Dokumentation Straße Kurzauszüge aus dem Schrifttum über das Straßenwesen - Ausgabe Juni 2021 - FGSV
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FORSCHUNGSGESELLSCHAFT FÜR STRASSEN- UND VERKEHRSWESEN Dokumentation Straße Kurzauszüge aus dem Schrifttum über das Straßenwesen Ausgabe Juni 2021
Dokumentation Straße Herausgeber Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e. V. (FGSV) An Lyskirchen 14, 50676 Köln, Postfach 10 13 42, 50453 Köln Telefon: (0221) 9 35 83-0, Telefax: (0221) 9 35 83-73 E-Mail: info@fgsv.de, Internet: www.fgsv.de Schriftleitung Dr.-Ing. Michael Rohleder Zur Einführung DOKUMENTATION STRASSE dient zur laufenden Information über Aufsätze in Fachzeitschriften und Schriftenreihen, über Forschungsberichte und Monografien. Erfasst wird die neu erschienene Literatur des In- und Auslands. Die zurzeit rund 180 ausgewerteten Zeitschriften und Schriften- reihen sind in einer separaten Übersichtsliste zusammengestellt, die auf den Internetseiten der FGSV und des FGSV Verlages als PDF-Dokument zur Verfügung steht. Die Auszüge werden von sachkundigen Mitarbeitern angefertigt. Möglicherweise vertretene An- sichten sind die der Bearbeiter, nicht die des Herausgebers. Jeder Auszug enthält alle wichtigen bibliografischen Angaben wie Verfasser, Titel, Zeitschriften- bzw. Reihentitel oder ggf. Heraus- geber, Verlag sowie Erscheinungsdaten. DOKUMENTATION STRASSE ist in 18 Hauptabschnitte mit insgesamt 170 Sachgruppen geglie- dert. Jede Ausgabe enthält ein Autorenregister. Die in der Dokumentation Straße nachgewiesenen Veröffentlichungen sind nahezu vollständig im Bestand der FGSV-Bibliothek vorhanden. Forschungsberichte, Monografien und Schriftenrei- hen können Interessenten leihweise zur Verfügung gestellt werden. Veröffentlichungen, die von der FGSV herausgegeben worden sind, müssen käuflich beim FGSV Verlag erworben werden, sofern es sich um jeweils gültige Regelwerke, Wissensdokumente, Tagungsbände o. Ä. handelt. Rückfragen oder Bestellungen richten Sie an die Bibliothek der FGSV: Tel.: (0221) 9 35 83-18 / 9 35 83-26. Zugangsbedingungen Der Gesamtbestand der Datenbank DOKUMENTATION STRASSE ist seit Januar 2020 für alle fachlich Interessierten kostenlos ohne Registrierung online unter www.fgsv-datenbanken.de möglich. Die monatlichen Ausgaben werden weiterhin in digitaler Form als ePapers (PDF) veröffentlicht.
Beispieldokument Dokumentennummer (fortlaufend) Sachgebiete (Auflistung s. vorletzte Seite) Autor(en) Titel Quelle Originaltitel (bei fremdsprachiger Literatur) Kurzfassung (Abstract)
Ständige Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter Dr.-Ing. Stefan Alber Dr.-Ing. Sonja Machledt-Michael Dipl.-Ing. Thomas Altmann Dipl.-Ing. Tanja Marks Univ.-Prof. Dr.-Ing. Stefan Bald Dr.-Ing. Marion Mayer-Kreitz Dipl.-Phys. Dr.-Ing. Wolfram Bartolomaeus Dr. rer. nat. Hans-Hubert Meseberg Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hartmut J. Beckedahl Dr.-Ing. Konrad Mollenhauer Univ.-Prof. Dr.-Ing. Udo Becker Dr.-Ing. Sven-Martin Nielsen Dipl.-Ing. Wilfried Binnewies Dr.-Ing. Christian Priemer Dipl.-Ing. Anita Blasl M. Sc. Robin Przondziono Dipl.-Ing. Jürgen Blosfeld Dipl.-Ing. Ralf Rabe Akad. Dir. Dr.-Ing. Stefan Böhm Dr.-Ing. Ingo Reinhardt Dr.-Ing. Sabine Boetcher Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Renken Martina Bollin, M.Sc. Dr.-Ing. Jochen Richard Univ.-Prof. Dr.-Ing. Werner Brilon Dr.-Ing. Guido Rindsfüser Dr.-Ing. Dipl.-Inf. Stephan Büchler Dipl.-Ing. Thomas Röhr M. Sc. Johannes Büchner Dr.-Ing. Michael Rohleder Dipl.-Ing. Michael Bürger Dr.-Ing. Verena Rosauer M. Sc. Gustavo Canon Falla Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Roßbach Dr.-Ing. Ines Dragon Prof. Dr.-Ing. Florian Schäfer Dipl.-Ing. Lothar Drüschner Dipl.-Ing. Karin Scharnigg Dipl.-Ing. Manfred Eilers Prof. Dr.-Ing. Karlheinz Schweig Univ.-Prof. Dr.-Ing. Stephan Freudenstein Dr.-Ing. Anja Sörensen Dipl.-Ing. Wolf-Dieter Friebel Dr.-Ing. Olivia Spiker Dipl.-Ing. Heinz Friedrich RDir. Ulrich Stahlhut Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Jens Grönniger Prof. Dr.-Ing. Markus Stöckner Dipl.-Ing. Andreas Hafner Dr.-Ing. Georg Suß Dipl.-Ing. Gerolf Heberling OAR Dipl.-Ing. Udo Tepel Dr.-Ing. Hans-Martin Heck Dipl.-Ing. Alexander Thewalt Dr.-Ing. Martin Helfer Dipl.-Volksw. Klaus Thielen Dipl.-Ing. Stefan Höller Dipl.-Ing. Georg Tophinke Dr.-Ing. Stephan Hoffmann Dr.-Ing. Siegfried Ullrich Dipl.-Ing. Hans Walter Horz Dr.-Ing. Alf Vollpracht Dr.-Ing. Susanne Indra Dr.-Ing. Bastian Wacker Dr.-Ing. Dirk Jansen Akad. OR Dipl.-Ing. Manfred Wacker Dr.-Ing. Solveigh Janssen Dipl.-Geogr. Tanja Wacker Prof.-Dr.-Ing. Klaus Jordan Prof. Dr.-Ing. Axel Walther Dr.-Ing. Thorsten Kathmann Dr.-Ing. Christiane Weise Prof. Dr.-Ing. Stephan Keuchel Prof. Dr.-Ing. Frohmut Wellner Dr.-Ing. Jürgen Klöckner Prof. Dr.-Ing. Hans-Hermann Weßelborg Prof. Dr.-Ing. Jeanette Klemmer Dr. rer. nat. Dipl.-Geol. Wilhelm Wilmers Dr.-Ing. Marcel Knauff Prof. Dr.-Ing. Michael P. Wistuba Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Köhler Prof. Dr.-Ing. Josef Karl Witt Dipl.-Ing. Georg-Friedrich Koppen Dipl.-Ing. Claudia Witte Dipl.-Ing. Kirsten Kunz Dr.-Ing. Thomas Wörner Dr.-Ing. Sebastian Kunz Dr.-Ing. Ralf Zöllner Dr.-Ing. Lutz Langhammer Dr.-Ing. habil. Sabine Leischner Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Lippold Dipl.-Ing. Sven Lißner Prof. Dr. Wilfried Löther Prof. Dr.-Ing. Holger Lorenzl
Dokumentation Straße Kurzauszüge aus dem Schrifttum über das Straßenwesen Herausgeber: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e. V. Ausgabe 6/2021 Dokumenten-Nummern 76 732 – 76 840
Inhaltsverzeichnis 0 Allgemeines S. 7-12 1 Straßenverwaltung S. 12-14 2 Straßenfinanzierung S. 14-15 3 Rechtswesen S. 15-18 4 Bauwesen S. 19 5 Straßenplanung S. 19-34 6 Straßenverkehrstechnik S. 35-39 7 Erd- und Grundbau S. 40 9 Straßenbaustoffe, Prüfverfahren S. 41-47 11 Straßen- und Flugplatzbefestigungen S. 47-50 12 Erhaltung von Straßen S. 50-52 14 Fahrzeug und Fahrbahn S. 52-53 15 Straßenbrücken, Straßentunnel S. 54 16 Unterhaltungs- und Betriebsdienst S. 55 Autorenregister S. 56-58 Sachgliederung S. 59-60
