BASTIAN BOSSE KERSTIN BORCHARDT THOMAS RITTERBUSCH - SONDER AUSGABE - BRW AG
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
„Die Börse ist kein Säbelzahntige Kerstin Borchardt, Bastian Bosse und Thomas Ritterbusch, Vorstände der BRW Finanz AG FOTO: Holger Isermann
SONDERAUSGABE 3 V Vor elf Jahren, am 15. September 2008, rauschen sämtliche Aktienkurse an der Wallstreet in den Keller. Der Tag wird als Schwarzer Montag in die Geschichte eingehen, denn der Zusammenbruch er“ der Investmentbank Lehman Brothers löst weltweit eine Lawine aus und zieht andere Institute mit in den Abgrund. Washington Mutual, die größte Spar- kasse der USA, bricht zusammen, Island steht vor einem Staatsbankrott und die Hypo Real Estate muss mit Milliarden- krediten vor dem Untergang bewahrt werden. Mitte Oktober beschließt die Bundesregierung das teuerste Gesetz der deutschen Geschichte: Einen Ret- tungsschirm für Banken in Höhe von knapp 500 Milliarden Euro. Inmitten dieser Krise liegt die Geburts- stunde der BRW Finanz AG. „Ich dachte: Meine Güte, die Welt geht gerade unter und du hast deinen sicheren Hafen ver- lassen“, erinnert sich Thomas Ritter- busch, einer der drei Vorstände. Doch die Geschäftsidee einer transparenten und unabhängigen Vermögensverwal- tung auf Honorarbasis geht auf, denn die Menschen suchen gerade in dieser Zeit Beratung, Nähe und Finanzpro- dukte, die man erklären und auch ver- stehen kann. Heute betreut die BRW Finanz AG mit der Zentrale am Wilhelmitorwall und einem Büro in Hannover 933 Kunden – darunter Privatleute, aber auch Kir- chen, Verbände und Stiftungen. Das Anlagenvolumen beträgt eine halbe Mil- liarde Euro – Tendenz stark wachsend. Das liegt auch an der Wirtschaftswo- che. Das Magazin hat die Braunschwei- ger jüngst zu den besten Vermögensver- waltern Deutschlands gekürt – noch vor Branchenschwergewichten wie Beren- berg oder Flossbach von Storch. So viel Aufmerksamkeit hilft bei den ambitio- nierten Wachstumsplänen, betonen die drei Vorstände Kerstin Borchardt, Tho- mas Ritterbusch und Bastian Bosse beim Titelinterview über eine wohlhabende wie hanseatische Region, die andau- ernde Niedrigzinsphase und ein Leben im Börsenzyklus ... VON HOLGER ISERMANN & STEPHANIE LINK
4 SONDERAUSGABE Wann haben Sie das letzte Mal an Geld ging das Geschäftsmodell auf einmal auf: hab ich mich schon irgendwann gefragt, ob gedacht? Beratung, Nähe zulassen und einfordern, ich mich morgens noch entspannt im Spiegel Bosse: Jetzt gerade, als Sie gefragt haben gemeinsam Krisen bewältigen – das ist anschauen kann. Die Überlegung war, etwas (lacht). Honorarberatung. ganz anderes zu machen, aber dann lief mir der Ritterbusch über den Weg (lacht). Stehen Sie morgens auf und das Thema Wo haben Sie damals angefangen? spielt sofort eine Rolle? Ritterbusch: Am Eiermarkt. Wie haben ehemalige Kollegen auf das Borchardt: Ja klar, immer. Borchardt: Es gab drei kleine Büros. Bespre- Angebot der Honorarberatung reagiert? Ritterbusch: Wir gehen mit dem Dow Jones chungen fanden im Kopierraum statt, das Ritterbusch: Was die Kollegen dazu sagen, um 22 Uhr ins Bett und wachen in schwie- war der einzige Ort, wo man mal vertraulich war uns immer egal. Für uns war nur wich- rigen Börsenphasen nachts um 4 Uhr mit sprechen konnte. Alles war ziemlich eng und tig, dass wir lediglich einer Seite dienen, dem Nikkei wieder auf. Wir fühlen uns ver- begrenzt. nämlich dem Kunden. Wir mussten den Inte- antwortlich – rund um die Uhr. Ritterbusch: Gründerlaune halt. Wir hatten ressenskonflikt auflösen. Das geht nur mit Borchardt: Und beim Zähneputzen gibt’s noch kein Geld verdient und mussten spa- Honorarberatung. den DAX (lacht). ren. An dieser Stelle sei auch gesagt, dass wir den damaligen und heutigen Aktionä- Auf Ihrer Internetseite bezeichnen Sie Hat sich die Taktzeit der Börse ein Stück ren unserer Gesellschaft, ohne die diese Honorarberatung als transparent und weit auf Ihr