Die vergessene Krise Gesundheitspolitik in Südafrika und der Umgang mit HIV - Michaela Braun - Konrad-Adenauer-Stiftung
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Quelle: © Antony Njuguna, Reuters. Globale Gesundheit Die vergessene Krise Gesundheitspolitik in Südafrika und der Umgang mit H IV Michaela Braun 43
HIV zählt zu den verheerendsten Pandemien unserer Zeit. Südafrika – das Land, in dem ein Fünftel aller weltweiten HIV-Fälle zu finden ist – konnte mittlerweile Fortschritte erzielen. Doch dies könnte sich ändern, wenn nicht möglichst alle H IV-positiven Einwohner konsequent antiretrovirale Medikamente einnehmen, riskantes Verhalten zu- und das Problembewusstsein in der Bevölkerung abnimmt. Erste Anzeichen hierfür gibt es bereits. 36,9 Millionen Menschen leben derzeit weltweit fünf Kontinenten verbreitet, wobei das östliche mit dem „Humanen Immunschwäche-Virus“ und südliche Afrika zwischen Mitte der 1990er (HIV) und 35,4 Millionen sind bisher an den Fol- und Mitte der 2000er Jahre zum Epizentrum gen von H IV und A IDS gestorben.1 Dies stellt die wurden. Durch gezielte Aufklärungskampag- globale Entwicklungspolitik vor eine große Her- nen und frühzeitige Verbreitung von Kondo- ausforderung. H IV/AIDS hat nicht nur desaströse men sowie antiretroviraler Medikamente an die Auswirkungen für die erkrankten Individuen und Bevölkerung gelang es einigen Schwellenländern betroffenen Gemeinschaften, sondern ist auch wie Botswana, Namibia und Brasilien bereits ab eine Bedrohung für die politische und wirtschaft- Mitte der 1990er Jahre erste Erfolge im Rück- liche Stabilität, Sicherheit und Entwicklung eines gang von AIDS-Toten sowie von Neuinfektionen Landes.2 Das HI-Virus schädigt die körpereigenen zu erzielen.4 Die internationale Gemeinschaft Abwehrkräfte, indem es Immunzellen zerstört. setzte es sich 2016 in den Sustainable Develop Unbehandelt wird HIV zum Acquired Immuno ment Goals zum Ziel, die Ausbreitung der Pande- deficiency Syndrome (AIDS), wobei der Körper mie bis 2030 vollständig einzudämmen.5 Dieses eindringende Bakterien (z. B. Tuberkuloseerreger), Ziel ist ambitioniert, denn die Prävention und Pilze oder Viren nicht mehr bekämpfen kann. Das Behandlung von HIV ist für Nationen weltweit Virus wird durch verschiedene Körperflüssigkei- nach wie vor eine Herausforderung. Die beson- ten übertragen. So kann es bei ungeschütztem ders unter dem HIV-Virus leidende Region ist Geschlechtsverkehr, Blut-zu-Blut-Kontakt (z. B. Subsahara-Afrika, wo 25,7 Millionen Menschen durch infiziertes Spritzbesteck bei Drogeninjek- HIV-positiv sind.6 Allein in Südafrika, dem Land tionen) und Mutter-Kind-Übertragung (Schwan- mit der höchsten H IV-Rate, sind 20,6 Prozent der gerschaft, Geburt, Stillen) zu HIV-Infektionen Bevölkerung zwischen 15 und 49 Jahren an H IV kommen. H IV ist nicht heilbar, doch seit der Ver- erkrankt. Insgesamt sind 7,9 Millionen Menschen breitung antiretroviraler Medikamente (ARVs) in Südafrika infiziert.7 Rund ein Drittel hiervon behandelbar. Diese reduzieren die Viruskonzen- hat noch immer keinen Zugang zu antiretrovira- tration im Blut und verringern das Risiko, dass len Medikamenten und die Zahl der jährlichen sich eine HIV-Infektion zu AIDS weiterentwi- Neuinfektionen liegt bei 275.000. Jedes Jahr ster- ckelt. ARVs erhöhen die Lebenserwartung von ben in Südafrika zwischen 89.000 und 110.000 HIV-positiven Patienten deutlich, können jedoch Menschen an Folgeerkrankungen von HIV und schwere Nebenwirkungen haben und müssen ein AIDS, wobei damit verbunden Tuberkulose Leben lang eingenommen werden. 3 (TBC) eine der häufigsten Todesursachen ist.8 Über erste Fälle von HIV/AIDS wurde Anfang der Südafrika gehört zu den Ländern mit dem 1980er Jahre in den USA, Europa und afrikani- höchsten Entwicklungsstand und Pro-Kopf-Ein- schen Ländern berichtet. Bis Mitte des genann- kommen in Afrika und verfügt über eines der ten Jahrzehnts hatte sich die Krankheit auf allen fortschrittlichsten Gesundheitswesen des 44 Auslandsinformationen 2|2019
Kontinents. Warum jedoch sind die Infektions- IV besonders anfällig. Da die Ausbreitung der H krankheiten HIV und TBC ausgerechnet hier Epidemie dann zeitgleich mit dem demokrati- so weit verbreitet? Der vorliegende Beitrag geht schen Wandel voranschritt, hatte die Regierung dieser Frage nach, indem er zunächst den histori- einen Kampf an zwei Fronten zu führen. Dabei schen Verlauf der Ausbreitung von H IV in Südaf- war die erste demokratisch gewählte Regierung rika sowie einige Aspekte darlegt, die dabei eine unter Nelson Mandela der Aufgabe nicht gewach- Rolle spielten. Darauf folgend werden die gegen- sen, regulierende Interventionen umzusetzen, wärtige Situation analysiert und Faktoren iden- die den Ausbruch der Epidemie hätten