DRG-Kodierung 2018: Chirurgisch relevante Änderungen bei ICD-10-GM und OPS
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35 CHIRURGIE+ | ABRECHNUNG © iStock/junce DRG-Kodierung 2018: Chirurgisch relevante Änderungen bei ICD-10-GM und OPS M it der Version 2018 der ICD-10-GM wer- den Änderungen aus dem nationalen Vorschlagsverfahren und einzelne Anpas- insbesondere im Bereich der chirurgischen Disziplinen. Zur effizienten Arbeit mit den Klassifikationen werden auch in diesem Jahr sungen der WHO umgesetzt. Voraussichtlich die anwenderfreundlichen Druckausgaben wird die WHO letztmalig 2019 ein Update der der systematischen und alphabetischen Ver- ICD-10 vornehmen, sodass es geboten ist, im zeichnisse der ICD-10-GM und OPS Version Vorschlagsverfahren 2018 noch bestehenden 2018 empfohlen, die im Deutschen Ärztever- Änderungsbedarf zu melden. lag herausgegeben werden [1] bis [4]. Die Aktualisierungen des OPS 2018 sind im Die Deutschen Kodierrichtlinien 2018 [5] somatischen Bereich überschaubar geblie- enthalten keine nennenswerten Änderungen, ben. Erheblicher Anpassungsbedarf bestand abgesehen von einer Klarstellung bei P003q dagegen weiterhin im Bereich der psychiat- Mehrfachkodierung, dass „es oft, aber nicht in rischen und psychotherapeutischen Behand- jedem Fall einen Hinweis beim Kode des lei- lungsverfahren im Zusammenhang mit der tenden Eingriffs [gibt], der auf die gesonderte Einführung des pauschalierenden Entgeltsys- Kodierung von durchgeführten Teilmaßnah- tems für psychiatrische und psychosomati- men eines komplexen Eingriffes verweist“. sche Einrichtungen (PEPP). Es muss daher weiterhin in jedem Einzelfall Alle Nutzer der Klassifikationen bleiben entschieden werden, ob ein Teileingriff inte- aufgerufen, Änderungsvorschläge einzu- graler Bestandteil des Haupteingriffes gewe- reichen. Der Autor ist gern bereit, die Aus- sen und daher mit dessen OPS-Kode bereits arbeitung von Anträgen zu unterstützen, abgebildet ist (monokausale Kodierung) oder PA S S I O N C H I R U R G I E 1 2 | 2 0 1 7
36 CHIRURGIE+ | ABRECHNUNG ob eine Erweiterung vorgenommen wurde, bei anderen vergleichbaren Komplikationsko- die nicht regelhaft zusammen mit der kodier- des werden hier alle Infektionen klassifiziert, ten Hauptleistung erbracht wird und daher die im Zusammenhang mit einer liegenden separat zu kodieren ist, um die Leistung sach- perkutanen Ernährungssonde aufgetreten gerecht abzubilden. sind. Es ist nicht erforderlich, dass die Infek- tion durch die Sonde verursacht worden ist DIAGNOSEN (Englisch: due to). HERZSTILLSTAND Bekanntlich wird ein Herzstillstand mit LEBERERKRANKUNGEN DR. MED. ROLF BARTKOWSKI erfolgreicher Wiederbelebung mit dem Dia- Ein „erworbener intrahepatischer vaskulä- DRG-Beauftragter der DGCH und gnosenkode I46.0 abgebildet, während eine rer Shunt“ wird dem Kode K76.8 „Sonstige des BDC nicht erfolgreiche Wiederbelebung mit I46.9 näher bezeichnete Krankheiten der Leber“ Leiter des Arbeitskreises „Chirurgie“ der GMDS kodiert wird. Wenn ein Patient bereits prä- zugeordnet. Davon abzugrenzen ist das Vor- Mitglied der Arbeitsgruppen ICD-10, klinisch erfolgreich reanimiert wurde, kann handensein eines therapeutisch angelegten ICD-11 und OPS des Kuratoriums für I46.0 ebenfalls vom Krankenhaus angege- transjugulären intrahepatischen portosyste- Klassifikationsfragen beim DIMDI ben werden. Zur näheren Spezifizierung ist mischen Shunts (TIPS), der mit Z95.88 „Vor- (KKG) Forstweg 74 dann der Zusatzkode U69.13! „Herz-Kreislauf- handensein von sonstigen kardialen oder 13465 Berlin Stillstand vor Aufnahme in das Krankenhaus“ vaskulären Implantaten oder Transplantaten“ bartkowski-berlin@t-online.de zu verwenden, sofern der Herzstillstand in zu kodieren ist. unmittelbarem kausalen Zusammenhang Für die DRG-Kommission der mit der aktuellen stationären Behandlung FISTELN DES WEIBLICHEN GENITALTRAKTES Deutschen Gesellschaft für Chirurgie gestanden hat und innerhalb von 24 Stunden Während Fisteln zwischen weiblichem Geni- (DGCH) und des Berufsverbandes der vor stationärer Aufnahme außerhalb eines taltrakt und Intestinaltrakt bzw. Harnwegen Deutschen Chirurgen (BDC) sowie Krankenhauses aufgetreten ist. Reanimati- in der ICD-10 bereits differenziert abgebildet der AG Chirurgie der Deutschen onsprozeduren können dagegen nur kodiert sind, waren vaginale Fisteln nach Rektumex- Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und werden, sofern sie im Krankenhaus