Heute eröffnet auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein die Ausstellung des Festivals NEW NOW mit einem fulminanten Programm der Digitalen Künste und ...
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PRESSEMITTEILUNG ESSEN, 17.09.21 Internationale Digitale Künste erleben: Heute eröffnet auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein die Ausstellung des Festivals NEW NOW mit einem fulminanten Programm der Digitalen Künste und einer Weltpremiere Nach drei intensiven Wochen der Produktion eröffnet heute Abend Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, die Ausstellung des Festivals für Digitale Künste NEW NOW auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein in Essen. Die NEW NOW Ausstellung zeigt unter der Künstlerischen Leitung von Jasmin Grimm, Expertin der digitalen Kunstszene und Künstlerische Leiterin der Stiftung Zollverein mit Schwerpunkt Digitale Künste, neben neuen Kunstwerken, die im Rahmen des Residenzpro- gramms entstandenen sind, auch Werke weiterer wegweisender Künstler:innen. Besucher:innen von NEW NOW erwartet in der Mischanlage der Kokerei Zollverein nicht nur ein spektakuläres Architekturdenkmal, sondern jetzt auch ein lebendiger Ort der Digitalen Künste – mit raumgreifenden Installationen, virtuellen Landschaften und performativen Skulpturen. Höhepunkt der Ausstellungseröffnung ist die Weltpremiere der Lichtinstallation „Another Moon“. Sobald es dunkel wird, zeichnen 40 Laserprojektoren, gespeist aus Sonnen- energie, einen zweiten Mond in den Himmel. Sechs Jahre lang arbeitete das koreanisch-britische Duo Kimchi and Chips an seinem virtuellen Mond. Unter anderem durch eine Förderung der RAG-Stiftung ermöglicht, erstrahlt „Another Moon“ ab heute jede Nacht über den gesamten Ausstellungszeitraum bis zum 3. Oktober 2021 und zelebriert als monumentales Signal das Ende der Steinkohle-Ära. Zahlreihe künstlerische Positionen der NEW NOW Ausstellung setzen sich mit dem industriel- len Erbe der Region auseinander. Die Residenzkünstlerin Stine Deja fragt beispielsweise mit ihrer Arbeit nach der Bedeutung von Kohle und Feuer für unser Zusammenleben und Studio Above&Below schafft virtuelle Skulpturen aus den Vermessungsdaten der Ruhr. Die Projekte der Residenzkünstler:innen werden in der Ausstellung von Arbeiten weiterer zeitgenössischer Digitalkünstler:innen ergänzt, wie „Slow Violence“ von Joanie Lemercier, die unseren Umgang mit der Umwelt thematisiert. Lemercier erkundet in seiner Werkserie die Aus- wirkungen des Übertagebaus auf den Hambacher Forst, einen der ältesten Wälder Europas. Besonders spannend sind auch die Datenmasken von The Constitute. Besucher:innen können mit diesen aktiv eine fremde Perspektive einnehmen. Die Arbeit heißt „Point of You“ und besteht aus vier Helmen mit herauslösbaren und frei beweglichen Kameraaugen, die miteinander verbunden sind. Tauscht man mit seinem Gegenüber sein Auge, sieht man die Welt des anderen und muss sich neu orientieren. Nicht zuletzt gibt es auch Kunstwerke in Virtual Reality zu erleben – darunter die Arbeit „Treehugger: Wawona“ des Kollektivs Marshmallow Laser Feast. Sie enthüllt das geheime Innenleben eines Riesenmammutbaums und hinterfragt unsere Beziehung zur Natur in Zeiten von Krise und Wandel. SEITE 1