verhin- tifiziert, die eine nachhaltige und umfassende dern können. Dies lag mitunter daran, dass sie Eindämmung von H IV in S üdafrika nach wie vor mit der dringlichen Aufgabe beschäftigt war, erschweren. Im Anschluss versucht der Beitrag, eine neue, politisch stabile und nicht-rassisti- einen Ausblick für Südafrika hinsichtlich künf- sche Gesellschaft aufzubauen. Die Regierungs- tiger Chancen und Risiken im Kampf gegen die geschäfte fokussierten sich daher darauf, eine Infektionskrankheit zu geben und dann Lehren radikale Umwälzung des Unrechtssystems der für die globalen Bemühungen zur Eindämmung Apartheid vorzunehmen hin zu einer Demokra- von HIV zu ziehen. tie, was einhergehen musste mit umfassenden administrativen und systemischen Strukturän- Der Umgang mit H IV /AIDS in derungen. Südafrika in der Vergangenheit Die Anfänge der Epidemie Noch bis 2002 leugnete die Politik den Zusammenhang Zu Beginn der HIV /AIDS-Krise in den 1980er zwischen HIV und AIDS. Jahren befand sich Südafrika im Abseits: Obwohl 1982 erste Fälle von HIV verzeichnet wurden und Eine gezielte Bekämpfung der Höhepunkt der Epidemie das Land später des Virus fand nicht statt. als seine Nachbarländer erreichte, hatten die Apartheidregierung und auch der seit den ersten demokratischen Wahlen im Jahre 1994 regie- rende African National Congress (ANC) bis Mitte Regierungsversagen in der H IV-Politik der 2000er Jahre keine effektiven Vorkehrungs- unter Thabo Mbeki maßnahmen getroffen, sodass sich die Krankheit unaufhaltsam ausbreitete.9 Während 1990 nur Mit Amtsantritt des zweiten Staatspräsiden- 0,73 Prozent der Bevölkerung mit HIV infiziert ten seit der demokratischen Transition, Thabo waren, betrug die Rate 1994 bereits 7,57 Prozent10 Mbeki, nahm die H IV-Epidemie aufgrund der und 2005 mit 4,78 Millionen Menschen 10,2 Pro- desaströs fehlgeleiteten Gesundheitspolitik ein zent der Bevölkerung.11 alarmierendes Ausmaß an. Thabo Mbeki und seine Gesundheitsministerin leugneten, dass Einige der Gründe für die anfängliche AIDS durch HIV verursacht wird, und weigerten HIV-Ausbreitung lassen sich zurückführen auf sich, bis 2002 antiretrovirale Medikamente über die schwierigen Ausgangsbedingungen Südafri- den öffentlichen Gesundheitssektor zugänglich kas aufgrund seiner Geschichte, die von einer ras- zu machen sowie internationale Hilfsgelder dafür sistisch motivierten Politik des Apartheidsystems anzunehmen. In dieser Zeit gab es nahezu keine geprägt war, welche nicht-weiße Bevölkerungs- auf wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen gruppen vor allem auch in Gesundheits- und basierende und von der Regierung geförderte Bildungsfragen benachteiligte. Zudem war (und Präventions- und Aufklärungsmaßnahmen zur ist) in dem Land Arbeitsmigration besonders aus- HIV-Bekämpfung. Rote Beete, Vitaminprä- geprägt.12 Diese Faktoren machten Südafrika für parate und traditionelle Medizin wurden von eine Verbreitung einer Infektionskrankheit wie Regierungsseite als Behandlung empfohlen.13 Globale Gesundheit 45
Stigma HIV: Zivilgesellschaftliche Organisationen setzen sich für einen kostenlosen Zugang zu Medikamenten ein und führen Aufklärungskampagnen durch, um Vorurteilen entgegenzuwirken. Quelle: © Finbarr O’Reilly, Reuters. Dies führte dazu, dass sich in den Jahren von jährlichen HIV-Neuinfektionen auf 550.000 2000 bis 2005, 35.000 Neugeborene bei ihren anstieg.15 Aufgrund der hohen Infektions- und HIV-positiven Müttern ansteckten, 330.000 Todesraten wirkt sich die Epidemie bis heute Menschen in Folge von A IDS starben, Millionen nicht nur negativ auf das individuelle Leben Kinder zu Waisen wurden14 und die Anzahl der von Millionen Südafrikanern, sondern auch auf 46 Auslandsinformationen 2|2019
sämtliche Sphären der Gesellschaft aus. Der erzielte Südafrika seit 2009 Erfolge in der fragile Gesundheitssektor ist durch das erhöhte IV-Politik. Heute verfügt das Land über das H Patientenaufkommen überbeansprucht und die weltweit größte, durch ein öffentliches Gesund- Wirtschaft hat massiv unter dem Ausfall qualifi- heitssystem finanzierte Behandlungspro- zierter Arbeitskräfte gelitten.16 gramm mit A RVs, welches vorsieht, dass alle HIV-Infizierten sofort nach positivem Tester- Erste Erfolge gebnis eine Therapie erhalten. Die Regierung orientiert die Präventions- und Behandlungs- Dass es zu einer Wende in der H IV-Politik kam, maßnahmen dabei an nationalen Fünf-Jah- ist vor allem zivilgesellschaftlichen Akteuren zu res-Plänen, die vom South African National AIDS verdanken, die Druck auf die Regierung ausüb- Council (SANAC), bestehend aus Vertretern von ten. Ab spätestens 1998 war bekannt, dass die Regierung, Wissenschaft, NROs, Gewerkschaf- Verabreichung antiretroviraler Medikamente ten, Kirchen und Privatwirtschaft, entwickelt