Das neue Gesundheits-Ich - souverän, selbstbestimmt und digital unterstützt?
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
A N A LY S E Das neue Gesundheits-Ich – souverän, selbstbestimmt und digital unterstützt? von Sven Meister 1 ABSTRACT Die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen The digital transformation of the German healthcare kommt nur schleppend voran. Im europäischen Vergleich system is making slow progress. Compared to other Euro- ist Deutschland weit abgeschlagen. Das Bundesministerium pean countries, Germany is lagging far behind. Therefore, für Gesundheit forciert deshalb mit dem Terminservice- und the Federal Ministry of Health is forcing the implementa- Versorgungsgesetz (TSVG) und dem Digitale-Versorgung- tion of digitally supported health care by adopting new laws Gesetz (DVG) die Umsetzung digitaler Versorgungsketten. like the Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) and Neben ersten App-basierten Versorgungsangeboten seitens Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG). Besides first app-based der Kostenträger bietet die elektronische Gesundheitsak- health services offered by health insurance the Electronic te einen Ausblick auf die für 2021 geplante Elektronische Health Record gives a first outlook on the Electronic Patient Patientenakte nach § 291a des Fünften Sozialgesetzbuchs Record according to § 291a SGB V (Social Code, Book V). The (SGB V). Kritisch hinterfragt werden muss jedoch, inwie- question remains, whether individuals are competent enough fern der Einzelne befähigt ist, sich souverän in dieser di- to act confidently in this new digital health system: Missing gitalen Versorgungswelt zu bewegen: Fehlende digitale digital competence on the side of the care providers and Kompetenz bei den Leistungserbringern und fehlende lacking health literacy on the side of the patients are Gesundheitskompetenz bei den Patienten gefährden den jeopardizing the success of digitally supported health supply Erfolg einer digital unterstützten Gesundheitsversorgung. chains. Schlüsselwörter: Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Keywords: digitalization, artificial intelligence, sovereignty, Souveränität, Kompetenz literacy 1 Die digitale Revolution Aus diesem Grund spricht man heute auch nicht mehr von Telemedizin, sondern von Digital Health, wie Abbildung 1 Es war das Fortschreiten der industriellen Revolution über zeigt (Meister et al. 2017). Doch was bedeutet dieser Wandel die vergangenen Jahrhunderte, welches Wissenschaft und für Gesundheitseinrichtungen, Leistungserbringer, Kosten- Wirtschaft bewogen hat, über die sogenannte Industrie 4.0 zu träger und nicht zuletzt für den Patienten – werden wir dem- sprechen. Dabei ist die Leitidee von Industrie 4.0, die reale nächst Gesundheit wie Autos produzieren? mit der virtuellen Welt zu vernetzen, indem vermehrt auch digitale Produkte und Innovationen zum Einsatz kommen. Es ist unverkennbar, dass unsere Welt sich in einem Wandel Die 4.0-Familie hatte schnell Zuwachs aus dem Gesundheits- befindet: weg von analogen Kommunikationswegen und hin wesen erhalten: Begriffe wie Gesundheit 4.0 oder Kranken- zu einer – so erhofften – effektiveren sowie effizienteren digi- haus 4.0 sollten zum Ausdruck bringen, dass die bestehenden talen Kommunikation. Zuletzt hatten die Autoren einer Analy- Herausforderungen, wie der demografische Wandel oder der se errechnen wollen, dass durch die Digitalisierung im Gesund- Fachkräftemangel, faktisch durch Digitalisierung lösbar sind. heitswesen bis zu 34 Milliarden Euro eingespart werden könn- 1 Dr. rer. nat. Sven Meister, Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST · Emil-Figge-Straße 91 · 44227 Dortmund · Telefon: 0231 97677417 E-Mail: sven.meister@isst.fraunhofer.de © GGW 2019 · Meister: Das neue Gesundheits-Ich – souverän, selbstbestimmt und digital unterstützt? · Jg. 19, Heft 3 (Juli), 7–14 7
