DRG-Kodierung 2018: Chirurgisch relevante Änderungen bei ICD-10-GM und OPS

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DRG-Kodierung 2018: Chirurgisch relevante Änderungen bei ICD-10-GM und OPS
35 CHIRURGIE+ | ABRECHNUNG
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                 DRG-Kodierung 2018: Chirurgisch
                 relevante Änderungen bei ICD-10-GM
                 und OPS

                           M      it der Version 2018 der ICD-10-GM wer-
                                  den Änderungen aus dem nationalen
                           Vorschlagsverfahren und einzelne Anpas-
                                                                           insbesondere im Bereich der chirurgischen
                                                                           Disziplinen. Zur effizienten Arbeit mit den
                                                                           Klassifikationen werden auch in diesem Jahr
                           sungen der WHO umgesetzt. Voraussichtlich       die anwenderfreundlichen Druckausgaben
                           wird die WHO letztmalig 2019 ein Update der     der systematischen und alphabetischen Ver-
                           ICD-10 vornehmen, sodass es geboten ist, im     zeichnisse der ICD-10-GM und OPS Version
                           Vorschlagsverfahren 2018 noch bestehenden       2018 empfohlen, die im Deutschen Ärztever-
                           Änderungsbedarf zu melden.                      lag herausgegeben werden [1] bis [4].
                              Die Aktualisierungen des OPS 2018 sind im      Die Deutschen Kodierrichtlinien 2018 [5]
                           somatischen Bereich überschaubar geblie-        enthalten keine nennenswerten Änderungen,
                           ben. Erheblicher Anpassungsbedarf bestand       abgesehen von einer Klarstellung bei P003q
                           dagegen weiterhin im Bereich der psychiat-      Mehrfachkodierung, dass „es oft, aber nicht in
                           rischen und psychotherapeutischen Behand-       jedem Fall einen Hinweis beim Kode des lei-
                           lungsverfahren im Zusammenhang mit der          tenden Eingriffs [gibt], der auf die gesonderte
                           Einführung des pauschalierenden Entgeltsys-     Kodierung von durchgeführten Teilmaßnah-
                           tems für psychiatrische und psychosomati-       men eines komplexen Eingriffes verweist“.
                           sche Einrichtungen (PEPP).                        Es muss daher weiterhin in jedem Einzelfall
                              Alle Nutzer der Klassifikationen bleiben     entschieden werden, ob ein Teileingriff inte-
                           aufgerufen, Änderungsvorschläge einzu-          graler Bestandteil des Haupteingriffes gewe-
                           reichen. Der Autor ist gern bereit, die Aus-    sen und daher mit dessen OPS-Kode bereits
                           arbeitung von Anträgen zu unterstützen,         abgebildet ist (monokausale Kodierung) oder

                                                                                             PA S S I O N C H I R U R G I E 1 2 | 2 0 1 7
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                                                          ob eine Erweiterung vorgenommen wurde,           bei anderen vergleichbaren Komplikationsko-
                                                          die nicht regelhaft zusammen mit der kodier-     des werden hier alle Infektionen klassifiziert,
                                                          ten Hauptleistung erbracht wird und daher        die im Zusammenhang mit einer liegenden
                                                          separat zu kodieren ist, um die Leistung sach-   perkutanen Ernährungssonde aufgetreten
                                                          gerecht abzubilden.                              sind. Es ist nicht erforderlich, dass die Infek-
                                                                                                           tion durch die Sonde verursacht worden ist
                                                          DIAGNOSEN                                        (Englisch: due to).
                                                          HERZSTILLSTAND
                                                          Bekanntlich wird ein Herzstillstand mit          LEBERERKRANKUNGEN

       DR. MED. ROLF BARTKOWSKI                           erfolgreicher Wiederbelebung mit dem Dia-        Ein „erworbener intrahepatischer vaskulä-
       DRG-Beauftragter der DGCH und                      gnosenkode I46.0 abgebildet, während eine        rer Shunt“ wird dem Kode K76.8 „Sonstige
       des BDC
                                                          nicht erfolgreiche Wiederbelebung mit I46.9      näher bezeichnete Krankheiten der Leber“
       Leiter des Arbeitskreises „Chirurgie“
       der GMDS
                                                          kodiert wird. Wenn ein Patient bereits prä-      zugeordnet. Davon abzugrenzen ist das Vor-
       Mitglied der Arbeitsgruppen ICD-10,                klinisch erfolgreich reanimiert wurde, kann      handensein eines therapeutisch angelegten
       ICD-11 und OPS des Kuratoriums für                 I46.0 ebenfalls vom Krankenhaus angege-          transjugulären intrahepatischen portosyste-
       Klassifikationsfragen beim DIMDI
                                                          ben werden. Zur näheren Spezifizierung ist       mischen Shunts (TIPS), der mit Z95.88 „Vor-
       (KKG)
       Forstweg 74
                                                          dann der Zusatzkode U69.13! „Herz-Kreislauf-     handensein von sonstigen kardialen oder
       13465 Berlin                                       Stillstand vor Aufnahme in das Krankenhaus“      vaskulären Implantaten oder Transplantaten“
       bartkowski-berlin@t-online.de                      zu verwenden, sofern der Herzstillstand in       zu kodieren ist.
                                                          unmittelbarem kausalen Zusammenhang
       Für die DRG-Kommission der
                                                          mit der aktuellen stationären Behandlung         FISTELN DES WEIBLICHEN GENITALTRAKTES