durchge- stirpation mit Pouchanlage bzw. nach Zys- Epidemiologie (GMDS) führt worden sind (8-771, 8-772 und 8-779). tektomie mit Ersatzharnblase nur mit einem unspezifischen Kode darstellbar und daher GEFÄSSERKRANKUNGEN nicht befriedigend im DRG-System zuorden- Das Krankheitsbild „Arterielle Arrosionsblu- bar. Künftig werden Fisteln zwischen Vagina tung“ wird dem Kode I77.2 „Arterienruptur“ und jeglichem Pouch als Rektumersatz mit zugeordnet. Diese Diagnose beschreibt u. a. N82.80 kodiert, während Fisteln zwischen Gefäßläsionen durch chronische mecha- Vagina und einer Ersatzharnblase mit N82.81 nische Reizungen (z. B. durch Implantate) abgebildet werden. Die Art des Rektum- bzw. oder invasiv wachsende Neubildungen, nicht Harnblasenersatzes wird dabei nicht weiter jedoch akute traumatische Schädigungen. unterschieden. Sonstige Fisteln des weibli- Variköse Veränderungen im Bereich des chen Genitaltraktes werden der neuen Reste- Gastrointestinaltraktes sind bisher ledig- klasse N82.88 zugeordnet. lich am Magen spezifisch kodierbar (I86.4.). Wegen der klinischen Bedeutung insbe- ARTHROPATHIEN ALS MANIFESTATION ANDERER sondere im Zusammenhang mit okkulten GRUNDKRANKHEITEN Blutungen werden künftig auch die Lokali- Gelenkerkrankungen als Manifestation einer sationen „Dünndarm“ (I86.80), „Dickdarm“ anderenorts zu kodierenden Grundkrank- (I86.81) und „Rektum“ (I86.82) spezifisch heit wie Gicht (E79.-), Hyperparathyreoidis- kodierbar sein. „Sonstige“ Lokalisationen wie mus (E21.-), Diabetes mellitus (E10.- bis E14.-), z. B. das Nasenseptum werden mit der neuen multizentrische Retikulohistiozytose (E78.8), Bartkowski R. DRG-Kodierung 2018: Chirurgisch Resteklasse I86.88 abgebildet. Amyloidose (E85.-), Neuropathien sowie sons- relevante Änderungen bei ICD-10-GM und OPS. tigen Grundkrankheiten werden mit einem Passion Chirurgie. 2017 Dezember; 7(12): Artikel 04_04. INFEKTION VON PERKUTANEN Sekundärkode (Stern-Kode) aus dem Bereich ERNÄHRUNGSSONDEN M14.- verschlüsselt. Bisher war es allerdings Entzündliche Reaktionen und Infektionen nicht möglich, die betroffenen Lokalisatio- WEITERE HYGIENE-TIPPS FINDEN SIE AUF BDC|ONLINE (WWW.BDC.DE, von PEG- und PEJ-Sonden werden künftig mit nen zu spezifizieren. Ab 2018 ist auch für die- RUBRIK WISSEN | VERGÜTUNG | DGR). dem spezifischen Kode T85.74 abgebildet. Wie sen Kodebereich die Angabe der Lokalisation PASSION CHIRURGIE 12 | 2017
37 CHIRURGIE+ | ABRECHNUNG auf der fünften Stelle möglich, wie bereits abgebildet, die Extremitätenknochen sind Weichteilquetschungen, subkutanem Décol- in anderen Kategorien des Kapitels XIII der T84.1- zugeordnet. lement etc. künftig topographisch abbilden ICD-10. zu können, wird R02 fünfstellig differenziert, NEKROSE UND GANGRÄN wobei R02.0- für Nekrosen der Haut und BEWEGUNGSEINSCHRÄNKUNG VON GELENKEN Während für Nekrosen bei einer pAVK oder im Unterhaut vorgesehen sind, die nicht im Rah- Eine partielle oder vollständige Bewegungs- Zusammenhang mit einem Dekubitus lokali- men einer pAVK, eines Dekubitus oder einer einschränkung von Gelenken wird mit sationsbezogene Kodes verfügbar sind (I70.25 nekrotisierenden Entzündung entstanden M25.6- „Gelenksteife, anderenorts nicht klas- „pAVK vom Becken-Bein-Typ Stadium IV“ bzw. sind. Auf der fünften Kodeposition ist eine sifiziert“ verschlüsselt. Für eine ankylotische L89.2-/L89.3- „Dekubitus 2. bzw. 3. Grades“) topographische Differenzierung vorgesehen Einsteifung ist dagegen M24.6- „Ankylose war die Kodierung posttraumatischer Nekro- (Tab. 2). Mit R02.8 können schichtenüber- eines Gelenkes“ anzugeben. Mit dem neuen sen bisher nur mit dem sehr unspezifischen greifende Nekrosen und Gangräne an Kopf, Hinweistext „Gelenksteife mit partieller oder Dreisteller R02 „Gangrän, anderenorts nicht Rumpf und Extremitäten kodiert werden, für vollständiger Bewegungseinschränkung“ wird klassifiziert“ möglich. Um posttraumatische die keine spezifischere Klassifizierung verfüg- klargestellt, dass unter „Gelenksteife“ auch Haut- und Unterhautnekrosen, z. B. nach bar ist. eine nicht vollständige Einsteifung zu verste- hen ist. MECHANISCHE KOMPLIKATIONEN DURCH EINE GELENKENDOPROTHESE ODER Tab. 1: Neue Gliederung von T84.0- bis T84.2- OSTEOSYNTHESEVORRICHTUNG AN T84.