Digitalisierung als Innovationstreiber in der Entwicklungszusammenarbeit - BMZ Impulse
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Digitalisierung als Innovationstreiber in der Entwicklungszusammenarbeit BMZ Impulse BMZ PAPIER 1 | 2021
BMZ IMPULSPAPIER 1 | 2021 DIGITALISIERUNG ALS INNOVATIONSTREIBER Inhalt 01 Entwicklung durch Digitalisierung 4 02 Unsere Ziele 5 03 Unser Ansatz 6 04 Was tun wir? 10 05 Innovationsnetzwerke ausbauen – mehr bewirken! 14
4 BMZ IMPULSPAPIER 1 | 2021 DIGITALISIERUNG ALS INNOVATIONSTREIBER 01 Entwicklung durch Digitalisierung Wir leben in einer zunehmend digitalen Welt. Weltweit nutzen über vier Milliarden Menschen das Internet – seit 2011 hat sich die Zahl fast verdoppelt. Nach aktuellen Schätzungen werden im Jahr 2023 weltweit rund 30 Milliarden Geräte an das Internet angeschlossen sein. Die fortschrei- tende Digitalisierung kann den wirtschaftlichen Aufschwung in unseren Partnerländern massiv beschleunigen und das Leben von Millionen Menschen verbessern. Die Beseitigung der Armut, die Sicherstellung Auch die COVID-19-Pandemie hat die Bedeu- der Welternährung, mehr Bildung und die tung und Notwendigkeit der digitalen Trans- Bekämpfung des Klimawandels – nur mit formation aufgezeigt. Digitale Lösungen sind echten Entwicklungssprüngen können wir ein wichtiges Instrument, um die aktuellen die Ziele für nachhaltige Entwicklung noch Herausforderungen zu meistern – aber auch erreichen. Die digitale Transformation kann um für zukünftige Krisen gewappnet und das Fundament dafür bilden. Deshalb hat schnell reaktionsfähig zu sein. Die vom BMZ die Weltgemeinschaft die Chancen digitaler geförderte Plattform SORMAS vernetzt bei- Innovationen auch in vier der 17 Ziele der spielsweise in Echtzeit alle relevanten Akteure Agenda 2030 explizit hervorgehoben – SDGs: im Bereich Epidemie-Management wie etwa hochwertige Bildung (4), Geschlechtergleich- Kliniken, Labore und Behörden. SORMAS heit (5), Industrie, Innovation und Infrastruk- lässt sich auch per Smartphone oder Tablet tur (9) und Partnerschaft zur Erreichung der nutzen und hilft so 100 Millionen Menschen Ziele (17). weltweit bei der Bekämpfung der Pandemie – in Entwicklungsländern und zunehmend auch in Deutschland.
5 BMZ IMPULSPAPIER 1 | 2021 DIGITALISIERUNG ALS INNOVATIONSTREIBER 02 Unsere Ziele Die Gestaltung der digitalen Transformation wollen wir gemeinsam angehen – mit unseren Partnerländern, der Digitalwirtschaft, innovativen Start-ups, der Wissenschaft und der Zivil- gesellschaft. Wir wollen den Wandel aktiv gestalten, damit alle Menschen von ihm profitieren können. Wir fokussieren uns dabei auf fünf Themenbereiche, in denen die digitale Transforma- tion besonders wirkungsvoll ist: 01. Faire digitale Arbeit und 04. Gute Regierungsführung mit Wirtschaft fördern digitalen Technologien stützen Wir wollen unsere Partnerländer unterstüt- Wir wollen transparente, effiziente und zen, die Möglichkeiten der Digitalisierung demokratische Regierungssysteme stärken. für mehr Handel und neue Jobchancen zu Unser Ziel ist es daher, globale Standards für nutzen, insbesondere für die Jugend und für die wichtigsten IT-Bausteine in der öffentli- Frauen. Dabei setzen wir uns für die Schaf- chen Verwaltung zu etablieren. fung globaler Standards für faire digitale Arbeit ein, die zum Wachstum der lokalen 05. Daten für Entwicklung nutzen Digitalwirtschaft beitragen können. Daten können uns dabei helfen, Städte besser 02. Lokale Innovationen zu planen und uns vor drohenden Dürren ermöglichen oder Überschwemmungen zu warnen. Durch besseren Zugang zu Big Data und den Einsatz Kluge digitale Lösungen, die passgenau in von Künstlicher Intelligenz (KI) wollen wir den Partnerländern selbst entwickelt werden, Daten nutzen, um Bevölkerung, Wirtschaft schaffen die größten Entwicklungssprünge. und Politik zukünftig besser zu informieren, Mit unseren Digitalzentren – als Knoten- nachhaltige Entwicklung gezielter voranzu- punkte für digitale Lösungen – analysieren treiben und die Wirkung unserer Projekte wir gemeinsam mit lokalen Stakeholdern messbarer zu machen. Chancen und Risiken des jeweiligen Landes und unterstützen dabei, Visionen für eine digitale Zukunft zu realisieren. 03. Chancengleichheit im digitalen Raum sicherstellen Wir wollen die Voraussetzungen für den In- ternetzugang für möglichst viele Menschen verbessern, denn die digitale Transformation ist eine historische Chance für die Überwin- dung von Ungleichheiten. Digitale Lösungen ermöglichen beispielsweise vermehrt den Zugang zu Bildungs- und Gesundheitsdienst- leistungen.
