Pflanzenschutz aktuell - vom 2. Juni 2021 Fachstelle Pflanzenschutz

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Pflanzenschutz aktuell - vom 2. Juni 2021 Fachstelle Pflanzenschutz
Pflanzenschutz aktuell
vom 2. Juni 2021
Fachstelle Pflanzenschutz

Septoria-Kontrolle, Marienkäfer in Rüben gesichtet
Im Weizen steht die Septoriakontrolle an, Kartoffeln müssen mit Fungizid geschützt werden,
erste Kartoffelkäfer sind aktiv, Marienkäfer in Rüben auch. Mais Streifenfrässsaat nur in
abgetrockneten Boden.

Getreide
Septoria
Die Weizenfelder präsentieren sich schön und recht
gesund. Der Weizen ist im Stadium 39-55, schieben
Fahnenblatt bis Ähren geschoben. Eine Kontrolle auf
wichtige Krankheiten steht jetzt an. Der Mehltau ist,
wenn überhaupt, nur unbedeutend vorhanden. Die
Bekämpfungsschwelle (BKS) wäre bei 25-50% befallene
Blätter. Das aktuelle Wetter fördert Braun- oder
Gelbrost, da aber keine Pusteln vorhanden sind, wird die
BKS Braunrost: ca. 10% bzw. Gelbrost: 1-4% befallene
Blätter nicht erreicht werden. Bei Septoria ist die BKS
erreicht wenn 20% der 4. untersten Blätter Befall
aufweisen. Je nach Sorte oder Kulturführung kann die
BKS bei Septoria überschritten sein. Auf PFLOPF-
Betrieben stellten wir fest, dass der Weizen teilweise
Befall von Septoria aufweist. Im Spritzfenster die BKS Septoria Befall auf Weizenblatt, der Pilz
aber nicht erreicht wird. Unsere Erklärung dazu: die wurde mit Regentropfen auf obere Blätter
Verkürzung in der kalten Phase (Temperaturen verfrachtet
zwischen 0 bis 8 °C) und die kühlen Temperaturen
haben den Weizen sehr stark gestresst. Septoria wird
zudem durch frühe Saaten oder anfällige Sorten begünstigt. Die Verkürzungsmittel spielen
hier neben dem Wetter eine zentrale Rolle. Sie können den Weizen stressen und zugleich wird
der Abstand von Blatt zu Blatt verkürzt, so dass die Sporen mit den Regentropfen schneller auf
höhere Blattetagen geschleudert werdern.

Aufbrauchfristen beachten
Die Fungizide Capalo, Legend und Opus Top (ginge auch noch in Zuckerrüben) müssen dieses
Jahr aufgebraucht werden (Frist bis 6.1.2022). Gladio, Stereo Eco, Avenir Pro bis 1.7.2022.
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Getreidehähnchen
Mit dem warmen Wetter sind auch die Hähnchen
zurückgekehrt. Die Adulten Käfer legen momentan Eier auf
die Blätter ab. Ist das Fahnenblatt entfaltet, sind Kontrollen
auf schmutzige Larven nötig. Die BKS ist erreicht, wenn im
Durchschnitt zwei Larven je Fahnenblatt ausgezählt werden
(das sind viele!).

                                                                             Adultes Getreidehähnchen, die Eiablage
                                                                             beginnt erst jetzt, Larven hat es noch keine.
                                                                             Später erfolgt die Kontrolle der Larven auf
                                                                             dem Fahnenblatt (BKS: 2 Larven im
                                                                             Durchschnitt je Fahnenblatt)

Kartoffeln
Krautfäule
Gemeldet wurden 3 Krautäule Fälle aus dem Kt. Zürich (Dorf, Trüllikon, Marthalen). Der Befall
wurde auf Frühkartoffeln beobachtet. Die meisten anderen Felder sind am auflaufen oder 2
Faust hoch. Wir empfehlen gegen Ende dieser Woche, alle Bestände im Weinland mit einem
Fungizid zu schützen. Dabei können Kontakt-, Teilsystemische- oder Systemische-Fungizide
eingesetzt werden. Teilsystemische oder Systemische empfehlen wir im 20km Umkreis um
gemeldete Befälle.

