Digital Health Kundenerwartungen und Handlungsimpulse für die PKV - März 2022 - Kundenerwartungen und Handlungsimpulse ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser, seit dem Start der Covid-Pandemie in Deutschland wird das Gesundheitswesen auf den Prüfstand gestellt. Geplante medizinische Eingriffe werden verschoben, die Kliniken sind durch Corona Fälle stärker belastet, die Durchführung von Impfungen ist eine zusätzliche Belastung für niedergelassene Ärzte. Gleichzeitig werden vermehrt digitale Gesundheitsservices eingesetzt. Telemedizin-Anbieter verzeichnen Rekorde bei der Anzahl durchgeführter Konsultationen, Buchungsplattformen werden für Test- und Impftermine genutzt und über digitale Gesundheitsanwendungen werden insbesondere chronisch kranke Personen behandelt. Private Krankenversicherer müssen einerseits mit steigenden Gesundheitskosten und einer stagnierenden Anzahl von Krankenvollversicherten umgehen. Andererseits gerät die digitale Vorreiterrolle der privaten Krankenversicherer, im Vergleich zu gesetzlichen Krankenkassen, unter Druck. Im Auftrag von Accenture führte YouGov Kundenbefragungen1 durch. Im Fokus der Befragung stand die Kundenerwartung an ihre Krankenversicherung, die Akzeptanz von digitalen Services und die Rolle der Krankenversicherung. Parallel zur Kundenbefragung wurde der deutschen PKV Markt analysiert – Marktentwicklung und Regulatorik stehen im Vordergrund. Bei Rückfragen, Anregungen oder für weiterführende Diskussionen, kommen Sie bitte jederzeit auf uns zu. Ihr Markus Heyen und Johannes Neumeyer Managing Director – Client Group Lead Versicherungen DACH und Senior Manager – Strategy & Consulting Insurance Anmerkung: 1) 1.089 Personen unterteilt in a. Privatversicherte n=330, b. „Junge Potenzialkunden:innen“ (Akademikerinnen jünger als 36 Jahre alt mit hohem Einstiegsgehalt (perspektivisch) um/oberhalb der Versicherungspflichtgrenze der Jahresarbeitsentgeltgrenze) n=159, c. Freiwillig gesetzlich versicherte Personen mit einem Einkommen oberhalb der Versicherungspflichtgrenze der Jahresarbeitsentgeltgrenze in 2021 n=600
Management Summary (1/3) Digitale Gesundheitsservices werden von Krankenversicherungs-Kunden:innen nicht vollumfänglich genutzt • Kunden:innen sind schlecht über das digitale Serviceportfolio ihrer Krankenversicherung informiert – lediglich 57% der Befragten wissen, ob ihr Versicherer diese anbietet • Am meisten werden der digitale Impfausweis, Arztsuche und Fitness Tracker Apps genutzt – am wenigsten die E-AU (19%), E-Rezept (17%) und Telemedizin (12%) • Für 51% der 18-34-Jährigen sind digitale Services ein (sehr) wichtiges Kriterium für die Wahl der Krankenversicherung; 40% würden sogar wechseln Krankenversicherer müssen sich situativ an individuelle Kundenerwartungen anpassen • 54% der Befragten sehen Krankenversicherer als Kostenerstatter • Gleichzeitig erwarten 46% der Befragten Betreuung in akuten medizinischen Notlagen von ihrer Krankenversicherung und 73% der Befragten erwarten eine Rundumbetreuung zu allen Gesundheitsthemen Kunden:innen sind bereit (mehr) Gesundheitsdaten mit ihren Krankenversicherern zu teilen • Der Großteil der Befragten erwartet im Gegenzug Beitragsverringerungen oder einen besseren medizinischen Behandlungserfolg • 42% der Befragten würden bei Rabatten und 33% der Befragten bei Bonusprogrammen ihre Gesundheitsdaten ohne Einschränkung teilen
Management Summary (2/3) Die Krankenvollversicherung verliert an Bedeutung im Versicherungsportfolio • Das Beitragswachstum von KV-Zusatzversicherungen und Krankenvollver- sicherungen sind beinahe identisch (ca. 2 Mrd. zwischen 2012-19) • Die Anzahl der Krankenvollversicherungsverträge ist abnehmend (9,0 Mio. in 2012 im Vergleich zu 8,7 Mio. in 2019) – die Anzahl KV-Zusatzverträge ist zunehmend (23,1 Mio. in 2012 zu 26,7 Mio. in 2019) Die Versicherungsmarge verringert sich seit Jahren • Versicherungsleistungen steigen schneller an als Beitragseinnahmen (Anteil der Leistungsausgaben zu Beitragseinnahmen 63,2% in 2012 zu 69,4% in 2019) • Die größten absoluten Leistungsausgaben entfallen auf ambulante, stationäre und Zahnleistungen Die digitale Vorreiterrolle der privaten Krankenversicherer gerät durch gesetzliche Krankenkassen unter Druck • Durch die Telematikinfrastruktur (TI) wird eine einheitliche IT-Plattform für gesetzliche Krankenkassen und medizinische Leistungserbringer verpflichtend zur Verfügung gestellt – die Kosten für den Aufbau werden durch die Allgemeinheit gezahlt – ca. 90% der Krankenversicherten sind davon betroffen (private Krankenversicherer werden frühestens ab 2022 die Möglichkeit erhalten die TI ebenfalls zu nutzen) • Differenzierende Leistungen, wie z.B. die Kostenübernahme für Telemedizin, E- Rezept und digitale Apps zur Vorsorge und Behandlung von Krankheiten, werden nun auch von gesetzlichen Krankenkassen erstattet
Management Summary (3/3) Digitale Gesundheitsservices bei Krankenversicherungen werden der neue Standard – Investitionen in digitale Services sind eine Notwendigkeit • Das aktuelle digitale Leistungsangebot von privaten Krankenversicherer wird in Zukunft nicht ausreichen, um gegen Wettbewerber standzuhalten –gesetzliche Krankenkassen schließen ihre Digitalisierungslücken • Krankenversicherer müssen Strategien entwickeln, wie sie kostengünstig digitale Services anbieten können, um wettbewerbsfähig zu bleiben, Kundenwünsche zu adressieren und gleichzeitig ihre Kosten zu senken (z.B. durch effektivere Patientensteuerung oder schnellere Behandlungen über digitale Kanäle) • Basierend auf der strategischen Positionierung sollten Krankenversicherer eine bewusste Entscheidung über das Angebot digitaler Services treffen, Priorität haben Services, die den Kunden begeistern
Digital Health: Kundenerwartungen und Handlungsimpulse für die PKV 01 Kundenbefragung: Auswertung der Accenture/YouGov Kundenbefragung zu digitalen Services im Krankenversicherungsmarkt, Seite 7-24 02 Marktsicht: Accenture Analyse zum deutschen PKV Markt, Seite 25-39 Inhaltsverzeichnis 03 Fazit zur Studie und Ausblick: Fazit, Ausblick, Ansprechpartner:innen, Digital Health Seite 40-44
… das Wichtigste in Kürze: • Versicherungsnehmer:innen wechseln traditionell in Deutschland nur selten ihre Krankenversicherung – dies bleibt auch weiter so • Insbesondere jungen Versicherten sind digitale medizinische Gesundheitsservices (sehr) wichtig und sie würden dafür sogar ihre Krankenversicherung wechseln – dies ist eine Chance für Krankenkassen und Krankenversicherungen • Versicherte nutzen bereits digitale medizinische Services, das Wissen über das Serviceangebot ihrer Krankenversicherungen ist jedoch ausbaufähig • Die Rolle der Krankenversicherung ändert sich vom „Kostenerstatter“ hin zum „Rundumbetreuer“ • Versicherungsnehmer:innen sind bereit ihre Kundenbefragung Gesundheitsdaten mit ihrer Krankenversicherung zu teilen, wenn sie dadurch weniger Beiträge zahlen oder besser Kapitel 01 medizinische Behandlung erfahren
Struktur des Kapitels zur Kundenbefragung Kundensicht Digitale Services Rolle der Gesundheitsdaten Krankenversicherer Fokussierung auf: Fokussierung auf: Fokussierung auf: Fokussierung auf: • Was ist den Kunden:innen • Wie digital affin sind die • Wie ist die Sicht auf • Welche Daten würden bei Kranken(zusatz)- Zielgruppen? Krankenversicherer? Versicherte teilen? versicherungen wichtig? • Welche digitalen Services • Welche Ansprüche haben • Was erwarten Versicherte, • Wie oft wird eine aus dem Gesundheitsbe- Versicherte an ihren wenn sie Daten teilen? Krankenversicherung reich sind bekannt und Versicherer? • Was ist Versicherten beim gewechselt? werden genutzt? • Welche digitalen Services Datenteilen wichtig? • Wie ist das Abschlussver- • Auf welche Zielgruppe werden vom Versicherer halten? müssen sich Versicherer gewünscht? fokussieren?