Allgemeines 0 76 732 0.0 Begriffsbestimmungen, Wörterbücher 0.11 Datenverarbeitung 5.8 Vermessung, Photogrammetrie U. Hüttnera; T. Peter; A. Pucher; R. Raacke; A. Rieß; D. Röder BIM-Klassen der Verkehrswege: Vorstandardisierungsarbeit der buildingSMART-Fachgruppe BIM-Verkehrs- wege Berlin: bsD Verlag, 2020, 27 S. (bSD-Schriftenreihe H. 1.01). − ISBN 978-3-948742-04-1 Die Arbeit der Fachgruppe des BuildingSMART orientiert sich an den Grundsätzen der internationalen und natio- nalen Standardisierung im Bereich Building Information Modeling (BIM). Experten und Vertreter von Normungs- gremien wurden als Berater bei der Bearbeitung des Katalogs "BIM-Klassen der Verkehrswege" hinzugezogen. Neben einem regelmäßigen Abgleich mit den Entwicklungen im Bereich der internationalen IFC-Standardisie- rung sind Grundsätze relevanter Normen und Vorschriften berücksichtigt (zum Beispiel DIN ISO 23386, VDI 2552, ASB etc.). Die Fachgruppe verfolgt mit dem Katalog das Ziel, eine Auflistung der für die BIM-Modellierung im Bereich Verkehrswege fachspezifisch erforderlichen Klassen und Gruppen zu erstellen. Der Katalog "BIM-Klas- sen der Verkehrswege" legt besonderen Wert auf die Eindeutigkeit der Klassen. Doppelungen werden im Sinne einer widerspruchsfreien BIM-Methodik ausgeschlossen, einheitliche Begriffe definiert und fachlich identische Klassen gleicher Merkmale, die sich nur in ihrer Geometrie unterscheiden, zusammengefasst. Hierdurch kann die Anzahl der Klassen reduziert und eine bessere Übersicht erreicht werden. Der Katalog "BIM-Klassen der Verkehrswege" orientiert sich eng an der Strukturierung der DIN ISO 23386. Nach DIN ISO 23386 können Merk- male zu Merkmalssätzen, Merkmalssätze zu Klassen und Klassen zu Gruppen zusammengefasst werden. Dieser Systematik folgend, jedoch in umgekehrter Richtung, hat sich die Fachgruppe, vom Fachmodell und einer bei der Projektbearbeitung zunehmenden Detaillierung ausgehend, mit dem in jedem Fachbereich erforderlichen Um- fang an Gruppen und Klassen befasst. Derzeit gibt es die Fachmodule Bestand_Vermessung, Baugrunderkun- dung, Baugrundmodell, Straße, Ingenieurbauwerk und Landschaft_Freianlage. 76 733 0.1 Straßengeschichte 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr M. Steller "Einsteigen, bitte?": die Entwicklung der Fahrgastinformation im ÖPNV am Beispiel Berlins Berlin: Universitätsverlag der TU Berlin, 2020, 139 S., 40 B, 19 T, zahlr. Q (ISR Impulse Online Bd. 67). − ISBN 978- 3-7983-3117-4. − Online-Ressource: Zugriff über: http://dx.doi.org/10.14279/depositance-9091 Die Publikation beschäftigt sich mit der Geschichte und Entwicklung der Fahrgastinformation des öffentlichen Personennahverkehrs in Berlin von etwa 1800 bis in die Gegenwart, Bezug nehmend auf die Position des Fahr- gastes und den Einfluss von Politik und Wirtschaft auf die Informationen. Sie betritt damit Neuland. Neben einer umfassenden Beschreibung der geschäftlichen Zusammenhänge, in denen die Position des Fahrgastes − wo im- mer das quellenbedingt möglich war − hervorgehoben wird, verfolgt die Arbeit auch die Emanzipation des Fahr- gastes in den 1980er Jahren, die durch die Folgeerscheinungen der autogerechten Stadt und zunehmender Par- tizipation der Bürger angeschoben wurde. Begleitend dazu werden die technischen Möglichkeiten der Fahrgast- information vom Beginn der Digitalisierung bis in die Gegenwart vorgestellt, wobei die vielfältigen Auswirkungen und Möglichkeiten des Internets berücksichtigt werden. Ein weiterer Schwerpunkt besteht in der Analyse der politischen und wirtschaftlichen Einflussnahme auf die Qualität der Fahrgastinformation. Herangezogen werden dazu zeitgenössische Dokumente, die Entstehungsgeschichte von Haltestellenpfosten und Liniennetzpläne seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Es wird aufgezeigt, welche ideologisch motivierten Maßnahmen zur Beeinflussung der Reisenden in den jeweiligen politischen Systemen ergriffen wurden und werden. Die Umbenennung von Bahn- höfen und Haltestellen spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Verquickung kapitalistischer Interessen mit ihrer Einflussnahme auf den Passagier. Dabei wird herausgearbeitet, welche Stellung der Fahrgast zu den Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Juni 2021 7
verschiedenen Perioden innehatte und wo er heute steht. Die Unterscheidung in grundlegende und erweiterte Fahrt-Information ermöglicht dieser Publikation, auch vermeintlich periphere Hinweise wie Schriftarten, Farben und das Corporate Design zu berücksichtigen. Um die Vielfalt der Möglichkeiten und Hindernisse zu veranschau- lichen, widmet sich ein Kapitel Beispielen der Anwendung aller behandelten Epochen. Abgeschlossen wird die Arbeit mit einem Fazit über Chancen, Gefahren und Ausblicke zu diesem Gebiet. 76 734 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 0.11 Datenverarbeitung 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) V. Kolarova; K. Stark; L. Hedemann; B. Lenz; A. Jung; M. Pützschler Die Automatisierung des Automobils und ihre Folgen: Chancen und Risiken selbstfahrender Fahrzeuge für nach- haltige Mobilität − Analyse Berlin: Agora Verkehrswende, 2020, 37 S., 1 B, zahlr. Q. − Online-Ressource verfügbar unter: https://www.agora- verkehrswende.de/veroeffentlichungen Was bedeutet die Digitalisierung für den Verkehrssektor und die Verkehrswende? Schon heute hat sie Einfluss darauf, welche Verkehrsträger genutzt und kombiniert, welche Routen gewählt und welche Mobilitätsdienstleis- tungen in Anspruch genommen werden. Dabei stehen wir erst am Anfang des digitalen Wandels. Dass Fort- schritte in Automatisierung und Vernetzung noch wesentlich tiefergreifende Veränderungsprozesse in Mobilitäts- verhalten und Verkehrssystem in Gang setzen werden, zeichnet sich bereits deutlich ab. Im Vordergrund der po- litischen Debatte über die fortschreitende Automatisierung hin zum fahrerlosen Pkw standen bislang vor allem ethische, sicherheitsbezogene und rechtliche Fragestellungen: Inwiefern trägt der Mensch noch die Verantwor- tung, wenn er in einem automatisierten Fahrzeug fährt? Darf eine Maschine entscheiden, welches Manöver in einer Notsituation den geringsten Schaden anrichtet? Wer haftet, wenn es zu einem Unfall kommt? Der Einfluss der Fahrzeugautomatisierung auf die Verkehrswende und damit auf Klima und Umwelt ist dagegen ein unterge- ordnetes Thema geblieben. Dabei ist gerade die Frage nach dem Mehrwert für die Verkehrswende zentral. Wäh- rend der Nutzen der Automatisierung für den öffentlichen und den Wirtschaftsverkehr weitestgehend unstrittig ist, ist die Automatisierung des motorisierten Individualverkehrs neben den Chancen auch mit größeren Risiken für die nachhaltige Mobilität verbunden und steht daher im Fokus der Publikation. Die Analyse soll den politischen und öffentlichen Diskurs fördern, indem sie den Forschungsstand aufbereitet und die Frage in den Mittelpunkt stellt, ob mit dem digitalen Wandel ein Nutzen für die Verkehrswende generiert werden kann oder ob sich die Probleme des motorisierten Individualverkehrs durch Automatisierung weiter zuspitzen. Damit lenkt sie den Blick auf die Notwendigkeit, die Anwendung der Technologie im Sinne der Verkehrswende zu steuern − denn auch in einer Welt mit selbstfahrenden Autos wird die Verkehrswende nicht zum Selbstläufer. 