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Durch die NGO Brille: wie Natur-& Umweltschutz mit
Agrarpolitik auf EU Ebene zusammen kommen
Trees Robijns | Referentin Agrar und Bioenergie, NABU-Bundesgeschäftsstelle Berlin
1
Der NABU
1899 als Bund für Vogelschutz gegründet
Mission: Menschen begeistern, sich für die Natur
einzusetzen
Mehr als 700.000 Mitglieder und Förderer
Föderale Struktur, in allen Bundesländern etwa
2.000 Orts-, Kreis- und Fachgruppen
Haushaltsvolumen ca. 21 Millionen Euro,
überwiegend Mitgliedsbeiträge
NAJU
Partner in Dachverbänden wie DNR, BirdLife
International, EEB, T&E
Wissenschaftliche Institute, u.a. in Eberswalde und
Bildungszentren, u.a. in Angermünde
2
DAS PROBLEM
Die große Krise der biologischen Vielfalt auf dem Land
Donnerstag, 31. Januar 2019 3
Dramatischer Rückgang
bei Feldlerche, Kiebitz, Rebhuhn und Co.
Donnerstag, 31. Januar 2019 4
Quelle: BfN (2017): Agrar-Report – Biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft
Insektensterben in
Deutschland…
Donnerstag, 31. Januar 2019 6
…aber auch in ganz Europa
Donnerstag, 31. Januar 2019 7
DIE URSACHEN
Eine fehlgesteuerte Agrarpolitik schadet Arten und
Lebensräumen
Donnerstag, 31. Januar 2019 8
Die Landschaft
verändert sich
• Intensivierung und Monotonisierung in der
Agrarlandschaft
• Verlust von Ackerrandstrukturen
• Verinselung von Schutzgebieten
• Eutrophierung
• Pestizide
Donnerstag, 31. Januar 2019 9
Was bewegt die Landwirtschaft?
Naturraum,
Gesetze & Handel &
GAP Kapital,
Regeln Verbraucher
Wissen
Landwirtschaftliche Praxis
Zustand von Natur & UmweltDie Hälfte des Einkommens aus der GAP
Handel &
GAP
Verbraucher
50 % 50 %
Betriebseinkommen
Die Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) bestimmt,
wie Landwirtschaft in Europa betrieben wird!DIE GEMEINSAME
AGRARPOLITIK
Ein kaputtes System
Donnerstag, 31. Januar 2019 12Die GAP
• Gilt EU-weit seit 1962
• Soll Landwirte unterstützen
• Enthält jedes Jahr ca. 60 Mrd aus dem EU-Haushalt
• Wird zu ca. 75% über Flächenprämien ausbezahlt
• Setzt schädliche Anreize
• Hat negative Umweltbilanz
• Zerstört Bauernhöfe und Artenvielfalt
Donnerstag, 31. Januar 2019 13Der EU-Haushalt – wo Natur und Umwelt fast nicht erwähnt werden
Der EU-Haushalt – wo Natur und Umwelt fast nicht erwähnt werden
Die GAP heute: +/- 60 Mrd. EUR pro Jahr (114 EUR pro
Einwohner)
Anreiz zur Intensivierung.
Keine Anreiz für Naturverträglichkeit.
Kein Geld für den Wandel.
12 Mrd. EUR
Erste Säule Zweite Säule
(45 Mrd. „ELER“
EUR) (14 Mrd. EUR)GAP – Ursache und Lösung
Landwirte müssen wirtschaften, Preise sind
niedrig. Sie erhalten fast 50% des Einkommens
aus der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP).
Die GAP setzt mit 60 Mrd. EUR/a überwiegend
schädliche Anreize.
Die GAP führt zu steigendem Einsatz von
Pestiziden und Düngemitteln, zu negativen
Veränderungen von Wasserhaushalt, Boden,
Klima und Landschaft und zur Aufgabe von
wertvollen Flächen.
Die Agrarpolitik hat daher trotz der eingesetzten
Milliarden eine klar negative Umweltbilanz!
Die Akzeptanz der (prinzipiell notwendigen)
Agrarförderung droht zu schwinden.
17DIE EU-Umwelt und
Naturschutz- Politik
Regeln, ohne gute Umsetzung und ohne Geld
Donnerstag, 31. Januar 2019 18Welche Politik?
• Richtlinie über die Erhaltung der wildlebenden
Vogelarten (1979) & zur Erhaltung der natürlichen
Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und
Pflanzen (1992); Biodiversitätsstrategie 2020
• Richtlinie Umweltverträglichkeitsprüfung (1985)
• Wasserrahmenrichtlinie (2000)
• Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie(2008)
• Politik zu Ressourceneffizienz, Luftqualität, Abfall, …
• LIFE (seit 1992)
• EU ist Teil internationalen Konventionen (e.g. CBD,
CITES, …)
Donnerstag, 31. Januar 2019 19Und jetzt…
Integration oder nicht?
Donnerstag, 31. Januar 2019 20GAP Reform
• Letzte GAP Reform war Greenwashing?
• Wie viele GAP Reformen braucht es noch, bevor
sich etwas ändert?
• Eine strategische Frage: Was funktioniert besser
Integration oder doch nicht?
• Eine andere Landwirtschaft ist möglich
• NGOs machen noch EIN Mal mit
Donnerstag, 31. Januar 2019 21Eine andere Landwirtschaft ist möglich!
Intensive Produktion zu Nachhaltig erzeugte
möglichst niedrigen Lebensmittel honoriert von
Kosten und Preisen Steuerzahler & Verbraucher
Vermeidung /Unterlaufen Hohe Standards und
von Umweltauflagen Kontrollen für alle
Pauschale & ungerechte Investitionen in die Agrar-
Einkommenshilfen und Ernährungswende
Wenig attraktive und Attraktives Einkommen
ineffziente für Naturschutzleistungen
Umweltmaßnahmen Kurze Lieferketten, höhere
Niedrige Preise, lange Zahlungsbereitschaft,
Lieferketten, Exporte Regionalorientierung
22NGOs haben klare Forderungen
•Keine pauschalen Flächenzahlungen mehr
•15 Mrd. EUR für den Naturschutz
•Landwirte werden für Naturschutzmaßnahmen bezahlt
Donnerstag, 31. Januar 2019 23Aber die Politiker sind sich nicht sicher
Enttäuschende Agrarminister blockieren EU-Parlament gespalten
Vorschläge
der EU-Kommission → Verwässern von → Agrarausschuss =
Standards Steinzeit
→ Grüne Ziele → Ruf nach „Vereinfachung“ → Umweltausschuss darf
→ Maximale Freiheiten → Fordern von mehr Geld mitreden
→ Keine Mindestbudgets für
den Naturschutz → Deutschland schweigt. → Chancen und Risiken
→ Ende der Ersten Säule?
Fotos: EUÖffentlichkeit und Wissenschaftler zeigen eine Linie
Was denken Sie?
Gehen Sie wählen?
Donnerstag, 31. Januar 2019 27Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
NABU-Bundesgeschäftsstelle
Trees Robijns
Charitéstraße 3
10117 Berlin
Tel. +49 (0)30.28 49 84-1643
Trees.robijns@NABU.de
www.NABU.de
https://blogs.nabu.de/natur
schaetze-
retten/category/nabu-gap-
ticker/
@NABU_de
@NABU_Biodiv
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