Die Kunst der Sterndeuter - Spektrum der Wissenschaft

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Die Kunst der Sterndeuter - Spektrum der Wissenschaft
psychologie ı Astrologie

        Die Kunst der Sterndeuter
        Astrologen sind nicht in der Lage, aus zwei Horoskopen das richtige für ihr Gegenüber
        heraus­zufinden. Warum nur sind dann so viele Menschen überzeugt davon, dass ihre Aussagen
        irgendwie doch stimmen?

        von edgar wunder
Visum
Die Kunst der Sterndeuter - Spektrum der Wissenschaft
P    rägen die Sterne unseren Charakter? Ent-
                                       scheiden sie gar täglich über unser Schick-
                                  sal? Wer solche Fragen weit von sich weist, stellt
                                  sich vielleicht stattdessen diese: Wie kommt es,
                                  dass drei von vier Deutschen zumindest spora-
                                  disch ihr Horoskop in einer Zeitung oder Zeit-
                                  schrift lesen, 15 Prozent sogar regelmäßig?
                                  Rund jeder zweite davon hat sogar den Ein-
                                  druck, die Horoskope träfen wenigstens manch-
                                  mal zu, und immerhin mehr als jeder vierte
                                  richtet sich zuweilen nach den Tipps der Astro-
                                  logen – so die Ergebnisse einer repräsentativen
                                  Umfrage des Instituts für Demoskopie in Al-
                                  lensbach aus dem Jahr 2001.
                                     Klar: Die meisten Horoskope-Leser wollen
                                  eigentlich nur unterhalten werden, wie knapp
                                  60 Prozent der G&G-Leser angeben, die in den
                                  vergangenen zwei Monaten an einer Internet-
                                  Umfrage teilnahmen. Aber selbst in dieser eher
                                  wissenschaftlich orientierten Klientel erhofft
                                  sich jeder zehnte der 464 Befragten Rat und
                                  Hilfe für sein Leben oder will mehr über sich
                                  selbst oder andere erfahren. Zwölf Prozent
                                  glauben nach eigenem Bekunden, dass die
                                  »Sternzeichen« etwas über Menschen aussa-
                                  gen; weitere 24 Prozent halten es zumindest für
                                  möglich.
                                     Das populäre Zeitungshoroskop beruht auf
                                  einem denkbar einfachen Schema: Alle Men-
Die Sonne steht im »Löwen«        schen werden gemäß ihrem Geburtsdatum
Das Ziffernblatt der Uhr an der   zwölf Tierkreiszeichen zugeordnet. Ein weit ver-
»Zytglogge«, einem Glocken-       breiteter Irrtum besagt, dass die landläufig als
turm in Bern (Schweiz), bietet    »Sternzeichen« bezeichneten Kategorien in ir-
versierten Betrachtern astrono-   gendeiner Weise mit den Sternbildern am Him-
mische und astrologische          mel zusammenhängen. Unter Fachleuten wird
Informationen.                    der populäre Begriff aber vermieden, denn die
                                  Tierkreiszeichen entsprechen heute schlicht
                                  bestimmten Zeiträumen im Kalender und be-
                                  ruhen auf einer rein geometrischen Aufteilung
                                  des Himmels in zwölf Sektoren – völlig unab-

                                                                                17
Die Kunst der Sterndeuter - Spektrum der Wissenschaft
hängig von den Sternbildern am Firmament,            keitspsychologe Martin Reuter von der Uni­-
                                 deren Namen sie allein aus historischen Grün-        versität Bonn und seine dänischen Kollegen
                                 den tragen.                                          Peter Hartmann und Helmuth Nyborg von der
                                    Von einer bloßen Einteilung in zwölf Tier-        Universität Århus 2005 in den Daten von 15 000
                                 kreiszeichen, die vermeintlich zwölf Persön-         Personen nach Zusammenhängen zwischen
                                 lichkeitstypen entsprechen, halten die meisten       Tierkreiszeichen und Charakter – ohne Erfolg.
                                 Astrologen jedoch selbst wenig. Vielmehr er-         Zahlreiche weitere empirische Studien kom-
                                 stellen sie individuelle Horoskope exakt für die     men zu dem gleichen Ergebnis: Menschen mit
                                 Geburtsminute und den Geburtsort eines Men-          verschiedenen »Sternzeichen« unterscheiden
                                 schen (siehe Kasten unten). Dennoch beziehen         sich nicht systematisch in ihrer Persönlichkeit.
                                 sich die Erfahrungen der meisten Menschen
                                 zunächst einmal nur auf die populäre Zwölfer-        Stütze für den Rationalismus?
                                 Typologie. Mittlerweile liegen zahlreiche Stu­       Warum glauben trotzdem viele an die populär-
                                 dien vor, die zeigen, wie Horoskope als Lebens-      astrologische Typologie? Wissenschaftlich ori-
                                 hilfe und Sinnstifter »funktionieren« oder zu-       entierten Menschen erscheint das in der Regel
                                 mindest den verblüffenden Eindruck hervor-           irrational. Doch so einfach ist es nicht. Die Psy-
                                 rufen, dass sie in irgendeiner Weise zutreffen.      chologin Hannelore Seelmann-Holzmann fand
                                    Wissenschaftler sollten daher astrologische       schon vor 20 Jahren in ihrer Doktorarbeit an
                                 Thesen – auch wenn sie unplausibel erscheinen        der Universität Erlangen-Nürnberg heraus, dass
                                 mögen – nicht von vornherein ablehnen, son-          die Astrologie für viele Menschen die Funktion
                                 dern kritisch prüfen. So suchten der Persönlich-     eines »Subsinnsystems des Rationalismus« hat.