Heute am Eröffnungsabend findet ab 21 Uhr die zweite Immersive Sound Night statt – in Zusammenarbeit mit MUTEK Montréal, Festival für digitale Kreativität und elektronische Musik. In Live-Performances treffen Musik und visuelle Kunst aufeinander. Der britische Komponist und Künstler Matthew Herbert förderte beispielsweise in Kollaboration mit dem Essener Projekt „Stone Techno“ unter Tage gesammelte Klänge, Geräusche der Gesteine und Kohleflöze der Zeche Zollverein zutage und verwebt diese zu innovativen Soundscapes, die er heute erstmals in einer Live-Performance in der Mischanlage präsentiert. Die interdisziplinäre Konferenz „Another End Is Possible“ am 18. und 19. September 2021 begleitet das Festival am Wochenende der Ausstellungseröffnung. Die Künstlerin und Afrofutu- ristin Ingrid LaFleur verschreibt sich dem „Pleasure Activism“. In ihrer Keynote widmet sie sich dem Thema Trauer und zeigt Wege in ein hoffnungsvolles „neues Jetzt“ auf. Eine weitere Keynote-Speakerin, Nelly Ben Hayoun-Stépanian, spricht über utopische Gesellschaften auf dem Mond und post-migrantische Kolonien abseits der Erde. Das vielfältige und internationale Line-Up der Konferenz, kuratiert von Vesela Stanoeva, verspricht lebendige Gesprächsrunden, interaktive Workshops und künstlerische Interventionen, die neue Denkanstöße liefern. Teil- nehmer:innen der Konferenz erleben Forschende und Künstler:innen, die über zukünftige Gesell- schaftsmodelle und alternative Gegenwartsentwürfe sprechen, und sind dazu eingeladen, mitzu- diskutieren. Wer noch tiefer in die digitale Welt eintauchen möchte, kann noch bis zum 3. Oktober 2021 die virtuelle Festivalplattform „ZECHE“ erkunden, einen postapokalyptischen Dschungel in Computerspielästhetik. Der Medienkünstler Christian Mio Loclair hat eine „Art-in-Art“- Experience erschaffen, in der zwanzig einzigartige digitale Arbeiten zu erleben sind, darunter auch neugeschaffene Werke der Residenzkünstler:innen. Die virtuelle Festivalplattform ist inter- aktiv und weltweit über das Internet zugänglich: https://web.journee.live/newnow Pressestatements: „Das NEW NOW Festival schafft im eigentlichen und übertragenen Sinne Räume für Möglich- keiten, die von den eingeladenen internationalen Künstlerinnen und Künstlern in den vergange- nen Wochen intensiv erprobt und bespielt worden sind. Die ortsspezifischen Arbeiten stellen sich den Fragen unserer Gegenwart und unterstreichen in der Zusammenschau auf Zollverein einmal mehr das kreative Potential des Ruhrgebiets als Kraftzentrum der Neuen Künste – für Nord- rhein-Westfalen und weit darüber hinaus. Die beeindruckende Installation ‚Another Moon‘ ist dabei deutliches und weithin sichtbares Zeichen für den Aufbruch des Ruhrgebiets, das sich über die Kunst neu erfunden hat.“ – Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissen- schaft des Landes Nordrhein-Westfalen „NEW NOW, das Festival der Digitalen Künste, zeigt die innovativste Form der aktuellen Kunst und wirft wie keine andere Kunstform den Blick auf die Zukunft. Insofern passt sie hervorragend nach Zollverein als Transformationsstandort der technischen Moderne von der Vergangenheit in die Zukunft. Auf der Kokerei Zollverein, wo früher Millionen Tonnen Koks, der Rohstoff der In- dustrialisierung, produziert wurden, wird nun kulturelle und geistige Energie produziert. Sinn- fälliger könnte der Transformationsprozess von Zollverein nicht gestaltet werden.“ – Prof. Heinrich Theodor Grütter, Vorstandsmitglied der Stiftung Zollverein SEITE 2
„NEW NOW ist ein Festival zur Produktion Digitaler Künste. Als erstes Festival seiner Art schafft es ein temporäres Produktionszentrum für Digitale Künste. Es erforscht so die Bedingun- gen unter denen Innovationen, Technologien und Digitale Kunst entstehen. Denn die Digitalen Künste eint heute ein Vorhaben: die Grenzen des Möglichen zu verschieben. Dieses Möglich- machen soll bei diesem neuen Festival auf Zollverein erfahrbar werden. Ein Ort wie das UNESCO-Welterbe Zollverein ist für solch eine Auseinandersetzung prädestiniert. Die ehemals größte Steinkohlezeche der Welt zeigt, wie wir unser Erbe – auch das Erbe der Kohle – in einen Auftrag umdeuten können.