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Die Welt- Zoo- Naturschutzstrategie Die wissenschaftlich geführten Zoos der Schweiz Zoo Basel Tierpark Dählhölzli Bern Natur- und Tierpark Goldau Wildpark Langenberg Zoo Zürich
Die wissenschaftlich geführten Zoos der Schweiz Zoo Basel 4011 Basel Binningerstrasse 40 061 295 35 35 Zoo@zoobasel.ch www.zoobasel.ch Dr. Peter Studer, Direktor Tierpark Dählhölzli, Bern 3005 Bern Tierparkweg 1 031 357 15 15 tierpark.daehlhoelzli@bern.ch www.tierpark-bern.ch PD Dr. Bernd Schildger, Direktor Natur- und Tierpark Goldau 6410 Goldau Postfach 161 041 855 15 10 info@tierpark.ch www.tierpark.ch Dr. Felix Weber, Direktor Wildpark Langenberg 8023 Zürich Werdmühleplatz 3 01 216 42 13 christian.stauffer@waz.stzh.ch www.wildpark.ch Christian Stauffer, wissenschaftlicher Leiter Zoo Zürich 8044 Zürich Zürichbergstrasse 221 01 254 25 00 zoo@zoo.ch www.zoo.ch Dr. Alex Rübel, Direktor Redaktion B. Schildger, C. Stauffer, 2001
Copyright ZOOSCHWEIZ Die wissenschaftlich geführten Zoos der Schweiz Standards 1.7.2001 Die Mitglieder der Vereinigung ZOOSCHWEIZ verpflichten sich: Einer qualitativ hochstehenden Tierhaltung, die sich an den aktuellen Erkenntnissen der Tiergartenbiologie, Feldforschung, Tiermedizin und anderer Wissenschaften orientiert und auf diese Weise die Bedürfnisse des Tieres und die Anliegen des Tierschutzes wahrnimmt. Die Qualität der Tierhaltung geht weit über die gesetzlichen Mindestvorschriften hinaus und orientiert sich am Wohlbe- finden der im Zoo lebenden Tiere. Vorrausetzungen dafür sind z.B.: Den Bedürfnissen der Tiere ent- sprechende Gestaltung und Grösse des Raumes sowie Klima, Fütterung und Sozialstruktur. Die Zoos verpflichten sich, ihre Tierhaltungen dauernd zu überprüfen und neuen Erkenntnissen anzupassen. Die Welt-Zoo-Naturschutzstrategie durch eine aktive Rolle im Natur- und Artenschutz inner- halb und ausserhalb der Zoos umzusetzen indem sie: Bedrohten Tierarten Raum bieten und diese vorbildlich halten Erlebnisse mit Tieren vermitteln Neues Wissen schaffen und veröffentlichen Bedrohte Arten und ihre Lebensräume schützen ------------------------------------ ZOOSCHWEIZ kommuniziert gemeinsame Standpunkte zu aktuellen Naturschutz- Tier- schutz- und Zoofragen. Ueber vier Millionen jährliche Besucher weisen ZOOSCHWEIZ eine Führungs- rolle in diesen Fragen zu. ZOOSCHWEIZ vertritt die Anliegen der Mitglieder in internationalen Zoogremien. ZOOSCHWEIZ vertritt die Anliegen der Mitglieder gegenüber Behörden.
Die Welt-Zoo-Naturschutzstrategie (Zusammenfassung) Die Rolle von Zoos und Aquarien im Weltnaturschutz Vorwort Zwecke und Ziele der Welt-Zoo- Naturschutzstrategie Die Welt-Naturschutzstrategie ist eine Initiative der WAZA, der Welt-Zoo-Organisation, und der Captive Zweck der Welt-Zoo-Naturschutzstrategie ist es, zur Breeding Specialist Group (CBSG) der Species Erhaltung der so rasch dahinschwindenden Tierwelt Survival Commission (SSC) der IUCN, der Welt- und der natürlichen Vielfalt an Tier- und Pflanzenar- Naturschutzunion. Viele Fachleute aus Zoos und ten auf der Erde beizutragen. Ihre Hauptziele sind: Aquarien trugen zum Inhalt der Strategie bei, die somit wirklich zu einem Dokument der Zoos und 1. aufzuzeigen, an welchen Naturschutzaktivitäten Aquarien der Welt wurde. sich Zoos und Aquarien beteiligen und wie sie die Massnahmen zur Naturerhaltung und zur Die Welt-Zoo-Naturschutzstrategie verdeutlicht, verträglichen Nutzung natürlicher Ressourcen dass die Zoos und Aquarien bereit sind, ihr grosses unterstützen können, Potential dem Naturschutz zu widmen und dass es 2. Verständnis und Unterstützung für das Natur- ein klares Konzept gibt, dem hierbei gefolgt werden schutzpotential von Zoos und Aquarien bei na- muss. Das vorrangige Ziel besteht in der Mitarbeit tionalen und internationalen Organisationen an der Erhaltung natürlicher Lebensräume und des Naturschutzes und bei anderen gesell- Ökosysteme. Die vielen Aspekte des Naturschutzes schaftlichen und politischen Organisationen zu in Zoos, welche in der Strategie beleuchtet werden, gewinnen, sollen die anderen Bereiche des Naturschutzes 3. lokale, für Zoos und Aquarien zuständige Gre- nicht etwa ersetzen, sondern ergänzen. Die Strate- mien und Naturschutzbehörden davon zu über- gie plädiert daher stark für die Integration der Natur- zeugen, dass die Hauptaufgabe dieser Einrich- schutzbemühungen der Zoos in die anderer Natur- tungen heute darin besteht, dem Naturschutz schutzorganisationen. Durch die Mitzeichnung der sowohl direkt wie indirekt zu dienen, Welt-Zoo-Naturschutzstrategie haben die IUCN und 4. Zoos und Aquarien bei der Formulierung ihrer der WWF, der World Fund for Nature, ihre Unter- Naturschutzziele und –prioritäten zu helfen, stützung zugesichert. 