Kleine Einführung in die Astrologie

Ein Horoskop entsteht                                                hang bestehen? Darüber sind sich selbst Astrologen nicht einig.
Wie arbeiten Astrologen des 21. Jahrhunderts? Zunächst einmal        Götter oder Dämonen brächten so ihren Willen zum Ausdruck,
geben sie die Geburtsdaten einer Person in ein Computerpro­          lautete der historisch früheste Begründungsversuch. Doch als un­
gramm ein, das daraufhin eine komplexe Anordnung verschie­           sere Vorfahren circa 500 v. Chr. lernten, die Planetenbahnen auf
dener mythologischer Symbole erstellt, das so genannte Horos­        viele Jahrhunderte hinaus zu berechnen, verlor dieser Ansatz an
kop. Diese Anordnung beruht auf einer recht eigenwilligen            Plausibilität. Stattdessen vermutete man nun kausale Einflüsse
Projektion der Planetenpositionen am Firmament auf ein Blatt Pa­     der Gestirne. Aber auch diese Theorie erschien mit dem Erkennt­
pier. Die Himmelskörper an sich, ihre Kraftfelder oder Entfernung    nisfortschritt der Naturwissenschaften immer unwahrschein­
sind dabei für Astrologen uninteressant. Die meisten von ihnen       licher. Astrologen retteten sich in die Annahme, es bestünden
 B nicht in der Lage, auch nur die wichtigsten Sternbilder am
sind                                                                 zwar keine »Einflüsse« der Gestirne, wohl aber symbolische »Ana­
Nachthimmel zu identifizieren, denn die astrologische Symbol­        logien« – in dem Sinn, dass etwas lediglich analog sowohl »oben«
welt hat fast überhaupt nichts mit dem von Astronomen er­            (am Firmament) als auch »unten« (auf der Erde) geschehe, weil
forschten Universum zu tun.                                          überall eine bestimmte »Qualität der Zeit« herrsche. Nachdem
   Das Metier der Astrologen ist das »Ausdeuten« des Horoskops:      empirische Studien gezeigt hatten, dass solche analogen Zusam­
das Kombinieren des mythologischen Gehalts der Symbole, da­          menhänge nicht bestehen, beriefen sich Astrologen auf den »ar­
runter mindestens neun Planeten, zwölf Tierkreiszeichen, zwölf       chetypischen« Gehalt des Symbolsystems als Produkt der mensch­
»Häuser« (symbolische Felder, eines davon der so genannte As­        lichen Kulturgeschichte.
zendent), zahlreiche »Aspekte« (Winkelbeziehungen zwischen               2002 befragte Edgar Wunder 135 repräsentativ ausgewählte
den Symboleinheiten), sodass sich daraus ein irgendwie sinnvoll      deutsche Astrologen, welche Erklärung sie für ihre eigenen Evidenz­
erscheinendes Bild ergibt. Ein einheitliches, von allen Astrologen   erlebnisse mit Horoskopen favorisieren. Unter ihnen nannten
anerkanntes Deutungssystem gibt es nicht – es geht nach »Intui­
tion«. Jedenfalls kommen verschiedene Astrologen auf Grund der­      43    Prozent       Analogien,
selben Geburtsdaten üblicherweise zu ganz unterschiedlichen, ja      18    Prozent       Einflüsse der Gestirne,
gegensätzlichen Aussagen.                                            12    Prozent       psychologische Mechanismen,
                                                                     11    Prozent       archetypische Symbole,
Weltanschauliche Grundlagen                                          10    Prozent       hellseherische Fähigkeiten,
Warum soll zwischen den Stellungen der Planeten und dem Cha­           3   Prozent       bloße Zufälle und
rakter oder Schicksal von Menschen überhaupt ein Zusammen­            2    Prozent       das Wirken von Göttern und Dämonen.