A N A LY S E E ABBILDUNG 1 Entwicklung der Digitalisierung im Gesundheitswesen Digital Health mHealth 2016 eHealth 2010er Quelle: Fraunhofer ISST/Sven Meister; Grafik: G+G Wissenschaft 2019 Telehealth • Smart Devices Telemedizin 2000er • Ziel Compliance Telematik • Mobile Endgeräte • Prädiktive Analysen 1990er • Ziel Adhärenz • P ersonalisierte Medizin • Internet • P atient als Partner der • Vernetzte Medizintechnik 1980er • Informationen Therapie • Internet der Dinge • Telekommunikation • Fokus auf Gesundheit • Sport und Fitness • Daten • Raum-Zeit-Distanz • Interoperabilität • Fokus auf Krankheit Mit den Begriffsveränderungen der Digitalisierung des Gesundheitswesens änderten sich auch die Inhalte. Lag der Fokus bei der Telematik beispielsweise noch auf Krankheiten und bei eHealth auf der Gesundheit, so liegt er heute eher auf der Voraussage beziehungsweise Prävention von Krankheiten. ten (Hehner et al. 2018). In dieser digitalen Welt werden wir Kritisch hinterfragt werden muss, inwiefern der Einzelne – sei umsorgt von virtuellen Coaching-Programmen, Gesundheits- er Patient oder Leistungserbringer – diese neue, datengetriebe- Apps und smarten Wearables. Digitale Lösungen sollen uns – ne digitale Welt beherrscht. Die Souveränität aufrechterhalten die Bürgerinnen und Bürger – in der Gesunderhaltung unter- zu können, bedarf der Schaffung digitaler Kompetenzen für stützen, Krankheiten vermeiden oder uns therapeutisch bezie- das Gesundheits-Ich von morgen. Im Folgenden setzt sich die- hungsweise rehabilitativ begleiten. Doch auch der Leistungser- ser Beitrag deshalb kritisch mit den Bedürfnissen, Erwartun- bringer soll profitieren, denn elektronische Gesundheits- bezie- gen sowie Zielbildern der Digitalisierung aus Sicht einzelner hungsweise Patientenakten machen Daten des Patienten direkt Akteure des Gesundheitswesens auseinander. verfügbar. Daten sind für viele das neue Öl. Ein hinkender Vergleich, gehört Öl nunmehr nicht mehr zu den zukunftsweisenden Roh- 2 Zielbilder – zwischen Bedürfnissen, stoffen, auch aufgrund seiner Endlichkeit. Gerade hier trumpfen Erwartungen und Enttäuschungen Daten auf, entstehen diese in unendlicher Menge und nutzen sich faktisch nicht ab. Es ist unumstritten, dass gerade in medi- Die aktuellen Aktivitäten des Bundesministeriums für Ge- zinisch komplexen Situationen die Verarbeitung von Daten – sundheit (BMG) geben den Takt der Digitalisierung maßgeb- hier wird heute gerne von künstlicher Intelligenz (KI) gespro- lich vor: Die Umsetzung der Patientenakte nach § 291a des chen – den Leistungserbringer unterstützen kann. Ob eine P4- Fünften Sozialgesetzbuchs (SGB V) ist terminiert, das Ter- (präventiv, prädiktiv, partizipativ, personalisiert) oder eine minservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) schafft neue digi- 4D-Medizin (Drugs, Diagnostics, Devices und Data): Gesund- tale Angebote und nicht zuletzt das Digitale-Versorgung-Ge- heitsforschung, Daten und digitale Technologien bilden hierbei setz (DVG) wird technische, organisatorische und finanzielle die entscheidende Behandlungsgrundlage (Flores et al. 2013). Strukturen einfordern. Die stärker digital werdenden Versor- gungsketten sollen sich an den Bedürfnissen der Akteure im Trotz Digitalisierung und der damit verbundenen Daten Gesundheitswesen orientieren. Gleichermaßen wecken sie, wird das Ziel weiterhin sein, den Menschen in seiner Gesund- bedingt durch eine Chancen-Risiken-Betrachtung, auch Er- erhaltung beziehungsweise Gesundwerdung zu unterstützen, wartungen, wie sie in der nebenstehenden Tabelle 1 zusam- und hieran wird der Mensch selbst weiterhin beteiligt sein. mengefasst sind. 8 © GGW 2019 · Meister: Das neue Gesundheits-Ich – souverän, selbstbestimmt und digital unterstützt? · Jg. 19, Heft 3 (Juli), 7–14
