Dokumentation Straße Kurzauszüge aus dem Schrifttum über das Straßenwesen - Ausgabe Juni 2021 - FGSV

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Dokumentation Straße Kurzauszüge aus dem Schrifttum über das Straßenwesen - Ausgabe Juni 2021 - FGSV
FORSCHUNGSGESELLSCHAFT FÜR STRASSEN- UND VERKEHRSWESEN

     Dokumentation Straße

     Kurzauszüge
     aus dem Schrifttum
     über das Straßenwesen
     Ausgabe Juni 2021
Dokumentation Straße

Herausgeber
      Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e. V. (FGSV)
      An Lyskirchen 14, 50676 Köln, Postfach 10 13 42, 50453 Köln
      Telefon: (0221) 9 35 83-0, Telefax: (0221) 9 35 83-73
      E-Mail: info@fgsv.de, Internet: www.fgsv.de

Schriftleitung
      Dr.-Ing. Michael Rohleder

Zur Einführung
      DOKUMENTATION STRASSE dient zur laufenden Information über Aufsätze in Fachzeitschriften
      und Schriftenreihen, über Forschungsberichte und Monografien. Erfasst wird die neu erschienene
      Literatur des In- und Auslands. Die zurzeit rund 180 ausgewerteten Zeitschriften und Schriften-
      reihen sind in einer separaten Übersichtsliste zusammengestellt, die auf den Internetseiten der
      FGSV und des FGSV Verlages als PDF-Dokument zur Verfügung steht.
      Die Auszüge werden von sachkundigen Mitarbeitern angefertigt. Möglicherweise vertretene An-
      sichten sind die der Bearbeiter, nicht die des Herausgebers. Jeder Auszug enthält alle wichtigen
      bibliografischen Angaben wie Verfasser, Titel, Zeitschriften- bzw. Reihentitel oder ggf. Heraus-
      geber, Verlag sowie Erscheinungsdaten.
      DOKUMENTATION STRASSE ist in 18 Hauptabschnitte mit insgesamt 170 Sachgruppen geglie-
      dert. Jede Ausgabe enthält ein Autorenregister.
      Die in der Dokumentation Straße nachgewiesenen Veröffentlichungen sind nahezu vollständig
      im Bestand der FGSV-Bibliothek vorhanden. Forschungsberichte, Monografien und Schriftenrei-
      hen können Interessenten leihweise zur Verfügung gestellt werden. Veröffentlichungen, die von
      der FGSV herausgegeben worden sind, müssen käuflich beim FGSV Verlag erworben werden,
      sofern es sich um jeweils gültige Regelwerke, Wissensdokumente, Tagungsbände o. Ä. handelt.
      Rückfragen oder Bestellungen richten Sie an die Bibliothek der FGSV:
      Tel.: (0221) 9 35 83-18 / 9 35 83-26.

Zugangsbedingungen
      Der Gesamtbestand der Datenbank DOKUMENTATION STRASSE ist seit Januar 2020 für alle
      fachlich Interessierten kostenlos ohne Registrierung online unter www.fgsv-datenbanken.de
      möglich.
      Die monatlichen Ausgaben werden weiterhin in digitaler Form als ePapers (PDF) veröffentlicht.
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                                                                                                   Titel

Quelle
                                                                                       Originaltitel (bei fremdsprachiger Literatur)

    Kurzfassung (Abstract)
Ständige Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter
 Dr.-Ing. Stefan Alber                       Dr.-Ing. Sonja Machledt-Michael
 Dipl.-Ing. Thomas Altmann                   Dipl.-Ing. Tanja Marks
 Univ.-Prof. Dr.-Ing. Stefan Bald            Dr.-Ing. Marion Mayer-Kreitz
 Dipl.-Phys. Dr.-Ing. Wolfram Bartolomaeus   Dr. rer. nat. Hans-Hubert Meseberg
 Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hartmut J. Beckedahl   Dr.-Ing. Konrad Mollenhauer
 Univ.-Prof. Dr.-Ing. Udo Becker             Dr.-Ing. Sven-Martin Nielsen
 Dipl.-Ing. Wilfried Binnewies               Dr.-Ing. Christian Priemer
 Dipl.-Ing. Anita Blasl                      M. Sc. Robin Przondziono
 Dipl.-Ing. Jürgen Blosfeld                  Dipl.-Ing. Ralf Rabe
 Akad. Dir. Dr.-Ing. Stefan Böhm             Dr.-Ing. Ingo Reinhardt
 Dr.-Ing. Sabine Boetcher                    Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Renken
 Martina Bollin, M.Sc.                       Dr.-Ing. Jochen Richard
 Univ.-Prof. Dr.-Ing. Werner Brilon          Dr.-Ing. Guido Rindsfüser
 Dr.-Ing. Dipl.-Inf. Stephan Büchler         Dipl.-Ing. Thomas Röhr
 M. Sc. Johannes Büchner                     Dr.-Ing. Michael Rohleder
 Dipl.-Ing. Michael Bürger                   Dr.-Ing. Verena Rosauer
 M. Sc. Gustavo Canon Falla                  Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Roßbach
 Dr.-Ing. Ines Dragon                        Prof. Dr.-Ing. Florian Schäfer
 Dipl.-Ing. Lothar Drüschner                 Dipl.-Ing. Karin Scharnigg
 Dipl.-Ing. Manfred Eilers                   Prof. Dr.-Ing. Karlheinz Schweig
 Univ.-Prof. Dr.-Ing. Stephan Freudenstein   Dr.-Ing. Anja Sörensen
 Dipl.-Ing. Wolf-Dieter Friebel              Dr.-Ing. Olivia Spiker
 Dipl.-Ing. Heinz Friedrich                  RDir. Ulrich Stahlhut
 Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Jens Grönniger    Prof. Dr.-Ing. Markus Stöckner
 Dipl.-Ing. Andreas Hafner                   Dr.-Ing. Georg Suß
 Dipl.-Ing. Gerolf Heberling                 OAR Dipl.-Ing. Udo Tepel
 Dr.-Ing. Hans-Martin Heck                   Dipl.-Ing. Alexander Thewalt
 Dr.-Ing. Martin Helfer                      Dipl.-Volksw. Klaus Thielen
 Dipl.-Ing. Stefan Höller                    Dipl.-Ing. Georg Tophinke
 Dr.-Ing. Stephan Hoffmann                   Dr.-Ing. Siegfried Ullrich
 Dipl.-Ing. Hans Walter Horz                 Dr.-Ing. Alf Vollpracht
 Dr.-Ing. Susanne Indra                      Dr.-Ing. Bastian Wacker
 Dr.-Ing. Dirk Jansen                        Akad. OR Dipl.-Ing. Manfred Wacker
 Dr.-Ing. Solveigh Janssen                   Dipl.-Geogr. Tanja Wacker
 Prof.-Dr.-Ing. Klaus Jordan                 Prof. Dr.-Ing. Axel Walther
 Dr.-Ing. Thorsten Kathmann                  Dr.-Ing. Christiane Weise
 Prof. Dr.-Ing. Stephan Keuchel              Prof. Dr.-Ing. Frohmut Wellner
 Dr.-Ing. Jürgen Klöckner                    Prof. Dr.-Ing. Hans-Hermann Weßelborg
 Prof. Dr.-Ing. Jeanette Klemmer             Dr. rer. nat. Dipl.-Geol. Wilhelm Wilmers
 Dr.-Ing. Marcel Knauff                      Prof. Dr.-Ing. Michael P. Wistuba
 Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Köhler          Prof. Dr.-Ing. Josef Karl Witt
 Dipl.-Ing. Georg-Friedrich Koppen           Dipl.-Ing. Claudia Witte
 Dipl.-Ing. Kirsten Kunz                     Dr.-Ing. Thomas Wörner
 Dr.-Ing. Sebastian Kunz                     Dr.-Ing. Ralf Zöllner
 Dr.-Ing. Lutz Langhammer
 Dr.-Ing. habil. Sabine Leischner
 Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Lippold
 Dipl.-Ing. Sven Lißner
 Prof. Dr. Wilfried Löther
 Prof. Dr.-Ing. Holger Lorenzl
Dokumentation Straße
Kurzauszüge aus dem Schrifttum über das Straßenwesen

                           Herausgeber:
     Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e. V.