       Deutschen Gesellschaft für Chirurgie               gestanden hat und innerhalb von 24 Stunden       Während Fisteln zwischen weiblichem Geni-
       (DGCH) und des Berufsverbandes der                 vor stationärer Aufnahme außerhalb eines         taltrakt und Intestinaltrakt bzw. Harnwegen
       Deutschen Chirurgen (BDC) sowie                    Krankenhauses aufgetreten ist. Reanimati-        in der ICD-10 bereits differenziert abgebildet
       der AG Chirurgie der Deutschen
                                                          onsprozeduren können dagegen nur kodiert         sind, waren vaginale Fisteln nach Rektumex-
       Gesellschaft für Medizinische
       Informatik, Biometrie und                          werden, sofern sie im Krankenhaus durchge-       stirpation mit Pouchanlage bzw. nach Zys-
       Epidemiologie (GMDS)                               führt worden sind (8-771, 8-772 und 8-779).      tektomie mit Ersatzharnblase nur mit einem
                                                                                                           unspezifischen Kode darstellbar und daher
                                                          GEFÄSSERKRANKUNGEN                               nicht befriedigend im DRG-System zuorden-
                                                          Das Krankheitsbild „Arterielle Arrosionsblu-     bar. Künftig werden Fisteln zwischen Vagina
                                                          tung“ wird dem Kode I77.2 „Arterienruptur“       und jeglichem Pouch als Rektumersatz mit
                                                          zugeordnet. Diese Diagnose beschreibt u. a.      N82.80 kodiert, während Fisteln zwischen
                                                          Gefäßläsionen durch chronische mecha-            Vagina und einer Ersatzharnblase mit N82.81
                                                          nische Reizungen (z. B. durch Implantate)        abgebildet werden. Die Art des Rektum- bzw.
                                                          oder invasiv wachsende Neubildungen, nicht       Harnblasenersatzes wird dabei nicht weiter
                                                          jedoch akute traumatische Schädigungen.          unterschieden. Sonstige Fisteln des weibli-
                                                             Variköse Veränderungen im Bereich des         chen Genitaltraktes werden der neuen Reste-
                                                          Gastrointestinaltraktes sind bisher ledig-       klasse N82.88 zugeordnet.
                                                          lich am Magen spezifisch kodierbar (I86.4.).
                                                          Wegen der klinischen Bedeutung insbe-            ARTHROPATHIEN ALS MANIFESTATION ANDERER
                                                          sondere im Zusammenhang mit okkulten             GRUNDKRANKHEITEN
                                                          Blutungen werden künftig auch die Lokali-        Gelenkerkrankungen als Manifestation einer
                                                          sationen „Dünndarm“ (I86.80), „Dickdarm“         anderenorts zu kodierenden Grundkrank-
                                                          (I86.81) und „Rektum“ (I86.82) spezifisch        heit wie Gicht (E79.-), Hyperparathyreoidis-
                                                          kodierbar sein. „Sonstige“ Lokalisationen wie    mus (E21.-), Diabetes mellitus (E10.- bis E14.-),
                                                          z. B. das Nasenseptum werden mit der neuen       multizentrische Retikulohistiozytose (E78.8),
       Bartkowski R. DRG-Kodierung 2018: Chirurgisch      Resteklasse I86.88 abgebildet.                   Amyloidose (E85.-), Neuropathien sowie sons-
       relevante Änderungen bei ICD-10-GM und OPS.
                                                                                                           tigen Grundkrankheiten werden mit einem
       Passion Chirurgie. 2017 Dezember; 7(12): Artikel
       04_04.                                             INFEKTION VON PERKUTANEN                         Sekundärkode (Stern-Kode) aus dem Bereich
                                                          ERNÄHRUNGSSONDEN                                 M14.- verschlüsselt. Bisher war es allerdings
                                                          Entzündliche Reaktionen und Infektionen          nicht möglich, die betroffenen Lokalisatio-
                 WEITERE HYGIENE-TIPPS FINDEN
                 SIE AUF BDC|ONLINE (WWW.BDC.DE,          von PEG- und PEJ-Sonden werden künftig mit       nen zu spezifizieren. Ab 2018 ist auch für die-
                 RUBRIK WISSEN | VERGÜTUNG | DGR).        dem spezifischen Kode T85.74 abgebildet. Wie     sen Kodebereich die Angabe der Lokalisation

PASSION CHIRURGIE 12 | 2017
37 CHIRURGIE+ | ABRECHNUNG

auf der fünften Stelle möglich, wie bereits       abgebildet, die Extremitätenknochen sind                          Weichteilquetschungen, subkutanem Décol-
in anderen Kategorien des Kapitels XIII der       T84.1- zugeordnet.                                                lement etc. künftig topographisch abbilden
ICD-10.                                                                                                             zu können, wird R02 fünfstellig differenziert,
                                                  NEKROSE UND GANGRÄN                                               wobei R02.0- für Nekrosen der Haut und
BEWEGUNGSEINSCHRÄNKUNG VON GELENKEN               Während für Nekrosen bei einer pAVK oder im                       Unterhaut vorgesehen sind, die nicht im Rah-
Eine partielle oder vollständige Bewegungs-       Zusammenhang mit einem Dekubitus lokali-                          men einer pAVK, eines Dekubitus oder einer
einschränkung von Gelenken wird mit               sationsbezogene Kodes verfügbar sind (I70.25                      nekrotisierenden Entzündung entstanden
M25.6- „Gelenksteife, anderenorts nicht klas-     „pAVK vom Becken-Bein-Typ Stadium IV“ bzw.                        sind. Auf der fünften Kodeposition ist eine
sifiziert“ verschlüsselt. Für eine ankylotische   L89.2-/L89.3- „Dekubitus 2. bzw. 3. Grades“)                      topographische Differenzierung vorgesehen
Einsteifung ist dagegen M24.6- „Ankylose          war die Kodierung posttraumatischer Nekro-                        (Tab. 2). Mit R02.8 können schichtenüber-
eines Gelenkes“ anzugeben. Mit dem neuen          sen bisher nur mit dem sehr unspezifischen                        greifende Nekrosen und Gangräne an Kopf,
Hinweistext „Gelenksteife mit partieller oder     Dreisteller R02 „Gangrän, anderenorts nicht                       Rumpf und Extremitäten kodiert werden, für
vollständiger Bewegungseinschränkung“ wird        klassifiziert“ möglich. Um posttraumatische                       die keine spezifischere Klassifizierung verfüg-
klargestellt, dass unter „Gelenksteife“ auch      Haut- und Unterhautnekrosen, z. B. nach                           bar ist.
eine nicht vollständige Einsteifung zu verste-
hen ist.