5. dem einzelnen Zoo und Aquarium aufzuzeigen, wie seine Naturschutzarbeit durch Zusammen- Die Welt-Zoo-Naturschutzstrategie fasst die gegen- arbeit im weltweiten Netz Zoologischer Gärten wärtigen Ansichten zur Rolle der Zoos und Aquarien und mit anderen Naturzschutzorganisationen im weltweiten Naturschutz zusammen. Als „leben- intensiviert werden kann. des Dokument“ wird sich die Strategie im Laufe der Zeit weiterentwickeln, so wie sich die Anforderun- An wen richtet sich die Strategie? gen im Naturschutz verändern und die Ansichten weiterentwickeln. Mit der Herausgabe der ersten Die Welt-Zoo-Naturschutzstrategie wurde vorrangig Ausgabe der Strategie wird offen eingeräumt, dass geschrieben für: einige Zoos noch viel zu tun haben, bevor sie die in der Strategie aufgestellten Ziele erfüllen können, nationale und internationale politische Entschei- während viele andere Zoos und Aquarien und ihre dungsträger sowie örtliche Behörden, die den Bei- Organisationen in ihrem Engagement für den Natur- trag von Zoos und Aquarien zum Naturschutz beein- schutz bereits sehr weit fortgeschritten sind. Die flussen können, Strategie geht aber davon aus, dass alle verantwor- Aufsichtsbehörden, Beiräte und Förderer usw. der tungsbewussten Zoos ihre Naturschutzarbeit ver- Zoos, die die Naturschutzpolitik einzelner Zoos und stärken werden, und sie gibt hierfür Anleitung und Aquarien direkt beeinflussen und unterstützen kön- Unterstützung. nen, Zoo- und Aquarienmitarbeiter, einschliesslich Direk- toren, Kuratoren, Tierpfleger, Zoopädagogen und Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit, welche die Strategie als Hilfsmittel zur Förderung der Natur- schutzarbeit ihrer Einrichtungen benutzen und an- dere von deren Notwendigkeit überzeugen können, andere Naturzschutzorganisationen und Behörden, die für den Naturschutz verantwortlich sind.
für die Erde“ und verschiedene andere IUCN- 1. Naturschutz: das zentrale Dokumente gaben den Anstoss zur Formulierung Thema der Zoos der Aufgaben, die die Zoos im Naturschutz zu ü- bernehmen haben. Diese Dokumente drängen auf Zoos in einer sich verändernden Welt eine verträgliche Nutzung der natürlichen Ressour- cen und der Biodiversität der Erde sowie auf die Tiergärten gibt es schon seit dem Altertum. Die Bildung eines neuen Gleichgewichtes zwischen der Geschichte der heutigen Zoos begann allerdings menschlichen Gesellschaft und der natürlichen erst vor etwa 200 Jahren mit der Gründung der Umwelt. ersten öffentlichen Zoos. Seitdem sind sehr viele Zoos in allen Teilen der Welt entstanden und in Die Welt-Naturschutzstrategie sieht drei Initiativen, einer grossen Vielfalt ausgeprägt, die von grossen mit deren Hilfe die Zoos die Erreichung dieser Ziele Kollektionen bis zu sehr spezialisierten Einrichtun- unterstützen können: gen wie Aquarien, Vogelparks, Primatenzoos oder Safariparks reicht. Die Welt-Zoo-Naturschutz- 1. aktive Unterstützung der Erhaltung von Popula- strategie bezeichnet alle diese zoologischen Ein- tionen bedrohter Arten und ihrer natürlichen richtungen als „Zoos“. Lebensräume, 2. Mehrung der wissenschaftlichen Kenntnisse zum Nutzen des Naturschutzes, 3. Förderung des öffentlichen und politischen Bewusstseins für die Notwendigkeit von Natur- schutz, der verträglichen Nutzung natürlicher Ressourcen und der Schaffung eines neuen Gleichgewichtes zwischen Mensch und Natur. Diese Ziele bilden die Grundlage für die Aufgaben- stellung aller Zoos, welche bei der Erreichung der Ziele der Welt-Zoo-Naturschutzstrategie eine Rolle spielen werden. Das globale Zoonetz: ein grosses Potential für Seit der Errichtung der ersten öffentlichen Zoos den Naturschutz haben in der Welt grosse Veränderungen