                         Ausgabe 6/2021

                     Dokumenten-Nummern

                         76 732 – 76 840
Inhaltsverzeichnis

  0 Allgemeines                           S. 7-12

  1 Straßenverwaltung                     S. 12-14

  2 Straßenfinanzierung                   S. 14-15

  3 Rechtswesen                           S. 15-18

  4 Bauwesen                              S. 19

  5 Straßenplanung                        S. 19-34

  6 Straßenverkehrstechnik                S. 35-39

  7 Erd- und Grundbau                     S. 40

  9 Straßenbaustoffe, Prüfverfahren       S. 41-47

 11 Straßen- und Flugplatzbefestigungen   S. 47-50

 12 Erhaltung von Straßen                 S. 50-52

 14 Fahrzeug und Fahrbahn                 S. 52-53

 15 Straßenbrücken, Straßentunnel         S. 54

 16 Unterhaltungs- und Betriebsdienst     S. 55

    Autorenregister                       S. 56-58

    Sachgliederung                        S. 59-60
Allgemeines
                                                                                                    0
76 732
0.0      Begriffsbestimmungen, Wörterbücher
0.11     Datenverarbeitung
5.8      Vermessung, Photogrammetrie
U. Hüttnera; T. Peter; A. Pucher; R. Raacke; A. Rieß; D. Röder
BIM-Klassen der Verkehrswege: Vorstandardisierungsarbeit der buildingSMART-Fachgruppe BIM-Verkehrs-
wege
Berlin: bsD Verlag, 2020, 27 S. (bSD-Schriftenreihe H. 1.01). − ISBN 978-3-948742-04-1
Die Arbeit der Fachgruppe des BuildingSMART orientiert sich an den Grundsätzen der internationalen und natio-
nalen Standardisierung im Bereich Building Information Modeling (BIM). Experten und Vertreter von Normungs-
gremien wurden als Berater bei der Bearbeitung des Katalogs "BIM-Klassen der Verkehrswege" hinzugezogen.
Neben einem regelmäßigen Abgleich mit den Entwicklungen im Bereich der internationalen IFC-Standardisie-
rung sind Grundsätze relevanter Normen und Vorschriften berücksichtigt (zum Beispiel DIN ISO 23386, VDI 2552,
ASB etc.). Die Fachgruppe verfolgt mit dem Katalog das Ziel, eine Auflistung der für die BIM-Modellierung im
Bereich Verkehrswege fachspezifisch erforderlichen Klassen und Gruppen zu erstellen. Der Katalog "BIM-Klas-
sen der Verkehrswege" legt besonderen Wert auf die Eindeutigkeit der Klassen. Doppelungen werden im Sinne
einer widerspruchsfreien BIM-Methodik ausgeschlossen, einheitliche Begriffe definiert und fachlich identische
Klassen gleicher Merkmale, die sich nur in ihrer Geometrie unterscheiden, zusammengefasst. Hierdurch kann
die Anzahl der Klassen reduziert und eine bessere Übersicht erreicht werden. Der Katalog "BIM-Klassen der
Verkehrswege" orientiert sich eng an der Strukturierung der DIN ISO 23386. Nach DIN ISO 23386 können Merk-
male zu Merkmalssätzen, Merkmalssätze zu Klassen und Klassen zu Gruppen zusammengefasst werden. Dieser
Systematik folgend, jedoch in umgekehrter Richtung, hat sich die Fachgruppe, vom Fachmodell und einer bei der
Projektbearbeitung zunehmenden Detaillierung ausgehend, mit dem in jedem Fachbereich erforderlichen Um-
fang an Gruppen und Klassen befasst. Derzeit gibt es die Fachmodule Bestand_Vermessung, Baugrunderkun-
dung, Baugrundmodell, Straße, Ingenieurbauwerk und Landschaft_Freianlage.

76 733
0.1      Straßengeschichte
5.3.4    Öffentlicher Personennahverkehr
M. Steller
"Einsteigen, bitte?": die Entwicklung der Fahrgastinformation im ÖPNV am Beispiel Berlins
Berlin: Universitätsverlag der TU Berlin, 2020, 139 S., 40 B, 19 T, zahlr. Q (ISR Impulse Online Bd. 67). − ISBN 978-
3-7983-3117-4. − Online-Ressource: Zugriff über: http://dx.doi.org/10.14279/depositance-9091
Die Publikation beschäftigt sich mit der Geschichte und Entwicklung der Fahrgastinformation des öffentlichen
Personennahverkehrs in Berlin von etwa 1800 bis in die Gegenwart, Bezug nehmend auf die Position des Fahr-
gastes und den Einfluss von Politik und Wirtschaft auf die Informationen. Sie betritt damit Neuland. Neben einer
umfassenden Beschreibung der geschäftlichen Zusammenhänge, in denen die Position des Fahrgastes − wo im-
mer das quellenbedingt möglich war − hervorgehoben wird, verfolgt die Arbeit auch die Emanzipation des Fahr-
gastes in den 1980er Jahren, die durch die Folgeerscheinungen der autogerechten Stadt und zunehmender Par-
tizipation der Bürger angeschoben wurde. Begleitend dazu werden die technischen Möglichkeiten der Fahrgast-
information vom Beginn der Digitalisierung bis in die Gegenwart vorgestellt, wobei die vielfältigen Auswirkungen
und Möglichkeiten des Internets berücksichtigt werden. Ein weiterer Schwerpunkt besteht in der Analyse der
politischen und wirtschaftlichen Einflussnahme auf die Qualität der Fahrgastinformation. Herangezogen werden
dazu zeitgenössische Dokumente, die Entstehungsgeschichte von Haltestellenpfosten und Liniennetzpläne seit
Beginn des 20. Jahrhunderts. Es wird aufgezeigt, welche ideologisch motivierten Maßnahmen zur Beeinflussung
der Reisenden in den jeweiligen politischen Systemen ergriffen wurden und werden. Die Umbenennung von Bahn-
höfen und Haltestellen spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Verquickung kapitalistischer Interessen mit ihrer
Einflussnahme auf den Passagier. Dabei wird herausgearbeitet, welche Stellung der Fahrgast zu den

                                 Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Juni 2021                                   7
verschiedenen Perioden innehatte und wo er heute steht. Die Unterscheidung in grundlegende und erweiterte
Fahrt-Information ermöglicht dieser Publikation, auch vermeintlich periphere Hinweise wie Schriftarten, Farben
und das Corporate Design zu berücksichtigen. Um die Vielfalt der Möglichkeiten und Hindernisse zu veranschau-
lichen, widmet sich ein Kapitel Beispielen der Anwendung aller behandelten Epochen. Abgeschlossen wird die
Arbeit mit einem Fazit über Chancen, Gefahren und Ausblicke zu diesem Gebiet.

76 734
0.2      Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
0.11     Datenverarbeitung
5.0      Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)
V. Kolarova; K. Stark; L. Hedemann; B. Lenz; A. Jung; M. Pützschler
Die Automatisierung des Automobils und ihre Folgen: Chancen und Risiken selbstfahrender Fahrzeuge für nach-
haltige Mobilität − Analyse
Berlin: Agora Verkehrswende, 2020, 37 S., 1 B, zahlr. Q. − Online-Ressource verfügbar unter: https://www.agora-
verkehrswende.de/veroeffentlichungen
Was bedeutet die Digitalisierung für den Verkehrssektor und die Verkehrswende? Schon heute hat sie Einfluss
darauf, welche Verkehrsträger genutzt und kombiniert, welche Routen gewählt und welche Mobilitätsdienstleis-
tungen in Anspruch genommen werden. Dabei stehen wir erst am Anfang des digitalen Wandels. Dass Fort-
schritte in Automatisierung und Vernetzung noch wesentlich tiefergreifende Veränderungsprozesse in Mobilitäts-
verhalten und Verkehrssystem in Gang setzen werden, zeichnet sich bereits deutlich ab. Im Vordergrund der po-
litischen Debatte über die fortschreitende Automatisierung hin zum fahrerlosen Pkw standen bislang vor allem
ethische, sicherheitsbezogene und rechtliche Fragestellungen: Inwiefern trägt der Mensch noch die Verantwor-
tung, wenn er in einem automatisierten Fahrzeug fährt? Darf eine Maschine entscheiden, welches Manöver in
einer Notsituation den geringsten Schaden anrichtet? Wer haftet, wenn es zu einem Unfall kommt? Der Einfluss
der Fahrzeugautomatisierung auf die Verkehrswende und damit auf Klima und Umwelt ist dagegen ein unterge-
ordnetes Thema geblieben. Dabei ist gerade die Frage nach dem Mehrwert für die Verkehrswende zentral. Wäh-
rend der Nutzen der Automatisierung für den öffentlichen und den Wirtschaftsverkehr weitestgehend unstrittig
ist, ist die Automatisierung des motorisierten Individualverkehrs neben den Chancen auch mit größeren Risiken
für die nachhaltige Mobilität verbunden und steht daher im Fokus der Publikation. Die Analyse soll den politischen
und öffentlichen Diskurs fördern, indem sie den Forschungsstand aufbereitet und die Frage in den Mittelpunkt
stellt, ob mit dem digitalen Wandel ein Nutzen für die Verkehrswende generiert werden kann oder ob sich die
Probleme des motorisierten Individualverkehrs durch Automatisierung weiter zuspitzen. Damit lenkt sie den Blick
auf die Notwendigkeit, die Anwendung der Technologie im Sinne der Verkehrswende zu steuern − denn auch in
einer Welt mit selbstfahrenden Autos wird die Verkehrswende nicht zum Selbstläufer.

