Das neue Gesundheits-Ich - souverän, selbstbestimmt und digital unterstützt?

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A N A LY S E

Das neue Gesundheits-Ich – souverän,
selbstbestimmt und digital unterstützt?
von Sven Meister 1

                                                                      ABSTRACT
  Die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen                               The digital transformation of the German healthcare
  kommt nur schleppend voran. Im europäischen Vergleich                           system is making slow progress. Compared to other Euro-
  ist Deutschland weit abgeschlagen. Das Bundesministerium                        pean countries, Germany is lagging far behind. Therefore,
  für Gesundheit forciert deshalb mit dem Terminservice- und                      the Federal Ministry of Health is forcing the implementa-
  Versorgungsgesetz (TSVG) und dem Digitale-Versorgung-                           tion of digitally supported health care by adopting new laws
  Gesetz (DVG) die Umsetzung digitaler Versorgungsketten.                         like the Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) and
  Neben ersten App-basierten Versorgungsangeboten seitens                         Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG). Besides first app-based
  der Kostenträger bietet die elektronische Gesundheitsak-                        health services offered by health insurance the Electronic
  te einen Ausblick auf die für 2021 geplante Elektronische                       Health Record gives a first outlook on the Electronic Patient
  Patientenakte nach § 291a des Fünften Sozialgesetzbuchs                         Record according to § 291a SGB V (Social Code, Book V). The
  (SGB V). Kritisch hinterfragt werden muss jedoch, inwie-                        question remains, whether individuals are competent enough
  fern der Einzelne befähigt ist, sich souverän in dieser di-                     to act confidently in this new digital health system: Missing
  gitalen Versorgungswelt zu bewegen: Fehlende digitale                           digital competence on the side of the care providers and
  Kompetenz bei den Leistungserbringern und fehlende                              lacking health literacy on the side of the patients are
  Gesundheitskompetenz bei den Patienten gefährden den                            jeopardizing the success of digitally supported health supply
  Erfolg einer digital unterstützten Gesundheitsversorgung.                       chains.

  Schlüsselwörter: Digitalisierung, künstliche Intelligenz,                       Keywords: digitalization, artificial intelligence, sovereignty,
  Souveränität, Kompetenz                                                         literacy

1 Die digitale Revolution                                                         Aus diesem Grund spricht man heute auch nicht mehr von
                                                                                  Telemedizin, sondern von Digital Health, wie Abbildung 1
Es war das Fortschreiten der industriellen Revolution über                        zeigt (Meister et al. 2017). Doch was bedeutet dieser Wandel
die vergangenen Jahrhunderte, welches Wissenschaft und                            für Gesundheitseinrichtungen, Leistungserbringer, Kosten-
Wirtschaft bewogen hat, über die sogenannte Industrie 4.0 zu                      träger und nicht zuletzt für den Patienten – werden wir dem-
sprechen. Dabei ist die Leitidee von Industrie 4.0, die reale                     nächst Gesundheit wie Autos produzieren?
mit der virtuellen Welt zu vernetzen, indem vermehrt auch
digitale Produkte und Innovationen zum Einsatz kommen.                               Es ist unverkennbar, dass unsere Welt sich in einem Wandel
Die 4.0-Familie hatte schnell Zuwachs aus dem Gesundheits-                        befindet: weg von analogen Kommunikationswegen und hin
wesen erhalten: Begriffe wie Gesundheit 4.0 oder Kranken-                         zu einer – so erhofften – effektiveren sowie effizienteren digi-
haus 4.0 sollten zum Ausdruck bringen, dass die bestehenden                       talen Kommunikation. Zuletzt hatten die Autoren einer Analy-
Herausforderungen, wie der demografische Wandel oder der                          se errechnen wollen, dass durch die Digitalisierung im Gesund-
Fachkräftemangel, faktisch durch Digitalisierung lösbar sind.                     heitswesen bis zu 34 Milliarden Euro eingespart werden könn-

1	Dr. rer. nat. Sven Meister, Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST · Emil-Figge-Straße 91 · 44227 Dortmund · Telefon: 0231 97677417

 E-Mail: sven.meister@isst.fraunhofer.de

© GGW 2019 · Meister: Das neue Gesundheits-Ich – souverän, selbstbestimmt und digital unterstützt? · Jg. 19, Heft 3 (Juli), 7–14                           7
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     Entwicklung der Digitalisierung im Gesundheitswesen

                                                                                                                                  Digital Health
                                                                                                    mHealth
                                                                                                                                      2016
                                                             eHealth                                     2010er

                                                                                                                                                                     Quelle: Fraunhofer ISST/Sven Meister; Grafik: G+G Wissenschaft 2019
                                             Telehealth                                                                          • Smart Devices
                            Telemedizin                           2000er                                                         • Ziel Compliance
            Telematik                                                                              • Mobile Endgeräte            • Prädiktive Analysen
                                             1990er                                                • Ziel Adhärenz               • P ersonalisierte Medizin
                                                               • Internet                          • P atient als Partner der   • Vernetzte Medizintechnik
                        1980er
                                                               • Informationen                       Therapie                    • Internet der Dinge
                     • Telekommunikation                       • Fokus auf Gesundheit              • Sport und Fitness
                     • Daten
                     • Raum-Zeit-Distanz
                     • Interoperabilität
                     • Fokus auf Krankheit