Herbizidschäden
In einigen Feldern findet man Einzelpflanzen mit aufgehellten Blattadern oder ganz
aufgehellte Pflanzen. Wir gehen davon aus, dass dies durch den Wirkstoff Aclonifen verursacht
wurde, der wegen der langen Regenphase in den Wurzelbereich der Kartoffeln gelangt ist.

Herbizidschäden, aufgehellte Blattadern oder ganze Stauden mit aufgehellten Blättern
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Kartoffelkäfer
An den Kartoffelstauden im Feldrandbereich wurden bereits viele
aktive Kartoffelkäfer beobachtet. Erste Eiablagen fanden bereits
statt. Das ist bezogen auf das Kartoffelstadium sehr früh.
Markanter Blattfrass verursachen aber erst später die roten Larven.
Jetzt besteht noch kein Handlungsbedarf.

                                                                      Kartoffelkäfer an der Vermehrung.
                                                                      Die kleinen Stauden werden vom
                                                                      Rand her befallen. Schaden
                                                                      verursachen erst die roten Larven.

Rüben
Einige Rübenfelder litten sehr stark unter den
Niederschlägen oder sogar dem Hagel. Hier wäre ein
Hackdurchgang hilfreich um die Kruste zu brechen und
Luft in den Boden zu bringen. Mit dem Hacken wird aber
der     Herbizidfilm    zerstört,   er  müsste     um
Spätverunkrautungen zu verhindern wieder erneuert
werden.

                                                          Gewisse Rübenfelder müssten gehackt werden,
                                                          damit die Kruste gebrochen werden kann

Blattlaussituation
Wir haben eine leichte Zunahme bei der schwarzen Rübenlaus
festgestellt. Noch sind aber alle kontrollierten Felder unter der
Bekämpfungsschwelle von 80% der Rüben mit schwarzen Läusen.
Die Grünen Blattläuse, die wir letzte Woche gefunden haben, wurden
alle als grüngestreifte Kartoffelblattlaus bestimmt, welche keine
Vergilbungsviren in die Bestände tragen.
Im Vergleich zum letzten Jahr haben sich die Blattlauspopulationen
sehr langsam entwickelt, das begünstigt die Wirkung der Nützlinge,
weil diese mehr Zeit haben, sich dem Nahrungsangebot anzupassen.
Erste verpilzte Läuse wurden auch beobachtet. Wir gehen davon aus,
dass die Nützlinge die Blattläuse im Schach halten.
                                                                           Es   hat     bereits   viele
                                                                           Marienkäfer in den Rüben
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Mais
     Vor der Streifenfrässaat unbedingt den
     Feuchtigkeitszustand des Boden testen
     (Spatenprobe). Wird in zu feuchten Boden
     gesät, entsteht bei der Bearbeitung des
     Streifens eine Schmierschicht, die die
     Maiswurzel schlecht durchdringen kann. Bei
     zu nassem Boden zuwarten mit der Saat.
                                                   Hacken tut dem Mais in verkrustetem Boden gut.
                                                   Streifenfrässaat erst bei abgetrocknetem Boden.

     Durchwuchskartoffeln
     In Feldern mit Durchwuchskartoffeln im Mais
     sollten die Kartoffeln chemisch bekämpft
     werden, Hacken oder ausreissen von Hand
     benötigt 2 oder mehr Durchgänge. Herbizide
     mit dem Wirkstoff Mesotrione oder Dicamba
     einsetzen.

                                                   Durchwuchskartoffeln im      Mais,   mit   Dicamba   oder
                                                   Mesotrione bekämpfen

     BFF
     Viele Biodiversitätsförderflächen präsentieren sich extrem schön. So findet man Mohn,
     Margeriten, Kornblumen, Trespen und ab und zu ein Klappertopf in solchen Flächen.

     BFF Fläche mit Margeriten…                    …und ein Blühstreifen für Nützlinge und Bestäuber

     Autor: Markus Hochstrasser                         Fotos: Strickhof Fachstelle Pflanzenschutz

Kontakt
Markus Hochstrasser                     Georg Feichtinger                            Fiona Eyer
markus.hochstrasser@strickhof.ch        georg.feichtinger@strickhof.ch               fiona.eyer@strickhof.ch
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