76 735
0.2      Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
2.4      Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren
5.3      Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
A. Francke
Differenzierte Preissysteme im urbanen Verkehr: Nutzergerechte Gestaltung zur Förderung von umweltfreund-
lichem Mobilitätsverhalten
Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, 2020, XXVII, 293 S., 33 B, 32 T, zahlr. Q, Anhang (Verkehrspsycho-
logie). − ISBN 978-3-658-30132-3
Ein erheblicher Teil der durch den Verkehr entstehenden Kosten werden nicht verursachergerecht verteilt, son-
dern an die Allgemeinheit oder in die Zukunft externalisiert. Wenn Personen nicht die gesamten, durch ihre Fahr-
ten verursachten Kosten tragen, beziehen sie diese bei ihren Mobilitätentscheidungen nicht mit ein und fragen
verstärkt Verkehrsleistungen nach. Preispolitische Maßnahmen sind eine mögliche Lösung, diesem Anstieg zu
begegnen. An der Schnittstelle zwischen Ökonomie und Psychologie zeigt die Autorin, welche Aspekte bei den
Nutzenden in die Entscheidung einbezogen werden und wie differenzierte Preissysteme im urbanen Verkehr ge-
staltet sein sollten, um von den Nutzenden verstanden und bei ihren Entscheidungen berücksichtigt zu werden.
Die Beachtung der psychologischen Dimension und der Nutzerbedürfnisse ist dabei eine Grundvoraussetzung.
Behandelt werden die empirische Untersuchung bei City-Maut, Parkgebühren und ÖPNV-Tarifen, die Betrach-
tung von individuellen und Preissystem-Faktoren und Implikationen zum Aufbau von differenzierten Preissyste-
men.

8                    Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Juni 2021
76 736
0.2      Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
5.5      Radverkehr, Radwege
Hrsg.: R. Buehler; J. Pucher
Radverkehr für nachhaltige Städte
(Orig. engl.: Cycling for sustainable cities)
Cambridge, Massachusetts u. a.: MIT Press, 2021, XVIII, 468 S., zahlr. B, Q. - ISBN 978-0-262-54202-9
Radfahren gilt als die nachhaltigste Art der Fortbewegung in der Stadt, praktisch für die meisten Kurz- und Mit-
telstrecken − für den Weg zur und von der Arbeit und Schule, zum Einkaufen, für Besuche bei Freunden − sowie
für Freizeit und Bewegung. Und diese Erkenntnisse sind auch in den USA, wo der Fuß- und Radverkehr eher eine
sehr geringe Bedeutung hatte, angekommen. Radfahren fördert die körperliche, soziale und geistige Gesundheit,
hilft, den Autoverkehr zu reduzieren, erhöht die Mobilität und Unabhängigkeit und ist sowohl für die öffentlichen
als auch für die privaten Haushalte wirtschaftlich. Radfahren sollte für jeden möglich sein und nicht nur für be-
sonders fitte, wagemutige, gut trainierte Radfahrerende auf teuren Fahrrädern. So die Autoren im neuen Buch
"Cycling for Sustainable Cities", die US-amerikanischen Hochschullehrer Ralph Buehler und John Pucher. Das
Buch (in dem die beiden die Rolle von Herausgebern einnehmen), soll zeigen, wie man das Radfahren in der Stadt
sicher, praktisch und bequem für alle Alters- und Leistungsgruppen machen kann. In 21 Kapiteln befassen sich
viele namhafte Fachleute aus der ganzen Welt mit einzelnen Themen. Nach der Erörterung der neuesten Fahr-
radtrends und -politiken auf der ganzen Welt befassen sich die Autorinnen und Autoren mit spezifischen Aspekten
des Radfahrens. Sie untersuchen Themen wie gesundheitliche Vorteile, Radverkehrsanlagen, einschließlich ge-
schützter Radwege, Sicherheit, Abstellen, E-Bikes und Sharing, Anreize zum Radfahren, die Bedürfnisse und Vor-
lieben von Frauen, Kindern und älteren Erwachsenen sowie Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit. In Er-
weiterung des früheren Buches "City Cycling" wird die Entwicklung des Radverkehrs in Asien und Lateinamerika
untersucht und man analysiert die Entwicklung des Radverkehrs und Innovationen in New York, London, Paris,
Amsterdam, Kopenhagen, Portland (Oregon) und Sevilla. Zusammengenommen zeigen die Kapitel, dass eine er-
folgreiche Förderung des Radverkehrs von einem koordinierten Paket aus sich gegenseitig unterstützender Inf-
rastruktur, Programmen und Politik abhängt. Dabei kommt leider weder der Radverkehr in Deutschland noch ein
Beitrag aus Deutschland vor.

76 737
0.2      Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
5.21     Straßengüterverkehr
O. Langeland; M. Andersson; B. Langset Flotve
Veränderungen und Herausforderungen im Verkehr der Zukunft: Treiber und Trends
(Orig. engl.: Changes and challenges in future transport: Drivers and trends)
Oslo: Institute of Transport Economics, Norwegian Centre for Transport Research (TØI), 2021, VII, 43 S., B, T, zahlr. Q
(TØI-Rapport Nr. 1840). − ISBN 978-82-480-2373-9. − Online-Ressource: verfügbar unter: www.toi.no
Mehrere Megatrends, die sowohl den Personen- als auch den Güterverkehr betreffen, scheinen eine Reihe von ra-
dikalen Innovationen im Verkehrssektor voranzutreiben. Am wichtigsten sind technologische, soziale und ökologi-
sche Trends im Zusammenhang mit der Digitalisierung und der "Sharing Economy", der Urbanisierung, demogra-
fischen Verschiebungen und dem Klimawandel. Der Bericht des norwegischen Instituts für Verkehrswirtschaft TØI
konzentriert sich auf die Veränderungen und Herausforderungen im zukünftigen Verkehr und darauf, wie sich die
zuvor genannten Megatrends auf den Personen- und Güterverkehr, insbesondere in städtischen Gebieten, auswir-
ken können. Verkehr im digitalen Zeitalter bildet den Kern des Berichts und basiert auf einer Literaturrecherche
und der Auswertung statistischer Quellen. Der Bericht ist ein Teil der Ergebnisse aus dem Projekt "Digitalisierung
und Mobilität (DIGMOB): Smart and sustainable transport in Urban Agglomeration", das vom Norwegischen For-
schungsrat für den Zeitraum 2018-2021 finanziert wird. An erster Stelle stehen Digitalisierungs- und Technologie-
trends (siehe Kapitel 3), die in den kommenden Jahren mehrere potenziell disruptive Entwicklungen [siehe Kapitel
2) sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr verursachen können. Zweitens werden gesellschaftliche Trends
im Zusammenhang mit der Urbanisierung und demografischen Verschiebungen, Veränderungen auf den Arbeits-
märkten und Verbraucherpräferenzen Auswirkungen auf die Nachfrage nach individueller Mobilität und Güterver-
kehr in den kommenden Jahren haben (siehe Kapitel 4). Schließlich werden auch der Klimawandel und Umweltt-
rends [siehe Kapitel 5) die zukünftige Verkehrsnachfrage beeinflussen. Das Verkehrssystem ist sowohl mit direkten
physischen Auswirkungen [extreme Wetterereignisse] als auch mit indirekten Anfälligkeiten aufgrund der zuneh-
menden Komplexität innerhalb des Verkehrssystems und der Verbindungen zwischen diesem und anderen kriti-
schen Infrastrukturen (Strom sowie Informations- und -Kommunikationstechnik) konfrontiert.