“ – Jasmin Grimm, Künstlerische Leitung von NEW NOW und Künstlerische Leitung der Stiftung Zollverein mit Schwerpunkt Digitale Künste Weitere Pressestatements ab Seite 4. NEW NOW im Überblick: 27. AUGUST – 03. OKTOBER 21 NEW NOW – Festival für Digitale Künste, live vor Ort auf Zollverein und virtuell in der digitalen „ZECHE“ von Christian Mio Loclair 17. SEPTEMBER 21 19 Uhr Grußworte von • Prof. Heinrich Theodor Grütter, Vorstandsmitglied der Stiftung Zollverein • Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein- Westfalen • Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen • Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied des Vorstandes der RAG-Stiftung • Jasmin Grimm, Künstlerische Leitung von NEW NOW 20 Uhr Eröffnung der Ausstellung und Weltpremiere von „Another Moon“ von Kimchi and Chips ab 21 Uhr Immersive Sound Night 17. SEPTEMBER – 03. OKTOBER 21 Außeninstallation „Another Moon“ von Kimchi and Chips – über dem Maschinenpark auf Zollverein 18. SEPTEMBER – 03. OKTOBER 21 Ausstellung der Werke der Residenzkünstler:innen und weiterer künstlerischer Positionen in der Mischanlage der Kokerei Zollverein 18. & 19. SEPTEMBER 21 „Another End Is Possible“, internationale und interdisziplinäre Konferenz SEITE 3
Das gesamte Festivalprogramm und Tickets online: newnow-festival.com NEW NOW Festival für Digitale Künste mit: Aka Alaska • Francis Annagu • Aquarian • Alex Augier • Cibelle Cavalli Bastos • Juliette Bibasse • Bryndís Björnsdóttir (Dísa) • Alejandra Bottinelli Wolleter • Francis Patrick Brady • Danielle Brathwaite- Shirley • Johanna Bruckner • Sougwen Chung • Andrew Copolov • Stine Deja • Anastasija Delidova • Andrea Familari • Einar Fehrholz • Lena Fiedler • Moritz Frischkorn • Robert Folger • T. Gowdy • Jorge Guevara • Ellie Hain • Orit Halpern • Nelly Ben Hayoun-Stépanian • Matthew Herbert • Naoto Hieda • Thomas Jenkins • Julia Kaganskiy • Rilla Khaled • Kimchi and Chips • David Koh • Ingrid LaFleur • Claudius Lazzeroni • Joanie Lemer- cier • Christian Mio Loclair • Gretta Louw • Maotik • Marshmallow Laser Feast • Brian McKenna • Kasia Molga • Joana Moll • Moving Target Collective • OKTA Collective • Michela Pelusio • Petluv • Heather Phillipson • Portrait XO • Savyasachi Anju Prabir • Gabriela Procha- zka • Johanna Schmeer • Anika Schwarzlose • Pam Scorzin • Carlos Serrano • Shan Shan • Am- ber Jae Slooten • Noémie Soula • Vesela Stanoeva • Studio Above&Below • MengXuan Sun • TeZ • The Constitute • Julijonas Urbonas • Julia Vergazova & Nikolay Ulyanov • Maarten Vos • u. a. Ergänzende Pressestatements: „Die Welt befindet sich an einem Wendepunkt. Einerseits werden im Zuge eines nahezu unauf- haltsamen ökologischen und wirtschaftlichen Zusammenbruchs, der mit gesellschaftlichen Span- nungen einhergeht, apokalyptische Szenen ausgelöst. Andererseits ergeben sich vor dem Hinter- grund des technologischen Fortschritts utopische Realitäten. Mittelpunkt dieser Entwicklung: der Mensch in seiner vorherrschenden Position. Doch wir glauben: Another End Is Possible! Wir laden ein zu einer Konferenz, die den Wandel der Zeit hinterfragt, das Hier und Jetzt neu definiert und Perspektiven ergründet, die abseits konventioneller Wege verlaufen. Wir wollen uns auf die Suche begeben nach neuen Narrativen für eine zukunftsfähige Multispezies-Gesell- schaft, die das mögliche Ende der Welt als Neuanfang begreift und aktivistische Praktiken in Kunst und Design ins Zentrum eines gemeinschaftlichen Engagements zu mehr Verantwortung, Toleranz und Achtsamkeit rückt.” – Vesela Stanoeva, Programmleitung Konferenz „Der Mond ist eine Reflektion unserer physischen Realität. Er wird seit langem für Zwecke der Landwirtschaft, Religion, Fiktion und Kriegsführung genutzt. Er reflektiert unsere physische Realität, weil er die einzige Landmasse ist, die für uns real außerhalb unseres eigenen Lebens- raums sichtbar ist. Er zeigt uns, dass unsere Erde nichts anderes ist als eine Kugel, die sich alleine durch das Weltall bewegt und Tag und Nacht erlebt, wenn der Schatten der Sonne um sie herum fällt. In ‚Another Moon‘ erlebt das Publikum eine zweite Reflektion unserer Realität, die sich eher auf unsere nicht-stoffliche Welt bezieht. Dieser zweite Mond entstand aus unseren Kommunikationstechnologien und dem Metaversum, das sich aus ihnen entwickelt hat. Sein Ziel ist es, unsere instinktive Wahrnehmung des physischen Raums zu destabilisieren und eine neue Haltung gegenüber unserer neuen digitalen Realität wachzurufen.“ – Kimchi and Chips, Künstler:innenduo von „Another Moon“ SEITE 4