Leben übertragen? Geschichte niemals möglich gewesen wäre, unabhängig – ist provisionsbasiertes Bosse: Ja, aber nicht negativ. Das beeinflusst unendlich danken. Sie haben uns unsere Arbeiten automatisch das Gegenteil? uns nicht oder hält uns von den schönen zweite Lebens- und Berufschance ermög- Borchardt: Wenn Sie sich in einer Bank bera- Dingen des Lebens ab – vielmehr sind das licht. Das werden wir nicht vergessen. ten lassen, bekommen Sie in der Regel bank- die schönen Dinge. Das machen wir gerne, nahe Produkte angeboten. Niemand ver- es macht uns Spaß. Wir schauen auch nicht Herr Bosse, warum haben Sie damals in weist auf die eines Mitbewerbers. Damit ist jede Sekunde auf die Aktienkurse, sondern diesem bescheidenen Umfeld angeheuert? man schon einmal nicht unabhängig. Außer- achten speziell noch einmal darauf, wenn die Bosse: Ich bin ein Volksbank-Gewächs und dem wird ein Bänker die Produkte verkau- US-Börsen schließen. habe nach Ausbildung und Studium 2000 fen, an denen er am meisten verdient. Das ist dort angefangen, genau in der Krise, als der ganz normal, denn die Leute sind aufgrund Würden Sie sagen, dass Geld in der Gesell- neue Markt implodierte. Damals habe ich für der Zielvorgaben so sozialisiert. schaft über- oder unterschätzt ist? mich das Thema Wertpapiere erkannt und Ritterbusch: Man wird nicht glücklicher, in der Folge immer weiter zur Reife geführt. Warum machen die Menschen mit? wenn man mehr Geld hat, aber es macht Gereizt hat mich die Möglichkeit der Ein- Borchardt: Man lernt von Kindesbeinen an, unabhängiger. bringung meiner eigenen Überzeugung. dass man mit dem Geld zur Bank geht. Viel- Borchardt: Letzten Endes definiert das auch leicht dann noch zum Finanzberater, den jeder in seinem Kämmerlein unterschiedlich. Kann man sagen, dass Sie alle drei zu jeder in seinem Bekanntenkreis hat. Die Wir betreuen Kunden mit zweistelligen Mil- einem bestimmten Zeitpunkt mit der Vermittler, die reine Produktverkäufer über lionenvermögen, dann aber auch Kunden, damaligen Branche und dem Umgang mit mehrere Sparten sind. Eine fundierte, allum- die uns ihr gesamtes Erspartes, vorgesehen den Kunden gebrochen haben? fassende Beratung finden sie eher selten vor. für die Rente, anvertrauen. Jeder hat gegen- Borchardt: Bei mir war das schon so. über seinem Vermögen eine andere Emotion. Wir hatten ab 2005 in der Nord LB ein unglaubliches Personalabbaupro- Wie würden Sie Ihre beschreiben? gramm und mussten unseren Borchardt: Zahlen sind für mich nicht wich- Bereich von 40 Mitarbeitern auf tig – wir müssen das voneinander lösen. Viel 21 reduzieren, aber alle Pro- wichtiger ist die übertragene Verantwortung zesse blieben gleich. Wir für jemanden, der uns die Betreuung seines mussten als Führungs- gesamten Vermögens anvertraut. kräfte jeden Tag die Bosse: Es wird Alltag. Aber es gibt auch Mitarbeiter ein- immer mal wieder Extreme aus der Ver- peitschen – grö- gangenheit, die dazu führen, dass solche ßer, höher, Begrifflichkeiten hinterfragt oder neu defi- weiter. Da niert werden. Beispielsweise die Finanz- krise 2008. Vorher hat sich niemand Gedan- ken gemacht, was der Unterschied zwischen Bargeld und Buchgeld ist … 2008 ist ein gutes Stichwort. Damals – mitten in der Krise – haben Sie Ihr Unternehmen gegründet. Wie sahen die Anfänge aus? FOTOS: Holger Isermann, Stephanie Link, Wikimedia Ritterbusch: Die Lizenz wurde am 1. Januar 2009 scharf geschaltet. Ich kann mich noch genau daran erinnern. Wir hatten Mitte März 2008 bei der Nord LB gekündigt und die Finanzmarktkrise kam dann Ende 2008. Damals ging es uns sehr schlecht. Ich dachte: Meine Güte, die Welt geht gerade unter und du hast deinen sicheren Hafen verlassen. Wann kam die Hoffnung? Ritterbusch: Als wir gelernt haben, dass auch die Kunden Anlehnung suchten. Thomas Ritterbusch ist der „Außenminister“ im Das war ein tolles Gefühl. Denn damit Unternehmen und für den Vertrieb zuständig.