                                    Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Juni 2021                                  9
76 738
0.8       Forschung und Entwicklung
0.11      Datenverarbeitung
5.3.4     Öffentlicher Personennahverkehr
A.-M. Dietrich
Multimodale Kunden brauchen ein flexibles Angebot: Hilft die Digitalisierung dem ÖPNV weiter?
Nahverkehr 39 (2021) Nr. 4, S. 44-46, 2 B, 10 Q
In der Pandemie gewinnen die Digitalisierung und Individualisierung als gesellschaftliche Trends stark an Bedeu-
tung. Bereits heute nutzen zwei Drittel der ÖV-Kunden regelmäßig unterschiedliche Verkehrsmittel. Zukünftig
sollte der ÖPNV die Bedürfnisse dieser multimodalen Kunden gezielt adressieren und sein Angebot flexibler ge-
stalten. Dabei helfen ihm die umfangreichen Daten, die bei der Nutzung digitaler Angebote anfallen. Das For-
schungsprojekt "Mobile Data Fusion" zeigt, dass dadurch stetig aktuelle Quelle-Ziel-Informationen abgeleitet und
für die Angebotsplanung nutzbar gemacht werden können.

76 739
0.8       Forschung und Entwicklung
5.5       Radverkehr, Radwege
5.10      Entwurf und Trassierung
A. Baumgartner; L. Fischer; J. Welker
Die Wirkung des Mobilitätsdesigns auf die Nutzung und Wahrnehmung von Fahrradstraßen: Untersuchungen
anhand eines Fallbeispiels in Offenbach am Main
Frankfurt a. M. u. a.: Goethe-Universität, Institut für Humangeographie, 2020, 44 S., 4 B, zahlr. Q (Arbeitspapiere
zur Mobilitätsforschung Nr. 24). − Online-Ressource: verfügbar unter: http://tinygu.de/mobilitaet
Im Rahmen der Forschungsarbeit wurde untersucht, wie sich das Design einer Fahrradstraßen-Teststrecke auf
die Nutzung und Wahrnehmung durch unterschiedliche Verkehrsteilnehmenden auswirkt. Hierzu wurden Theo-
rien von JENSEN, YANEVA, PARKIN, GRAF und LEBEN herangezogen, die mithilfe von zwei Fokusgruppen her-
angezogenen Theorien auf den Forschungsgegenstand angewandt wurden. Zusammenfassend kann festgehalten
werden, dass im Kontext des Fallbeispiels der Senefelder Fahrradstraße diverse von den Forschern thematisier-
ten Aspekte wiedergefunden wurden. Dabei hat sich in der Diskussion der Ergebnisse herausgestellt, dass sich
die einzelnen Ansätze keinesfalls widersprechen, sondern eine Ergänzung zueinander darstellen, die sich in das
Staging Mobilities Framework einbinden lassen. Die Struktur dieses Frameworks hat einen Rahmen für die Aus-
wertung der Ergebnisse ermöglicht, durch den das Wechselspiel zwischen den einzelnen Dimensionen nachge-
zeichnet werden konnte. Die Wahrnehmung und Nutzung konnten so im Detail und anhand der Ergebnisse der
Fokusgruppen untersucht werden. Die Forschungsarbeit zeigt, dass das Design Einfluss darauf hat, ob eine Fahr-
radstraße als (un-)sicher, (un-)stressig, (un-)verständlich oder auch als beschleunigt beziehungsweise ent-
schleunigt wahrgenommen wird. Außerdem hat es einen Einfluss darauf, ob Radfahrende die Straße defensiv
oder offensiv nutzen, dominieren oder verdrängt werden, Verkehrsregeln achten oder missachten. Es beeinflusst
weiterhin, ob Autofahrende die Straße dominieren oder sich anpassen, Verkehrsregeln achten oder missachten,
beschleunigen oder entschleunigen. Zu-Fuß-Gehende, die sich auf der Straße aufhalten oder den Gehweg vorzie-
hen, werden den Ergebnissen dieser Forschung zufolge auch maßgeblich durch das Design ihrer Umwelt beein-
flusst.

76 740
0.11      Datenverarbeitung
5.3       Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
5.3.4     Öffentlicher Personennahverkehr
F. Muth
Mit Schnittstellen zu neuen Mobilitätsformen: neben digitalen Plattformen ist die Gestaltung der physischen
Schnittstellen für die Attraktivität multimodaler Reiseketten wichtig
Nahverkehr 39 (2021) Nr. 4, S. 38-43, 7 B, 8 Q
Die Vernetzung von Bus und Bahn mit neuen Mobilitätsformen gilt als schnell umsetzbare Möglichkeit, um ein
Gesamtsystem öffentlicher Mobilität näher an die Menschen zu bringen. Wie eine Studie der TU Hamburg-Har-
burg nachweist, sollten Mobilitätspunkte weniger als 200 Meter von der Haustür entfernt liegen, um tatsächlich
das Mobilitätsverhalten zu beeinflussen. Die hvv-Switch-Punkte zeigen beispielhaft, wie nicht nur die digitale App,

10                   Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Juni 2021
sondern auch die physischen Schnittstellen einfach und mit kurzen Wegen gestaltet werden können. Der Beitrag
schildert ferner, wie das neue Fahrradparkhaus am U-Bahn-Knoten Kellinghusenstraße den Mobilitätspunkt ab-
rundet.

76 741
0.11     Datenverarbeitung
5.3.4    Öffentlicher Personennahverkehr
M. Gerber; H.-J. Mentz
Bestpreis-Abrechnung über App: Projekt Big Bird Westfalen − Check-in/Be-out-System als Bestandteil für ganz-
heitliche Mobilitätsplattformen in NRW
Nahverkehr 39 (2021) Nr. 4, S. 47-49, 2 B
Das Projekt Big Bird Westfalen wird im Rahmen der Förderung digitaler Modellregionen des Wirtschaftsministe-
riums NRW bezuschusst. Ziel ist es, ein eigenes Check-in/Be-out-System (CiBo) zu entwickeln, das in die beste-
henden Fahrgastapps implementiert wird. Über einen zentralen Login können sich die Fahrgäste registrieren und
über die Smartphone-App per Check-in eine Fahrt beginnen. Für den Be-out wird die vorhandene Bluetooth-
Technik im Bus genutzt. Dank Bestpreis-Abrechnung erhält der Fahrgast monatlich eine Abrechnung mit dem
günstigsten Preis.

