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dza aktuell deutscher alterssurvey Heft 01 /2020 Herausgeber: Deutsches Zentrum für Altersfragen Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona-Krise? Wahrgenommene Bedrohung durch die Corona-Krise und subjektive Einflussmöglichkeiten auf eine mögliche Ansteckung mit dem Corona-Virus Markus Wettstein, Claudia Vogel, Sonja Nowossadeck, Svenja M. Spuling, Clemens Tesch-Römer
Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona- Krise? – Wahrgenommene Bedrohung durch die Corona-Krise und subjektive Einflussmöglichkeiten auf eine mögliche Ansteckung mit dem Corona-Virus Markus Wettstein, Claudia Vogel, Sonja Nowossadeck, Svenja M. Spuling, Clemens Tesch-Römer Inhalt Kernaussagen ....................................................................................................................... 3 Einleitung .............................................................................................................................. 4 Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) ....................................................................................... 5 Wahrgenommene Bedrohung durch die Corona-Krise .......................................................... 6 Subjektive Einflussmöglichkeiten auf das Corona-Infektionsrisiko ........................................12 Zusammenhang zwischen wahrgenommener Bedrohung und subjektiven Einflussmöglichkeiten auf das Infektionsrisiko ......................................................................15 Wahrnehmung der Corona-Krise und subjektives Wohlbefinden ..........................................16 Fazit ..................................................................................................................................18 Literatur ................................................................................................................................22
Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona-Krise? 3 Kernaussagen Im Juni und Juli 2020 wurde im Rahmen des Deutschen Alterssurveys (DEAS) eine Kurzbefragung zu den Auswirkungen der Corona-Krise durchgeführt. Im Mittelpunkt der Befragung standen Veränderungen in verschiedenen Lebensbereichen, die durch die Pandemie bei Menschen in der zweiten Lebenshälfte aufgetreten sind. Zudem gaben die Befragten Auskunft über ihre individuelle Wahrnehmung der Corona-Krise. • Die Mehrheit der Menschen in der Einflussmöglichkeiten nehmen Personen zweiten Lebenshälfte erlebt die im Alter zwischen 61 und 75 Jahren Corona-Krise nicht als sehr sowie Personen mit hoher Bildung wahr. bedrohlich. Ungefähr 9 Prozent der Geschlecht und Corona-Infektionen im Menschen in der zweiten Lebenshälfte persönlichen Umfeld spielen keine (46 bis 90 Jahre) fühlen sich durch die wichtige Rolle für die subjektiven Corona-Krise stärker bedroht, 42 Prozent Einflussmöglichkeiten. geben eine mittlere Bedrohung an, und • Gefühlte Bedrohung durch die knapp 50 Prozent schätzen die Corona-Krise und subjektive Bedrohung als niedrig ein. Einflussmöglichkeiten auf eine • Gesundheit spielt eine wichtige Rolle Infektion hängen kaum miteinander für die wahrgenommene Bedrohung zusammen. Die Gruppen derer, die eine durch die Corona-Krise. Personen, die hohe Bedrohung empfinden, und derer, ihre Gesundheit als weniger gut die glauben, das Ansteckungsrisiko nur einschätzen, fühlen sich deutlich häufiger wenig beeinflussen zu können, sind nicht durch die Pandemie bedroht als deckungsgleich. Personen, die sich Personen, die ihre Gesundheit als sehr durch die Corona-Krise stärker bedroht gut oder gut einschätzen. Zudem fühlen fühlen, sind etwas häufiger davon sich Personen mit niedrigem überzeugt, das Ansteckungsrisiko Bildungsstand stärker bedroht als beeinflussen zu können, als Personen Personen mit hohem Bildungsstand. mit niedrigem Bedrohungserleben. Dagegen spielen Alter, Geschlecht sowie Gleichzeitig sind Personen in dieser Corona-Infektionen im persönlichen Gruppe jedoch auch häufiger der Umfeld keine bedeutsame Rolle für das Ansicht, einen geringen Einfluss zu Bedrohungserleben. haben, als Personen mit niedrigem Bedrohungserleben. • Die Mehrheit hat das Gefühl, die Ansteckungsgefahr durch das • Personen, die eine hohe Bedrohung Corona-Virus zumindest in einem erleben, sowie Personen mit geringen mittleren Ausmaß beeinflussen zu subjektiven Einflussmöglichkeiten können. 23 Prozent schätzen ihren haben ein geringeres Wohlbefinden. Einfluss auf eine mögliche Ansteckung Personen, die sich von der Corona-Krise als hoch ein, 65 Prozent als mittel und 12 stärker bedroht fühlen, sowie Personen, Prozent als gering. die geringe Einflussmöglichkeiten über eine mögliche Ansteckung erleben, sind • Auch für subjektive weniger mit ihrem Leben zufrieden und Einflussmöglichkeiten auf eine berichten mehr depressive Symptome Corona-Infektion spielt Gesundheit als Personen mit niedrigerem eine wichtige Rolle. Personen, die ihre Bedrohungserleben und höheren Gesundheit als weniger gut einschätzen, subjektiven Einflussmöglichkeiten. sehen weniger Einflussmöglichkeiten auf eine Ansteckung als Personen mit guter selbsteingeschätzter Gesundheit. Auch Bildung und Lebensalter sind von Bedeutung: Höhere
