Diversitätsorientierte Öffnung in Öffentlichen Bibliotheken am Beispiel der Bücherhallen Hamburg
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BIBLIOTHEK – Forschung und Praxis 2022; 46(1): 74–81 Sylvia Linneberg* Diversitätsorientierte Öffnung in Öffentlichen Bibliotheken am Beispiel der Bücherhallen Hamburg https://doi.org/10.1515/bfp-2021-0094 Diversity-oriented opening in public libraries using the example of the Public Library in Hamburg Zusammenfassung: Die Kulturstiftung des Bundes fördert Abstract: The Federal Cultural Foundation has been pro- seit 2018 die diversitätsorientierte Öffnung öffentlicher moting the diversity-oriented opening of public cultural Kultureinrichtungen in Deutschland im Rahmen des Pro- institutions in Germany since 2018 as part of the program gramms „360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtge- “360° – Fund for Cultures of the New Urban Society”. The sellschaft“. Es geht darum, die Sichtbarkeit, Teilhabe und aim is to increase the visibility, participation and represen- Repräsentation derjenigen Menschen zu erhöhen, die tation of those people who experience exclusion and mar- aufgrund diskriminierender und rassistischer Strukturen ginalization due to discriminatory and racist structures. Ausgrenzung und Marginalisierung erfahren. Dies betrifft This applies to people with a history of immigration, as Menschen mit Einwanderungsgeschichte, ebenso wie Men- well as people with disabilities, queer people, people in schen mit Behinderungen, queeren Personen, Menschen in precarious life situations and many more. The Bücherhal- prekären Lebenssituationen u. v. a. Die Bücherhallen Ham- len Hamburg take part in this program as one of 39 cultural burg nehmen als eine von 39 Kultureinrichtungen an die- institutions. In the areas of staff, program and audience, sem Programm teil. In den Bereichen Personal, Programm they have initiated measures to identify and dismantle und Publikum haben sie Maßnahmen eingeleitet, um Zu- access barriers and exclusion mechanisms. With their “35 gangsbarrieren und Ausschlussmechanismen zu identifi- open doors” project, they are trying to establish new col- zieren und abzubauen. Mit ihrem Vorhaben der „35 offenen laborations and networks in all parts of the city in order to Türen“ bemühen sie sich, in allen Stadtteilen neue Koope- develop participatory event formats together with commu- rationen und Netzwerke aufzubauen, um gemeinsam mit nities, initiatives and associations. In order to gain more Communities, Initiativen und Vereinen partizipative Ver- diversity competence, employees receive training and are anstaltungsformate zu entwickeln. Zur Erlangung von involved in diversity working groups. The future viability mehr Diversity-Kompetenz erhalten die Mitarbeitenden of the cultural institutions in Germany depends largely on Schulungen und engagieren sich in Diversity-AGs. Die Zu- the extent to which they will position themselves in the kunftsfähigkeit der Kulturinstitutionen in Deutschland coming years in a diversity-sensitive, racism and discrimi- hängt maßgeblich davon ab, inwieweit sie sich in den nation-critical position. The more or less homogeneous kommenden Jahren diversitätssensibel, rassismus- und group of the so called baby boomers is retiring and hyper diskriminierungskritisch aufstellen und positionieren wer- diverse generations are moving up, especially in the cities, den. Die relativ homogene Gruppe der sogenannten Baby- which demand this and choose their workplaces accordin- boomer geht in den Ruhestand und es rücken insbesondere gly. in den Städten hyperdiverse Generationen nach, die dies einfordern und ihre Arbeits- und Wirkungsstätten danach Keywords: Diversity-oriented opening; organizational de- auswählen werden. velopment; diversity skills; antiracism; antidiscrimination Schlüsselwörter: Diversitätsorientierte Öffnung; Organisa- tionsentwicklung; Diversity-Kompetenz; Rassismuskritik; Antidiskriminierung 1 Das Programm 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft *Kontaktperson: Sylvia Linneberg, Im Jahr 2018 legte die Kulturstiftung des Bundes (KSB) das sylvia.linneberg@buecherhallen.de Programm „360°-Fonds für Kulturen der neuen Stadtge- Open Access. © 2022 Sylvia Linneberg, publiziert von De Gruyter. Dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.