18                                                                                                                           G&G 3_2008
Die Kunst der Sterndeuter - Spektrum der Wissenschaft
Jungfrau             Waage
                                                  22./23. 8. – 22./23. 9.          22./23. 9. – 23. 10.
                                                                                                                                         Himmlische Buchmalerei
                                                                                                                                         Diese Miniatur des Tierkreises
                                  Löwe                                                                                                   fertigte der italienische Karto-
                                                                                                             Skorpion
                  22./23. 7. – 22./23. 8.
AKG Berlin

                                                                                                             23. 10. – 22. 11.           graf Giovanni Battista Agnese
                                                                                                                                         (um 1500 – 1564) etwa 1550 an.
                                                                                                                                         Die hier angegebenen, schwan-
                                                                                                                                         kenden Datumsgrenzen berück-
                                                                                                                                         sichtigen, dass ein Sonnenjahr
                 Krebs
                                                                                                                                         nicht genau 365 Tage lang ist.
             20./21. 6. –
               22./23. 7.                                                                                                  Schütze
                                                                                                                           22. 11.– 21./22. 12.

             Zwillinge                                                                                                                    Die Tricks
             20. /21. 5. –                                                                                                                der Profis
              20. /21. 6.                                                                                               Steinbock
                                                                                                                        21. /22. 12. –
                                                                                                                        20. 1.            Wie gelingt es Zeitungs­
                                                                                                                                          astrologen, dass sich so
                                                                                                                                          viele Leser in ihren Kurz­
                                                                                                                                          texten wiederfinden? Die
                               Stier                                                                      Wassermann                      Germanistin Katja Furth­
              19. /20. 4. – 20./21. 5.                                                                    20. 1. – 18./19. 2.             mann identifizierte 2006
                                                                                                                                          in ihrer Doktorarbeit
                                                                                                                                          sieben sprachliche Kunst­
                                                               Widder           Fische
                                                                                                                                          griffe:
                                                20. /21. 3. – 19./20. 4.        18./19. 2. – 20./21. 3.

                                                                                                                                          1. erschöpfende Themen­
                   Das bedeutet: Astrologieanhänger sehen kei-                 Für die astrologische Praxis ist offenbar ent-                 präsentation, zum
                   nen Widerspruch zu naturwissenschaftlich ori-            scheidend, dass die Anhänger ihre Sicht der                       Beispiel indem Gegen­
                   entierten Sinn- und Weltdeutungssystemen,                Dinge nicht als einen Glauben, sondern als                        sätze verbunden werden
                   im Gegenteil: Zusätzliche astrologische Über-            Erfahrungswert ansehen. Diese subjektive Er-                  2. Gebrauch abstrakter
                   zeugungen lassen ihnen eine ansonsten ratio-             fahrung von Stimmigkeit, das so genannte Evi-                     Begriffe wie Chance,
                   nale Sicht der Welt überhaupt erst plausibel er-         denzerlebnis, kann sich auf das eigene Horos-                     Problem ...
                   scheinen.                                                kop oder das ihnen bekannter Personen bezie-                  3. relative und mehrdeu­
                       Weil die Astrologie keine dogmatisch vorge-          hen, auf Prognosen oder die Charakterisierung                     tige Formulierungen
                   gebene Lehre darstellt, die von einer Institution        einer Persönlichkeit, auf den Sinn des Lebens                 4. Integration zeitloser
                   wie etwa einer Kirche festgelegt würde, kann             oder auch auf praktische Alltagsfragen. Darü-                      Wahrheiten
                   der Einzelne sie individuell an seine Weltan-            ber hinaus unterscheiden sich Evidenzerleb-                   5. Anschaulichkeit durch
                   schauung anpassen. Wie ich 2002 in einer Um-             nisse darin, wie sie wahrgenommen und erlebt                      bildhafte Formulie­
                   frage unter 135 deutschen Astrologen herausge-           werden. Während sie für manche Menschen ge-                       rungen
                   funden habe, glauben selbst unter den »Profis«           wöhnliche Alltagserfahrungen darstellen, schil-               6. astrologisches Fach­
                   nur noch 18 Prozent an einen Einfluss der Ster-          dern ehemalige Astrologie-Skeptiker mitunter                       vokabular
                   ne (siehe Kasten links). Einige Astrologen spre-         dramatische »Bekehrungserlebnisse«.                           7. Inszenierung von Nähe
                   chen sogar offen von der Astrologie als einer               Wie erklären sich Forscher solche Stimmig-                     und emotionaler Beteili­
                   »nützlichen Fiktion« für Beratungsgespräche.             keitserfahrungen? Zunächst einmal sind sie                        gung
                   Anstatt sich angesichts empirischer Befunde in           kein Ausdruck von Leichtgläubigkeit oder gar                          Furthmann, K.: Die Sterne
                   Ausreden zu flüchten – »Die Sterne machen ge-            Einbildung. Seit Beginn der 1990er Jahre hat der                lügen nicht. Göttingen: Vanden-
                                                                                                                                                    hoeck & Ruprecht 2006.
                   neigt, sie zwingen nicht« –, forderte der Münch-         australische Psychologe Harvey Irwin von der
                   ner Astrologe Christopher Weidner 2002 in der            University of New England in Armidale anhand
                   »Zeitschrift für Anomalistik« gar eine pragma-           verschiedener Untersuchungen belegt, dass As-
                   tische Neukonzeption der Astrologie: Sie müs-            trologieanhänger genauso intelligent, kritisch
                   se nicht objektiv »wahr« sein, um von ihren An-          und psychisch »normal« sind wie andere Men-
                   hängern als hilfreich erlebt zu werden.                  schen auch, im Durchschnitt aber etwas krea-