     Mit den Begriffsveränderungen der Digitalisierung des Gesundheitswesens änderten sich auch die Inhalte. Lag der Fokus bei der Telematik beispielsweise
     noch auf Krankheiten und bei eHealth auf der Gesundheit, so liegt er heute eher auf der Voraussage beziehungsweise Prävention von Krankheiten.

ten (Hehner et al. 2018). In dieser digitalen Welt werden wir                      Kritisch hinterfragt werden muss, inwiefern der Einzelne – sei
umsorgt von virtuellen Coaching-Programmen, Gesundheits-                           er Patient oder Leistungserbringer – diese neue, datengetriebe-
Apps und smarten Wearables. Digitale Lösungen sollen uns –                         ne digitale Welt beherrscht. Die Souveränität aufrechterhalten
die Bürgerinnen und Bürger – in der Gesunderhaltung unter-                         zu können, bedarf der Schaffung digitaler Kompetenzen für
stützen, Krankheiten vermeiden oder uns therapeutisch bezie-                       das Gesundheits-Ich von morgen. Im Folgenden setzt sich die-
hungsweise rehabilitativ begleiten. Doch auch der Leistungser-                     ser Beitrag deshalb kritisch mit den Bedürfnissen, Erwartun-
bringer soll profitieren, denn elektronische Gesundheits- bezie-                   gen sowie Zielbildern der Digitalisierung aus Sicht einzelner
hungsweise Patientenakten machen Daten des Patienten direkt                        Akteure des Gesundheitswesens auseinander.
verfügbar.

   Daten sind für viele das neue Öl. Ein hinkender Vergleich,
gehört Öl nunmehr nicht mehr zu den zukunftsweisenden Roh-                         2 Zielbilder – zwischen Bedürfnissen,
stoffen, auch aufgrund seiner Endlichkeit. Gerade hier trumpfen                      Erwartungen und Enttäuschungen
Daten auf, entstehen diese in unendlicher Menge und nutzen
sich faktisch nicht ab. Es ist unumstritten, dass gerade in medi-                  Die aktuellen Aktivitäten des Bundesministeriums für Ge-
zinisch komplexen Situationen die Verarbeitung von Daten –                         sundheit (BMG) geben den Takt der Digitalisierung maßgeb-
hier wird heute gerne von künstlicher Intelligenz (KI) gespro-                     lich vor: Die Umsetzung der Patientenakte nach § 291a des
chen – den Leistungserbringer unterstützen kann. Ob eine P4-                       Fünften Sozialgesetzbuchs (SGB V) ist terminiert, das Ter-
(präventiv, prädiktiv, partizipativ, personalisiert) oder eine                     minservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) schafft neue digi-
4D-Medizin (Drugs, Diagnostics, Devices und Data): Gesund-                         tale Angebote und nicht zuletzt das Digitale-Versorgung-Ge-
heitsforschung, Daten und digitale Technologien bilden hierbei                     setz (DVG) wird technische, organisatorische und finanzielle
die entscheidende Behandlungsgrundlage (Flores et al. 2013).                       Strukturen einfordern. Die stärker digital werdenden Versor-
                                                                                   gungsketten sollen sich an den Bedürfnissen der Akteure im
  Trotz Digitalisierung und der damit verbundenen Daten                            Gesundheitswesen orientieren. Gleichermaßen wecken sie,
wird das Ziel weiterhin sein, den Menschen in seiner Gesund-                       bedingt durch eine Chancen-Risiken-Betrachtung, auch Er-
erhaltung beziehungsweise Gesundwerdung zu unterstützen,                           wartungen, wie sie in der nebenstehenden Tabelle 1 zusam-
und hieran wird der Mensch selbst weiterhin beteiligt sein.                        mengefasst sind.

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E                                                                       TA B E L L E 1

    Bedürfnisse, Erwartungen und Ziele sowie Maßnahmen und exemplarische Technologien