stattge- funden. Zu den Veränderungen in der menschlichen Obwohl es viel mehr Einrichtungen gibt, die unter Gesellschaft zählen der Zuwachs an Freizeit und den Terminus „Zoo“ fallen, richtet sich die Strategie die Erhöhung des allgemeinen Bildungsniveaus. In hauptsächlich an die mehr als tausend Zoos, die in den biologischen Wissenschaften gab es einen Zoovereinigungen organisiert sind. Vereinigungen gewaltigen Wissenszuwachs über alle Aspekte des dieser Art bestehen in vielen Ländern der Welt auf Lebens. Doch zur gleichen Zeit gab und gibt es eine nationaler Ebene sowie auf einigen Kontinenten und ständig wachsende Bedrohung von Arten, Lebens- Subkontinenten auf regionaler Ebene. Auf globaler räumen und Ökosystemen in allen Teilen der Welt. Ebene vertritt die WAZA, die Welt-Zoo- Diese und viele andere Veränderungen hatten weit- Organisation, die Zoogemeinschaft. Die in diesem reichende Auswirkungen auf die Zoos, die sich Netzwerk zusammengeschlossenen Zoos verbindet dementsprechend von den ursprünglichen Menage- der Wunsch, in konstruktiver Weise für eine ge- rien zu hoch komplexen, wissenschaftlich geleiteten meinsame Zukunft zusammenzuarbeiten. Dies ist zoologischen Gärten entwickelt haben. die Grundlage für weitere Entwicklungen im Rah- men der Welt-Zoo-Naturschutzstrategie. Die Welt-Zoo-Naturschutzstrategie geht davon aus, dass sich die Entwicklung der Zoos fortsetzen wird. Das globale Zoonetz ist auf zweierlei Art einzigartig. Die Sorge um die biologischen Systeme unseres Zum Ersten werden die organisierten Zoos insge- Planeten ist eine der grössten Herausforderungen samt von mindestens 600 Mio. Menschen jährlich an die Menschheit. Folglich wird der Naturschutz besucht, was etwa 10% der gegenwärtigen Weltbe- auch als das zentrale Thema der Zoos angesehen, völkerung ausmacht. Diese Besucherzahl wird von weshalb sich die Zoos zu Naturschutzzentren wei- keiner anderen Gruppe öffentlicher naturschutzori- terentwickeln müssen. Die führenden Zoos haben entierter Einrichtungen erreicht. bereits erste Schritte auf diesem Weg unternom- men. Viele andere Zoos sollten angeregt, angeleitet Zum Zweiten stellen Zoos in zahlreichen Ländern, und unterstützt werden, diesen zu folgen. Städten und Ballungsräumen lebende Organismen und die Natur aus allen Teilen unserer Erde in den Die Welt-Naturschutzstrategie: Initiativen der Blickpunkt, und nicht nur lokale oder regionale Na- Zoos werden zur Erreichung ihrer Ziele beitra- turschutzprobleme. gen Durch die grosse Anzahl von Menschen, die von Die 1980 von IUCN, UNEP und WWF herausgege- Zoologischen Gärten erreicht werden, gepaart mit bene „Welt-Naturschutz-Strategie“, deren 1991 der globalen Perspektive, in welcher jeder Zoo die veröffentlichter Nachfolger „Unsere Verantwortung Elemente der Natur präsentiert, verfügt die Zooge-
meinschaft über ein riesiges Potential für den Welt- nen verdienen. Die Strategie spezifiziert aber auch Naturschutz. Die Welt-Zoo-Naturschutzstrategie eine Reihe wichtiger Bedingungen für eine gute plädiert daher für eine weitere Entwicklung dieses zoopädagogische Arbeit der Zoos, wie etwa die Netzes, eine Stärkung aller Verbindungen innerhalb Notwenigkeit eines professionellen Vorgehens, die der Zoogemeinschaft sowie zwischen dieser und Kenntnis der Zusammensetzung und der Motivation anderen Naturschutzinitiativen. des Publikums, klar umrissene Bildungskonzepte für den Zoo und die Durchführung von Erfolgskontrol- len. Die Einhaltung hoher Standards in Tierunter- 2. Bildung und Erziehung: eine wesentliche bringung und –haltung als Voraussetzung für Wohl- Aufgabe des Naturschutzes befinden und natürliches Verhalten der Zootiere ist für eine erfolgreiche Zoopädagogik von ausschlag- Die grosse Menge an Besuchern bietet den Zoos gebender Bedeutung. Ausserdem wird der Aus- hervorragende Möglichkeiten, das öffentliche Be- tausch von Informationen und Erfahrungen auf dem wusstsein für die unersetzlichen Werte der Natur zu Gebiet der Zoopädagogik zwischen Zoos aus allen schärfen. Bildung und Erziehung sind daher wesent- Teilen der Welt die Effektivität des weltweiten Zoo- liche Naturschutzaufgaben der Zoos und ihrer Zoo- netzes auf dem Gebiet der Naturschutzerziehung pädagogik. erhöhen. Lebende