5 Wer kann sich Honorarberatung leisten? Nehmen wir an, ich komme mit 20.000 Euro zu Ihnen … Bosse: Dann heißen wir Sie „Herzlich willkommen“. Ritterbusch: Aber wir sind damit nicht kos- tendeckend, das muss man auch ehrlich sagen. An diesem Mandat machen wir einen Verlust. Borchardt: Es ist untypisch, sofort viel Ver- trauen übertragen zu bekommen. Die Regel ist, dass die Kunden klein beginnen und dann über die Zeit aufstocken. Wir investie- ren gern in Menschen und Beziehungen. Sie schicken trotzdem niemanden weg? Ritterbusch: Nein. Bosse: Wir wissen ja, wo wir ihn sonst hin- schicken und werden unserer Verantwor- tung nicht gerecht. Wenn wir uns als inte- graler Bestandteil einer Region betrachten, können wir nicht Nein sagen. Als sozialen Akt sollten wir das jetzt aber nicht missverstehen, oder? Ritterbusch: Wir machen das in der Tat nicht ganz ohne Hintergedanken. Denn dieser Kunde hat auch fünf Nachbarn. Wir möchten höhere Marktanteile, also investie- ren wir. Honorarberatung bleibt also ein exklusi- ves Modell für Vermögende? Ritterbusch: Wir haben jetzt eine halbe Mil- liarde Volumen, das ernährt uns und damit können wir es uns leisten, in der Breite zu beraten. Sonst wäre es schwierig. Wie einzigartig sind Sie mit dieser Größe, der Überzeugung und Ausrichtung deutschlandweit? Bosse: Im Register sind deutschlandweit nur 19 Honorarberater eingetragen. Da ist keiner vergleichbar. Ritterbusch: Quirin ist der Größte, dann kommen wir … Bosse: … aber wir machen es inhaltlich anders. Inwiefern? Bosse: Wir tragen keinen Bauchkasten an Produkten vor uns her oder lassen Wild- wuchs zu. Wir investieren bei BMW und jeder Kunde, der Ja zur Aktie sagt, hat dann BMW in seinem Portfolio. Die damit ent- standenen schlanken, aber zielgerichteten Strukturen, haben wir so am Markt selten gesehen. Ritterbusch: Im vermögensverwaltenden Mit der Pleite der US-amerikanischen Investmentbank Lehman Bereich gibt es 450 Lizenzen, aber nur zehn Brothers begann am 15. September 2008 eine weltweite Finanzkrise. Prozent haben ein eigenes Research. Wir haben eins, weil wir nur das machen wollen, Bosse: Hundertprozentig. Lieber verspre- Bosse: Wir haben ja auch eine Vergangen- was wir verstehen und nur das dann auch chen wir weniger, halten das dann aber heit. Jeder von uns hat 20, 30 oder mehr erklären können. auch. Und wir sagen auch mal Nein, wenn Jahre Erfahrung in der Branche. Wir ken- ein Kunde mehr erwartet. nen diese Produkte, können sie ande- Auf Ihrer Internetseite stehen folgende Borchardt: Nehmen Sie das Thema Zertifi- ren erklären und uns selbst einbilden, wir Sätze: „Niemals werden wir im vermeint- kate. Da blickt niemand wirklich durch und haben sie verstanden. Und dann kommt die lichen Kundeninteresse spekulieren. Was so etwas machen wir nicht. Wir sind „back Finanzmarktkrise und alles Verständnis ist wir nicht verstehen, unterlassen wir. Was to the roots“ gegangen und sagen „Aktien, dahin. Das ist ganz oft der Fall bei struktu- wir nicht verständlich machen können, Anleihe und Liquidität“. Nichts Verpacktes … rierten Finanzprodukten. Wir wollen hand- bieten wir nicht an.“ Wie ernst meinen Sie Ritterbusch: … und keine Wetten auf lungsfähig bleiben und deshalb sind wir es damit? irgendetwas. nur in liquiditätsnahen Produktwelten
6 SONDERAUSGABE „Unsere Aufgabe ist es nicht, irgendeinen Markt zu schlagen, sondern eher etwas Pastorales – nämlich, sich mit dem Kunden zusammenzusetzen, zu schauen, wie weit der Anlagenhorizont ist und ihn davor zu bewahren, zwischendurch auf den Verkaufsknopf zu drücken.“ Impressum Herausgeber BZV Medienhaus GmbH · Verlag Joh. Heinr. Meyer GmbH, Hintern Brüdern 23, 38100 Braunschweig · Telefon (0531) 39 00 0 · www.jhm-verlag.de Geschäftsführung Trixi Kersten, Claas Schmedtje, Michael Wüller · Redaktion Dr. Holger Isermann (verantwortlich), Stephanie Link · Leiter Herstellung Marco Schneider Layout Chris Collet, Katrin Groß, Anastasia Schneider · Titelfoto Holger Isermann · Anzeigen Michael Heuchert (verantwortlich) Druck FLYERALARM GmbH, Alfred-Nobel-Str. 18, 97080 Würzburg