Diversitätsorientierte Öffnung in Öffentlichen Bibliotheken am Beispiel der Bücherhallen Hamburg 75 sellschaft“ (im Folgenden kurz 360°-Programm) auf.1 Das 2 Warum diversitätsorientierte Programm zielt auf stärkere Sichtbarkeit, Teilhabe und Repräsentation von Menschen mit Einwanderungsge- Öffnung? schichte in den großen Kultureinrichtungen Deutschlands ab, denn: Diversitätsorientierte Öffnung ist ein Instrument der Orga- nisationsentwicklung zur systematischen Identifizierung „In den Kulturinstitutionen herrscht ein Repräsentationsdefi- und Beseitigung von Ausschlussmechanismen und Zu- zit. Den hochsubventionierten Einrichtungen gelingt es bisher nicht, genügend Menschen mit familiärer Migrationsgeschichte, gangsbarrieren. Sie hat zum Ziel, gleiche Zugänge und People of Color und Schwarze Menschen zu erreichen. Weder in gleichberechtigte Teilhabe für alle Menschen zu ermögli- Entscheidungspositionen noch im Publikum oder Programm chen und die Vielfalt der Gesellschaft in der Organisation entspricht der Anteil von Menschen mit familiärer Migrations- abzubilden.3 geschichte ihrem Anteil an der Bevölkerung. Der Kultursektor Diversität meint im sozialen Kontext die natürlicher- steht vor der Herausforderung, als gutes Beispiel für Inklusion weise heterogene Zusammensetzung der Gesellschaft. voranzugehen und die Vielfalt der Gesellschaft widerzuspie- geln.“2 Menschen sind vielfältig im Hinblick auf die Dimensionen Alter, geschlechtliche Identität, sexuelle Orientierung, Re- Das 360°-Programm ist ausgerichtet auf Veränderungen in ligion und Weltanschauung, Nationalität und ethnische den Strukturen und Organisationsprozessen der Kulturein- Zugehörigkeit, geistige und körperliche Fähigkeiten, so- richtungen. Dies umfasst die Ansprache des Publikums, zialen Status und vieles mehr.4 die Entwicklung und Gestaltung von Programmen und Fast 19,3 Millionen der insgesamt 82 Millionen Men- Angeboten, die Personalentwicklung sowie die Vernet- schen in Deutschland haben einen sogenannten Migrati- zung und Kooperation mit lokalen Akteur*innen, Initiati- onshintergrund.5 10,8 Millionen Menschen leben mit einer ven, Vereinen, Communities etc. schweren Behinderung. Es gibt über 400 religiöse Gemein- Bundesweit nehmen 39 Kultureinrichtungen am 360°- schaften und 7,4 Prozent der deutschen Bevölkerung be- Programm teil, darunter 13 Theater, 16 Museen, eine Mu- zeichnen sich als LGBTQI: Lesbisch, Schwul, Bisexuell, sikschule, ein Symphonieorchester sowie acht Öffentliche Transgender, Queer, Inter.6 Bibliotheken: Stadtbibliothek Berlin Pankow, Stadtbiblio- Diversität ist in unserer Gesellschaft also Fakt, jedoch thek Bremen, Bücherhallen Hamburg, Stadtbibliothek bildet sich die gesellschaftliche Vielfalt nicht in den Orga- Heilbronn, Ernst-Abbe-Bücherei Jena, Stadtbibliothek nisationen und Institutionen ab, weder in den Belegschaf- Köln, Stadtbibliothek München, Stadtbibliothek Wismar. ten, noch in den Programmen, Curricula oder Lehrkanons, Kern der Programmförderung ist die Übernahme der noch in der Ansprache der Kund*innen oder des Publi- Personalkosten für eine auf vier Jahre angelegte Vollzeit- kums. Das gilt gleichermaßen für die öffentliche Verwal- stelle. Der oder die sogenannte Agent*in für diversitäts- tung und das Schulwesen, für die Politik, das Verbands- orientierte Öffnung ist bei der geförderten Kultureinrich- wesen sowie auch für Kultureinrichtungen. Ursache dafür tung angestellt und als Stabstelle bei der Hausleitung sind Ausschlussmechanismen und Zugangsbarrieren, die angebunden. Die Aufgabe dieser Person besteht in der Ini- in diskriminierenden wie auch rassistischen Strukturen tiierung und Begleitung des gesamten Öffnungsprozesses. begründet liegen, deren Entstehung zum Teil sehr weit in Sie ist Impulsgeberin, Beraterin, schafft Kommunikations- die Geschichte zurückreicht. Es handelt sich hierbei um räume, knüpft neue Netzwerke – intern wie extern –, iden- Strukturen, die so selbstverständlich geworden sind, dass tifiziert Fortbildungsbedarfe, sorgt für Wissenstransfer u.v. die Mehrheitsgesellschaft sie nicht bemerkt oder zumin- m. Darüber hinaus stehen im Rahmen der Förderung Pro- dest nicht infrage stellt. Aladin El Mafaalani postuliert in jektmittel zur Verfügung, die sowohl für operative Pro- seinem Buch Wozu Rassismus? sogar, dass Rassismus dem grammarbeit als auch für Fortbildungen und Trainings des Personals sowie Untersuchungen, wie z. B. eine Publi- 3 https://raa-berlin.de/. kumsbefragung, vorgesehen sind. 4 Eine Welt der Vielfalt: https://www.ewdv-diversity.de/. 5 Statistisches Bundesamt: „Eine Person hat einen Migrationshinter- grund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deut- scher Staatsangehörigkeit geboren wurde.“ Jedoch gilt der Begriff heute als problematisch, da er Menschen stigmatisiert und nicht 1 Alle Informationen zum 360°-Programm finden sich unter https:// geeignet ist, um Diskriminierung und Teilhabe wirklich sichtbar zu www.360-fonds.de/. machen. Weiterführende Infos sind zu finden bei Ataman (2019). 2 https://vielfaltentscheidet.de/diversitaetsentwicklung-im-kulturse 6 https://www.deutschland.de/de/topic/leben/diversity-in-deutsch ktor/?back=2d. land-zahlen-und-fakten.