6 BMZ IMPULSPAPIER 1 | 2021 DIGITALISIERUNG ALS INNOVATIONSTREIBER 03 Unser Ansatz Mit unserem Reformkonzept „BMZ 2030“ geben wir neue Antworten auf Zukunftsthemen wie den Klimaschutz, nachhaltige Lieferketten, die Nutzung der Digitalisierung und des Technolo- gietransfers sowie eine umfassende Gesundheits- und Familienpolitik. Bei der Gestaltung der digitalen Transformation im Sinne der Agenda 2030 haben wir Digitalisierung zu einem Initia- tivthema und Qualitätsmerkmal der deutschen Entwicklungszusammenarbeit gemacht: • Mit dem Initiativthema wollen wir Di- zu erreichen. Nicht jede digitale Innovation gitalisierung voranbringen, indem wir und ihr Veränderungspotenzial lassen sich eigene Leuchtturmprojekte innerhalb der erfolgreich voraussehen. Mit einem gezielten fünf oben geschilderten Themenbereiche Suchprozess können wir viele entscheidende umsetzen. Innerhalb der Projekte zeigen Entwicklungslinien über Jahre nachzeichnen wir, wie Digitalisierung Entwicklungszu- und auf diese Weise ihre Potenziale frühzei- sammenarbeit effektiver macht und den tig erkennen – wie beispielsweise mit dem Bedürfnissen der Menschen in unseren techDetector. Partnerländern noch besser entspricht. • Das Qualitätsmerkmal Digitalisierung zielt darauf ab, dass alle Projekte der Der techDetector: Technologie- deutschen Entwicklungszusammenarbeit Scouting für nachhaltige die Chancen der Digitalisierung mitden- Entwicklung ken. Künftig gilt der Grundsatz „Digital by Default“! Das bedeutet, dass digitale Inst- Um neue Technologien mit Potenzial für die rumente standardmäßig in jedem Projekt Entwicklungszusammenarbeit zu identi- angewendet werden. Damit schaffen wir fizieren, visualisiert der techDetector eine ein Gütesiegel für eine nachhaltige, wert- Auswahl von 100 unterschiedlichen Techno- und zukunftsorientierte entwicklungspo- logien entlang ihres Reifegrades und ihres litische Zusammenarbeit. Potenzials. Er hilft: • einen Überblick über vielfältige und Digitalisierung als Initiativthema komplexe technologische Innovationen zu gewinnen, und bietet detaillierte Digitale Innovationen können die Grenzen Informationen und weitere Referenzen des Machbaren verschieben. Das wird uns zu jeder Technologie jedoch nur gelingen, wenn wir den Wandel aktiv in die Hand nehmen. KI, Blockchain • als Werkzeug bei der analytischen oder digitale Plattformen entstehen nicht Bewertung innovativer Technologien, über Nacht, sondern durchlaufen eine Viel- ihres technologischen Reifegrades und zahl von Entwicklungsstadien, bis sie unsere ihrer potenziellen Auswirkungen auf Arbeit nachhaltig und weltweit prägen. Wir nachhaltige Entwicklung wollen Dynamiken, Trends und Anwen- dungspotenziale frühzeitig erkennen, bewer- • technologische Hypes und deren tat- sächliche Einsatzbereitschaft besser zu ten und gezielt mitgestalten. Darin sehen wir verstehen einen wesentlichen Hebel, um die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung, die SDGs,
7 BMZ IMPULSPAPIER 1 | 2021 DIGITALISIERUNG ALS INNOVATIONSTREIBER Unsere digitalen Vorreiterprojekte knüpfen Derzeit setzen wir rund 800 Projekte weltweit an die relevantesten Entwicklungen und um, in denen beispielsweise auch Apps, Platt- Trends an. Mit ihnen wollen wir bereits in ein formen, Blockchain, Drohnen oder digitale bis zwei Jahren breitenwirksame Wirkungen Lernmedien eingesetzt werden. Damit haben erreichen – und nicht erst in fünf bis zehn wir wichtige Fortschritte gemacht, welche wir Jahren. So machen unsere Vorreiterprojekte in Zukunft fortsetzen werden.1 Mit unserem schon heute den Weg frei für eine gerechte neuen Qualitätsmerkmal wollen wir das Po- und nachhaltige Gestaltung der digitalen tenzial noch besser ausschöpfen und werden Transformation im Sinne der Agenda 2030. digitale Technologien standardmäßig bei allen Neuvorhaben nach dem Grundsatz „Digital by Digitalisierung als Qualitätsmerkmal Default“ mitdenken. Nur wenn