an Personen mit H IV die Ansteckungsgefahr werden. Zudem haben sich in den letzten zehn bei Geburt und Stillen für Neugeborene immens Jahren die vom Staat zur Verfügung gestellten verringert, die Lebenserwartung von Infizierten Mittel für HIV-Programme verdreifacht20 und erhöht und das Risiko einer Ansteckung beim beliefen sich 2016/2017 auf 22,1 Milliarden Geschlechtsverkehr reduziert. Auch wenn es Rand (etwa 1,38 Milliarden Euro).21 Doch diese damit bereits theoretisch eine Behandlungs Bemühungen reichen nicht aus, um die komple- methode gab, so waren die Medikamente nur xen Herausforderungen der H IV-Epidemie zu über den privaten Erwerb zugänglich – und bewältigen. Bisher fehlen effektive Strategien zur damit für die Mehrheit der Bevölkerung in Implementierung der Programme. Systemische Südafrika unerschwinglich. Zivilgesellschaft- politische Fehler, Korruption und mangelnde liche Organisationen wie die Treatment Action Effizienz beim Einsatz der Gelder behindern die Campaign (TAC) setzten sich für den kosten- vollständige Eindämmung ebenso wie Schwierig- losen Zugang von ARVs über den öffentlichen keiten dabei, nachhaltige Verhaltensänderungen Gesundheitssektor ein, mobilisierten die Öffent- in der Bevölkerung zu erwirken. lichkeit, gingen gerichtlich gegen Pharma unternehmen vor und erwirkten eine Senkung der Bezugspreise sowie den Zugang zu kosten- Trotz der sinkenden Neu günstigen Generika. Durch eine Klage gegen die infektionsrate wird Südafrika südafrikanische Regierung beim Verfassungs- voraussichtlich nur das erste gericht erreichten sie, dass A RVs ab 2002 bei besonders schweren Krankheitsverläufen über der „90-90-90-Ziele“ von den staatlichen Gesundheitssektor zumindest UNAIDS bis 2020 erreichen. an ausgewählten Orten kostenlos an Patien- ten vergeben wurden.17 Weitere Akteure, die zum Umdenken der A NC-Regierung beitrugen, waren die südafrikanischen Medien, die das Aktuelle Herausforderungen Regierungsverhalten anprangerten, sowie pri- vatwirtschaftliche Unternehmen wie Anglo Ame Nach wie vor hat Südafrika Schwierigkeiten, rican, BMW, Volkswagen, sowie der staatliche alle H IV-positiven Menschen zu erreichen und Strommonopolist E SKOM, die H IV-Programme langfristig zu behandeln. Die Anzahl H IV- und und antiretrovirale Medikamente für ihre Mitar- AIDS-bedingter Todesfälle hat sich seit 2004 beiter bereitstellten.18 zwar mehr als halbiert und die Anzahl der jährlichen Neuinfektionen ging um ein Drittel Mit dem Rücktritt Mbekis 2007 und insbe- zurück.22 Dennoch kann Südafrika voraussicht- sondere seit der ersten Amtszeit des ehemali- lich nur das erste der „90-90-90-Ziele“ von gen Gesundheitsministers Aaron Motsoaledi19 UNAIDS bis 2020 erreichen.23 Derzeit erhalten Globale Gesundheit 47
ca. 4,4 Millionen Menschen eine ARV-Therapie.24 Faktoren für die anhaltende Allerdings entspricht dies lediglich 56 Prozent HIV-Epidemie in Südafrika aller HIV-positiven Menschen im Land. Nur bei ca. 43 Prozent aller HIV-Positiven konnte bisher Das Problembewusstsein in Medien erreicht werden, dass sich das Virus unter der und Gesellschaft schwindet Nachweisgrenze befindet.25 Damit ist die Gefahr lange nicht gebannt: Die Anzahl der Menschen, Nach wie vor gibt es in Südafrika gravierende die mit dem HI-Virus infiziert sind, erhöht sich Wissenslücken über AIDS und darüber, wie man kontinuierlich, was auf die verlängerte Lebens- sich schützen kann. Selbst bei Personen, die erwartung durch ARVs zurückzuführen ist. Das vermeintlich aufgeklärt sind, scheint die Wahr- Risiko, dass diese Menschen andere anstecken, nehmung des persönlichen Risikos, das mit einer ist nur dann eingedämmt, solange sie sich kon- Ansteckung einhergeht, abgenommen zu haben. sequent in Behandlung befinden. Sowohl die Immer häufiger kommt es zu sexuell riskantem Behandlung von T BC als auch von HIV erfordern Verhalten, was die weite Verbreitung von unge- jedoch eine große Eigenverantwortung und Dis- schütztem Geschlechtsverkehr und die Anzahl ziplin des Patienten. Doch hier gibt es noch große an Teenager-Schwangerschaften bestätigen.29 Lücken. Viele kehren nach einer HIV-Diagnose Es scheint sich eine Art „HIV-Müdigkeit“ ein- nicht für die lebenslange Therapie zurück oder zuschleichen, die sich auch in einer – seit dem nehmen die Medikamente nicht regelmäßig ein. Einlenken der Regierung in der HIV-Politik – TBC-Fälle wiederum bleiben oft lange unent- veränderten Medienberichterstattung nieder- deckt, da eine Diagnose schwer zu stellen ist, schlägt. Berichte konzentrieren sich mittlerweile und erfordern eine Behandlung von sechs bis 24 vorwiegend darauf, erzielte Erfolge in der Monaten.26 HIV-Eindämmung und Nebenwirkungen von ARVs hervorzuheben, anstatt die weiterhin große Gefahr, die von der Epidemie ausgeht, zu