76 Sylvia Linneberg gesellschaftlichen Zusammenhalt diene und deshalb so Die institutionelle Ebene von Diskriminierung verweist auf dis- gut funktioniere.7 Um eine nachhaltige Veränderung zu kriminierende Politiken und Gesetze, rechtlich verankerte Pra- xen, sowie Regeln, Normen und Sitten, die von Institutionen erwirken, führt also kein Weg an einer rassismus- und durchgesetzt und durchgeführt werden.“14 diskriminierungskritischen Auseinandersetzung mit den Strukturen in der Gesellschaft und in der eigenen Organi- Diskriminierte und Diskriminierende stehen sich keines- sation vorbei, denn hier liegt eine Kernursache für die falls immer eindeutig gegenüber. Im Rahmen von diver- bestehenden Ungleichheiten in der Gesellschaft.8 sitätsorientierter Öffnung ist jeder Mensch dazu aufgefor- Gesetzlich ist seit 2006 im Allgemeinen Gleichbehand- dert, die eigenen Privilegien und Benachteiligungen zu lungsgesetz (AGG) verankert, dass eine Benachteiligung reflektieren. Dazu bedarf es einer antirassistischen und und Diskriminierung aufgrund „der Rasse oder wegen der antidiskriminierenden Grundhaltung. ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen“ sei.9 Dem gegenüber stehen empirische Studien, die aufzeigen, 3 Diversitätsorientierte Öffnung bei dass fast ein Drittel der in Deutschland lebenden Men- den Bücherhallen Hamburg schen Diskriminierung aufgrund eines der im AGG ge- nannten Merkmale erfährt.10 Bei näherer Betrachtung der Die Bücherhallen Hamburg sind ein Filialsystem beste- Gründe für Diskriminierung stellt sich heraus, dass die hend aus 32 Stadtteilbibliotheken, zwei Fahrbibliotheken ethnische Herkunft der häufigste Diskriminierungsgrund (Bücherbusse) sowie der Zentralbibliothek. Sie haben sich ist und die Anzahl der gemeldeten Vorfälle zwischen 2015 im Rahmen des 360°-Programms zum Ziel gesetzt, ein of- und 2019 um mehr als das Doppelte anstieg.11 Hier wiede- fenes Forum für alle Communities in der Stadt zu sein und rum zeigt sich, dass Sinti*zze und Rom*nja, Jüdinnen und die Vielfalt der Stadtgesellschaft auch in der Belegschaft Juden, Schwarze Menschen und Muslim*innen, am stärks- abzubilden, das heißt z. B., neue Stellen zu einem fest- ten von rassistischer Diskriminierung betroffen sind.12 gelegten Prozentsatz mit Menschen mit Einwanderungs- Dies begründet sehr gut, warum das 360°-Programm geschichte zu besetzen. Weiterhin wird angestrebt, dass zunächst die Migrationsgesellschaft in den Fokus genom- die Besucher*innen der Bibliotheken die vielfältige Zusam- men und alle weiteren Diversity-Dimensionen in den Ziel- mensetzung der Bevölkerung des jeweiligen Stadtteils wi- setzungen nicht erwähnt hat. In der Umsetzung stellt sich derspiegeln. Auf Organisationsebene ist das Ziel, Diversität jedoch heraus, dass Merkmale, aufgrund derer Menschen als Querschnittsaufgabe zu betrachten und in sämtlichen diskriminiert oder rassifiziert werden, fast nie einzeln wir- Gremien sowie im Organigramm und im Leitbild präsent zu ken, sondern sich vielmehr überlagern und gegenseitig machen. Das Personal soll mittels Fortbildungen Diversity- verstärken. Man spricht hier von Intersektionalität.13 So hat Kompetenz erlangen. Die Bücherhallen wollen zudem eine auch die Kulturstiftung ihr Verständnis von diversitätsori- Multiplikator- und Beraterrolle einnehmen und andere Bi- entierter Öffnung inzwischen erweitert. bliotheken sowie Hamburger Kulturinstitutionen in Fragen Zu unterscheiden sind Diskriminierungen auf indivi- diversitätsorientierter Öffnung unterstützen. dueller, kultureller und institutioneller Ebene, die ineinan- Für eine systematische Umsetzung diversitätsorien- dergreifen und deren Zusammenspiel als strukturelle Dis- tierter Öffnung ist es hilfreich, die Bereiche Personal, Pro- kriminierung bezeichnet wird: gramm und Publikum getrennt zu betrachten. Aber natür- lich stehen diese drei Bereiche in einer engen Wechsel- „Die individuelle Ebene von Diskriminierung bezieht sich auf wirkung zueinander. Ganz vereinfacht ausgedrückt orga- das Handeln und Sprechen von Einzelpersonen. Die kulturelle nisiert, entwickelt und plant das Personal Angebote und Ebene erfasst diskursive und epistemische Dimensionen von Dis- kriminierung, d. h. Wissen, Normen, Werte und Sprach-/Bilder, Programme, an denen das Publikum teilnimmt und seine die in öffentlichen Diskursen [...] vermittelt werden. Meinung darüber wiederum zurückspiegelt an das Per- sonal, das dieses Feedback dann wieder bei der Weiter- entwicklung der Angebote berücksichtigt. Im Folgenden 7 El Mafaalani (2021). werden deshalb getrennt nach diesen „drei P’s“, wie sie oft 8 https://raa-berlin.de/raa-berlin-do-publikationsreihe/. abgekürzt werden, ausgewählte Aktivitäten der Bücher- 9 https://www.gesetze-im-internet.de/agg/BJNR189710006.html. hallen beschrieben. 10 Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2021). 11 Ebd. 12 Ahyoud et al. (2018). 13 https://diversity-arts-culture.berlin. 14 Czollek (2018) 26.