76 735 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) A. Francke Differenzierte Preissysteme im urbanen Verkehr: Nutzergerechte Gestaltung zur Förderung von umweltfreund- lichem Mobilitätsverhalten Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, 2020, XXVII, 293 S., 33 B, 32 T, zahlr. Q, Anhang (Verkehrspsycho- logie). − ISBN 978-3-658-30132-3 Ein erheblicher Teil der durch den Verkehr entstehenden Kosten werden nicht verursachergerecht verteilt, son- dern an die Allgemeinheit oder in die Zukunft externalisiert. Wenn Personen nicht die gesamten, durch ihre Fahr- ten verursachten Kosten tragen, beziehen sie diese bei ihren Mobilitätentscheidungen nicht mit ein und fragen verstärkt Verkehrsleistungen nach. Preispolitische Maßnahmen sind eine mögliche Lösung, diesem Anstieg zu begegnen. An der Schnittstelle zwischen Ökonomie und Psychologie zeigt die Autorin, welche Aspekte bei den Nutzenden in die Entscheidung einbezogen werden und wie differenzierte Preissysteme im urbanen Verkehr ge- staltet sein sollten, um von den Nutzenden verstanden und bei ihren Entscheidungen berücksichtigt zu werden. Die Beachtung der psychologischen Dimension und der Nutzerbedürfnisse ist dabei eine Grundvoraussetzung. Behandelt werden die empirische Untersuchung bei City-Maut, Parkgebühren und ÖPNV-Tarifen, die Betrach- tung von individuellen und Preissystem-Faktoren und Implikationen zum Aufbau von differenzierten Preissyste- men. 8 Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Juni 2021
76 736 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.5 Radverkehr, Radwege Hrsg.: R. Buehler; J. Pucher Radverkehr für nachhaltige Städte (Orig. engl.: Cycling for sustainable cities) Cambridge, Massachusetts u. a.: MIT Press, 2021, XVIII, 468 S., zahlr. B, Q. - ISBN 978-0-262-54202-9 Radfahren gilt als die nachhaltigste Art der Fortbewegung in der Stadt, praktisch für die meisten Kurz- und Mit- telstrecken − für den Weg zur und von der Arbeit und Schule, zum Einkaufen, für Besuche bei Freunden − sowie für Freizeit und Bewegung. Und diese Erkenntnisse sind auch in den USA, wo der Fuß- und Radverkehr eher eine sehr geringe Bedeutung hatte, angekommen. Radfahren fördert die körperliche, soziale und geistige Gesundheit, hilft, den Autoverkehr zu reduzieren, erhöht die Mobilität und Unabhängigkeit und ist sowohl für die öffentlichen als auch für die privaten Haushalte wirtschaftlich. Radfahren sollte für jeden möglich sein und nicht nur für be- sonders fitte, wagemutige, gut trainierte Radfahrerende auf teuren Fahrrädern. So die Autoren im neuen Buch "Cycling for Sustainable Cities", die US-amerikanischen Hochschullehrer Ralph Buehler und John Pucher. Das Buch (in dem die beiden die Rolle von Herausgebern einnehmen), soll zeigen, wie man das Radfahren in der Stadt sicher, praktisch und bequem für alle Alters- und Leistungsgruppen machen kann. In 21 Kapiteln befassen sich viele namhafte Fachleute aus der ganzen Welt mit einzelnen Themen. Nach der Erörterung der neuesten Fahr- radtrends und -politiken auf der ganzen Welt befassen sich die Autorinnen und Autoren mit spezifischen Aspekten des Radfahrens. Sie untersuchen Themen wie gesundheitliche Vorteile, Radverkehrsanlagen, einschließlich ge- schützter Radwege, Sicherheit, Abstellen, E-Bikes und Sharing, Anreize zum Radfahren, die Bedürfnisse und Vor- lieben von Frauen, Kindern und älteren Erwachsenen sowie Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit. In Er- weiterung des früheren Buches "City Cycling" wird die Entwicklung des Radverkehrs in Asien und Lateinamerika untersucht und man analysiert die Entwicklung des Radverkehrs und Innovationen in New York, London, Paris, Amsterdam, Kopenhagen, Portland (Oregon) und Sevilla. Zusammengenommen zeigen die Kapitel, dass eine er- folgreiche Förderung des Radverkehrs von einem koordinierten Paket aus sich gegenseitig unterstützender Inf- rastruktur, Programmen und Politik abhängt. Dabei kommt leider weder der Radverkehr in Deutschland noch ein Beitrag aus Deutschland vor. 76 737 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.21 Straßengüterverkehr O. Langeland; M. Andersson; B. Langset Flotve Veränderungen und Herausforderungen im Verkehr der Zukunft: Treiber und Trends (Orig. engl.: Changes and challenges in future transport: Drivers and trends) Oslo: Institute of Transport Economics, Norwegian Centre for Transport Research (TØI), 2021, VII, 43 S., B, T, zahlr. Q (TØI-Rapport Nr. 1840). − ISBN 978-82-480-2373-9. − Online-Ressource: verfügbar unter: www.toi.no Mehrere Megatrends, die sowohl den Personen- als auch den Güterverkehr betreffen, scheinen eine Reihe von ra- dikalen Innovationen im Verkehrssektor voranzutreiben. Am wichtigsten sind technologische, soziale und ökologi- sche Trends im Zusammenhang mit der Digitalisierung und der "Sharing Economy", der Urbanisierung, demogra- fischen Verschiebungen und dem Klimawandel. Der Bericht des norwegischen Instituts für Verkehrswirtschaft TØI konzentriert sich auf die Veränderungen und Herausforderungen im zukünftigen Verkehr und darauf, wie sich die zuvor genannten Megatrends auf den Personen- und Güterverkehr, insbesondere in städtischen Gebieten, auswir- ken können. Verkehr im digitalen Zeitalter bildet den Kern des Berichts und basiert auf einer Literaturrecherche und der Auswertung statistischer Quellen. Der Bericht ist ein Teil der Ergebnisse aus dem Projekt "Digitalisierung und Mobilität (DIGMOB): Smart and sustainable transport in Urban Agglomeration", das vom Norwegischen For- schungsrat für den Zeitraum 2018-2021 finanziert wird. An erster Stelle stehen Digitalisierungs- und Technologie- trends (siehe Kapitel 3), die in den kommenden Jahren mehrere potenziell disruptive Entwicklungen [siehe Kapitel 2) sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr verursachen können. Zweitens werden gesellschaftliche Trends im Zusammenhang mit der Urbanisierung und demografischen Verschiebungen, Veränderungen auf den Arbeits- märkten und Verbraucherpräferenzen Auswirkungen auf die Nachfrage nach individueller Mobilität und Güterver- kehr in den kommenden Jahren haben (siehe Kapitel 4). Schließlich werden auch der Klimawandel und Umweltt- rends [siehe Kapitel 5) die zukünftige Verkehrsnachfrage beeinflussen. Das Verkehrssystem ist sowohl mit direkten physischen Auswirkungen [extreme Wetterereignisse] als auch mit indirekten Anfälligkeiten aufgrund der zuneh- menden Komplexität innerhalb des Verkehrssystems und der Verbindungen zwischen diesem und anderen kriti- schen Infrastrukturen (Strom sowie Informations- und -Kommunikationstechnik) konfrontiert. Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Juni 2021 9
