Dokumentation Digitale Bürger:innen-Werkstatt zum Molkenmarkt am 03.02.2022
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Digitale Bürger:innen-Werkstatt 1 zum Molkenmarkt Ergebnisdokumentation Datum: 28.02.2022 | Zebralog GmbH & BSM mbH Inhaltsübersicht • Ziele der Bürger:innen-Werkstatt 1 zum Molkenmarkt • Ablauf und Ergebnisse der Veranstaltung • Im Anhang: Präsentationsfolien der Videokonferenz Veranstaltung Datum: 03.02.2022, 16:45–21:00 Uhr Ort: Digital, als offene Zoom-Videokonferenz Moderation und Protokoll: Zebralog GmbH, unterstützt durch BSM mbH Teilnehmende: 80–130 Teilnehmende Expert:innen und Begleiter:innen des Projekts Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen Prof. Petra Kahlfeldt, Manfred Kühne, Susanne Walter, Lars Brink, Hendrik Baumert, Christoph Schiebe, Dr. Arne Siegler BSM mbH Susanne Schätzler, Gregor Lehmann Zebralog GmbH Dr. Sarah Ginski (Hauptmoderation), Marie Schulze, Lea Luzzi, Sophie Linse, Ilka von Eynern Bürger-Vertreter Matthias Grünzig Planungsteam: Prof. Bernd Albers und Prof. Dr. Silvia Malcovati, Bernd Albers Gesellschaft von Archi- tekten mbH / Vogt Landschafts-architekten AG Prof. Dr. Arch. Silvia Malcovati, Christopher Richter (Büro Albers), Valentin Hoff (Büro Albers). Maren Brake- busch (Vogt Landschaftsarchitekten), Thorsten Terfort (Stadt und Verkehr) Planungsteam: OS arkitekter in Arge mit cka czyborra klingbeil architekturwerkstatt mbB Marek Czyborra (cka czyborra klingbeil architekturwerkstau mbB), Tom Klingbeil (cka czyborra klingbeil architekturwerkstau mbB), Stine Christiansen (OS arkitekter), Olmo Ahlmann (OS arkitekter) Dokumentation Bürger:innen-Werkstatt 1 Molkenmarkt | 03.02.2022 Auftraggeber*in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen | Konzept und Moderation: Zebralog GmbH, BSM mbH 2
Ziele der Bürger:innen-Werkstatt 1 zum Molkenmarkt Die erste von zwei Bürger:innen-Werkstätten fand am 03.02.2022 pandemiebedingt digital statt. Ziel war der Austausch zwischen den Planungsteams und der Öffentlichkeit in der Werkstattphase des Qualifizierungsver- fahrens des neuen Molkenmarkt Quartiers. Hinweise und Anregungen der teilnehmenden Anwohner:innen, Besucher:innen, Initiativen und weiterer Interessierter zu den beiden erarbeiteten städtebaulichen und frei- raumplanerischen Entwürfen für das neue Quartier sollen Gehör bei den Planungsteams und den begleiten- den Expert:innen (wie bspw. die Jury und die beteiligten Sachverständigen aus der Verwaltung) finden. Die Anregungen aus den Diskussionen sollen in die derzeit laufende Überarbeitung durch die Teams einfließen. Der Austausch soll gleichzeitig dem Verständnis der Entwürfe und des Verfahrens dienen. Die Jury wird über die Inhalte der Diskussionen informiert, so dass diese bei der Entscheidungsfindung in der Jury mitberücksichtigt werden können. Ziele der Veranstaltung waren: • Kurze Vorstellung der Planungsbüros und der zwei Entwürfe • Sammlung von Anmerkungen der Öffentlichkeit für die 1. Überarbeitungsphase der Entwürfe zu den The- men Nutzungsmischungen, Identität und Wohnen • Rückblick auf den bisherigen Prozess, Vermittlung des Wettbewerbsverfahrens und –ergebnisses Bekanntmachung und Öffentlichkeitsarbeit: Zur Veranstaltung eingeladen wurde auf den Projektwebseiten molkenmarkt.berlin.de und mein.berlin.de, über lokale Verteiler, bspw. der Stadtwerkstatt, und über die Kommunikationskanäle der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen. Bauzaun-Banner auf dem Planungs-areal machen vor Ort auf die