Krankenversicherungs-Kunden:innen müssen von alten Denkschemata befreit werden Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse Handlungsempfehlungen • Für Privatversicherte ist ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis der • Private Krankenversicherer müssen sich konsequenter als digitale Krankenversicherung am wichtigsten Vorreiter bei (potenziellen Neu-) Kunden:innen positionieren • Krankenversicherungen werden kaum gewechselt, und wenn • „Antrainiertes“ Verhalten der Kunden:innen den Hauptfokus auf doch, dann aufgrund der ersten selbstbestimmten Wahl der Beitragsentwicklungen und Schnelligkeit der Kostenrücker- Krankenversicherung oder aufgrund von veränderten stattung zu legen, kann durch Hervorheben der Vorteile von Lebensumständen digitalen Services geändert werden • Freiwillig gesetzlich Versicherten ist es eher wichtig, • Verstärke Einbindung von gesetzlichen Krankenkassen beim dass über die gesetzliche Krankenkasse auch private Vertrieb von Krankenzusatzprodukten Krankenzusatzprodukte angeboten werden • Stärkere Fokussierung des Vertriebs auf digitale Gesundheitsservices und aktiver Verkauf dieser Leistungen
Kundensicht Privatversicherten sind Preis/Leistung besonders wichtig und zwei Drittel haben ihre Krankenvollversicherung gewechselt Fokus auf befragte PKV-Kunden:innen Preis-Leistung und Beitragsstabilität als Geringes Wechselverhalten in der Implikationen für Private wichtigste Kriterien Krankenversicherung Krankenversicherer Was ist Ihnen bei einer Krankenversicherung am wichtigsten? Wie oft haben Sie Ihre deutsche Krankenversich- • Für PKV-Kunden:innen sind gutes (N=330; Mehrfachnennung, bis zu drei Antworten), Angaben erung nach dem 18. Lebensjahr gewechselt? (N=330) Preis/Leistungsverhältnis, nach Altersklassen und Antworten in % Beitragsstabilität und eine schnelle Rückerstattung am wichtigsten und Kein Wechsel: „Treue“ Kunden:innen lediglich 27% aller Versicherten 18-24 57 47 33 27 17 Kunden:innen, die sich wenig mit 27% bleiben ihrem Versicherer treu Alternativen beschäftigen 25-34 59 41 46 25 30 • Versicherer, die sich ausschließlich 71% auf diese Preis/Leistungs-Merkmale 35-44 69 47 48 29 22 bei Beratungsgesprächen fokussieren, 1x gewechselt: „die Mehrheit“ werden weniger Kunden:innen 45-54 64 61 61 28 20 Erste selbstbestimmte Wahl der 38% gewinnen und/oder halten Krankenversicherung • Zusatzleistungen des Tarifs, Vorteile 55+ 58 67 58 24 27 dieser Versicherung und Mehrwerte 33% für Kunden:innen müssen proaktiv Gutes Preis-/Leistungsverhältnis 2x gewechselt: Wechsel aufgrund von kommuniziert werden Schnelle Rückerstattung von Kosten Lebensumständen und Konditionen 22% Beitragsstabilität >2x gewechselt: „Dauerwechsler:innen“ Kein Aufwand im Leistungsfall Intensivere Beschäftigung mit Versicherungskonditionen 11% Kostenübernahme bei Präventionsmaßnahmen Anmerkung: Die Antwortmöglichkeiten „weiß nicht/keine Angabe“ wurden zur Übersichtlichkeit der Ergebnisse nicht angezeigt | Abweichungen durch Rundungen
Kundensicht Rund jeder Zweite möchte KV-Zusatzversicherungen über seine Krankenkasse abschließen –Zahnzusatzvers. ist am gefragtesten Fokus auf befragte GKV-Kunden:innen Zusatzversicherung bei Top 5 Implikationen für Private verschiedenen Anbietern Krankenzusatzversicherungen Krankenversicherer Wie relevant ist für Sie eine Gleichheit / Identität von Zusatzversicherungen für eine ergänzende Leistung zur • Nur jedem:r zweiten Kunde:in ist es Krankenversicherung und Zusatzversicherungen aus einer gesetzlichen Krankenversicherung (sehr) wichtig KV-Zusatzversicherungen Hand? (N=683, GKV-Versicherte und junges Potenzial) (N=283, GKV-Versicherte und junges Potenzial mit über seine Krankenkasse abzuschließen Zusatzversicherungen; Mehrfachnennungen) • Freiwillig gesetzlich Versicherte setzen 49% vermehrt auf KV-Zusatzprodukte, um Zahnzusatzversicherung (75%) ihre GKV-Leistungen zu verbessern – ein Wechsel zu einer Krankenvoll- der Kunden:innen wollen ihre versicherung wird weniger Krankenversicherungen Auslandsreisekrankenversicherung (58%) erstrebenswert bei einem Anbieter • Versicherer sollten bestehende haben (14% sehr Vertriebskooperationen überdenken – wichtig und 35% insbesondere in drei Kategorien: wichtig) Stationäre Zusatzversicherung (44%) 1. bestehende Tarife, 2. Möglichkeiten 51% zum Einsatz von Bundle-Produkten und 3. verstärkter Incentivierungen der Krankenhaustagegeld (35%) Krankenkasse der Kunden:innen ist alles bei einem Anbieter weniger bis gar nicht wichtig Krankentagegeld (32%) Anmerkung: Die Antwortmöglichkeiten „weiß nicht/keine Angabe“ wurden zur Übersichtlichkeit der Ergebnisse rausgerechnet/nicht angezeigt.