8 SONDERAUSGABE unterwegs. Sale und alle rennen rein. An der Börse steht 30 Prozent Sale und alle rennen raus. Das ist Was halten Sie von Kryptowährungen? Quatsch. Wenn ich einen echten Wert mit Bosse: Es ist gut, dass es sie gibt. Wir haben einem Preisabschlag kaufen kann, warum aber bislang noch nicht investiert, weil die kaufe ich ihn dann nicht? Kryptowährung, die wir als nachhaltig erachten, noch nicht geboren ist. Momentan Also mehr Freude über fallende Kurse? ist das im Wesentlichen Spekulation, aber Bosse: Freude nein, aber auch keine Angst. man kann prognostizieren, dass eine Tech- Ritterbusch: Wir sind achtsam, wenn die nologie, die auf Blockchain aufbaut, grund- Kurse fallen. Denn wir haben in der Regel sätzlich in der Lage wäre, den Weg in die vorgesorgt und Liquidität gebildet. Aktuell Zukunft zu bereiten, wenn das Thema Ener- sind wir mit 60 Prozent Invest unterwegs. gieeffizienz anders gedacht wird. Beispielsweise hat es in den letzten zwei Tagen kleinere Ausschläge gegeben. Das hat Wie geht es der Weltwirtschaft derzeit? uns nicht beeindruckt. Wir haben gekauft. Bosse: Wirtschaft ist nie einfach und eine Antizyklisch. Makroprognose der Wirtschaft weltweit Bosse: Ich kann natürlich täglich auf die unmöglich. Jeder hat seine Meinung, aber Wirtschaftspresse und den Preis blicken. die Güte von Prognosen macht sich erst im Aber das macht die Leute wirklich verrückt. Nachhinein fest. Schauen Sie auf die Finanz- Ist der DAX überhaupt ein guter Gradmes- marktkrise. Die hat niemand prognostiziert. ser für die Entwicklung eines Aktienmark- tes? Wir meinen nicht. „Wir gehen mit dem Dow Welche Aussage trauen Sie sich zu? Ritterbusch: Angekommen ist ein Kunde bei Jones um 22 Uhr ins Bett ... Bosse: Wir schauen immer aus Sicht eines uns nach anderthalb Jahren. Dann haben Langfristinvestors auf ein mögliches Invest- wir viele Börsenphasen gemeinsam durch- ment. Wir beschäftigen uns nicht mit kurz- lebt und aufgeklärt. Das lässt uns alle ruhi- fristigen Stimmungen am Markt und Charts, ger schlafen. sondern blicken auf Unternehmen wie z. B. Apple, weil wir das Produkt greifen können. Sie investieren in BMW, warum nicht in Volkswagen? Brexit, Italien, China und die USA – Wirt- Bosse: Weil wir nur machen, was wir schaft und Weltpolitik sind gegenwärtig verstehen. besonders eng miteinander verzahnt: Ritterbusch: Und weil unsere Kunden hier Müssen gute Börsenanalysten auch ein in der Region VW ohnehin indirekt schon im Stück weit Politikversteher sein? Portfolio haben, wenn sie dort arbeiten oder Ritterbusch: Wir versuchen, Politik kom- Belegschaftsaktien halten. plett auszublenden. Politische Börsen haben kurze Beine. Insofern wird es immer Peaks Ist das die diplomatische Antwort? geben. Wenn Nordkorea einen Knopf drückt, Ritterbusch: Am Ende ist es so: Wir sind alle gibt es Bewegungen an den Börsen, das hat VW-Fans und sie werden ihre Probleme auch aber nichts mit einem Fundamentalinvest- meistern. Als Fundamental-Investoren müs- ment in Apple oder Coca Cola zu tun. Der sen wir aber auch hier – trotz Nachbarschaft Konsum wird sich nicht namenhaft verän- – einen Wert-Preis-Vergleich durchführen. ... und wachen in schwieri- dern. Der Preis geht runter, der Wert bleibt. Und im Fall VW hat der Markt bereits das gen Börsenphasen nachts Überstehen der Krise eingepreist. um 4 Uhr mit dem Nikkei Aber wenn das so einfach ist, dann müsste wieder auf“, betont Thomas ich ja nicht zu Ihnen kommen, sondern Und andere Gesellschaften? Ritterbusch im Interview. könnte direkt bei Apple investieren … Bosse: Schauen Sie auf die Deutsche Bank. Ritterbusch: Das ist richtig. Diese Bilanz versteht niemand, inklusive Bosse: Es wäre vor 20 Jahren genau die des Vorstandes. Bei außerbilanziellen Risi- richtige Entscheidung gewesen, Apple zu ken in Billionenhöhe, die den Bundeshaus- kaufen. Nur das mediale Getöse oder