A N A LY S E E TA B E L L E 1 Bedürfnisse, Erwartungen und Ziele sowie Maßnahmen und exemplarische Technologien Bedürfnisse Erwartungen und Ziele Maßnahmen Technologien Präventiv Unterstützung in der 1. Integration von digitalen, 1. S chaffung einer intersekto- • Patientenakte mit Zugriffs- Gesunderhaltung präventiven Angeboten in die ralen Kommunikation (etwa steuerung entlang des sowie frühzeitige Versorgungsstrukur durch Patientenakte nach Versorgungsprozesses Erkennung von 2. Beteiligung der Kostenträger an § 291 a SGB V) • A pps, zum Beispiel zum Krankheitsbildern den entstehenden Kosten 2. Begleitung der Therapie Fitness-Tracking, zur Therapeutisch Linderung des beste- 1. B estmögliche medizinische über Raum- und Zeitgren- Selbstdiagnose oder zur henden Leidens in Versorgung zen sowie Versorgungs- Kontaktaufnahme möglichst kurzer Zeit 2. Hohe (digitale) Verfügbarkeit grenzen hinweg, zum • P ortal für qualitätsge- auf höchstem medizi- des Arztes im Versorgungs- Beispiel durch Apps sicherte Gesundheits- Mensch nischen Niveau prozess 3. Schaffung eines Zugriffs- informationen 3. D irekte (digitale) Verfügbarkeit punkts zur Steigerung der • P lattformen für Termine, aller patientenbezogenen Gesundheitskompetenz Online-Kontaktaufnahmen Informationen, zum Beispiel bei 4. Professionenübergreifende und Video-Sprechstunden Voruntersuchungen Versorgungssteuerung • P ortal zur Erläuterung durch digital unterstützte medizinischer Dokumente Rehabilitativ Schnellstmögliche, 1. V ollständige Verfügbarkeit der Fallsteuerung wohnortnahe rehabi- medizinischen Dokumentation litative Versorgung 2. Unterstützung bei der Versorgungssteuerung (Case Management) Hausarzt Patienten zum 1. Steuerung des Patienten, auch 1. S chaffung einer intersekto- • E lektronische Fallakte Partner der Therapie wenn dieser nicht vor Ort ist ralen Kommunikation (zum mit Steuerung durch die machen, um die 2. Direkte Verfügbarkeit von Infor- Beispiel durch elektroni- Leistungserbringer Compliance zu mationen von Fachärzten oder sche Fallakte) • Telekonsil-/Telemedizin- stärken und unnötige aus Kliniken 2. U msetzung konsiliarisch- plattformen zur Triagierung Kontakte zu vermei- telemedizinischer Fachver- von Patienten und Zweitbe- den fahren für eine angemesse- gutachtung Facharzt Bessere Steuerung 1. V erfügbarkeit der Patienten- ne Patientensteuerung • A lgorithmische Systeme Leistungs- von Patientenflüssen historie, zum Beispiel 3. E tablierung von Vergü- zur (Zweit-)Befundung von erbringer (Triagierung) Voruntersuchungen tungsstrukturen, wie mit Diagnosen (KI) E-Health-Gesetz begonnen • P ortale zur Aus-, Fort- und Klinik Verfügbarkeit von 1. D irekte Verfügbarkeit von und in TSVG und DVG Weiterbildung Informationen aus Informationen von Haus- und weiter ausgearbeitet • P atienten-Apps zur dem Behandlungs- Fachärzten 4. Entscheidungsunterstüt- Aufrechterhaltung der prozess 2. Strukturiertes Entlassmanage- zung durch datenverarbei- Arzt-Patienten-Bindung und ment mit digitaler Übergabe tende Systeme Fallsteuerung des Patienten an alle Stellen 5. D igital unterstützte Patien- (Leistungserbringer, Kosten- tenpfade über Sektoren- träger etc.) grenzen hinweg Präventiv Vermeidung von 1. Gewinnung des Versicherten als 1. S chaffung digitaler •C hatBots als interaktive Erkrankungen durch Partner seiner Gesundheit Vorsorgeangebote Informationsquelle Quelle: Fraunhofer ISST/Sven Meister; Grafik: G+G Wissenschaft 2019 Vorsorge und frühzei- 2. Fördern und fordern durch 2. E tablierung qualitätsge- • Versicherten-Apps tige Intervention strukturierte Programme sicherter Informations- •D igitale Kostenträger-Filiale 3. Verschlankung administrativer angebote (digitale Arbeitsunfähig- Prozesse 3. Kostenträgerübergreifen- keitsbescheinigung etc.) Kosten- Therapeutisch Effiziente und 1. V erringerung von Facharzt- de Administration des • Z entrales Case-Manage- träger effektive Behandlung kontakten Patienten ment 2. Vermeidung von Krankenhaus- aufenthalten 3. V erschlankung administrativer Prozesse Reabilitativ Effiziente und effekti- 1. F ließende Überführung des ve Rehabilitation Patienten 2. Verschlankung administrativer Prozesse © GGW 2019 · Meister: Das neue Gesundheits-Ich – souverän, selbstbestimmt und digital unterstützt? · Jg. 19, Heft 3 (Juli), 7–14 9