Bedeutung digitaler Services bei der Wahl der Krankenversicherung Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse Handlungsempfehlungen • Insbesondere jungen Versicherten sind digitale medizinische • Versicherer sollten digitale Services als Differenzierungsmerkmal Gesundheitsservices (sehr) wichtig und sie würden dafür sogar gegenüber gesetzlichen Krankenkassen und privaten Kranken- ihren Krankenversicherer wechseln versicherern einsetzen – insbesondere bei der Kundengewinnung • Der Großteil der Befragten nutzt digitale Services ihrer Kranken- und zur Vermeidung von Vertragskündigungen versicherung – neuere Services, wie bspw. Telemedizin, nutzt • Versicherer müssen Neu-/Bestandskunden:innen effektiver und aktuell nur jeder achte Befragte regelmäßiger über digitale Services und deren Vorteile aufklären – • Die Aufklärung der Versicherten im Hinblick auf bestehende weitere Möglichkeiten sind die Integration aller digitaler Funk- digitale Leistungen der Krankenversicherungen ist ausbaufähig tionen in einer App oder die verpflichtende Nutzung von Funk- tionen (siehe bspw. die verpflichtende Nutzung von Telemedizin • Rund jeder Zweite kann sich vorstellen digitale medizinische vor einem Facharztgespräch in der Schweiz1) mit einhergehender Services zu nutzen, wie z.B. E-Rezepte, E-AU und E-Patientenakte Reduktionn des Beitrags Anmerkung: 1) Abhängig vom jeweiligen Versicherungstarif – i.d.R. geringere Beiträge bis zu 20% im Vergleich zu vergleichbareren Tarifen ohne die verpflichtende Nutzung von Telemedizin
Digitale Services 51% der 18-34-Jährigen sind digitale Services (sehr) wichtig bei der Wahl des Versicherers; 40% würden sogar wechseln Affinität für digitale Services Wie wichtig sind für Sie digitale Angebote bei der Auswahl Ihrer Krankenversicherung? (N=1.089) Implikationen für Private Die Auswahl der Krankenversicherung: Krankenversicherer Das Thema beschäftigt insbesondere jüngere 51% 18-34 Jahre Menschen spätestens mit der Vollendung des ab 35 Jahre • Jüngeren Generationen sind digitale 40% 38% 25 Lebensjahrs. Waren sie bisher über die 35% Services bei Auswahl und Wechsel der 25% Eltern versichert, müssen sie nun die Wahl der 24% Krankenversicherung deutlich wichtiger. Krankenversicherung treffen. 13% Unabhängig vom Alter zeigt sich, dass 9% 7% bereits für 38% digitale Services bei der Auswahl und für 28% beim Wechsel Sehr wichtig Wichtig Weniger wichtig Nicht wichtig wichtig bis sehr wichtig sind. Würden Sie Ihren Krankenversicherer wechseln, • Digitale Services als Wettbewerbsfaktor wenn dieser mehr und bessere digitale insb. bei jüngeren Kunden sollte nicht medizinische Services anbieten würde? (N=1.089) vernachlässigt werden. Denn schon heute würden 40% der 18-34-Jährigen 18-34 Jahre dafür wechseln. 46% 44% 40% ab 35 Jahre • Zur Gewinnung der Zielgruppe ist neben 33% den Basisfaktoren (wie Preis und 23% Der Wechsel der Krankenkasse: 66% haben Leistung) das Angebot von digitalen 17% nach dem 18. Lebensjahr mindestens 1x die Services entscheidend. Krankenversicherung gewechselt. Gründe sind 8% 7% 6% häufig eine berufliche Veränderung, zu hohe Kosten sowie Unzufriedenheit mit der Leistung. Ja auf jeden Fall Ja wahrscheinlich Nein wahrs. Nicht Nein auf keinen Fall Anmerkung: Die Antwortmöglichkeiten „weiß nicht/keine Angabe“ wurden zur Übersichtlichkeit der Ergebnisse nicht angezeigt.
Digitale Services Lediglich 57% der Befragten kennen die digitalen Services von ihrer Krankenversicherung – Voraussetzung für die Nutzung Kundenaufklärung Wissen Sie ob Ihre Krankenversicherung digitale Services Exkurs zur Akzeptanz von Implikationen für Private anbietet? (N=1.089) digitalen Services: Online Krankenversicherer Banking in Deutschland 57%, der Befragten wissen über das Angebot • Versicherer müssen Versicherte über Besonders neue, innovative bestehende und geplante digitale ? ? ? ? digitale Services sind der breiten Masse zwar bekannt, werden aber Services und deren Vorteile effektiver informieren und aufklären trotzdem sehr selten genutzt. • Die Bespielung sollte regelmäßig und über zielgruppengerechte Illustrative Nutzungsquote des Kommunikationskanäle geschehen Online Bankings (2006-2020)1 Die Kenntnis über digitale Services ist in der Altersgruppe 25-34 • Bis zur Breitenakzeptanz können Jahre (64%) und 35-44 Jahre (60%) am höchsten 80% gewöhnlich Jahre vergehen, 60% insbesondere bei nicht digital affinen Nutzergruppen (wichtig ist hierbei Die geringste Kenntnis und damit der größte Aufklärungs- 40% insbesondere die Verbindung der ? bedarf besteht in den Altersgruppen 18-24 Jahre (48%), 45-54 20% analogen und digitalen Welt – „es ist Jahre (55%) und 55 Jahr und älter (43%) keine entweder oder Entscheidung, 0% 06 08 10 12 14 16 18 20 sondern eine Ergänzung“) Die mangelnde Bekanntheit liegt zum einen an einem Einflussfaktoren (Auswahl) intransparenten Angebot und zum anderen an geringem • Aufklärung der Nutzer:innen Interesse auf Kundenseite. • Vertrauen der Nutzer:innen • Möglichkeit kostenloser Substitute Quelle: 1) Bankenverband – keine Berücksichtigung des Marktstandards von Girokonten
Digitale Services Unter den „neuen“Services wird die elekt. Gesundheitsakte am häufigsten genutzt – Videokonsultationen und Chats nur selten Nutzung von digitalen Produkten/Services Haben Sie in den letzten 12 Monaten die folgenden digitalen Services genutzt? Wenn ja, wie oft? Implikationen für Private (N=624, Befragte wissen, dass ihre Krankenversicherung digitale Services anbietet; Mehrfachnennung) Krankenversicherer Digitaler Impfausweis 53% • Ein Anstieg der Nutzerakzeptanz für „neue“ digitale Services steigt, dieses Arztsuche 34% wurde insbesondere in der ersten Wellen der Covid- Pandemie Fitness Tracker App 32% beobachtet • Gesundheitsanbieter fokussieren sich Elektronische Gesundheitsakte 21% „Neue“ digitale Services vermehrt auf entweder einzelne Obwohl die rechtlichen Rahmenbedingungen bereits in Services (bspw. DoctorBox bei Elektronische Krankschreibung 19% den letzten Jahren geschaffen wurden, stieg die elektronischen Gesundheitsakten) oder Nutzerakzeptanz bei Patienten:innen und auf ein Bündel von Services (bspw. Behandler:innen erst durch die Covid-Pandemie stark an. Teleclinic von der Durchführung einer Elektronisches Rezept 17% Videokonsultation bis hin zum Einlösen Für beide Seiten spielen insbesondere das Behandeln „aus der Ferne“ bei Lockdowns und Risiken der Infektion von E-Rezepten) Selbstständige Untersuchung zu Hause 13% vor Ort eine große Rollen. • Ein online-offline Mix von Insbesondere E-Rezepte und E-Krankschreibungen medizinischen Services wird sich Videokonsultation mit (Haus-)Arzt 12% werden zukünftig auch vermehrt bei Arztbesuchen vor etablieren und Versicherer müssen ihre Ort verordnet (bei gesetzlich Versicherten sogar rechtlich Positionierung im Gesundheitssystem Chat mit (Haus-)Arzt 12% vorgeschrieben). überdenken 1x 2x-4x >5x Anmerkung: Die Antwortmöglichkeiten „weiß nicht/keine Angabe“ wurden zur Übersichtlichkeit der Ergebnisse nicht angezeigt.