per- halt um ein Vielfaches übertreffen, kann nie- sönliche Lebensentwicklungen hätten mit mand sagen, ob das gut geht. Das sehen Sie Sicherheit dazu geführt, dass Sie irgend- im Übrigen am aktuellen Börsenkurs … wann verkauft hätten. Dann wieder reinzu- Ritterbusch: Für uns ist auch unverständ- kommen ist schwierig. Unsere Aufgabe ist es lich, wie es überhaupt dazu kommen konnte. nicht, irgendeinen Markt zu schlagen, son- Würden bankverantwortliche Manager, ähn- dern eher etwas Pastorales – nämlich, sich lich wie wir Selbständige, mit allem haften, mit dem Kunden zusammenzusetzen, zu was sie besitzen, würde es diese Auswüchse schauen, wie weit der Anlagenhorizont ist nicht geben. und ihn davor zu bewahren, zwischendurch auf den Verkaufsknopf zu drücken. Wie sehr hat Diesel-Gate die Menschen hier in der Region verunsichert? Brauchen erfolgreiche Anleger Augen- Bosse: Die Menschen drücken Volkswagen klappen und Ohrenstöpsel? stark die Daumen und wenn wir ehrlich sind, Bosse: Ja, das ist tief in unserer DNA veran- setzt der Konzern gerade sehr viel auf eine kert. Angst bedeutet Flucht. Nur heute müs- Karte. Wenn sie zwischen 40 und 45 Milliar- sen wir keine Angst mehr haben, es besteht den Euro in die E-Mobilität investieren, muss „Und beim Zähneputzen gar keine richtige Gefahrensituation. Die das am Ende auch gut gehen. gibt’s den DAX“, scherzt Börse ist kein Säbelzahntiger. Vorstandskollegin Kerstin Ritterbusch: Es gibt noch ein anderes Phä- Stecken wir eigentlich noch in einer Borchardt. nomen. Im Einzelhandel steht 30 Prozent Niedrigzinsphase oder ist es ein
SONDERAUSGABE 9 Dauerzustand? Kerstin Borchardt wirkt im Unternehmen Ritterbusch: Das ist eine schwierige Frage. eher nach innen. „Und ich verpacke alles Wir rechnen ganz fest mit steigenden Zin- BaFin- und Bundesbankgerecht, organisiere sen. Darauf stellen wir uns seit Jahren ein, Regularien und Verträge mit den Kunden.“ aber sie kommen nicht. Dabei wäre es drin- gend nötig, damit es den Geschäftsbanken über die Fristentransformation wieder bes- ser geht. Können sich die Staaten höhere Zinsen überhaupt leisten? Ritterbusch: Ganz klar: Ja. Das wird zwar in der Presse nicht geschrieben, weil es keine Story ist, aber: Vor zehn Jahren lagen die Zinsen in Italien zwischen sechs und sieben Prozent. Inzwischen sind sie auf 2,5 Prozent gefallen und Italien hat jedes Jahr die Fällig- keiten für bis zu 20 Jahre neu festgemacht. Das heißt, die vergangenen zehn Jahre hat Italien genutzt, um das Niedrigzinstal für sich und die eigenen Schulden in Höhe von 2,3 Billionen Euro einzuloggen. Wenn die Zin- Bosse: sen jetzt wieder steigen sollten, hat das nicht Rezession sofort Auswirkungen. schreibt sich leicht, aber Was wären denn die mittelfristigen Folgen formal reden wir einer Erhöhung? lediglich von zwei Bosse: Ein Prozent Anstieg würde sechs aufeinanderfolgen- Basispunkte bedeuten – 0,06 Prozent mehr den Quartalen mit nega- Zinslast auf alles. tivem Wachstum. Das sagt Ritterbusch: Wenn Italien sich disziplinie- erst einmal nichts über die Güte ren und den entgangenen Zinsaufwand jetzt einer Rezession aus. Zum Glück mal tilgen würde, könnten sie sogar massiv schauen wir auch nicht mehr nur Schulden abbauen. Aber danach sieht es auf Deutschland, sondern auf die Welt. aktuell nicht aus. Die Mär, die machen es Wenn Volkswagen seine Gewinne in den nicht, weil die Staaten es nicht bezahlen kön- vergangenen Jahren nur auf Grundlage der gemeint. Unser Fokus hat sich einfach in den nen, ist Quatsch. regionalen Nachfrage in Europa hätte erzie- letzten Jahren verschoben und Vergleiche len können, dann würde es uns heute mit- mit der Volksbank oder der Braunschweigi- Was sind dann die Gründe? nichten so gut in der Region gehen. Wir sind schen Landessparkasse sind für niemanden Bosse: Man hat mehrere Fehler gemacht. Bei einer der Hauptprofiteure des China-Booms. zielführend. der Finanzmarktkrise wurde damals nicht Bosse: Wir sind keine klassische Bank … mit klassischen