A N A LY S E Der Bürger in der Rolle des Patienten möchte schnelle Un- Es kann konstatiert werden, dass der Bürger ein wesentli- terstützung und Linderung seiner Symptome, Leistungserbrin- cher Treiber der Digitalisierung im Gesundheitswesen ist. Ihm ger wollen Arbeitserleichterung, und Kostenträger fokussieren aus seiner Lebenswelt bekannte Technologien versucht er auf sich auf die Effizienz von Versorgungsstrukturen. Die notwen- Fragestellungen zur Gesunderhaltung und Gesundwerdung zu digen technologischen Bausteine bestehen, müssen jedoch zu beziehen. Große Internetkonzerne zeigen, wie mithilfe von ganzheitlichen, intersektoralen Versorgungsketten zusammen- smarten Uhren Elektrokardiografien (EKGs) aufgenommen führbar sein. Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern hat und Daten über digitale Plattformen kommuniziert werden zum Ziel, Prozesse zu unterstützen. können. Die entstandene Erwartungshaltung smarter digitaler Lösungen wird derzeit im deutschen Gesundheitswesen nicht erfüllt. 2.1 Der Blick des Bürgers auf die Digitalisierung Aus Sicht des Bürgers in der Rolle des Patienten ergeben sich 2.2 Die analoge Welt der Leistungsbringer im im bestehenden analogen Gesundheitssystem Herausforde- rungen wie ein mangelndes Empfinden von Patientensicher- Transformationsdruck heit, Uninformiertheit, Gefahr der Überbehandlung und Gerade Institutionen des Gesundheitswesens wirken im Weiteres. Es fehlt an personalisierten Angeboten sowie der Scheinwerferlicht der Digitalisierung blass, wie Vergleiche zu Möglichkeit einer selbstbestimmten und informierten Mit- anderen Ländern wie Dänemark (siehe Kapitel 3) zeigen. Am gestaltung von Gesundheit. Auch die Frage nach dem Daten- Beispiel des Systems „Krankenhaus“ lässt sich dies besonders schutz und der Datensicherheit ist unbestritten vorhanden, gut aufzeigen. Schon Analysen im Rahmen des Krankenhaus- führt jedoch extern betrachtet zum sogenannten privacy pa- Reports 2019 zeigten, dass die Krankenhäuser in Deutschland radox – auf der einen Seite geben wir bereitwillig unsere in Bezug auf Digitalisierung weit hinter Ländern wie Spani- Daten preis und fordern an anderer Stelle ein hohes Maß an en, der Türkei oder Dänemark liegen (Klauber et al. 2019). Privatsphäre. Eigene Untersuchungen des Fraunhofer ISST in Kooperation mit der CLINOTEL in 66 Krankenhäusern bestätigen dies Digitalisierung hat dennoch das Bewusstsein des Einzelnen und zeigen, dass gerade die interne Digitalisierung – Stich- für die eigene Gesundheit wieder geschärft. In der Historie wort elektronische Patientenakte – die Häuser vor große He- findet man an dieser Stelle häufig den Begriff quantified self im rausforderungen stellt. Eine digital unterstützte, intersektora- Zusammenspiel mit mobile health (mHealth). Mobile, digitale le Versorgungskette ist mit dem derzeitigen Stand vieler Technologien in Form von Smartphone-Apps machen den Häuser nicht abbildbar. eigenen Lebensstil in Echtzeit transparent und erlauben zu- dem Rückkopplungen mit Medizinern. Gerade chronisch Betrachtet man den Weg des Patienten, ist jedoch gerade der Kranke können durch digitale Coaches in Form von Apps Un- Aspekt eines intersektoralen Datenaustauschs sowohl für die terstützung finden, wie Beispiele aus dem Bereich der Nephro- Effizienz wie auch für die Effektivität einer Behandlung imma- logie oder der Epilepsie zeigen (Becker et al. 2014; Meister et al. nent wichtig. Doch auch im Bereich der Niedergelassenen zeigt 2018b). sich, dass diese noch zu 86 Prozent in Papierform mit ihren Kollegen und mit Krankenhäusern sogar zu 94 Prozent papier- Die Flut an Informationen, die in Richtung des Patienten basiert kommunizieren, so die Analyse der KBV in ihrem Pra- gerichtet wird, kann diesen jedoch auch an seine kognitiven xisBarometer Digitalisierung (Albrecht et al. 2018). Es muss Grenzen bringen. Wie Analysen der Bertelsmann Stiftung konstatiert werden, dass gerade Mehrwerte – insbesondere (Hambrock 2018) zeigen, sind Internetquellen, Foren und Co. eine zeitliche Entlastung – durch die Niedergelassenen nicht durchaus beliebte Zugangspunkte zu Informationen. Inwie- gesehen werden. Hinzu kommen Ängste beim Umgang mit fern mit Blick auf die Gesundheitskompetenz (health literacy) Datenschutz, Datensicherheit und der grundsätzlichen Fehler- des Einzelnen von wahrer Informiertheit und Souveränität anfälligkeit. Der DAK Digitalisierungsreport wiederum zeigt, ausgegangen werden kann, muss kritisch hinterfragt werden. dass Ärzte