Werkstattphase und die Beteiligungsmöglichkeiten aufmerksam. Ablauf und Ergebnisse der Veranstaltung Agenda 17:00 Uhr: Begrüßung und Einführung 17:20 Uhr: Leitlinien und Empfehlungen der Jury 17:40 Uhr: Kurzvorstellung der Planungsteams und ihrer Entwürfe 18:20 Uhr: Arbeitsphasen 1 und 2 20:30 Uhr: Zusammenfassung und Ausblick Die Einführung Die Hauptmoderation von Zebralog, Dr. Sarah Ginski, eröffnete die Veranstaltung und erläuterte deren Ablauf. Dokumentation Bürger:innen-Werkstatt 1 Molkenmarkt | 03.02.2022 Auftraggeber*in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen | Konzept und Moderation: Zebralog GmbH, BSM mbH 3
Die Senatsbaudirektorin, Prof. Petra Kahlfeldt, richtete Grußworte an die Teilnehmenden und führte thema- tisch in die Planungsaufgabe ein. Zum Verständnis der Werkstattthemen wurde knapp der Prozesshintergrund erläutert und durch Lars Brink (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen) auf die relevan- ten Leitlinien der Entwicklung des Molkenmarkts zurückgeblickt. Anschließend wurden durch Gregor Lehmann (BSM mbH) die Empfehlungen der Jury zu den beiden Sieger-entwürfen zusammengefasst. Danach stellten die Planungsteams ihre Entwürfe in einer Kurzpräsentation vor, bevor die beiden zweistündigen Arbeitspha- sen in Break-Out-Räumen begannen. Die Teilnehmenden im Überblick Zu Beginn der Veranstaltung konnten die Teilnehmenden an einer Online-Umfrage über MentiMeter teilneh- men, um einen Überblick über die Interessen, Hintergründe und die anderen Teilnehmer:innen zu bekommen. Zum Zeitpunkt der Umfrage nahmen 80 Personen an der Veranstaltung teil. Im späteren Verlauf der Veran- staltung waren bis zu 130 Personen zugeschaltet. Mehrfachangaben zur Beantwortung der Fragen waren möglich. Der Teilnehmendenkreis bestand aus Vertretenden dieser Bereiche: • 31 Personen Verwaltung und Planung • 28 Interessierte Öffentlichkeit aus Anwohner:innen, Besucher:innen und Intitiativen • 15 Weiteres (u.A. Vertretung des Bürgerrats Mitte) Dokumentation Bürger:innen-Werkstatt 1 Molkenmarkt | 03.02.2022 Auftraggeber*in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen | Konzept und Moderation: Zebralog GmbH, BSM mbH 4
Die Teilnehmenden der Umfrage folgen dem Molkenmarkt-Prozess: • Jeweils 21 % der Teilnehmenden nahmen bereits an Veranstaltungen der Sondierungsphase 2020-2021, am Auftaktkolloquium zum Werkstattverfahren und an der digitalen Ausstellung der Entwürfe aus dem Wettbewerb im Januar 2022 teil. • Die Info-Veranstaltung zur Auslobung/Aufgabenstellung im August 2021 und die digitale Vorschau der Wettbewerbsarbeiten im November 2021 wurden von 19% der Teilnehmenden verfolgt. Der Großteil der Umfrageteilnehmenden besucht mehrmals wöchentlich, monatlich oder seltener den Molkenmarkt. Täglich vor Ort ist die kleinste Gruppe mit 4 Personen. Dokumentation Bürger:innen-Werkstatt 1 Molkenmarkt | 03.02.2022 Auftraggeber*in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen | Konzept und Moderation: Zebralog GmbH, BSM mbH 5