geldpolitischen, sondern Welche Möglichkeiten haben die Staaten Ritterbusch: … und übrigens auch keine sofort mit unorthodoxen Mitteln gehandelt. denn, einem Abschwung zu begegnen? Vollbank. Wir haben auf die Einlage- sowie In Europa hat man den US-amerikanischen Bosse: Die EZB hat keine Munition mehr, das die Handelslizenz bewusst verzichtet, um Weg als Vorbild genommen und die gleichen ist eine unserer Sorgen. Deshalb müssen wir gerade anfangs Vertrauen zu bilden. Wir Fehler wiederholt. In den USA haben sich die uns auch fragen, ob wir tatsächlich in den haben nie den Zugriff auf das Geld unserer Banken aber in der Zwischenzeit erholt und Euro investieren wollen und wie krisensi- Kunden. wir liegen weiter am Boden. cher er eigentlich ist. Wenn Sie echte Krisen analysieren, beispielsweise als Extrem den Wie sehr leiden Sie persönlich unter dem Wie geht es den Banken denn Zweiten Weltkrieg und sich anschauen, wer Imageverlust Ihrer Branche? gegenwärtig? solche Szenarien überlebt, dann kommen Ritterbusch: Es gibt immer wieder Situa- Bosse: Wirklich schlecht. Das bekommen Sie schnell auf Unternehmungen. Wir sagen tionen, in denen uns Kunden beim Erstge- wir hier in der Region vielleicht nur teil- ganz klar: Eine Aktie ist kein Stück Papier, spräch entgegnen, dass ihnen sehr häufig weise mit, weil wir eine starke Volksbank sondern man beteiligt sich an einem leben- Vermögensberater erzählen, sie würden alles haben, die in der Vergangenheit Reserven den Organismus, der ein ureigenes Inter- anders machen und deshalb mittlerweile das bilden konnte – aber gerade die großen Ban- esse am eigenen Fortbestehen hat und in Vertrauen fehlt. ken sind ein Schatten ihrer selbst. Sie dar- der Lage ist, sich relativ flexibel anzupassen. ben und können sich aus der Situation nicht Was antworten Sie? befreien. Wie würden Sie die Region und das Ritterbusch: Dass ich nur erzählen kann, FOTOS: Holger Isermann, Stephanie Link, Wikimedia Ritterbusch: Das kann man gut an den Zusammenspiel der Akteure auf dem was wir tun und der Kunde selbst springen 340f-Rücklagen festmachen, die im Hinter- Finanzmarkt beschreiben – werden Sie muss. Oft probieren diese uns dann mit klei- grund zur Absicherung aufgebaut werden. von den anderen Instituten akzeptiert? neren Summen aus und stocken später auf. Da wurde in guten Jahren ein Betrag X ein- Ritterbusch: Wir sind mittlerweile ange- Wir müssen uns dann einfach beweisen und gestellt und dieser ist in ganz Deutschland kommen, das war ein langer Weg. Wir reden das machen wir gern. inzwischen auf 40 Prozent abgesunken. und tauschen uns mit den anderen aus, aber Wir haben vielleicht noch zwei bis drei Jahre, sehen sie nicht als direkten Mitbewerber. Regionale Akteure aus der Finanzbranche in denen die Banken davon zehren können, Unser Benchmark ist in qualitativer Hin- unterscheiden gern zwischen den hier aber dann sind die Rücklagen aufgebraucht. sicht eher ein Flossbach … ansässigen Instituten und nationalen Und wir haben seit Jahren eine brummende Akteuren, die hier lediglich eine Filiale Wirtschaft … … das könnte man Ihnen als Arroganz unterhalten. Ist dieses „wir“ und „die“ auslegen … gerechtfertigt? … die gerade merklich abkühlt … Ritterbusch: Klar, aber so ist es nicht Ritterbusch: Natürlich, aber es kommt auch
10 SONDERAUSGABE einfach darauf an, was ich suche. Bin ich Privatkunde und möchte meine Kontoauszüge persönlich abholen, Wir wollen dann bin ich bei einem regionalen Institut richtig. Ein Unternehmer, der Auslandsgeschäfte betreibt, braucht aber einfach die internationalen Netz- werke einer Deutschen Bank oder Commerzbank – ob er will oder nicht. unterschätzt Wer sind Ihre Kunden? Ritterbusch: Das hat sich stark gewan- delt. Es fing an mit den Privatkunden, die den Stichtag nicht brauchten und auch zum 31.12. mit sinkenden Kursen werden! leben konnten. Unsere ersten Aktio- näre waren unsere Kunden – erfolg- reiche Unternehmer aus der Region. Nach und nach kamen dann