                                  Bedürfnisse            Erwartungen und Ziele                   Maßnahmen                          Technologien
                    Präventiv     Unterstützung in der   1. Integration von digitalen,          1. S chaffung einer intersekto-   • Patientenakte mit Zugriffs-
                                  Gesunderhaltung           präventiven Angeboten in die             ralen Kommunikation (etwa         steuerung entlang des
                                  sowie frühzeitige         Versorgungsstrukur                       durch Patientenakte nach          Versorgungsprozesses
                                  Erkennung von          2. Beteiligung der Kostenträger an         § 291 a SGB V)                 • A pps, zum Beispiel zum
                                  Krankheitsbildern          den entstehenden Kosten             2. Begleitung der Therapie           Fitness-Tracking, zur
                    Therapeutisch Linderung des beste-   1. B estmögliche medizinische              über Raum- und Zeitgren-          Selbstdiagnose oder zur
                                  henden Leidens in          Versorgung                              zen sowie Versorgungs-            Kontaktaufnahme
                                  möglichst kurzer Zeit  2. Hohe (digitale) Verfügbarkeit           grenzen hinweg, zum            • P ortal für qualitätsge-
                                  auf höchstem medizi-       des Arztes im Versorgungs-              Beispiel durch Apps               sicherte Gesundheits-
      Mensch                      nischen Niveau             prozess                             3. Schaffung eines Zugriffs-         informationen
                                                         3. D irekte (digitale) Verfügbarkeit       punkts zur Steigerung der      • P lattformen für Termine,
                                                             aller patientenbezogenen                Gesundheitskompetenz              Online-Kontaktaufnahmen
                                                             Informationen, zum Beispiel bei     4. Professionenübergreifende         und Video-Sprechstunden
                                                             Voruntersuchungen                       Versorgungssteuerung           • P ortal zur Erläuterung
                                                                                                     durch digital unterstützte        medizinischer Dokumente
                    Rehabilitativ   Schnellstmögliche,   1. V ollständige Verfügbarkeit der         Fallsteuerung
                                    wohnortnahe rehabi-      medizinischen Dokumentation
                                    litative Versorgung  2. Unterstützung bei der
                                                             Versorgungssteuerung (Case
                                                             Management)
                    Hausarzt        Patienten zum        1. Steuerung des Patienten, auch   1. S chaffung einer intersekto-       • E lektronische Fallakte
                                    Partner der Therapie     wenn dieser nicht vor Ort ist      ralen Kommunikation (zum               mit Steuerung durch die
                                    machen, um die       2. Direkte Verfügbarkeit von Infor-   Beispiel durch elektroni-              Leistungserbringer
                                    Compliance zu            mationen von Fachärzten oder       sche Fallakte)                      • Telekonsil-/Telemedizin-
                                    stärken und unnötige     aus Kliniken                    2. U msetzung konsiliarisch-             plattformen zur Triagierung
                                    Kontakte zu vermei-                                          telemedizinischer Fachver-            von Patienten und Zweitbe-
                                    den                                                          fahren für eine angemesse-            gutachtung
                    Facharzt        Bessere Steuerung    1. V erfügbarkeit der Patienten-       ne Patientensteuerung              • A lgorithmische Systeme
      Leistungs-                    von Patientenflüssen     historie, zum Beispiel          3. E tablierung von Vergü-               zur (Zweit-)Befundung von
      erbringer                     (Triagierung)            Voruntersuchungen                   tungsstrukturen, wie mit              Diagnosen (KI)
                                                                                                 E-Health-Gesetz begonnen           • P ortale zur Aus-, Fort- und
                    Klinik          Verfügbarkeit von    1. D irekte Verfügbarkeit von          und in TSVG und DVG                   Weiterbildung
                                    Informationen aus        Informationen von Haus- und         weiter ausgearbeitet               • P atienten-Apps zur
                                    dem Behandlungs-         Fachärzten                      4. Entscheidungsunterstüt-               Aufrechterhaltung der
                                    prozess              2. Strukturiertes Entlassmanage-       zung durch datenverarbei-             Arzt-Patienten-Bindung und
                                                             ment mit digitaler Übergabe         tende Systeme                         Fallsteuerung
                                                             des Patienten an alle Stellen   5. D igital unterstützte Patien-
                                                             (Leistungserbringer, Kosten-        tenpfade über Sektoren-
                                                             träger etc.)                        grenzen hinweg
                    Präventiv     Vermeidung von          1. Gewinnung des Versicherten als 1. S chaffung digitaler               •C  hatBots als interaktive
                                  Erkrankungen durch          Partner seiner Gesundheit          Vorsorgeangebote                      Informationsquelle
                                                                                                                                                                            Quelle: Fraunhofer ISST/Sven Meister; Grafik: G+G Wissenschaft 2019

                                  Vorsorge und frühzei- 2. Fördern und fordern durch        2. E tablierung qualitätsge-          • Versicherten-Apps
                                  tige Intervention           strukturierte Programme            sicherter Informations-            •D  igitale Kostenträger-Filiale
                                                          3. Verschlankung administrativer      angebote                              (digitale Arbeitsunfähig-
                                                              Prozesse                       3. Kostenträgerübergreifen-              keitsbescheinigung etc.)
      Kosten-       Therapeutisch Effiziente und          1. V erringerung von Facharzt-        de Administration des              • Z entrales Case-Manage-
      träger                      effektive Behandlung        kontakten                          Patienten                             ment
                                                          2. Vermeidung von Krankenhaus-
                                                              aufenthalten
                                                          3. V erschlankung administrativer
                                                              Prozesse
                    Reabilitativ  Effiziente und effekti- 1. F ließende Überführung des
                                  ve Rehabilitation           Patienten
                                                          2. Verschlankung administrativer
                                                              Prozesse

© GGW 2019 · Meister: Das neue Gesundheits-Ich – souverän, selbstbestimmt und digital unterstützt? · Jg. 19, Heft 3 (Juli), 7–14                                        9
A N A LY S E