Die Arbeitsphasen In zwei nacheinander folgenden, jeweils einstündigen Arbeitsrunden konnten sich Bürger:innen mit den Pla- nungsteams zu ihren Entwürfen austauschen. Hierbei lag der Schwerpunkt der Diskussionen auf den ersten 4 Leitlinien. Die Teilnehmenden trafen die Planungsteams in jeweils einer Break-Out-Session zur Diskussion. Nach jeweils 5-minütigen Kurzinputs der Teams dazu, wie sie die leitlinienrelevanten Themen Nutzungsmi- schung, Identität und vielfältiges Wohnen in ihrem Entwurf umsetzen, fanden Diskussionen mit den Teilneh- menden statt. Fragen wurden über die Handhebefunktion aufgenommen und durch die Planungsteams be- antwortet. Weitere Anmerkungen schrieben einige Teil-nehmende auch im Chat. Die Diskussionen verliefen in beiden Break-Out-Räumen sehr konstruktiv und sachlich, dennoch wurden die unterschiedlichen Ansichten zu den beiden Entwürfen deutlich. Das Potenzial, die Entwürfe weiterzuentwickeln und zu einem attraktiven neuen Quartier beizutragen, wird sowohl bei den Planungsteams als auch bei den Bürger:innen erkannt. Der Chat enthielt – formatbedingt – tendenziell etwas schärfere Formulierungen, war aber ebenso insgesamt dem Thema angemessen und sachlich. Über digitale Notiz-tools, Miro-Boards, wurden für jede Arbeitsrunde Planungsmaterialien der Entwürfe veranschaulicht und Beiträge der Diskussionen festgehalten. Dokumentation Bürger:innen-Werkstatt 1 Molkenmarkt | 03.02.2022 Auftraggeber*in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen | Konzept und Moderation: Zebralog GmbH, BSM mbH 6
Fragestellungen an die Planungsteams in der Werkstatt: • Wie werden Nutzungsvielfalt und Nutzungsmischung in den Entwürfen umgesetzt? • Wie lassen sich archäologische Fenster (in ihren unterschiedlichen Ausprägungen) und die geforderte Kleinteiligkeit im städtebaulichen Entwurf umsetzen? • Wie wird vielfältiges Wohnen ermöglicht? Welche Wohnformen werden umgesetzt? Inputs und zentrale Wünsche der Bürger:innen zu den Fragen: • Welche Nutzungen sind für Sie interessant? Welche wünschen Sie sich (als Anwohner:in/als Besucher:in)? o Nutzungsmischungen zwischen Wohnen, Gewerbe, Kultur und Verkehr für unterschiedlichste Zielgruppen sollen harmonisch sein. o In der Umsetzung der Nutzungsmischung sollen Nutzungskonflikte (wie bspw. zwischen Wohnen und kulturellen Nutzungen) mitbedacht und kuratiert werden. Beispielweise sollen dafür die Verbindungen zwischen öffentlichen und privaten Bereichen und Freiflächen (wie bspw. den Innenhöfen) im Quartier bedacht werden. Flexibilität der Erdgeschossnutzungen könne unter- schiedliche Qualitäten und Aktivitäten ermöglichen sowie zukunftsweisend auf Veränderungen reagieren. o Das Quartier sollten mit umgebenen Kiezen vernetzt werden • Wie wird / kann die Archäologie erlebbar werden? o Die archäologischen Fenster sollten als Gestaltungselement erhalten bleiben o Ein Rundweg entlang der historischen Elemente im Quartier wäre ein Vorschlag, die Historie erlebbar zu machen. o Weitere Ideen, um die Historie anhand von Baustruktur und Freiflächen erfahrbar zu machen, werden gewünscht. o Die Themen der Leitbauten und Rekonstruktion werden kontrovers und nicht einheitlich bespro- chen. • In welcher Art und Weise soll am Molkenmarkt zusammengelebt werden? Welche Wohnformen sind hier erstrebenswert/notwendig/finden Sie attraktiv? o Qualitätsvolles Wohnen für alle soll im Quartier entstehen. Besonderer Fokus liegt hier auf die Umsetzung von sozialem und bezahlbarem Wohnraum an diesem attraktiven Ort o Verschiedene Wohnformen wie Cluster-Wohnen, Mehrgenerationen-Wohnen, Familienwohnun- gen und Seniorenwohnung seien gut vorstellbar. o Die zukünftige Baustruktur solle anpassungsfähig an sich wandelnde Wohnbedürfnisse (durch bspw. flexible Grundrisse) und an den Klimawandel sein. In diesem Sinne erhält die Konstruk- tion in Holzbauweise starkes Interesse. o Eine vielfältige Bauträger:innenschaft könnten zu einer diversen Bewohnerschaft und Baustruk- tur beitragen. Dokumentation Bürger:innen-Werkstatt 1 Molkenmarkt | 03.02.2022 Auftraggeber*in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen | Konzept und Moderation: Zebralog GmbH, BSM mbH 7