Diversitätsorientierte Öffnung in Öffentlichen Bibliotheken am Beispiel der Bücherhallen Hamburg 77 3.1 Personal – Fortbildungen und – gemeinsam Ideen für den Abbau von Zugangsbarrie- Diversity-AGs ren und die diskriminierungssensible Gestaltung des Berufsalltags zu entwickeln, Die Bücherhallen Hamburg leiteten den diversitätsorien- – sich mit aktiven Einzelpersonen, Gruppen, Initiativen, tierten Öffnungsprozess mit einer umfangreichen Fort- Communities, Vereinen u.v. a. im Umfeld der Biblio- bildungsreihe ein, um von Beginn an Mitarbeitende als thek zu vernetzen, Multiplikator*innen für das Thema zu gewinnen. Ziel der – Räume für Teilhabe, Partizipation und Co-Creating zu Fortbildung war es, dass die Mitarbeitenden Diversity- schaffen und Kompetenzen erlangen, mittels derer sie dann in ihren – als Multiplikator*in im Kollegium zu wirken. Abteilungen, Teams und Standorten den Öffnungsprozess vorantreiben können. Die Fortbildungsgruppe identifizierte Barrieren und Me- Diversity-Kompetenz beinhaltet Wissen, Reflexion chanismen, die Zugänge verhindern und Ausschlüsse ver- und Handlungsfähigkeit. Sie befähigt zu einem vorurteils- ursachen. Es kristallisierten sich acht Themenschwerpunk- bewussten Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt, zu te heraus, zu denen sich im weiteren Verlauf Diversity-AGs sprachlicher Sensibilität und zum Erkennen von diskrimi- formierten: Barrierefreiheit, Diversität im Medienbestand nierenden und rassistischen Strukturen, die gesellschaftli- mit Schwerpunkt Kinderbücher, Vernetzung und Koope- che Ausschlussmechanismen verursachen. Die Auseinan- rationen, diversitätssensible Personalentwicklung, diver- dersetzung mit den eigenen Ausschlüssen und Privilegien sitätssensible Sprache und Bildsprache, Queere Bildungs- führt dazu, die Machtverhältnisse in der Gesellschaft bes- arbeit, Partizipative Veranstaltungsformate und Vielfalt im ser zu erkennen und zu verstehen.15 Ehrenamt. Ein wichtiger Teil von Diversity-Kompetenz ist auch Die Diversity-AGs bieten eine Kommunikations- und das Wissen und die Anerkennung um die vielen verschie- Arbeitsplattform für abteilungs- und hierarchieübergrei- denen Migrationsgeschichten in Deutschland. Diese flie- fende Zusammenarbeit. Im Vordergrund steht die prak- ßen nicht oder kaum in die Lehrpläne und Vermittlungs- tische Umsetzung überschaubarer, realisierbarer Maß- angebote schulischer und außerschulischer Lernorte ein. nahmen. Mit der systematischen, kontinuierlichen Be- Naika Foroutan bezeichnet das in ihrem Buch Die Post- trachtung von Arbeitsbereichen und Themenfeldern unter migrantische Gesellschaft als Exklusion aus dem nationa- Diversitätsgesichtspunkten soll eine schrittweise, stetige len Narrativ.16 Verbesserung auf dem Weg zu mehr Barriere- und Diskri- Auch die Erinnerungskultur in Deutschland zeigt minierungsfreiheit erreicht werden. Im Qualitätsmanage- deutlich, dass die Deutungshoheit über das Wie, Wann ment wird diese Arbeitsweise auch kontinuierlicher Ver- und Wo bei der Mehrheitsgesellschaft liegt und die Betrof- besserungsprozess genannt.19 fenen oft nicht einbezogen oder gefragt werden.17 Medien Die Diversity-AGs initiieren und organisieren Prozesse tragen schließlich dazu bei, Stereotype zu bedienen und wie auch die Durchführung von Projekten, die im Idealfall die vorgefassten (negativen) Bilder migrantischer Commu- zur Beseitigung der identifizierten Barrieren führen. Sie nities zu verstärken.18 Hier Wissen aufzubauen und einen sorgen für die diversitätsorientierte Sensibilisierung im Perspektivwechsel einzuleiten ist ein wichtiger Zukunfts- System, in den Fachbereichen, im Kollegium. Ihre Auf- faktor für eine erfolgreiche Programmarbeit in Öffentli- gaben bestehen darin, chen Bibliotheken. – auf Themen, Herausforderungen und Barrieren auf- Handlungsfähigkeit geht die Entwicklung einer diskri- merksam zu machen, minierungs- und rassismuskritischen Haltung voraus. Sie – Impulse für die Beseitigung dieser Barrieren und die zeigt sich schließlich darin, Verbesserung der diversitätssensiblen Bibliotheksar- – einen konstruktiven Umgang mit Wertekonflikten, beit in den verschiedenen Fachbereichen zu geben, diskriminierenden Äußerungen und Verschwörungs- – aktuelle gesellschaftliche Debatten zum Thema, an die erzählungen zu finden, angeknüpft werden kann oder sollte, zu verfolgen, – Informationen zum Thema zusammenzustellen oder aufzubereiten und zur Verfügung zu stellen (z. B. rele- vante Literatur und Fachinformationen, gute Praxis- beispiele aus anderen Einrichtungen, Informationen 15 Jäger (2013). 16 Foroutan (2019). 17 Czollek (2018). 18 Hestermann (2020). 19 Bechmann und Landerer (2010).