76 742
0.11     Datenverarbeitung
5.3.4    Öffentlicher Personennahverkehr
6.1      Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen
F.F. Dias; P.S. Lavieri; T. Kim; C.R. Bhat; R.M. Pendyala
Fusionierung mehrerer Datenquellen zum Verständnis der Ride-Hailing-Nutzung
(Orig. engl.: Fusing multiple sources of data to understand ride-hailing use)
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2673, H. 6, 2019, S. 214-224,
2 B, 2 T, 21 Q. − Online-Ressource: Verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
Der Aufstieg von Ride-Hailing-Diensten hat eine Reihe von Herausforderungen und Chancen im Bereich der ur-
banen Mobilität mit sich gebracht. Auf der einen Seite ermöglichen sie es Reisenden, eine Fahrt über ihr Smart-
phone zu bestellen und zu bezahlen, während sie den Standort des Fahrzeugs verfolgen. Dies trägt dazu bei,
Mobilität für viele Menschen bereitzustellen, die traditionell verkehrsmäßig benachteiligt sind und vom öffentli-
chen Nahverkehr nicht gut bedient werden. Angesichts des Komforts und der Preisgestaltung dieser Mobility-on-
Demand-Dienste ist ihr enormes Wachstum in den letzten Jahren keineswegs überraschend. Allerdings birgt
dieses Wachstum die Gefahr, dass der Autoverkehr zunimmt und die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs zu-
rückgeht, dass Staus zunehmen und dass sich die Mobilitätsmuster verschieben, was schwer vorherzusagen ist.
Leider sind Daten über die Nutzung von Ride-Hailing-Diensten nur schwer zu finden; die Anbieter der Dienste
geben in der Regel keine Daten weiter, und die traditionellen Umfragedatensätze enthalten zu wenige Fahrten für
diese neuen Verkehrsmittel, um aussagekräftige Verhaltensmodelle zu entwickeln. Infolgedessen waren Ver-
kehrsplanerinnen und Verkehrsplaner bisher nicht in der Lage, diese Dienste in ihren Modellen und Vorhersage-
prozessen angemessen zu berücksichtigen. Um die Nutzung dieser Dienste besser zu verstehen, setzt die Studie
einen Datenfusionsprozess ein, um tiefere Einblicke in die Charakteristika von Ride-Hailing-Fahrten und deren
Nutzern zu gewinnen. Die vom Anbieter RideAustin öffentlich zur Verfügung gestellten Fahrdaten werden mit
Volkszählungs- und Grundstücksdaten fusioniert, um Fahrtzwecke, Start- und Zielinformationen und demografi-
sche Daten der Nutzenden abzuleiten. Die fusionierten Daten werden dann verwendet, um ein Modell der Häufig-
keit von Ride-Hailing-Fahrten nach verschiedenen Zwecken zu schätzen.

76 743
0.11     Datenverarbeitung
5.3.4    Öffentlicher Personennahverkehr
6.1      Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen
A. Wilsdorf
KI für Verkehrsbetriebe: Mit Datenanalysen besser fahren: wie Verkehrsbetriebe mit Hilfe von KI-gestützten Da-
tenanalysen ihre Auslastung optimieren können
Nahverkehr 39 (2021) Nr. 3, S. 50-53, 5 B

                                 Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Juni 2021                              11
Für eine bedarfsgerechte Angebots- und Fahrzeugeinsatzplanung benötigen Verkehrsbetriebe verlässliche Infor-
mationen zum Fahrgastaufkommen. Doch diese Daten manuell zu erfassen, ist sehr aufwendig und fehlerbehaf-
tet. Es ist überdies kaum machbar, die aufgenommenen Werte nach mehreren Kriterien zu bewerten, mit weite-
ren Informationen anzureichern und gar in die Zukunft zu extrapolieren. Eine Business-Analytics-Software hin-
gegen ist in der Lage, beliebige Datenquellen abzurufen und in Echtzeit zu analysieren - wie sich am Beispiel der
Leipziger Verkehrsbetriebe gut zeigen lässt.

76 744
0.11     Datenverarbeitung
6.3      Verkehrssicherheit (Unfälle)
W. Funk; A. Duckwitz; C. Schliebs; C. Hermanns
Zielgruppengerechte Ansprache in der Verkehrssicherheitskommunikation über Influencer in den sozialen Me-
dien
Bremen: Fachverlag NW im Carl Schünemann Verlag, 2021, 169 S., zahlr. B, T, Q (Berichte der Bundesanstalt für
Straßenwesen (BASt), Mensch und Sicherheit H. M 302). − ISBN 978-3-95606-541-5
Ziel der Forschung war es, Potenziale für eine nachhaltige und erfolgreiche Verkehrssicherheitskommunikation
über Influencer in den sozialen Medien herauszuarbeiten, den aktuellen Forschungsstand darzustellen und Hand-
lungsempfehlungen abzuleiten. Vor dem Hintergrund des veränderten Mediennutzungsverhaltens kann davon
ausgegangen werden, dass die Verkehrssicherheitskommunikation heute und in Zukunft ihre unterschiedlichen
Zielgruppen nicht mehr ausreichend über die klassischen Medienangebote erreichen kann. Der umfangreichen
Social-Media-Nutzung in allen Altersgruppen und der wachsenden Popularität der digitalen Meinungsführer, die
als "Influencer" über selbst produzierte Inhalte auf Social-Media-Plattformen Einfluss auf ihre Follower ausüben,
wird ein großes Potenzial zugeschrieben, Rezipienten nicht nur zu informieren, sondern in ihren Einstellungen
und Verhaltensweisen zu beeinflussen. Der erfolgreiche Einsatz von Meinungsführern im Marketing und in der
Gesundheitskommunikation legt nahe, dass Influencer auch in der Verkehrssicherheitskommunikation einge-
setzt werden können. Während es sich bei Social-Media-Influencern um ein relativ neues Phänomen handelt,
werden Meinungsführer in der Medien- und Kommunikationswissenschaft bereits seit ihrer Entdeckung in den
1940er-Jahren umfassend erforscht. Die Erkenntnisse gilt es nun mit der Social-Media-Forschung zu verknüpfen
und im Hinblick auf die digitalen Influencer zu überprüfen. Dargestellt werden die Hauptzielgruppen der Ver-
kehrssicherheitsarbeit, bisherige Kommunikationsmaßnahmen und Erkenntnisse über deren Wirkungen.

Straßenverwaltung
                                                                                                 1
76 745
1.0      Allgemeines
5.10     Entwurf und Trassierung
5.21     Straßengüterverkehr
I.B. Potts; D.J. Cook; D.W. Harwood; J.S. Gluck
Entwurfs- und Erreichbarkeitsmanagement-Richtlinien für Lkw-Routen
(Orig. engl.: Design and access management guidelines for truck routes: Planning and design guide)
Washington, D.C.: Transportation Research Board (TRB), 2020, 91 S., 52 B, 9 T, zahlr. Q, Anhang (NCHRP Research
Report H. 943). − ISBN 978-0-309-48179-3
Planungs- und Entwurfsrichtlinien (im Folgenden als Richtlinien bezeichnet) bieten Ansätze für das Erreichbar-
keitsmanagement (Access Management) und die geometrische Gestaltung von Lkw-Routen, unabhängig davon,
ob diese von einer Verkehrsbehörde offiziell für Lkw ausgewiesen sind oder für andere Routen, die ein erhebliches
Lkw-Aufkommen aufweisen, und verbessern gleichzeitig den Verkehrsablauf und die Sicherheit für alle Verkehrs-
teilnehmer. Lkw brauchen länger, um zu beschleunigen, biegen an Kreuzungen viel weiter ab und benötigen oft
Genehmigungen für Übergröße und Übergewicht ("oversize/overweight permits", OSOW). Die meisten Straßen
und Knotenpunkte, außer in Industrie- und Hafengebieten, sind nicht für Lkw ausgelegt, sondern dienen der

12                   Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Juni 2021
Aufnahme von Lkw, während sie gleichzeitig anderen Verkehrsträgern dienen. Im Rahmen des US-amerikani-
schen NCHRP-Projekts 15-62 aus dem "National Cooperative Highway Research Program" wurde die For-
schungseinrichtung MRIGlobal gebeten, Richtlinien für Verkehrspraktiker zur Erleichterung des Lkw-Verkehrs
zu entwickeln, um diese direkt in Planungsprozesse einfließen zu lassen, und Spezifikationen für Kommunen und
staatliche Verkehrsbehörden zur Verbesserung der Sicherheit und des Betriebs von Lkw zu entwerfen. Die Richt-
linien befassen sich mit einem breiten Spektrum von Themen im Zusammenhang mit dem Zufahrtsmanagement
und der Gestaltung von Lkw-Routen und dem Standortlayout, wie zum Beispiel Auswirkungen von Flächennut-
zung und Bebauung auf den Lkw-Verkehr, Strategien für eine effiziente Beförderung und Anlieferung von Gütern,
Strategien für die Bewertung von Nutzen-Kosten-Unterschieden bei der Bereitstellung von Lkw-Abstelleinrich-
tungen, Muster-Erreichbarkeitsmanagement-Richtlinien, Richtlinien und Strategien für die Ausweisung und Ent-
wicklung von Lkw-Routen und -netzen, Entwurfs- und Betriebsrichtlinien und -praktiken für das Abstellen von
Lkw an Zugangspunkten und entlang von Korridoren, einschließlich innovativer Knotenpunkte und Anschlussstel-
len, Abwägung der Lkw-Bedürfnisse mit anderen Verkehrsträgern, Empfehlungen für Überarbeitungen oder Er-
gänzungen des TRB-Erreichbarkeitsmanagement-Handbuchs und schließlich Mustersprachen für die Einbezie-
hung der Ergebnisse in lokale Entscheidungsprozesse zur Flächennutzung.