   Der Bürger in der Rolle des Patienten möchte schnelle Un-                   Es kann konstatiert werden, dass der Bürger ein wesentli-
terstützung und Linderung seiner Symptome, Leistungserbrin-                 cher Treiber der Digitalisierung im Gesundheitswesen ist. Ihm
ger wollen Arbeitserleichterung, und Kostenträger fokussieren               aus seiner Lebenswelt bekannte Technologien versucht er auf
sich auf die Effizienz von Versorgungsstrukturen. Die notwen-               Fragestellungen zur Gesunderhaltung und Gesundwerdung zu
digen technologischen Bausteine bestehen, müssen jedoch zu                  beziehen. Große Internetkonzerne zeigen, wie mithilfe von
ganzheitlichen, intersektoralen Versorgungsketten zusammen-                 smarten Uhren Elektrokardiografien (EKGs) aufgenommen
führbar sein. Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern hat             und Daten über digitale Plattformen kommuniziert werden
zum Ziel, Prozesse zu unterstützen.                                         können. Die entstandene Erwartungshaltung smarter digitaler
                                                                            Lösungen wird derzeit im deutschen Gesundheitswesen nicht
                                                                            erfüllt.
2.1 Der Blick des Bürgers auf die Digitalisierung
Aus Sicht des Bürgers in der Rolle des Patienten ergeben sich
                                                                            2.2 Die analoge Welt der Leistungsbringer im
im bestehenden analogen Gesundheitssystem Herausforde-
rungen wie ein mangelndes Empfinden von Patientensicher-                        Transformationsdruck
heit, Uninformiertheit, Gefahr der Überbehandlung und                       Gerade Institutionen des Gesundheitswesens wirken im
Weiteres. Es fehlt an personalisierten Angeboten sowie der                  Scheinwerferlicht der Digitalisierung blass, wie Vergleiche zu
Möglichkeit einer selbstbestimmten und informierten Mit-                    anderen Ländern wie Dänemark (siehe Kapitel 3) zeigen. Am
gestaltung von Gesundheit. Auch die Frage nach dem Daten-                   Beispiel des Systems „Krankenhaus“ lässt sich dies besonders
schutz und der Datensicherheit ist unbestritten vorhanden,                  gut aufzeigen. Schon Analysen im Rahmen des Krankenhaus-
führt jedoch extern betrachtet zum sogenannten privacy pa-                  Reports 2019 zeigten, dass die Krankenhäuser in Deutschland
radox – auf der einen Seite geben wir bereitwillig unsere                   in Bezug auf Digitalisierung weit hinter Ländern wie Spani-
Daten preis und fordern an anderer Stelle ein hohes Maß an                  en, der Türkei oder Dänemark liegen (Klauber et al. 2019).
Privatsphäre.                                                               Eigene Untersuchungen des Fraunhofer ISST in Kooperation
                                                                            mit der CLINOTEL in 66 Krankenhäusern bestätigen dies
   Digitalisierung hat dennoch das Bewusstsein des Einzelnen                und zeigen, dass gerade die interne Digitalisierung – Stich-
für die eigene Gesundheit wieder geschärft. In der Historie                 wort elektronische Patientenakte – die Häuser vor große He-
findet man an dieser Stelle häufig den Begriff quantified self im           rausforderungen stellt. Eine digital unterstützte, intersektora-
Zusammenspiel mit mobile health (mHealth). Mobile, digitale                 le Versorgungskette ist mit dem derzeitigen Stand vieler
Technologien in Form von Smartphone-Apps machen den                         Häuser nicht abbildbar.
eigenen Lebensstil in Echtzeit transparent und erlauben zu-
dem Rückkopplungen mit Medizinern. Gerade chronisch                            Betrachtet man den Weg des Patienten, ist jedoch gerade der
Kranke können durch digitale Coaches in Form von Apps Un-                   Aspekt eines intersektoralen Datenaustauschs sowohl für die
terstützung finden, wie Beispiele aus dem Bereich der Nephro-               Effizienz wie auch für die Effektivität einer Behandlung imma-
logie oder der Epilepsie zeigen (Becker et al. 2014; Meister et al.         nent wichtig. Doch auch im Bereich der Niedergelassenen zeigt
2018b).                                                                     sich, dass diese noch zu 86 Prozent in Papierform mit ihren
                                                                            Kollegen und mit Krankenhäusern sogar zu 94 Prozent papier-
   Die Flut an Informationen, die in Richtung des Patienten                 basiert kommunizieren, so die Analyse der KBV in ihrem Pra-
gerichtet wird, kann diesen jedoch auch an seine kognitiven                 xisBarometer Digitalisierung (Albrecht et al. 2018). Es muss
Grenzen bringen. Wie Analysen der Bertelsmann Stiftung                      konstatiert werden, dass gerade Mehrwerte – insbesondere
(Hambrock 2018) zeigen, sind Internetquellen, Foren und Co.                 eine zeitliche Entlastung – durch die Niedergelassenen nicht
durchaus beliebte Zugangspunkte zu Informationen. Inwie-                    gesehen werden. Hinzu kommen Ängste beim Umgang mit
fern mit Blick auf die Gesundheitskompetenz (health literacy)               Datenschutz, Datensicherheit und der grundsätzlichen Fehler-
des Einzelnen von wahrer Informiertheit und Souveränität                    anfälligkeit. Der DAK Digitalisierungsreport wiederum zeigt,
ausgegangen werden kann, muss kritisch hinterfragt werden.                  dass Ärzte der Digitalisierung grundsätzlich offen gegenüber-
Dass es auch Erwartungen hinsichtlich einer digitalen Arzt-                 stehen, sofern ein Nutzen zum Beispiel für die Diagnosestel-
Patienten-Kommunikation gibt, zeigt das folgende Experi-                    lung oder effizientere Arbeitsprozesse erkennbar ist (DAK Ge-
ment: Die Suche auf dem Bewertungsportal Jameda nach dem                    sundheit und EPatient RSD GmbH 2018).
Begriff WhatsApp ergibt über 500 Treffer. Patienten bewerten
hierbei positiv, dass sie ihren Arzt auch über den genannten                   Es ist festzuhalten, dass die Leistungserbringer des Gesund-
Messenger erreichen können. Dies trifft nicht nur auf die Ge-               heitswesens aufgrund der steigenden Nachfrage des Patienten
neration Z zu. Die menschelnde Arzt-Patienten-Beziehung                     nach digitalen Lösungen, aber insbesondere aufgrund der ge-
wird zunehmend durch den Bürger infrage gestellt. Verstärkt                 setzlichen Regulierung durch das BMG einen hohen Transfor-
wird die digitale Kommunikation als probate Alternative zum                 mationsdruck verspüren werden. Die Schaffung von Finanzie-
Besuch vor Ort verstanden.                                                  rungsstrukturen zum Beispiel für telemedizinische Konsile