76 738 0.8 Forschung und Entwicklung 0.11 Datenverarbeitung 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr A.-M. Dietrich Multimodale Kunden brauchen ein flexibles Angebot: Hilft die Digitalisierung dem ÖPNV weiter? Nahverkehr 39 (2021) Nr. 4, S. 44-46, 2 B, 10 Q In der Pandemie gewinnen die Digitalisierung und Individualisierung als gesellschaftliche Trends stark an Bedeu- tung. Bereits heute nutzen zwei Drittel der ÖV-Kunden regelmäßig unterschiedliche Verkehrsmittel. Zukünftig sollte der ÖPNV die Bedürfnisse dieser multimodalen Kunden gezielt adressieren und sein Angebot flexibler ge- stalten. Dabei helfen ihm die umfangreichen Daten, die bei der Nutzung digitaler Angebote anfallen. Das For- schungsprojekt "Mobile Data Fusion" zeigt, dass dadurch stetig aktuelle Quelle-Ziel-Informationen abgeleitet und für die Angebotsplanung nutzbar gemacht werden können. 76 739 0.8 Forschung und Entwicklung 5.5 Radverkehr, Radwege 5.10 Entwurf und Trassierung A. Baumgartner; L. Fischer; J. Welker Die Wirkung des Mobilitätsdesigns auf die Nutzung und Wahrnehmung von Fahrradstraßen: Untersuchungen anhand eines Fallbeispiels in Offenbach am Main Frankfurt a. M. u. a.: Goethe-Universität, Institut für Humangeographie, 2020, 44 S., 4 B, zahlr. Q (Arbeitspapiere zur Mobilitätsforschung Nr. 24). − Online-Ressource: verfügbar unter: http://tinygu.de/mobilitaet Im Rahmen der Forschungsarbeit wurde untersucht, wie sich das Design einer Fahrradstraßen-Teststrecke auf die Nutzung und Wahrnehmung durch unterschiedliche Verkehrsteilnehmenden auswirkt. Hierzu wurden Theo- rien von JENSEN, YANEVA, PARKIN, GRAF und LEBEN herangezogen, die mithilfe von zwei Fokusgruppen her- angezogenen Theorien auf den Forschungsgegenstand angewandt wurden. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass im Kontext des Fallbeispiels der Senefelder Fahrradstraße diverse von den Forschern thematisier- ten Aspekte wiedergefunden wurden. Dabei hat sich in der Diskussion der Ergebnisse herausgestellt, dass sich die einzelnen Ansätze keinesfalls widersprechen, sondern eine Ergänzung zueinander darstellen, die sich in das Staging Mobilities Framework einbinden lassen. Die Struktur dieses Frameworks hat einen Rahmen für die Aus- wertung der Ergebnisse ermöglicht, durch den das Wechselspiel zwischen den einzelnen Dimensionen nachge- zeichnet werden konnte. Die Wahrnehmung und Nutzung konnten so im Detail und anhand der Ergebnisse der Fokusgruppen untersucht werden. Die Forschungsarbeit zeigt, dass das Design Einfluss darauf hat, ob eine Fahr- radstraße als (un-)sicher, (un-)stressig, (un-)verständlich oder auch als beschleunigt beziehungsweise ent- schleunigt wahrgenommen wird. Außerdem hat es einen Einfluss darauf, ob Radfahrende die Straße defensiv oder offensiv nutzen, dominieren oder verdrängt werden, Verkehrsregeln achten oder missachten. Es beeinflusst weiterhin, ob Autofahrende die Straße dominieren oder sich anpassen, Verkehrsregeln achten oder missachten, beschleunigen oder entschleunigen. Zu-Fuß-Gehende, die sich auf der Straße aufhalten oder den Gehweg vorzie- hen, werden den Ergebnissen dieser Forschung zufolge auch maßgeblich durch das Design ihrer Umwelt beein- flusst. 76 740 0.11 Datenverarbeitung 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr F. Muth Mit Schnittstellen zu neuen Mobilitätsformen: neben digitalen Plattformen ist die Gestaltung der physischen Schnittstellen für die Attraktivität multimodaler Reiseketten wichtig Nahverkehr 39 (2021) Nr. 4, S. 38-43, 7 B, 8 Q Die Vernetzung von Bus und Bahn mit neuen Mobilitätsformen gilt als schnell umsetzbare Möglichkeit, um ein Gesamtsystem öffentlicher Mobilität näher an die Menschen zu bringen. Wie eine Studie der TU Hamburg-Har- burg nachweist, sollten Mobilitätspunkte weniger als 200 Meter von der Haustür entfernt liegen, um tatsächlich das Mobilitätsverhalten zu beeinflussen. Die hvv-Switch-Punkte zeigen beispielhaft, wie nicht nur die digitale App, 10 Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Juni 2021
sondern auch die physischen Schnittstellen einfach und mit kurzen Wegen gestaltet werden können. Der Beitrag schildert ferner, wie das neue Fahrradparkhaus am U-Bahn-Knoten Kellinghusenstraße den Mobilitätspunkt ab- rundet. 76 741 0.11 Datenverarbeitung 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr M. Gerber; H.-J. Mentz Bestpreis-Abrechnung über App: Projekt Big Bird Westfalen − Check-in/Be-out-System als Bestandteil für ganz- heitliche Mobilitätsplattformen in NRW Nahverkehr 39 (2021) Nr. 4, S. 47-49, 2 B Das Projekt Big Bird Westfalen wird im Rahmen der Förderung digitaler Modellregionen des Wirtschaftsministe- riums NRW bezuschusst. Ziel ist es, ein eigenes Check-in/Be-out-System (CiBo) zu entwickeln, das in die beste- henden Fahrgastapps implementiert wird. Über einen zentralen Login können sich die Fahrgäste registrieren und über die Smartphone-App per Check-in eine Fahrt beginnen. Für den Be-out wird die vorhandene Bluetooth- Technik im Bus genutzt. Dank Bestpreis-Abrechnung erhält der Fahrgast monatlich eine Abrechnung mit dem günstigsten Preis. 76 742 0.11 Datenverarbeitung 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen F.F. Dias; P.S. Lavieri; T. Kim; C.R. Bhat; R.M. Pendyala Fusionierung mehrerer Datenquellen zum Verständnis der Ride-Hailing-Nutzung (Orig. engl.: Fusing multiple sources of data to understand ride-hailing use) Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2673, H. 6, 2019, S. 214-224, 2 B, 2 T, 21 Q. − Online-Ressource: Verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr Der Aufstieg von Ride-Hailing-Diensten hat eine Reihe von Herausforderungen und Chancen im Bereich der ur- banen Mobilität mit sich gebracht. Auf der einen Seite ermöglichen sie es Reisenden, eine Fahrt über ihr Smart- phone zu bestellen und zu bezahlen, während sie den Standort des Fahrzeugs verfolgen. Dies trägt dazu bei, Mobilität für viele Menschen bereitzustellen, die traditionell verkehrsmäßig benachteiligt sind und vom öffentli- chen Nahverkehr nicht gut bedient werden. Angesichts des Komforts und der Preisgestaltung dieser Mobility-on- Demand-Dienste ist ihr enormes Wachstum in den letzten Jahren keineswegs überraschend. Allerdings birgt dieses Wachstum die Gefahr, dass der Autoverkehr zunimmt und die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs zu- rückgeht, dass Staus zunehmen und dass sich die Mobilitätsmuster verschieben, was schwer vorherzusagen ist. Leider sind Daten über die Nutzung von Ride-Hailing-Diensten nur schwer zu finden; die Anbieter der Dienste geben in der Regel keine Daten weiter, und die traditionellen Umfragedatensätze enthalten zu wenige Fahrten für diese neuen Verkehrsmittel, um aussagekräftige Verhaltensmodelle zu entwickeln. Infolgedessen waren Ver- kehrsplanerinnen und Verkehrsplaner bisher nicht in der Lage, diese Dienste in ihren Modellen und Vorhersage- prozessen angemessen zu berücksichtigen. Um die Nutzung dieser Dienste besser zu verstehen, setzt die Studie einen Datenfusionsprozess ein, um tiefere Einblicke in die Charakteristika von Ride-Hailing-Fahrten und deren Nutzern zu gewinnen. Die vom Anbieter RideAustin öffentlich zur Verfügung gestellten Fahrdaten werden mit Volkszählungs- und Grundstücksdaten fusioniert, um Fahrtzwecke, Start- und Zielinformationen und demografi- sche Daten der Nutzenden abzuleiten. Die fusionierten Daten werden dann verwendet, um ein Modell der Häufig- keit von Ride-Hailing-Fahrten nach verschiedenen Zwecken zu schätzen. 