                   www.gehirn-und-geist.de                                                                                                                              19
Die Kunst der Sterndeuter - Spektrum der Wissenschaft
tiver. Nahezu jeder, der Horoskope halbwegs         von 0 (trifft gar nicht zu) bis 5 (trifft genau zu)
                                     unvoreingenommen studiert, kann demnach             bewerten. Erstaunlicherweise lag der Durch-
                                     eine solche Übereinstimmung zwischen Horo­          schnitt bei 4,2 – auch als Forer und nach ihm
                                     skop und eigener Erfahrung erleben. Wie ich         viele andere Forscher den Test noch einmal
ökonomische                          in einer 2002 veröffentlichten Studie mit 1700      mit neuen Versuchspersonen wiederholte. Die
aSpekte                              Versuchspersonen nachgewiesen habe, ist fast        höchste Zustimmung erhielten vage, allgemein
                                     allen, die Astrologie ablehnen, gemeinsam,          gehaltene oder mehrdeutige Aussagen, wie »Sie
Deutsche Astrologen                  dass sie sich niemals näher mit der Materie         neigen zu Selbstkritik« oder »Manchmal haben
verdienen insgesamt knapp            be­schäftigt haben. Bei denjenigen aber, die        Sie ernste Zweifel, ob Sie die richtige Entschei-
30 Millionen Euro im Jahr.           schon einmal tiefer hineingeschnuppert haben,       dung ge­troffen haben«. Solchen »Auswertun-
Das lässt sich aus Erhe­             liegt meist ein auf Erfahrungen begründeter         gen« stimmten 97 Prozent der Probanden zu!
bungen des Deutschen                 Glaube vor.                                             Nach Forer zeigten auch andere Wissen-
Astrologen-Verbands aus                                                                  schaftler, dass Menschen so genannten Bar-
dem Jahr 2000 hochrech­              Wie im Zirkus: für jeden etwas                      num-Aussagen umso stärker zustimmen, je
nen – aktuellere Daten gibt          Viele Evidenzerlebnisse lassen sich jedoch          mehr sie an Astrologie glauben, je positiver die
es nicht. Die etwa 5000              leicht erklären. Der australische Astrologie­       gelesenen Beschreibungen sind und je genauer
deutschen Astrologen                 forscher Geoffrey Dean führt in einer Über-         sie zuvor ihr Geburtsdatum angeben mussten –
erwirtschaften im Durch­             sichtsarbeit von 1998 gut drei Dutzend psy­         übrigens auch dann, wenn ihnen bewusst ist,
schnitt nur etwa ein Sechs­          chologische Mechanismen auf, deren Wirkung          dass die Aussagen sehr allgemein formuliert
tel ihrer Einkünfte durch            bei Horoskopen belegt ist. Das in diesem Zu-        sind. Der Wiener Psychologe Andreas Hergovich
astrologische Tätigkeiten            sammenhang am häufigsten diskutierte Phä-           schlussfolgerte aus solchen Experimenten, dass
und gehen meist einem                nomen ist der Barnum-Effekt. Er erhielt seinen      wir Barnum-Aussagen auf beliebige konkrete
anderen Hauptberuf nach.             Namen von dem US-amerikanischen Zirkus­             Eigenschaften oder Ereignisse beziehen und
              Wunder, E.: Religion   direktor Phineas T. Barnum (1810 – 1891), der       dabei sogar widersprüchliche Aussagen mitei­
       in der postkonfessionellen
          Gesellschaft. Stuttgart:   sich gerühmt haben soll, mit seinem Programm        nander in Einklang bringen können. Somit wäre
       Franz Steiner Verlag 2005.    »ein bisschen für jeden« zu bieten.                 es unserer Spezies auch möglich, jedes belie-
                                         Der kalifornische Psychologe Bertram R.         bige Horoskop als irgendwie persönlich zutref-
                                     Forer hat diesen Effekt 1948 das erste Mal un-      fend wahrzunehmen.
                                     tersucht. Er ließ seine Studenten einen Persön-         Ein weiterer Mechanismus, der Evidenzer-
                                     lichkeitstest beantworten, aber an Stelle der an-   lebnisse hervorruft, ist die so genannte Pseudo-
                                     gekündigten individuellen Auswertung gab er         individualisierung. Der US-amerikanische Psy-
                                     allen denselben Text, den er aus Zeitungshoros-     chologe Rick Snyder von der University of Kan-
                                     kopen zusammengesetzt hatte. Die Studenten          sas in Lawrence gab bereits 1973 drei Gruppen
                                     sollten ihre »Gutachten« nun auf einer Skala        von Versuchspersonen identische astrologische