- K omplikationen durch orthopädische Endoprothesen, Implantate oder Transplantate EXTREMITÄTENKNOCHEN T84.0- Mechanische Komplikation durch eine Gelenkendoprothese Lockerungen, Fehllagen, Protrusionen, Per- T84.00 Schultergelenk forationen und sonstige mechanische Kom- T84.01 Ellenbogengelenk T84.02 Radiuskopfgelenk plikationen und Funktionsstörungen, die T84.03 Handgelenk im Zusammenhang mit einer Gelenkendo- T84.04 Hüftgelenk prothese oder Osteosynthesematerial an T84.05 Kniegelenk Extremitätenknochen auftreten, werden mit T84.06 Sprunggelenk T84.07 Bandscheibe der Kategorie T84.0- bzw. T84.1- abgebildet. T84.08 Sonstige näher bezeichnete Gelenke (inkl. Fingergelenk, Großzehengrundgelenk, Kiefergelenk) Dabei ist es unerheblich, ob die Komplikation T84.1- Mechanische Komplikation durch eine interne Osteosynthesevorrichtung an Extremitätenknochen durch die Prothese oder das Osteosynthese- Schulterregion (inkl. Schultergelenk, Akromioklavikulargelenk, Klavikula, Schultergelenk, Skapula, Sternoklaviku- T84.10 material entstanden ist oder andere äußere largelenk) T84.11 Hand Einflüsse zu einer mechanischen Störung der T84.12 Unterarm (inkl. Handgelenk) Implantatfunktion geführt haben. Um eine T84.13 Hand nachvollziehbare Zuordnung der betroffenen T84.14 Beckenregion/Oberschenkel (inkl. Hüftgelenk, Ileosakralgelenk) Knochen oder Gelenke zu ermöglichen, wer- T84.15 Unterschenkel (inkl. Kniegelenk) den die Kodes künftig auf der fünften Stelle T84.16 Knöchel und Fuß (inkl. Sprunggelenk) T84.18 Sonstige näher bezeichnete Extremitätenknochen topographisch differenziert (Tab. 1). Aus T84.2- Mechanische Komplikation durch eine interne Osteosynthesevorrichtung an Extremitätenknochen pragmatischen Gründen werden Bandschei- T84.20 Wirbelsäule benprothesen in der Kategorie T84.0- geführt, T84.28 Sonstige näher bezeichnete Knochen (inkl. Rippen, Schädelknochen, Sternum) obwohl es sich dabei nicht um Gelenkendo- prothesen im eigentlichen Sinne handelt. Für mechanische Komplikationen durch Tab. 2: Neue Gliederung von R02 interne Osteosynthesevorrichtungen „an sonstigen Knochen“ ist die Kategorie T84.2- R02.- Gangrän, anderenorts nicht klassifiziert vorgesehen. Um hier die Lokalisation „Wir- R02.0- Nekrose der Haut und Unterhaut, anderenorts nicht klassifiziert R02.00 Kopf und Hals belsäule“ abgrenzbar zu machen, wurde auch R02.01 Schulterregion, Oberarm und Ellenbogen bei dieser Kategorie eine fünfstellige Diffe- R02.02 Unterarm und Handgelenk renzierung eingeführt und Komplikationen R02.03 Hand und Finger durch Osteosynthesematerial der Wirbelsäule R02.04 Rumpf (inkl. Bauchdecke, Brustwand, Rücken [jeder Teil, außer Gesäß]) R02.05 Beckenregion und Oberschenkel (inkl. Gesäß, Hüfte) dem Fünfsteller T84.20 zugeordnet. Mit der R02.06 Unterschenkel und Knie neuen Resteklasse T84.28 werden Kompli- R02.07 Knöchelregion, Fuß und Zehen kationen an allen sonstigen Lokalisationen R02.09 Lokalisation nicht näher bezeichnet (d. h. Rippen, Sternum, Schädelknochen) R02.8 Sonstige und nicht näher bezeichnete Gangrän, aonkl. PA S S I O N C H I R U R G I E 1 2 | 2 0 1 7
38 CHIRURGIE+ | ABRECHNUNG PROZEDUREN Bumper“) ist eine einfache Entfernung jedoch am Bruchsack erforderlich waren. Bei hoher VISZERALCHIRURGIE nicht immer möglich, sodass Inzisionen der Bruchsackunterbindung und Teilresektion Die diagnostischen und therapeutischen Mukosa erforderlich werden können, um ist 5‑530.90 zu kodieren. Diese Kodes gelten Endoskopien der Gallen- und Pankre- die Halteplatte zu entfernen. Hierfür ist die sowohl für die primäre Versorgung als auch aswege wurden klassifikatorisch überar- neue Kategorie „Freilegen und Entfernen einer im seltenen Falle eines Rezidivs. Für Schenkel- beitet. Die Differenzierungen für „modular“ eingewachsenen PEG-Halteplatte“ vorgese- hernien sind keine entsprechenden speziellen aufgebaute Cholangioskope entfallen künf- hen, wobei zwischen offen chirurgischem Kodes vorgesehen. tig. Dafür wird differenziert, ob bis proximal (5‑431.30) und endoskopischem (5-431.31) Mit speziellen Zusatzkodes für den Ein- oder distal der Hepatikusgabel vorgegangen Vorgehen unterschieden wird. Auch die Frei- satz von Fremdmaterial zur Gewebever- wird (diagnostisch: 1-643.2 bzw. 1-643.3). Die legung unter endoskopischer Sicht über ein stärkung bzw. Gewebeersatz kann der Verwendung entsprechender Endoskope transluminal durch die PEG-Sonde einge- Mehraufwand z. B. in der Hernienchirurgie, wird dabei vorausgesetzt. Für therapeuti- brachtes Inzisionssystem ist mit 5-431.31 zu Gynäkologie oder Traumatologie markiert sche duktale Endoskopien der Gallenwege kodieren. werden. Zu einem Kostentrenner