MECHANISCHE KOMPLIKATIONEN DURCH
EINE GELENKENDOPROTHESE ODER                      Tab. 1: Neue Gliederung von T84.0- bis T84.2-
OSTEOSYNTHESEVORRICHTUNG AN
                                                   T84.- K
                                                          omplikationen durch orthopädische Endoprothesen, Implantate oder Transplantate
EXTREMITÄTENKNOCHEN
                                                   T84.0- Mechanische Komplikation durch eine Gelenkendoprothese
Lockerungen, Fehllagen, Protrusionen, Per-         T84.00       Schultergelenk
forationen und sonstige mechanische Kom-           T84.01       Ellenbogengelenk
                                                   T84.02       Radiuskopfgelenk
plikationen und Funktionsstörungen, die
                                                   T84.03       Handgelenk
im Zusammenhang mit einer Gelenkendo-              T84.04       Hüftgelenk
prothese oder Osteosynthesematerial an             T84.05       Kniegelenk
Extremitätenknochen auftreten, werden mit          T84.06       Sprunggelenk
                                                   T84.07       Bandscheibe
der Kategorie T84.0- bzw. T84.1- abgebildet.
                                                   T84.08       Sonstige näher bezeichnete Gelenke (inkl. Fingergelenk, Großzehengrundgelenk, Kiefergelenk)
Dabei ist es unerheblich, ob die Komplikation      T84.1- Mechanische Komplikation durch eine interne Osteosynthesevorrichtung an Extremitätenknochen
durch die Prothese oder das Osteosynthese-                      Schulterregion (inkl. Schultergelenk, Akromioklavikulargelenk, Klavikula, Schultergelenk, Skapula, Sternoklaviku-
                                                   T84.10
material entstanden ist oder andere äußere                      largelenk)
                                                   T84.11       Hand
Einflüsse zu einer mechanischen Störung der
                                                   T84.12       Unterarm (inkl. Handgelenk)
Implantatfunktion geführt haben. Um eine           T84.13       Hand
nachvollziehbare Zuordnung der betroffenen         T84.14       Beckenregion/Oberschenkel (inkl. Hüftgelenk, Ileosakralgelenk)
Knochen oder Gelenke zu ermöglichen, wer-          T84.15       Unterschenkel (inkl. Kniegelenk)

den die Kodes künftig auf der fünften Stelle       T84.16       Knöchel und Fuß (inkl. Sprunggelenk)
                                                   T84.18       Sonstige näher bezeichnete Extremitätenknochen
topographisch differenziert (Tab. 1). Aus
                                                   T84.2- Mechanische Komplikation durch eine interne Osteosynthesevorrichtung an Extremitätenknochen
pragmatischen Gründen werden Bandschei-            T84.20       Wirbelsäule
benprothesen in der Kategorie T84.0- geführt,      T84.28       Sonstige näher bezeichnete Knochen (inkl. Rippen, Schädelknochen, Sternum)
obwohl es sich dabei nicht um Gelenkendo-
prothesen im eigentlichen Sinne handelt.
   Für mechanische Komplikationen durch
                                                  Tab. 2: Neue Gliederung von R02
interne Osteosynthesevorrichtungen „an
sonstigen Knochen“ ist die Kategorie T84.2-        R02.- Gangrän, anderenorts nicht klassifiziert
vorgesehen. Um hier die Lokalisation „Wir-         R02.0- Nekrose der Haut und Unterhaut, anderenorts nicht klassifiziert
                                                   R02.00       Kopf und Hals
belsäule“ abgrenzbar zu machen, wurde auch
                                                   R02.01       Schulterregion, Oberarm und Ellenbogen
bei dieser Kategorie eine fünfstellige Diffe-      R02.02       Unterarm und Handgelenk
renzierung eingeführt und Komplikationen           R02.03       Hand und Finger
durch Osteosynthesematerial der Wirbelsäule        R02.04       Rumpf (inkl. Bauchdecke, Brustwand, Rücken [jeder Teil, außer Gesäß])
                                                   R02.05       Beckenregion und Oberschenkel (inkl. Gesäß, Hüfte)
dem Fünfsteller T84.20 zugeordnet. Mit der
                                                   R02.06       Unterschenkel und Knie
neuen Resteklasse T84.28 werden Kompli-            R02.07       Knöchelregion, Fuß und Zehen
kationen an allen sonstigen Lokalisationen         R02.09       Lokalisation nicht näher bezeichnet
(d. h. Rippen, Sternum, Schädelknochen)            R02.8 Sonstige und nicht näher bezeichnete Gangrän, aonkl.