der Digitalisierung grundsätzlich offen gegenüber- Dass es auch Erwartungen hinsichtlich einer digitalen Arzt- stehen, sofern ein Nutzen zum Beispiel für die Diagnosestel- Patienten-Kommunikation gibt, zeigt das folgende Experi- lung oder effizientere Arbeitsprozesse erkennbar ist (DAK Ge- ment: Die Suche auf dem Bewertungsportal Jameda nach dem sundheit und EPatient RSD GmbH 2018). Begriff WhatsApp ergibt über 500 Treffer. Patienten bewerten hierbei positiv, dass sie ihren Arzt auch über den genannten Es ist festzuhalten, dass die Leistungserbringer des Gesund- Messenger erreichen können. Dies trifft nicht nur auf die Ge- heitswesens aufgrund der steigenden Nachfrage des Patienten neration Z zu. Die menschelnde Arzt-Patienten-Beziehung nach digitalen Lösungen, aber insbesondere aufgrund der ge- wird zunehmend durch den Bürger infrage gestellt. Verstärkt setzlichen Regulierung durch das BMG einen hohen Transfor- wird die digitale Kommunikation als probate Alternative zum mationsdruck verspüren werden. Die Schaffung von Finanzie- Besuch vor Ort verstanden. rungsstrukturen zum Beispiel für telemedizinische Konsile 10 © GGW 2019 · Meister: Das neue Gesundheits-Ich – souverän, selbstbestimmt und digital unterstützt? · Jg. 19, Heft 3 (Juli), 7–14
A N A LY S E ABBILDUNG 2 Dänemarks nationale eHealth-Strategie und ihre Etappen National Strategy for National Strategy for National Strategy for IT in the Hospital System Digitalisation of the Digitalisation of the Danish A Coherent and Trustworthy 2000–2002 Danish Healthcare Service Healthcare Sector Health Network for All – National IT Strategy 2008–2012: 2013–2017 Digital Health Strategy for the Danish Health Verringerung der Regionen 2018–2022 Service 2003–2007 und Kommunen National Action Plan MedCom gegründet New Health Act for Dissemination of Shared Medical Record Telemedicine 2012–2015 Quelle: IFraunhofer ISST: G+G Wissenschaft 2019 1994 2000 2003 2005 2008 2012 2013 2014 2018 Dänemark gilt zusammen mit Estland als ein Vorreiter der Digitalisierung. Es hat bereits in den Neunzigerjahren damit begonnen, hat sich früh um nationale technische Standards bemüht, ist mit hoher strategischer Kontinuität vorgegangen und hat Patienten und Leistungserbringer stark einbezogen. wird in der Perspektive auch zu einem Umdenken in Bezug auf Der durch das BMG im Mai 2019 vorgestellte Referentenent- die Arzt-Patienten-Beziehung führen. wurf zum DVG zeigt, in welche Richtung das BMG denkt und welche Anforderungen damit in der Perspektive von den Kos- tenträgern zu erfüllen sein werden: Nach § 33 a SGB V RefE 2.3 Kostenträger erhalten Versicherte einen Anspruch auf die Versorgung mit- Nach dem Patienten können Kostenträger maßgeblich als ei- hilfe von digitalen Anwendungen. Zur Sicherstellung der ner der Treiber von digitalen Lösungen im Gesundheitswesen Qualität bezieht sich dies auf Medizinprodukte niedriger Ri- angesehen werden. Nicht zuletzt eröffnete der § 68 SGB V zur sikoklasse, wie sie häufig bei Medical Apps zu finden sind. Finanzierung einer persönlichen elektronischen Gesund- Somit wird der Kostenträger zukünftig die App auf Rezept heitsakte neue Möglichkeiten: Zur Verbesserung der Qualität zulassen müssen, sofern sich die digitale Anwendung im Ver- und der Wirtschaftlichkeit der Versorgung haben sich eine zeichnis nach § 139 e SGB V befindet. Der künftige Erstat- Vielzahl von Kostenträgern auf den Weg gemacht, um ihren tungspreis soll nach einem Jahr einheitlich für alle Kranken- Versicherten die Möglichkeit der elektronischen Speicherung kassen zwischen GKV-Spitzenverband und dem Hersteller und Übermittlung ihrer patientenbezogenen Gesundheitsda- vereinbart oder in einem Schiedsverfahren festgesetzt wer- ten zu ermöglichen. den. Gleichwohl zeigt eine Befragung und Analyse von Kran- Medical Apps sind nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was kenversicherungen durch das Fraunhofer-Zentrum für Inter- das DVG den Kostenträgern in Bezug auf Digitalisierung er- nationales Management und Wissenschaftsökonomie (Fraun- möglicht. Auch die Gestaltung von Versorgungsverträgen hofer IMW) aus dem Jahr 