konn- werden die neuen Zusatzkodes 5‑513.q0 und Zur Behandlung der Adipositas wird seit ten sich diese Kodes allerdings bisher noch 5-513.q1 eingeführt (distal bzw. proximal der einiger Zeit auch die „Magenplikatur“ ange- nicht entwickeln, da die Materialkosten mit Hepatikusgabel), für die duktale Endoskopie wendet, für die bisher nur die Resteklasse der Größe der Netze korrelieren, die jedoch des Pankreasganges 5-526.j. Bei perkutan- 5-449.x- „Sonstige Operationen am Magen“ nicht abbildbar war. Um den Größenbezug transhepatischem Vorgehen wird dagegen verwendet werden konnte. Mit der neuen in die Klassifikation einzubauen, werden alle zwischen normalkalibrigen und kleinkalib- Kategorie 5-448.f- „Magenplikatur“ können bereits vorgesehenen Materialien in einer rigen Geräten unterschieden (Zusatzkodes diese Verfahren künftig spezifisch abgebildet fünfstelligen Systematik abgebildet und die diagnostisch: 1-695.43 bzw. 1‑695.44, the- werden, wobei zwischen offen chirurgischen, Fläche auf der sechsten Stelle differenziert rapeutisch: 5-514.u0 bzw. 5-514.u1). Mit den laparoskopischen und endoskopischen Ver- (Tab. 4). neuen Zusatzkodes soll die angewendete fahren unterschieden wird. Speziell beim Der Zusatzkode 5-933 „Verwendung einer Technik bei endoskopischen Eingriffen an den endoskopischen Verfahren können auch Kunststoff- oder biologischen Membran zur Gallen- und Pankreaswegen aufwandsgerecht endoskopische Nahtsysteme eingesetzt wer- Prophylaxe von Adhäsionen“ wird weiter abgebildet werden. den. Für diese ist künftig der Zusatzkode differenziert. Grundsätzlich sollen mit OPS- Bei den Kodes für zahlreiche endoskopi- 5-98c.5 verwendbar. Kodes des Kapitels 5 „Operationen“ nur opera- sche Eingriffe am oberen und unteren Für endoskopische Exzisionen an den tive Maßnahmen abgebildet werden, sodass GI-Trakt (5‑422, 5-433, 5-451, 5-452, 5-482) Gallenwegen wird künftig folgende Diffe- auch weiterhin die intraoperative Spülung der findet sich der Hinweis „Inkl.: Blutstillung“. renzierung vorgenommen: 5-513.30 „Endo- Bauchhöhle mit Flüssigkeiten nicht kodier- Gemeint ist hiermit die konventionelle Blut- skopische Exzision an der Papille“, 5-513.13 bar ist. Bestimmte neu entwickelte Gele bil- stillung durch Destruktionsverfahren mit „Endoskopische Papillektomie“ sowie 5-513.32 den jedoch einen intraperitonealen Film, der Energiequellen. Für die neuen, kostenintensi- „Endoskopische Exzision am Gallengang“. Eine erst im weiteren Verlauf allmählich resor- ven Verfahren „Over-The-Scope-Clip“ (OTSC®) Exzision der Papille mit Replantation des Duc- biert wird und damit mit den bereits im OPS sowie absorbierende Polymere (z. B. Endo- tus choledochus ist dagegen wie bisher mit abgebildeten Membranen zur Adhäsionspro- Clot®) soll dieser Hinweis nicht gelten, die 5-518.4- zu kodieren. phylaxe vergleichbar ist. Daher wird künftig endoskopische Blutstillung mit diesen Bei endoskopischen Eingriffen an den der Klassentitel folgendermaßen geändert: Methoden ist je nach Lokalisation gesondert Gallenwegen und Pankreasgang kann als „Verwendung von Membranen oder sonstigen zu kodieren (Tab. 3). neues Device ein Kauterisierungssystem mit Materialien zur Prophylaxe von Adhäsionen“. vorgeladenem selbstexpandierenden Stent Solide Membranen, die nicht resorbierbar eingesetzt werden. Für dieses System ist sind, werden mit 5-933.0 abgebildet, während Tab. 3: Zusatzkodes für endoskopische Blutstillungen künftig der Zusatzkode 5-549.a anwendbar. (teil-)resorbierbare Materialien, zu denen Wie bisher sind auch die Stents bzw. selbstex- auch das Medizinprodukt 4DryField® PH Lokalisation OTSC® EndoClot® pandierenden Prothesen separat zu kodieren zählt, mit 5-933.1 abgebildet werden. Ösophagus 5-429.u 5-429.v und lösen das Zusatzentgelt ZE2018-54 aus. Magen 5-449.s3 5-449t3 Bei der in den vergangenen Jahren bereits UNFALLCHIRURGIE, ORTHOPÄDISCHE CHIRURGIE Dünn-/Dickdarm 5-469.s3 5-469.t3 mehrfach aktualisierten OPS-Systematik der Für die Behandlung von Verbrennungen Hernienchirurgie wird ab 2018 noch eine mit einem Okklusivverband zum enzy- Rektum 5-489.j 5-489.k für die Kinderchirurgie wichtige Ergänzung matischen Wunddebridement (z. B. Nexo- vorgenommen. Die laparoskopische Versor- Brid®) wird der Kode 8-191.7- neu eingeführt. Für die Entfernung einer PEG-Sonde gung einer Leistenhernie ohne plastischen Auf der sechsten Stelle erfolgt eine Differen- ist der Kode 8-123.1 vorgesehen. Im Falle einer Bruchpfortenverschluss wird mit 5-530.91 zierung gemäß der behandelten Fläche in eingewachsenen Gegendruckplatte („Burried kodiert, wenn keine weiteren Maßnahmen Stufen von 500 cm². PASSION CHIRURGIE 12 | 2017