Digitale Services Versicherte können sich insbesondere die Nutzung von Services vorstellen, über die sie jederzeit schnelle Hilfe bekommen Nutzungsbereitschaft von digitalen Services Was würden Sie sich durch Für welche der folgenden digitalen Services können Sie sich Implikationen für Private die Nutzung von digitalen medi- in Zukunft die persönliche Nutzung vorstellen? Krankenversicherer zinischen Services erhoffen? [N=1.089; Mehrfachnennung, Auszug] [N=1.089; Mehrfachnennung, • Die Nutzungsbereitschaft von digitalen bis zu drei Antworten] Services ist höher als die tatsächliche Elektronisches Rezept 50% Nutzung (im Vergleich zu den Antworten auf der Seite zuvor), ein Im Notfall schnelle einfacher und intuitiver Zugang zu den 83% Unterstützung Elektronische Krankschreibung (AU) 43% digitalen Services ist notwendig erhalten • Versicherer müssen glaubhaft ihre Kunden:innen über die Vorteile von Arztsuche 38% digitalen Services aufklären, aber ihnen auch den Zugang über zielgerichtete Nicht an Öffnungs- Informationen erleichtern 81% und Sprechzeiten Videokonsultation mit (Haus-)Arzt 28% • Solange die Bekanntheit und gebunden zu sein Nutzerakzeptanz von digitalen Services gering bleibt, kann dies mit dem Chat mit (Haus-)Arzt 24% Launch weiterer neuer digitaler Verringerte Services nicht behoben werden Wartezeit bis zur 78% medizinischen Selbstständige Untersuchung zu Hause 16% Behandlung Anmerkung: Die Antwortmöglichkeiten „weiß nicht/keine Angabe“ wurden zur Übersichtlichkeit der Ergebnisse nicht angezeigt.
Digitale Services „Junge Potenzialkunden:innen“ haben die höchste Nutzungs- bereitschaft – am gefragtesten E-Rezepte (53%) und E-AU (55%) „Neues“ Kundenpotenzial Für welche der folgenden digitalen Services können Sie sich in Zukunft die Implikationen für Private persönliche Nutzung vorstellen? [N=1.089; Mehrfachnennung] Krankenversicherer -16 • Die jungen Potenzialkunden: innen -4 55% sind digital-affiner und an eine 24/7 53% Verfügbarkeit von Services gewohnt 49% 49% -6 • Versicherer müssen sich vermehrt auf 42% 42% diese Zielgruppe fokussieren, um 1. sie 39% 38% -5 36% als Botschafter:innen für digitales 30% 29% -2 Services zu gewinnen, 2. den aktuellen 25% 25% 24% Bestand abzusichern und 3. einen 23% „Pull“ zu generieren, dass sie von den Vorteilen einer PKV überzeugt sind und wechseln möchten • Privatversicherte Bestandskun- den:innen weisen bei der Befragung die geringste zukünftige Elektronisches Rezept Elektronische Arztsuche Videokonsultation Chat mit Nutzungsbereitschaft auf Krankschreibung (AU) mit (Haus-)Arzt (Haus-)Arzt Junge Potenzialkunden:innen (n=159) Gesetzlich Versicherte (n=600) Privat Versicherte (n=330) Abweichung der Antworten „junge Potenzialkunden:innen“ und „privat Versicherten“ in Prozentpunkten Anmerkung: Unter „junge Potenzialkunden:innen“ werden befragte Akademiker:innen unter 36 Jahren mit einem (potenziell) hohen Einstiegsgehalt verstanden | Antwortmöglichkeiten „weiß nicht/keine Angabe“ wurden zur Übersichtlichkeit der Ergebnisse nicht angezeigt
Rolle der Krankenversicherung im digitalen Umfeld Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse Handlungsempfehlungen • Aktuell nehmen Versicherte ihre Krankenversicherung vorwiegend • Versicherer müssen ihre Positionierung im Gesundheitssystem als „Kostenerstatter“ und „Berater auf Anfrage“ wahr und beim Kunden überdenken • Auf der andere Seiten erwarten sie in einer medizinischen Notlage • Durch den Zusammenschluss mit anderen Akteuren im Unterstützung durch ihre Krankenversicherung und drei von vier Gesundheitsmarkt kann die Doppelrolle (passive und aktive Rolle) Befragten erwarten sogar eine Rundumbetreuung bei bedarfsgerecht eingenommen werden (bspw. enges Gesundheitsthemen „Partnernetzwerk“ von medizinischen Leistungserbringern und • Nur rund jeder Vierte ist der Meinung, dass seine digitale Services auf Nachfrage – wie bspw. Symptomchecker Krankenversicherung dem Anspruch gerecht wird oder den Arzt in der Hosentasche mit Telemedizin) • Der Versicherer der Zukunft passt sich situativ und kundenspezifisch den Kundenwünschen an
Rolle der Krankenversicherer Ambivalente Kunden:innen – Versicherer sollen einerseits passiv agieren und andererseits ein Gesundheitspartner sein Rolle des Krankenversicherers Welche Rolle sollte Ihre Krankenversicherung bei Ihrem Potential für den Weg zum Implikationen für Private persönlichen Gesundheitsmanagement einnehmen digitalen Gesundheitspartner:in Krankenversicherer [N=1.089; Mehrfachnennung] • Kundenerwartungen klaffen Aktiv Inwieweit erwarten Sie von auseinander • Berater (18%) Ihrer Krankenversicherung, Passiv • Krankenversicherer müssen sich die • Gesundheitsmanager (16%) • Kostenerstatter (54%) vs. • Gesundheitskoordinator (16%) dass sie Sie zu allen Themen rund um Gesundheit Frage stellen, wie sie situationsangepasst die jeweils vom • Berater auf Anfrage (43%) betreut? (N=1.089) Kunden gewünschte Rolle zwischen • Stiller Manager (21%) passiv und aktiv einnehmen können • Derzeit sind Versicherer eher in der passiven „Kostenerstatter“-Rolle in der Bei welchen Gesundheitsthemen benötigten / wünschen Sie sich Kundenwahrnehmung verankert; erste Betreuung durch Ihre Krankenkasse [N=1.089; Mehrfachnennung] Akute medizinische Notlage 46% 73% Der Befragten erwarten eine Bestrebungen, wie bspw. der Einsatz von Apps mit Chatfunktion oder Unterstützung bei der Facharztsuche werden im Markt wahrgenommen Betreuung zu allen Themen Medizinische Prävention 43% rund um Gesundheit (33% Nachmedizinischer Bereich (z.B. Pflege, Reha) 39% stimmen voll zu, 40% stimmen eher zu). Rehabilitation 37% Chronische Versorgung 35% Anmerkung: Die Antwortmöglichkeiten „weiß nicht/keine Angabe“ wurden zur Übersichtlichkeit der Ergebnisse nicht angezeigt.
Rolle der Krankenversicherer Versicherer erfüllen nur teilweise den Anspruch der Befragten – gleichzeitig werden mehr digitale Services gewünscht Erwartungshaltung der Kunden:innen Erfüllt Ihre Krankenversicherung/-kasse Welche digitalen medizinischen Services wünschen Sie Implikationen für Private Ihren Anspruch, dass sie alle Themen rund sich von Ihrem Krankenversicherer/-kasse und würden Krankenversicherer um Gesundheit vereint? [N=729, Befragte, die Sie gerne nutzen? [N=1.089; Mehrfachnennung, bis zu fünf von ihrer KV zu Gesundheit betreut werden wollen] Antworten, Auszug]1 • PKV-Versicherten, die eine Rundumbetreuung erwarten, sind mit dem Angebot zu 30% zufrieden, 30% Online Terminvereinbarung bei Spezialisten 37% deutlich weniger zufrieden sind die PKV-Versicherte „Jungen Potenzialkunden:innen“ mit 59% 11% 13% Versand von Medikamenten 19% • Die gewünschte künftige Nutzung besteht größtenteils für bereits heute Terminerinnerungen von Arztterminen 18% angebotene digitale Services, so dass 29% der Hebel in der Bekanntheit und dem Junge Potenzial- 58% Zugang liegt kunden:innen Wechselwirkungschecker inkl. Nebenwirkungen 15% 13% • Einige Versicherer und Krankenkassen kooperieren bereits mit Unternehmen, Ärzte-Bewertung/Reviews 14% die sich auf die Spezialistensuche und ggf. ärztliche Zweitmeinung fokussiert Nutzung von Telemedizin 24/7 14% haben, z.B. BetterDoc Freiwillig gesetzlich 28% Versicherte 7% 65% Concierge Service 13% Absolut Teilweise Nein Anmerkung: 1 Keine signifikanten Unterschiede zwischen den drei befragten Gruppen. Die Antwortmöglichkeiten „weiß nicht/keine Angabe“ wurden aus den Ergebnisse herausgerechnet.