Diskussionsthemen im Austausch mit dem Planungsteam Prof. Bernd Albers und Prof. Dr. Silvia Malcovati, Bernd Albers Gesellschaft von Architekten mbH / Vogt Landschaftsarchitekten AG: Dokumentation Bürger:innen-Werkstatt 1 Molkenmarkt | 03.02.2022 Auftraggeber*in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen | Konzept und Moderation: Zebralog GmbH, BSM mbH 8
NUTZUNGSMISCHUNG UND NUTZUNGSVIELFALT: HINWEISE DER TEILNEHMENDEN Themen-Cluster Diskussions-Hinweise in den Break-Out Rooms Ergänzende Chat-Hinweise Kulturelle Kulturelle Nutzungen sollen mitgeplant werden und flexible und spezifische Flächen Nutzungen Freiräume flexibel gestaltbar sein. für kulturelle Nutzungen schaffen Räumliche Voraussetzungen für kulturelle Nutzun- gen schaffen (Anforderungen der Nutzungen be- achten). Gewerbliche Gewerbe sollte eher zukunftsfähig sein und weni- Post-Covid Ideen mitdenken, um Nutzungen ger konventionell, bspw. sollen Manufakturen mit- robust gegenüber Veränderun- gedacht werden. gen zu sein Öffentliche und Eine stärkere Unterscheidung von öffentlichen Räu- Harmonie zwischen privaten In- private Räume men wird gewünscht wie bspw. zwischen dem Stra- nenhöfen, Wohnen und Lebendig- ßenraum und Blockinnenbereichen. keit durch Nutzungsvielfalt im Stadtquartier Das Quartier soll auch von außen und nicht nur aus dem Quartier heraus belebt und genutzt wer- Moderation/Vermeidung von den (Vernetzung). Nutzungskonflikten (Ruhe der An- wohner und gewerbliche oder kul- Ruhezonen für Wohnende sollen beachtet werden. turelle Nutzung) durch bauliche Struktur Der Innenhof im Block A sollte ruhiger gestaltet werden. Um Nutzungskonflikte zu vermei- den, sollte ein Verbindungskon- Markt und Einzelhandel am Molkenmarkt (Haupt- zept werden, welches verdeut- straße) sind denkbare Nutzungen. licht, wie öffentliche und private miteinander verbunden oder von- einander getrennt sind. Kleinteiligere Planung des südli- chen Blocks Differenzierung Kuratierung und Hierarchisierung der EG-Zonen. – der EG- Zonen Dokumentation Bürger:innen-Werkstatt 1 Molkenmarkt | 03.02.2022 Auftraggeber*in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen | Konzept und Moderation: Zebralog GmbH, BSM mbH 9
IDENTITÄT: HINWEISE DER TEILNEHMENDEN Themen-Cluster Diskussions-Hinweise in den Break-Out Rooms Ergänzende Chat-Hinweise Archäologische Viele archäologische Fenster seien wünschens- Ein Gedenkkonzept zum Erinnern Fenster wert: Beispielweise sollte der mittelalterliche Keller sollte mitgedacht werden (bspw. im Jüdenhof und der jüngste Fund, der Bohlen- sollten Grundstücke, die jüdi- weg, sichtbar gemacht werden. schem Eigentum beraubt wurden, integriert werden). Erlebbarkeit der Fenster durch Rundgänge mitden- ken. Rekonstruktion Mut zur Neuinterpretation und nicht nur Rekonstruk- Es wird gewünscht, die Notwen- und Neuinter- tion wird gewünscht. digkeit der Realisierung aller pretation Baufelder zu prüfen und vor dem Die Wiederherstellung des Stadtgrundrisses mit Stadthaus einen öffentlichen Versprung entlang der Parochialgasse wird als Platz, einen Stadtplatz, vorzuse- Neuinterpretation thematisiert. hen. Ein großer Effekt könne durch das „Verkürzen eines Gebäude- flügels“ erzielt werden. Leitbauten Im Sinne einer Konzeption von Leitbauten werden Das Quartier würde profitieren folgende Bauten thematisiert: von Leitbauten wie bspw.: Der Stadtplatz vor dem Altem