Astrologie heute
Die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Vergessenheit geratene              In Ostdeutschland existiert Astrologie fast ausschließlich in
Beschäftigung mit Horoskopen erlebte seit Anfang der 1980er           Form von Zeitungshoroskopen und anderen Formen medialer
bis in die späten 1990er Jahre einen kometenhaften Wiederauf­         Unterhaltung; anders als im Westen gibt es dort kaum praktizie­
stieg. In nur 15 Jahren verzehnfachte sich die Zahl der in West­      rende Astrologen. In einer repräsentativen Erhebung im Rahmen
deutschland tätigen professionellen Astrologen auf rund 5000.         des International Social Survey Programme, einem länderüber­
Seitdem ist sie wieder leicht rückläufig – zugenommen hat je­         greifenden akademischen Umfrageprogramm, stimmen 1998
doch die Vermarktung der Astrologie im Privatfernsehen.               rund 41 Prozent der West-, aber nur 24 Prozent der Ostdeutschen
    In den kommenden Jahren wird die Zahl der Astrologiean­           der Aussage zu, »das Sternzeichen bzw. das Geburtsdatum eines
hänger voraussichtlich weiter sinken, denn der Boom der Astro­        Menschen [habe] einen Einfluss auf den Verlauf seines Lebens«.
logie beruhte weniger auf einem Einstellungswandel als auf                Dieses West-Ost-Gefälle könnte darauf beruhen, dass Ost­
einem Generationswechsel: Ende der 1970er Jahre standen ihr           deutsche auch weniger religiös sind – ein Erbe der DDR-Zeit –,
die Älteren skeptischer gegenüber als die Jüngeren. Inzwischen        und religiöse Menschen eher an Astrologie glauben. Deshalb
hat sich dieser altersstrukturelle Effekt umgekehrt, weil die heu­    kann die Astrologie auch nicht, wie häufig geschehen, als Ersatz­
tigen Jugendlichen die Astrologie häufiger ablehnen als ihre          religion bezeichnet werden, denn empirisch gesehen ergänzt sie
Großeltern.                                                           den religiösen Glauben.

20                                                                                                                               G&G 3_2008
UMFRAGE: Was G&G-Leser von Horoskopen halten
   Glauben Sie,                                                           Ferdinand Reindl (55), St. Pantaleon, Österreich: Astrologie ist für
   dass Sternzeichen etwas über Menschen aussagen?                        mich reiner Aberglaube, kann jedoch bei Menschen, die an sie
                                                                          glauben (wie jeder Glaube), einen Placeboeffekt hervorrufen.
                                           weiß nicht
                nein                        4,5 % (21)
58,8 % (273 Stimmen)                                     keine Angabe     Richard Pragner (55), Neumarkt/Oberpfalz: An einen (direkten) Ein­
                                                              1,3 % (6)   fluss von Himmelskörpern glaube ich überhaupt nicht. Jedoch ver­
                                                                          mute ich einen Einfluss über die Jahreszeit, in der man geboren
                                                                          wird. Da das erste Lebensjahr sehr prägend ist, vermute ich hier
                                                                          auch einen Einfluss auf den Charakter. Dann müssten allerdings
                                                                          »Nord- und Südhalbkugel-Horoskope« um ein halbes Jahr gegen­
                                                                          einander verschoben sein.

                                                                          Dazu antwortet G&G-Autor Edgar Wunder:
                                                                          Es gibt bereits Hunderte von Studien, die nicht nur sorgfältig nach
                                                                          einem Zusammenhang von Persönlichkeitsunterschieden mit
                                                                  ja      Tierkreiszeichen, sondern auch mit den Jahreszeiten gesucht ha­
                                                         11,9 % (55)
                       vielleicht/ein wenig                               ben. Aber keiner ist es gelungen, eine solche Beziehung statistisch
                                23,5 % (109)                              nachzuweisen. Die Jahreszeiten-Hypothese mag also für sich ge­
                                                                          nommen oder auch als Argument für die Bedeutung der Tierkreis­
   Mehr Ergebnisse: www.gehirn-und-geist.de/lesermeinung                  zeichen plausibel klingen – sie ist empirisch gesehen trotzdem
                                                                          falsch.
   Einzelstimmen                                                              Nachgewiesen ist dagegen, dass zwischen der Jahreszeit der
   Wolfgang Heidrich (67), Darmstadt: Für mich ist Astrologie Realität,   Geburt und dem Risiko, an Schizophrenie zu erkranken, ein Zu­
   so wie eine Uhr oder ein Kalender. Aus ihnen kann man das zu er­       sammenhang besteht: Wer auf der Nordhalbkugel zwischen Feb­
   wartende Tageslicht oder die zu erwartenden jahreszeitlichen Qua­      ruar und April zur Welt kam, ist offenbar häufiger betroffen. In der
   litäten ablesen. Ein Horoskop ist da nicht anders. Es gibt Hinweise    südlichen Hemisphäre fällt dieser Zusammenhang – übertragen
   auf bestimmte energetische Konstellationen zu einem bestimmten         auf die dortigen Jahreszeiten – anscheinend deutlich schwächer
   Zeitpunkt. In nächster Zukunft werden wir in der Lage sein, diese      aus. Weitere Befunde deuten darauf hin, dass Frühjahrsgeborene
   energetischen Konstellationen und Einflüsse auf die Natur und auf      häufiger Suizid begehen und Herbstgeborene häufiger an Panik­
   den Menschen zu messen und zu bewerten. Wissenschaftlich!              attacken leiden als der Bevölkerungsdurchschnitt.