39 CHIRURGIE+ | ABRECHNUNG Da die Transplantation von Spongiosa monokausal die entsprechenden EBM-Ziffern Fixation mittels Knochenanker ist dabei im auch endoskopisch (arthroskopisch) vorge- ableiten zu können. Für Arthrodesen mittels Kode enthalten und nicht separat anzugeben nommen werden kann, werden die entspre- kortikospongiösem Span als Reoperation an (5-869.2). chenden Verfahren künftig gemäß Zugang Fußwurzel und/oder Mittelfuß wurden die Unklar war es bisher dagegen, wie ein Kno- differenziert (Tab. 5). Der bisherige Kodebe- Kodes 5-808.ae (ein Gelenkfach) und 5-808.af chenanker, der zum Fixieren von Sehnen, reich 5-812.4- Subchondrale Spongiosaplastik (zwei und mehr Gelenkfächer) exklusiv defi- Bändern oder anderen Gewebestrukturen wird dadurch redundant und deshalb gestri- niert, die jedoch nicht im Geltungsbereich verwendet wird, kodiert werden kann, wenn chen, der Inhalt wird künftig mit 5-784.c- bzw. des DRG-Systems, also bei vollstationärer kein Hinweis auf monokausale Kodierung 5-874.e- abgebildet. Die Lokalisation ist nach Behandlung verwendet werden dürfen. Hier vorhanden ist. Eine Kodierung als „Osteo- der üblichen Differenzierung der sechsten ist, wie bei allen Kodes dieser Kategorie, die syntheseverfahren“ mit 5-786.0 oder gar Stelle anzugeben. Art der Knochentransplantation grundsätz- als Osteosynthese (5-790 – 5-799) ist nicht In den vergangenen Jahren ist die Syste- lich separat zu kodieren (5‑784.-). möglich gewesen, da es sich beim Einsatz matik der Eingriffe am Fuß erheblich aus- Bei Kapselplastiken am Schultergelenk von Knochenankern nicht um eine Osteo- differenziert worden. Es blieb aber noch eine wird bisher lediglich zwischen vorderer und synthese handelt und die Implantate dafür Abbildungslücke für den besonderen Aufwand hinterer Kapselplastik unterschieden. Künf- auch gar nicht geeignet wären. Auch 5‑869.2 von Rezidiveingriffen, die jetzt geschlossen tig kann auch eine „Obere Kapselplastik“ dif- „Einbringen von Osteosynthesematerial bei werden konnte (Tab. 6). Eine Besonderheit ferenziert abgebildet werden (5-805.b offen Operationen am Weichteilgewebe“ war aus besteht für den ambulanten Bereich, um chirurgisch, 5-814.e arthroskopisch). Eine diesem Grunde kritisch zu sehen. Diese Kate- gorie wird daher künftig umbenannt, so dass unter dem neuen Titel „Einbringen von Fixati- Tab. 4: Neue Systematik für Gewebeverstärkung und Gewebeersatz onsmaterial am Knochen bei Operationen am Weichteilgewebe“ jetzt nicht nur Stellschrau- mit antimikrobieller Beschichtung ben sondern auch Knochen- bzw. Fadenanker (Teil-) resorbierbar synthetisch mit sonstiger Beschichtung Nicht resorbierbar ohne abgebildet werden können. Die Inklusiva-Hin- mit Titan-Beschichtung weise bei bestimmten Gelenkeingriffen (s. o.) Beschichtung Composite Biologisch sind dennoch weiterhin gültig und schließen Fläche [cm²] in diesen Fällen die Zusatzkodierung aus. Für die Augmentation der Kreuzbänder sind keine spezifischen Kodes verfügbar, so dass in der Regel bisher eine Kreuzbandnaht kodiert wurde. Die Augmentation, inklusive < 10 5-932.10 5-932.20 5-932.30 5-932.40 5-932.50 5-932.60 5-932.70 Naht und dynamische intraligamentärer Stabilisation ist künftig mit 5-813.j (Vorderes 10 -
40 CHIRURGIE+ | ABRECHNUNG Ein überraschendes Problem ist bei der Abschnitt aufzunehmen. Die genaue Loka- einer Erstimplantation zu unterscheiden, ist Kategorie 5-809.2- „Temporäre Fixation eines lisation ist nach dem üblichen Schlüssel auf als Zusatzkode 5-829.n „Implantation einer Gelenkes“ entstanden. Bei streng wörtli- der sechsten Kodeposition anzugeben. Leider Endoprothese nach vorheriger Explantation“ cher Auslegung des Klassentitels „Andere konnten jedoch weder InEK noch DIMDI davon anzugeben, was in den meisten Situatio- offen chirurgische Gelenkoperationen“ war überzeugt werden, dass dieses Verfahren aus nen zu einer angemessenen Erlössteigerung es nämlich nach mehr als 20 Jahren OPS- 5-809.2- zumindest jedoch aus 5-869.x über- führt. Anwendung plötzlich strittig geworden, ob zuleiten ist. Daher werden die mit der neuen Für die knöcherne Rekonstruktion mit diesem Kode auch perkutane temporäre Kategorie 5-809.4- abgebildeten Prozeduren eines Glenoiddefektes wird, analog