beto- Seit einigen Jahren scheint sich nen und so das Bewusstsein in der Bevölkerung eine „HIV-Müdigkeit“ im Land weiter zu schärfen.30 einzuschleichen. Die Gefahr Soziale Verstärker wirken als sei fast gebannt, so propagieren Treiber der HIV-Ausbreitung die Medien. Eine weitere Herausforderung im Kampf gegen HIV ist, dass es sich nicht nur um ein medizini- sches Problem handelt, sondern sozioökonomi- Nach wie vor infizieren sich täglich bis zu 750 sche und kulturelle Faktoren ebenfalls eine Rolle Menschen in Südafrika mit H IV und die Anzahl spielen. Eine Verhaltensänderung zu erwirken der Todesfälle durch T BC bleibt hoch.27 Die erweist sich daher als schwierig. Die Verbreitung HIV-Infektionsrate in bestimmten Bevölke- von H IV variiert stark je nach Alter, Geschlecht, rungsgruppen ist besonders besorgniserregend: Wohnort, sozioökonomischem Status, Bildungs- Ein Drittel aller Neuinfektionen betrifft Frauen grad und persönlichen Überzeugungen.31 Stu- im Alter von 15 bis 24 Jahren. Weitere Risiko- dien belegen einen Zusammenhang zwischen gruppen, die hohe H IV-Raten aufweisen, sind der Verbreitung der Epidemie und sozioöko- u. a. Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter, sowie nomischen Faktoren wie Armut und Ungleich- nicht-heterosexuelle Personen. Migranten und heit. Südafrika gilt als eines der Länder mit der illegale Einwanderer, Kinder (v. a. Waisen) sowie höchsten Ungleichheit weltweit. 45 Prozent der Menschen in informellen Siedlungen gelten als Bevölkerung leben von maximal zwei US-Dol- besonders verwundbar.28 Doch welche Gründe lar pro Tag.32 Die Auswirkungen schlagen sich gibt es für die Behandlungslücken und Neuinfek- besonders im Gesundheitsbereich nieder. So tionen in Südafrika? sind arme und schwarze Bevölkerungsgruppen 48 Auslandsinformationen 2|2019
besonders von Infektionskrankheiten wie TBC bei und stiftete Verwirrung, was sich bis heute und HIV betroffen. Die HIV-Infektionsrate ist negativ auf den Erfolg von Aufklärungsmaßnah- mit 16,6 Prozent in der schwarzen Bevölkerung men auswirkt. am höchsten (5,3 Prozent Coloureds, 0,8 Prozent Inder/Asiaten, 1,1 Prozent Weiße).33 Das staatliche Gesundheitssystem ist überfordert Weitere strukturelle Aspekte und soziale Normen Die im nationalen Plan entworfenen H IV- und begünstigen die Verbreitung von H IV insbeson- TBC-Programme werden von den Gesundheits- dere in den urbanen Townships sowie struktur- behörden in den Provinzen koordiniert und vor- schwachen ländlichen Gebieten. Hierzu gehören wiegend in staatlichen allgemeinmedizinischen Alkohol- und Drogenmissbrauch, hohe Arbeitslo- Einrichtungen auf Kommunalebene sowie in sigkeit, kaputte Familienstrukturen sowie patri Gemeindezentren und durch Nichtregierungs- archalisch geprägte Rollenbilder und Gewalt. organisationen ausgeführt. Sie stehen der Bevöl- Dabei verzeichnet Südafrika weltweit mit die kerung kostenlos zur Verfügung. Das zuständige meisten Fälle von Vergewaltigungen sowie sexu- Gesundheitspersonal setzt sich vor allem aus eller Gewalt gegen Frauen. Sexuell riskante Ver- Krankenschwestern und Gemeindehelfern haltensweisen wie Promiskuität und Polygamie zusammen.38 Damit bilden die öffentlichen Ein- sind zudem weit verbreitet und wurden selbst richtungen das Fundament für die Eindämmung vom ehemaligen Staatspräsidenten Jacob Zuma von Infektionskrankheiten. Doch diese, wie der vorgelebt.34 Außerdem sind Sexualbeziehungen staatliche Gesundheitssektor insgesamt, stehen geläufig, in denen ein großer Altersunterschied seit Jahren in der Kritik und leiden massiv unter besteht und die von asymmetrischen Machtver- dem Mangel an ausreichendem und qualifizier- hältnissen zwischen den Partnern sowie finanzi- tem Personal, Medikamenten und technischer ellen Abhängigkeiten geprägt sind. So infizieren Ausstattung.39 Die Wartezeiten für Patienten sich häufig junge Mädchen bei älteren Männern, können lange ausfallen und ARVs sowie Verhü- die oftmals kein Kondom benutzen wollen, aber tungsmittel sind oft monatelang vergriffen. Qua- auf deren finanzielle Unterstützung eben diese lität und Anzahl sowohl der Einrichtungen als Mädchen angewiesen sind.35 auch des Gesundheitspersonals variieren stark je nach geografischer Lage.40 Studien aus Süd- Mythen um H IV und A IDS stiften afrika belegen, dass sich einige Patienten nicht Verwirrung und behindern Aufklärung ausreichend aufgeklärt und teils vom Gesund- heitspersonal schlecht behandelt fühlen.41 Diese Wie andere Länder Afrikas ist auch Südafrika Schwächen des staatlichen Gesundheitssystems teils konservativ sowie religiös geprägt und der beeinträchtigen den Erfolg der Programme zur Glaube an traditionelle Medizin ist mancher- Eindämmung der Infektionskrankheiten, da sie orts noch verbreitet. Noch immer