinventars               Verschmutzung
»» Verhinderung weiterer
   Bodenversiegelung, kein                          der Feistritz
   ‚Ausverkauf‘ Fürstenfelds
                                                   Pächter und Aufsichtspersonen des
»» Vermeidung von Plastikmüll im                   Fischerei­reviers der Feistritz beklagen
   Einflussbereich der Gemeinde                    eine zunehmende Verschmutzung des
»» Temporäre Fußgängerzone zum                     Flusses seit Beginn des Jahres. Das
   Flanieren und Einkaufen in der                  Revier beginnt oberhalb des Freibades
   Innenstadt                                      und endet bei der sog. Bagdy-
                                                                                                       Fischer*innen an der Feistritz dokumentieren
»» Ausbau des innerstädtischen                     Mühle. Die Verunreinigung erfolgt
                                                                                                       die Verschmutzung des Flusses
   Radwegenetzes                                   durch Feststoffe wie Damenbinden,
                                                   Hygieneartikel, Plastik aber auch durch             imagemäßiger Schaden für den
                                                   Tennissand und Reste von Malerfarben.               Pächter und den Tourismus in unserer
                                                   Die Sorge der Fischer*innen bezieht                 Stadt. Das Problem wurde in der letzten
                                                   sich in erster Linie auf Umweltaspekte,             Gemeinderatssitzung in einer Anfrage
                                                   doch auch wirtschaftlicher Schaden                  an Bürgermeister Jost sowie an den
                                                   kann nicht außer Acht gelassen werden.              Obmann des Ausschusses für Umwelt,
                                                   Rund 400 Fischer*innen erwerben sich                Energie und Lebensraum, GR. Jochen
                                                   Lizenzen, um hier zu fischen. Aufgrund              Freißmuth, herangetragen. Dieser
                                                   der auffälligen Verschmutzung                       hat die Anfrage an den Obmann für
                                                   erwägen nicht wenige von ihnen,                     Berg- und Naturwacht weitergeleitet.
                                                   diese Lizenzen zurückzugeben bzw.                   Alle sind gefordert, in dieser wichtigen
                                                   nicht zu verlängern. Das wäre ein                   Umweltfrage aktiv zu werden, wir
                                                   erheblicher finanzieller wie auch                   bleiben dran!

IMPRESSUM: Die Grünen Steiermark, Kaiser-Franz-Josef-Kai 70, 8010 Graz, E-Mail: steiermark@gruene.at, www.stmk.gruene.at. Herstellerin: Druckerei Khil.
Namentlich gezeichnete Texte geben die Meinung der AutorInnen wieder und müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

                                                        Die GrüneN Fürstenfeld
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