Bereitschaft Gesundheitsdaten mit der Krankenversicherung zu teilen Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse Handlungsempfehlungen • Kunden:innen sind bereit, selbstbestimmt Gesundheitsdaten mit • Versicherer müssen im Rahmen ihrer Datenstrategie definieren, ihrem Krankenversicherer zu teilen welche Daten erhoben werden sollen, wie diese • Der Großteil der Befragten erwartet im Gegenzug zusammengeführt und ausgewertet werden können, sodass Beitragsverringerungen oder einen besseren medizinischen Mehrwertangebote für Kunden:innen geschaffen werden Behandlungserfolg • Die Ausarbeitung von Mehrwertangeboten muss zwingend unter • Rabatt- und Bonusprogramme sind mögliche Incentivierungen, Einbezug zukünftiger Nutzer:innen geschehen, sodass deren die akzeptiert würden und die Bereitschaft steigern Wünsche zielgerichtet adressiert werden • Parallel dazu sollte ein positiver Wertbeitrag für den Versicherer entstehen, sodass die Datenerhebung und Verarbeitung kein rein strategisches Investment bleibt
Gesundheitsdaten 78% der Befragten sind bereit, mehr Daten mit ihrem Versicherer zu teilen – lediglich 22% der Befragten möchten dies nicht Bereitschaft der Datenweitergabe Inwieweit stimmen Sie folgender Aussage zu? Ich bin bereit Exkurs: Ein Branchenvorteil Implikationen für Private mehr Gesundheitsdaten mit meiner Krankenversicherung oder ggf. der Versicherungen Krankenversicherer Dritten zu teilen, wenn ich dadurch bessere Behandlungen erhalte. [N=1.089; Mehrfachnennung] Im Vergleich zu den anderen • Versicherer müssen sich überlegen, Bereichen genießt die Versicherung ob und welche Daten sie von ihren Vertrauen der Konsumenten. Versicherten zusätzlich erheben möchten und für welchen Zweck – die • Laut der „Postbank Digitalstudie Entwicklung einer Datenstrategie ist 2020“ würden die meisten eine zwingende Grundvoraussetzung Befragten am ehesten Ärzten:innen • Kunden:innen-Service: und Kliniken ihre Daten anvertrauen Personalisierte Angebote, proaktive 78% Services oder Backoffice-Prozesse: sind bereit ihre Daten zu teilen1 • Direkt dahinter liegen UW, Regulierung und Betrugser- Krankenkassen und die Banken kennung sind mögliche Bereiche und Finanzdienstleister, die das • Die frühzeitige Einbindung von KI- und Vermögen der Kunden verwalten. Analytics Experten:innen ist für die strukturierte Datenerhebung • Das meiste Misstrauen der zwingend notwendig Konsumenten hinsichtlich der 22% Freigabe ihrer Daten liegt bei Social Media Unternehmen und den sind nicht bereit ihre Daten zu teilen2 Anbietern von Kryptowährungen. Anmerkung: 1 Die Antwortmöglichkeiten „Ja“ umfassen Abstufungen: Nur ausgewählte Daten anonymisiert (21%), nur ausgewählte Daten personalisiert (24%), alle Gesundheitsdaten anonymisiert (13%), alle gesundheitsbezogenen Daten anonymisiert und ausgewählte Daten auch personalisiert (12%), alle gesundheitsbezogenen Daten personalisiert (8%) 2„Nein“, ich würde keine Daten für eine bessere Behandlung mit meiner Krankenkasse oder Dritten teilen; Abweichungen durch Rundungen| Quellen: 1) Postbank
Gesundheitsdaten Bereitschaft weitere Gesundheitsdaten zu teilen, besonders bei monetären Anreizen und für einen besserer Behandlungserfolg Mehrwerte und Anreize Inwieweit stimmen Sie folgender Aussage zu? Ich bin bereit mehr Was müsste seitens Ihrer Implikationen für Private Gesundheitsdaten mit meiner Krankenversicherung oder ggf. Krankenversicherung unter- Krankenversicherer Dritten zu teilen, wenn ich dadurch folgende Dinge erlangen würde: nommen werden, dass Sie [N=1.089; Mehrfachnennung, bis zu drei Antworten] bereit wären, Ihre Gesundheits- • Versicherer müssen für ihre daten mit dieser ohne Versicherten Mehrwert-(services) anbieten –Beitragsreduktion und Einschränkungen zu teilen? Bonusprogramme werden nicht Geringerer Beitrag 41% [N=1.089; Mehrfachnennung] nachhaltig als Incentivierung zum Besseren Behandlungserfolg 41% Datenteilen ausreichen, obwohl Datenschutz Befragte es heute wünschen Geringere Zuzahlungen 29% 50% garantieren • Mögliche Mehrwertservices: Digitale Bereitstellung von Bessere Transparenz über eigene Daten 19% Krankenversicherungsdaten, Einsicht in Kostenhistorien, Aufbau personalisierter medizinischer Rabatte/Discounts bei nicht-med. Dienstleistern 17% 42% Rabatte Angebote, wie bspw. primäre und tertiäre Prävention, Medikamente oder Exklusive digi. Services (bspw. über Testgruppe) 14% Rehabilitationsangebote basierend auf medizinischer Vorgeschichte Nein, ich teile bereits genug Gesundheitsdaten 6% 33% Bonusprogramme Nein, ich möchte gar keine Daten 16% für zusätzliche Dinge teilen Anmerkung: Die Antwortmöglichkeiten „weiß nicht/keine Angabe“ wurden zur Übersichtlichkeit der Ergebnisse nicht angezeigt.
Kundenbefragung Versicherer müssen digitale Services anbieten, um Kundenabwanderungen zu stoppen und Neukunden:innen zu gewinnen Fazit Studienbereiche Kernerkenntnisse Initiale Hypothesen • Kunden:innen wechseln kaum die Versicherung Kundenzentrische (digitale) Zusatzservices sind ein • Harte Faktoren (z.B. Preis/Leistung) sind bei der Auswahl der Kundensicht Krankenversicherung sehr wichtig weiterer Baustein, um Kunden:innen zum Wechseln zu bewegen/zu behalten • Krankenzusatz ist bei GKV-Versicherten beliebt • Die digital affinste Kundengruppe sind „Junge Potenzialkunden:innen“1 Effektiviere und zielgruppengerechte Kommunikation Digitale (Altersklasse 18-35 J.) über digitale Zusatzservices gegenüber potenziellen Services • Kunden:innen wissen größtenteils gar nicht, dass Krankenversicherung Neu- und Bestandskunden digitale Services anbietet • Kunden:innen haben kein einheitliches Bild über ihre Versicherer im Versicherer müssen sich zukünftig situativ an Rolle der individuelle Kundenwünschen anpassen, um Hinblick auf aktive und passive Rollen Kranken- • Kunden:innen sind zum Großteil der Meinung, dass Versicherer ihren Kunden:innen als Rundumbetreuer zusätzliche versicherer Anspruch nicht gerecht werden Mehrwerte zu bieten • Kunden:innen sind bereit (mehr) Gesundheitsdaten gegen persönliche Im Rahmen der Unternehmensstrategie und Vision Gesundheits- muss die Notwendigkeit der Datenerhebung und Vorteile einzutauschen (von der besseren medizinischen Versorgung bis daten hin zu Rabatten) Auswertung berücksichtigt werden Anmerkung: 1) Unter „junge Potenzialkunden:innen“ werden befragte Akademikerinnen jünger als 36 Jahre alt mit hohem Einstiegsgehalt (perspektivisch) um/oberhalb der Versicherungspflichtgrenze der Jahresarbeitsentgeltgrenze verstanden
… das Wichtigste in Kürze: • Relevantes Wachstum findet nur bei Pflege- und Zusatzversicherungen statt • Die Leistungskosten steigen schneller als die Beiträge und sind strukturelle Herausforderung • Die Einführung der TI setzt wichtige Standards in der GKV und macht Differenzierung für PKV herausfordernder • PKVen müssen die Chancen aus digitalen Services gezielter nutzen, um Bottom-Line Effekte zu heben und Differenzierung als Wettbewerbsvorteil (z.B. einzigartige Mehrwertservices, herausragende Customer Experience) zu erreichen • Die Investments in digitale Standardservices und Marktsicht Innovationen wird für viele Anbieter aufgrund der begrenzten finanziellen Möglichkeit herausfordernd sein Kapitel 02
Struktur des Kapitels zur Marktsicht Marktentwicklung Marktumfeld Fokussierung auf: Fokussierung auf: • Wie entwickelt sich der • Welche Impulse kommen Markt für die PKV? aus der Politik? • Welche Wachstums- • Welche gesetzlichen segmente gibt es? Änderungen gibt es? • Wie entwickeln sich die • Welche Auswirkungen hat Leistungskosten? dies für die PKV?