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A N A LY S E

                                                                       ABBILDUNG 2

   Dänemarks nationale eHealth-Strategie und ihre Etappen

                        National Strategy for                      National Strategy for          National Strategy for
                        IT in the Hospital System                  Digitalisation of the          Digitalisation of the Danish
                                                                                                                                 A Coherent and Trustworthy
                        2000–2002                                  Danish Healthcare Service      Healthcare Sector
                                                                                                                                 Health Network for All –
                                           National IT Strategy    2008–2012:                     2013–2017
                                                                                                                                 Digital Health Strategy
                                           for the Danish Health   Verringerung der Regionen
                                                                                                                                 2018–2022
                                           Service 2003–2007       und Kommunen
                                                                                 National Action Plan
       MedCom gegründet                                  New Health Act          for Dissemination of      Shared Medical Record
                                                                                 Telemedicine 2012–2015

                                                                                                                                                                     Quelle: IFraunhofer ISST: G+G Wissenschaft 2019
             1994              2000               2003        2005        2008             2012       2013        2014                2018

   Dänemark gilt zusammen mit Estland als ein Vorreiter der Digitalisierung. Es hat bereits in den Neunzigerjahren damit begonnen, hat sich früh um nationale
   technische Standards bemüht, ist mit hoher strategischer Kontinuität vorgegangen und hat Patienten und Leistungserbringer stark einbezogen.

wird in der Perspektive auch zu einem Umdenken in Bezug auf                         Der durch das BMG im Mai 2019 vorgestellte Referentenent-
die Arzt-Patienten-Beziehung führen.                                                wurf zum DVG zeigt, in welche Richtung das BMG denkt und
                                                                                    welche Anforderungen damit in der Perspektive von den Kos-
                                                                                    tenträgern zu erfüllen sein werden: Nach § 33 a SGB V RefE
2.3 Kostenträger
                                                                                    erhalten Versicherte einen Anspruch auf die Versorgung mit-
Nach dem Patienten können Kostenträger maßgeblich als ei-                           hilfe von digitalen Anwendungen. Zur Sicherstellung der
ner der Treiber von digitalen Lösungen im Gesundheitswesen                          Qualität bezieht sich dies auf Medizinprodukte niedriger Ri-
angesehen werden. Nicht zuletzt eröffnete der § 68 SGB V zur                        sikoklasse, wie sie häufig bei Medical Apps zu finden sind.
Finanzierung einer persönlichen elektronischen Gesund-                              Somit wird der Kostenträger zukünftig die App auf Rezept
heitsakte neue Möglichkeiten: Zur Verbesserung der Qualität                         zulassen müssen, sofern sich die digitale Anwendung im Ver-
und der Wirtschaftlichkeit der Versorgung haben sich eine                           zeichnis nach § 139 e SGB V befindet. Der künftige Erstat-
Vielzahl von Kostenträgern auf den Weg gemacht, um ihren                            tungspreis soll nach einem Jahr einheitlich für alle Kranken-
Versicherten die Möglichkeit der elektronischen Speicherung                         kassen zwischen GKV-Spitzenverband und dem Hersteller
und Übermittlung ihrer patientenbezogenen Gesundheitsda-                            vereinbart oder in einem Schiedsverfahren festgesetzt wer-
ten zu ermöglichen.                                                                 den.