immer mehr institutionelle Akteure dazu – Verbände, Vereine, Kirchen, Stiftun- gen. Heute haben wir insgesamt 933 Kunden. Wie vermögend ist die Region? Ritterbusch: Sie ist sehr wohlhabend und zugleich hanseatisch. Wir spre- chen von altem Geld und darüber redet niemand gern – auch wenn viele sehr gern geben und spenden. Diese Region wird unterschätzt. Bosse: Das hilft uns übrigens sehr, weil unsere tatsächlichen Mitbewer- ber eher Düsseldorf, Hamburg oder München ins Visier nehmen. Die haben Braunschweig gar nicht im Fokus. Altes Geld und alte Netzwerke … Ritterbusch: Schon, aber das sehe ich auch kritisch, wenn es dazu führt, dass wir uns abschotten. Böse aus- gedrückt tragen wir hier als Braun- schweiger ein wenig unseren Komplex aus. Wir haben auch in Hannover eine Filiale und dort interessiert die Rivali- tät zum Beispiel kaum jemanden. Ich würde mir wünschen, dass wir weltof- fener werden und größer denken. Wie groß sind die Volumen? Ritterbusch: Bitte haben Sie Verständ- nis, dass wir über konkrete Zahlen an dieser Stelle natürlich nicht sprechen dürfen – Ihre Leser werden das eben- falls so sehen. So oder so dürften Sie im Vergleich mit Akteuren wie der Volksbank BraWo oder der Braunschweigi- schen Landessparkasse weiter als die Kleinen gelten. Können Sie damit FOTOS: Holger Isermann, Stephanie Link gut leben? Ritterbusch: Total, wir wollen unter- schätzt werden. Was meinen Sie, wie viele Projekte und Initiativen wir unterstützen und nicht das Logo herausgeben? Warum? Ritterbusch: Viele verstehen das nicht, aber wir wollen keine allzu
SONDERAUSGABE 11 Die wenigsten Vermögensverwalter leisten geausschuss getroffen. Wir kamen Heilig- sich ein eigenes Research-Team – die BRW abend aus der Kirche und haben uns gefragt, AG hat eines und Bastian Bosse steht an was da in Amerika passiert. Es war der his- dessen Spitze. torisch schwächste Dezember seit 1930 und natürlich mussten wir darauf reagie- ren. Kunden, mit denen wir seit zehn Jah- ren zusammenarbeiten, haben uns oft alles anvertraut, was sie besitzen. Damit tragen wir richtig viel Verantwortung und entwe- der wir nehmen sie richtig an oder gar nicht. Aber muss man deshalb wirklich am zweiten Weihnachtstag ins Büro fahren? Bosse: Schauen Sie, wir haben damals eine E-Mail an alle Kunden geschickt, darunter waren auch Vertreter von anderen Busi- nesspartnern und von denen kommt eine Abwesenheitsnachricht, dass sie wieder am 7. Januar erreichbar sind. Wie muss das für einen Kunden sein, der sich gerade ernsthaft Gibt Sorgen um sein Vermögen macht und weiß, es ein dass der eigene Berater sich nicht darum Leben kümmert, weil er Urlaub hat? Schwierig! neben dem Job für Sie? Sie sind jetzt im elften Unternehmensjahr Ritterbusch: Es angekommen. Wo steht die BRW Finanz ist besser gewor- AG in zehn Jahren? den, anfangs haben wir Ritterbusch: Wir haben uns für die nächste Tag und Nacht gearbeitet Dekade aufgestellt – mit einer schlanken (lacht). Von der Einstellung Struktur und 14 wirklich tollen Leuten. Im her würden wir das auch heute diskretionären Direktgeschäft wachsen wir noch tun, aber wir sind zehn Jahre ungefähr 20 Prozent pro Jahr und können älter geworden. Dazu muss man auch uns in der Metropolregion noch den einen stehen. Hobbys … oder anderen Kollegen vorstellen. Wir ver- Bosse: … Tennis … sprechen uns aber auch überregionales große Aufmerksamkeit. Ritterbusch: … ja, einmal im Jahr beim ATP Wachstum … Bosse: Die Bank gehört immer in die (lacht). Das ist ein wenig Freizeitausgleich. zweite Reihe und der Kunde in die erste. Bosse: Für mich hat sich seit dem Eintritt in … als Reaktion auf die Aufmerksamkeit Nur ist die Bank heute nicht mehr so. die BRW AG hier einiges geändert. Früher durch den ersten Platz im Ranking der Früher waren Volksbänker Beamte bei der Volksbank habe ich gelernt, dass es Wirtschaftswoche? mit zu kurzen Hosen, aber das System einen privaten und einen beruflichen Bas- Ritterbusch: Wir haben als Folge sehr viel