Wachstum nur bei Pflege und Zusatzprodukten, Digital Health als Chance zum Kostenmanagement Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse Handlungsempfehlungen • Insgesamt schwache Wachstumsdynamik für PKV – insbesondere • Fokussierung auf ambulante Zusatzversicherungen, Krankenvollversicherung stagnierend Wahlleistungen im Krankenhaus, Zahnzusatzversicherung für ein • Zusatzversicherungen als attraktives Wachstumsfeld – diversifiziertes Portfolio insbesondere Pflege und Ergänzungen zum GKV- • Fokussierung auf Marktbearbeitungsansätze im Bereich B2B wie Versicherungsschutz z.B. im Bereich der betrieblichen Krankenversicherung, Prüfung • Die Leistungsausgaben steigen stärker als die Beitragssteige- neuer Chance im Bereich digitaler Ökosysteme rungen – der Druck auf die Versicherungen steigt • Ganzheitliche Ausrichtung der Organisation auf neue • Steigerung der Leistungsausgaben besonders stark bei Produktrealität mit mehr Verträgen und kleineren Prämien je ambulanten Leistungen, Digital Health als neue Möglichkeit zur Vertrag (insbesondere Produktentwicklung, Leistung, IT) Reduktion von Kostensteigerungen • Nutzung der neuen digitalen Technologien primär auch zur Senkung von Leistungskosten, Priorisierung von Initiativen mit positivem Bottom-Line Effekt
Marktentwicklung Krankenvollversicherung wurde beim absoluten Wachstum von Zusatzversicherungen eingeholt Beitragsentwicklung im PKV Markt Beitragsentwicklung im PKV Markt, Absolute Implikationen für Private [in Mrd. EUR (2012-2019)] CAGR Veränderung Krankenversicherer [in %] [in Mrd. EUR] CAGR: 2,0% • Das Beitragswachstum der 39,8 41,0 Krankenvollversicherung ist 39,0 36,8 37,3 +1,1 +2,0 mit 1,1% nur halb so stark wie das 35,6 36,1 36,3 Gesamtmarktwachstum • Pflegeversicherung mit dem höchsten Wachstum von 6,9%, jedoch kleiner 27,6 27,8 Geschäftsanteil 27,1 25,7 25,8 25,8 26,1 • Zusatzversicherung verzeichnet 25,9 +3,7% p.a. Wachstum und macht +6,9 +1,2 rund ein Fünftel Anteil des Gesamt- beitrags aus (Beitragswachstum 2,6 2,6 3,2 gleichhoch wie Krankenvoll.) 2,1 2,0 2,2 2,2 +3,7 +2,0 2,0 • Fokussierung auf Marktbearbeitung 7,0 7,5 7,8 8,0 8,2 8,5 8,8 9,1 im Bereich Pflege- und +3,1 +0,17 Zusatzversicherung, insbesondere auf 0,7 0,7 0,8 0,8 0,8 0,8 0,9 0,9 den Vertrieb über gesetzliche 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Krankenkassen Krankenvollversicherung Zusatzversicherungen Pflegepflichtversicherung Besondere Versicherungsformen Quellen: PKV Zahlenportal | Anmerkungen: Abweichungen durch Rundungen; „Besondere Versicherungsformen“ umfassen Auslandsreisekranken-, spezielle Ausschnitts-, Beihilfeablöse- oder Restschuld- und Lohnfortzahlungsversicherungen; CAGR: durchschnittliche jährliche Wachstumsrate
Marktentwicklung Zusatzversicherungen wachsen um 3,7% p.a. – Kranken- haustagegeld und Krankentagegeld sind rückläufig Beitragsentwicklung bei der privaten Zusatzversicherung Beitragseinnahmen private Zusatzversicherung, Absolute Implikationen für Private [in Mrd. EUR (2012-2019)] CAGR Veränderung Krankenversicherer [in %] [in Mrd. EUR] CAGR: +3,7% • Größtes relatives Wachstum bei 9,1 (geförderte) Pflegezusatz: 8,5 8,8 8,0 8,2 +3,21 +1,21 − Signifikantes Bestandswachstum 7,0 7,5 7,8 0,0 − Gesteigerte Leistungsumfänge, alternde Gesellschaft, zusätzliches 6,0 Pflegepersonal 5,6 5,8 5,3 5,4 − Anhaltende Niedrigzinspolitik 5,1 5,2 4,8 • Sinkende Beiträge bei -0,2 ~0,0 Krankenhaustagegeld und Krankentagegeld u.a. aufgrund 1,1 1,1 1,1 sinkender Bestände (Kranken- 1,1 1,1 1,1 -2,8 -0,1 haustagegeld) 1,1 1,1 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 • Geringfügig höheres 0,6 1,0 1,1 1,2 +11,0 +0,6 0,6 0,7 0,1 0,8 0,1 0,8 0,2 0,9 0,2 0,3 0,3 0,3 Beitragswachstum im Vergleich zur Versicherungsanzahl durch 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 +34,92 +0,3 Regelbeitragsanpassungen erklärbar Zusatz zum GKV-Schutz1 Krankentagehausgeldversicherung Geförderten Pflegezusatz2 Krankentagegeldversicherung Ergänzende Pflegezusatz Quellen: PKV Zahlenportal | Anmerkungen: Abweichungen durch Rundungen; 1) Zusatz zu GKV Schutz: ambulante Zusatz, Wahlleistungen im Krankenhaus, Zahnzusatzversicherung; 2) In 2013 eingeführt (Grundlage: Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz); CAGR: durchschnittliche jährliche Wachstumsrate
Marktentwicklung Anzahl Vollversicherter stagniert bei 8,7 Mio. – private KV- Zusatzversicherung wächst durchschnittlich um 2,1% p.a. Entwicklung Anzahl versicherte Personen Anzahl versicherter Personen Kranken- Anzahl versicherter Personen KV- vollversicherung, [in Mio. 2012-2019] Zusatzversicherung, [in Mio. 2012-2019] Entwicklungen im PKV Markt • Stagnation Krankenvollversicherung seit 2017 bei 8,7 Mio. CAGR: 2,1% Versicherten (CAGR -0,4%, 2012-19) 30 26,7 • Gleichzeitig zeigt Krankenzusatzversicherungen ein stetiges 23,1 und konstantes Wachstum (CAGR: 2,1%, 2012-2019) mit Zuwachst von 3,6 Mio. Versicherten 20 CAGR: -0,4% • Wachstumsintensiv sind ergänzende und geförderte Pflegezusatzversicherungen und spezielle 10 9,0 8,7 Ausschnittsversicherungen • Krankentagegeld, Krankenhaustagegeld und Zusatz- 0 versicherungen zum GKV Schutz für ambulante/Wahl- 2012 2019 2012 2019 leistungen im Krankenhaus sind weniger wachsend Zusammensetzung (2019): TOP 5 Krankenvollversicherer2 Entwicklung CAGR [berechnet auf Anzahl • Der Personenkreis der vollversicherten Personen setzt sich zum Großteil • Trotz stagnierenden Marktumfeldes, versicherter natürlicher Personen (2015-2020)] aus Männern (ca. 50%) zusammen, während Frauen ca. 32% und schafften es einige Versicherer in den 6,43% 5,53% Kinder ca. 18% ausmachen (historische Entwicklung, Reform der letzten 5 Jahren (2015- 2020) ein durchschn. 2,74% Prämienberechnung zu Unisex Tarifen in 2013) Wachstum (CAGR) größer 1% p.a. zu 1,42% 1,13% • Rund die Hälfte der über 8.7 Millionen Krankenvollversicherten sind generieren und die Anzahl ihrer hierbei beihilfeberechtigt; dieser Anteil hielt sich, bezogen auf die Versicherten kontinuierlich zu steigern Concordia Signal Hanse Debeka Alte letzten 10 Jahre, relativ konstant (CAGR: +0,71%) Iduna Merkur Oldenburger Quellen: PKV Report 2020, dfg –BzG Nr. 12/2021 | Anmerkungen: Eigene Berechnungen; CAGR: durchschnittliche jährliche Wachstumsrate