4 Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona-Krise? Einleitung Die Corona-Pandemie ist eine anhaltende Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit oder Konkurs der weltweite Krise, die eine Bedrohung für die eigenen Firma. Gesundheit und Lebensqualität der Weltbevölkerung, für die Weltwirtschaft Für Menschen in der zweiten Lebenshälfte sowie für das gesellschaftliche stellt die Corona-Pandemie in besonderer Zusammenleben und das soziale Weise eine Herausforderung und Bedrohung Miteinander darstellt. Zwar ist Deutschland dar: Die Wahrscheinlichkeit, bei einer bislang weniger stark von Infektionen und Infektion mit dem Corona-Virus einen Todesfällen betroffen als viele andere schweren Krankheitsverlauf von Covid-19 zu Länder Europas (Stafford, 2020), dennoch erleben oder an der Erkrankung zu sterben, hat die Corona-Krise auch in Deutschland steigt mit dem Lebensalter deutlich an das Alltagsleben Vieler tiefgreifend (Robert-Koch-Institut, 2020). verändert. Das liegt nicht nur an der Was bedeutet dies für die subjektive Bedrohung, die von dem Corona-Virus Perspektive dieser Menschen auf die ausgeht, sondern auch an den Pandemie, wie erleben Menschen in der weitreichenden Maßnahmen, die zur zweiten Lebenshälfte die Bedrohung durch Eindämmung des Virus ergriffen worden die Corona-Krise? Und gibt es Unterschiede sind, etwa den sogenannten AHAL-Regeln in verschiedenen Bevölkerungsgruppen, (Abstand, Hygiene, Alltagsmasken, Lüften) etwa nach Geschlecht, Bildung, subjektivem oder Reise- und Kontaktbeschränkungen bis Gesundheitszustand oder nach Corona- hin zu Besuchsverboten in Infektionen, die im persönlichen Umfeld Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern. aufgetreten sind? Zudem wurden zahlreiche kulturelle Veranstaltungen abgesagt und Institutionen Eine ähnliche Frage lässt sich mit Blick auf wie Schulen und Kitas zeitweise die subjektiven Einflussmöglichkeiten auf geschlossen. das Corona-Infektionsrisiko stellen: Glauben Menschen in der zweiten Lebenshälfte, Diese Maßnahmen waren in Deutschland einen Einfluss darauf zu haben, ob sie sich insofern erfolgreich, als Infektionszahlen und mit dem Corona-Virus anstecken? Und gibt Sterberaten während der ersten Corona- es auch hier Unterschiede nach Alter, Welle vergleichsweise niedrig geblieben Geschlecht, Bildung, subjektiven sind. Gleichzeitig hatten und haben diese Gesundheitszustand sowie nach Corona- einschränkenden Maßnahmen aber Infektionen, die im persönlichen Umfeld erhebliche Auswirkungen auf die Gestaltung aufgetreten sind? des Alltagslebens. Dies betrifft etwa die Pflege persönlicher sozialer Beziehungen, Für Präventionsmaßnahmen von Bedeutung die reduziert oder auf Telefonate und Online- ist die Frage, ob und wie das Formate umgestellt werden musste. Auch Bedrohungserleben durch die Corona-Krise ihren Arbeits- und Familienalltag mussten sowie subjektive Einflussmöglichkeiten auf viele Menschen neu organisieren, etwa im das Infektionsrisiko zusammenhängen. Sind Home Office arbeiten und die Betreuung der subjektive Einflussmöglichkeiten dann hoch, eigenen Kinder und Enkelkinder neu wenn die Bedrohung als hoch eingeschätzt organisieren. Die Freizeitgestaltung hat sich wird? Möglicherweise führt in diesem Fall bei vielen Menschen ebenfalls verändert: das Bedrohungserleben zu einer verstärkten Beispielsweise waren Möglichkeiten für das Vorsicht im Alltag, mit der Menschen ihren Ausüben von Sport zeitweise eingeschränkt, Einfluss auf eine mögliche Ansteckung da Sportstätten geschlossen blieben. Einige maximieren wollen. Oder sind – im Gegenteil wurden von der Corona-Pandemie auch – subjektive Einflussmöglichkeiten dann erheblich finanziell getroffen durch besonders hoch, wenn die Bedrohung als Einkommenseinbußen, etwa aufgrund von gering eingeschätzt wird? Womöglich
Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona-Krise? 5 schätzen Personen die Bedrohung durch die Merkmale Alter, Geschlecht, Bildung, Corona-Krise dann gering ein, wenn sie subjektive Gesundheit sowie Infektionen meinen, einen erheblichen Einfluss auf eine im persönlichen Umfeld. mögliche Ansteckung zu haben. Umgekehrt könnte ein hohes Bedrohungserleben zu 2. Subjektive Einflussmöglichkeiten auf Fatalismus führen und zu der Einstellung, das Corona-Infektionsrisiko dass es kaum oder keine individuellen In welchem Ausmaß haben Menschen in Einflussmöglichkeiten auf das Corona- der zweiten Lebenshälfte das Gefühl, Infektionsrisiko gibt. In Abhängigkeit davon, eine eigene mögliche Ansteckung mit wie Menschen ihr Bedrohungserleben und dem Covid-19-Virus beeinflussen zu ihre subjektiven Einflussmöglichkeiten können? Gibt es Unterschiede zwischen einschätzen und wie der Zusammenhang verschiedenen Bevölkerungsgruppen? zwischen beiden Einstellungen ausfällt, Berücksichtigt werden wiederum Alter, muss die mediale und politische Geschlecht, Bildung, subjektive Risikokommunikation über die Corona-Krise Gesundheit sowie Infektionen im unterschiedlich gestaltet werden. persönlichen Umfeld. Schließlich könnte die Wahrnehmung der 3. Zusammenhang zwischen Corona-Krise auch für das subjektive wahrgenommener Bedrohung durch Wohlbefinden von Menschen in der zweiten die Corona-Krise und subjektiven Lebenshälfte relevant sein. Ist das subjektive Einflussmöglichkeiten auf das Wohlbefinden derjenigen Menschen Corona-Infektionsrisiko beeinträchtigt, die eine hohe Bedrohung durch die Corona-Krise sowie wenig Einfluss Wie hängt die wahrgenommene auf eine eigene Ansteckung wahrnehmen? Bedrohung durch die Corona-Krise mit Wahrscheinlich ist, dass Menschen, die sich den subjektiven Einflussmöglichkeiten aktuell stark bedroht fühlen, sowie auf das Corona-Infektionsrisiko Personen, die wenig Einflussmöglichkeiten zusammen? Haben Menschen eher das sehen, sich selbst vor dem Corona-Virus zu Gefühl, eine mögliche Ansteckung schützen, weniger zufrieden mit ihrem Leben beeinflussen zu können, wenn sie eine sind und häufiger depressiv verstimmt sind geringe oder wenn sie eine hohe als Personen mit einer optimistischeren Bedrohung durch die Pandemie Perspektive auf die Corona-Krise. erleben? Oder sind wahrgenommene Bedrohung und subjektive Forschungsfragen Einflussmöglichkeiten unabhängig voneinander? In diesem Bericht werden die folgenden vier Fragen untersucht: 4. Wahrnehmung der Corona-Krise und subjektives Wohlbefinden 1. Wahrgenommene Bedrohung durch die Corona-Krise Sind Menschen weniger zufrieden mit ihrem Leben und eher depressiv Wie stark fühlen sich Menschen in der verstimmt, wenn sie sich stärker bedroht zweiten Lebenshälfte durch die Corona- durch die Corona-Krise fühlen und wenn Krise bedroht? Fühlen sich verschiedene sie glauben, eine Ansteckung mit dem Bevölkerungsgruppen unterschiedlich Corona-Virus eher wenig beeinflussen stark bedroht? Berücksichtigt werden die zu können?