ranken sich dazu führen, dass viele HIV-positive oder an Mythen um die H IV-Behandlung und -Präven- TBC erkrankte Menschen die Behandlung abbre- tion. Geläufige Ideen sind zum Beispiel, dass Sex chen.42 mit Jungfrauen A IDS heilen könne, bestimmte Blutgruppen immun gegen den Virus seien oder Schlechte Regierungsführung und mangelhafte dass Duschen nach dem Sex gegen H IV schütze Umsetzung geplanter Maßnahmen beeinträchtigen (eine Aussage des ehemaligen südafrikanischen HIV-Programme Präsidenten Jacob Zuma).36 Die Stigmatisierung Betroffener ist nach wie vor präsent. Zugleich Dass die HIV-Epidemie in Südafrika ein sol- stehen einige Südafrikaner antiretroviralen ches Ausmaß erreichen konnte und es weiterhin Medikamenten weiterhin skeptisch gegenüber.37 Behandlungslücken sowie eine hohe Rate an Insbesondere die desaströse und widersprüchli- Neuinfektionen gibt, liegt auch an der schlechten che HIV-Propaganda der Regierungsvertreter in Regierungsführung des ANC. Zwar hat die Par- der Vergangenheit trug nachhaltig zu Misstrauen tei nach A IDS-Leugnung und Versäumnissen in Globale Gesundheit 49
der HIV-Politik inzwischen in Zusammenarbeit Planung und Koordinierung zwischen Landes-, mit der Zivilbevölkerung gute Maßnahmen und Provinz- und Kommunalregierung sowie zwi- Gesetze zur Bekämpfung von HIV entwickelt, schen Ministerien und Behörden, aber zusätz- jedoch wurden diese bislang nicht effizient umge- lich auch eine inkonsequente Implementierung setzt.43 Weiterhin versäumt es die Regierung bis von Richtlinien und Verfahrensweisen dazu bei, heute, das öffentliche Gesundheitswesen als dass Ziele der nationalen Strategiepläne teil- Basis für eine effektive Implementierung der weise nicht erreicht wurden.48 Damit hemmen HIV-Programme durch ausreichend Budget, Per- systemische Hindernisse in Form von Ineffizi- sonal, und Infrastruktur zu stärken.44 enz, Korruption und Missmanagement, die sich in einigen Bereichen südafrikanischer Politik Dies liegt einerseits an schlechter Haushaltsfüh- rung und Planung der Finanzen: Der Staat stellt 12,19 Prozent seines Haushaltsetats für Gesund- heit zur Verfügung45 und die Pro-Kopf-Ausga- ben im Gesundheitsbereich sind hinsichtlich der Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Schwellenländer vergleichsweise hoch.46 Dennoch weist der staatliche Gesund- heitssektor erhebliche Defizite auf, eine effek- tive Reform blieb bisher aus und das Budget reicht nicht, um genügend qualifiziertes Per- sonal zu beschäftigen und eine adäquate Aus- stattung zu garantieren. Um bessere Ergebnisse zu erzielen, müsste die Regierung die vorhan- denen Gelder daher effizienter einsetzen. Dies führt andererseits zu einem weiteren Faktor, der die Regierungserfolge des A NC beeinträchtigt: Besonders in den Jahren unter Präsident Jacob Zuma erreichten die Fälle von Korruption und politischer Patronage innerhalb der Regierungs- partei Rekordmaße. Steuergelder, die z. B. für HIV-Programme vorgesehen waren, wurden für die eigene Bereicherung des Parteikaders und damit verbundenen Unternehmen verwendet. Von diesem Nepotismus blieb auch der staat- liche Gesundheitssektor nicht verschont: Das öffentliche Gesundheitssystem wurde syste- matisch ausgehöhlt, was sich unmittelbar auf den Erfolg von H IV- und T BC-Programmen auswirkte.47 Weiterhin trugen mangelhafte HIV-Mythen: Der Glaube an traditionelle Medizin ist in Südafrika weit verbreitet. Noch immer ranken sich Mythen um die HIV-Behandlung und -Prävention, dass beispielsweise Sex mit Jungfrauen AIDS heilen könne. Quelle: © Rogan Ward, Reuters. 50 Auslandsinformationen 2|2019
finden, bis heute nachhaltige und signifikante Regierung konsequent dafür sorgen, dass Gelder Entwicklungsfortschritte. für HIV-Programme ihrem ursprünglich ange- dachten Zweck zugutekommen, es ist auch eine Ausblick für Südafrika bessere Koordination zwischen den einzelnen Regierungs- und Verwaltungsebenen sowie eine Die Zukunft der HIV-Eindämmung hängt in Süd- konsequente Umsetzung und Überwachung der afrika von guter Regierungsführung und klarem theoretisch sinnvollen politischen Maßnahmen Vorgehen gegen Korruption ab. Hier steht die nötig. Besonders auf Provinz- und Distriktebene Gesundheitspolitik für die generell defizitäre fehlt es hierfür jedoch an Kapazitäten. Dabei Regierungsleistung des A NC. Nicht nur muss die könnte S ANAC – die mit der Konzipierung von Globale Gesundheit 51