   Texte, die vermeintlich ihren Charakter be-           ter ein Horoskop präsentiert wird, desto höher
   schrieben. Der ersten Gruppe erläuterte er zu-        das Stimmigkeitsempfinden.                             Reine
   vor, es handle sich um eine allgemeine Persön-            Ein drittes Phänomen, das Horoskope für            Frauen­sache?
   lichkeitsbeschreibung, die auf jeden zutreffen        Leser überzeugend erscheinen lässt, ist der
   könnte. Einer zweiten Gruppe berichtete er, der       fun­damentale Attributionsfehler. Darunter             87 Prozent der deutschen
   Text basiere auf einer astrologischen Deutung         ver­stehen Psychologen die Tendenz, die Ursa-          Frauen lesen manchmal ein
   ihres Geburtsjahrs und Geburtsmonats, und             chen für ein Verhalten eher in stabilen Eigen-         Horoskop in der Presse – aber
   den Teilnehmern der dritten Gruppe, dies sei          schaften einer Person als in veränderlichen            nur 66 Prozent der Männer.
   ein individuell für jeden erstelltes Horoskop zu      Umwelt­bedingungen zu suchen. Auf die Astro-           Unter den Leserinnen
   seinem exakten Geburtsdatum. Obwohl alle              logie übertragen bedeutet das: In bestimmten           orientieren sich 37 Prozent
   Teilnehmer den gleichen Text erhielten, unter-        Situa­tionen verhält sich jeder Mensch zurück-         auch im Alltag manchmal an
   schieden sie sich deutlich in ihren Urteilen:         haltend, beharrlich oder gefühlsreich – bezie-         den Tipps, während das nur
   Gruppe 1 schätzte ihn im Mittel als weder son-        hungsweise wie ein im Tierkreis­zeichen »Fisch«,       22 Prozent der männlichen
   derlich zutreffend noch unzutreffend ein;             »Stier« oder »Krebs« Geborener. Wenn sich              Leser zugeben.
   Gruppe 2 lag dazwischen. Gruppe 3 fand diesel-        aber ein »Stier« situationsbedingt beharrlich                  Institut für Demoskopie in
   ben Aussagen jedoch gut bis sehr gut zutref-          zeigt, wird ein Anhänger der Astrologie das                               Allensbach, 2001

   fend. Das bedeutet: Je (pseudo-)individualisier-      gern mit dem »Sternzeichen« begründen –

   www.gehirn-und-geist.de                                                                                                                    21
Geschichte der Astrologie

2. Jahrtausend         5. Jahrhundert       um Christi            um 1000                1453                  16. Jahrhundert
v. Chr.                v. Chr.              Geburt                Griechisch-ara­        Mit der Erfindung     Das neue helio­
Babylonische           Der Himmelskreis     Astrologie ist im     bische Sterndeu­       des Buchdrucks        zentrische Weltbild
Priester notieren      wird nach zwölf      Römischen Reich       tung dringt ins        verbreiten sich       kann die Astrologie
Bewegungen der         Fixsternbildern      groß in Mode.         christliche Abend­     auch astrologische    nicht erschüttern;
Sterne auf Keil­       in zwölf Teile                             land vor.              Schriften rasant.     Pestarzt Nostrada­
schrifttafeln und      geteilt, die Tier­                                                                      mus verfasst seine
deuten ihre Stel­      kreiszeichen.                                                                           berühmten Prophe­
lungen als gött­                                                                                               zeiungen.
liche Zeichen, zum
Beispiel für Ernte
oder Krieg.