Stadthaus sollte Ein größerer, markanter Stadt- stärker herausstellt werden und das Stadthaus frei- platz vor dem alten Stadthaus gestellt werden. Die Bebauung des Blocks A sollte könnte ein Anziehungspunkt in Mit- dafür zurückgestellt werden. Außerdem sind der ten Berlins entstehen lassen Jüdenhof und die Zornsche Apotheke denkbare (würde jedoch eine grundlegende Fokuspunkte. Modifizierung des B-Plans erfor- dern, die nicht vorgesehen ist); Zornsche Apotheke, wiederherge- stellt in etwas zurückgesetzter Weise; weitere Gebäude in der histori- schen Klosterstraße, wie bspw. der Schinkelbau des kgl. Gewer- beinstituts oder das barocke Pa- lais Kreutz Dokumentation Bürger:innen-Werkstatt 1 Molkenmarkt | 03.02.2022 Auftraggeber*in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen | Konzept und Moderation: Zebralog GmbH, BSM mbH 10
WOHNEN: HINWEISE DER TEILNEHMENDEN Themen-Cluster Diskussions-Hinweise in den Break-Out Rooms Ergänzende Chat-Hinweise Bezahlbarer Angebot an Wohnraum für Alle (in Größen und Sozialverträglicher und günsti- Wohnraum Miethöhen) soll geschaffen werden ger Wohnraum soll geschaffen werden. Wohnraum soll gleichzeitig qualitätsvoll und be- zahlbar sein. Leitbild-Architektur sollte nicht im Zwiespalt mit der Umsetzung von Es wird hinterfragt, ob an diesem zentralen Ort in bezahlbarem Wohnraum stehen. Berlin 50% sozialer Wohnungsbau umsetzbar ist. Als Beispiel der Finanzierung werden die Quartiere 4 und 5 in Potsdam genannt. Wohnformen Wohngemeinschaften werden gewünscht. Es besteht der Wunsch nach ei- nem Überblick über die Anzahl Standorte für Clusterwohnen sollten überdacht und Aufteilung der Wohnungen werden. Eher an ruhigeren Orten, nicht an Haupt- nach Blöcken. straßen Es bedarf einer Prüfung, ob mo- dulare Flüchtlings-Unterkünfte auf der Bebauungsfläche möglich sind. Mehrgenerationenhäuser sind wünschenswert. Wohnumfeld Ein Bezug zu Wohngebieten im Umfeld wie bspw. Verknüpfung des Molkenmarkt dem Nikolaiviertel und den Rathauspassagen sollte Quartiers mit dem Nikolaiviertel hergestellt werden. sollte ergänzt werden. Die engen Innenhöfe der Wohnbebauung werden Alternative und kommunikative hinterfragt. Wohnformen seien durch enge In- nenhöfe eingeschränkt. Transpa- renz, Differenz, Formvielfalt sei bei den Wohnhöfen wünschens- wert. Die Dichte in den Höfen ließe sich durch geringere Geschosszahlen erreichen. Dokumentation Bürger:innen-Werkstatt 1 Molkenmarkt | 03.02.2022 Auftraggeber*in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen | Konzept und Moderation: Zebralog GmbH, BSM mbH 11
Themen-Cluster Diskussions-Hinweise in den Break-Out Rooms Ergänzende Chat-Hinweise Städtisches Klimatische Aspekte und der Einfluss auf das Das Heranziehen empirischer Klima Mikroklima sollen mitgedacht werden. Studien zum Klimaverhalten ge- schlossener Innenhöfe wird ge- Hitze begünstigende Faktoren wie dichte Bebau- wünscht. Es wird angenommen, ung und Versiegelung sollen beachtet werden. dass Innenhöfe im Vergleich zum asphaltierten Flächen weit weni- Vorschläge in Richtung eines klimaresilienten ger wärmestauend seien. Städtebaus seien abzuwägen wie bspw. offene Etagen zur Durchlüftung und energieautarke Wohn- Begrünungen und Balkone u. a. bauten. zum Schallschutz und zur Küh- lung sollen mitgedacht werden. Eigentümer:in- Eine vielfältige Bauträger:innenschaft wird ge- Vielfältige Bauträger:innen könn- nen-Verhältnisse wünscht. ten Baugruppen, Genossenschaf- ten und Bauherren seien. Es besteht die Hoffnung, dass die Bauträger:innen