Tiere, welche die Besucher anziehen, bilden die Grundlage für die Zoopädagogik. Der Erholungszweck eines Zoobesuches und die wir- kungsvolle Bildung und Erziehung verbinden sich in harmonischer Weise. Die Attraktivität der lebenden, oft charismatischen Tiere ist der Ausgangspunkt für das Interesse der Besucher an den subtilen Bezie- hungen und Gleichgewichten in der lebenden Welt. Das Zoopublikum ist nicht nur gross, sondern auch in seiner Zusammensetzung breit gefächert, und es repräsentiert alle Ebenen und Bereiche der Gesell- schaft. Die Zoopädagogik muss daher auf sehr verschiedenartige Gruppen ausgerichtet sein, kei- neswegs nur auf Kinder. Menschen aus sehr vielfäl- tigen Bildungseinrichtungen nutzen das Angebot der Zoos und bilden so spezifische Zielgruppen für die Zoopädagogik. Dies Bildungseinrichtungen reichen von Kindergärten bis hin zu Universitäten. Aufgrund der Verschiedenartigkeit der Zielgruppen müssen Zoopädagogen über grosse Fähigkeiten, Kreativität sowie ein weites Spektrum sehr unter- schiedlicher pädagogischer und didaktischer Me- thoden verfügen. Folglich muss sich die Zoopäda- gogik zu einer eigenständigen Disziplin und Berufs- sparte weiterentwickeln. Eine unerschöpfliche Reihe biologischer und ande- 3. Schutz von Arten und Lebensräumen: direk- rer Themen kann durch die Zoopädagogik behan- te Beiträge der Zoos delt werden. Dazu gehören sowohl klassische The- men wie Anpassungen von Tieren, Verhalten, Re- Zootierbestände: Grundlage für alle Natur- produktion und Ernährung wie auch komplexere schutzaufgaben der Zoos Themen wie Evolution und Ökologie. Die Natur- schutzthemen sind von besonderer Bedeutung Es wird geschätzt, dass die über tausend innerhalb der Bildungsprogramme der Zoos. Die organisierten Zoos der Welt insgesamt etwa 1 Programme können erläutern, wie leicht die sensib- Million Tiere beherbergen, hauptsächlich höhere len Beziehungen in den natürlichen Lebensräumen Wirbeltiere. Einen wachsenden Anteil machen und Ökosystemen durch menschliche Einflüsse solche aus, die zu den bedrohten Arten gehören. gestört werden, und die Zusammenhänge zwischen Die Welt-Zoo-Naturschutzstrategie fordert alle Zoos menschlicher Konsum- und Lebensweise und dem auf, diesen Arten verstärkt Platz zur Verfügung zu Überleben von Arten und biologischen Systemen stellen und alle Einzeltiere im internationalen aufzeigen. Von Zoos durchgeführte Arten- und Na- Arteninformationssystem (= International Species turschutzprojekte sowie Forschungsaktivitäten stel- Information System, ISIS) zu registrieren. len lebendes Anschauungsmaterial für die Natur- schutzerziehung im Zoo und knüpfen direkte Ver- Verantwortungsbewusste Zoos orientieren ihre bindungen zur Praxis des Naturschutzes. Tierbestandsplanung an Naturschutzzielen, ebenso Bildung, Forschung sowie Artenschutz, wobei sie Die Welt-Zoo-Naturschutzstrategie meint, dass die selbstverständlich das Wohlbefinden der Tiere be- Bildungsprogramme der Zoos die starke Unterstüt- rücksichtigen. In mehreren Teilen der Welt haben zung von Behörden und Naturzschutzorganisatio-
nationale und regionale Zoovereinigungen begon- nen, die Tierbestandsplanung der Mitgliedzoos zu koordinieren. Die Strategie plädiert für eine letztend- lich weltweit koordinierte Abstimmung bei der Pla- nung aller Zoobestände. Tierbestände sind die Basis für alle Naturschutzauf- gaben der Zoos. Die Bestände selbst können nur erhalten werden, wenn zufriedenstellende Langle- bigkeit, Fortpflanzung und das Wohlbefinden der einzelnen Tiere gesichert sind. In den vergangenen Jahren sind die Kenntnisse im Bereich der Wildtier- haltung stark angewachsen, was dazu geführt hat, dass Populationen vieler Arten heute durch gemein- same Anstrengungen der Zoos reguliert werden müssen, um zu grosse Populationen zu vermeiden. Die Risiken genetischer Degeneration und Domesti- Gemeinsame Anstrengungen sind ebenso erforder- kation können durch kooperatives Management der lich, um das akkumulierte Wissen und die Erfahrung ex situ-Populationen nach strengen Richtlinien mi- in Haltung und Reproduktion bei den Arten anzu- nimiert werden. Die Richtlinien zum Management wenden, die in Zoos noch nicht optimal gezüchtet der ex situ-Populationen nach