78 Sylvia Linneberg zu Fortbildungsangeboten, Expert*innen identifizie- 3.3 Das Festival fluctoplasma ren), – Fortbildungsbedarfe zu identifizieren, Ein Beispiel dafür liefert das fluctoplasma Festival, das – potenzielle Netzwerkpartner*innen zu identifizieren 2020 und 2021 jeweils an vier Tagen in der Zentralbiblio- und Impulse für den Aufbau neuer Kooperationen zu thek der Bücherhallen als einem von fünf Spielorten statt- geben, und fand. Das fluctoplasma Festival ist ein interdisziplinä- – Ansprechpartner*innen zu sein für Akteur*innen aus res Festival für Kunst, Diskurs und Diversität. Es ist ein der Stadtgesellschaft. Festival von, für und mit Künstler*innen und Aktivist*in- nen unter anderem aus queeren, jüdischen, schwarzen Regelmäßig finden digitale AG-Austauschtreffen statt, die und BIPoC-Communities.22 Das Festival bietet eine Bühne für das gesamte Kollegium offen sind, sodass alle, die für Perspektiven von Menschen, die in der Öffentlichkeit möchten, die Möglichkeit haben, sich über aktuelle Akti- kaum sichtbar sind und über deren Lebensrealitäten die vitäten sowie Mitwirkungsmöglichkeiten zu informieren. Mehrheitsgesellschaft sehr wenig weiß. Eine Ausstellung Flankierend gibt es pro Jahr zwei bis drei interne Fachtage einer Künstlerin mit Autismus, ein Gespräch mit einer zu ausgewählten Themen, zu denen externe Referent*in- Romnja-Aktivistin, die eine Beratungsstelle ins Leben ge- nen eingeladen werden, um die fachliche Expertise zu rufen hat, eine Lesung zum Thema Wohnungslosigkeit erweitern. eines ehemals selbst wohnungslosen Autoren, ein Bericht queerer Aktivist*innen aus Polen und Bulgarien oder ein Panel zu diversen Kinderbüchern seien hier als Beispiele 3.2 Programm – Die Bibliothek als aufgeführt.23 Raumgeber und Dritter Ort Vier Tage lang hat ein Festival-Team von überwiegend jungen und diversen Künstler*innen, Intellektuellen und Öffentliche Bibliotheken stehen im Dienste der Gesell- Aktivist*innen den Bücherhallen gezeigt, wie sie sich die- schaft.20 Sie gehören allen Einwohner*innen der Stadt oder sen Dritten Ort vorstellen und welche Themen dort ver- der Kommune und jede*r hat einen Anspruch darauf, sich handelt werden können. In rund 30 Veranstaltungen wur- in den Räumen sicher und wohl zu fühlen und interessante de in Bibliotheksmanier gelesen und diskutiert, aber auch Medien und Angebote vorzufinden. Die Interessen der musiziert, geboxt, getanzt und gechillt. Viele Veranstal- Menschen sind so vielfältig wie die Menschen selbst und tungen wurden per Livestream gesendet und konnten in so ist es unmöglich, dass ein Bibliotheksteam bei der Ge- einer Mediathek noch einige Tage nacherlebt werden. Die staltung und Planung von Räumen und Veranstaltungs- Verantwortung für die inhaltliche Entwicklung, Organi- angeboten alle Geschmäcker, Themen und Interessen be- sation und Durchführung lag bei der Festivalleitung, die rücksichtigen kann. So liegt es nahe, sich mit Menschen Bücherhallen boten personelle und technische Unterstüt- außerhalb der Bibliothek zu vernetzen, die andere Per- zung. spektiven einbringen, um mit ihnen gemeinsam Raum- gestaltung und Angebotsformate zu entwickeln. Koope- rationen mit externen Akteur*innen, Vereinen, Initiativen, 3.4 35 offene Türen – Von, für und mit alle(n) Agenturen usw. sind für Bibliotheken seit vielen Jahren alltägliche Praxis und sorgen für eine große Vielfalt an Wie eingangs bereits erwähnt, bilden die Bücherhallen Vermittlungsformaten und -inhalten.21 Eine diversitäts- Hamburg ein Filialsystem mit 35 Standorten. Der Auftrag sensible Herangehensweise ermöglicht Kooperationspart- der diversitätssensiblen Öffnung richtet sich nicht nur an ner*innen die Mitbestimmung und Mitgestaltung von An- die Zentralbibliothek, sondern an alle Standorte gleicher- geboten auf Augenhöhe oder übergibt in der nächsten Stufe die Deutungs- und Gestaltungshoheit und überlässt 22 „Der Begriff Black, Indigenous and People of Color – BIPoC – ist den externen Akteur*innen den Raum. eine Selbstbezeichnung von Menschen, die Rassismus erfahren. In dieser Bedeutung wird der Begriff seit der US-amerikanischen Bür- gerrechtsbewegung in den 1960ern verwendet. Als Wiederaneignung und positive Umdeutung der abwertenden Zuschreibung „colored“ beschreibt People of Color ein solidarisches Bündnis von unterschied- lichen Communities, die strukturelle Ausschlusserfahrungen auf- grund von Rassismus machen.“ Weitere Informationen unter https:// 20 Gill et al. (2001). diversity-arts-culture.berlin/diversity-arts-culture/woerterbuch. 21 Helbig (2015). 23 www.fluctoplasma.com.