76 743 0.11 Datenverarbeitung 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen A. Wilsdorf KI für Verkehrsbetriebe: Mit Datenanalysen besser fahren: wie Verkehrsbetriebe mit Hilfe von KI-gestützten Da- tenanalysen ihre Auslastung optimieren können Nahverkehr 39 (2021) Nr. 3, S. 50-53, 5 B Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Juni 2021 11
Für eine bedarfsgerechte Angebots- und Fahrzeugeinsatzplanung benötigen Verkehrsbetriebe verlässliche Infor- mationen zum Fahrgastaufkommen. Doch diese Daten manuell zu erfassen, ist sehr aufwendig und fehlerbehaf- tet. Es ist überdies kaum machbar, die aufgenommenen Werte nach mehreren Kriterien zu bewerten, mit weite- ren Informationen anzureichern und gar in die Zukunft zu extrapolieren. Eine Business-Analytics-Software hin- gegen ist in der Lage, beliebige Datenquellen abzurufen und in Echtzeit zu analysieren - wie sich am Beispiel der Leipziger Verkehrsbetriebe gut zeigen lässt. 76 744 0.11 Datenverarbeitung 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) W. Funk; A. Duckwitz; C. Schliebs; C. Hermanns Zielgruppengerechte Ansprache in der Verkehrssicherheitskommunikation über Influencer in den sozialen Me- dien Bremen: Fachverlag NW im Carl Schünemann Verlag, 2021, 169 S., zahlr. B, T, Q (Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Mensch und Sicherheit H. M 302). − ISBN 978-3-95606-541-5 Ziel der Forschung war es, Potenziale für eine nachhaltige und erfolgreiche Verkehrssicherheitskommunikation über Influencer in den sozialen Medien herauszuarbeiten, den aktuellen Forschungsstand darzustellen und Hand- lungsempfehlungen abzuleiten. Vor dem Hintergrund des veränderten Mediennutzungsverhaltens kann davon ausgegangen werden, dass die Verkehrssicherheitskommunikation heute und in Zukunft ihre unterschiedlichen Zielgruppen nicht mehr ausreichend über die klassischen Medienangebote erreichen kann. Der umfangreichen Social-Media-Nutzung in allen Altersgruppen und der wachsenden Popularität der digitalen Meinungsführer, die als "Influencer" über selbst produzierte Inhalte auf Social-Media-Plattformen Einfluss auf ihre Follower ausüben, wird ein großes Potenzial zugeschrieben, Rezipienten nicht nur zu informieren, sondern in ihren Einstellungen und Verhaltensweisen zu beeinflussen. Der erfolgreiche Einsatz von Meinungsführern im Marketing und in der Gesundheitskommunikation legt nahe, dass Influencer auch in der Verkehrssicherheitskommunikation einge- setzt werden können. Während es sich bei Social-Media-Influencern um ein relativ neues Phänomen handelt, werden Meinungsführer in der Medien- und Kommunikationswissenschaft bereits seit ihrer Entdeckung in den 1940er-Jahren umfassend erforscht. Die Erkenntnisse gilt es nun mit der Social-Media-Forschung zu verknüpfen und im Hinblick auf die digitalen Influencer zu überprüfen. Dargestellt werden die Hauptzielgruppen der Ver- kehrssicherheitsarbeit, bisherige Kommunikationsmaßnahmen und Erkenntnisse über deren Wirkungen. Straßenverwaltung 1 76 745 1.0 Allgemeines 5.10 Entwurf und Trassierung 5.21 Straßengüterverkehr I.B. Potts; D.J. Cook; D.W. Harwood; J.S. Gluck Entwurfs- und Erreichbarkeitsmanagement-Richtlinien für Lkw-Routen (Orig. engl.: Design and access management guidelines for truck routes: Planning and design guide) Washington, D.C.: Transportation Research Board (TRB), 2020, 91 S., 52 B, 9 T, zahlr. Q, Anhang (NCHRP Research Report H. 943). − ISBN 978-0-309-48179-3 Planungs- und Entwurfsrichtlinien (im Folgenden als Richtlinien bezeichnet) bieten Ansätze für das Erreichbar- keitsmanagement (Access Management) und die geometrische Gestaltung von Lkw-Routen, unabhängig davon, ob diese von einer Verkehrsbehörde offiziell für Lkw ausgewiesen sind oder für andere Routen, die ein erhebliches Lkw-Aufkommen aufweisen, und verbessern gleichzeitig den Verkehrsablauf und die Sicherheit für alle Verkehrs- teilnehmer. Lkw brauchen länger, um zu beschleunigen, biegen an Kreuzungen viel weiter ab und benötigen oft Genehmigungen für Übergröße und Übergewicht ("oversize/overweight permits", OSOW). Die meisten Straßen und Knotenpunkte, außer in Industrie- und Hafengebieten, sind nicht für Lkw ausgelegt, sondern dienen der 12 Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Juni 2021
Aufnahme von Lkw, während sie gleichzeitig anderen Verkehrsträgern dienen. Im Rahmen des US-amerikani- schen NCHRP-Projekts 15-62 aus dem "National Cooperative Highway Research Program" wurde die For- schungseinrichtung MRIGlobal gebeten, Richtlinien für Verkehrspraktiker zur Erleichterung des Lkw-Verkehrs zu entwickeln, um diese direkt in Planungsprozesse einfließen zu lassen, und Spezifikationen für Kommunen und staatliche Verkehrsbehörden zur Verbesserung der Sicherheit und des Betriebs von Lkw zu entwerfen. Die Richt- linien befassen sich mit einem breiten Spektrum von Themen im Zusammenhang mit dem Zufahrtsmanagement und der Gestaltung von Lkw-Routen und dem Standortlayout, wie zum Beispiel Auswirkungen von Flächennut- zung und Bebauung auf den Lkw-Verkehr, Strategien für eine effiziente Beförderung und Anlieferung von Gütern, Strategien für die Bewertung von Nutzen-Kosten-Unterschieden bei der Bereitstellung von Lkw-Abstelleinrich- tungen, Muster-Erreichbarkeitsmanagement-Richtlinien, Richtlinien und Strategien für die Ausweisung und Ent- wicklung von Lkw-Routen und -netzen, Entwurfs- und Betriebsrichtlinien und -praktiken für das Abstellen von Lkw an Zugangspunkten und entlang von Korridoren, einschließlich innovativer Knotenpunkte und Anschlussstel- len, Abwägung der Lkw-Bedürfnisse mit anderen Verkehrsträgern, Empfehlungen für Überarbeitungen oder Er- gänzungen des TRB-Erreichbarkeitsmanagement-Handbuchs und schließlich Mustersprachen für die Einbezie- hung der Ergebnisse in lokale Entscheidungsprozesse zur Flächennutzung. 