strengen Richtlinien werden. minimiert werden. Die Richtlinien zum Management von Populationen zielen auf die bestmögliche Be- Obwohl die Zoos schon viel erreicht haben und wahrung der ursprünglichen genetischen Variabili- auch weiterhin den Aufbau stabiler Populationen der tät. Gut gemanagte Populationen können wertvolle Arten, die sie halten, fördern werden, ist die Ent- genetische Reservoirs für das Überleben von Arten nahme von Tieren aus der Wildbahn unter bestimm- in der Natur darstellen. ten Bedingungen sehr wichtig, insbesondere wenn dies für das Überleben von Arten notwendig ist, die Die theoretischen Grundlagen für das Management in der Natur dahinschwinden. Tiere sollten aber nur kleiner Populationen sind im Verlauf des letzten der Natur entnommen werden, wenn dies auf die Jahrzehntes beträchtlich weiterentwickelt worden eine oder andere Weise dem langfristigen Überle- und werden ständig verfeinert. Für Populationsana- ben dieser Art, vor allem in ihren natürlichen Le- lysen stehen Hilfsmittel zur Verfügung wie Zuchtbü- bensräumen, dienlich ist. Ausserdem muss der cher und hochentwickelte Computerprogramme für Fang von Wildtieren immer in Abstimmung mit den das Populationsmanagement und die Tierbestan- zuständigen Naturschutzbehörden stattfinden. Die deserfassung (wie das Animal Record Keeping Welt-Zoo-Naturstrategie vertritt den Standpunkt, System, ARKS, welches von über 400 Zoos genutzt dass der kommerzielle Handel mit der Wildbahn wird, und das Internationale Arteninformationssys- entnommenen Tieren zur Auffüllung von Zoobstän- tem, ISIS). In der Praxis ist das Populationsmana- den möglichst bald eingestellt werden sollte. gement in regionalen Zuchtprogrammen organisiert. Diese Programme wurden in allen grösseren Regi- Ex situ (ausserhalb des natürlichen Lebens- onen der Welt entwickelt. Gegenwärtig gibt es für raums)-Erhaltung unterstützt das Überleben von über 300 bedrohte Arten regionale Zuchtprogram- Arten in der Natur me. Nationale und internationale Behörden werden aufgefordert, legale Tiertransfers im Rahmen der ex Die Tierbestände der Zoos sind nicht nur die Vor- situ-Programme, deren Ziel die Vermehrung durch aussetzung für Forschung und Erziehung im Zoo. Zucht und die Minimierung des Verlustes an geneti- Sie tragen auch direkt dazu bei, das Aussterben scher Variabilität und anderer ungewollter Effekte bedrohter Arten zu verhindern, nämlich durch den ist, zu erleichtern. Aufbau von ex situ (ausserhalb ihres natürlichen Lebensraums)-Populationen solcher Arten. Die ex Die Captive Breeding Specialist Group (CBSG) der situ-Erhaltung ist keine Alternative, sondern eher Species Survival Commission (SSC) der IUCN ist eine zusätzliche Massnahme bei der Erhaltung das Bindegleid zwischen der Welt-Naturschutzunion dieser Arten in ihren natürlichen Lebensräumen (in und der auf Zoologischen Gärten beruhenden ex situ oder vor Ort). Demzufolge müssen ex situ- situ-Artenerhaltung. Sie ist der Katalysator bei der Populationen so gehalten werden, dass sie das Entwicklung von Zuchtprogrammen und fördert die Überleben der Art in der Natur unterstützen können. globale Koordination von regionalen Programmen. In Übereinstimmung mit dem „Policy Statement on Ausserdem verstärkt sie die Verbindungen zwi- Captive Breeding“ der IUCN von 1987 und anderen schen den Zooprogrammen und den in situ- IUCN-Dokumenten fordert die Welt-Zoo- Naturschutzaktivitäten der IUCN, ihren vielen Spe- Naturschutzstrategie eine starke Förderung von ex zialistengruppen und anderen Naturschutzbehörden situ-Erhaltungsprogrammen sowohl durch Zoos wie und –organisationen. Verbindungen dieser Art soll- auch Naturschutzorganisationen und –behörden, ten möglichst weit ausgebaut werden. wann immer solche Programme dem Überleben von Tierarten dienen. In einer wachsenden Anzahl von Es ist vorauszusehen, dass die Verbindungen zwi- Fällen sind ex situ-Populationen wesentliche Kom- schen ex situ- und in situ-Naturschutzbemühungen ponenten im Artenschutz. immer grössere Bedeutung erlangen werden: Zucht- und Wildpopulationen bedrohter Arten müssen in Zukunft möglicherweise interaktiv gemanagt und als