Marktentwicklung Steigende Schadenquoten, sinkende Nettoverzinsung – Abschluss-/Verwaltungsquoten mit geringem Effekt Gesamtentwicklung von Beiträgen und Leistungen Ausgewählte Kennzahlen PKV in Entwicklung [2012-2019] • Schadenquote erhöht sich durch steigende Kosten für Versicherungsleistungen. Diese haben sich seit 2012 um Schadenquote1 Nettoverzinsung 6,8 Mrd. EUR auf 30,1 Mrd. EUR erhöht (CAGR 3,7%) +2,5% -1,0% • Nettoverzinsung geht aufgrund langanhaltender 77,1% 79,6% 4,2% Niedrigzinsphase zurück. Kapitalerträge steigen seit 2012 um 3,2% 1,3 Mrd. EUR auf 9,5 Mrd. EUR – dieser Zuwachs ist jedoch relativ zu gering • Verwaltungs- und Abschlusskostenquoten konnten 2012 2019 2012 2019 reduziert werden. Die absoluten Steigerungen der Abschluss- kosten (+76 Mio. EUR) und der Verwaltungskosten (+39 Mio. EUR) lagen relativ unter den Steigerungen der verdienten Abschlusskostenquote Verwaltungskostenquote Bruttobeiträge -0,8% -0,2% • Die versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote ging 7,3% 2,5% 6,5% 2,2% insgesamt um 1,5% von 13,2 auf 11,7% zurück • Die Kombination aus schwacher Top-Line (Beitragswachstum, Kapitalerträge) und steigender Bottom-Line (Leistungskosten) als langfristiger Trend. Allein ggf. mittelfristig anstehende 2012 2019 2012 2019 Zinswende als Trendumkehr, ansonsten dauerhaft ambition- iertes Marktumfeld mit wirtschaftlichem Druck auf PKV Quelle: PKV Zahlenbericht 2012 – 2019. Anmerkungen: 1) Verdiente Bruttobeiträge in Relation zu Versicherungsleistungen und Altersrückstellungen; CAGR: durchschnittliche jährliche Wachstumsrate
Marktentwicklung Digitale Services öffnen Versicherern neue Möglichkeiten gestiegene Leistungsausgaben gezielt zu senken Entwicklung der Leistungskosten Versicherungsleistungen nach Leistungsarten [Angaben in Mrd. EUR] Absolute • Versicherungsunternehmen befinden sich in einem CAGR, Veränderung, Spannungsfeld zwischen kontinuierlich steigenden CAGR: 3,7% in % in Mrd. EUR Leistungsausgaben, gleichzeitig schwachem Beitrags- 28,4 wachstum und dem zentralen Kundenwunsch der PKV- 27,1 Versicherten nach Beitragsstabilität (Accenture Studie, 2022) 25,5 25,9 24,9 23,8 23,9 • Ambulante Leistungen stellen hierbei einer der größten 22,5 Leistungsarten mit gleichzeitig hohen durchschnittliche 13,1 +3,9% +3,1 Kostensteigerungen dar (CAGR: 3,9%) 12,4 11,6 11,8 11,2 10,5 10,7 • B2C fokussierte Digitale Health Instrumente bieten PKVen 10,0 eine neue Möglichkeit zur Reduzierung verschiedener +3,3% +1,7 Leistungsarten, z.B. durch Telemedizin oder frühere digitale Patientensteuerung Reduktion von ambulanten Leistungen 8,1 8,4 7,0 7,4 7,6 7,7 6,7 7,1 +2,9% +0,9 +0,3% +0,03 3,9 3,9 4,0 4,1 4,1 4,3 4,5 Empfehlung: 3,6 +0,2 +25,4%2 Um zukünftig am Markt bestehen und die Wünsche der 0,9 0,9 0,9 0,9 0,9 0,9 0,2 0,9 0,2 0,9 0,3 0,1 Kunden befriedigen zu können, müssen 1,2 0,1 1,5 1,2 0,1 1,2 0,1 1,2 0,1 1,2 1,3 1,3 +1,2% +0,1 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Versicherungsunternehmen langfristige Strategien Ambulante Leistungen Zahnleistungen Pflegezusatzversicherung entwickeln, um Kostentreiber zielgerichtet zu steuern; Stationäre Leistungen Krankentagegeld Sonstige Leistungen1 digitale Service werden hierbei eine zentrale Rolle spielen. Quelle: PKV Report 2020; PKV Zahlenbericht 2013 – 2019, ohne Pflegepflichtversicherung | Anmerkungen: 1) Sonstige Leistungen: Besondere Versicherungsformen, Krankenhaustagegeld, geförderte Pflegeversicherung, sonstige Leistungen; 2) Auszug Haupttreiber: Demografische Entwicklung, politische Reformen (bspw. PSG I, II und III), steigende Versorgungslücke durch steigende mediz. Inflation, (nicht abschließend); 3 Aufgrund Rundungen, abs. Veränderung ca. 20 Mio. EUR (2012 – 2019); CAGR: durchschnittliche jährliche Wachstumsrate
Differenzierung über digitale Gesundheitsservices wird zukünftig anspruchsvoller für private Krankenversicherer Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse Handlungsempfehlungen • Der politische Wille zur Digitalisierung des Gesundheitswesens ist • Das digitale Angebot von PKV muss sich weiter positiv hoch – neue politische Initiativen und Verordnungen greifen differenzieren, um Anreize für einen Wechsel zu schaffen bereits und heben den digitalen Servicestandard im Markt • Digitale Fähigkeiten sind ein Muss, um bestehenden signifikant an Wettbewerbspositionen zu verteidigen bzw. um einen digitalen • Die digitale Vorreiterrolle von privaten Krankenversicherern im Vorsprung gegenüber der Konkurrenz zu nutzen – Geschäfts-, IT- Vergleich zu gesetzlichen Krankenkassen nimmt ab und Digitalstrategien setzen entsprechende Leitplanken • Der Krankenversicherungsmarkt und das Gesundheitswesen • Darüber hinaus sind solche Leistungen die einen einzigartigen werden sich weiter verändern (müssen), insbesondere aufgrund Kundenmehrwert bieten der in der GKV nicht besteht von der Digitalisierung, steigender Leistungsausgaben und der besonderer Bedeutung und müssen explizit als Value Proposition Demographie entwickelt werden • Digitale Gesundheitsservices werden sich zeitnah als • Nicht jede Technologie muss „inhouse“ entwickelt werden – Marktstandard etablieren – insbesondere kleinere stattdessen sollte abgewogen werden, welche White-Label Krankenversicherer werden dadurch unter Druck gesetzt den Angebote „gut genug“ sind und wie viel individuelle Anpassungen digitalen Fortschritt nicht zu verpassen notwendig sind – im „Schaden“-Fall zählen operative Exzellenz, kundenfreundliche Prozesse und die versicherten Leistungen