  Gleichwohl zeigt eine Befragung und Analyse von Kran-                                Medical Apps sind nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was
kenversicherungen durch das Fraunhofer-Zentrum für Inter-                           das DVG den Kostenträgern in Bezug auf Digitalisierung er-
nationales Management und Wissenschaftsökonomie (Fraun-                             möglicht. Auch die Gestaltung von Versorgungsverträgen
hofer IMW) aus dem Jahr 2018, dass gerade im Bereich der                            (§ 140 a Abs. 4 SGB V RefE) soll das digitale Handeln in Rich-
Versorgung hin zum Versicherten noch deutliches Optimie-                            tung des Versicherten erleichtern. Das dies dringend notwen-
rungspotenzial besteht. Lediglich 35 Prozent der gesetzlichen                       dig ist, zeigt auch eine McKinsey-Analyse (Hehner et al. 2018):
Krankenversicherungen unterstützen Versorgungs-Apps                                 Tools für das Management chronischer Erkrankungen, Tele-
(Radić et al. 2018). Andererseits ist die Zufriedenheit der                         beratung und Co. bieten nicht nur ein hohes finanzielles Nut-
Versicherten erstmals wieder angestiegen, was auf ein besser                        zenpotenzial, sondern werden schon heute durch die Genera-
angepasstes Leistungsportfolio schließen lässt (PwC 2019).                          tion Z eingefordert.

© GGW 2019 · Meister: Das neue Gesundheits-Ich – souverän, selbstbestimmt und digital unterstützt? · Jg. 19, Heft 3 (Juli), 7–14                                11
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   Zusammengefasst lässt sich erkennen, dass die Kostenträger              Deutschland den vorletzten Platz, denn der digitale Fort-
das Thema Digitalisierung priorisiert behandeln. Es zeichnet               schritt kommt nicht ausreichend bei den Patienten an. In
sich zunehmend als ein wettbewerbsrelevanter Faktor ab. Ob                 Analysen ist Dänemark neben Estland häufig ein Vorreiter,
Expertenkonsile, Apps gegen Tinnitus oder digitale Angebote                wenn es um Digitalisierung geht. Das Fraunhofer ISST beglei-
zur Begleitung bei depressiven Verstimmungen, die Digitalisie-             tet seit 2013 am Standort Aarhus die Restrukturierung des
rung unterstützt bei der frühzeitigen Steuerung der Versicher-             dänischen Gesundheitswesens mit dem Schwerpunkt „Super-
ten zur Vermeidung komplexer Krankheitsbilder. Zudem                       Krankenhäuser“ (Meister et al. 2018a). Doch was hat Däne-
schafft der Gesetzgeber einen Rahmen, um eine digitale Be-                 mark anders gemacht? Abbildung 2 zeigt, dass Dänemark
handlung zu ermöglichen.                                                   bereits in den Neunzigerjahren mit einer nationalen eHealth-
                                                                           Strategie begonnen hat. Durch den Einbezug von Patienten
                                                                           und Leistungserbringern wurde diese, im Gegensatz zu
2.4 Herausforderung: Digitalisierung contra
                                                                           Deutschland, breit unterstützt.
    Selbstbestimmtheit?
Digitale Kommunikation prägt unseren Alltag, insbesondere                     Die frühe Forderung nach einheitlichen technischen Stan-
jenen der sogenannten Digital Natives. Die aufkommende                     dards für den Datenaustausch haben zu einer flächendecken-
Generation versteht sich in der Anwendung neuer Technolo-                  den digitalen Kommunikation geführt. Das Portal sundhed.dk
gien. Hier bestehen jedoch gleichermaßen auch die Heraus-                  bildet seitdem den zentralen Zugriffspunkt für alle Akteure,
forderungen für das Gesundheitswesen. Digitale Souveräni-                  unterstützt durch alle Akteure. Die hohe Akzeptanz auf der
tät ist das Stichwort – eine Vielzahl der Fachangestellten be-             einen Seite sowie verpflichtende, zentrale Vorgaben auf der
sitzt eben keinen nativen Zugang zur Digitalisierung. Schon                anderen Seite haben Dänemark zu einem der Länder mit den
der Sachverständigenrat für Verbraucherfragen setzte sich                  höchsten Standards in der Gesundheitsversorgung gemacht.
deshalb in seinem Gutachten zu „Digitaler Souveränität“ aus
dem Jahr 2017 mit verbraucherzentrierten Fragestellungen
auseinander (Reisch et al. 2017). Ziel muss es sein, die Hand-
lungsfähigkeit sowie die Entscheidungsfreiheit der Akteure                 4 Fazit
im Gesundheitswesen aufrechtzuerhalten.
                                                                           Es zeigt sich, dass sich Deutschland auch weiterhin in einer
   Gerade auch unter Berücksichtigung des Fachkräftemangels                frühen Phase der digitalen Transformation des Gesundheits-
bedarf es guter Konzepte, um Leistungserbringern den souve-                wesens befindet. Gerade im europäischen Vergleich unter-
ränen Umgang mit digitalen Technologien zu ermöglichen und                 liegt Deutschland Ländern wie Spanien, Estland oder Däne-
so auf Augenhöhe mit den Patienten diskutieren zu können.                  mark. Die Effekte einer effektiven sowie effizienten Digitali-
Eine Vielzahl von Arbeiten, wie zum Beispiel Sebastian Kuhn                sierung erfordern das Aufbrechen der sektoralen Strukturen.
et at. (2018), zeigen auf, dass es sowohl an digitalen Technolo-           Vorgelagerte Prozesse wie Prävention und Gesunderhaltung
gien wie auch digitalen Inhalten in der Ausbildung medizini-               greifen zusammen mit den Kernprozessen der medizini-
scher Fachkräfte fehlt. Wie Analysen von Doris Schaeffer und               schen Leistungserbringung (Diagnostik und Therapie) und
anderen (Schaeffer et al. 2019) zeigen, ist ebenso die Gesund-             münden in nachgelagerten Prozessen der Rehabilitation oder
heitskompetenzdiskussion nicht in der Bevölkerung angekom-                 des patient empowerment.
men. Alle Beteiligten müssen jedoch befähigt werden, in Bezug
auf eine digital unterstützte Gesundheitsversorgung Informa-                  Das digitale Gesundheits-Ich besitzt zudem neues Blut: Da-
tionen und Handlungsempfehlungen zu verstehen, zu hinter-                  ten. Es ist evident, dass durch den stärker werdenden Einsatz
fragen und selbstbestimmt umzusetzen. Aus ethischer Sicht                  digitaler Gesundheitslösungen auch verstärkt gesundheitsbe-
sowie der des verbraucherpolitischen Diskurses gilt es in der              zogene Daten entstehen. Apps können Vitalwerte dokumentie-
Perspektive und angelehnt an Arbeiten von Marcel Mertz                     ren, elektronische Arztbriefe geben Auskunft über Behand-
(Mertz et al. 2016) vier Leitaspekte sicherzustellen: Wahlfrei-            lungsergebnisse und Abrechnungsdaten geben Aufschluss
heit, Selbstbestimmung, Selbstkontrolle und Sicherheit.                    über die zahlengetriebene Effizienz. Doch Daten besitzen auch
                                                                           die Chance, Effektivität, Versorgungsqualität und Patientensi-
                                                                           cherheit zu erhöhen. Gerade im Grenzbereich zwischen klini-
                                                                           scher Forschung und Versorgung ist das digitale Gesundheits-
3 Digitalisierung und der Blick über den                                   Ich ein wesentlicher Ankerpunkt für eine personalisierte, par-
  Tellerrand: Beispiel Dänemark                                            tizipative, präventive und prädiktive Medizin (P4-Medizin).