Bestandteil von „Metapopulationen“ betrachtet wer- von 1000 oder 2000 annehmen lässt. Manchmal den. Der Artenschutz wird von der Zusammenarbeit haben die betreffenden Arten eine Schlüsselfunktion zwischen allen an ex situ-Programmen Beteiligten in ihrem Lebensraum, und ihre Erhaltung ist für abhängen und von der Anerkennung der gegensei- Hunderte oder sogar Tausende anderer Arten im tigen Abhängigkeit ihrer Naturschutzbemühungen selben Lebensraum von wesentlicher Bedeutung. und der Notwendigkeit ihrer gegenseitigen Bestär- Häufig dienen Arten in ex situ-Programmen auch als kung. Flaggschiffe und können beträchtliches öffentliches Interesse am Schutz der Gebiete wecken, aus de- Kapazität: Platzbegrenzung erfordert eine sorg- nen sie stammen. fältige Artenauswahl Künstliche Reproduktion und Kryokonservie- In Abhängigkeit von artenspezifischen Parametern rung: Biotechnologie im Dienst des Naturschut- werden 250-500 Individuen pro Population erforder- zes lich sein, um eine ausreichende genetische Variabi- lität über einen Zeitraum von mindestens hundert Technologien der künstlichen Reproduktion können Jahren zu erhalten. Ausgehend von den etwa 1 eines Tages das Management von ex situ- Million Tieren, die in den tausend organisierten Populationen erleichtern und bei der Erhaltung der Zoos der Welt leben und von der Annahme, dass maximalen genetischen Variabilität von Nutzen sein. die Hälfte des in diesen Zoos vorhandenen Platzes Vielfältige Pilotstudien haben gezeigt, dass Techni- für ex situ-Zuchtprogramme zur Verfügung gestellt ken wie künstliche Besamung und Embryotransfer wird, schätzt man, dass die Zoogemeinschaft vitale bei verschiedenen Wirbeltiergruppen angewendet Populationen von 1000-2000 bedrohten Arten un- werden können. Doch ist noch viel mehr Forschung terhalten kann. Diese Zahl könnte erhöht werden, erforderlich, um die ganze Weite möglicher Anwen- wenn ein grösserer Anteil des Platzes für bedrohte dungen dieser Technologien im Artenschutz ab- Arten verwendet wird, wenn mehr Zoos sich dem schätzen zu können. weltweiten Netzwerk anschliessen oder wenn sich private Züchter bedrohter Arten an den Zuchtpro- Auch die Kryokonservierung von Gameten und grammen beteiligen und deren Regelungen einhal- Embryonen kann für Artenschutzprogramme von ten. grossem Nutzen sein. Genbanken können als gene- tisches Reservoir dienen und neben in situ- und ex Dennoch ist der vorhandene Platz sehr begrenzt, situ-Populationen zum dritten Standbein im Arten- und eine sorgfältige Auswahl der Arten für ex situ- schutz werden. Ebenso wie bei der künstlichen Programme ist erforderlich. Zuerst sollte die Natur- Reproduktion sind noch umfangreiche Forschungen schutz-Gemeinschaft festlegen, welche Arten am nötig, bevor die Vorteile der Kryokonservierung zur meisten von untersützenden ex situ-Programmen Erhaltung einer grossen Zahl bedrohter Arten voll profitieren würden. Die Cative Breeding Specialist genutzt werden können. Group hat Methoden für diese Einschätzung entwi- ckelt, und andere IUCN-Spezialistengruppen und Die Welt-Zoo-Naturschutzstrategie ruft alle Beteilig- Naturzschutzorganisationen werden aufgefordert, ten auf, die Forschung auf den Gebieten der künst- die CBSG-Arbeit stark zu unterstützen. Danach lichen Reproduktion und der Kryokonservierung als müssen die Zoos bestimmen, welche Arten sie am Technologie zur Unterstützung des Artenschutzes besten halten und züchten können, und welche zu intensivieren. Ebenso fordert sie eine Integration Arten geeignet sind, im Zoo das öffentliche Be- des kryokonservierten genetischen Reservoirs in die wusstsein zu steigern. Strategie des Managements von ex situ- und in situ- Populationen. Naturschutznotwendigkeit und Zoopotentiale müs- sen bei der Formulierung von regionalen Bestands- plänen (Regional Collection Plans, RCPs) aufeinan- der abgestimmt werden, um festzulegen, welchen bedrohten Arten durch ex situ-Zuchtprogramme regionaler Zoovereinigungen geholfen werden soll. Eine globale Abstimmung der regionalen Bestands- pläne führt zu einer globalen Bestandsplanung für alle grösseren Tiergruppen, die in Zoos gehalten werden. Verständlicherweise erfordert die Auswahl der Ar- ten, die am ehesten von den Zuchtprogrammen in den Zoos profitieren werden, eine sorgsame Abwä- gung. Dennoch muss ein rasches