es gute Grün- de gibt, die gegen einen Technologieeinsatz Die digitale Transformation in unseren sprechen, werden auch weiterhin rein analoge Partnerländern vollzieht sich mit hoher Projekte umgesetzt. „Digital“ wird der neue Geschwindigkeit. Auch unser Portfolio muss Standard für unser Engagement! sich diesen Entwicklungen anpassen, wenn wir eine lebenswerte Zukunft für und mit Die nachstehenden Grafiken verdeutlichen unseren Partnern wirksam gestalten wollen. das Potenzial, die Projekte der deutschen Deshalb haben wir unsere Investitionen in Entwicklungszusammenarbeit noch digitaler digitale Projekte bereits deutlich gesteigert. zu gestalten. Abbildung 1: Aufteilung der Projekte nach Digitalisierungsgrad Abbildung 2: Anzahl der Gesamtprojekte vs. digitale Projekte 3.500 17 % 8% 3.000 2.500 20 % 2.000 55 % 1.500 1.000 Digitalprojekt mit essenziellen Digitalkomponenten 500 Projekt mit relevanten Digitalkomponenten Projekt mit unterstützenden Digitalkomponenten 0 Projekt mit untergeordneten Digitalkomponenten 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Quelle: Portfolioauswertung des BMZ, Stand 2020 Laufende Projekte Digitale Projekte 1 Basis der Auswertungen sind Projekte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, bei denen: (1) seitens des BMZ definierte digitale Komponenten einen Beitrag zur Wirkungserreichung leisten, (2) das BMZ die Projektfinanzierung unter- stützt, (3) eine Eintragung in die Webanwendung des BMZ-Digitalportfolios vorliegt. Im Digitalportfolio wird der Digitali- sierungsgrad der Projekte unterschieden (essenziell, relevant, unterstützend, untergeordnet). Als reine Digitalprojekte definieren wir solche Vorhaben, deren Digitalisierungskomponenten als essenziell oder relevant für den Erfolg des Projekts bewertet werden und bei denen die Investitionen in die digitalen Komponenten einen sehr hohen Anteil (>51 Prozent) an den Gesamtinvestitionen des Projekts ausmachen.
8 BMZ IMPULSPAPIER 1 | 2021 DIGITALISIERUNG ALS INNOVATIONSTREIBER Um die Potenziale der Digitalisierung voll- (1) Digitale Plattformen: Sie ermöglichen umfänglich zu nutzen, sind ganz konkrete die Vernetzung von Akteuren, die Verbrei- Ansatzpunkte nötig. Deshalb haben wir aus tung von Informationen, die Abwicklung jedem Handlungsfeld der BMZ-Digitalstra- von Transaktionen sowie die Vermittlung tegie praxisnahe Hilfestellungen erarbeitet, von Arbeitsaufträgen. Die Informatio- die sich zum Mainstreaming eignen und für nen, die den Nutzern auf Plattformen zur alle Sektoren und Regionen anwendbar sind. Verfügung stehen, machen den Markt Diese bezeichnen wir als „Smart-Develop- transparenter und weniger anfällig für ment-Ansätze“. Die fünf Ansätze beschreiben Korruption. Außerdem ist die Informati- verschiedene Möglichkeiten, um unsere Pro- on häufig mit einem Klick abrufbar und jekte mit digitalen Lösungen effizienter und somit schneller nutzbar als bei analogen wirksamer umsetzen zu können. Alternativen. Abbildung 3: Unsere Smart-Development-Ansätze Smart-Development-Ansätze PLATTFORMEN LOKALE E-LEARNING GOVTECH BIG DATA INNOVATION & KI Sektoren Frieden und gesellschaftliche Zusammenarbeit Digital Identity Cybersecurity Eine Welt ohne Hunger Digital Farming Satelliten-Erd- beobachtung in der Landwirtschaft Ausbildung und nachhaltiges Wachstum für gute Jobs € 3D-Druck Online-Unterricht Digitale Bezahl- systeme Verantwortung für unseren Planeten – Klima und Energie Climate Smart Smart Cities Energieeffizienz Agriculture Schutz unserer Lebensgrund- lagen – Umwelt und natürliche Ressourcen Drohnenüberwachung gegen Abholzung Die Abbildung zeigt, wie die Smart-Development-Ansätze des BMZ schon heute für die Umsetzung der Agenda 2030 in Wert gesetzt werden. Digitale Technologien sollen dazu dienen, Projekte effektiver, effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Dabei stehen der Mensch und die lokalen Bedürfnisse stets im Mittelpunkt.