                                                                                                                                             PA S S I O N C H I R U R G I E 1 2 | 2 0 1 7
38 CHIRURGIE+ | ABRECHNUNG

PROZEDUREN                                             Bumper“) ist eine einfache Entfernung jedoch     am Bruchsack erforderlich waren. Bei hoher
VISZERALCHIRURGIE                                      nicht immer möglich, sodass Inzisionen der       Bruchsackunterbindung und Teilresektion
Die diagnostischen und therapeutischen                 Mukosa erforderlich werden können, um            ist 5‑530.90 zu kodieren. Diese Kodes gelten
Endoskopien der Gallen- und Pankre-                    die Halteplatte zu entfernen. Hierfür ist die    sowohl für die primäre Versorgung als auch
aswege wurden klassifikatorisch überar-                neue Kategorie „Freilegen und Entfernen einer    im seltenen Falle eines Rezidivs. Für Schenkel-
beitet. Die Differenzierungen für „modular“            eingewachsenen PEG-Halteplatte“ vorgese-         hernien sind keine entsprechenden speziellen
aufgebaute Cholangioskope entfallen künf-              hen, wobei zwischen offen chirurgischem          Kodes vorgesehen.
tig. Dafür wird differenziert, ob bis proximal         (5‑431.30) und endoskopischem (5-431.31)            Mit speziellen Zusatzkodes für den Ein-
oder distal der Hepatikusgabel vorgegangen             Vorgehen unterschieden wird. Auch die Frei-      satz von Fremdmaterial zur Gewebever-
wird (diagnostisch: 1-643.2 bzw. 1-643.3). Die         legung unter endoskopischer Sicht über ein       stärkung bzw. Gewebeersatz kann der
Verwendung entsprechender Endoskope                    transluminal durch die PEG-Sonde einge-          Mehraufwand z. B. in der Hernienchirurgie,
wird dabei vorausgesetzt. Für therapeuti-              brachtes Inzisionssystem ist mit 5-431.31 zu     Gynäkologie oder Traumatologie markiert
sche duktale Endoskopien der Gallenwege                kodieren.                                        werden. Zu einem Kostentrenner konn-
werden die neuen Zusatzkodes 5‑513.q0 und                 Zur Behandlung der Adipositas wird seit       ten sich diese Kodes allerdings bisher noch
5-513.q1 eingeführt (distal bzw. proximal der          einiger Zeit auch die „Magenplikatur“ ange-      nicht entwickeln, da die Materialkosten mit
Hepatikusgabel), für die duktale Endoskopie            wendet, für die bisher nur die Resteklasse       der Größe der Netze korrelieren, die jedoch
des Pankreasganges 5-526.j. Bei perkutan-              5-449.x- „Sonstige Operationen am Magen“         nicht abbildbar war. Um den Größenbezug
transhepatischem Vorgehen wird dagegen                 verwendet werden konnte. Mit der neuen           in die Klassifikation einzubauen, werden alle
zwischen normalkalibrigen und kleinkalib-              Kategorie 5-448.f- „Magenplikatur“ können        bereits vorgesehenen Materialien in einer
rigen Geräten unterschieden (Zusatzkodes               diese Verfahren künftig spezifisch abgebildet    fünfstelligen Systematik abgebildet und die
diagnostisch: 1-695.43 bzw. 1‑695.44, the-             werden, wobei zwischen offen chirurgischen,      Fläche auf der sechsten Stelle differenziert
rapeutisch: 5-514.u0 bzw. 5-514.u1). Mit den           laparoskopischen und endoskopischen Ver-         (Tab. 4).
neuen Zusatzkodes soll die angewendete                 fahren unterschieden wird. Speziell beim            Der Zusatzkode 5-933 „Verwendung einer
Technik bei endoskopischen Eingriffen an den           endoskopischen Verfahren können auch             Kunststoff- oder biologischen Membran zur
Gallen- und Pankreaswegen aufwandsgerecht              endoskopische Nahtsysteme eingesetzt wer-        Prophylaxe von Adhäsionen“ wird weiter
abgebildet werden.                                     den. Für diese ist künftig der Zusatzkode        differenziert. Grundsätzlich sollen mit OPS-
   Bei den Kodes für zahlreiche endoskopi-             5-98c.5 verwendbar.                              Kodes des Kapitels 5 „Operationen“ nur opera-
sche Eingriffe am oberen und unteren                      Für endoskopische Exzisionen an den           tive Maßnahmen abgebildet werden, sodass
GI-Trakt (5‑422, 5-433, 5-451, 5-452, 5-482)           Gallenwegen wird künftig folgende Diffe-         auch weiterhin die intraoperative Spülung der
findet sich der Hinweis „Inkl.: Blutstillung“.         renzierung vorgenommen: 5-513.30 „Endo-          Bauchhöhle mit Flüssigkeiten nicht kodier-
Gemeint ist hiermit die konventionelle Blut-           skopische Exzision an der Papille“, 5-513.13     bar ist. Bestimmte neu entwickelte Gele bil-
stillung durch Destruktionsverfahren mit               „Endoskopische Papillektomie“ sowie 5-513.32     den jedoch einen intraperitonealen Film, der
Energiequellen. Für die neuen, kostenintensi-          „Endoskopische Exzision am Gallengang“. Eine     erst im weiteren Verlauf allmählich resor-
ven Verfahren „Over-The-Scope-Clip“ (OTSC®)            Exzision der Papille mit Replantation des Duc-   biert wird und damit mit den bereits im OPS
sowie absorbierende Polymere (z. B. Endo-              tus choledochus ist dagegen wie bisher mit       abgebildeten Membranen zur Adhäsionspro-
Clot®) soll dieser Hinweis nicht gelten, die           5-518.4- zu kodieren.                            phylaxe vergleichbar ist. Daher wird künftig
endoskopische Blutstillung mit diesen                     Bei endoskopischen Eingriffen an den          der Klassentitel folgendermaßen geändert:
Methoden ist je nach Lokalisation gesondert            Gallenwegen und Pankreasgang kann als            „Verwendung von Membranen oder sonstigen
zu kodieren (Tab. 3).                                  neues Device ein Kauterisierungssystem mit       Materialien zur Prophylaxe von Adhäsionen“.
                                                       vorgeladenem selbstexpandierenden Stent          Solide Membranen, die nicht resorbierbar
                                                       eingesetzt werden. Für dieses System ist         sind, werden mit 5-933.0 abgebildet, während
Tab. 3: Zusatzkodes für endoskopische Blutstillungen   künftig der Zusatzkode 5-549.a anwendbar.        (teil-)resorbierbare Materialien, zu denen
                                                       Wie bisher sind auch die Stents bzw. selbstex-   auch das Medizinprodukt 4DryField® PH
 Lokalisation              OTSC®          EndoClot®    pandierenden Prothesen separat zu kodieren       zählt, mit 5-933.1 abgebildet werden.
 Ösophagus                 5-429.u        5-429.v      und lösen das Zusatzentgelt ZE2018-54 aus.
 Magen                     5-449.s3       5-449t3         Bei der in den vergangenen Jahren bereits     UNFALLCHIRURGIE, ORTHOPÄDISCHE CHIRURGIE

 Dünn-/Dickdarm            5-469.s3       5-469.t3     mehrfach aktualisierten OPS-Systematik der       Für die Behandlung von Verbrennungen
                                                       Hernienchirurgie wird ab 2018 noch eine          mit einem Okklusivverband zum enzy-
 Rektum                    5-489.j        5-489.k
                                                       für die Kinderchirurgie wichtige Ergänzung       matischen Wunddebridement (z. B. Nexo-
                                                       vorgenommen. Die laparoskopische Versor-         Brid®) wird der Kode 8-191.7- neu eingeführt.
   Für die Entfernung einer PEG-Sonde                  gung einer Leistenhernie ohne plastischen        Auf der sechsten Stelle erfolgt eine Differen-
ist der Kode 8-123.1 vorgesehen. Im Falle einer        Bruchpfortenverschluss wird mit 5-530.91         zierung gemäß der behandelten Fläche in
eingewachsenen Gegendruckplatte („Burried              kodiert, wenn keine weiteren Maßnahmen           Stufen von 500 cm².