6 Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona-Krise? Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) ist eine repräsentative Quer- und Längsschnittbefragung von Personen in der zweiten Lebenshälfte. Im Rahmen der Studie werden seit mehr als zwei Jahrzehnten Frauen und Männer auf ihrem Weg ins höhere und hohe Alter regelmäßig befragt (1996, 2002, 2008, 2011, 2014, 2017, 2020). Dieser lange Beobachtungszeitraum von mehr als zwei Jahrzehnten erlaubt einen umfassenden Einblick in das Älterwerden und die Lebenssituationen von Menschen in der zweiten Lebenshälfte. Zudem kann durch das kohortensequenzielle Design der Studie Älterwerden im sozialen Wandel untersucht werden. Der Deutsche Alterssurvey ist daher die zentrale Studie zu Alter und Altern in Deutschland. Mehr als 20.000 Personen haben bislang an der Studie teilgenommen. Befragt werden Personen, die zum Zeitpunkt der ersten Teilnahme 40 Jahre und älter sind. Die Teilnehmenden werden auf Basis einer nach Alter, Geschlecht und Region geschichteten Einwohnermeldeamtsstichprobe ausgewählt. Die Daten des Deutschen Alterssurveys sind daher repräsentativ für die in Privathaushalten lebende Wohnbevölkerung Deutschlands in der zweiten Lebenshälfte. Durch den Deutschen Alterssurvey können auch die Lebenssituationen in Krisenzeiten – wie wir sie aktuell aufgrund der Corona-Pandemie erleben – näher beleuchtet und besser verstanden werden. Die jüngste Befragung fand im Zeitraum vom 8. Juni bis zum 22. Juli 2020 statt. Im Zentrum dieser Befragung standen Fragen zur aktuellen Lebenssituation sowie zu erlebten Veränderungen während der Corona-Pandemie in verschiedenen Lebensbereichen, etwa in sozialen Beziehungen, im Wohlbefinden und in der Erwerbsarbeit. Es haben 4.823 Personen ab einem Alter von 46 Jahren an der Befragung teilgenommen. Aufgrund der Corona- Pandemie wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Deutschen Alterssurveys, die bereits zuvor mindestens einmal an der Studie teilgenommen hatten, mit einem schriftlichen Fragebogen (anstatt wie bisher im persönlichen Interview) befragt. Diese jüngste schriftlich- postalische Kurzbefragung stellt den ersten Teil der siebten Welle des Deutschen Alterssurveys dar. Im zweiten Teil werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Deutschen Alterssurveys telefonisch interviewt – von November 2020 bis April 2021. Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Weitere Informationen zum Deutschen Alterssurvey (DEAS) finden sich unter www.deutscher-alterssurvey.de
Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona-Krise? 7 Die Ergebnisse dieses Berichts basieren auf Gesundheitszustand?“. Beantwortet Auswertungen der siebten Welle des wurde die Frage auf einem Deutschen Alterssurveys (DEAS; Vogel, Antwortformat von 1 (sehr gut) bis 5 Klaus, Wettstein, Simonson, & Tesch- (sehr schlecht). In den folgenden Römer, 2020). Für die vorliegenden Analysen werden die Werte 1 und 2 als Auswertungen wurden die Angaben von "sehr gute/gute subjektive Gesundheit" 4.762 Personen im Alter zwischen 46 und 90 und Werte von 3 bis 5 als "mittlere bis Jahren berücksichtigt. schlechte subjektive Gesundheit" interpretiert. Für die Analysen wurden die folgenden Maße verwendet: − Das subjektive Wohlbefinden wurde mit zwei Indikatoren erhoben, − Die wahrgenommene Bedrohung durch Lebenszufriedenheit und depressive die Corona-Krise wurde mit der Frage Symptome. Lebenszufriedenheit wurde erfasst: „Inwiefern empfinden Sie die mit der deutschsprachigen Version der Corona-Krise derzeit als Bedrohung für Satisfaction with Life Scale erfasst sich selbst?“. 1 Die Befragten (Diener, Emmons, Larsen, & Griffin, beantworteten diese Frage, indem sie 1985). Diese besteht aus 5 Aussagen eine Zahl zwischen 1 (überhaupt keine (z. B. „Ich bin zufrieden mit meinem Bedrohung für mich) und 10 (extreme Leben“), welche auf einer Skala von 1 Bedrohung für mich) vergaben. (trifft genau zu) bis 5 (trifft gar nicht zu) beantwortet werden. Über die fünf − Der subjektive Einfluss auf eine Aussagen hinweg wird ein Mittelwert mögliche Ansteckung mit dem Corona- gebildet und so transformiert, dass Virus wurde mit der Frage erfasst: höhere Werte eine höhere „Inwieweit haben Sie das Gefühl, dass Lebenszufriedenheit anzeigen. Werte, Sie selbst beeinflussen können, ob Sie die über dem Wert 3,3 liegen, werden sich mit dem Corona-Virus anstecken als hohe Lebenszufriedenheit oder nicht?“. 2 Diese Frage wurde von interpretiert (Wolff & Tesch-Römer, den Befragten auf einer Skala von 1 2017). Depressive Symptome wurden (überhaupt nicht) bis 7 (voll und ganz) anhand einer Kurzversion der CES-D beantwortet. Depressionsskala (Radloff, 1977) erfasst. Diese Kurzversion umfasst zehn − Um Corona-Infektionen im eigenen Aussagen (z. B. „Während der letzten Umfeld zu erfassen, wurde die Frage Woche war alles anstrengend für mich“), gestellt: „Haben sich Personen aus die jeweils auf einer Skala von „selten“ Ihrem persönlichen Umfeld mit dem (1) bis „immer“ (4) beantwortet wurden. Corona-Virus infiziert?“.3 Pro Person wurde ein Summenwert über Antwortmöglichkeiten auf diese Frage alle Aussagen gebildet. Werte über dem waren „Ja“, „Nein“, oder „Weiß nicht“. 4 Skalenmittelwert von 15 wurden in den − Zur Erfassung der subjektiven folgenden Analysen als ausgeprägte Gesundheit wurde die Frage gestellt depressive Symptome interpretiert. „Wie bewerten Sie Ihren derzeitigen 1 3 Diese Frage stammt ursprünglich aus der Mannheimer Diese Frage wurde in einem ähnlichen Wortlaut auch in Corona-Studie des German Internet Panel (GIP; anderen Studien gestellt (Mannheimer Corona-Studie; https://www.uni-mannheim.de/gip/corona-studie/), und die COVID-19 Snapshot Monitoring (COSMO). Originalformulierung wurde in dieser Studie minimal 4 Die Angabe „Weiß nicht“ wurde nur sehr selten gemacht angepasst. (in 3,5 Prozent der Fälle) und wurde in den folgenden 2 Diese Frage stammt ebenfalls aus der Mannheimer Auswertungen nicht berücksichtigt. Corona-Studie des German Internet Panel (GIP; https://www.uni-mannheim.de/gip/corona-studie/) und wurde hier in angepasster Form verwendet.