„Ich liebe die Möglichkeit, an einem solch dramatischen Ort mit so viel Geschichte zu arbeiten, während ich von inspirierenden Künstler:innen umgeben bin. Nach einer langen Zeit, in der ich in meinem Atelier festsaß, freue ich mich darauf, einen neuen Raum physisch zu erleben und neue Perspektiven zu gewinnen! Die Mischanlage auf Zollverein löst bei mir eine Reihe von inte- ressanten Gefühlen aus. Es ist einer der schönsten Räume, in denen ich je gewesen bin, und ich fühle mich von der Architektur völlig in den Bann gezogen. Aber gleichzeitig spürt man, dass dieser Raum nicht für die Menschen gebaut wurde, um eine, gemütliche‘ Zeit zu verbringen. Es war für mich unmöglich, den Raum nicht in die Arbeit einzubeziehen, die ich gerade entwickle, deshalb nutze ich die Strukturen des Gebäudes direkt, um mein neues Werk zu, rahmen‘.“ – Stine Deja, NEW NOW Residenzkünstlerin „Auf Zollverein zu sein ist wie ein Wechsel von Raum und Zeit. Ich habe das Gefühl, in eine Ver- gangenheit versetzt worden zu sein, die ich nicht erlebt habe. Es ist ein Ort, der die Psyche durchdringt, und ich habe mich fremd und destabilisiert und neugierig gefühlt. Und wenn ich diese temporäre Zone mit all den anderen Versionen teile, die in meinen Künstlerkolleg:innen vor sich gehen – die kollektive Hirnaktivität – dann ist das so, als ob die Zeit schnell vergeht und wir Fantasie tanken. Wir mobilisieren neue Phantome.“ – Heather Phillipson, NEW NOW Residenzkünstlerin Veranstalter: Danke an unsere Partner: Projektbezogener Pressekontakt Pressekontakt Magdalena Heinrich Irmela Wrogemann ARTPRESS - Ute Weingarten Kommunikationsleitung NEW NOW heinrich.artpress@uteweingarten.de presse@newnow-festival.com T: +49 (0) 30 48 49 63 50 T: +49 (0) 151 207 659 24 M: +49 (0) 151 19113571 artpress-uteweingarten.de SEITE 5
Über NEW NOW Das Festival NEW NOW macht Digitale Künste erfahrbar und findet vom 27. August bis zum 03. Oktober 2021 erstmalig auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein statt. Wegweisende zeit- genössische Künstler:innen entwickeln vor Ort neue Arbeiten zu drängenden Themen unserer Zeit und Teilnehmer:innen erleben Kunst in Entstehung. Das Industriedenkmal Zollverein verwandelt sich in ein offenes und temporäres Produktionszentrum für Digitale Künste. NEW NOW ist ein Projekt der Stiftung Zollverein. Das Festival für Digitale Künste wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und ist ein Ankerprojekt der Initiative „Neue Künste Ruhr“. Künstlerische Leitung: Jasmin Grimm. Über die Stiftung Zollverein Die gemeinnützige Stiftung Zollverein hat neben der Förderung von Kultur und Denkmalpflege die zentrale Aufgabe, die Bestandsgebäude und Anlagen des UNESCO-Welterbes Zeche und Kokerei denkmalgerecht zu erhalten, zu sichern und für eine künftige Nutzung zu entwickeln. Der einstige industrielle Hochleistungskomplex Zollverein mit dem berühmten Doppelbock- Fördergerüst ist ein Monument des Industriezeitalters, symbolträchtiges Beispiel für den tief- greifenden Wandel im Ruhrgebiet und Leuchtturm erfolgreicher Erneuerung. Zollverein gilt als die „schönste Zeche der Welt“ und ist seit 2001 UNESCO-Welterbe. Mit über 1,5 Mio. Besucher:innen jährlich ist Zollverein die größte Touristenattraktion im Ruhrgebiet und mit 150 Unternehmen aus der Kreativ- und Innovationswirtschaft ein wachsender Wirtschaftsstandort. SEITE 6
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