IV-Programmen beauftragte multisektorale H Doch insbesondere in den letzten zehn Jahren Landesinstitution – effizient mitwirken, wenn wurden in Südafrika aussichtsreiche Projekte ihre Strukturen in den Provinzen verbessert wür- initiiert. Hierzu gehört die partizipative Ent- den.49 Die internationale Entwicklungszusam- wicklung nationaler Strategiepläne durch die menarbeit könnte hier einen Beitrag zur Stärkung Regierung und ein Expertengremium – basierend der lokalen Regierung und Verwaltung, Planung auf internationalen wissenschaftlich fundierten und Budgetierung leisten. Weiterhin ist das Erkenntnissen. Aussichtsreich ist der Ansatz, Engagement einer aktiven Zivilgesellschaft sowie neben staatlichen Gesundheitseinrichtungen der Medien nötig, die Regierungsverantwortli- auch Gemeindezentren, zivilgesellschaftliche chen bei Missmanagement zur Rechenschaft zu Organisationen sowie H IV-Betroffene als Helfer ziehen und dafür zu sorgen, dass H IV weiterhin und die Gemeinden vor Ort direkt in die Umset- oben auf der Agenda steht. Chancen bestehen zung von HIV-Programmen einzubeziehen. u. a. darin, einen stärkeren Austausch zwischen Dadurch sollen bisher nicht erreichte Personen öffentlichem und privatem Gesundheitssektor zu angesprochen, durch das Nachfassen eine dau- fördern sowie das Gesundheitssystem zu refor- erhafte Behandlung gesichert und letztlich Tabus mieren.50 Die Hoffnungen Südafrikas liegen abgebaut werden.52 Um nachhaltige Erfolge zu hierbei auch auf dem neuen Gesundheitsminister erzielen, müssen solche Pläne jedoch mit kon- Zweli Mkhize, der seit 29. Mai 2019 dieses Amt kreten Implementierungsstrategien und der bekleidet. Herausforderungen werden die anhal- Zuteilung von Verantwortungen auf allen Regie- tend hohe Urbanisierung sowie die Anzahl an rungs- und Behördenebenen einhergehen.53 Eine Migranten und illegalen Einwanderern darstel- adäquate Finanzierung muss so erfolgen, dass len, die in Südafrika kostenlos staatliche Behand- staatliche Einrichtungen flächendeckend mit lungsprogramme erhalten und insbesondere ausreichend antiretroviralen Medikamenten Gesundheitseinrichtungen in Metropolregionen und Präventionsmitteln, technischer Ausrüstung zusätzlich belasten.51 Um langfristig noch weni- und geschultem Personal ausgestattet sind und ger auf internationale Hilfsgelder angewiesen über hinreichend Kapazitäten für Dokumenta- zu sein, wird Südafrika weitere Möglichkeiten tion, Nachfassen und Beobachtung der HIV-Fälle finden müssen, seine Programme stärker durch verfügen.54 inländische Mittel zu finanzieren und die Gelder effizienter einzusetzen. Zielgruppengerechte HIV-Programme und flankierende Maßnahmen Lehren aus Südafrika für den fördern Verhaltensänderung globalen Kampf gegen H IV Um eine dauerhafte Eindämmung und Ver- Um die Verbreitung von H IV zu stoppen, müssen haltensänderung zu erwirken, ist eine Kombi- möglichst alle H IV-positiven Menschen eine Dia- nation aus Maßnahmen erforderlich, die den gnose erhalten und sich dauerhaft behandeln las- sozioökonomischen Kontext, in dem sich die sen. Zudem muss eine umfassende Aufklärung Krankheit verbreitet, adressiert. Makroökono- erreicht werden. Am Beispiel Südafrika lassen mische, gesundheits- und sozialpolitische Stra- sich Lehren für die HIV-Bekämpfung ziehen, die tegien müssen auf Armutsbekämpfung abzielen, im globalen entwicklungspolitischen Kontext zu den Zugang zu Gesundheitsversorgung sichern beachten sind. und Aufklärung über gesunde Lebensführung umfassen. Zudem müssen sie Interventionen Die Eindämmung von H IV ist eine zur Bekämpfung von Gewalt, sowie den Abbau gesamtgesellschaftliche Verantwortung patriarchalischer Männlichkeitsbilder und ein Vorgehen gegen die Diskriminierung Betroffener Der späte Aufbau der medizinischen Versorgung enthalten. Eine wichtige Aufgabe in den interna- für HIV-Betroffene ist eines der größten Ver- tionalen Bemühungen wird es auch künftig sein, säumnisse der südafrikanischen A IDS-Politik. bisher nicht erreichte Personen sowie besonders 52 Auslandsinformationen 2|2019
verwundbare Bevölkerungs- und Risikogruppen 1 Vgl. UNAIDS 2018: Factsheet World A IDS Day zu adressieren und Verhaltensmuster zu durch- 2018, in: http://bit.ly/2W6pAok [18.02.2019]. 2 Vgl. Braun, Daniela 2018: Unsichtbare Gegner. brechen, die es wahrscheinlicher machen, dass Warum Viren und Bakterien ein Thema für die sich HIV in einer Gesellschaft ausbreitet.55 Sicherheitspolitik sind, in: Auslandsinformatio- nen 2/2018, S. 67 f., in: https://bit.ly/2HTFOx8 Präventionskampagnen wirken am besten, wenn [03.06.2019]. 