Diversitätsorientierte Öffnung in Öffentlichen Bibliotheken am Beispiel der Bücherhallen Hamburg 79 maßen. Als Ziel haben sich alle Standorte vorgenommen, recht finden und sich willkommen fühlen können. Zentral offene Foren für alle Communities zu sein für Diskurse, ist dabei die Verwendung einer verständlichen Sprache, Workshops, Social Media Formate, Kreativ-Angebote, Aus- bei sehr relevanten Informationen, wie z. B. der Hausord- stellungen, Vorträge u.v.m. Hierbei sollen die Communi- nung, möglichst der einfachen Sprache sowie weiteren ties die Impulsgeber, Anstifter und Programmplaner sein. Sprachen. Die Bücherhallen engagieren sich – wie sicher- Die Rolle der Bücherhallen besteht darin, mit Medien, lich alle Öffentlichen Bibliotheken – kontinuierlich für Räumen, Technik und Personal zu unterstützen. Wer und – eine wertschätzende und verständliche Ansprache wo sind nun aber die Communities und wie können die durch freundliches, kompetentes Personal, Bücherhallen sie erreichen und sich für sie öffnen? – transparente Barrierefreiheit, Jedes Stadtteilbibliotheksteam hat den Auftrag, dieser – verständliche Erklärungen der wichtigsten Regeln und Frage nachzugehen. Der erste Schritt besteht darin, auf Kosten (Bücherhallenkarte, Ausleihfristen, Mahnge- den Stadtteil zu blicken: Wie setzt sich die Bevölkerung bührsystem), zusammen? Wo sind relevante Treffpunkte? Wie sieht – eine verständliche Sprache auf der Webseite, in Info- die Vereinslandschaft aus? Welche Bildungseinrichtungen broschüren, Anschreiben, Postern und Plakaten, etc., sind vor Ort? Welche Gremien und Netzwerke gibt es? Was – verständliche Leitsysteme und Beschilderungen, bewegt den Stadtteil derzeit? Was berichten Medien über – übersichtliche, ansprechende räumliche Gestaltung den Stadtteil? Als nächstes folgt der Abgleich mit der und Anordnung von Medien sowie eigenen Bibliothek: Ist das Publikum ein Abbild der Bevöl- – eine verständliche und gut sichtbar angebrachte kerung des Quartiers? Wer fehlt? Wer gestaltet die Angebo- Hausordnung. te und wer nimmt sie wahr? Welche Bücher stehen im Regal und wer leiht welche Medien aus? Darüber hinaus haben die Bücherhallen einen Leitfaden Ausgehend von den jeweiligen Situationen und Bedin- für gendergerechte und diskriminierungssensible Sprache gungen vor Ort entwickeln die Stadtteilteams Ideen und zusammengestellt und sind derzeit dabei, sämtliche Publi- Strategien für neue Vernetzung, Aufbau und Ausbau von kationen und Anschreiben sowie auch die Webseite da- Kooperationen mit Akteur*innen im Stadtteil sowie für die nach auszurichten. Entwicklung neuer, kooperativer Veranstaltungsformate. Eine gute Möglichkeit, um mehr über die Wünsche Neue Türen sollen in der ganzen Stadt geöffnet werden. und Meinungen des Publikums zu erfahren, sind Befra- Diese Anbahnung neuer Kontakte ist oft nicht so leicht. gungen. Auch bestimmte Trends können sich dadurch Manche Kolleg*innen fühlen sich unsicher, weil ihnen ein ablesen lassen, wenn eine Befragung wiederkehrend oder Anknüpfungspunkt fehlt. Und manche Communities fra- über einen langen Zeitraum durchgeführt wird. Die Bü- gen sich berechtigterweise manchmal, warum kommt ihr cherhallen bieten auf ihrer Webseite zu jedem Standort erst jetzt, nach so vielen Jahren? Der Zugang kann erleich- dauerhaft die Möglichkeit, ein Feedback abzugeben. Die tert werden durch Menschen, die eine Art Brückenfunk- Ergebnisse werden regelmäßig ausgewertet und bei Bedarf tionen einnehmen, weil sie Zugang zu einer Community werden Veränderungen veranlasst. Es ist ein relativ ein- haben und gleichzeitig mit der Institution vertraut sind. faches Instrument, das kontinuierlich „mitläuft“ und als Für dieses Vorhaben benötigen die Kolleg*innen Res- eine Art Stimmungsbarometer dient. So treten sowohl sourcen. Sie müssen sich die Zeit nehmen dürfen, gemein- punktuelle Beschwerden wie auch chronische Mängel zu- sam im Team an diesem Ziel zu arbeiten, und es sollten tage, die dann behoben werden können. idealerweise finanzielle Mittel für Veranstaltungen, Hono- rare etc. zur Verfügung stehen. Deshalb hat die Biblio- theksleitung entschieden, das Ziel der „35 offenen Türen“ 4 Verstetigung in die jährlichen Zielvereinbarungen aufzunehmen und ein Budget für die Stadtteile zur Verfügung zu stellen. 4.1 Lobbyarbeit bei der Kulturpolitik Eine nachhaltige Verstetigung diversitätsorientierter Öff- 3.5 Publikum – Ansprache und Mitsprache nungsprozesse in Kultureinrichtungen kann nicht gesi- chert werden ohne entsprechenden Rückhalt und Enga- Mit Blick auf das Publikum, das tagtäglich die Bücherhal- gement seitens der Kulturpolitik. Sie kann konkrete Vor- len besucht, vor Ort wie auch auf der Webseite und den gaben machen, wie beispielsweise Quotenregelungen, Social-Media-Kanälen, ist die Frage zu stellen, ob alle die Einrichtung von permanenten Stellen für die Aufnah- Gruppen in der Gesellschaft sich gleichermaßen gut zu- me von Diversität in den Katalog von Förderkriterien.