PASSION CHIRURGIE 12 | 2017
39 CHIRURGIE+ | ABRECHNUNG

   Da die Transplantation von Spongiosa                                                 monokausal die entsprechenden EBM-Ziffern                                                                                       Fixation mittels Knochenanker ist dabei im
auch endoskopisch (arthroskopisch) vorge-                                               ableiten zu können. Für Arthrodesen mittels                                                                                     Kode enthalten und nicht separat anzugeben
nommen werden kann, werden die entspre-                                                 kortikospongiösem Span als Reoperation an                                                                                       (5-869.2).
chenden Verfahren künftig gemäß Zugang                                                  Fußwurzel und/oder Mittelfuß wurden die                                                                                            Unklar war es bisher dagegen, wie ein Kno-
differenziert (Tab. 5). Der bisherige Kodebe-                                           Kodes 5-808.ae (ein Gelenkfach) und 5-808.af                                                                                    chenanker, der zum Fixieren von Sehnen,
reich 5-812.4- Subchondrale Spongiosaplastik                                            (zwei und mehr Gelenkfächer) exklusiv defi-                                                                                     Bändern oder anderen Gewebestrukturen
wird dadurch redundant und deshalb gestri-                                              niert, die jedoch nicht im Geltungsbereich                                                                                      verwendet wird, kodiert werden kann, wenn
chen, der Inhalt wird künftig mit 5-784.c- bzw.                                         des DRG-Systems, also bei vollstationärer                                                                                       kein Hinweis auf monokausale Kodierung
5-874.e- abgebildet. Die Lokalisation ist nach                                          Behandlung verwendet werden dürfen. Hier                                                                                        vorhanden ist. Eine Kodierung als „Osteo-
der üblichen Differenzierung der sechsten                                               ist, wie bei allen Kodes dieser Kategorie, die                                                                                  syntheseverfahren“ mit 5-786.0 oder gar
Stelle anzugeben.                                                                       Art der Knochentransplantation grundsätz-                                                                                       als Osteosynthese (5-790 – 5-799) ist nicht
   In den vergangenen Jahren ist die Syste-                                             lich separat zu kodieren (5‑784.-).                                                                                             möglich gewesen, da es sich beim Einsatz
matik der Eingriffe am Fuß erheblich aus-                                                  Bei Kapselplastiken am Schultergelenk                                                                                        von Knochenankern nicht um eine Osteo-
differenziert worden. Es blieb aber noch eine                                           wird bisher lediglich zwischen vorderer und                                                                                     synthese handelt und die Implantate dafür
Abbildungslücke für den besonderen Aufwand                                              hinterer Kapselplastik unterschieden. Künf-                                                                                     auch gar nicht geeignet wären. Auch 5‑869.2
von Rezidiveingriffen, die jetzt geschlossen                                            tig kann auch eine „Obere Kapselplastik“ dif-                                                                                   „Einbringen von Osteosynthesematerial bei
werden konnte (Tab. 6). Eine Besonderheit                                               ferenziert abgebildet werden (5-805.b offen                                                                                     Operationen am Weichteilgewebe“ war aus
besteht für den ambulanten Bereich, um                                                  chirurgisch, 5-814.e arthroskopisch). Eine                                                                                      diesem Grunde kritisch zu sehen. Diese Kate-
                                                                                                                                                                                                                        gorie wird daher künftig umbenannt, so dass
                                                                                                                                                                                                                        unter dem neuen Titel „Einbringen von Fixati-
Tab. 4: Neue Systematik für Gewebeverstärkung und Gewebeersatz                                                                                                                                                          onsmaterial am Knochen bei Operationen am
                                                                                                                                                                                                                        Weichteilgewebe“ jetzt nicht nur Stellschrau-
                                                                                                                          mit antimikrobieller Beschichtung

                                                                                                                                                                                                                        ben sondern auch Knochen- bzw. Fadenanker
                      (Teil-) resorbierbar synthetisch

                                                                                                                                                                                           mit sonstiger Beschichtung
                                                                                            Nicht resorbierbar ohne

                                                                                                                                                                                                                        abgebildet werden können. Die Inklusiva-Hin-
                                                                                                                                                                mit Titan-Beschichtung

                                                                                                                                                                                                                        weise bei bestimmten Gelenkeingriffen (s. o.)
                                                                                                 Beschichtung
                                                            Composite

                                                                           Biologisch

                                                                                                                                                                                                                        sind dennoch weiterhin gültig und schließen
     Fläche
      [cm²]

                                                                                                                                                                                                                        in diesen Fällen die Zusatzkodierung aus.
                                                                                                                                                                                                                           Für die Augmentation der Kreuzbänder
                                                                                                                                                                                                                        sind keine spezifischen Kodes verfügbar, so
                                                                                                                                                                                                                        dass in der Regel bisher eine Kreuzbandnaht
                                                                                                                                                                                                                        kodiert wurde. Die Augmentation, inklusive
 < 10            5-932.10                                5-932.20       5-932.30        5-932.40                      5-932.50                                5-932.60                   5-932.70
                                                                                                                                                                                                                        Naht und dynamische intraligamentärer
                                                                                                                                                                                                                        Stabilisation ist künftig mit 5-813.j (Vorderes
 10 -
40 CHIRURGIE+ | ABRECHNUNG