3 Vgl. Böxkes, Peter 2017: H IV / A IDS in Südafrika, sie den Individuen verständlich vermitteln, wel- S. 18 – 26, 02/2017, in: http://bit.ly/2UNeu7M che Auswirkungen eine Ansteckung mit HIV [18.02.2019]. auf ihr eigenes Leben hat, und Schutzmittel 4 Vgl. Wogart, Jan Peter et al. 2008: A IDS, Access to wie männliche und weibliche Kondome, Prä- Medicines and the different Roles of the Brazilian and South African Governments in Global Health expositionsprophylaxe (PreP) und Mikrobizide Governance, S. 17, 09/2009, in: http://bit.ly/2TXsOx3 (z. B. antiretrovirale Vaginalgels zur Vorbeu- [18.02.2019]. gung) möglichst überall kostenfrei zugänglich 5 Vgl. Vereinte Nationen: Sustainable Development sind. Außerdem sollten freiwillige, medizinisch Goals Knowledge Platform, in: http://bit.ly/2FoNvtV [18.02.2019]. korrekt ausgeführte männliche Beschneidun- 6 Vgl. UNAIDS 2018, N. 1. gen – die das Risiko der Übertragung von HIV 7 Vgl. Human Sciences Research Council (HSRC) beim Geschlechtsverkehr von Frau zu Mann 2018: The Fifth South African National H IV Preva- deutlich verringern – kostenlos über das staat- lence, Incidence, Behaviour and Communication Survey, 2017. HIV Impact Assessment Summary, liche Gesundheitssystem durchgeführt werden. 07/2017, in: http://bit.ly/2Hx9EZ2 [18.02.2019]. Es muss sichergestellt werden, dass sich jeder Je nach Quelle weichen die H IV-Statistiken leicht Mensch mit wenig Aufwand über H IV informie- voneinander ab. Wenn nicht anders gekennzeichnet, ren kann. Dabei müssen die Programme ziel- wird sich hier auf U NAIDS und H SRC bezogen. Weitere südafrikanische Quellen finden sich gruppengerecht ausgerichtet und die Aufklärung unter Stats SA (in: http://bit.ly/2HILJFo) sowie dazu über passende Kommunikationskanäle ver- dem Thembisa Modell (in: http://bit.ly/2CuLWZl) breitet werden. [18.02.2019]. 8 Vgl. Spotlight 2018: The numbers: H IV and TB in South Africa, 04.07.2018, in: http://bit.ly/2WeaT2W Test-, Beratungs- und Behandlungsangebote [18.02.2019]. erreichen umso mehr Menschen, je unmittel- 9 Vgl. Shisana, Olive et al. 2014: South Africa’s Res- barer sie in Orten des Alltags integriert sind, ponse to the H IV and AIDS Epidemics, in: H SRC z. B. am Arbeitsplatz, in den lokalen Gesund- 2014: State of the Nation – South Africa 1994 – 2014, S. 347. heitszentren, Freizeiteinrichtungen sowie durch 10 Vgl. Grundlingh, Louis 2009: Challenges and Obst- automatisierte Medikamentenausgaben, telefo- acles in early HIV and AIDS Education in South nische und onlinebasierte Beratungsstellen und Africa 1989 – 1994, in: Historia 54: 1, S. 239 – 241. Apps. Die Verbindung verschiedener Programme 11 Vgl. South African Institute of Race Relations 2018: South Africa Survey 2019, Johannesburg, S. 676. (HIV-Programme in der Mutter-Kind-Vorsorge 12 Zum einen kamen unter anderem Personen aus be- und als Teil der Standard-Vorsorgeuntersu- nachbarten afrikanischen Ländern nach Südafrika, chungen, Co-Diagnosen von TBC und HIV, um dort zeitweise (z. B. im Bergbau) zu arbeiten. Sexualkunde und Sozialisierung bzgl. Geschlech- Zum anderen machten es die Apartheidstrukturen für nicht-weiße Bevölkerungsgruppen erforderlich, terbilder an Schulen) kann zu einer höheren Nut- weite Strecken zu ihren Arbeitsplätzen zurückzule- zungsrate sowie zu einem effizienterem Einsatz gen und teils zeitweise getrennt von ihren Familien von Ressourcen führen.56 zu leben. 13 Vgl. Cullinan, Kerry / Thom, Anso (Hrsg.) 2009: The Virus, Vitamins and Vegetables: The South African HIV / AIDS Mystery, Auckland Park. Michaela Braun ist Trainee im Auslandsbüro Südafrika 14 Vgl. Delobelle, Peter 2013: The Health System in der Konrad-Adenauer-Stiftung. South Africa: Historical Perspectives and Current Challenges, in: Wolhuter, Charl (Hrsg.): South Africa in Focus, Hauppauge, NY, S. 160. Globale Gesundheit 53
15 Vgl. Statistics South Africa 2015: Millennium 32 Vgl. Mayosi, Bongani et al. 2014: Health and Health Development Goals 6: Combat H IV / AIDS, malaria Care in South Africa, in: The New England Journal and other diseases, S. 10, in: http://bit.ly/2CtgbzM of Medicine 371, S. 1344 – 1353, 02.10.2014, in: [18.02.2019]. http://bit.ly/2FhK079 [18.02.2019]. 16 Vgl. Ostheimer, Andrea 2004: Auswirkungen der 33 Vgl. HSRC 2018, N. 7. HIV / AIDS-Epidemie auf Südafrikas Wirtschaft, 34 Vgl. Venter, Francois et al. 2011: Health in Africa, KAS-Länderbericht, 06/2004, in: http://bit.ly/ in: Mbeki, Moeletsi (Hrsg.): Advocates for Change, 2HMJAJ3 [07.03.2019]. Johannesburg, S. 148 – 152. 17 Vgl. Burchardt, Marian 2017: Demokratisierung, 35 Vgl. Shisana 2014, N. 9, S. 350, 355. Transnationalisierung und Klientelismus, in: De la 36 BBC News 2006: SA’s Zuma ‚showered to avoid Fontaine, Dana et al. (Hrsg.): Das politische System HIV‘, 05.04.2006, in: https://bbc.in/2HSRz7a Südafrikas, Wiesbaden, S. 19 – 24. [25.03.2019]. 18 Vgl. Wogart et al. 2008, N. 4, S. 21 f. 37 Vgl. Furlong 2018, N. 27. 19 Motsoaledi war der südafrikanische Gesundheits- 38 Vgl. SANAC 2017, N. 21. minister von 2009 bis 2019 und ist seit 29.05.2019 39 Vgl. Amnesty International: South Africa 2017/2018, Minister für Home Affairs (Innere Angelegenheiten). in: http://bit.ly/2JocqSd [18.02.2019]. 