2018, dass gerade im Bereich der (§ 140 a Abs. 4 SGB V RefE) soll das digitale Handeln in Rich- Versorgung hin zum Versicherten noch deutliches Optimie- tung des Versicherten erleichtern. Das dies dringend notwen- rungspotenzial besteht. Lediglich 35 Prozent der gesetzlichen dig ist, zeigt auch eine McKinsey-Analyse (Hehner et al. 2018): Krankenversicherungen unterstützen Versorgungs-Apps Tools für das Management chronischer Erkrankungen, Tele- (Radić et al. 2018). Andererseits ist die Zufriedenheit der beratung und Co. bieten nicht nur ein hohes finanzielles Nut- Versicherten erstmals wieder angestiegen, was auf ein besser zenpotenzial, sondern werden schon heute durch die Genera- angepasstes Leistungsportfolio schließen lässt (PwC 2019). tion Z eingefordert. © GGW 2019 · Meister: Das neue Gesundheits-Ich – souverän, selbstbestimmt und digital unterstützt? · Jg. 19, Heft 3 (Juli), 7–14 11
A N A LY S E Zusammengefasst lässt sich erkennen, dass die Kostenträger Deutschland den vorletzten Platz, denn der digitale Fort- das Thema Digitalisierung priorisiert behandeln. Es zeichnet schritt kommt nicht ausreichend bei den Patienten an. In sich zunehmend als ein wettbewerbsrelevanter Faktor ab. Ob Analysen ist Dänemark neben Estland häufig ein Vorreiter, Expertenkonsile, Apps gegen Tinnitus oder digitale Angebote wenn es um Digitalisierung geht. Das Fraunhofer ISST beglei- zur Begleitung bei depressiven Verstimmungen, die Digitalisie- tet seit 2013 am Standort Aarhus die Restrukturierung des rung unterstützt bei der frühzeitigen Steuerung der Versicher- dänischen Gesundheitswesens mit dem Schwerpunkt „Super- ten zur Vermeidung komplexer Krankheitsbilder. Zudem Krankenhäuser“ (Meister et al. 2018a). Doch was hat Däne- schafft der Gesetzgeber einen Rahmen, um eine digitale Be- mark anders gemacht? Abbildung 2 zeigt, dass Dänemark handlung zu ermöglichen. bereits in den Neunzigerjahren mit einer nationalen eHealth- Strategie begonnen hat. Durch den Einbezug von Patienten und Leistungserbringern wurde diese, im Gegensatz zu 2.4 Herausforderung: Digitalisierung contra Deutschland, breit unterstützt. Selbstbestimmtheit? Digitale Kommunikation prägt unseren Alltag, insbesondere Die frühe Forderung nach einheitlichen technischen Stan- jenen der sogenannten Digital Natives. Die aufkommende dards für den Datenaustausch haben zu einer flächendecken- Generation versteht sich in der Anwendung neuer Technolo- den digitalen Kommunikation geführt. Das Portal sundhed.dk gien. Hier bestehen jedoch gleichermaßen auch die Heraus- bildet seitdem den zentralen Zugriffspunkt für alle Akteure, forderungen für das Gesundheitswesen. Digitale Souveräni- unterstützt durch alle Akteure. Die hohe Akzeptanz auf der tät ist das Stichwort – eine Vielzahl der Fachangestellten be- einen Seite sowie verpflichtende, zentrale Vorgaben auf der sitzt eben keinen nativen Zugang zur Digitalisierung. Schon anderen Seite haben Dänemark zu einem der Länder mit den der Sachverständigenrat für Verbraucherfragen setzte sich höchsten Standards in der Gesundheitsversorgung gemacht. deshalb in seinem Gutachten zu „Digitaler Souveränität“ aus dem Jahr 2017 mit verbraucherzentrierten Fragestellungen auseinander (Reisch et al. 2017). Ziel muss es sein, die Hand- lungsfähigkeit sowie die Entscheidungsfreiheit der Akteure 4 Fazit im Gesundheitswesen aufrechtzuerhalten. Es zeigt sich, dass sich Deutschland auch weiterhin in einer Gerade auch unter Berücksichtigung des Fachkräftemangels frühen Phase der digitalen Transformation des Gesundheits- bedarf es guter Konzepte, um Leistungserbringern den souve- wesens befindet. Gerade im europäischen Vergleich unter- ränen Umgang mit digitalen Technologien zu ermöglichen und liegt Deutschland Ländern wie Spanien, Estland oder Däne- so auf Augenhöhe mit den Patienten diskutieren zu können. mark. Die Effekte einer effektiven sowie effizienten Digitali- Eine Vielzahl von Arbeiten, wie zum Beispiel Sebastian Kuhn sierung erfordern das Aufbrechen der sektoralen Strukturen. et at. (2018), zeigen auf, dass es sowohl an digitalen Technolo- Vorgelagerte Prozesse wie Prävention