funktionierte. tian Bosse geben muss. Diese Mauer gibt es Vertrauen angetragen bekommen … Ritterbusch: Auch das Geschäftsmo- für mich heute nicht mehr ... Bosse: … weil man die Auszeichnung eben dell Sparkasse ist top, aber wenn sie das nicht kaufen kann. Viele andere Publikatio- Geschäftsmodell nach außen repräsen- Sie trennen also nicht mehr … nen können Sie kaufen, bei der Wirtschafts- tieren, sollte es auch innen gelten. Damit Bosse: Genau. Wenn ich am Wochenende woche fließt kein Geld. Das macht dieses hätten wir uns alle viel Ärger ersparen ins Unternehmen fahre, dann nicht, weil ich wirklich neutrale Ranking ja so wertvoll für können. muss, sondern weil ich will, weil es Teil mei- uns. nes Alltags ist. Am liebsten sind mir prop- Wer von Ihnen bringt welche Stärken ins penvolle Tage, in denen alles drin ist – Sport, Wie geht es Ihrem Unternehmen Unternehmen ein? Job und Familie. gegenwärtig? Borchardt: Thomas ist unser Außenminister. Ritterbusch: Wir sind zufrieden. Wir brauch- Ritterbusch: Ich sage immer, Kerstin Bor- Können Sie überhaupt zwei Wochen raus ten 180 Millionen Euro Anlagevolumen, um chardt steht für 51 Prozent unseres Erfol- aus Ihrem Job? frei zu sein. Jetzt sind es 500. In fünf Jahren ges und hält unsere Versprechen. Und Bas- Ritterbusch: Wir fahren natürlich in den wollen wir in der Region bei 750 Millionen tian Bosse steht für die Produktauswahl, das Urlaub, aber das Handy ist immer an. Der Euro stehen; und dann mal sehen, was über- Research. Kunde spürt das gar nicht. Ich gehe ran … regional noch möglich ist. Borchardt: Er und sein Team müssen die Rendite bringen. Und ich verpacke alles … immer? Ist das realistisch? BaFin- und Bundesbankgerecht, organisiere Ritterbusch: Immer. Ich kenne das nicht Bosse: Wir sind auf einem guten Weg. Regularien und Verträge mit den Kunden. anders und es strengt mich nicht an. Mei- Ritterbusch: Flossbach von Storch ist bun- Ich bin Innenminister … nen Sie wirklich, ein Kunde ruft mich am desweit der größte Vermögensverwalter und Bosse: Jeder wäre ohne den ande- Wochenende an, weil er mit mir seine Frei- existert 20 Jahre. 10 Prozent des Volumens ren und die dahinterstehenden Men- zeit verbringen möchte? Der hat ein echtes hat man in den ersten 10 Jahren erarbeitet. schen nichts. Ich kann ja die beste Ren- Anliegen und diese zehn Minuten geben mir dite generieren, wenn keiner zuhört und und ihm ein gutes Gefühl. Wer erst entdeckt wird, kann exponentiel- kein Kunde da ist, hilft das auch nicht. les Wachstum erwarten? Wir wollen eher Verzicht üben und nicht zu Das ist nicht inszeniert? Ritterbusch: Genau. den Sternen greifen – das wird glaubhaft Ritterbusch: Nein, ich liebe meinen Beruf. Bosse: Sie müssen entdeckt werden und nach außen getragen und doppelt glaubhaft Bosse: Das ist für alle Seiten erleichternd. dann die Qualität glaubhaft hoch halten. nach innen gehalten. Das kann einer alleine Deshalb haben wir uns vergangenes Jahr Diese Herausforderung nehmen wir gerne nicht schaffen. auch am zweiten Weihnachtstag zum Anla- an …
t.de www.brw-direk Gegründet im Jahr 2008 – kurz vor dem Ausbruch Medien sowie Auszeichnungen, u. a. Platz 1 und 3 im der Finanzmarktkrise – handelt es sich bei der BRW Ranking der WirtschaftsWoche für die in den Jahren Finanz AG um einen bankenunabhängigen Vermö- 2016 bis 2018 erbrachten Leistungen sowie Citywire gensverwalter. Ausgestattet mit einem gezeichneten „TOP 50 Vermögensverwalter“ in den Jahren 2017 Kapital von mehr als zwei Millionen Euro, wird die und 2018, verdeutlichen die hohe Qualität der von BRW Finanz AG getragen durch rund 60 Aktionäre der BRW Finanz AG angebotenen Dienstleistungen. aus der Region und darüber hinaus, wobei die Mehr- heit der Stimmen in den Händen der Gründer und Zu den Kunden zählen private Vermögensträger eben- Mitarbeiter liegt. so wie institutionelle Kunden, Stiftungen und Familiy Zahlreiche Erwähnungen in der Presse und weiteren Offices. www.brw-ag.de
Sie können auch lesen