zur Arthrodesen kodiert werden dürfen. Obwohl zunächst als „nicht signifikante OR-Prozedu- Pfannenbodenplastik beim Hüftgelenk, der es im OPS neben „offen chirurgisch“ und ren“ bewertet, bis aktuelle Kalkulationen eine neue Kode 5-829.r eingeführt. Als Zusatz- „arthroskopisch“ gar keine weitere Katego- Kostenrelevanz nachweisen, was leider nicht kodierung wird eine Spongiosaplastik bzw. rien für Gelenkoperationen gibt und von den vor dem DRG-System 2020 der Fall sein dürfte. alloplastischer Knochenersatz ausdrücklich ursprünglichen OPS-Autoren die perkutane Es sei daher darauf hingewiesen, dass neben zugelassen. Es gilt aber auch der Hinweis, temporäre Arthrodese den offen chirurgi- dem Kode für die temporäre Arthrodese auch dass der Kode nur angegeben werden kann, schen Eingriffen zugeordnet wurde, sehen die Art des Osteosynthesematerials anzuge- wenn ein glenoidaler Defekt ausgeglichen DIMDI und InEK dieses Verfahren als bisher ben ist, z. B. 5‑786.1 für einen Kirschner-Draht wird, um das Drehzentrum zu rekonstruieren überhaupt nicht mit dem OPS abbildbar an, oder 5-786.8 für einen gelenkübergreifenden bzw. das ursprüngliche Gelenkniveau wieder noch nicht einmal mit der Resteklasse 5-869.x Fixateur externe. Diese Kodes stellen signifi- herzustellen. Dieser Kode darf dagegen nicht „Sonstige Operationen an den Bewegungsorga- kante OR-Prozeduren dar und können somit bei Verschluss oder Verfüllung von iatrogen nen“. Um dieses Dilemma zu lösen wird der den DRG-Erlös steigern. Nur der Vollständig- geschaffenen Knochendefekten mit ortsstän- Abschnitt 5-80 „Offen chirurgische Gelenkope- keit halber sei darauf verwiesen, dass sich digem Gewebe, ausschließlicher Verfüllung rationen“ umbenannt in „Offen chirurgische bei temporären Arthrodesen an den Gelenken von Geröllzysten, Verwendung von zemen- und andere Gelenkoperationen“. Damit wurde der Hand (ausgenommen Handgelenk) nichts tierten Pfannenprothesen oder ausschließli- es möglich die Kategorie 5-809.4- „Temporäre ändert, denn dort wird nach wie vor nicht cher Vertiefungsfräsung zur Schaffung eines Fixation eines Gelenkes, perkutan“ in diesen zwischen offen chirurgischer und perkutaner Prothesenbettes angegeben werden. temporärer Arthrodese unterschieden. Der für Zusatzentgelte (ZE2018-25) wich- Mit weiteren Hinweistexten wird bei Hüft- tige Kode 5-829.k „Implantation einer modu- und Kniegelenkendoprothesen noch laren Endoprothese oder (Teil-)Wechsel in Tab. 6: Systematik der Rezidiveingriffe am Fuß deutlicher klargestellt, dass ein zweizeitiger eine modulare Endoprothese bei knöcherner Wechsel von Endoprothesen nicht mit einem Defektsituation und ggf. Knochen(teil)ersatz“ Reoperation bei Kode für Prothesenwechsel (z. B. aus dem wird künftig, bei unveränderten Kriterien Osteotomie Primär Rezidiv Bereich 5-821.- oder 5-823.-) verschlüsselt (mindestens drei metallische Einzelbauteile Os metatarsale I, 5-788.5d 5-788.5g werden darf, sondern mit separaten Kodes einer gelenkbildenden Komponente), weiter proximal für die Explantation und Implantation an differenziert, damit es möglich wird, auch Os metatarsale I, distal 5-788.5c 5-788.5f einem anderen OP-Tag. Um den Verlauf von entsprechend differenzierte Zusatzentgelte Os metatarsale I, 5-788.5e 5-788.5j mehrdimensional Doppelosteotomie Os 5-788.51 5-788.5h Tab. 7: Differenzierung der modularen Endoprothesen metatarsale I 5-829.k Implantation einer modularen Endoprothese oder (Teil-)Wechsel in eine modulare Endoprothese bei knöcherner Defektsituation und ggf. Knochen(teil)ersatz Reoperation bei Arthrodese Primär 5-829.k0 Pfannenkomponente Rezidiv Schaftkomponente ohne eine dem Knochendefekt entsprechende Länge und Dicke 5-829.k1 5-808. Hinweis: Bei zweiseitiger Schaftverankerung ist der Kode nur einmal anzugeben Großzehengrundgelenk 5-808.b7 b0 Schaftkomponente mit einer dem Knochendefekt entsprechenden Länge und Dicke Fußwurzel/Mittelfuß, 1 5-808. 5-829.k2 inkl.: Mega-Endoprothese 5-808.a9 Hinweis: Bei zweiseitiger Schaftverankerung ist der Kode nur einmal anzugeben Gelenkfach a4 Pfannen- und Schaftkomponente, Schaft ohne eine dem Knochendefekt entsprechende Länge und Fußwurzel/Mittelfuß, 2 5-808. 5-808.aa Dicke Gelenkfächer a5 5-829.k3 Hinweis: Dieser Kode ist nur zu verwenden, wenn beide gelenkbildende Implantatkomponenten der Endo- Fußwurzel/Mittelfuß, 3 5-808. 5-808.ab prothese modular sind Gelenkfächer a6 Pfannen- und Schaftkomponente, Schaft mit einer dem Knochendefekt entsprechenden Länge und Fußwurzel/Mittelfuß, 4 5-808. Dicke 5-808.ac Gelenkfächer a7 5-829.k4 inkl.: Mega-Endoprothese Fußwurzel/Mittelfuß, ≥ 5-808. Hinweis: Dieser Kode ist nur zu verwenden, wenn beide gelenkbildende Implantatkomponenten der Endo- 5-808.ad 5 Gelenkfächer a8 prothese modular sind PASSION CHIRURGIE 12 | 2017