und Gesunderhaltung gien wie auch digitalen Inhalten in der Ausbildung medizini- greifen zusammen mit den Kernprozessen der medizini- scher Fachkräfte fehlt. Wie Analysen von Doris Schaeffer und schen Leistungserbringung (Diagnostik und Therapie) und anderen (Schaeffer et al. 2019) zeigen, ist ebenso die Gesund- münden in nachgelagerten Prozessen der Rehabilitation oder heitskompetenzdiskussion nicht in der Bevölkerung angekom- des patient empowerment. men. Alle Beteiligten müssen jedoch befähigt werden, in Bezug auf eine digital unterstützte Gesundheitsversorgung Informa- Das digitale Gesundheits-Ich besitzt zudem neues Blut: Da- tionen und Handlungsempfehlungen zu verstehen, zu hinter- ten. Es ist evident, dass durch den stärker werdenden Einsatz fragen und selbstbestimmt umzusetzen. Aus ethischer Sicht digitaler Gesundheitslösungen auch verstärkt gesundheitsbe- sowie der des verbraucherpolitischen Diskurses gilt es in der zogene Daten entstehen. Apps können Vitalwerte dokumentie- Perspektive und angelehnt an Arbeiten von Marcel Mertz ren, elektronische Arztbriefe geben Auskunft über Behand- (Mertz et al. 2016) vier Leitaspekte sicherzustellen: Wahlfrei- lungsergebnisse und Abrechnungsdaten geben Aufschluss heit, Selbstbestimmung, Selbstkontrolle und Sicherheit. über die zahlengetriebene Effizienz. Doch Daten besitzen auch die Chance, Effektivität, Versorgungsqualität und Patientensi- cherheit zu erhöhen. Gerade im Grenzbereich zwischen klini- scher Forschung und Versorgung ist das digitale Gesundheits- 3 Digitalisierung und der Blick über den Ich ein wesentlicher Ankerpunkt für eine personalisierte, par- Tellerrand: Beispiel Dänemark tizipative, präventive und prädiktive Medizin (P4-Medizin). Mit Blick auf den Stand der Digitalisierung stellt sich die Das BMG hat mit Gesetzen wie dem TSVG oder dem DVG Frage, wie es den umliegenden Ländern ergeht. Eine Erhe- wichtige Meilensteine gesetzt. Kostenträger werben mit ihren bung der Bertelsmann Stiftung (Thiel et al. 2018) bescheinigt Elektronischen Gesundheitsakten sowie digitalen Versor- 12 © GGW 2019 · Meister: Das neue Gesundheits-Ich – souverän, selbstbestimmt und digital unterstützt? · Jg. 19, Heft 3 (Juli), 7–14
A N A LY S E gungsangeboten. Zur Sicherung des Erfolgs sind jedoch weite- Literatur re Schritte notwendig: Albrecht M, Sander M, Temizdemir E, Otten M (2018): Praxisbaro- • Partizipation fördern: Auch dies hat Dänemark vorge- meter Digitalisierung. Stand und Perspektiven der Digitalisierung macht, denn Zentralisierung bedeutet nicht, Akteure aus- in der vertragsärztlichen und psychotherapeutischen Versorgung. zuschließen. Der Bürger wurde in den Entscheidungspro- Berlin: Kassenärztliche Bundesvereinigung; kbv.de/media/sp/Pra- zess über wesentliche Bestandteile des Reformprozesses xisBarometer_Digitalisierung_2018.pdf mit einbezogen. Becker S et al. (2014): mHealth 2.0: Experiences, Possibilities, • Kompetenz ausbauen: Leistungserbringer wie auch Pa- and Perspectives. In: JMIR mHealth and uHealth, Vol. 2, No. 2, tienten müssen in der Lage sein, Chancen und Risiken e24; mhealth.jmir.org/2014/2/e24/ zu verstehen, sowie sich selbstbestimmt in einem digital DAK Gesundheit und EPatient RSD GmbH (2018): DAK-Digitalisie- unterstützten Gesundheitssystem bewegen können. rungsreport 2018. So denken Ärzte über E-Health-Lösungen; dak. • Entscheidungen zentralisieren: Das Beispiel Dänemark de/dak/download/dak-digitalisierungsreport-2018-pdf-2073692. zeigt, wie eine Zentralisierung wirken kann, ohne demo- pdf kratische Manifeste anzutasten. Die föderalen Strukturen Flores M et al. (2013): P4 Medicine: How Systems Medicine verlieren sich in der demokratischen Konsensbildung oh- Will Transform the Healthcare Sector and Society. Personalized ne Blick auf die ganzheitliche, kooperative Versorgung des Medicine, Vol. 10, No. 6, 565–576; ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/ Patienten. PMC4204402/ Hambrock U (2018): Die Suche nach Gesundheitsinformationen. Die Strategie eHealth Schweiz 2.0 2018–2022 formuliert Patientenperspektiven und Marktüberblick. Gütersloh: Bertels- ein wesentliches