8 Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona-Krise? Alter, Geschlecht sowie Bildungsstatus Zudem wurden Frauen (n=2.434; 51,1 basierten auf Selbstauskünften bzw. waren Prozent) und Männer (n=2.328; 48,9 aufgrund vorheriger Teilnahmen der Prozent) miteinander verglichen. Bildung Personen am Deutschen Alterssurvey wurde gemäß ISCED-Klassifizierung in drei bereits bekannt. Um die Rolle des Gruppen unterteilt: Personen mit niedrigem Lebensalters zu untersuchen, wurden drei Bildungsabschluss (n=205; 4,3 Prozent), Altersgruppen gebildet: 46- bis 60-Jährige mittlerem Bildungsabschluss (n=2.250; (n=996; 20,9 Prozent), 61- bis 75-Jährige 47,3 Prozent) und hohem (n=2.166; 45,5 Prozent) sowie Personen Bildungsabschluss zwischen 76 und 90 Jahren (n=1.600; (n=2.306; 48,4 Prozent). 33,6 Prozent).
Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona-Krise? 9 Wahrgenommene Bedrohung durch die Corona-Krise Menschen in der zweiten Lebenshälfte Bedrohungserleben widerspiegeln, werden nehmen die Corona-Krise überwiegend nicht von weniger als 4 Prozent der Personen als starke Bedrohung wahr angegeben. Die Antworten der Befragten auf die Frage, Teilt man die Werte in drei Gruppen auf ob sie die Corona-Krise als Bedrohung für (s. Abbildung 1), so zeigt sich, dass knapp sich selbst erleben, verteilen sich sehr die Hälfte der Befragten (48,5 Prozent) ungleich auf die zehn Antwortmöglichkeiten Werte zwischen 1 und 3 angeben (geringe (s. Abbildung 1): Der Anteil der Personen, wahrgenommene Bedrohung durch die die die Corona-Krise als eher geringe Corona-Krise). Werte zwischen 4 und 7, Bedrohung einschätzt, ist deutlich größer als die ein mittleres Bedrohungserleben der Anteil der Personen, die die Corona- widerspiegeln, werden von 42,3 Prozent Krise als hohe Bedrohung einschätzt. Am angegeben. Und schließlich gibt knapp häufigsten werden die Werte 3 (23,5 jeder Zehnte (9,2 Prozent) einen Wert Prozent) sowie die Skalenmitte 5 (16,9 über 7 und somit das Erleben einer hohen Prozent) angegeben. Die Werte von 9 und persönlichen Bedrohung an. 10, die ein extrem hohes Abbildung 1: Wahrgenommene Bedrohung durch die Corona-Pandemie, Verteilung auf zehn Antwortkategorien von 1 (überhaupt keine Bedrohung für mich) bis 10 (extreme Bedrohung für mich), Anteile in Prozent Geringe wahrgenommene Mittlere Hohe Bedrohung wahrgenommene wahrgenommene (Werte 1 bis 3) Bedrohung Bedrohung (Werte 4 bis 7) (Werte 8 bis 10) 30 20 Prozent 23,5 10 16,9 14,1 10,9 11,3 7,6 6,5 6,0 1,5 1,7 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Überhaupt keine Extreme Bedrohung Bedrohung für mich für mich Quelle: DEAS 2020 (n=4.739), gewichtete Analysen, gerundete Angaben.
10 Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona-Krise? Vergleicht man diese drei Gruppen, Bildung: 41,8 Prozent; mittlere Bildung: welche die Corona-Krise entweder als 48,4 Prozent; hohe Bildung: 49,5 Prozent). wenig bedrohlich, mittel bedrohlich oder Zudem sind es unter denjenigen mit sehr bedrohlich wahrnehmen, nach niedriger und hoher Bildung (9,1 Prozent verschiedenen Merkmalen (Alter, und 8,8 Prozent) weniger, die sich sehr Geschlecht, Bildung, Infektionen im bedroht fühlen, als bei den Personen mit persönlichen Umfeld und Geschlecht; niedriger Bildung (12,7 Prozent). s. Abbildung 2), so zeigt sich folgendes Bild: In der ältesten Gruppe (76 Jahre und Dagegen scheint es keinen Unterschied älter) ist der Anteil derjenigen, die sich für das Bedrohungserleben zu machen, ob wenig bedroht fühlen, etwas kleiner Personen Infektionen mit dem Corona- (46,3 Prozent) als bei den 46- bis 60- Virus in ihrem näheren Umfeld erlebt Jährigen (49,4 Prozent) und als bei den haben oder nicht: Es sind jeweils um die 61- bis 75-Jährigen (48,4 Prozent). 50 Prozent (Infektionen im Umfeld ja: 47,6 Allerdings ist der Anteil an Personen, die Prozent; Infektionen im Umfeld nein: 48,9 sich sehr bedroht fühlen, ebenfalls kleiner Prozent), die sich wenig bedroht fühlen, in der ältesten Gruppe (8,1 Prozent) als in sowie unter 10 Prozent (Infektionen im der jüngsten Gruppe (11,6 Prozent) und Umfeld ja: 9,7 Prozent; Infektionen im sehr ähnlich zur Gruppe der 61- bis 75- Umfeld nein: 8,8 Prozent), die sich sehr Jährigen (6,9 Prozent). Insgesamt sind bedroht fühlen. diese Altersunterschiede klein: In jeder Menschen mit eingeschränkter subjektiver Altersgruppe fühlen sich knapp die Hälfte Gesundheit erleben die Corona-Pandemie der Personen wenig bedroht, aber stärker als Bedrohung für sich selbst als immerhin auch zwischen 7 und 12 Prozent Personen, die ihre Gesundheit als gut stark bedroht. oder sehr gut bewerten Am deutlichsten fallen die Unterschiede Beim Vergleich von Frauen und Männern nach subjektivem Gesundheitszustand fällt auf, dass sich mehr Männer (51,4 aus: Während mehr als die Hälfte (56,8 Prozent) als Frauen (45,7 Prozent) wenig Prozent) der Personen mit sehr guter oder bedroht fühlen. Allerdings fühlen sich auch guter subjektiver Gesundheit die etwas mehr Männer (9,6 Prozent) als Bedrohung als gering wahrnimmt, sind es Frauen (8,9 Prozent) sehr bedroht. Dieser bei Personen mit mittlerer bis schlechter Geschlechterunterschied ist jedoch Gesundheit mit 37 Prozent deutlich vernachlässigbar, Frauen und Männer weniger. Hier liegen die Gruppen also um fühlen sich also offenbar in einem sehr 20 Prozentpunkte auseinander. ähnlichen Ausmaß durch die Pandemie Umgekehrt fühlen sich 5 Prozent der bedroht. Personen mit sehr guter bis guter Gesundheit stark bedroht, bei den Zudem gibt es Unterschiede nach Bildung: Personen mit mittlerer bis schlechter Mit steigender Bildung wird der Anteil Gesundheit sind es mit 15,4 Prozent derjenigen größer, die sich wenig bedroht ungefähr dreimal so viele. durch die Pandemie fühlen (niedrige
Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona-Krise? 11 Abbildung 2: Wahrgenommene Bedrohung durch die Corona-Pandemie nach Alter, Geschlecht, Bildung, Infektionen im persönlichen Umfeld und subjektivem Gesundheitszustand, Anteile in Prozent Inwiefern empfinden Sie die Corona-Krise derzeit als Bedrohung für sich selbst? Insgesamt 48,4 42,3 9,2 Alter 76+Jahre 46,3 45,6 8,1 61-75 Jahre 48,4 44,6 6,9 46-60 Jahre 49,4 38,9 11,6 Geschlecht Frauen 45,7 45,4 8,9 Männer 51,4 39,0 9,6 Bildung Niedrig 41,8 45,5 12,7 Mittel 48,4 42,5 9,1 Hoch 49,5 41,7 8,8 Infektion im Umfeld Ja 47,6 42,7 9,7 Nein 48,9 42,4 8,8 Subjektive Gesundheit Mittel bis schlecht 37,0 47,6 15,4 Sehr gut/gut 56,8 38,2 5,0 0 20 40 60 80 100 Prozent Geringe Bedrohung Mittlere Bedrohung Hohe Bedrohung Quelle: DEAS 2020 (n=4.739), gewichtete Analysen, gerundete Angaben, Gruppenunterschiede statistisch signifikant für Alter und subjektive Gesundheit (p
12 Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona-Krise? Subjektive Einflussmöglichkeiten auf das Corona-Infektionsrisiko Die Mehrheit hat das Gefühl, die in dem Wertebereich 6 und 7, der hohe Ansteckungsgefahr durch das Corona-Virus wahrgenommene Einflussmöglichkeiten zumindest in einem mittleren Ausmaß selbst widerspiegelt, mehr als ein Fünftel (22,9 beeinflussen zu können Prozent). Knapp zwei Drittel (64,9 Prozent) geben Werte zwischen 3 und 5 an und Die Antworten auf die Frage, inwieweit liegen somit im Bereich mittlerer Personen das Gefühl haben, eine Infektion wahrgenommener Einflussmöglichkeiten. mit dem Corona-Virus selbst beeinflussen Am häufigsten wird der Wert 5 angegeben zu können, verteilen sich sehr ungleich auf (32 Prozent), während die die sieben Antwortmöglichkeiten Extremausprägungen 1 (überhaupt kein (s. Abbildung 3): Während mehr als jeder Einfluss: 7,3 Prozent) und 7 (völliger Zehnte (12,2 Prozent) den Wert 1 oder 2 Einfluss: 6,1 Prozent) jeweils von weniger angibt, also eher geringe als 10 Prozent der Befragten angegeben Einflussmöglichkeiten für sich sieht, liegen werden. Abbildung 3: Subjektive Einflussmöglichkeiten auf das Corona-Infektionsrisiko, Verteilung auf sieben Antwortkategorien von 1 (überhaupt nicht) bis 7 (voll und ganz), Anteile in Prozent Geringe subjektive Mittlere subjektive Hohe subjektive Einflussmöglichkeit Einflussmöglichkeit Einflussmöglichkeit (Werte 1 bis 2) (Werte 3 bis 5) (Werte 6 bis 7) 40 30 Prozent 20 32,0 10 20,7 16,8 12,1 7,3 6,1 4,9 0 1 2 3 4 5 6 7 Überhaupt nicht Voll und ganz Quelle: DEAS 2020 (n=4.604), gewichtete Analysen, gerundete Angaben.
Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona-Krise? 13 Vergleicht man diese drei Gruppen, die als 7 Prozent bei Personen mit hoher entweder einen geringen, mittleren oder Bildung um 10 Prozentpunkte kleiner. hohen Einfluss auf eine Ansteckung mit Dafür nehmen mehr Personen mit hoher dem Corona-Virus erleben, gemäß Bildung einen mittleren oder hohen verschiedener Merkmale (s. Abbildung 4), Einfluss wahr als Personen mit niedriger zeigt sich folgendes Muster: Was das oder mittlerer Bildung. Lebensalter betrifft, sind es offenbar die „jungen Alten“ im Altersbereich zwischen Ob Infektionen im persönlichen Umfeld 61 und 75 Jahren, die ihren Einfluss aufgetreten sind, ist offenbar weniger tendenziell am höchsten einschätzen. In relevant für den wahrgenommenen dieser Gruppe nimmt ein niedrigerer Anteil Einfluss: Bei Personen, die keine (9,3 Prozent) seinen Einfluss als gering Infektionen im näheren Umfeld erlebt wahr als in der ältesten Gruppe (16,5 haben, nehmen etwas mehr einen Prozent) und in der jüngsten Gruppe (12,8 geringen Einfluss wahr (12,2 Prozent) als Prozent). Bei diesen „jungen Alten“ gibt es bei Personen mit Infektionen im zudem mehr Personen, die einen mittleren persönlichen Umfeld (9,9 Prozent). Dies Einfluss wahrnehmen (67,2 Prozent) als gleicht sich jedoch dadurch aus, dass bei den über 76-Jährigen (60,8 Prozent) auch mehr Personen innerhalb derer, die sowie den 46- bis 60-Jährigen (64,7 keine Infektionen im Umfeld berichten, Prozent). Dagegen sind die Anteile einen hohen Einfluss erleben (23,9 derjenigen mit einem hohen Prozent) als bei den Personen mit Einflusserleben in allen drei Gruppen Infektionen im persönlichen Umfeld (17,8 ähnlich, sie liegen im Bereich zwischen 20 Prozent). und 25 Prozent. Schließlich zeigen sich auch für den Kein Unterschied im wahrgenommenen subjektiven Einfluss Unterschiede in Einfluss tritt zwischen Frauen und Abhängigkeit der selbst eingeschätzten Männern auf. Mehr als jede fünfte Frau Gesundheit: Bei guter subjektiver und jeder fünfte Mann glauben, einen Gesundheit nehmen mehr Personen (24,5 hohen Einfluss auf eine mögliche Prozent) einen hohen Einfluss wahr als bei Ansteckung zu haben, während etwas weniger guter subjektiver Gesundheit mehr als jede zehnte Frau und jeder (20,9 Prozent). Ebenso glauben mehr zehnte Mann der Meinung sind, ihr Personen (14,3 Prozent) mit mittlerer bis Einfluss sei gering. schlechter subjektiver Gesundheit, dass sie einen geringen Einfluss auf eine Bildung spielt dagegen durchaus eine mögliche Ansteckung haben, während es Rolle für den erlebten Einfluss: Während bei den Personen mit sehr guter oder dieser bei ca. 17 Prozent der Personen mit guter subjektiver Gesundheit weniger sind niedriger und mittlerer Bildung gering (10,6 Prozent). ausgeprägt ist, ist dieser Anteil mit weniger