Mit Blick auf den Stand der Digitalisierung stellt sich die                  Das BMG hat mit Gesetzen wie dem TSVG oder dem DVG
Frage, wie es den umliegenden Ländern ergeht. Eine Erhe-                   wichtige Meilensteine gesetzt. Kostenträger werben mit ihren
bung der Bertelsmann Stiftung (Thiel et al. 2018) bescheinigt              Elektronischen Gesundheitsakten sowie digitalen Versor-

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gungsangeboten. Zur Sicherung des Erfolgs sind jedoch weite-                      Literatur
re Schritte notwendig:
                                                                                  Albrecht M, Sander M, Temizdemir E, Otten M (2018): Praxisbaro-
• Partizipation fördern: Auch dies hat Dänemark vorge-                            meter Digitalisierung. Stand und Perspektiven der Digitalisierung
  macht, denn Zentralisierung bedeutet nicht, Akteure aus-                        in der vertragsärztlichen und psychotherapeutischen Versorgung.
  zuschließen. Der Bürger wurde in den Entscheidungspro-                          Berlin: Kassenärztliche Bundesvereinigung; kbv.de/media/sp/Pra-
  zess über wesentliche Bestandteile des Reformprozesses                          xisBarometer_Digitalisierung_2018.pdf
  mit einbezogen.                                                                 Becker S et al. (2014): mHealth 2.0: Experiences, Possibilities,
• Kompetenz ausbauen: Leistungserbringer wie auch Pa-                             and Perspectives. In: JMIR mHealth and uHealth, Vol. 2, No. 2,
  tienten müssen in der Lage sein, Chancen und Risiken                            e24; mhealth.jmir.org/2014/2/e24/
  zu verstehen, sowie sich selbstbestimmt in einem digital                        DAK Gesundheit und EPatient RSD GmbH (2018): DAK-Digitalisie-
  unterstützten Gesundheitssystem bewegen können.                                 rungsreport 2018. So denken Ärzte über E-Health-Lösungen; dak.
• Entscheidungen zentralisieren: Das Beispiel Dänemark                            de/dak/download/dak-digitalisierungsreport-2018-pdf-2073692.
  zeigt, wie eine Zentralisierung wirken kann, ohne demo-                         pdf
  kratische Manifeste anzutasten. Die föderalen Strukturen                        Flores M et al. (2013): P4 Medicine: How Systems Medicine
  verlieren sich in der demokratischen Konsensbildung oh-                         Will Transform the Healthcare Sector and Society. Personalized
  ne Blick auf die ganzheitliche, kooperative Versorgung des                      Medicine, Vol. 10, No. 6, 565–576; ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/
  Patienten.                                                                      PMC4204402/
                                                                                  Hambrock U (2018): Die Suche nach Gesundheitsinformationen.
   Die Strategie eHealth Schweiz 2.0 2018–2022 formuliert                         Patientenperspektiven und Marktüberblick. Gütersloh: Bertels-
ein wesentliches übergeordnetes Ziel: Der Einzelne ist zu                         mann Stiftung; bertelsmann-stiftung.de ➝ Publikationen
befähigen, digital kompetent, verantwortungs- und risikobe-                       ➝ Bücher und Studien ➝ Alle Publikationen ➝ Suchbegriff
wusst mit digitalen Gesundheitsdaten umgehen zu können.                           Hehner S, Biesdorf S, Möller M (2018): Digitalisierung im Ge-
Mit Blick auf die gesetzlichen Vorstöße des BMG ist genau                         sundheitswesen: die Chancen für Deutschland. Düsseldorf: Digital
hier ein noch ungenutztes Potenzial, denn der souveräne und                       McKinsey; mckinsey.de ➝ Publikationen ➝ Digitalisierung im Ge-
selbstbestimmte Bürger ist ein wesentlicher Treiber für eine                      sundheitswesen: die 34-Milliarden-Euro-Chance für Deutschland
erfolgreiche Digitalisierung.                                                     Klauber J, Geraedts M, Friedrich J, Wasem J (2019): Krankenhaus-
                                                                                  Report 2019. Berlin, Heidelberg: Springer
                                                                                  Kuhn S, Frankenhauser S, Tolks D (2018): Digitale Lehr- und
                                                                                  Lernangebote in der medizinischen Ausbildung: Schon am Ziel
                                                                                  oder noch am Anfang? Bundesgesundheitsblatt: Gesundheits-
                                                                                  forschung – Gesundheitsschutz, Vol. 61, No. 2, 201–209
                                                                                  Meister S, Becker S, Leppert F, Drop L (2017): Digital Health,
                                                                                  Mobile Health und Co. – Wertschöpfung durch Digitalisierung und