80 Sylvia Linneberg Jedoch hat die Kulturpolitik selbst natürlich ähnliche De- 7. Kooperation mit Akteur*innen und Communitys aus fizite wie die Kultureinrichtungen, was Diversität be- der migrantischen und postmigrantischen Stadtgesell- trifft.24 schaft, In Hamburg wurde deshalb ein Netzwerk gegründet. 8. Einrichtung von Beratungsstellen auf Regional- oder Gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- Landesebene.26 und Jugendkultur, STADTKULTUR Hamburg sowie der W3 – Werkstatt für internationale Kultur und Politik ini- Ohne Geld, Zeit und personelle Ressourcen werden diese tiierten die Bücherhallen Hamburg 2020 die Gründung von Empfehlungen nicht umsetzbar sein. Jedoch ist diese In- NEDIKU – Netzwerk für Diversität in Kultur und Kultureller vestition alleine aus personalstrategischen Gründen loh- Bildung. Es besteht aus Vereinen, Verbänden, Zusammen- nenswert. In den kommenden Jahren gehen die sogenann- schlüssen und Institutionen wie auch Einzelpersonen, die ten Babyboomer, also die in den 1950er- und 1960er- sich für eine nachhaltige Verankerung von Diversität in Jahren Geborenen, in den Ruhestand, das betrifft bis 2030 den Strukturen, Belegschaften, Programminhalten und jede vierte beschäftige Person im Öffentlichen Dienst, wo- Förderinstrumenten in der Hamburger Kulturlandschaft zu auch die Öffentlichen Bibliotheken gehören. Insgesamt einsetzen wollen. Das Netzwerk hat seine Forderungen in sinkt die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter in den Gesprächen mit den kulturpolitischen Sprecher*innen der kommenden Jahren, wohingegen in dieser Gruppe der Parteifraktionen vorgebracht und erwirkt, dass ein ent- Anteil der Menschen mit Migrationsgeschichte steigt.27 Für sprechender Antrag bei der Hamburger Bürgerschaft ein- Öffentliche Bibliotheken wird es daher existenziell sein, gereicht wurde. Dieser Antrag wurde angenommen und als für eine möglichst breite Bevölkerungsgruppe attraktive erster Schritt ist daraus ein Austauschformat hervorgegan- Arbeitsplätze anzubieten, sowohl was die Aufgabenfelder gen, in dem NEDIKU im kommenden Jahr mit Vertreter*in- als auch die Organisationskultur betrifft. nen der Kulturbehörde über Umsetzungsmöglichkeiten Öffentliche Bibliotheken sind bereits heute Orte, an berät.25 denen Vielfalt sichtbarer ist als etwa in vielen staatlichen Theatern und Museen. Da sie kostenlos zugänglich sind und kein Konsumzwang herrscht, sind sie viel niedrig- 4.2 Blick in die Zukunft schwelliger erreichbar. Sie werden deshalb oft als Vorbild gesehen, wenn es darum geht, Dritte Orte zu gestalten. Zur Halbzeit des 360°-Programms hat die Kulturstiftung Aber auf diesem Lob dürfen sich Bibliotheken keineswegs des Bundes auf Basis der bisherigen Erfahrungen und ausruhen. Da marginalisierte und von Rassismus und Dis- Erkenntnisse aus den 39 teilnehmenden Kultureinrichtun- kriminierung betroffene Menschen häufig negative Erfah- gen Empfehlungen für eine nachhaltige Diversitätsent- rungen mit großen Institutionen machen, ist es wichtig, wicklung in Kulturinstitutionen herausgebracht, die sich das Bemühen um Diversität glaubwürdig zu transportie- sowohl an die Kultureinrichtungen als auch an die Kultur- ren. Diese Menschen werden in Zukunft öffentliche Institu- politik richten: tionen nur dann als Arbeitgeber und Wirkungsorte wäh- 1. Zielvereinbarungen und Aufnahme von Diversitäts- len, wenn diese diversitätsorientiert aufgestellt sind, sich kompetenzen in die Anforderungsprofile der Leitun- klar antirassistisch positionieren und sich deutlich sicht- gen von Kulturinstitutionen, bar gegen jegliche Form von Diskriminierung engagieren – 2. Etablierung und Verstetigung der Stellen von Diver- was eigentlich nur möglich ist, wenn es auch von Herzen sitätsagent*innen in den Kulturinstitutionen, und aus tiefster Überzeugung heraus gelebt wird. 3. Sicherung von finanziellen, personellen und zeitli- chen Ressourcen, 4. Entwicklung von Ausbildungsprofilen und Qualifizie- Literaturverzeichnis rungsangeboten, 5. Nachwuchsförderung, Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2021): Diskriminierung in 6. Etablierung spartenspezifischer Netzwerke, Deutschland – Erfahrungen, Risiken und Fallkonstellationen. Vierter Gemeinsamer Bericht der Antidiskriminierungsstelle des Bundes und der in ihrem Zuständigkeitsbereich betroffenen Beauftragten der Bundesregierung und des Deutschen Bundes- 24 Gross et al. (2021). 26 Kulturstiftung des Bundes (2021). 25 www.nediku.de. 27 Bundeszentrale für Politische Bildung (2021).