76 746 1.4 Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle) 2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren 5.1 Autobahnen Der EU-Recovery Plan: Europa hört auf die Initiativen der Autobahnkonzessionäre (Orig. ital.: Recovery Plan: L'Europa ascolta le iniziative delle concessionarie autostradali) Aiscat informazioni (2020) Nr. 3-4, 48 S., B, zahlr. T Der Verband der italienischen Autobahn- und Tunnelbetreiber (AISCAT) mit seinen 142 Mitgliedsorganisationen aus 21 Ländern weist in seinen halbjährlichen Informationen mit regelmäßiger Wiederkehr statistische Angaben aus und mit den Informationi 3-4/2020 liegen Daten für das zweite Halbjahr des Jahres 2020 (unterteilt in die beiden Quartale, Stand 31. Dezember 2020) zum Autobahnnetz in Italien (bestehende Länge, Erweiterungen, Ent- wicklung des Netzes, DTV, Fahrzeugklassen, Unfälle, Einsätze des Servicedienstes, Parkplätze und Nebenanla- gen) vor. Ende 2020 waren 6 977 km Autobahnen in Betrieb (in Deutschland gut 13 000), davon gehören 939,3 km zur A.N.A.S (der "Nationalen autonomen Straßenbetriebsgesellschaft"). Im Bau befinden sich 126,2 und in Pla- nung 462,5 km. Das längste noch fehlende Teilstück befindet sich auf der A 12 zwischen Livorno und Civitavecchia (187 km). Aufgrund der Veränderungen durch das Corona-Virus, vor allem in Italien, lohnt sich ein Blick auf Ver- änderungen der Verkehrsbelastungen auf den Autobahnen. Da genaue Daten über die Anzahl der Fahrzeuge auf den benutzten Teilstrecken vorliegen, sind diese Zahlen besonders aussagekräftig. Bis zum dritten Quartal sind die Fahrzeugkilometer (alle Fahrzeuge) von 64,9 auf 47,4 Mrd. gesunken (- 27 %), dabei waren es im Schwerver- kehr - 15,2 %. Im gesamten Jahr 2020 ist die Verkehrsleistung relativ gesehen identisch zurückgegangen, und zwar von 84, 7 auf 61,4 Mrd. Fahrzeugkilometer [Rückgang im Schwerverkehr: - 12,4 %). Auf den italienischen Autobahnen der AISCAT wurden 2019 232, im Jahr 2020 145 Personen getötet. Der höchste Wert lag 1990 bei 688. Am Ende gibt es in der Information 3-4/2020 einen Artikel zu einem Webinar der ASECAP (European Association of Operators of Toll Road Infrastructures) am 22. März 2021 (unter Mitwirkung der EU) zur Zustimmung des Ver- bands ASECAP zum EU-Recovery Plan [Aufbauprogramm nach den Auswirkungen der Corona-Pandemie). 76 747 1.5 Straßendatenbank 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz C. Schneider; S. Turhan; M. Pelzer Aktualisierung der Datenbank MARLIS Bremen: Fachverlag NW im Carl Schünemann Verlag, 2021, 34 S., 13 B, 2 T, 2 Q (Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Verkehrstechnik H. V 339). − ISBN 978-3-95606-568-2. − Online-Ressource: verfügbar un- ter: https://bast.opus.hbz.de In der Vergangenheit gab es eine Vielzahl von Aktivitäten (vor allem im Zusammenhang mit der Erstellung und Umsetzung von Luftreinhalteplänen (LRPs)) zur Formulierung, Bewertung und Umsetzung von Maßnahmen zur Luftreinhaltung an Verkehrswegen. Um die Möglichkeit zu schaffen, eine Übersicht über diese vielfältigen Aktivi- täten zu erhalten, ist die anwenderfreundliche Datenbank MARLIS (Maßnahmen zur Reinhaltung der Luft in Bezug auf Immissionen an Straßen) entstanden, die seit dem Jahr 2006 kontinuierlich fortgeschrieben wird. Die Daten- bank enthält in detaillierter Form Informationen und Daten zu einer Vielzahl von Maßnahmen, deren Anwendbar- keit und − soweit Ergebnisse dazu vorliegen − auch zur Überprüfung der Maßnahmenwirksamkeit nach deren Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Juni 2021 13
Realisierung. Da für einen großen Teil der Maßnahmen aus den Literaturquellen (zum Beispiel LRPs) keine quan- titativen Angaben zur Maßnahmenwirkung vorliegen, wurden zusätzlich alle Maßnahmen im Hinblick auf ver- schiedene Kriterien, wie zum Beispiel ihre Effizienz, bewertet. Dies erfolgte nach einem Bewertungsschema, das aufgrund der Daten von Maßnahmen mit quantitativen Angaben zur Wirkung abgeleitet wurde. Die Datenbank MARLIS dient zum Beispiel den zuständigen Behörden als Informationsquelle möglicher Maßnahmen zur Einhal- tung von Grenzwerten bei der Planung von Straßen, stellt aber auch eine gute Informationsquelle dar, um geeig- nete Maßnahmen auf dem Gebiet der Luftreinhaltung für schon vorhandene Verkehrswege auszuwählen. Die Da- tenbank bietet zum einen die Möglichkeit, einen Überblick über die Vielzahl der möglichen Maßnahmen zur Luft- reinhaltung an Verkehrswegen zu erhalten und kann zum anderen auch dazu dienen, für Einzelmaßnahmen De- tailinformationen und weiterführende Links zu recherchieren. Ziel dieses Forschungsvorhabens ist die weitere Entwicklung der Datenbank MARLIS. Straßenfinanzierung 76 748 2 2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle K.M. Gurumurthy; K.M. Kockelman; M.D. Simoni Nutzen und Kosten des Ride-Sharings in gemeinsam genutzten automatisierten Fahrzeugen in Austin, Texas: Möglichkeiten für eine Maut (Orig. engl.: Benefits and costs of ride-sharing in shared automated vehicles across Austin, Texas: Opportunities for congestion pricing) Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2673, H. 6, 2019, S. 548-556, 5 B, 2 T, 32 Q. − Online-Ressource: Verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr Eine Revolution des selbstfahrenden, vollautomatisierten oder "autonomen" Fahrzeugs (AV) steht unmittelbar bevor, so die Autoren, und dieses hat das Potenzial, Fahrerkosten und -fehler zu eliminieren und gleichzeitig eine Ära der geteilten Mobilität einzuläuten. Dynamische Mitfahrgelegenheiten (Dynamic Ride Sharing, DRS), die sich auf das Teilen von Fahrten mit Fremden auf der Strecke beziehen, sind auf dem Vormarsch, wobei führende Verkehrsnetzwerkunternehmen (Mobilitätsagenturen) solche Dienste anbieten. In der Arbeit wurde ein agenten- basiertes Simulationswerkzeug namens MATSim verwendet, um das Fahrverhalten in Austin, Texas, in Anwesen- heit von persönlichen AVs und gemeinsam genutzten AVs (SAVs) zu simulieren, wobei DRS und eine fortschrittli- che Straßenmautpolitik zum Einsatz kommen. Die Auswirkungen von Flottengröße, Preisgestaltung und Fahr- preisniveau wurden eingehend analysiert, um einen Einblick zu geben, wie SAVs am besten in einer Stadt oder Region eingeführt werden können. Die Ergebnisse zeigen, dass die Kosteneffizienz der Fahrten mit Fremden die Unannehmlichkeiten und Probleme mit der Privatsphäre bei moderaten bis niedrigen Fahrpreisen überwiegt, wobei hohe Fahrpreise nachteiliger sind als im Basisfall. Eine mäßig große Flotte in Austin, Texas (ein SAV für je 25 Personen) bedient fast 30 % aller Fahrten, die während des Tages gemacht werden. Die durchschnittliche Fahrzeugauslastung dieser Flotte lag bei etwa 1,48 Personen (nach Einbeziehung der 12,7 % der gefahrenen SAV- Fahrzeugkilometer (vehicle-miles traveled, VMT) leer/ohne Passagiere), mit einem Anstieg des VMT um 4,5 %. Dieselbe Flotte schneidet besser ab, wenn die Straßenbenutzungsgebühren in den Spitzenzeiten (4 Stunden pro Tag) durchgesetzt werden, wodurch die VMT um 2 % sinken, die SAV-Nachfrage steigt und damit auch die Ein- nahmen des Flottenmanagers. Agenturen der SAVs sind in der Lage, selbst nach Zahlung von Mautgebühren etwa 100 $ pro SAV und Tag zu verdienen, allerdings nur bei niedrigen Tarifen. 14 Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Juni 2021