41 CHIRURGIE+ | ABRECHNUNG zu vereinbaren. Damit wird es möglich, ins- dem Kapitel 5 und dem Kapitel 8 in diesen Mitralsegelplastiken vorbehalten. Mitral- besondere auch Megaendoprothesen sach- Fällen kombiniert werden dürfen. klappenanuloplastiken werden mit neuen gerecht abzubilden (Tab. 7). Hinzuweisen ist Für die Shunt-Chirurgie wurden zwei Kodes bei transarterieller (5-35a.43, inkl. Mit- allerdings auf die bereits bestehenden Kodes Neuerungen aus dem NUB-Verfahren in den ralklappenanulorrhapie mit Naht), transvenö- für einen Knochentotalersatz (5-828.-), die OPS aufgenommen. Die Verwendung eines ser (5‑35a.44, inkl. Mitralklappenanulorrhapie ggf. ebenso wie die Kodes für Gelenkendopro- extraluminalen adaptierbaren Anastomosen- mit Band) und transapikaler (5-35a.45, inkl. thesen mit den Zusatzkodes 5‑829.k- kombi- stabilisators ist mit dem Zusatzkode 5-392.8 Mitralklappenanulorrhapie mit Spange) Anlage niert werden können. abbildbar. Die endovaskuläre Anlage einer verschlüsselt. Für die letztgenannten Verfah- Für die Verwendung von OP-Robo- AV-Fistel durch Gleichstrom kann mit 8-83c. ren sind NUB-Zusatzentgelte abrechenbar. tern existieren bereits Zusatzkodes (5-987.0 d2 (Oberarm), 8-83c.d3 (Unterarm), 8-83c. Für die plastische Rekonstruktion des „Komplexer OP-Roboter“, 5-987.x „Sonstiger db (Oberschenkel), 8-83c.dc (Unterschenkel) Myokards mit einem myokardialen Ver- OP-Roboter“). Neu eingeführt wird jetzt der und 8-83c.dx bei sonstigen Lokalisationen ankerungssystem als Hybrideingriff ist der Zusatzkode 5‑987.1 für einen „Roboterarm“. abgebildet werden. Die endovaskuläre Anlage neue Kode 5-37a.1 vorgesehen. Unter „Hyb- Darunter wird ein chirurgisches Assistenzsys- einer AV-Fistel mit nahtlosem Nitinolkoppler rideingriff“ wird die Kombination aus endo- tem mit mindestens sechs Freiheitsgraden am Oberschenkel ist mit 8-83c.eb kodierbar, vaskulärem und minimal-invasivem Eingriff verstanden, welches bei Überschreitung der alle anderen Lokalisationen werden 8-83c.ex verstanden, wobei die Mini-Thorakotomie im geplanten Interventionsgrenzen unter Navi- zugeordnet. Kode enthalten ist. gation diese aktiv limitiert. Zur Prophylaxe einer Lungenembo- Bei der Implantation bzw. Revision Auch der Zusatzkode für die Anwendung lie ist die perkutane Einbringung eines eines myokardmodulierenden Systems eines Navigationssystems wird künftig Vena-cava-Schirmes etabliert. Um dieses (CCM) wird künftig zwischen Systemen mit weiter differenziert, wobei zwischen radio- Verfahren von der Behandlung mit einem in oder ohne Vorhofelektrode unterschieden. logischer Technik (5-988.0), elektromagneti- einen zentralen Venenkatheter integrierten Die bisherigen Kodes für Implantation oder schen (5‑988.1), sonographischen (5-988.2), Antiembolieschirm abzugrenzen, wird der Wechsel (5-379.80) und Revision (5-379.81) optischen (5-988.3) und sonstigen Systemen bisherige fünfstellige Kode weiter differen- gelten künftig nur noch für Systeme mit (5‑988.x) unterschieden wird. ziert und für das neue Verfahren der Kode Vorhofelektrode, während für Systeme ohne 8‑839.11 geschaffen, mit dem auch andere Vorhofelektroden die neuen Kodes 5-379.82 GEFÄSSCHIRURGIE „rückholbare“ Vena-cava-inferior-Filter abge- (Implantation oder Wechsel) bzw. 5-379.83 Endosonographische Untersuchungen bildet werden können. Der „klassische“ per- (Revision) zu verwenden sind. von Blutgefäßen (3-05e.-) werden künftig manente Cava-Filter wird künftig mit 8‑839.10 Bei dem Einsatz von univentrikulären nach Lokalisation weiter differenziert. kodiert. extrakorporalen Pumpen wird künftig die Während (gecoverte) Stents mit „bio- Art des Zugangs differenziert. Die bisherigen aktiver“ Oberfläche bereits mit dem HERZCHIRURGIE Kodes 5-376.20 (Implantation) und 5-376.21 Zusatzkode 8‑83b.e1 abgebildet werden kön- Für die chirurgische Behandlung von (Entfernung) gelten künftig nur noch im nen, wird für Gefäßprothesen der entspre- Erkrankungen der Aortenklappe wurden Falle einer Sternotomie, während bei transa- chende Zusatzkode 5-938.0 neu eingeführt. zwei neue Kodes geschaffen: 5-353.6 „Anulo- pikalem