9 BMZ IMPULSPAPIER 1 | 2021 DIGITALISIERUNG ALS INNOVATIONSTREIBER (2) Lokale Innovationen: Kreativität, Unter- nen unsere Informationsgrundlage ver- nehmertum und Ideenreichtum sind kein bessern, um datenbasierte Entscheidun- Monopol der Industrienationen. Oftmals gen zu treffen. So können beispielsweise entstehen neue Lösungen direkt vor Ort, Erdbeobachtungsdaten bei Entwaldung, also dort, wo die Akteure die Probleme bei Aufforstungs- und Erosionsschutz- und Bedürfnisse am besten kennen. Solche maßnahmen oder bei der Steigerung der lokalen Innovationen erfolgen heutzutage landwirtschaftlichen Produktivität zur ef- immer häufiger mithilfe digitaler Techno- fizienten und zielgerichteten Projektum- logie, zum Beispiel Drohnen, 3D-Drucker setzung und Wirkungsmessung beitragen. oder virtueller Realität – wovon wir auch in Europa lernen können. (3) E-Learning: Lebenslanges Lernen ist ein atingi – Chancengleichheit durch Schlüssel für nachhaltige Entwicklung. digitales Lernen Vielen Menschen weltweit ist jedoch der Zugang zu Bildung erschwert oder sogar Anschaulich wird der Smart-Development- ganz versperrt. Die Digitalisierung bietet Ansatz „E-Learning“ am Beispiel unserer vielfältige Möglichkeiten, Lerninhalte neu digitalen Lernplattform atingi.org. Mit der zu gestalten und besser zu vermitteln. Di- kostenlosen Bildungsplattform bieten wir gitale Technologien können uns nicht nur Menschen in unseren Partnerländern genau helfen, ein flexibles, orts- und zeitunab- die Wissensbausteine, Orientierungsange- hängiges Lernen zu ermöglichen, sondern bote und Lernmaterialien, die zum wirt- auch Bildung qualitativ aufzuwerten. schaftlichen und kulturellen Bedarf passen. Durch digitales Lernen mit atingi bekom- men junge Menschen die Möglichkeit, (4) GovTech: Der Einsatz digitaler Technolo- ihre Potenziale auszuschöpfen, sich neue gien im öffentlichen Sektor (sogenannte Kompetenzen anzueignen und ihre Chancen GovTech) macht Regierungs- und Verwal- auf dem lokalen Arbeitsmarkt entscheidend tungshandeln zunehmend schneller, kos- zu verbessern. tengünstiger und transparenter. Digitale Lösungen schaffen neue Möglichkeiten Die Plattform ermöglicht jederzeit und für Informationsaustausch und Kommu- überall kostenlos den Zugriff auf hoch- nikation – nicht nur zwischen Bürgerin- wertige digitale Lerninhalte. Um Lernende nen, Bürgern und Staat, sondern auch effektiv erreichen und relevante Inhalte zwischen Geber- und Partnerländern – anbieten zu können, kooperiert das Projekt und helfen so, Vertrauen aufzubauen. mit Unternehmen und Organisationen aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissen- schaft. Bis Ende 2021 sollen mindestens eine (5) Künstliche Intelligenz: Zur Erreichung Million Nutzerinnen und Nutzer von unseren der Ziele der Agenda 2030 benötigt man digitalen Lernangeboten profitieren. eine nie dagewesene Menge, Vielfalt und Qualität an Daten. KI und Big Data kön-
10 BMZ IMPULSPAPIER 1 | 2021 DIGITALISIERUNG ALS INNOVATIONSTREIBER 04 Was tun wir? Bei der Umsetzung aller Maßnahmen entlang der Ziele unserer Digitalstrategie setzen wir auf Kooperation mit Partnern, die in ihrem jeweiligen Feld eine Vorreiterrolle einnehmen. Ge- meinsam gehen wir neue Wege und arbeiten verstärkt mit innovativen Akteuren des digitalen Ökosystems in Europa und unseren Partnerländern zusammen. 01. Kooperationen mit anderen afrikanischen Länder vertritt, die bei der Digitalisierung eine Vorreiterrolle einneh- Gebern und Partnerorganisationen men wollen. In der neuen Online-Akademie „Smart Africa Digital Academy“ werden wir Gerade in einem dynamischen Feld wie der den nationalen Internet-Regulierungsbe- Digitalisierung ist es essenziell, den Erfah- hörden und zivilgesellschaftlichen Akteuren rungs- und Wissensaustausch mit anderen helfen, Standards für eine faire digitale Ländern zu stärken. Wir wollen an unsere Gesellschaft zu entwickeln und umzusetzen. multi- und bilateralen Kooperationen an- knüpfen und gemeinsam Lösungen und Standards entwickeln, anstatt maßgefertigte Leuchtturm: Umsetzung einer digitale Produkte und Online-Dienstleistun- digitalen Modellplattform für gen in unsere Partnerländer zu exportieren. IKT-Bausteine Moderne Entwicklungszusammenarbeit Gemeinsam mit Estland, der EU-Kommis- heißt für uns auch, dass wir mit unseren sion, der Internationalen Fernmeldeunion internationalen Partnern in engem Austausch (ITU), Smart Africa, der Digital Impact stehen, voneinander lernen und kollabo- Alliance (DIAL) und