76 749 2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle J. Lee; K.M. Kockelman Entwicklung einer verkehrsbasierten Maut und deren Anwendung auf automatisierte Fahrzeuge (Orig. engl.: Development of traffic-based congestion pricing and its application to automated vehicles) Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2673, H. 6, 2019, S. 536-547, 3 B, 4 T, 27 Q. − Online-Ressource: Verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr Verbesserte Verkehrsmanagementtechniken werden benötigt, um Staus auf Straßennetzen zu reduzieren, insbe- sondere, da das "Fahren" durch selbstfahrende Fahrzeuge einfacher wird. In der Arbeit wurde ein reaktives Con- gestion Pricing (Staumaut) mit variierenden Mautsätzen auf Basis der aktuellen Stausituation eingesetzt und au- tomatisierte Fahrzeuge werden der konventionellen Verkehrsmischung hinzugefügt, um die sich dann entwi- ckelnden Fahrtbedingungen zu bewerten. Wie erwartet, nutzen Fahrer mit höheren Werten für die Fahrtzeit (value of travel time, VOTT) eher die mautpflichtige Route als die Fahrer mit niedrigeren VOTT, und die Geschwindigkei- ten auf der mautpflichtigen Route stiegen (circa 4 %), während die Geschwindigkeiten auf nicht-mautpflichtigen Straßenabschnitten sanken (circa 15 %). Dank der Sortierung der Reisenden überstieg der Nettonutzen in allen Szenarien $ 600 pro Stunde, wobei ein sehr kleines (Spielzeug-)Netzwerk verwendet wurde. Die Mauteinnahmen können gleichmäßig auf die Reisenden verteilt (was zu einem kreditbasiertem Congestion Pricing führt) oder in die Verbesserung von Engpässen und alternativen Verkehrsmitteln investiert werden. Steigende Anteile von au- tomatisierten Fahrzeugen (von 0 % auf 50 % und 100 %) verbesserten ebenfalls die Ergebnisse. Rechtswesen 3 76 750 3.4 Bau- und Planungsrecht, Planfeststellung Heinemann, P. Funktionslosigkeit des Berliner Baunutzungsplans − Gesamtbetrachtung Neue Zeitschrift für Verwaltungsrecht 39 (2020) Nr. 22, S. 1694-1696 Bei der Frage, ob der Baunutzungsplan bezüglich der Festsetzung zum Nutzungsmaß der GFZ funktionslos ge- worden ist, ist nicht lediglich auf den Baublock abzustellen, zu dem das Baugrundstück gehört (Aufgabe der früheren Rechtsprechung des OVG Berlin). Geboten ist vielmehr eine baustufenorientierte Betrachtung. Innerhalb der Baustufenfestsetzung ist mit Blick auf § 7 Nr. 13-15 BO 58 grundsätzlich das jeweilige Baugebiet zu betrach- ten, in dem das Baugrundstück liegt, gegebenenfalls unter Beachtung von behördlichen Zuständigkeiten. Bei der Frage nach der Funktionslosigkeit eines Bebauungsplans ist eine Gesamtbetrachtung erforderlich. Diese kann nicht (allein) quantitativ erfolgen, sondern beinhaltet eine Wertung der Umstände des Einzelfalls. Sie baut aber auf einer quantitativen Betrachtung der Entwicklung auf. Allein durch Zeitablauf wird eine Festsetzung nicht funk- tionslos. Bei einem planwidrigen Altbestand und bei Fortführung der dem neuen Plan widersprechenden Bebau- ung kann aber unter Umständen schneller ein Zustand eintreten, bei dem mit einer Realisierung des Plans nicht mehr gerechnet werden kann, wobei "schneller" nicht den zeitlichen Aspekt betrifft, sondern unter Umständen ein "Weniger" an baulicher Entwicklung zur Annahme der Funktionslosigkeit einer Festsetzung führen kann. Eine Rückkehr zur Maßfestsetzung wird durch Festlegung eines Erhaltungsgebiets erschwert, wenn hierdurch der planwidrige, weder marode noch aufgegebene Altbestand erhalten bleibt. Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Juni 2021 15
76 751 3.4 Bau- und Planungsrecht, Planfeststellung 3.10 Umwelt-/Naturschutzrecht 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr N. Diederichs; M. Stolzenburg Berücksichtigung der baubedingten Umweltauswirkungen im umweltfachlichen Variantenvergleich - Beispiel: Raumordnungsverfahren zum Bahnprojekt Ausbau-/Neubaustrecke Hanau − Würzburg/Fulda UVP-report 35 (2021) Nr. 1, S. 34-40, 2 B, 4 T, zahlr. Q Der Bau eines Großvorhabens erstreckt sich regelmäßig über mehrere Jahre und bringt erhebliche Umweltaus- wirkungen mit sich. In der "Raumverträglichkeitsuntersuchung mit integrierter Umweltverträglichkeitsuntersu- chung" IRVU/UVUI zum Schienenprojekt "Ausbaustrecke/Neubaustrecke Hanau – Würzburg/ Fulda" werden die baubedingten Umweltauswirkungen nach einem in der Praxis innovativen, teils GIS-basierten Ansatz berücksich- tigt, der im Beitrag vorgestellt wird. Berücksichtigt werden zum einen Auswirkungen, die aus der bauzeitlichen und dauerhaften Flächeninanspruchnahme resultieren. Zudem werden die Umweltauswirkungen betrachtet, die sich aus dem Abtransport des Massenüberschusses ergeben. Hierbei liegt die Annahme zugrunde, dass der ge- samte Massenüberschuss aus dem Suchraum abzutransportieren ist. Die Massen sind daher an einen Ort der Ablagerung zu transportieren, der zum Zeitpunkt der Erstellung der RVU/UVU noch nicht bestimmt werden kann. Die Auswirkungen, die aus der Flächeninanspruchnahme resultieren, konnten näherungsweise über die Größe und Lage von Bauflächen beziehungsweise über pauschale Richtwerte für den Flächenbedarf der Ablagerung ermittelt werden. Die Auswirkungen des Abtransports des Massenüberschusses wurden hingegen durch meh- rere Parameter bestimmt, die in einem GIS-basieren Ansatz zusammengeführt wurden. Hieraus wurde ein Kenn- wert abgeleitet, aus dem sich die Auswirkungen des Transports näherungsweise ermitteln lassen. 