für eine attrak- tive Bebauung einsetzen würden. Es besteht der Bedarf an Informa- tionen über Miet- und Eigen- tumsmöglichkeiten im neuen Quartier. Mobilität Die Qualität des Wohnens im neuen Molkenmarkt Barrierefreie Zugänge könnten sei auch durch die Anbindung an diverse Mobili- durch ebenerdiges Wohnen er- tätsformen geprägt: Auto, Fahrrad, Rollstuhl, E- möglicht werden. Mobilität inkl. Möglichkeiten zum Laden von Akkus sind mitzubedenken. Dokumentation Bürger:innen-Werkstatt 1 Molkenmarkt | 03.02.2022 Auftraggeber*in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen | Konzept und Moderation: Zebralog GmbH, BSM mbH 12
Diskussionsthemen im Austausch mit dem Planungsteam OS arkitekter in Arge mit cka czyborra klingbeil architekturwerkstatt mbB: Dokumentation Bürger:innen-Werkstatt 1 Molkenmarkt | 03.02.2022 Auftraggeber*in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen | Konzept und Moderation: Zebralog GmbH, BSM mbH 13
NUTZUNGSMISCHUNGEN UND NUTZUNGSVIELFALT: HINWEISE DER TEILNEHMENDEN Themen-Cluster Diskussions-Hinweise in den Break-Out Rooms Ergänzende Chat-Hinweise Städtebau Es wird sich mehr Abwechslung sowohl in der Be- Die geplanten breiten Zugänge zu bauung als auch bei den Grünflächen gewünscht. den Höfen würden das Viertel perforieren. Möglichkeiten zur Entdeckung der Innenhöfe zum Verweilen würden den Molkenmarkt jedoch gerade interessant machen. Es wird die Bitte nach etwas Neuem, Attraktivem und Spannen- dem mit Aufenthaltsqualität ge- nannt. Die städtebaulichen Barrieren seien eine Herausforderung. Be- sonders wichtig wäre daher die Durchlässigkeit offene Gestal- tung der Grunerstraße, wie bspw. die Überquerbarkeit und die Ver- netzung beider Straßenseiten. Nutzungsmi- Vernetzung mit der Umgebung und eine Verortung Urbanität und Lebendigkeit soll- schungen des Viertels im Stadtgefüge stehen im Vorder- ten ausgestrahlt werden, wie grund. bspw. an Orten wie der Schön- hauser und der Prenzlauer Allee Die Qualitäten werden im Inneren (abseits der als ebenso stark frequentierte Be- Hauptstraßen) gesehen. reiche. Dazu wird auch die Kuratierung der Nutzungen als Durch aktive Erdgeschosszonen ausschlaggebend erachtet. könnten attraktive Räume entste- hen und an die Altstadtstimmung in der Umgebung (Nikolaiviertel und Alte Münze) angeknüpft wer- den. Kleinteiligkeit Das Konzept einer Kleinteiligkeit berge ein hohes Konzepte für eine gelungene Risiko für Leerstand. Größere Einheiten seien für Kleinteiligkeit werden genannt viele Nutzungen besser geeignet. (Wien – Genossenschafts-Innen- höfe, Spandauer Vorstadt, Pots- dam, Dresden, Frankfurt). Der Dokumentation Bürger:innen-Werkstatt 1 Molkenmarkt | 03.02.2022 Auftraggeber*in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen | Konzept und Moderation: Zebralog GmbH, BSM mbH 14
Themen-Cluster Diskussions-Hinweise in den Break-Out Rooms Ergänzende Chat-Hinweise Fokus solle auf einer ganzheitli- chen, organischen und vielfältigen Entwicklung liegen. Wohnen Das Potenzial der Höfe sollte für das Wohnen Es wird sich gegen eine Wohnnut- mehr ausgenutzt werden. zung ausgesprochen: Der Molken- markt sei in erster Linie kein Nutzungskonflikte zwischen Wohnen und kulturellen Wohn-, sondern ein öffentlicher Nutzungen werden genannt. Das Wohnen im Erd- Ort. Dieser Standort sei nicht geschoss wird teilweise als problematisch angese- ideal, um Wohnraum mit Ruhe zu hen. schaffen. Familien als Bewohner:innen würden Vielfalt und Lebendigkeit bringen. Kulturelle Nut- Durch die Planung mit