76 746
1.4      Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle)
2.4      Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren
5.1      Autobahnen
Der EU-Recovery Plan: Europa hört auf die Initiativen der Autobahnkonzessionäre
(Orig. ital.: Recovery Plan: L'Europa ascolta le iniziative delle concessionarie autostradali)
Aiscat informazioni (2020) Nr. 3-4, 48 S., B, zahlr. T
Der Verband der italienischen Autobahn- und Tunnelbetreiber (AISCAT) mit seinen 142 Mitgliedsorganisationen
aus 21 Ländern weist in seinen halbjährlichen Informationen mit regelmäßiger Wiederkehr statistische Angaben
aus und mit den Informationi 3-4/2020 liegen Daten für das zweite Halbjahr des Jahres 2020 (unterteilt in die
beiden Quartale, Stand 31. Dezember 2020) zum Autobahnnetz in Italien (bestehende Länge, Erweiterungen, Ent-
wicklung des Netzes, DTV, Fahrzeugklassen, Unfälle, Einsätze des Servicedienstes, Parkplätze und Nebenanla-
gen) vor. Ende 2020 waren 6 977 km Autobahnen in Betrieb (in Deutschland gut 13 000), davon gehören 939,3 km
zur A.N.A.S (der "Nationalen autonomen Straßenbetriebsgesellschaft"). Im Bau befinden sich 126,2 und in Pla-
nung 462,5 km. Das längste noch fehlende Teilstück befindet sich auf der A 12 zwischen Livorno und Civitavecchia
(187 km). Aufgrund der Veränderungen durch das Corona-Virus, vor allem in Italien, lohnt sich ein Blick auf Ver-
änderungen der Verkehrsbelastungen auf den Autobahnen. Da genaue Daten über die Anzahl der Fahrzeuge auf
den benutzten Teilstrecken vorliegen, sind diese Zahlen besonders aussagekräftig. Bis zum dritten Quartal sind
die Fahrzeugkilometer (alle Fahrzeuge) von 64,9 auf 47,4 Mrd. gesunken (- 27 %), dabei waren es im Schwerver-
kehr - 15,2 %. Im gesamten Jahr 2020 ist die Verkehrsleistung relativ gesehen identisch zurückgegangen, und
zwar von 84, 7 auf 61,4 Mrd. Fahrzeugkilometer [Rückgang im Schwerverkehr: - 12,4 %). Auf den italienischen
Autobahnen der AISCAT wurden 2019 232, im Jahr 2020 145 Personen getötet. Der höchste Wert lag 1990 bei 688.
Am Ende gibt es in der Information 3-4/2020 einen Artikel zu einem Webinar der ASECAP (European Association
of Operators of Toll Road Infrastructures) am 22. März 2021 (unter Mitwirkung der EU) zur Zustimmung des Ver-
bands ASECAP zum EU-Recovery Plan [Aufbauprogramm nach den Auswirkungen der Corona-Pandemie).

76 747
1.5      Straßendatenbank
6.9      Verkehrsemissionen, Immissionsschutz
C. Schneider; S. Turhan; M. Pelzer
Aktualisierung der Datenbank MARLIS
Bremen: Fachverlag NW im Carl Schünemann Verlag, 2021, 34 S., 13 B, 2 T, 2 Q (Berichte der Bundesanstalt für
Straßenwesen (BASt), Verkehrstechnik H. V 339). − ISBN 978-3-95606-568-2. − Online-Ressource: verfügbar un-
ter: https://bast.opus.hbz.de
In der Vergangenheit gab es eine Vielzahl von Aktivitäten (vor allem im Zusammenhang mit der Erstellung und
Umsetzung von Luftreinhalteplänen (LRPs)) zur Formulierung, Bewertung und Umsetzung von Maßnahmen zur
Luftreinhaltung an Verkehrswegen. Um die Möglichkeit zu schaffen, eine Übersicht über diese vielfältigen Aktivi-
täten zu erhalten, ist die anwenderfreundliche Datenbank MARLIS (Maßnahmen zur Reinhaltung der Luft in Bezug
auf Immissionen an Straßen) entstanden, die seit dem Jahr 2006 kontinuierlich fortgeschrieben wird. Die Daten-
bank enthält in detaillierter Form Informationen und Daten zu einer Vielzahl von Maßnahmen, deren Anwendbar-
keit und − soweit Ergebnisse dazu vorliegen − auch zur Überprüfung der Maßnahmenwirksamkeit nach deren

                                  Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Juni 2021                            13
Realisierung. Da für einen großen Teil der Maßnahmen aus den Literaturquellen (zum Beispiel LRPs) keine quan-
titativen Angaben zur Maßnahmenwirkung vorliegen, wurden zusätzlich alle Maßnahmen im Hinblick auf ver-
schiedene Kriterien, wie zum Beispiel ihre Effizienz, bewertet. Dies erfolgte nach einem Bewertungsschema, das
aufgrund der Daten von Maßnahmen mit quantitativen Angaben zur Wirkung abgeleitet wurde. Die Datenbank
MARLIS dient zum Beispiel den zuständigen Behörden als Informationsquelle möglicher Maßnahmen zur Einhal-
tung von Grenzwerten bei der Planung von Straßen, stellt aber auch eine gute Informationsquelle dar, um geeig-
nete Maßnahmen auf dem Gebiet der Luftreinhaltung für schon vorhandene Verkehrswege auszuwählen. Die Da-
tenbank bietet zum einen die Möglichkeit, einen Überblick über die Vielzahl der möglichen Maßnahmen zur Luft-
reinhaltung an Verkehrswegen zu erhalten und kann zum anderen auch dazu dienen, für Einzelmaßnahmen De-
tailinformationen und weiterführende Links zu recherchieren. Ziel dieses Forschungsvorhabens ist die weitere
Entwicklung der Datenbank MARLIS.

Straßenfinanzierung
76 748
                                                                                                  2
2.4      Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren
5.3      Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
5.17     Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen)
6.2      Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle
K.M. Gurumurthy; K.M. Kockelman; M.D. Simoni
Nutzen und Kosten des Ride-Sharings in gemeinsam genutzten automatisierten Fahrzeugen in Austin, Texas:
Möglichkeiten für eine Maut
(Orig. engl.: Benefits and costs of ride-sharing in shared automated vehicles across Austin, Texas: Opportunities
for congestion pricing)
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2673, H. 6, 2019, S. 548-556,
5 B, 2 T, 32 Q. − Online-Ressource: Verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
Eine Revolution des selbstfahrenden, vollautomatisierten oder "autonomen" Fahrzeugs (AV) steht unmittelbar
bevor, so die Autoren, und dieses hat das Potenzial, Fahrerkosten und -fehler zu eliminieren und gleichzeitig eine
Ära der geteilten Mobilität einzuläuten. Dynamische Mitfahrgelegenheiten (Dynamic Ride Sharing, DRS), die sich
auf das Teilen von Fahrten mit Fremden auf der Strecke beziehen, sind auf dem Vormarsch, wobei führende
Verkehrsnetzwerkunternehmen (Mobilitätsagenturen) solche Dienste anbieten. In der Arbeit wurde ein agenten-
basiertes Simulationswerkzeug namens MATSim verwendet, um das Fahrverhalten in Austin, Texas, in Anwesen-
heit von persönlichen AVs und gemeinsam genutzten AVs (SAVs) zu simulieren, wobei DRS und eine fortschrittli-
che Straßenmautpolitik zum Einsatz kommen. Die Auswirkungen von Flottengröße, Preisgestaltung und Fahr-
preisniveau wurden eingehend analysiert, um einen Einblick zu geben, wie SAVs am besten in einer Stadt oder
Region eingeführt werden können. Die Ergebnisse zeigen, dass die Kosteneffizienz der Fahrten mit Fremden die
Unannehmlichkeiten und Probleme mit der Privatsphäre bei moderaten bis niedrigen Fahrpreisen überwiegt,
wobei hohe Fahrpreise nachteiliger sind als im Basisfall. Eine mäßig große Flotte in Austin, Texas (ein SAV für je
25 Personen) bedient fast 30 % aller Fahrten, die während des Tages gemacht werden. Die durchschnittliche
Fahrzeugauslastung dieser Flotte lag bei etwa 1,48 Personen (nach Einbeziehung der 12,7 % der gefahrenen SAV-
Fahrzeugkilometer (vehicle-miles traveled, VMT) leer/ohne Passagiere), mit einem Anstieg des VMT um 4,5 %.
Dieselbe Flotte schneidet besser ab, wenn die Straßenbenutzungsgebühren in den Spitzenzeiten (4 Stunden pro
Tag) durchgesetzt werden, wodurch die VMT um 2 % sinken, die SAV-Nachfrage steigt und damit auch die Ein-
nahmen des Flottenmanagers. Agenturen der SAVs sind in der Lage, selbst nach Zahlung von Mautgebühren etwa
100 $ pro SAV und Tag zu verdienen, allerdings nur bei niedrigen Tarifen.