                                                                                  Datenverarbeitung. In: Pfannstiel MA, Da-Cruz, Mehlich H (Hrsg.):
                                                                                  Digitale Transformation von Dienstleistungen im Gesundheits-
                                                                                  wesen I. Wiesbaden: Springer Fachmedien, 185–212
                                                                                  Meister S, Burmann A, Deiters W (2018a): Digital Health Innova-
                                                                                  tion Engineering: Enabling Digital Transformation in Healthcare:
                                                                                  Introduction of an Overall Tracking and Tracing at the Super
                                                                                  Hospital Aarhus Denmark. In: Urbach N, Röglinger, M (Hrsg.):
                                                                                  Digitalization Cases. How Organizations Rethink Their Business for
                                                                                  the Digital Age. Cham: Springer Nature, 329–341
                                                                                  Meister S, Deiters W, Hellwig A, Pantförder M (2018b): Digitale
                                                                                  Gesundheit: Wie digitale Medien zur Unterstützung unserer Ge-
                                                                                  sundheit eingesetzt werden. Medienproduktion. Online-Zeitschrift
                                                                                  für Wissenschaft und Praxis, Ausgabe 12, 2–5; 5.tu-ilmenau.de/
                                                                                  zeitschriftmedienproduktion/
                                                                                  Mertz M et al. (2016): Digitale Selbstbestimmung. Köln:
                                                                                  Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences
                                                                                  of Health (ceres)
                                                                                  PwC (2019): Healthcare-Barometer 2019. Düsseldorf: PwC;
                                                                                  pwc.de ➝ Gesundheitswesen ➝ Healthcare-Barometer
                                                                                  2019

© GGW 2019 · Meister: Das neue Gesundheits-Ich – souverän, selbstbestimmt und digital unterstützt? · Jg. 19, Heft 3 (Juli), 7–14                  13
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Radić D et al. (2018): Digialisierung im Krankenversicherungs-              Erkrankung. Bielefeld: Universität Bielefeld, Fakultät für Gesund-
markt. Stand der Digitalisierung in gesetzlichen und privaten               heitswissenschaften
Krankenversicherungen 2018. Leipzig: Fraunhofer IMW;                        Thiel R et al. (2018): #SmartHealthSystems. Digitalisierungs-
www.imw.fraunhofer.de ➝ Publikationen ➝ Studien                             strategien im internationalen Vergleich. Gütersloh: Bertelsmann
Reisch L et al. (2017): Digitale Souveränität. Gutachten des                Stiftung; bertelsmann-stiftung.de ➝ Publikationen ➝ Bücher und
Sachverständigenrats für Verbraucherfragen. Berlin; svr-verbrau-            Studien ➝ Alle Publikationen ➝ Suchbegriff
cherfragen.de ➝ Veröffentlichungen
Schaeffer D, Vogt D, Gille S (2019): Gesundheitskompetenz –
Perspektive und Erfahrungen von Menschen mit chronischer                    (letzter Zugriff auf alle Internetquellen: 20. Juni 2019)

                                                               DER AUTOR
                  Dr. rer. nat. Sven Meister,
                  Jahrgang 1981, hat Naturwissenschaftliche Informatik (Schwerpunkt: Bioinformatik) an der Universität Bielefeld studiert und im
                  Bereich der Angewandten Informatik (Schwerpunkt: Medizininformatik) an der Technischen Universität Dortmund promoviert. Seit
                  über 13 Jahren arbeitet er am Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik und verantwortet dort als Abteilungsleiter das
                                                                                                                                                               Foto: privat

                  Geschäftsfeld „Digitization in Healthcare“. Erforscht werden dort neue Mensch-Technik-Systeme, KI-Lösungen sowie sichere Infra-
                  strukturen für Gesundheitsanwendungen. Meister ist Autor von über 60 Publikationen im Bereich Digital Health.

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