weiteren Partnern aus ratives Arbeiten anstreben. Denn nur aus Staat, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft gemeinsamen Anstrengungen und Erfolgsge- entwickeln wir eine Plattform, die Verwal- schichten können bessere digitale Antworten tungsbehörden kostenlose und frei verfüg- auf globale Herausforderungen hervorgehen. bare Software bereitstellt. Harmonisierte Standards und Regularien für technologie- basierte Dienste werden so Bürgerdienste und Verwaltungssysteme in unseren Part- Leuchtturm: Smart Africa Digital nerländern sicherer, serviceorientierter und günstiger machen. Academy Die digitale Transformation schafft bei- spiellose Möglichkeiten für Afrika, seine Wirtschaft auszubauen, Arbeitsplätze zu 02. Kooperationen mit der schaffen und das Leben der Menschen zu Digitalwirtschaft verbessern. Gleichzeitig bestehen erheb- liche Risiken, dass digitale Instrumente Wir möchten den Ideenreichtum und die dazu verwendet werden, Bürgerinnen und Flexibilität von Unternehmen als Katalysa- Bürger zu überwachen, Falschmeldungen zu tor für nachhaltiges Wirtschaftswachstum verbreiten und freie Informationen im Netz und die Schaffung neuer Arbeitsplätze besser zu unterdrücken. Hier setzt unsere Zusam- einbeziehen. Digitale Technologien ermög- menarbeit mit Smart Africa an, das die 31 lichen innovative Geschäftsmodelle, die
11 BMZ IMPULSPAPIER 1 | 2021 DIGITALISIERUNG ALS INNOVATIONSTREIBER gesellschaftliche Bedürfnisse aufgreifen und Menschen in unseren Partnerländern kennt Lebensverhältnisse vor Ort verbessern. und dieses Wissen in digitale Anwendungen Mit unseren Unternehmensinitiativen und übertragen kann. Ob bei der Entwicklung von -netzwerken bringen wir unternehmerische Software und Hardware oder der Mitgestal- Chancen und entwicklungspolitischen Hand- tung politischer Rahmenbedingungen – die lungsbedarf zusammen. Wir fördern Wirt- Zivilgesellschaft in unseren Partnerländern schaftskooperationen mit der deutschen und ist eine treibende Kraft in der Bottom-up- europäischen Digitalwirtschaft ebenso wie Bewältigung globaler Herausforderungen mit mit Start-ups in Afrika, Asien, Lateinamerika digitalen Mitteln. und Osteuropa. Leuchtturm: FAIR Forward – Leuchtturm: Make-IT-Allianz Künstliche Intelligenz für Alle Die Make-IT-Allianz ist unser Innovati- Das BMZ und die Mozilla Foundation onsverbund mit Unternehmen, Verbänden starteten 2019 eine Initiative, um Künstli- und weiteren Partnern. In diesem Rahmen che Intelligenz für alle nutzbar zu machen. fördern wir beispielsweise den Aufbau eines Zusammen mit lokalen Partnern in Ruanda guten unternehmerischen Umfelds (Ökosys- trägt diese Kooperation zur Entwicklung tems) in unseren Partnerländern für junge offener Sprachdaten der Bantusprache Unternehmen mit innovativen Geschäfts- Kinyarwanda bei. Die Sammlung dieser KI- ideen im Bereich IT und Internet. Seit 2017 Trainingsdaten stärkt die lokale Entwick- haben wir damit mehr als 400 Start-ups aus lung digitaler Anwendungen und Produkte. über 26 afrikanischen Ländern gefördert Sprachassistenten wie etwa im Projekt in und Folgeinvestitionen von über 100 Millio- Ruanda sind dafür ein wichtiges Beispiel. nen Euro initiiert. Die Kooperation sieht vor, weitere Trai- ningsdaten für afrikanische und asiatische Sprachen zu schaffen und sie lokalen KI- Entrepreneuren zur Verfügung zu stellen. 03. Kooperationen mit der Zivilge- sellschaft und der Diaspora Der Zivilgesellschaft kommt in unseren Mit der afrikanischen Diaspora arbeiten Partnerländern eine maßgebliche Rolle als wir zusammen, um vielversprechende Ge- Gestalterin einer fairen und nachhaltigen schäftsideen von lokalen Unternehmens- Entwicklung zu. Vor allem lokale und regi- gründerinnen und -gründern sowie Kleinst- onale Organisationen sind wichtig für ein unternehmen mit Wachstumspotenzial zu erfolgreiches und nachhaltiges entwicklungs- identifizieren und gemeinsam zu unterstüt- politisches Engagement. Zudem übernehmen zen. Dabei nutzen wir eine digitale Plattform NGOs oft eine wichtige Kontrollfunktion für Transaktionseffizienz. gegenüber politischen Akteuren („Watchdog- Funktion“). Die Zivilgesellschaft setzt sich zunehmend mit digitalen Instrumenten in ihren Vorhaben auseinander. Leuchtturm: WIDU – Finanzielle Förderung von Kleinunternehmen Wir wollen die lokale Zivilgesellschaft als in Afrika Träger wirksamer Digitalprojekte stärken. Denn gerade im digitalen Innovationsbereich Nach Schätzungen der Weltbank überwei- hat sich ein globales Netzwerk zivilgesell- sen Mitglieder der afrikanischen Diaspora schaftlicher Akteure gebildet, das die Bedürf- circa 1,2 Milliarden Euro in ihre Herkunfts- nisse und konkreten Lebensbedingungen der länder, um damit Familie und Freunde zu