Handeln in den Fällen möglich sein, wo rasche Hilfe die einzige Chance zur Rettung ernsthaft bedrohter Arten dar- stellt. Dennoch warnt sie vor einer Überschätzung des Mag die Gesamtzahl von Arten, zu deren Rettung Wertes kryokonservierten Genmaterials. Lebende ex situ-Programme direkt beitragen, auch begrenzt Populationen, sowohl in situ wie ex situ, sind not- sein, so ist die Bedeutung dieser Beiträge zum wendig, um genetisch nicht fixierte Verhaltensmus- Naturschutz nach Auffassung der Welt-Zoo- ter zu erhalten, da diese für das Überleben einer Art Naturschutzstrategie viel grösser als die blosse Zahl von lebenswichtiger Bedeutung sein können. Tief-
gefrorenes genetisches Material ist ohne lebende führt. Fünfzehn dieser Projekte haben bereits zur Populationen nutzlos. Die Zoos sind aufgerufen, alle Bildung sich selbst erhaltender Populationen ge- vorhandenen Kenntnisse und Fähigkeiten einzuset- führt. Viele Projekte sind aber noch in einem zu zen, die lebensnotwendigen, natürlichen Verhal- frühen Stadium, um ihren Erfolg bewerten zu kön- tensmuster in ex situ-Populationen zu erhalten. nen. Ausserdem werden die Methoden ständig verbessert. Die Welt-Zoo-Naturschutzstrategie be- Zurück zur Natur: Zootiere zur Wiederansiedlung tont, dass gut vorbereitete und durchgeführte Wie- und Aufstockung von Beständen deransiedlungsprojekte von grösster Bedeutung sind, um Kenntnisse und Erfahrungen für zukünftige Ex situ-Populationen der Zoos können direkt zum Projekte zu gewinnen. Wissenschaftlich fundierte Überleben einiger Arten in situ beitragen, indem sie Projekte verdienen daher die volle Unterstützung den Kern für die Neubildung oder Verstärkung von der Zoogemeinschaft, der IUCN- Populationen in der Natur bilden. Spezialistengruppen und der Naturschutzbehörden. Derartige Projekte werden in der Regel nicht inner- Die Welt-Zoo-Naturschutzstrategie betont in Über- halb weniger Jahre zum Erfolg führen. Sie erfordern einstimmung mit dem IUCN-Positionspapier „Trans- vielmehr ein langfristiges Engagement aller Beteilig- locations of living organisms“ von 1987, dass Pro- ten. jekte der Wiederansiedlung und Bestandsaufsto- ckung bei sorgsamer Durchführung natürlichen Zoologische Gärten führen Wiederansiedlungspro- biologischen Systemen grossen Nutzen bringen jekte nicht allein durch. Vielmehr ist es die Zooge- können. Allerdings muss grösster Wert auf die Qua- meinschaft, die die Tiere in Abstimmung mit Zucht- lität der freizulassenden Tiere in bezug auf ihre buchführern und Koordinatoren der Zuchtprogram- genetischen und Verhaltenseigenschaften gelegt me der betreffenden Arten zur Verfügung stellt. Die werden, sowie auf die Vermeidung des Einschlep- Tiere werden sorgsam ausgewählt, wobei eine pens von Krankheitserregern und Parasiten in die genetisch und demographisch vitale Zoopopulation Natur und der Vermischung von Unterarten durch für mögliche weitere Projekte erhalten bleibt. Alle die Wiederansiedlung. Ausserdem müssen Fakto- Projekte werden in Übereinstimmung mit den IUCN- ren, die wiederangesiedelte Tiere bedrohen können, Richtlinien und den Bestimmungen der Natur- eliminiert werden. Ebensowenig darf die Tragkapa- schutzbehörden der betreffenden Länder sowie in zität der Wiederansiedlungsgebiete überschritten Zusammenarbeit mit den IUCN-Spezialistengruppen werden. und anderen Naturschutzorganisationen durchge- führt. Wiederansiedlungsprojekte dienen dem Le- bensraum- und dem Artenschutz sowie der Förde- rung des Naturschutzbewusststeins der Öffentlich- keit. 4. Wissen und Forschung: Voraussetzung für den Naturschutz Zoologische Gärten waren schon immer und sind weiterhin wichtige Stätten wissenschaftlicher For- schung. Alle Zoos werden aufgefordert, ihre Tierbe- stände ethisch vertretbaren Forschungsarbeiten zugänglich zu machen. Wissenschaftler werden aufgefordert, die Forschungsmöglichkeiten, die die Zoos bieten, zu nutzen. Sowohl Zuchtpopulationen der Zoos wie in situ- Populationen bedürfen profunder wissenschaftlicher Kenntnisse vieler Disziplinen der Biologie und der Veterinärmedizin. Grosses Wissen wurde während der letzten hundert Jahre angesammelt, aber noch bleibt vieles zu erforschen. Da die Forschungsmög- lichkeiten des einzelnen Zoos und