20 Vgl. Blecher, Mark et al. 2016: H IV and AIDS Finan- 40 Vgl. McIntyre, Di / Ataguba, John 2014: Access to cing in South Africa: sustainability and fiscal space, Quality Health Care in South Africa: Is the health in: Health Systems Trust: The State of Health in sector contributing to addressing the inequality South Africa 2016, S. 214, in: http://bit.ly/2TR39Gz challenge?, in: http://bit.ly/2FhIkdR [18.02.2019]. [18.02.2019]. 41 Vgl. Bernstein, Ann (Hrsg.) 2011: Reforming Health- 21 Die Gesamtkosten der im strategischen Plan ent- care in South Africa. What Role for the private Sector?, worfenen Programme belaufen sich bis 2021 auf Center for Development and Enterprise: C DE Re- 207 Mrd. Rand (ca. 12,7 Mrd. Euro). Vgl. South African search 18, S. 7 – 17, 11/2011, in: http://bit.ly/2We6yAa National A IDS Council (SANAC) 2017: South [20.05.2019]. Africa’s National Strategic Plan for H IV, TB and 42 Vgl. Simelela, N. P. / Venter, W. D. F. 2014: A brief STIs 2017 – 2022, S. 38, in: http://bit.ly/2FoqNSt history of South Africa’s response to A IDS, in: The [18.02.2019]. South African Medical Journal 104: 3, S. 250 f., 22 Vgl. Spotlight 2018, N. 8. 03/2014, in: http://bit.ly/2CDNgcL [18.02.2019]. 23 Diese lauten: 90 Prozent aller Menschen mit H IV 43 Vgl. Chibango, Conrad 2013: South Africa’s H IV and sollen eine Diagnose bekommen haben. 90 Prozent AIDS Policy and Legislation, in: Greener Journal of davon sollen eine antiretrovirale Therapie machen. Medical Sciences 3: 6, S. 248. 90 Prozent der Menschen unter einer H IV-Therapie 44 Vgl. Coovadia, Hoosen et al. 2009: The Health and sollen eine Virusbelastung unterhalb der Nach- Health System of South Africa: Historical Roots of weisgrenze haben. Vgl. Low, Marcus 2018: Is South Current Public Health Challenges, in: The Lancet Africa on track to meet N SP targets? Daily Maverick, 374: 9692, S. 830 ff. 30.11.2018, in: http://bit.ly/2WcP5nY [18.02.2019]. 45 Vgl. National Treasury Republic of South Africa 24 Vgl. Spotlight 2018, N. 8. 2019: Budget Review 2019, S 8, 20.02.2019, in: 25 Berechnung basierend auf 7,9 Millionen H IV-Fällen. http://bit.ly/2CsTGLn [17.03.2019]. Vgl. UNAIDS: Country factsheets. South Africa / 2017, 46 Vgl. Bernstein 2011, N. 41, S. 7 – 17. Data, in: http://bit.ly/2Y8quTq [18.02.2019]. 47 Vgl. Yawa, Anela 2018: Time to make A IDS political 26 Vgl. Furlong, Ashleigh 2018: H IV treatment pro- again, Spotlight, 24.07.2018, in: http://bit.ly/2Jq15B4 gramme doing well but long way to go, GroundUp, [18.02.2019]. 26.06.2018, in: http://bit.ly/2UHmEOF [18.02.2019]. 48 Vgl. Scrubb, Victoria 2011: Political Systems and 27 Berechnung basierend auf 275.000 jährlichen Health Inequity, in: The Journal of Global Health, Neuinfektionen, vgl. Spotlight 2018, N. 8. 01.04.2011, in: http://bit.ly/2uf3bJL [18.02.2019]. 28 Vgl. SANAC 2017, N. 21, S. 23. 49 Vgl. UNAIDS 2015, N. 32, S. 168. 29 Vgl. Hopkins, Kathryn et al. 2018: Will the current 50 Es bestehen eklatante Qualitätsunterschiede National Strategic Plan enable South Africa to zwischen dem sehr gut ausgestatteten privaten end AIDS, Tuberculosis and Sexually Transmitted Gesundheitssektor, der insbesondere von der Min- Infections by 2022?, in: Southern African Journal of derheit der Bevölkerung in Anspruch genommen HIV Medicine 19: 1, 04.10.2018, in: http://bit.ly/ wird, die sich private Krankenversicherungen leis- 2UKor5T [18.02.2019]. ten kann, und dem extrem schwachen und durch 30 Vgl. Heywood, Mark 2012: Not ‚the End of A IDS‘ – Steuern finanzierten staatlichen Gesundheitssektor. Moving from Quantity to Quality in Order to Seit 2011 existieren Pläne für eine ‚Nationale Kran- Sustain the Results of Global A IDS activism, Polity, kenversicherung‘ und eine Reform des öffentlichen 29.11.2012, in: http://bit.ly/2Frwq2B [18.02.2019]. Gesundheitssystems. Deren umfassende Umset- 31 Vgl. UNAIDS 2015: MDG 6: 15 years, 15 Lessons of zung blieb bisher aus. Hope from the A IDS Response, S. 168, in: http://bit.ly/ 51 Vgl. Mayosi et al. 2014, N. 33, S. 1344. 2TLP268 [18.02.2019]. 54 Auslandsinformationen 2|2019
52 Vgl. Zewdie, Debrework 2003: Summary of Lessons Learned from Implementation of the Multi-Country HIV/AIDS Program (MAP), 01.07.2003, Weltbank, in: http://bit.ly/2TjCjm3 [18.02.2019]. 53 Vgl. Davis, Rebecca 2017: H IV & TB: New Govern- ment Plan raises Concerns over Practicalities and Politics, Daily Maverick, 11.04.2017, in: http://bit.ly/ 2Ffc5vS [18.02.2019]. 54 Vgl. Gray, Glenda 2016: H IV, AIDS, and 90-90-90, The Conversation, 12.07.2016, in: http://bit.ly/2ui5v2M [18.02.2019]. 55 Vgl. Scott, Vera et al. 2017: Addressing social Determinants of Health in South Africa, in: Health Systems Trust: The State of Health in South Africa 2017, S. 77 – 88, in: http://bit.ly/2TlqOu5 [18.02.2019]. 56 Vgl. UNAIDS 2015, N. 32, S. 59. Globale Gesundheit 55
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