Marktumfeld Politische und regulatorische Vorgaben beschleunigen die Digitalisierung im Gesundheitswesen Die Differenzierungsmerkmale zur privaten Krankenversicherung nehmen ab AUSZUG Gesetze im Rahmen der E-Health-Initiative E-Health-Gesetz¹ Terminservice- und Digitale-Versorgung- Patientendaten-Schutz- Digitale–Versorgung–und– in Kraft seit 2015 Versorgungsgesetz Gesetz Gesetz Pflege–Modernisierungs– in Kraft seit 2019 in Kraft seit 2019 in Kraft seit 2021 Gesetz in Kraft seit 2021 • Durch das E-Health-Gesetz • Schnellere Terminvergabe • Mehr Leistungserbringer an die • Digitale Angebote wie das E- wurde die Grundlage für die • Ärzte sollen künftig mehr Telematikinfrastruktur Rezept oder die elektronische • Die Versorgung mit digitalen Telematikinfrastruktur und die Sprechstunden anbieten anschließen Patientenakte (ePA) Gesundheitsanwendungen Einführung digitaler • Ärzte werden für zusätzliche • Anwendung von Telemedizin ermöglichen wird weiterentwickelt Anwendungen gelegt. Sprechstunden besser stärken • Mit einer neuen, sicheren App • Telemedizin wird ausgebaut • GKVen wurden zur massiven vergütet • Krankenkassen mehr können Versicherte E-Rezepte und attraktiver Ausweitung des Digital-Health- • Mehr Leistungen und bessere Möglichkeiten zur Förderung in ihrer Apotheke • Die Telematikinfrastruktur wird Angebots verpflichtet. Versorgung in der GKV digitaler Innovationen zu • Facharzt-Überweisungen aktualisiert • Mehr Digitalisierung in der geben lassen sich digital übermitteln. • E-Rezept und ePA werden Versorgung • Nutzbarkeit von • Recht auf Befüllung der ePA, in weiterentwickelt • Krankenkassen müssen bis Gesundheitsdaten für der u. a. auch Impfausweis, • Digitale Gesundheits- 2021 ePA anbieten Forschungszwecke Mutterpass und U-Heft kompetenz wird gestärkt ermöglichen gespeichert werden Die Telematikinfrastruktur ist nur für Starker Angriff auf die digitalen Die GKV erhalten die gesetzliche Grundlage z.B. zur Erstattung von kassenärztlichen E-Rezepten (Stand Februar die GKV vorgesehen. Die PKV Differenzierungsmerkmale der 2022 in der Testphase) und die verpflichtende Bereitstellung der elektronische Patientenakte auf der musste selbst Initiative ergreifen PKV Telematikinfrastruktur – derzeit ohne die PKV Der digitale Wettbewerbsvorteil der PKV gerät unter Druck Quellen: BMG, Accenture Research | Anmerkung: 1) Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen, in Kraft seit 2015
Marktumfeld Gesetzlich Versicherte haben (künftig) Zugang auf eine Vielzahl digitaler Services – gehostest über die staatliche TI1 Digitale Services für gesetzliche Versicherte in Deutschland SELEKTIVE DARSTELLUNG Exkurs Kundensicht (Kapitel 1): Überblick von TI-Anwendungen Erwartungen junger Unterstützung bei Akutbehandlung Verwaltung von Patientendaten Potenzialkunden:innen • Für 51% der 18-34-Jährigen sind digitale E-Rezept NFDM Services ein (sehr) wichtiges Kriterium für Digitale Ausstellung und Hinterlegung von Notfalldaten die Wahl der Krankenversicherung; 40% Einlösung von Rezepten für für Retter auf der elektronische würden sogar wechseln verschreibungspflichtige Gesundheits-karte Medikamente • „Junge Potenzialkunden:innen“ haben die höchste Nutzungsbereitschaft digitaler E-AU E-MP Services Automatisch Übermittlung der Elektronischer Medikations- − E-AU (55%) digitalen AU an Krankenkasse Telematik- plan zur Vermeidung von − E-Rezepte (53%) sind am gefragtesten und Arbeitgeber Infrastruktur (TI) Fehlmedikation E-Arztbrief ePA Volldigitale und verlustfreie Elektronische Patientenakte für Kommunikation zwischen die zentrale Verwaltung Behandlern medizinischer Dokumente Insbesondere die ePA soll in den Ausbaustufen 2.0 (2022) und 3.0 (2023) stark an Funktionalitäten gewinnen: u.a. digitaler Impfpass, Mutterpass, Zahnbonusheft, Kinderuntersuchungsheft, Krankenhaus-Entlassungsbrief, Pflegeüberleitungsbogen, Laborwerte Quelle: Gematik, Accenture Research Anmerkung: 1) Gematik (Nationale Agentur für Digitale Medizin) ist u.a. für den Aufbau der zentralen IT-Telematikinfrastruktur (TI) verantwortlich; Verband der Privaten Krankenversicherung ist seit 2021 mit 2,45% an der Gematik beteiligt
Marktumfeld Seit Oktober 2020 können gesetzlich Versicherte in Deutschland „Apps auf Rezept“ verordnet bekommen Gesundheitsanwendungen (DiGAs) in Deutschland Wichtigsten Informationen über DiGAs Anzahl & Anwendungsfelder DiGAs im Januar 2022 [durchschnittliche Kosten in EUR pro Verordnung]1 • DiGAs sind verschreibungspflichtige Medizinprodukte, die zum Erkennen, Überwachen und Behandeln von Krankheiten von Patienten:innen genutzt werden können 13 (Ø 463) 5 (Ø 482) 3 (Ø 235) • Seit Oktober 2020 können Ärzte:innen und Psychotherapeuten:innen „Apps auf Rezept“ verordnen • DiGAs im GKV-Markt: − Rund 100 Prüfungsanträge lagen dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte bis 10/2021 vor − ~45.000 DiGAs wurden bis 11/2021 verordnet. (0,06% der 73 Mio. gesetzlich versicherten Personen in Deutschland haben eine DiGA verschrieben bekommen) − 28 DiGAs wurden bereits zugelassen, davon 7 dauerhaft (1/2022) 3 (Ø 471) 2 (Ø 459) 1 − Bei 21 Anwendungen steht der abschließende Wirksamkeitsnachweis (204) aus (vorläufige Zulassung) (1/2022) − DiGAs sind als Smartphone-Apps (15x) und Web-Interfaces (16x) verfügbar – für zwei DiGAs wird weitere Hardware benötigt (1/2022) − Kosten für Gesundheitsapps wurden bisher von privaten Krankenversicherungen erstattet (abhängig vom gewählten Tarif) 1 (552) Quelle: BfArM, Deutscher Ärzteverlag, Handelsblatt Anmerkung: 1) Accenture Research auf Basis des BfARM DiGA-Verzeichnis; Beschreibung der adressierten Diagnosen gemäß ICD-10 Klassifikation, Typische Verordnungsdauer 90 Tage
Sie können auch lesen