14                   Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Juni 2021
76 749
2.4      Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren
6.2      Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle
J. Lee; K.M. Kockelman
Entwicklung einer verkehrsbasierten Maut und deren Anwendung auf automatisierte Fahrzeuge
(Orig. engl.: Development of traffic-based congestion pricing and its application to automated vehicles)
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2673, H. 6, 2019, S. 536-547,
3 B, 4 T, 27 Q. − Online-Ressource: Verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
Verbesserte Verkehrsmanagementtechniken werden benötigt, um Staus auf Straßennetzen zu reduzieren, insbe-
sondere, da das "Fahren" durch selbstfahrende Fahrzeuge einfacher wird. In der Arbeit wurde ein reaktives Con-
gestion Pricing (Staumaut) mit variierenden Mautsätzen auf Basis der aktuellen Stausituation eingesetzt und au-
tomatisierte Fahrzeuge werden der konventionellen Verkehrsmischung hinzugefügt, um die sich dann entwi-
ckelnden Fahrtbedingungen zu bewerten. Wie erwartet, nutzen Fahrer mit höheren Werten für die Fahrtzeit (value
of travel time, VOTT) eher die mautpflichtige Route als die Fahrer mit niedrigeren VOTT, und die Geschwindigkei-
ten auf der mautpflichtigen Route stiegen (circa 4 %), während die Geschwindigkeiten auf nicht-mautpflichtigen
Straßenabschnitten sanken (circa 15 %). Dank der Sortierung der Reisenden überstieg der Nettonutzen in allen
Szenarien $ 600 pro Stunde, wobei ein sehr kleines (Spielzeug-)Netzwerk verwendet wurde. Die Mauteinnahmen
können gleichmäßig auf die Reisenden verteilt (was zu einem kreditbasiertem Congestion Pricing führt) oder in
die Verbesserung von Engpässen und alternativen Verkehrsmitteln investiert werden. Steigende Anteile von au-
tomatisierten Fahrzeugen (von 0 % auf 50 % und 100 %) verbesserten ebenfalls die Ergebnisse.

Rechtswesen
                                                                                                  3
76 750
3.4      Bau- und Planungsrecht, Planfeststellung
Heinemann, P.
Funktionslosigkeit des Berliner Baunutzungsplans − Gesamtbetrachtung
Neue Zeitschrift für Verwaltungsrecht 39 (2020) Nr. 22, S. 1694-1696
Bei der Frage, ob der Baunutzungsplan bezüglich der Festsetzung zum Nutzungsmaß der GFZ funktionslos ge-
worden ist, ist nicht lediglich auf den Baublock abzustellen, zu dem das Baugrundstück gehört (Aufgabe der
früheren Rechtsprechung des OVG Berlin). Geboten ist vielmehr eine baustufenorientierte Betrachtung. Innerhalb
der Baustufenfestsetzung ist mit Blick auf § 7 Nr. 13-15 BO 58 grundsätzlich das jeweilige Baugebiet zu betrach-
ten, in dem das Baugrundstück liegt, gegebenenfalls unter Beachtung von behördlichen Zuständigkeiten. Bei der
Frage nach der Funktionslosigkeit eines Bebauungsplans ist eine Gesamtbetrachtung erforderlich. Diese kann
nicht (allein) quantitativ erfolgen, sondern beinhaltet eine Wertung der Umstände des Einzelfalls. Sie baut aber
auf einer quantitativen Betrachtung der Entwicklung auf. Allein durch Zeitablauf wird eine Festsetzung nicht funk-
tionslos. Bei einem planwidrigen Altbestand und bei Fortführung der dem neuen Plan widersprechenden Bebau-
ung kann aber unter Umständen schneller ein Zustand eintreten, bei dem mit einer Realisierung des Plans nicht
mehr gerechnet werden kann, wobei "schneller" nicht den zeitlichen Aspekt betrifft, sondern unter Umständen
ein "Weniger" an baulicher Entwicklung zur Annahme der Funktionslosigkeit einer Festsetzung führen kann. Eine
Rückkehr zur Maßfestsetzung wird durch Festlegung eines Erhaltungsgebiets erschwert, wenn hierdurch der
planwidrige, weder marode noch aufgegebene Altbestand erhalten bleibt.

                                Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Juni 2021                               15
76 751
3.4      Bau- und Planungsrecht, Planfeststellung
3.10     Umwelt-/Naturschutzrecht
5.3.4    Öffentlicher Personennahverkehr
N. Diederichs; M. Stolzenburg
Berücksichtigung der baubedingten Umweltauswirkungen im umweltfachlichen Variantenvergleich - Beispiel:
Raumordnungsverfahren zum Bahnprojekt Ausbau-/Neubaustrecke Hanau − Würzburg/Fulda
UVP-report 35 (2021) Nr. 1, S. 34-40, 2 B, 4 T, zahlr. Q
Der Bau eines Großvorhabens erstreckt sich regelmäßig über mehrere Jahre und bringt erhebliche Umweltaus-
wirkungen mit sich. In der "Raumverträglichkeitsuntersuchung mit integrierter Umweltverträglichkeitsuntersu-
chung" IRVU/UVUI zum Schienenprojekt "Ausbaustrecke/Neubaustrecke Hanau – Würzburg/ Fulda" werden die
baubedingten Umweltauswirkungen nach einem in der Praxis innovativen, teils GIS-basierten Ansatz berücksich-
tigt, der im Beitrag vorgestellt wird. Berücksichtigt werden zum einen Auswirkungen, die aus der bauzeitlichen
und dauerhaften Flächeninanspruchnahme resultieren. Zudem werden die Umweltauswirkungen betrachtet, die
sich aus dem Abtransport des Massenüberschusses ergeben. Hierbei liegt die Annahme zugrunde, dass der ge-
samte Massenüberschuss aus dem Suchraum abzutransportieren ist. Die Massen sind daher an einen Ort der
Ablagerung zu transportieren, der zum Zeitpunkt der Erstellung der RVU/UVU noch nicht bestimmt werden kann.
Die Auswirkungen, die aus der Flächeninanspruchnahme resultieren, konnten näherungsweise über die Größe
und Lage von Bauflächen beziehungsweise über pauschale Richtwerte für den Flächenbedarf der Ablagerung
ermittelt werden. Die Auswirkungen des Abtransports des Massenüberschusses wurden hingegen durch meh-
rere Parameter bestimmt, die in einem GIS-basieren Ansatz zusammengeführt wurden. Hieraus wurde ein Kenn-
wert abgeleitet, aus dem sich die Auswirkungen des Transports näherungsweise ermitteln lassen.