seiner Mitarbeiter begrenzt sind, sollte die Kooperation mit For- schungsinstituten, Universitäten und Naturzschut- zorganisationen gesucht werden. Zoologische Gär- ten sowie Forschungs- und Naturschutzeinrichtun- gen werden aufgefordert, mehr finanzielle Mittel für die Forschung im Zoo aufzubringen. Angesichts der begrenzten Forschungsmittel müs- sen die Zoos Prioritäten in der Forschung festlegen. Die einzelnen Zoos, die Koordinatoren und die regi- onalen Organisationen der Zuchtprogramme müs- Wiederansiedlungs- und Bestandesaufstockungs- sen hierbei mitwirken. Auch die Captive Breeding projekte wurden bisher für über 120 Arten durchge-
Specialist Group der IUCN/SSC kann bei der Erstel- rung, die zumindest noch eine Zeitlang fortschreiten lung integrierter Forschungspläne behilflich sein. wird, zu überbrücken. Die Zoos werden helfen, das Ausmass der zu erwartenden Krise zu begrenzen, indem sie zur Rettung von Arten beitragen und das öffentliche Bewusstsein schärfen, um so die Chan- cen der Natur zu verbessern, sich danach wieder zu erholen. Die Welt-Zoo-Naturschutzstrategie betont ab- schliessend, dass Kooperation, Koordination und Interaktionen bei allen Naturschutzbemühungen den einzigen Weg zum Erfolg darstellen. Die Zeiten, in denen die verschiedenartigsten Naturschutzgruppen in dogmatischer Weise auf ihren Ansichten beharrt haben, sind vorbei. Die Strategie appelliert daher an die weltweite Zoogemeinschaft und an alle anderen naturschutz-orientierten Gruppen, sich zu verbün- den und die Aktivitäten auf die gemeinsamen Ziele hin zu verstärken. Ein grosses Aufgebot aller ver- fügbaren Kräfte wird notwendig sein, um der Bio- Die Welt-Zoo-Naturschutzstrategie regt die Einrich- sphäre unserer Erde die grösstmögliche Überle- tung von Materialsammlungen und Datenbasen von benschance zu schaffen. Forschungsergebnissen an, um eine effektive For- schung in Zoos zu erfmöglichen. Forschungsergeb- nisse sollten ausserdem nicht nur in wissenschaftli- chen Büchern und Zeitschriften veröffentlicht wer- den, sondern den Zoos in einer leicht zugänglichen Weise zur Verfügung gestellt werden, so dass ihre Anwendung in der Praxis sichergestellt ist. For- schungsergebnisse sollten auch nicht nur in inter- nen Berichten dokumentiert werden, sondern soweit wie möglich in der Zoo- und Naturschutzgemein- schaft verbreitet werden. In Zoos gewonnene Erkenntnisse sind nicht nur für diese wichtig, sondern können auch für den in situ- Naturschutz von Bedeutung sein. Die Welt-Zoo- Naturschutzstrategie ruft die Zoogemeinschaft da- her auf, ihre Kenntnisse dem Naturschutz zur Ver- fügung zu stellen, und wenn eben möglich, diesen Beitrag zu verstärken. Naturschutzorganisationen werden aufgerufen, in Zoos gewonnene Erkenntnis- se voll zu nutzen und die Forschung in Zoos zu unterstützen, da ex situ- und in situ-Forschung zum Nutzen des Naturschutzes eng verwoben sind. 5. Der Weg in die Zukunft: zu einer neuen In- tegration Zoologische Gärten sind Einrichtungen, die die drei Hauptaufgaben des Naturschutzes: Umwelterzie- hung, Forschung sowie Arten- und Biotopschutz in einzigartiger Weise integrieren können. Das enorme öffentliche Interesse an Zoos und die immer engere Zusammenarbeit im Rahmen des weltweiten Netzes Zoologischer Gärten verstärken noch ihr grosses Potential für den Naturschutz. Dieses Potential sollte bestmöglich genutzt werden. Wenn dies richtig erkannt wird, kann die Zooge- meinschaft ein mächtiger Verbündeter von Natur- schutzbehörden und –organisationen sein beim Bau einer „Zeitbrücke“. Eine solche Zeitbrücke wird notwendig sein, um so vielen Arten, Biotopen und Ökosystemen wie möglich zu helfen, die Zerstö-
Im 20. Jahrhunderts ausgerottet, wandern heute Urwildpferde aus Zoologischen Gärten wieder durch die Steppen der Mongolei Das Verhalten von Wildtiere in Zoologischen Gärten wirklich beobachten kann man nur in tiergerechten Lebensräumen Erlebnisse in der Zooschule wecken Interesse und Verständnis für Wildtiere Die Haltung von Tieren bei ZOOSCHWEIZ ist rich- tungsweisend für den Tierschutz von Wildtieren Forschung im Zoo dient der Verbesserung der Hal- tung und dem allgemeinen Verständnis einer Tierart
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