   Ein überraschendes Problem ist bei der                 Abschnitt aufzunehmen. Die genaue Loka-                          einer Erstimplantation zu unterscheiden, ist
Kategorie 5-809.2- „Temporäre Fixation eines              lisation ist nach dem üblichen Schlüssel auf                     als Zusatzkode 5-829.n „Implantation einer
Gelenkes“ entstanden. Bei streng wörtli-                  der sechsten Kodeposition anzugeben. Leider                      Endoprothese nach vorheriger Explantation“
cher Auslegung des Klassentitels „Andere                  konnten jedoch weder InEK noch DIMDI davon                       anzugeben, was in den meisten Situatio-
offen chirurgische Gelenkoperationen“ war                 überzeugt werden, dass dieses Verfahren aus                      nen zu einer angemessenen Erlössteigerung
es nämlich nach mehr als 20 Jahren OPS-                   5-809.2- zumindest jedoch aus 5-869.x über-                      führt.
Anwendung plötzlich strittig geworden, ob                 zuleiten ist. Daher werden die mit der neuen                        Für die knöcherne Rekonstruktion
mit diesem Kode auch perkutane temporäre                  Kategorie 5-809.4- abgebildeten Prozeduren                       eines Glenoiddefektes wird, analog zur
Arthrodesen kodiert werden dürfen. Obwohl                 zunächst als „nicht signifikante OR-Prozedu-                     Pfannenbodenplastik beim Hüftgelenk, der
es im OPS neben „offen chirurgisch“ und                   ren“ bewertet, bis aktuelle Kalkulationen eine                   neue Kode 5-829.r eingeführt. Als Zusatz-
„arthroskopisch“ gar keine weitere Katego-                Kostenrelevanz nachweisen, was leider nicht                      kodierung wird eine Spongiosaplastik bzw.
rien für Gelenkoperationen gibt und von den               vor dem DRG-System 2020 der Fall sein dürfte.                    alloplastischer Knochenersatz ausdrücklich
ursprünglichen OPS-Autoren die perkutane                  Es sei daher darauf hingewiesen, dass neben                      zugelassen. Es gilt aber auch der Hinweis,
temporäre Arthrodese den offen chirurgi-                  dem Kode für die temporäre Arthrodese auch                       dass der Kode nur angegeben werden kann,
schen Eingriffen zugeordnet wurde, sehen                  die Art des Osteosynthesematerials anzuge-                       wenn ein glenoidaler Defekt ausgeglichen
DIMDI und InEK dieses Verfahren als bisher                ben ist, z. B. 5‑786.1 für einen Kirschner-Draht                 wird, um das Drehzentrum zu rekonstruieren
überhaupt nicht mit dem OPS abbildbar an,                 oder 5-786.8 für einen gelenkübergreifenden                      bzw. das ursprüngliche Gelenkniveau wieder
noch nicht einmal mit der Resteklasse 5-869.x             Fixateur externe. Diese Kodes stellen signifi-                   herzustellen. Dieser Kode darf dagegen nicht
„Sonstige Operationen an den Bewegungsorga-               kante OR-Prozeduren dar und können somit                         bei Verschluss oder Verfüllung von iatrogen
nen“. Um dieses Dilemma zu lösen wird der                 den DRG-Erlös steigern. Nur der Vollständig-                     geschaffenen Knochendefekten mit ortsstän-
Abschnitt 5-80 „Offen chirurgische Gelenkope-             keit halber sei darauf verwiesen, dass sich                      digem Gewebe, ausschließlicher Verfüllung
rationen“ umbenannt in „Offen chirurgische                bei temporären Arthrodesen an den Gelenken                       von Geröllzysten, Verwendung von zemen-
und andere Gelenkoperationen“. Damit wurde                der Hand (ausgenommen Handgelenk) nichts                         tierten Pfannenprothesen oder ausschließli-
es möglich die Kategorie 5-809.4- „Temporäre              ändert, denn dort wird nach wie vor nicht                        cher Vertiefungsfräsung zur Schaffung eines
Fixation eines Gelenkes, perkutan“ in diesen              zwischen offen chirurgischer und perkutaner                      Prothesenbettes angegeben werden.
                                                          temporärer Arthrodese unterschieden.                                Der für Zusatzentgelte (ZE2018-25) wich-
                                                             Mit weiteren Hinweistexten wird bei Hüft-                     tige Kode 5-829.k „Implantation einer modu-
                                                          und Kniegelenkendoprothesen noch                                 laren Endoprothese oder (Teil-)Wechsel in
Tab. 6: Systematik der Rezidiveingriffe am Fuß            deutlicher klargestellt, dass ein zweizeitiger                   eine modulare Endoprothese bei knöcherner
                                                          Wechsel von Endoprothesen nicht mit einem                        Defektsituation und ggf. Knochen(teil)ersatz“
                                       Reoperation bei    Kode für Prothesenwechsel (z. B. aus dem                         wird künftig, bei unveränderten Kriterien
 Osteotomie                 Primär
                                       Rezidiv
                                                          Bereich 5-821.- oder 5-823.-) verschlüsselt                      (mindestens drei metallische Einzelbauteile
 Os metatarsale I,
                            5-788.5d   5-788.5g           werden darf, sondern mit separaten Kodes                         einer gelenkbildenden Komponente), weiter
 proximal
                                                          für die Explantation und Implantation an                         differenziert, damit es möglich wird, auch
 Os metatarsale I, distal   5-788.5c   5-788.5f           einem anderen OP-Tag. Um den Verlauf von                         entsprechend differenzierte Zusatzentgelte
 Os metatarsale I,
                            5-788.5e   5-788.5j
 mehrdimensional
 Doppelosteotomie Os
                            5-788.51   5-788.5h           Tab. 7: Differenzierung der modularen Endoprothesen
 metatarsale I

                                                           5-829.k Implantation einer modularen Endoprothese oder (Teil-)Wechsel in eine modulare Endoprothese bei
                                                           knöcherner Defektsituation und ggf. Knochen(teil)ersatz
                                        Reoperation bei
 Arthrodese                 Primär                         5-829.k0             Pfannenkomponente
                                        Rezidiv
                                                                                Schaftkomponente ohne eine dem Knochendefekt entsprechende Länge und Dicke
                                                           5-829.k1
                            5-808.                                              Hinweis: Bei zweiseitiger Schaftverankerung ist der Kode nur einmal anzugeben
 Großzehengrundgelenk                   5-808.b7
                            b0                                                  Schaftkomponente mit einer dem Knochendefekt entsprechenden Länge und Dicke