Zugang die neuen Kodes 5-376.23 Dieser Kode dürfte im Zusammenhang mit plastik der Aortenklappe mit Implantat“ sowie (Implantation) und 5-376.24 (Entfernung) zu einem entsprechenden NUB-Zusatzentgelt 5-353.7 „Taschenrekonstruktion der Aorten- benutzen sind. relevant werden. klappe“. Unverändert bleibt 5-353.0 „Raffung Bei der endovaskulären Implantation der Aortenklappe“. THORAXCHIRURGIE von Stent-Prothesen werden für iliakale Bei der endovaskulären Implantation Bei Resektionen an der Trachea wurde bei Stent-Prothesen ohne Seitenarm separate eines Aortenklappenersatzes (bisher der Kategorie 5-314.1- bisher die Höhenlokali- Kodes für die Verwendung einer Stent- 5-35a.00) wird künftig zwischen „primär bal- sation nicht berücksichtigt. Künftig können Prothese (5‑38a.43), zwei Stent-Prothesen lonexpandierbarem Implantat“ (5-35a.03) und krikotracheale Resektionen separat erfasst (5‑38a.44) oder von drei und mehr Stent-Pro- „primär selbstexpandierendem Implantat“ werden, wobei zwischen Anlage einer End-zu- thesen (5‑38a.45) eingeführt. Alle sonstigen (5-35a.04) unterschieden. End-Anastomose (5-314.30), Anlage eines Tra- Stent-Prothesen an der Aorta sind separat zu Bei der minimalinvasiven Mitralklap- cheostomas (5-314.31), Resektion mit Plastik/ verschlüsseln, ggf. auch mehrfach. Ebenso penrekonstruktion wird künftig zwischen Stent (5-314.32) und sonstigen Rekonstrukti- ist die Verwendung zusätzlicher, nicht groß- Mitralklappensegelplastiken und Mitral- onsverfahren (5-314.3x) unterschieden wird. lumiger Stent-Prothesen zur Versorgung klappenanuloplastiken unterschieden. Abzugrenzen sind diese neuen Kodes gegen- thorakaler und abdominaler Gefäßabgänge Die bisherigen Kodes für transarterielle über der Kategorie 5-316.6- „Beseitigung einer gesondert zu kodieren. Hierfür stehen Kodes (5-35a.40), transvenöse (5-35a.41) und transa- Trachealstenose“. im Bereich 8-842 zur Verfügung. Es ist damit pikale (5-35a.42) Mitralklappenrekonstruk- Ebenfalls nicht spezifisch abbildbar war ausdrücklich klargestellt, dass Kodes aus tionen bleiben künftig ausschließlich den bisher die „Plastische laryngotracheale PA S S I O N C H I R U R G I E 1 2 | 2 0 1 7
42 CHIRURGIE+ | ABRECHNUNG Rekonstruktion mit Rippenknorpel“, die künftig mit dem neuen Kode 5-319.c ver- Tab. 8: Zusatzkodes für die Organkonservierung schlüsselt werden kann. Die Transplantatent- nahme ist separat mit 5-349.4 kodierbar. 5-939 Art der Konservierung von Organtransplantaten Bei der bronchoskopischen Dilatation Hinweis: Die jeweilige Organtransplantation ist gesondert zu kodieren. Eine Organkonservierung kann normotherm oder hypotherm einer Bronchusstenose mit Stentein- erfolgen. Eine Ex-vivo-Perfusion kann pulsatil oder nicht pulsatil angewendet werden. lage waren bisher Bifurkationsstents nicht 5-939.0 Organkonservierung, ohne Anwendung einer Ex-vivo-Perfusion Organkonservierung, mit Anwendung einer kontinuierlichen Ex-vivo-Perfusion und ohne gesondert abbildbar. Für diese Implantate ist 5-939.1 Organfunktionsüberwachung künftig der neue Kode 5-339.06 verfügbar, der Organkonservierung, mit Anwendung einer kontinuierlichen Ex-vivo-Perfusion und mit 5-939.2 eine eventuell durchgeführte Dilatation der Organfunktionsüberwachung Trachea mit einschließt. 5-939.x Sonstige TRANSPLANTATIONSCHIRURGIE der Begriff „Hirntod“ durch „irreversibler Hirn- [3] OPS 2018 - Systematisches Verzeich- Für die Art der Konservierung von Org- funktionsausfall“ ersetzt wird. nis, Deutscher Ärzteverlag, ISBN antransplantaten wird künftig eine 978-3-7691-3664-7 Zusatzkodierung eingeführt (Tab. 8). Die LITERATUR [4] OPS 2018 - Alphabetisches Verzeich- entsprechende Differenzierung der bishe- nis, Deutscher Ärzteverlag, ISBN rigen Transplantationskodes (Herz: 5-375.0, [1] ICD-10-GM 2018 - Systematisches Ver- 978-3-7691-3665-4 5-375.1, 5-375.3; Lunge: 5-335.22 ff., 5-335.32 ff.; zeichnis, Deutscher Ärzteverlag, ISBN [5] Deutsche Kodierrichtlinien 2018, Niere: 5-555.1, 5-555.7) entfällt daher ab 2018. 978-3-7691-3662-3 h t t p : // w w w. g - d r g . d e /c m s / G - D R G - Hinzuweisen ist noch darauf, dass bei allen [2] ICD-10-GM 2018 - Alphabetisches Ver- System_2018/Kodierrichtlinien/ Prozeduren im Zusammenhang mit der post- zeichnis, Deutscher Ärzteverlag, ISBN Deutsche_Kodierrichtlinien_2018 mortalen Organspende (1-202, 3-708, 8-978) 978-3-7691-3663-0 PASSION CHIRURGIE 12 | 2017
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