größeren kulturellen Institu- Die K44 verunmögliche eine zungen und K44 tionen könnte eine Belebung gewährleistet werden. Durchwegung vom Großen Jü- Es wird eine intensivere Ausarbeitung des Kultur- denhof zum Französischen Kirch- pfades und eine aktive Förderung der Kunst- und hof. Kulturszene gewünscht. Der Erhalt der K44 wird einerseits als nachhaltig und wünschenswert, andererseits als (aus gestalte- rischen Grün-den) verzichtbar betrachtet. Gewerbliche Eine Belebung des Quartiers sei abhängig von der In dieser Lage werde es kein Nutzungen und Bezahlbarkeit der Flächen. Problem sein, die Erdgeschosse Dienstleistungen zu füllen. Die Unterbringung von Werkstätten und Manufak- turen wird befürwortet. Die Einrichtung von Schulen, Kitas und Ärzt:innen sollte be- rücksichtigt werden. Nutzungskon- Die unterschiedlichen Anforderungen und Ziel- flikte gruppen bringen Nutzungs- und Flächenkonflikte mit sich. Wichtig sei auch vor diesem Hinter-grund eine sorgfältige Kuratierung der Nutzungen sowie eine bauliche Umsetzung, die etwa Lärmkonflikte in- nerhalb der Höfe vermeidet. Dokumentation Bürger:innen-Werkstatt 1 Molkenmarkt | 03.02.2022 Auftraggeber*in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen | Konzept und Moderation: Zebralog GmbH, BSM mbH 15
Themen-Cluster Diskussions-Hinweise in den Break-Out Rooms Ergänzende Chat-Hinweise Allen EG-Nutzungen sollten angemessene Freiflä- chen zur Verfügung stehen. Öffentliche und Die private Nutzung und Gestaltung der Freiflä- Es werden als Kompromiss zwi- private Räume chen werden gewünscht. schen privaten und öffentlichen Anforderungen zeitlich begrenzte Die öffentliche Durchwegung erhöhe die Versie- Zugänglichkeiten für die Öffent- gelung. lichkeit vorgeschlagen. Die Entstehung von gated communities durch das Durch einen öffentlichen, der Verschließen vor öffentlichen Nutzungen wird be- Straße zugewandten Platz am his- fürchtet. torischen Molkenmarkt könnten Anziehungspunkte inmitten der Metropole geschaffen werden. Dokumentation Bürger:innen-Werkstatt 1 Molkenmarkt | 03.02.2022 Auftraggeber*in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen | Konzept und Moderation: Zebralog GmbH, BSM mbH 16
IDENTITÄT: HINWEISE DER TEILNEHMENDEN Themen-Cluster Diskussions-Hinweise in den Break-Out Rooms Ergänzende Chat-Hinweise Archäologische Unterschiedliche Meinungen: Archäologische Fens- Der Einsatz archäologischer Fens- Fenster ter allein seien nicht ausreichend, um Archäologie ter allein sei nicht ausreichend für erlebbar zu machen. den Umgang mit den historischen Bezügen und Identifikationsmög- Die archäologischen Funde seien stark genug, um lichkeiten. für sich selbst zu stehen und bedürften keiner Ver- stärkung durch Leitbauten, Rekonstruktionen o.ä.. Die Geschichte müsse sich auch in den Fassaden ablesen lassen, beispielsweise durch Leitfassa- den und eine Gestaltungssatzung mit historischen Bezügen. Vorgeschlagen werden auch die Verwendung historischer Bau- materialien, eine klassische Glie- derung der Fassaden und Schräg- dächer. Der Bohlenweg sollte als wichti- ges Zeugnis der Berliner Grün- dung erhalten werden Rekonstruktion Der Bestand sei zu heterogen und es würde so Die sehr differenzierten Ansätze und Neuinter- keine neue Identität geschaffen. zur Identitätsschaffung werden pretation gelobt. Die neuen Freiräume sollten ebenso zu einer Profi- lierung des Quartiers beitragen. Leitbauten und Leitbauten werden teilweise gewünscht (und Bezug Es wird der Wunsch nach Schräg- Dächer zum Nikolaiviertel und zu Potsdam besprochen). dächern geäußert. Im Kontrast werden die archäologischen Fenster als ausreichender Bezug zur Historie beschrieben. Dokumentation Bürger:innen-Werkstatt 1 Molkenmarkt | 03.02.2022 Auftraggeber*in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen | Konzept und Moderation: Zebralog GmbH, BSM mbH 17