 Fußwurzel/Mittelfuß, 1     5-808.                         5-829.k2             inkl.: Mega-Endoprothese
                                        5-808.a9                                Hinweis: Bei zweiseitiger Schaftverankerung ist der Kode nur einmal anzugeben
 Gelenkfach                 a4
                                                                                Pfannen- und Schaftkomponente, Schaft ohne eine dem Knochendefekt entsprechende Länge und
 Fußwurzel/Mittelfuß, 2     5-808.
                                        5-808.aa                                Dicke
 Gelenkfächer               a5                             5-829.k3
                                                                                Hinweis: Dieser Kode ist nur zu verwenden, wenn beide gelenkbildende Implantatkomponenten der Endo-
 Fußwurzel/Mittelfuß, 3     5-808.
                                        5-808.ab                                prothese modular sind
 Gelenkfächer               a6
                                                                                Pfannen- und Schaftkomponente, Schaft mit einer dem Knochendefekt entsprechenden Länge und
 Fußwurzel/Mittelfuß, 4     5-808.                                              Dicke
                                        5-808.ac
 Gelenkfächer               a7                             5-829.k4             inkl.: Mega-Endoprothese
 Fußwurzel/Mittelfuß, ≥     5-808.                                              Hinweis: Dieser Kode ist nur zu verwenden, wenn beide gelenkbildende Implantatkomponenten der Endo-
                                        5-808.ad
 5 Gelenkfächer             a8                                                  prothese modular sind

PASSION CHIRURGIE 12 | 2017
41 CHIRURGIE+ | ABRECHNUNG

zu vereinbaren. Damit wird es möglich, ins-     dem Kapitel 5 und dem Kapitel 8 in diesen        Mitralsegelplastiken vorbehalten. Mitral-
besondere auch Megaendoprothesen sach-          Fällen kombiniert werden dürfen.                 klappenanuloplastiken werden mit neuen
gerecht abzubilden (Tab. 7). Hinzuweisen ist       Für die Shunt-Chirurgie wurden zwei           Kodes bei transarterieller (5-35a.43, inkl. Mit-
allerdings auf die bereits bestehenden Kodes    Neuerungen aus dem NUB-Verfahren in den          ralklappenanulorrhapie mit Naht), transvenö-
für einen Knochentotalersatz (5-828.-), die     OPS aufgenommen. Die Verwendung eines            ser (5‑35a.44, inkl. Mitralklappenanulorrhapie
ggf. ebenso wie die Kodes für Gelenkendopro-    extraluminalen adaptierbaren Anastomosen-        mit Band) und transapikaler (5-35a.45, inkl.
thesen mit den Zusatzkodes 5‑829.k- kombi-      stabilisators ist mit dem Zusatzkode 5-392.8     Mitralklappenanulorrhapie mit Spange) Anlage
niert werden können.                            abbildbar. Die endovaskuläre Anlage einer        verschlüsselt. Für die letztgenannten Verfah-
   Für die Verwendung von OP-Robo-              AV-Fistel durch Gleichstrom kann mit 8-83c.      ren sind NUB-Zusatzentgelte abrechenbar.
tern existieren bereits Zusatzkodes (5-987.0    d2 (Oberarm), 8-83c.d3 (Unterarm), 8-83c.           Für die plastische Rekonstruktion des
„Komplexer OP-Roboter“, 5-987.x „Sonstiger      db (Oberschenkel), 8-83c.dc (Unterschenkel)      Myokards mit einem myokardialen Ver-
OP-Roboter“). Neu eingeführt wird jetzt der     und 8-83c.dx bei sonstigen Lokalisationen        ankerungssystem als Hybrideingriff ist der
Zusatzkode 5‑987.1 für einen „Roboterarm“.      abgebildet werden. Die endovaskuläre Anlage      neue Kode 5-37a.1 vorgesehen. Unter „Hyb-
Darunter wird ein chirurgisches Assistenzsys-   einer AV-Fistel mit nahtlosem Nitinolkoppler     rideingriff“ wird die Kombination aus endo-
tem mit mindestens sechs Freiheitsgraden        am Oberschenkel ist mit 8-83c.eb kodierbar,      vaskulärem und minimal-invasivem Eingriff
verstanden, welches bei Überschreitung der      alle anderen Lokalisationen werden 8-83c.ex      verstanden, wobei die Mini-Thorakotomie im
geplanten Interventionsgrenzen unter Navi-      zugeordnet.                                      Kode enthalten ist.
gation diese aktiv limitiert.                      Zur Prophylaxe einer Lungenembo-                 Bei der Implantation bzw. Revision
   Auch der Zusatzkode für die Anwendung        lie ist die perkutane Einbringung eines          eines myokardmodulierenden Systems
eines Navigationssystems wird künftig           Vena-cava-Schirmes etabliert. Um dieses          (CCM) wird künftig zwischen Systemen mit
weiter differenziert, wobei zwischen radio-     Verfahren von der Behandlung mit einem in        oder ohne Vorhofelektrode unterschieden.
logischer Technik (5-988.0), elektromagneti-    einen zentralen Venenkatheter integrierten       Die bisherigen Kodes für Implantation oder
schen (5‑988.1), sonographischen (5-988.2),     Antiembolieschirm abzugrenzen, wird der          Wechsel (5-379.80) und Revision (5-379.81)
optischen (5-988.3) und sonstigen Systemen      bisherige fünfstellige Kode weiter differen-     gelten künftig nur noch für Systeme mit
(5‑988.x) unterschieden wird.                   ziert und für das neue Verfahren der Kode        Vorhofelektrode, während für Systeme ohne
                                                8‑839.11 geschaffen, mit dem auch andere         Vorhofelektroden die neuen Kodes 5-379.82
GEFÄSSCHIRURGIE                                 „rückholbare“ Vena-cava-inferior-Filter abge-    (Implantation oder Wechsel) bzw. 5-379.83
Endosonographische Untersuchungen               bildet werden können. Der „klassische“ per-      (Revision) zu verwenden sind.
von Blutgefäßen (3-05e.-) werden künftig        manente Cava-Filter wird künftig mit 8‑839.10       Bei dem Einsatz von univentrikulären
nach Lokalisation weiter differenziert.         kodiert.                                         extrakorporalen Pumpen wird künftig die
   Während (gecoverte) Stents mit „bio-                                                          Art des Zugangs differenziert. Die bisherigen
aktiver“ Oberfläche bereits mit dem             HERZCHIRURGIE                                    Kodes 5-376.20 (Implantation) und 5-376.21
Zusatzkode 8‑83b.e1 abgebildet werden kön-      Für die chirurgische Behandlung von              (Entfernung) gelten künftig nur noch im
nen, wird für Gefäßprothesen der entspre-       Erkrankungen der Aortenklappe wurden             Falle einer Sternotomie, während bei transa-
chende Zusatzkode 5-938.0 neu eingeführt.       zwei neue Kodes geschaffen: 5-353.6 „Anulo-      pikalem Zugang die neuen Kodes 5-376.23
Dieser Kode dürfte im Zusammenhang mit          plastik der Aortenklappe mit Implantat“ sowie    (Implantation) und 5-376.24 (Entfernung) zu
einem entsprechenden NUB-Zusatzentgelt          5-353.7 „Taschenrekonstruktion der Aorten-       benutzen sind.
relevant werden.                                klappe“. Unverändert bleibt 5-353.0 „Raffung
   Bei der endovaskulären Implantation          der Aortenklappe“.                               THORAXCHIRURGIE
von Stent-Prothesen werden für iliakale            Bei der endovaskulären Implantation           Bei Resektionen an der Trachea wurde bei
Stent-Prothesen ohne Seitenarm separate         eines Aortenklappenersatzes (bisher              der Kategorie 5-314.1- bisher die Höhenlokali-
Kodes für die Verwendung einer Stent-           5-35a.00) wird künftig zwischen „primär bal-     sation nicht berücksichtigt. Künftig können
Prothese (5‑38a.43), zwei Stent-Prothesen       lonexpandierbarem Implantat“ (5-35a.03) und      krikotracheale Resektionen separat erfasst
(5‑38a.44) oder von drei und mehr Stent-Pro-    „primär selbstexpandierendem Implantat“          werden, wobei zwischen Anlage einer End-zu-
thesen (5‑38a.45) eingeführt. Alle sonstigen    (5-35a.04) unterschieden.                        End-Anastomose (5-314.30), Anlage eines Tra-
Stent-Prothesen an der Aorta sind separat zu       Bei der minimalinvasiven Mitralklap-          cheostomas (5-314.31), Resektion mit Plastik/
verschlüsseln, ggf. auch mehrfach. Ebenso       penrekonstruktion wird künftig zwischen          Stent (5-314.32) und sonstigen Rekonstrukti-
ist die Verwendung zusätzlicher, nicht groß-    Mitralklappensegelplastiken und Mitral-          onsverfahren (5-314.3x) unterschieden wird.
lumiger Stent-Prothesen zur Versorgung          klappenanuloplastiken          unterschieden.    Abzugrenzen sind diese neuen Kodes gegen-
thorakaler und abdominaler Gefäßabgänge         Die bisherigen Kodes für transarterielle         über der Kategorie 5-316.6- „Beseitigung einer
gesondert zu kodieren. Hierfür stehen Kodes     (5-35a.40), transvenöse (5-35a.41) und transa-   Trachealstenose“.
im Bereich 8-842 zur Verfügung. Es ist damit    pikale (5-35a.42) Mitralklappenrekonstruk-          Ebenfalls nicht spezifisch abbildbar war
ausdrücklich klargestellt, dass Kodes aus       tionen bleiben künftig ausschließlich den        bisher die „Plastische laryngotracheale