12 BMZ IMPULSPAPIER 1 | 2021 DIGITALISIERUNG ALS INNOVATIONSTREIBER unterstützen. Zumeist wird dieses Geld für Konsum verwendet. Wir haben WIDU Leuchtturm: Digitalzentren für gemeinsam mit der Diaspora entwickelt, um diese Rücküberweisungen auch für Investi- nachhaltige Entwicklung tionen in wirtschaftliche Entwicklung nutz- Digitalzentren sind reale und virtuelle Kno- bar zu machen. Konkret werden Start-ups tenpunkte in Entwicklungs- und Schwellen- und existierende Kleinstunternehmungen ländern, die digitale Lösungen für nachhal- unterstützt, zumeist im informellen Sektor, tige Entwicklung fördern. Sie sind Foren, der schätzungsweise 80 Prozent der Jobs in die dynamische Akteurinnen und Akteure Afrika stellt. Im Mittelpunkt steht dabei die aus Privatwirtschaft, Start-ups, Zivilge- WIDU-Plattform, die den Unterstützern aus sellschaft, Regierung, Forschung und Lehre der Diaspora, den Unternehmerinnen und zusammenführen, um die digitale Transfor- Unternehmern in Afrika und den Förderern mation erfolgreich und inklusiv zu gestal- von BMZ/GIZ eine transparente und effi- ten. Auch fungieren sie als Knotenpunkte, ziente Abwicklung ermöglicht. Geförderte um die diversen bilateralen Digitalansätze Geschäftsideen erhalten neben der Unter- des BMZ in unseren Partnerländern zu bün- stützung durch die Diaspora einen finan- deln. Bis Mitte 2021 werden wir mindestens ziellen Zuschuss und kostenloses Business- 15 Digitalzentren in allen Weltregionen Coaching. Ziel ist die Schaffung von Jobs eröffnen. und besseren wirtschaftlichen Perspektiven. Pilotiert wurde WIDU in Ghana und Kame- run, ab 2021 wird es auch in Kenia, Äthi- opien, Togo und möglicherweise anderen afrikanischen Ländern gestartet. 05. Kooperationen mit Wissenschaft und Forschung Wissenschaft und Forschung sind an der 04. Kooperationen mit lokalen Schnittstelle zwischen Digitalisierung und Innovatorinnen und Innovatoren Entwicklungszusammenarbeit wichtige Partner. Sie begleiten unsere Arbeit mit ange- Lokal geförderte digitale Innovationen schaf- wandter Forschung und innovativen Ideen. fen Lösungen für Herausforderungen vor Ort Deshalb etablieren wir Partnerschaften mit und sind damit essenziell für nachhaltige deutschen und internationalen Spitzenfor- Entwicklungsprozesse. Schon heute entstehen schungsinstituten im Bereich digitale Pan- in vielen Entwicklungs- und Schwellenlän- demiebekämpfung, Innovationsförderung, dern wichtige Innovationen. Mit den richti- Künstliche Intelligenz und IT-Entrepreneur- gen Rahmenbedingungen kann technischer ship. Dazu gehören unter anderem das re- Fortschritt zum Motor für gesellschaftliche nommierte Hasso-Plattner-Institut (HPI), das Entwicklung und langfristiges Wirtschafts- Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung wachstum werden. Wir wollen die Bevölke- (HZI), die Technische Universität München rung in unseren Partnerländern dabei unter- (TUM), das Wissenschaftszentrum Berlin stützen, ihre Vision für die wirtschaftliche für Sozialforschung (WZB), das Deutsche und gesellschaftliche Entwicklung zu reali- Forschungszentrum für Künstliche Intelli- sieren. genz (DFKI) und die Makerere-Universität in Uganda.
13 BMZ IMPULSPAPIER 1 | 2021 DIGITALISIERUNG ALS INNOVATIONSTREIBER Mit diesen und weiteren Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen arbeiten wir bei unseren Digitalisierungsprojekten eng zusammen, um unsere Maßnahmen effektiv zu gestalten, Wirkungen messbar zu machen und zu einem globalen Wissensaustausch beizutragen. Leuchtturm: faire Arbeits- bedingungen in der sogenannten Gig-Economy Etwa 30 Millionen Menschen in Entwick- lungs- und Schwellenländern arbeiten im Rahmen der Gig-Economy, das heißt als Freelancer oder geringfügig Beschäftigte, die über Online-Plattformen vermittelt werden. Darüber hinaus verrichten mehrere Millionen Menschen sogenanntes Cloud- work auf Online-Plattformen. Um die negativen Auswirkungen digitaler Plattfor- mökonomien zu minimieren, etabliert das BMZ gemeinsam mit der Oxford-Universität und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung die Fairwork-Stiftung. Sie ermöglicht eine Zertifizierung von fairen Plattformen und ein Ranking der arbeits- rechtlichen Standards und sozialen Siche- rung der Plattformbetreibenden.