übergeordnetes Ziel: Der Einzelne ist zu mann Stiftung; bertelsmann-stiftung.de ➝ Publikationen befähigen, digital kompetent, verantwortungs- und risikobe- ➝ Bücher und Studien ➝ Alle Publikationen ➝ Suchbegriff wusst mit digitalen Gesundheitsdaten umgehen zu können. Hehner S, Biesdorf S, Möller M (2018): Digitalisierung im Ge- Mit Blick auf die gesetzlichen Vorstöße des BMG ist genau sundheitswesen: die Chancen für Deutschland. Düsseldorf: Digital hier ein noch ungenutztes Potenzial, denn der souveräne und McKinsey; mckinsey.de ➝ Publikationen ➝ Digitalisierung im Ge- selbstbestimmte Bürger ist ein wesentlicher Treiber für eine sundheitswesen: die 34-Milliarden-Euro-Chance für Deutschland erfolgreiche Digitalisierung. Klauber J, Geraedts M, Friedrich J, Wasem J (2019): Krankenhaus- Report 2019. Berlin, Heidelberg: Springer Kuhn S, Frankenhauser S, Tolks D (2018): Digitale Lehr- und Lernangebote in der medizinischen Ausbildung: Schon am Ziel oder noch am Anfang? Bundesgesundheitsblatt: Gesundheits- forschung – Gesundheitsschutz, Vol. 61, No. 2, 201–209 Meister S, Becker S, Leppert F, Drop L (2017): Digital Health, Mobile Health und Co. – Wertschöpfung durch Digitalisierung und Datenverarbeitung. In: Pfannstiel MA, Da-Cruz, Mehlich H (Hrsg.): Digitale Transformation von Dienstleistungen im Gesundheits- wesen I. Wiesbaden: Springer Fachmedien, 185–212 Meister S, Burmann A, Deiters W (2018a): Digital Health Innova- tion Engineering: Enabling Digital Transformation in Healthcare: Introduction of an Overall Tracking and Tracing at the Super Hospital Aarhus Denmark. In: Urbach N, Röglinger, M (Hrsg.): Digitalization Cases. How Organizations Rethink Their Business for the Digital Age. Cham: Springer Nature, 329–341 Meister S, Deiters W, Hellwig A, Pantförder M (2018b): Digitale Gesundheit: Wie digitale Medien zur Unterstützung unserer Ge- sundheit eingesetzt werden. Medienproduktion. Online-Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Ausgabe 12, 2–5; 5.tu-ilmenau.de/ zeitschriftmedienproduktion/ Mertz M et al. (2016): Digitale Selbstbestimmung. Köln: Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health (ceres) PwC (2019): Healthcare-Barometer 2019. Düsseldorf: PwC; pwc.de ➝ Gesundheitswesen ➝ Healthcare-Barometer 2019 © GGW 2019 · Meister: Das neue Gesundheits-Ich – souverän, selbstbestimmt und digital unterstützt? · Jg. 19, Heft 3 (Juli), 7–14 13
A N A LY S E Radić D et al. (2018): Digialisierung im Krankenversicherungs- Erkrankung. Bielefeld: Universität Bielefeld, Fakultät für Gesund- markt. Stand der Digitalisierung in gesetzlichen und privaten heitswissenschaften Krankenversicherungen 2018. Leipzig: Fraunhofer IMW; Thiel R et al. (2018): #SmartHealthSystems. Digitalisierungs- www.imw.fraunhofer.de ➝ Publikationen ➝ Studien strategien im internationalen Vergleich. Gütersloh: Bertelsmann Reisch L et al. (2017): Digitale Souveränität. Gutachten des Stiftung; bertelsmann-stiftung.de ➝ Publikationen ➝ Bücher und Sachverständigenrats für Verbraucherfragen. Berlin; svr-verbrau- Studien ➝ Alle Publikationen ➝ Suchbegriff cherfragen.de ➝ Veröffentlichungen Schaeffer D, Vogt D, Gille S (2019): Gesundheitskompetenz – Perspektive und Erfahrungen von Menschen mit chronischer (letzter Zugriff auf alle Internetquellen: 20. Juni 2019) DER AUTOR Dr. rer. nat. Sven Meister, Jahrgang 1981, hat Naturwissenschaftliche Informatik (Schwerpunkt: Bioinformatik) an der Universität Bielefeld studiert und im Bereich der Angewandten Informatik (Schwerpunkt: Medizininformatik) an der Technischen Universität Dortmund promoviert. Seit über 13 Jahren arbeitet er am Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik und verantwortet dort als Abteilungsleiter das Foto: privat Geschäftsfeld „Digitization in Healthcare“. Erforscht werden dort neue Mensch-Technik-Systeme, KI-Lösungen sowie sichere Infra- strukturen für Gesundheitsanwendungen. Meister ist Autor von über 60 Publikationen im Bereich Digital Health. 14 © GGW 2019 · Meister: Das neue Gesundheits-Ich – souverän, selbstbestimmt und digital unterstützt? · Jg. 19, Heft 3 (Juli), 7–14
Sie können auch lesen