76 752 3.9 Straßenverkehrsrecht 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) Y. Achermann Stürmer Infrastrukturmaßnahmen Via sicura − werden sie adäquat umgesetzt? Straße und Verkehr 107 (2021) Nr. 4, S. 19-25, 2 B, 8 Q Die Infrastrukturmaßnahmen, die seit Juli 2013 in Artikel 6a des Straßenverkehrsgesetzes [SVG] der Schweiz verankert sind, gehören zu den wichtigsten Maßnahmen des Programms Via sicura. Im Rahmen einer formativen Evaluation hat die BFU (Beratungsstelle für Unfallverhütung), überprüft, ob die in Artikel 6a SVG beschriebenen Maßnahmen adäquat umgesetzt werden oder ob Nachbesserungsbedarf besteht. Die Umsetzung des entspre- chenden Artikels ist auf gutem Weg. Die Verkehrssicherheit genießt bei Planung, Bau, Unterhalt und Betrieb der Straßeninfrastruktur meist einen hohen Stellenwert. Verbesserungspotenzial wurde jedoch identifiziert. Im Jahr 2012 verabschiedete das Parlament das Maßnahmenpaket Via sicura, das die Sicherheit im Straßenverkehr er- höhen soll. Fast 90 % der Maßnahmen traten zwischen Januar 2013 und Januar 2016 in Kraft, darunter die Fest- legung von Vorgaben für eine sicherere Straßeninfrastruktur. Der Wortlaut des entsprechenden, neu geschaffe- nen Artikels 6a SVG ist unter anderem: Bund, Kantone und Gemeinden tragen bei Planung, Bau, Unterhalt und Betrieb der Straßeninfrastruktur den Anliegen der Verkehrssicherheit angemessen Rechnung. 76 753 3.9 Straßenverkehrsrecht 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) C. Evers; L. Straßgütl Re-Evaluation des Alkoholverbots für Fahranfängerinnen und Fahranfänger Bremen: Fachverlag NW im Carl Schünemann Verlag, 2020, 55 S., 7 B, 34 T, zahlr. Q (Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Mensch und Sicherheit H. M 305). − ISBN 978-3-95606-547-7 Die Wirksamkeit des Alkoholverbots für Fahranfängerinnen und Fahranfänger, das seit dem 01. August 2007 gilt, wurde kurz nach dessen Einführung erstmals evaluiert. Dabei konnte ein deutlicher Rückgang alkoholbedingter Unfälle und alkoholbedingter Verkehrsverstöße sowie eine hohe Akzeptanz der Maßnahme nachgewiesen wer- den. In der nun vorliegenden Re-Evaluation wurden die längerfristigen Wirkungen dieser Regelung untersucht. Dahinter steht die Frage, ob das Alkoholverbot neben der direkten Wirkung, das Fahren unter Alkoholeinfluss bei Fahranfängerinnen und Fahranfängern zu verhindern beziehungsweise zu verringern, auch eine sozialisierende 16 Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Juni 2021
Wirkung dahingehend ausübt, dass Personen, die es von Beginn ihrer Karriere als Autofahrende gewohnt sind, Trinken und Fahren zu trennen, diese Verhaltensweise auch in ihrer weiteren Fahrkarriere beibehalten, auch wenn sie nicht mehr unter das Gesetz fallen. Die Analyse des Unfallgeschehens zeigt, dass die (ehemaligen) Fahranfängerinnen und Fahranfänger der ersten Kohorte, die unter das Alkoholverbot fiel, auch langfristig sel- tener alkoholisiert an Straßenverkehrsunfällen beteiligt sind als Vergleichsgruppen. Somit ging das Alkoholun- fallgeschehen in dieser Kohorte nicht nur für die Zeit zurück, in der das Alkoholverbot für sie galt. Auch nach Ende der Probezeit beziehungsweise nach Erreichen des 21. Lebensjahres entwickelten sie sich bezüglich ihres Alkoholunfallgeschehens besser als die Vergleichsgruppen. Zudem ist der Alkoholisierten-Anteil bei den Fahr- anfängerinnen und Fahranfängern in den letzten elf Jahren seit Einführung des Gesetzes signifikant stärker zu- rückgegangen als bei den Fahrerfahrenen. Dieses Ergebnis wurde durch die Analyse der alkoholbedingten Ver- kehrsverstöße bestätigt. Die Zahl alkoholbedingter Delikte reduzierte sich auch langfristig deutlich stärker in der Gruppe der jungen Fahranfängerinnen und Fahranfänger im Vergleich zu der Gruppe der Älteren und Fahrerfah- renen. Insgesamt belegen die Ergebnisse der vorliegenden Re-Evaluation eine überdauernde Wirksamkeit des Alkoholverbots für Fahranfänger und Fahranfängerinnen. Die positive Entwicklung des alkohol-bedingten Unfall- geschehens und der alkoholbedingten Verkehrsverstöße sowie die weitere Zunahme der Akzeptanz liefern einen deutlichen Beleg dafür, dass das Alkoholverbot für Fahranfänger und Fahranfängerinnen auch in der langfristigen Betrachtung einen positiven Beitrag zur Verkehrssicherheit leistet. 76 754 3.10 Umwelt-/Naturschutzrecht C. Binder; G. Krüger; M. Rudner Das Schutzgut "Fläche" in der Umweltverträglichkeitsprüfung: eine neue Methode in Fachgutachten zu Straßen- bauvorhaben UVP-report 35 (2021) Nr. 1, S. 26-33, 1 B, 4 T, zahlr. Q Mit der Novellierung des UVPG wurde 2017 "Fläche" in den Katalog der Schutzgüter aufgenommen. Im Artikel wird ein neuer Ansatz vorgestellt, das Schutzgut Fläche mit eigenen Indikatoren zu bewerten und dabei klar vom Schutzgut Boden zu differenzieren. Exemplarisch wird die Bewertungsmethode am Beispiel des Projekts "Orts- umfahrung Neuburg mit 2. Donaubrücke" der Stadt Neuburg an der Donau durchgeführt, um ihre Praxistauglich- keit zu testen. Um eine Überschneidung der zu bewertenden Indikatoren für die Schutzgüter Boden und Fläche zu vermeiden, wird der Aspekt der Bodenversiegelung vollständig dem Schutzgut Boden zugewiesen. Für das Schutzgut Fläche werden sechs Indikatoren definiert, nämlich Nutzungsänderungen, Neuinanspruchnahme, Dauerhaftigkeit, Nutzungsbeschränkte Nebenflächen, Entlastungswirkung und Flächenbedarf. Für jeden der ge- nannten Indikatoren wurde eine Einstufung entwickelt. Als Ergebnis der Anwendung des Indikatorensystems wer- den sowohl die Einstufungen als auch die gewählten Indikatoren als geeignet und praxistauglich für die Umwelt- verträglichkeitsprüfung erachtet. 76 755 3.10 Umwelt-/Naturschutzrecht 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz A.M. Kümpel Das Instrument des Luftreinhalteplans und drohende Dieselfahrverbote in Kommunen Immissionsschutz 26 (2021) Nr. 2, S. 72-76, 102 Q Die Reinhaltung der Luft als die zentrale Lebensgrundlage des Menschen sowie der Flora und Fauna stellt ein essenzielles Ziel dar. Diese Handlungsmaxime ist in Zeiten steigender Luftverschmutzung, insbesondere in stark bevölkerten Metropolregionen, aktueller denn je. Luftreinhaltende sowie luftqualitätsverbessernde Maßnahmen können innerhalb eines Luftreinhalteplans zusammengefasst werden. Die Aufstellung eines solchen ist im Falle der Überschreitung bestimmter Schadstoff-Grenzwerte der Luftzusammensetzung gar verpflichtender Natur. Das Luftreinhalteplanungsinstrumentarium ist zusammenfassend als immissionsschutz- sowie luftqualitäts- rechtliches Rüstzeug zu qualifizieren, welches darüber hinaus auch kommunal-verwaltungspolitisch zentrali- sierte Informationsquelle geeignet erscheint. Rechtlich betrachtet existieren jedoch einige Fragestellungen im Hinblick der Ausgestaltung und Auswirkungen der Luftreinhalteplanung. Diesen Fragestellungen wird in der Aus- arbeitung bezüglich der Zentralnorm des § 47 BImSchG unter theoretischen sowie praktischen Gesichtspunkten lösungsorientiert begegnet. Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Juni 2021 17
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