Diversitätsorientierte Öffnung in Öffentlichen Bibliotheken am Beispiel der Bücherhallen Hamburg 81 tages. Verfügbar unter https://www.antidiskriminierungsstelle. Helbig, Anne (2015): Bibliothek als Partner: Chancen und Risiken de/SharedDocs/downloads/DE/publikationen/BT_Bericht/ge durch Kooperation. In: Berliner Handreichungen zur Bibliotheks- meinsamer_bericht_vierter_2021.pdf?__blob=publicationFile& und Informationswissenschaft, 388. Verfügbar unter https://ed v=7. oc.hu-berlin.de/bitstream/handle/18452/2783/388.pdf?seque Ataman, Ferda (2019): „Migrationshintergrund“. Warum es Zeit ist, nce=1&isAllowed=y. die statistische Größe kritisch zu hinterfragen. In: Daten für die Hestermann, Thomas (2020): Berichterstattung über Eingewanderte vielfältige Gesellschaft. Wie wir künftig Antidiskriminierungs- und Geflüchtete. Die Unsichtbaren. Eine Expertise für den und Gleichstellungsdaten erfassen können, hg. v. Landeshaupt- Mediendienst Integration. Verfügbar unter https://medien stadt München. Fachstelle für Demokratie. Dokumentation des dienst-integration.de/fileadmin/Dateien/Expertise_Hesterman Fachgesprächs am 11. September 2019. Verfügbar unter https:// n_Die_Unsichtbaren.pdf. stadt.muenchen.de/dam/jcr:765dab50-99d7-4c8e-b0c0-5c7 Jäger, Kathleen (2013): Diversity-Kompetenz: Eine Schlüsselqualifika- c1206c16e/Dokumentation%20Fachgespr%c3%a4ch%2011092 tion für Rechtsreferendarinnen und Rechtsreferendare. Handrei- 019.pdf. chung im Rahmen des Projektes „Anwaltschaft für Menschen- Bechmann, Reinhard; Landerer, Silke (2010): Qualitätsmanagement rechte und Vielfalt“. Deutsches Institut für Menschenrechte. und kontinuierlicher Verbesserungsprozess. Betriebs- und Verfügbar unter https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/ Dienstvereinbarungen/Hans-Böckler-Stiftung Analyse und fileadmin/user_upload/Publikationen/Weitere_Publikationen/ Handlungsempfehlungen. Frankfurt a. M.: Bund-Verlag. Diversity_Kompetenz_Eine_Schluesselqualifikation_f_Rechtsref Verfügbar unter https://www.boeckler.de/pdf/mbf_bvd_quali erendarinnen_und_Rechtsreferendare_print.pdf. taetsmanagement_und_kontinuierlicher_verbesserungspro Kulturstiftung des Bundes (2021): Diversität als Zukunftsfaktor. zess.pdf. Empfehlungen für eine nachhaltige Diversitätsentwicklung in Bundeszentrale für politische Bildung (2021): Datenreport 2021. Ein Kulturinstitutionen aus dem Programm 360° – Fonds für Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland. Bonn: Statis- Kulturen der neuen Stadtgesellschaft. Verfügbar unter https://w tisches Bundesamt (Destatis), Wissenschaftszentrum Berlin für ww.kulturstiftung-des-bundes.de/fileadmin/user_upload/down Sozialforschung (WZB), Bundesinstitut für Bevölkerungsfor- load/download/360/210511_KSB_360Grad_Positionspapier_ schung (BiB). Verfügbar unter https://www.wzb.eu/system/ A4_finale_Version.pdf. files/docs/sv/k/dr2021_0.pdf. Czollek, Max (2018): Desintegriert euch! München: Hanser. Sylvia Linneberg El Mafaalani, Aladin (2021): Wozu Rassismus? Von der Erfindung der Menschenrassen bis zum rassismuskritischen Widerstand. Bücherhallen Hamburg Köln: Kiwi. Hühnerposten 1 Foroutan, Naika (2019): Die postmigrantische Gesellschaft: Ein D-20097 Hamburg Versprechen der pluralen Demokratie. X-Texte zu Kultur und sylvia.linneberg@buecherhallen.de Gesellschaft. Bielefeld: transcript. Gill, Philip et al. (2001): Die Dienstleistungen der Öffentlichen Biblio- thek: IFLA/UNESCO Richtlinien für die Weiterentwicklung. Aufgestellt von einer Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz von Philip Gill im Auftrag der Sektion Öffentliche Bibliotheken 2001. Verfügbar unter https://www.ifla.org/wp-content/uploads/201 9/05/assets/hq/publications/archive/the-public-library-ser vice/pg01-g.pdf. Gross, Hellen Petra et al. (2021): Diversität in Kulturorganisationen und Kulturpolitik. Eine Bestandaufnahme diversitätshemmender Prozesse und Strukturen. In: Kulturpolitische Mitteilungen, 172 (1). Verfügbar unter https://kupoge.de/kumi/pdf/172/kum i172_50-52.pdf.
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