76 752
3.9      Straßenverkehrsrecht
6.3      Verkehrssicherheit (Unfälle)
Y. Achermann Stürmer
Infrastrukturmaßnahmen Via sicura − werden sie adäquat umgesetzt?
Straße und Verkehr 107 (2021) Nr. 4, S. 19-25, 2 B, 8 Q
Die Infrastrukturmaßnahmen, die seit Juli 2013 in Artikel 6a des Straßenverkehrsgesetzes [SVG] der Schweiz
verankert sind, gehören zu den wichtigsten Maßnahmen des Programms Via sicura. Im Rahmen einer formativen
Evaluation hat die BFU (Beratungsstelle für Unfallverhütung), überprüft, ob die in Artikel 6a SVG beschriebenen
Maßnahmen adäquat umgesetzt werden oder ob Nachbesserungsbedarf besteht. Die Umsetzung des entspre-
chenden Artikels ist auf gutem Weg. Die Verkehrssicherheit genießt bei Planung, Bau, Unterhalt und Betrieb der
Straßeninfrastruktur meist einen hohen Stellenwert. Verbesserungspotenzial wurde jedoch identifiziert. Im Jahr
2012 verabschiedete das Parlament das Maßnahmenpaket Via sicura, das die Sicherheit im Straßenverkehr er-
höhen soll. Fast 90 % der Maßnahmen traten zwischen Januar 2013 und Januar 2016 in Kraft, darunter die Fest-
legung von Vorgaben für eine sicherere Straßeninfrastruktur. Der Wortlaut des entsprechenden, neu geschaffe-
nen Artikels 6a SVG ist unter anderem: Bund, Kantone und Gemeinden tragen bei Planung, Bau, Unterhalt und
Betrieb der Straßeninfrastruktur den Anliegen der Verkehrssicherheit angemessen Rechnung.

76 753
3.9      Straßenverkehrsrecht
6.3      Verkehrssicherheit (Unfälle)
C. Evers; L. Straßgütl
Re-Evaluation des Alkoholverbots für Fahranfängerinnen und Fahranfänger
Bremen: Fachverlag NW im Carl Schünemann Verlag, 2020, 55 S., 7 B, 34 T, zahlr. Q (Berichte der Bundesanstalt
für Straßenwesen (BASt), Mensch und Sicherheit H. M 305). − ISBN 978-3-95606-547-7
Die Wirksamkeit des Alkoholverbots für Fahranfängerinnen und Fahranfänger, das seit dem 01. August 2007 gilt,
wurde kurz nach dessen Einführung erstmals evaluiert. Dabei konnte ein deutlicher Rückgang alkoholbedingter
Unfälle und alkoholbedingter Verkehrsverstöße sowie eine hohe Akzeptanz der Maßnahme nachgewiesen wer-
den. In der nun vorliegenden Re-Evaluation wurden die längerfristigen Wirkungen dieser Regelung untersucht.
Dahinter steht die Frage, ob das Alkoholverbot neben der direkten Wirkung, das Fahren unter Alkoholeinfluss bei
Fahranfängerinnen und Fahranfängern zu verhindern beziehungsweise zu verringern, auch eine sozialisierende

16                   Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Juni 2021
Wirkung dahingehend ausübt, dass Personen, die es von Beginn ihrer Karriere als Autofahrende gewohnt sind,
Trinken und Fahren zu trennen, diese Verhaltensweise auch in ihrer weiteren Fahrkarriere beibehalten, auch
wenn sie nicht mehr unter das Gesetz fallen. Die Analyse des Unfallgeschehens zeigt, dass die (ehemaligen)
Fahranfängerinnen und Fahranfänger der ersten Kohorte, die unter das Alkoholverbot fiel, auch langfristig sel-
tener alkoholisiert an Straßenverkehrsunfällen beteiligt sind als Vergleichsgruppen. Somit ging das Alkoholun-
fallgeschehen in dieser Kohorte nicht nur für die Zeit zurück, in der das Alkoholverbot für sie galt. Auch nach
Ende der Probezeit beziehungsweise nach Erreichen des 21. Lebensjahres entwickelten sie sich bezüglich ihres
Alkoholunfallgeschehens besser als die Vergleichsgruppen. Zudem ist der Alkoholisierten-Anteil bei den Fahr-
anfängerinnen und Fahranfängern in den letzten elf Jahren seit Einführung des Gesetzes signifikant stärker zu-
rückgegangen als bei den Fahrerfahrenen. Dieses Ergebnis wurde durch die Analyse der alkoholbedingten Ver-
kehrsverstöße bestätigt. Die Zahl alkoholbedingter Delikte reduzierte sich auch langfristig deutlich stärker in der
Gruppe der jungen Fahranfängerinnen und Fahranfänger im Vergleich zu der Gruppe der Älteren und Fahrerfah-
renen. Insgesamt belegen die Ergebnisse der vorliegenden Re-Evaluation eine überdauernde Wirksamkeit des
Alkoholverbots für Fahranfänger und Fahranfängerinnen. Die positive Entwicklung des alkohol-bedingten Unfall-
geschehens und der alkoholbedingten Verkehrsverstöße sowie die weitere Zunahme der Akzeptanz liefern einen
deutlichen Beleg dafür, dass das Alkoholverbot für Fahranfänger und Fahranfängerinnen auch in der langfristigen
Betrachtung einen positiven Beitrag zur Verkehrssicherheit leistet.

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3.10     Umwelt-/Naturschutzrecht
C. Binder; G. Krüger; M. Rudner
Das Schutzgut "Fläche" in der Umweltverträglichkeitsprüfung: eine neue Methode in Fachgutachten zu Straßen-
bauvorhaben
UVP-report 35 (2021) Nr. 1, S. 26-33, 1 B, 4 T, zahlr. Q
Mit der Novellierung des UVPG wurde 2017 "Fläche" in den Katalog der Schutzgüter aufgenommen. Im Artikel
wird ein neuer Ansatz vorgestellt, das Schutzgut Fläche mit eigenen Indikatoren zu bewerten und dabei klar vom
Schutzgut Boden zu differenzieren. Exemplarisch wird die Bewertungsmethode am Beispiel des Projekts "Orts-
umfahrung Neuburg mit 2. Donaubrücke" der Stadt Neuburg an der Donau durchgeführt, um ihre Praxistauglich-
keit zu testen. Um eine Überschneidung der zu bewertenden Indikatoren für die Schutzgüter Boden und Fläche
zu vermeiden, wird der Aspekt der Bodenversiegelung vollständig dem Schutzgut Boden zugewiesen. Für das
Schutzgut Fläche werden sechs Indikatoren definiert, nämlich Nutzungsänderungen, Neuinanspruchnahme,
Dauerhaftigkeit, Nutzungsbeschränkte Nebenflächen, Entlastungswirkung und Flächenbedarf. Für jeden der ge-
nannten Indikatoren wurde eine Einstufung entwickelt. Als Ergebnis der Anwendung des Indikatorensystems wer-
den sowohl die Einstufungen als auch die gewählten Indikatoren als geeignet und praxistauglich für die Umwelt-
verträglichkeitsprüfung erachtet.

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3.10     Umwelt-/Naturschutzrecht
5.3      Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
6.9      Verkehrsemissionen, Immissionsschutz
A.M. Kümpel
Das Instrument des Luftreinhalteplans und drohende Dieselfahrverbote in Kommunen
Immissionsschutz 26 (2021) Nr. 2, S. 72-76, 102 Q
Die Reinhaltung der Luft als die zentrale Lebensgrundlage des Menschen sowie der Flora und Fauna stellt ein
essenzielles Ziel dar. Diese Handlungsmaxime ist in Zeiten steigender Luftverschmutzung, insbesondere in stark
bevölkerten Metropolregionen, aktueller denn je. Luftreinhaltende sowie luftqualitätsverbessernde Maßnahmen
können innerhalb eines Luftreinhalteplans zusammengefasst werden. Die Aufstellung eines solchen ist im Falle
der Überschreitung bestimmter Schadstoff-Grenzwerte der Luftzusammensetzung gar verpflichtender Natur.
Das Luftreinhalteplanungsinstrumentarium ist zusammenfassend als immissionsschutz- sowie luftqualitäts-
rechtliches Rüstzeug zu qualifizieren, welches darüber hinaus auch kommunal-verwaltungspolitisch zentrali-
sierte Informationsquelle geeignet erscheint. Rechtlich betrachtet existieren jedoch einige Fragestellungen im
Hinblick der Ausgestaltung und Auswirkungen der Luftreinhalteplanung. Diesen Fragestellungen wird in der Aus-
arbeitung bezüglich der Zentralnorm des § 47 BImSchG unter theoretischen sowie praktischen Gesichtspunkten
lösungsorientiert begegnet.

                                  Dokumentation Straße, 61. Jahrgang, Juni 2021                              17
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