                                 ohne zu bedenken, dass viele andere Menschen      Freiheitsliebe und Idealismus und nicht etwa
                                 in der gleichen Situation ähnlich gehandelt       nach typischen Eigenschaften eines Steinbocks
                                 hätten.                                           wie zum Beispiel Pflichtbewusstsein und Ge-
Cold reading                         Wenn wir eine Behauptung überprüfen, ten-     duld. Dabei wären wir in diesem Fall mit hoher
(»kaltes Lesen«)                 dieren wir außerdem meist dazu, nach einer        Wahrscheinlichkeit ebenfalls fündig geworden!
                                 Bestätigung zu suchen. Nur selten bemühen         Hinzu kommt, dass wir dazu neigen, entspre-
Mit dieser Technik wird ein      wir uns darum, eine These zu widerlegen. Das      chend unseren Erwartungen oder Überzeu-
Gegenüber anhand von             liegt in der Natur des Menschen und macht         gungen selektiv wahrzunehmen. Astrologie­
Mimik, Gestik, Kleidung und      Wissenschaft zu etwas Besonderem. Wenn nun        anhänger registrieren daher häufiger korrekte
Verhalten eingeschätzt           der fundamentale Attribuierungsfehler und         als falsche Aussagen und erinnern sich später
(»gelesen«), ohne dass es        diese Verifizierungsfalle zusammenwirken,         auch besser an sie.
irgendetwas sagen muss. So       kommt es beim Lesen eines Horoskops fast
können Astrologen anhand         zwangsläufig zu einem Evidenzerleben – und        Sind wir alle ein bisschen Mörder?
von feinen Reaktionen ihrer      das nicht nur, wenn man ohnehin schon daran       1997 begleitete ich als wissenschaftlicher Be­
Klienten zu relativ konkreten    glaubt. Wenn uns eine astrologische Charakter-    rater ein von mir vorgeschlagenes Experiment
Aussagen gelangen und            deutung vorliegt, suchen wir nach entspre-        des WDR-Fernsehmagazins »Quarks & Co«:
falsche Vermutungen noch         chenden Verhaltensweisen – und meinen diese       Über eine Zeitungsannonce warben wir mehr
schnell relativieren.            auch zu finden, obwohl sich Menschen anderer      als 200 Versuchspersonen für ein »astrolo-
                                 Tierkreiszeichen in einer ähnlichen Lage viel-    gisches Forschungsprojekt« an. Alle Teilneh-
                                 leicht ebenso verhalten hätten. Wissen wir bei-   mer erhielten dasselbe Horoskop, mit der In­
                                 spielsweise, dass ein Kollege im Zeichen des      formation, es sei persönlich für sie angefertigt
                                 Wassermanns geboren ist, suchen wir bei ihm       worden. Drei Viertel von ihnen fühlten sich
                                 nach wassermanntypischen Eigenschaften wie        durch das Horoskop gut beschrieben – dabei
                                                                                   war es doch für den 1879 geborenen 24-fachen
                                                                                   Mörder Friedrich Haarmann erstellt worden!
                                                                                   Ein vergleichbares Experiment hatte schon
                                                                                   der Franzose Michel Gauquelin in den 1950er
                                                                                   Jahren mit dem Horoskop eines französi-
                                                                                   schen Massenmörders und einem ähnlichen
                                                                                   Ergebnis durchgeführt.
                                                                                      Experimente dieses Typs widerlegen aller-
                                                                                   dings nicht die Annahmen der Astrologie, denn
                                                                                   dazu wäre zu prüfen, ob Horoskope zu den kor-
                                                                                   rekten Geburtsdaten der Probanden nicht zu
                                                                                   noch intensiveren Evidenzerlebnissen geführt
                                                                                   hätten. Immerhin: Die Untersuchungen bele-
                                                                                   gen eindrücklich, dass Evidenzerlebnisse nicht
                                                                                   ausreichen, um astrologische Thesen zu bele-
                                                                                   gen, denn sie können auch sehr leicht durch
                                                                                   falsche Horoskope erzeugt werden.

22                                                                                                                      G&G 3_2008
18. Jahrhundert            1824                         1930                           20. Jahrhundert              1996
Im Zuge der Aufklärung     Mit »The Straggling          Im Londoner »Sunday            Die moderne Astrologie       Der Freiburger Psycho­
verliert die Astrologie    Astrologer« (etwa: »Der      Express« erscheint das         erlebt eine »Psychologi­     loge und Astrologe
an Bedeutung.              umherstreifende              erste individuelle             sierung«: weg von            Peter Niehenke begrün­
                           Astrologe«) erscheint in     Zeitungshoroskop.              Ereignisprognosen, hin       det eine Tradition
                           England die erste                                           zu so genannten              halbjährlich stattfin­
                           astrologische Wochen­                                       Charakterdeutungen.          dender »Forschungs­
                           zeitschrift.                                                                             symposien«, bei denen
                                                                                                                    Astrologen und Kritiker

                                                                                                                                                     Frédéric Droués / Fotolia
                                                                                                                    wissenschaftliche
                                                                                                                    Studien zur Astrologie
                                                                                                                    diskutieren.