WOHNEN: HINWEISE DER TEILNEHMENDEN Themen-Cluster Diskussions-Hinweise in den Break-Out Rooms Ergänzende Chat-Hinweise Bauweise Besonderes Interesse gilt der geplanten Holzbau- – weise: Es besteht der Wunsch nach Informationen über die Pflegeintensität und Instandhaltung des Bau-stoffs sowie zum Brandschutz. Holzbauten seien nach Angaben des Planungs- teams nicht besonders pflege-intensiv, aufwendige (chemische) Behandlungen zum Schutz seien nicht notwendig. Brandschutztechnisch seien Holzbau- ten sehr widerstandsfähig, anders als etwas Stahl- bauten zudem für die Feuerwehr besser einschätz- bar. Die vorgeschlagene flexible Skelettbauweise sei grundsätzlich auch mit anderen, nicht nachwach- senden Baustoffen umsetzbar. Wohnformen Eine Offenheit für neue Wohnformen wird ge- Die Typologie der Hofbebauung wünscht: Familienwohnungen und Seniorenwoh- für die Wohnnutzung wird für gut nung sollten nebeneinander möglich gemacht wer- befunden. den. Es besteht der Wunsch nach wei- Das flexible Grundrisskonzept wird als angemes- teren Konzepten für den Wohn- sen gesehen hinsichtlich seiner Anpassungsfähig- hof, Stadtplatz, Wirtschaftshof keit an sich wandelnde Wohnbedürfnisse. und für touristische Attraktionen. Wohnumfeld Das Leitbild der europäischen Stadt und dessen – Integration in die Umsetzung der Berliner Mi- schung im Entwurf werden thematisiert. Dokumentation Bürger:innen-Werkstatt 1 Molkenmarkt | 03.02.2022 Auftraggeber*in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen | Konzept und Moderation: Zebralog GmbH, BSM mbH 18
Zusammenfassung und Ausblick Im Anschluss an die Arbeitsphasen gaben die Planungsteams blitzlichtartig einen Ausblick auf die kommende Überarbeitung ihrer Entwürfe, in der sie Anregungen aus dem Austausch mit Interessierten aufnehmen wollen. Frau Malcovati beschrieb, dass sie und ihr Team viele Impulse bekommen haben, wirksamer mit den thema- tischen Anforderungen umzugehen. Sie habe Lust auf die Vertiefungen und das Nachgehen der Anregungen bekomme. Sie betonte, dass die Teilnehmenden Interesse am Entwurf und Verständnis für seine zeigten, was durch die Energie und Überzeugung in den Diskussionen zum Ausdruck käme. Marek Czyborra schloss sich der frischen Motivation zur Weiterentwicklung des Entwurfs an und bedankte sich für das Feedback der teilnehmenden Personen mit lokalen Kenntnissen. Für ihn stehe im Nachklang an die Gespräche im Fokus, sich der Kuratierung von Nutzungen und Funktionen im Quartier im Rahmen der städtebaulichen Profilierung zu widmen. Herr Kühne verabschiedete sich bei den Teilnehmenden und bedankte sich für die anregenden, sachlichen Diskussionen. Die Hauptmoderation lud abschließend zur kommenden 2. Bürger:innen-Werkstatt am 28. April 2022 ein und kündigt an, dass weitere Informationen und die Dokumentation zur Veranstaltung über die Pro- jektwebseiten zu finden sind: www.molkenmarkt.berlin.de und www.molkenmarkt.berlin.de/werkstattverfahren/ Dokumentation Bürger:innen-Werkstatt 1 Molkenmarkt | 03.02.2022 Auftraggeber*in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen | Konzept und Moderation: Zebralog GmbH, BSM mbH 19
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