14 BMZ IMPULSPAPIER 1 | 2021 DIGITALISIERUNG ALS INNOVATIONSTREIBER 05 Innovationsnetzwerke ausbauen – mehr bewirken! Die digitale Transformation verändert massiv unsere Arbeitsweise in der Entwicklungszu- sammenarbeit. Damit unsere Bestrebungen erfolgreich sind, stellen wir mit unseren Partnern jetzt die Weichen für die digitale Zukunft der internationalen Zusammenarbeit. Damit eine nachhaltige Digitalisierung weltweit gelingt, wollen wir auf dem bereits eingeschlagenen Weg noch konsequenter voranschreiten. Wir setzen zukünftig gemeinsam mit einem breiten Part- nernetzwerk folgende Ziele um. • „Digital by Default“ als neuen Standard Daten: Sensordaten, Klimadaten, Satel- in allen Vorhaben berücksichtigen: litendaten und Daten aus zahlreichen Beim Ansatz „Digital by Default“ geht es Anwendungen. Um die deutsche Ent- uns nicht darum, möglichst viele digitale wicklungszusammenarbeit noch stärker Instrumente zum Einsatz zu bringen, auf Wirksamkeit auszurichten, streben sondern darum, sie immer dann ein- wir an, eine gemeinsame Grundlage für zusetzen, wenn sie effektiv und nach- bessere Möglichkeiten der Analyse inter- haltig unsere Projektziele unterstützen. ner und externer Daten zu schaffen. Wir Richtungsweisend sind auch für digitale wollen zeigen, dass das gerade auch ohne Lösungen grundlegende Prinzipien der die risikobehaftete Nutzung personen- Entwicklungszusammenarbeit wie „Do bezogener Daten möglich ist, und somit no harm“ oder „Leave no one behind“. die Vorreiterrolle Europas beim Thema Datenschutz weiter ausbauen. • Die internationalen „Prinzipien für digitale Zusammenarbeit“ stärken: Um • Nationale Digitalcluster in unseren sich an Leitlinien für die Planung und Partnerländern aufbauen: Dort, wo wir Umsetzung wirkungsvoller digitaler gemeinsam mehr erreichen können, Ansätze zu orientieren, müssen sich alle etablieren wir in unseren Partnerländern Projekte an den Principles for Digital lokale Netzwerke aus Politik, Wirtschaft Development der Digital Impact Alliance und Zivilgesellschaft. Wir werden sie (DIAL) orientieren (siehe Infobox un- dabei unterstützen, relevante Hand- ten). Die Ausrichtung unserer digitalen lungsfelder zu identifizieren und Koope- Projekte entlang einer gemeinsamen rationsmöglichkeiten zu entwerfen, um Vision ist für uns ein wichtiger Schritt, digitale Projekte und Reformprozesse um erfolgreiche digitale Ansätze zu umzusetzen. implementieren und wesentliche Risiken beim Einsatz digitaler Technologien zu In 2021 werden wir daher: minimieren. Das neue BMZ digilab als zentrale Innovati- • Die Potenziale gemeinwohlorientierter onswerkstatt etablieren: Für die tiefgreifen- Daten nutzen: In der Entwicklungszu- den Veränderungen, die die Digitalisierung sammenarbeit entstehen immer mehr ermöglicht, ist Innovation ein entscheiden-
15 BMZ IMPULSPAPIER 1 | 2021 DIGITALISIERUNG ALS INNOVATIONSTREIBER der Erfolgsfaktor. Mit dem digilab schaffen Menschheit geben. Für 2020/2021 könnten wir eine zentrale Innovationswerkstatt für das zum Beispiel Innovationen im Klima- die deutsche Entwicklungszusammenar- schutz, bei der Hungerbekämpfung oder für beit und treiben eine wirkungsvolle, faire Jobs sein. und verantwortungsvolle Nutzung digitaler Innovationen in der deutschen Entwick- Den D4D Hub als digitalen Brückenschlag lungszusammenarbeit voran. Gemeinsam mit zwischen Afrika und unseren Partnerlän- Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirt- dern etablieren: Im Dezember 2020 hat die schaft entwickeln und fördern wir digitale EU auf Initiative des BMZ den Digital for De- Innovationen, um unsere internationale velopment (D4D) Hub ins Leben gerufen und Zusammenarbeit effektiver, effizienter und damit eine neue Ära für die globale digitale moderner zu machen – von der Idee bis hin Zusammenarbeit eingeläutet. Der Aufbau des zur Projektskalierung. D4D Hub markiert einen Wendepunkt in der Um dieses Ziel zu erreichen, wollen wir mit Unterstützung einer menschenzentrierten dem digilab systematisch mit agilen Metho- digitalen Transformation in den Partner- den die besten Innovationen identifizieren, ländern. Der D4D Hub bündelt eine Vielzahl weiterentwickeln und skalieren. digitaler Initiativen europäischer Akteurin- nen und Akteure in einem strategischen und Das digilab wird somit das „R&D-Lab“ für die koordinierten Ansatz. Dadurch kann die EU deutsche EZ: ihre globale Position stärken, um ihre Werte, Standards und strategischen Interessen für eine faire und inklusive digitale Zukunft zu • Ideenwerkstatt, in der gemeinsam mit fördern. Gründerinnen und Gründern, der globa- len Tech-Industrie, der Zivilgesellschaft Dabei operationalisiert der D4D Hub den und der Wissenschaft neue Lösungen Team-Europe-Ansatz, indem er wichtige Ak- mit entwicklungspolitischem Mehrwert teurinnen und Akteure aus den europäischen entwickelt werden Mitgliedstaaten, den Tech-Unternehmen, der Zivilgesellschaft und den Finanzinstitutio- • Inkubator, um die Wirkungen erfolgrei- nen