    Die Wahrscheinlichkeit, mit der gewisse Aus-      den vorher alles fragen konnten, was sie woll-
sagen ohnehin zutreffen, wird zudem meist             ten – mit Ausnahme des Geburtstags. Umge-
unterschätzt. Als ich Anfang der 1990er Jahre         kehrt gelang es auch den Versuchspersonen
in Nürnberg an einer Podiumsdiskussion teil-          nicht zu bestimmen, welche von zwei astrolo-
nahm, meinte eine Astrologin zu mir, sie »spü-        gischen Deutungen für ihr eigenes Geburtsda-
re« in meinem (ihr unbekannten) Horoskop              tum erstellt worden war.
»eine besondere Merkur-Betonung«. Auf die                Das bestätigen auch andere Untersuchun-                  Literaturtipps
Nachfrage, wie dies in meinem Horoskop zum            gen, darunter solche, die Astrologen selbst kon-            Hergovich, A.: Die Psycholo-
Ausdruck kommen könnte, erhielt ich die Ant-          zipiert und durchgeführt haben. Der Australier              gie der Astrologie. Bern: Hu-
wort: Sonne, Aszendent oder Mond könnten im           Geoffrey Dean, der auf Grund ernüchternder                  ber 2005.
Zwilling oder in der Jungfrau stehen, die ja bei-     Befunde seine astrologische Tätigkeit aufgab,               Kritik der Astrologie aus natur­
de vom Merkur beherrscht werden. Oder der             analysierte bis heute mehr als 50 vergleichbare             wissenschaftlicher und empi­
Merkur selbst stehe in diesen Zeichen, am As-         Zuordnungsstudien. Sein Fazit: Seine Exkolle-               rischer Sicht
zendenten oder am Medium Coeli, der Him-              gen können ein Horoskop, das anhand exakter                 Koch, D.: Kritik der astrolo-
melsmitte, oder bilde einen wichtigen Aspekt          Geburtsdaten erstellt wurde, einem Persönlich-              gischen Vernunft. Frankfurt/
mit einem anderen Planeten (siehe Kasten auf          keitsprofil oder einer Fallgeschichte nicht bes-            Main: Verlag der Häretischen
S. 18). Der Astrologin war vermutlich nicht klar,     ser zuordnen als ein Zufallsgenerator.                      Blätter 2003.
dass die Wahrscheinlichkeit für irgendeine die-          Dabei hatten sich Astrologen in der Hoff-                Eine Antwort der Astrologen
ser vielen Möglichkeiten in einem Horoskop            nung auf wissenschaftliche Anerkennung lan-                 auf ihre Kritiker
beliebigen Datums schon bei weit über 80 Pro-         ge auf einen Ausspruch berufen, der dem                     Wunder, E. (Hg.): Thesen und
zent liegt. Die Zahl der Deutungselemente in          Schweizer Psychoanalytiker Carl Gustav Jung                 Argumente zur Astrologie.
einem komplexen Horoskop ist derart groß,             (1875 – 1961) zugeschrieben wird: »Die moderne              Gesellschaft für Anomalistik,
dass sich letztlich aus jedem Horoskop jeder          Astrologie nähert sich mehr und mehr der Psy-               Sandhausen, 2007.
Charakterzug herauslesen lässt.                       chologie und klopft bereits vernehmlich an die              18 Astrologen und ihre Kritiker
    Aber lassen sich wirklich alle astrologischen     Tore der Universitäten!« Tatsächlich scheint es             unternehmen den Versuch
Evidenzerlebnisse restlos auf psychologische          umgekehrt zu sein: Die akademische Psycholo-                eines konstruktiven Dialogs.
Mechanismen zurückführen? Um dies zu über-            gie klopft an die Tore der Astrologie – wenn
prüfen, haben Forscher Horoskope mit rich-            auch in einem ganz anderen Sinn, als sich die               Weblinks
tigen und falschen Geburtsdaten systematisch          Astrologen dies erhofft hatten. Ÿ                           www.anomalistik.de/abg_
verglichen. Führen beide zu gleichermaßen in-                                                                     astrologie.shtml
tensiven und häufigen Evidenzerlebnissen,             Edgar Wunder ist Dozent für Sozialgeografie an der          Arbeitskreis Astrologie der
dann kann deren Auftreten nichts mit dem Ge-          Universität Heidelberg. In seiner Dissertation »Reli­       Gesellschaft für Anomalistik
burtsdatum und dem Stand der Gestirne zu              gion in der postkonfessionellen Gesellschaft« hat er        www.astrology-and-science.
tun haben. Genau das ergaben zahlreiche Un-           unter anderem die Astrologie aus sozialwissenschaft­        com
tersuchungen, darunter eine von 2003, zu der          licher Perspektive untersucht.                              Wissenschaftliche      Studien
ich 26 Astrologen und 1700 Versuchspersonen                                                                       zur Astrologie
eingeladen hatte. Die Astrologen waren nicht in            www.gehirn-und-geist.de/audio                          www.dav-astrologie.de
der Lage herauszufinden, welches von zwei                                                                         Deutscher       Astrologen-Ver-
möglichen Geburtsdaten das richtige für eine          MEHR ZUM THEMA PARAPSYCHOLOGIE                              band
bestimmte Person war, obwohl sie die Proban-          G&G 3/2007, S. 30

                      
www.gehirn-und-geist.de                                                                                                                          23
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