                                                                                                                   PA S S I O N C H I R U R G I E 1 2 | 2 0 1 7
42 CHIRURGIE+ | ABRECHNUNG

Rekonstruktion mit Rippenknorpel“, die
künftig mit dem neuen Kode 5-319.c ver-                Tab. 8: Zusatzkodes für die Organkonservierung
schlüsselt werden kann. Die Transplantatent-
nahme ist separat mit 5-349.4 kodierbar.                5-939 Art der Konservierung von Organtransplantaten

   Bei der bronchoskopischen Dilatation                 Hinweis: Die jeweilige Organtransplantation ist gesondert zu kodieren. Eine Organkonservierung kann normotherm oder hypotherm
einer Bronchusstenose mit Stentein-                     erfolgen. Eine Ex-vivo-Perfusion kann pulsatil oder nicht pulsatil angewendet werden.
lage waren bisher Bifurkationsstents nicht              5-939.0                       Organkonservierung, ohne Anwendung einer Ex-vivo-Perfusion
                                                                                      Organkonservierung, mit Anwendung einer kontinuierlichen Ex-vivo-Perfusion und ohne
gesondert abbildbar. Für diese Implantate ist           5-939.1
                                                                                      Organfunktionsüberwachung
künftig der neue Kode 5-339.06 verfügbar, der                                         Organkonservierung, mit Anwendung einer kontinuierlichen Ex-vivo-Perfusion und mit
                                                        5-939.2
eine eventuell durchgeführte Dilatation der                                           Organfunktionsüberwachung

Trachea mit einschließt.                                5-939.x                       Sonstige

TRANSPLANTATIONSCHIRURGIE                              der Begriff „Hirntod“ durch „irreversibler Hirn-                 [3] 
                                                                                                                            OPS 2018 - Systematisches Verzeich-
Für die Art der Konservierung von Org-                 funktionsausfall“ ersetzt wird.                                      nis, Deutscher Ärzteverlag, ISBN
antransplantaten wird künftig eine                                                                                          978-3-7691-3664-7
Zusatzkodierung eingeführt (Tab. 8). Die               LITERATUR                                                        [4] 
                                                                                                                            OPS 2018 - Alphabetisches Verzeich-
entsprechende Differenzierung der bishe-                                                                                    nis, Deutscher Ärzteverlag, ISBN
rigen Transplantationskodes (Herz: 5-375.0,            [1] 
                                                           ICD-10-GM 2018 - Systematisches                    Ver-          978-3-7691-3665-4
5-375.1, 5-375.3; Lunge: 5-335.22 ff., 5-335.32 ff.;       zeichnis, Deutscher Ärzteverlag,                  ISBN       [5] 
                                                                                                                            Deutsche           Kodierrichtlinien              2018,
Niere: 5-555.1, 5-555.7) entfällt daher ab 2018.           978-3-7691-3662-3                                                h t t p : // w w w. g - d r g . d e /c m s / G - D R G -
   Hinzuweisen ist noch darauf, dass bei allen         [2] ICD-10-GM 2018 - Alphabetisches                   Ver-          System_2018/Kodierrichtlinien/
Prozeduren im Zusammenhang mit der post-                    zeichnis, Deutscher Ärzteverlag,                 ISBN           Deutsche_Kodierrichtlinien_2018                      
mortalen Organspende (1-202, 3-708, 8-978)                  978-3-7691-3663-0

PASSION CHIRURGIE 12 | 2017
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