zusammenbringt. In den verschiedenen cher Pilotvorhaben, die sich in einzel- regionalen Niederlassungen des D4D Hub (in nen Ländern bewährt haben, schnell zu Afrika, Asien, Lateinamerika und der Karibik verbreitern sowie in der östlichen Nachbarschaft der EU) wird die Plattform alle relevanten Stakehol- • Experimentierfeld, wo in fachübergrei- der aus den jeweiligen Regionen einbeziehen. fenden Teams ohne feste Hierarchien und Dies ermöglicht ein noch nie dagewesenes starre Strukturen innovative Projektan- Maß an Koordination und einen kontinuierli- sätze zu umsetzbaren Prototypen weiter- chen Multi-Stakeholder-Dialog sowie die Ska- entwickelt werden lierung von Investitionen und Maßnahmen. Digitale Innovationen können alle Berei- Elf EU-Mitgliedstaaten arbeiten im Rahmen che im BMZ betreffen, daher ist das digilab des D4D Hub zusammen. Darüber hinaus thematisch breit aufgestellt. Ein besonderer werden europäische Tech-Unternehmen über Fokus liegt dabei auf Innovationen inner- die D4D Coalition (SAP, Orange, Nokia, Erics- halb unserer Kern- und Initiativthemen, die son, Vodafone und andere) aktiv eingebun- Potenziale für eine grundlegende Transfor- den. Gemeinsam mit Belgien leitet das BMZ mation in unseren Partnerländern bieten und das Sekretariat des D4D Hub. neue Antworten auf die Überlebensfragen der
16 BMZ IMPULSPAPIER 1 | 2021 DIGITALISIERUNG ALS INNOVATIONSTREIBER Als erste operative regionale Komponente Design for Scale: Dies bedeutet, über die wird der D4D Hub ab Januar 2021 unter ande- Testphase hinauszudenken und Entschei- rem folgende Aktivitäten in Afrika starten. dungen zu treffen, die langfristig eine breite Akzeptanz und die Ausdehnung auf neue • The African-European Digital Innovati- Nutzerinnen und Nutzer, Märkte oder Regi- on Bridge (AEDIB): Um digitale Innova- onen ermöglichen. tionsnetzwerke in Afrika zu stärken und den interkontinentalen Dialog zwischen Build for Sustainability: Der Aufbau nach- afrikanischen und europäischen Innova- haltiger Projekte ist auch im digitalen Raum torinnen, Innovatoren und politischen unerlässlich, um die langfristige Wirkung zu maximieren. Entscheidungsträgern zu fördern, wird die AEDIB in Afrika wichtige digitale Be- Be Data Driven: Daten sollten in Projekten schäftigungsmöglichkeiten schaffen und genutzt werden, um bei Entscheidungen zu den Weg für Wirtschaftswachstum und unterstützen. Angereichert mit zusätzlichen Aufschwung dort ebnen. Informationen können Daten die Qualität von Projekten verbessern und den richtigen • EU-AU Data Flagship: Europa und Afrika Personen zum richtigen Zeitpunkt einen wollen hier gemeinsam ihre Visionen von qualitativ hochwertigen Service bieten. einer fairen und souveränen Datenwirt- schaft auf der Grundlage gemeinsamer Use Open Standards, Open Data, Open Werte und Strategien zusammenbrin- Source, and Open Innovation: Offene gen, um auch in Afrika einen starken Standards bei der Entwicklung digitaler Datenschutz, Datensicherheit und eine Werkzeuge können dazu beitragen, die in- klimaneutrale Datenwirtschaft zu ge- ternationale Entwicklungszusammenarbeit zu verbessern und unnötige Doppelarbeit zu währleisten. vermeiden. Reuse and Improve: Anstatt bei null anzu- Principles for Digital Develop- fangen, sollten Projekte nach Möglichkeiten ment – neun Leitlinien für suchen, bestehende Produkte, Ressourcen und Ansätze zu nutzen und zu verbessern. erfolgreiche Digitalprojekte Address Privacy & Security: Datenschutz Die Prinzipien umfassen neun Leitlinien, und Datensicherheit erfordern eine sorg- welche die internationale Entwicklungs- fältige Prüfung von erfassten und ge- gemeinschaft dabei unterstützen, digitale speicherten Daten. In jedem Fall sollten Technologien in der Projektarbeit effizienter, Maßnahmen ergriffen werden, um perso- wirksamer und nachhaltiger einzusetzen. nenbezogene Informationen vor unbefug- tem Zugriff und Manipulation durch Dritte Design With the User: Benutzerzentriertes zu schützen. Design beginnt damit, die Menschen, für die wir Projekte umsetzen, kennenzuler- Be Collaborative: Kollaborativ zu sein nen – durch Gespräche, Beobachtung und bedeutet, gemeinsam über Organisationen Ko-Kreation. und Sektoren hinweg zusammenzuarbeiten. Dieses Prinzip bringt alle anderen Digital Understand the Existing Ecosystem: Gut Principles in der Praxis zusammen. durchdachte Digitalprojekte berücksichti- gen die besonderen Strukturen und Bedürf- Weitere Informationen: digitalprinciples.org nisse, die vor Ort bestehen.
Impressum HERAUSGEBER Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Referat Digitalisierung in der Entwicklungszusammenarbeit STAND April 2021 DIENSTSITZE → BMZ Bonn Dahlmannstraße 4 53113 Bonn Tel. +49 (0) 228 99 535 - 0 Fax +49 (0) 228 99 535 - 3500 → BMZ Berlin im Europahaus Stresemannstraße 94 10963 Berlin Tel. +49 (0) 30 18 535 - 0 Fax +49 (0) 30 18 535 - 2501 KONTAKT poststelle@bmz.bund.de www.bmz.de
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