14 Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona-Krise? Abbildung 4: Subjektive Einflussmöglichkeiten auf das Corona-Infektionsrisiko nach Alter, Geschlecht, Bildung, Infektionen im persönlichen Umfeld und subjektivem Gesundheitszustand, Anteile in Prozent Inwieweit haben Sie das Gefühl, dass Sie selbst beeinflussen können, ob Sie sich mit dem Corona-Virus anstecken oder nicht? Insgesamt 12,3 64,9 22,9 Alter 76+Jahre 16,5 60,8 22,7 61-75 Jahre 9,3 67,2 23,5 46-60 Jahre 12,8 64,7 22,4 Geschlecht Frauen 12,8 64,1 23,1 Männer 11,6 65,7 22,7 Bildung Niedrig 16,9 62,0 21,2 Mittel 16,8 61,3 21,9 Hoch 6,4 69,3 24,3 Infektion im Umfeld Ja 9,9 72,3 17,8 Nein 12,2 64,0 23,9 Subjektive Gesundheit Mittel bis schlecht 14,3 64,8 20,9 Sehr gut/gut 10,6 64,9 24,5 0 20 40 60 80 100 Prozent Geringer Einfluss Mittlerer Einfluss Großer Einfluss Quelle: DEAS 2020 (n=4.604), gewichtete Analysen, gerundete Angaben, Gruppenunterschiede für Bildung und subjektive Gesundheit statistisch signifikant (p
Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona-Krise? 15 Zusammenhang zwischen wahrgenommener Bedrohung und subjektiven Einflussmöglichkeiten auf das Infektionsrisiko Wahrgenommene Bedrohung und subjektive denen, die eine niedrige (58,3 Prozent) Einflussmöglichkeiten hängen nur schwach oder hohe (49,1 Prozent) Bedrohung miteinander zusammen angeben. In der Gruppe derer, die sich sehr bedroht fühlen, nehmen mehr Wie hängen das Bedrohungserleben und Personen einen hohen Einfluss wahr (31,5 der wahrgenommene Einfluss auf eine Prozent) als in den anderen Gruppen (bei mögliche Ansteckung zusammen? Es gibt geringer Bedrohung: 27,6 Prozent; bei einen positiven Zusammenhang (mehr mittlerer Bedrohung: 15,8 Prozent). wahrgenommene Einflussmöglichkeiten Gleichzeitig erleben jedoch in dieser bei stärkerem Bedrohungserleben), der Gruppe auch mehr Personen einen jedoch komplex ist und nicht deutlich geringen Einfluss (19,5 Prozent) als in den ausfällt (s. Abbildung 5): Mehr Personen anderen Gruppen (bei geringer nehmen einen mittleren Einfluss wahr, Bedrohung: 14,1 Prozent; bei mittlerer wenn sie auch eine mittlere Bedrohung Bedrohung: 8 Prozent). angeben (76,2 Prozent) im Vergleich zu Abbildung 5: Zusammenhang zwischen der Bewertung der persönlichen Bedrohung und dem wahrgenommenen Einfluss auf eine Ansteckung mit dem Corona-Virus, Anteile in Prozent 100 Großer Einfluss 15,8 Mittlerer Einfluss 27,6 31,5 Geringer Einfluss 80 60 Prozent 76,2 58,3 49,1 40 20 19,5 14,1 8,0 0 Geringe Mittlere Hohe Bedrohung Bedrohung Bedrohung Quelle: DEAS 2020 (n=4.594), gewichtete Analysen, gerundete Angaben, der Zusammenhang von Bedrohungserleben und subjektivem Einfluss ist statistisch signifikant (p
16 Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona-Krise? Wahrnehmung der Corona-Krise und subjektives Wohlbefinden Personen, die sich durch die Corona-Krise Es zeigt sich in der Tat ein deutlicher stärker bedroht fühlen und die weniger Zusammenhang (Abbildung 6): Je Einflussmöglichkeiten auf eine mögliche geringer die Bedrohung durch die Corona- Ansteckung mit dem Corona-Virus sehen, Krise eingeschätzt wird, desto größer sind sind weniger zufrieden mit ihrem Leben und die Anteile derer, die eine hohe häufiger depressiv verstimmt Lebenszufriedenheit berichten. Mehr als 80 Prozent der Personen mit geringer Das Ausmaß, in dem sich Personen von erlebter Bedrohung sind sehr zufrieden mit der Corona-Krise bedroht fühlen sowie in ihrem Leben, bei denjenigen mit hoher dem sie Einfluss auf eine mögliche erlebter Bedrohung sind es nur 50 Ansteckung erleben, hängt womöglich Prozent, und damit mehr als 30 damit zusammen, wie zufrieden sie mit Prozentpunkte weniger. Ähnlich deutlich ihrem Leben sind und ob sie depressive fallen die Unterschiede in den depressiven Symptome aufweisen. Um dies zu Symptomen aus: Während weniger als 10 untersuchen, wurde verglichen, welche Prozent der Personen, die eine geringe Anteile von Personen mit niedriger, Bedrohung wahrnehmen, ausgeprägte mittlerer und hoher erlebter Bedrohung depressive Symptome aufweisen, sind es sowie von Personen mit geringem, mit 37,6 Prozent in der Gruppe derer, die mittlerem und hohem subjektiven Einfluss sich stark bedroht fühlen, mehr als fünfmal auf das Ansteckungsrisiko eine hohe so viele. Lebenszufriedenheit berichten bzw. ausgeprägte depressive Symptome aufweisen. Abbildung 6: Lebenszufriedenheit und depressive Symptome nach Bewertung der persönlichen Bedrohung, Anteile in Prozent 100 Hohe Bedrohung Mittlere Bedrohung 80 Geringe Bedrohung 60 Prozent 40 82,9 77,8 50,1 20 37,6 13,6 7,1 0 Hohe Ausgeprägte Lebenszufriedenheit depressive Symptome Quelle: DEAS 2020 (Lebenszufriedenheit: n=4.729, Depressivität: n=4.720), gewichtete Analysen, gerundete Angaben, Gruppenunterschiede statistisch signifikant (p
Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona-Krise? 17 Nicht ganz so deutlich, aber ebenfalls sehr Einfluss erleben (65,1 Prozent). Ebenso ist markant fallen die Unterschiede im der Anteil an Personen mit ausgeprägten Wohlbefinden in Abhängigkeit des erlebten depressiven Symptomen fast doppelt so Einflusses auf die Ansteckung mit dem hoch bei denen mit geringem erlebten Corona-Virus aus: Wesentlich mehr Einfluss (18,2 Prozent) im Vergleich zu Personen unter denjenigen, die einen hohen denen, die einen hohen Einfluss auf eine subjektiven Einfluss berichten, sind mit mögliche Ansteckung wahrnehmen (10,7 ihrem Leben sehr zufrieden (81,3 Prozent), Prozent). als bei denjenigen, die einen geringen Abbildung 7: Lebenszufriedenheit und depressive Symptome nach subjektivem Einfluss auf eine mögliche Ansteckung mit dem Corona-Virus, Anteile in Prozent 100 Geringer Einfluss auf Ansteckung 80 Mittlerer Einfluss auf Ansteckung Großer Einfluss 60 auf Ansteckung Prozent 40 78,5 81,3 65,1 20 18,2 12,3 10,7 0 Hohe Ausgeprägte Lebenszufriedenheit depressive Symptome Quelle: DEAS 2020 (Lebenszufriedenheit: n=4.593, Depressivität: n=4.586), gewichtete Analysen, gerundete Angaben, Gruppenunterschiede statistisch signifikant (p
18 Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona-Krise? Fazit Die Ergebnisse zu wahrgenommener bestätigen auch andere Studien, die zeigen, Bedrohung und subjektiven dass die Angst vor Covid-19 relativ Einflussmöglichkeiten auf eine Ansteckung unabhängig vom Alter ist (Pearman, mit dem Corona-Virus zeigen: Die meisten Hughes, Smith, & Neupert, 2020). Personen, ungefähr 91 Prozent, fühlen sich in einem geringen bis mittleren Ausmaß Das bedeutet auch: Auch wenn das Risiko bedroht durch die Pandemie, und die schwerer Covid-19-Krankheitsverläufe mit meisten Menschen (88 Prozent) erleben dem Alter ansteigt, verbietet sich eine mittlere bis hohe Einflussmöglichkeiten, um paternalistische Haltung gegenüber älteren sich selbst vor einer Infektion zu schützen. Personen und deren pauschale Die Ergebnisse zeigen jedoch auch: Knapp Stigmatisierung als besonders verletzliche jeder Zehnte fühlt sich durchaus stärker Gruppe. Vor dem Virus müssen letztlich alle bedroht, und ebenso gibt mehr als ein Bevölkerungsgruppen geschützt werden, Zehntel der Personen an, wenig Einfluss auf denn es gibt ja auch bedeutsame eine mögliche Ansteckung mit dem Corona- Risikomerkmale (wie bestimmte Virus zu haben. Vorerkrankungen) jenseits des chronologischen Alters von 50 bis 60 Die Rolle des Lebensalters für Jahren, ab dem etwa das Robert-Koch- Bedrohungserleben und subjektive Institut ältere Menschen zur Risikogruppe für Einflussmöglichkeiten schwere Verläufe einer Covid-19- Erkrankung einordnet (Robert-Koch-Institut, Wie kann man diejenigen charakterisieren, 2020). Ebenso müssen alle die sich stark bedroht fühlen von der Bevölkerungsgruppen dazu beitragen, Pandemie? Personen mit höherer Bildung andere und sich selbst zu schützen. Zu fühlen sich weniger stark bedroht durch die Beginn der Corona-Pandemie wurden Corona-Krise als Personen mit niedrigerer Befürchtungen geäußert, dass es zu einer Bildung. Dagegen unterscheiden die Zunahme von Altersdiskriminierung und Faktoren Lebensalter, Geschlecht, Corona- Generationenkonflikten kommen könnte Infektionen im eigenen Umfeld kaum (Ayalon et al., 2020; Ehni & Wahl, 2020; zwischen Personen, die ein höheres vs. ein Meisner, 2020), und es gibt inzwischen auch niedrigeres Bedrohungserleben haben. Dies Befunde, die diese Befürchtung bestätigen bedeutet auch: In jedem Lebensalter und bei (Jimenez-Sotomayor et al., 2020). Männern wie bei Frauen gibt es einen Anteil Altersdiskriminierung und pessimistische an Personen von über 10 Prozent, die sich gesellschaftliche Altersbilder wirken sich sehr bedroht fühlen. bekanntermaßen negativ darauf aus, wie Menschen ihr eigenes Älterwerden erleben, Personen im mittleren Erwachsenenalter und dies wiederum hat schädliche fühlen sich nicht zwingend weniger bedroht Konsequenzen für das Wohlbefinden, die als ältere Personen. Dies mag auf den Gesundheit und sogar die Lebenserwartung ersten Blick überraschen, da ältere (Levy, Slade, Chang, Kannoth, & Wang, Personen ja objektiv ein höheres Risiko für 2020; Westerhof & Wurm, 2015). Um also zu schwere und sogar tödliche Covid-19- verhindern, dass sich negative Altersbilder Krankheitsverläufe haben. Dennoch sind etablieren und die beschriebenen widrigen ältere Menschen offenbar überwiegend dazu Konsequenzen mit sich bringen, ist es in der Lage, mit dieser Bedrohungssituation wichtig, dass Politik und Medien einseitigen umzugehen, ohne allzu besorgt zu sein. Altersbildern entgegentreten, welche die Lebenserfahrung und in der Vergangenheit Verletzlichkeit älterer Menschen gemeisterte Krisen könnten hier Faktoren überbetonen. Vielmehr können die meisten sein, die älteren Menschen dazu verhelfen, älteren Personen mit der Krise umgehen, sie sich nicht allzu bedroht zu fühlen. Dies
Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona-Krise? 19 sind nicht übermäßig belastet und nicht Krankheitsverläufe (Robert-Koch-Institut, besorgter als jüngere Personen. 2020). Der selbsteingeschätzte Gesundheitszustand sowie Sorgen um die Beim wahrgenommenen Einfluss auf eine eigene Gesundheit sind also von hoher mögliche Ansteckung mit dem Corona-Virus Relevanz für Ängste und zeigt sich das Muster, dass offenbar „junge Bedrohungserleben während der Corona- Alte“ (61-75 Jahre) einen stärkeren Einfluss Pandemie (Jungmann & Witthöft, 2020; auf eine mögliche Ansteckung wahrnehmen Traunmüller et al., 2020). Menschen mit als „alte Alte“ (über 75 Jahre), aber auch als eingeschränkter subjektiver Gesundheit Personen im mittleren Erwachsenenalter sollten daher auch und gerade in Zeiten der (46-60 Jahre). Auch Bildung spielt eine Rolle Corona-Pandemie optimal medizinisch für den wahrgenommenen Einfluss: versorgt und behandelt werden. Auch im Personen mit höherer Bildung glauben eher, Alltag sollten diese Personen mit dass sie einen Einfluss auf eine mögliche gesundheitlichen Einschränkungen dabei Ansteckung mit dem Corona-Virus haben. unterstützt werden, ihr Ansteckungsrisiko zu Tatsächlich geht höhere Bildung mit minimieren. Maßnahmen wie das Tragen gewissen Schutzfaktoren vor einer von Mund-Nasen-Schutz und das Einhalten Ansteckung, etwa der Möglichkeit von Home des Mindestabstands tragen dazu bei, auch Office, einher (Schröder et al., 2020). Mehr diese Personengruppe zu schützen – wenn sollte getan werden, damit auch Personen sie konsequent und von allen eingehalten mit niedrigerer Bildung, die häufig in werden. exponierteren Berufen tätig sind, ein niedrigeres Infektionsrisiko mit dem Corona- Der Zusammenhang zwischen Virus haben und wahrnehmen. Dies könnten Bedrohungserleben und subjektiven neben dem Arbeiten im Home Office, soweit Einflussmöglichkeiten möglich, auch schützende Maßnahmen für bestimmte Berufsgruppen sein, wie sie Interessanterweise sind Bedrohungserleben teilweise bereits ergriffen wurden (etwa eine und wahrgenommener Einfluss relativ stärkere räumliche Trennung zwischen unabhängig voneinander. Tendenziell Dienstleistern wie Verkäufern und Kunden; nehmen sogar etwas mehr Personen einen Ausstattung mit hochwertiger großen Einfluss auf ihr Ansteckungsrisiko Schutzausrüstung wie Masken, wahr, wenn sie sich stärker bedroht fühlen. Bereitstellung von Schnelltests in besonders Möglicherweise sind Menschen mit hohem gefährdeten Einrichtungen). Bedrohungserleben besonders konsequent in Bezug auf schützende Maßnahmen wie Die Rolle der subjektiven Gesundheit für dem Tragen von Masken und dem Bedrohungserleben und subjektive Abstandhalten, sodass sie in der Folge Einflussmöglichkeiten einen höheren Einfluss auf ihr Ansteckungsrisiko wahrnehmen. Gleichzeitig Deutlicher als alle anderen Faktoren hängt ist jedoch auch der Anteil derjenigen, die die subjektive Gesundheit mit dem Erleben einen geringen Einfluss wahrnehmen, am von Bedrohung und Einfluss zusammen: größten in der Gruppe, die sich sehr bedroht Personen, die sich weniger gesund fühlen, fühlen, was zeigt, dass es hier keinen ganz erleben auch die Pandemie für sich als eindeutigen Zusammenhang gibt. Bedroht bedrohlicher und nehmen geringere fühlen können sich auch Menschen, die Einflussmöglichkeiten auf eine potenzielle zuversichtlich sind, dass sie sich selbst nicht Ansteckung mit dem Covid-19-Virus wahr. mit dem Corona-Virus anstecken werden, Dies ist plausibel, da Personen, die sich denn die Pandemie kann ja nicht nur als weniger gesund fühlen, im Allgemeinen auch Bedrohung der eigenen Gesundheit erlebt weniger gesund sind, und bestimmte werden, sie kann darüber hinaus auch den Vorerkrankungen sind ja in der Tat ein Arbeitsplatz, die finanzielle Situation oder die Risikofaktor für schwere Covid-19-
20 Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona-Krise? sozialen Beziehungen von Menschen schützen, haben gesteigerte, durch die gefährden. Pandemie ausgelöste Sorgen womöglich negative Konsequenzen für die Was bedeutet es, wenn sich Menschen Lebensqualität. Unsere Ergebnisse zeigen, wenig bedroht oder sehr bedroht durch die dass dies ungefähr jeweils um die zehn Pandemie fühlen? Im Allgemeinen scheinen Prozent der Personen in der zweiten Menschen tendenziell ihr Risiko zu Lebenshälfte betrifft, die sich stark bedroht überschätzen, lebensgefährlich an Covid-19 fühlen und die wenig Kontrolle über eine zu erkranken (Hertwig, Liebig, Lindenberger, mögliche Ansteckung erleben und die & Wagner, 2020). Dies könnte einerseits ebenso eine geringere Lebenszufriedenheit positive Auswirkungen haben, weil diese und mehr depressive Symptome berichten. Personen möglicherweise besonders Allerdings ist ebenso möglich, dass vorsichtig in ihrem Alltag sind und sich depressive Symptome zu einem erhöhten konsequenter vor einer möglichen Bedrohungserleben führen, oder dass sich Ansteckung schützen. Andererseits können beide Faktoren gegenseitig beeinflussen. übersteigerte Sorgen die psychische Gesundheit gefährden. Politik und Medien Zusammenfassung sollten daher ausgewogen über die Gefährdung durch Covid-19 informieren. Zusammenfassend lässt sich also Leichtsinn und Panik in der Bevölkerung feststellen: Die meisten Personen in der sind gleichermaßen zu vermeiden. Zudem zweiten Lebenshälfte fühlen sich von der haben diejenigen, die sich gut über die Pandemie nicht übermäßig bedroht, und sie Pandemie und das Corona-Virus informiert halten auch einen eigenen Einfluss über fühlen und mit den verfügbaren eine eigene Ansteckung in einem gewissen Informationen zufrieden sind, tendenziell Ausmaß für möglich. Nichtsdestotrotz gibt es auch weniger Angst vor diesem Virus in jeder Bevölkerungsgruppe Personen, die (Jungmann & Witthöft, 2020; Traunmüller et sich stärker bedroht fühlen und glauben, al., 2020). weniger Einfluss auf eine Ansteckung zu haben. Wahrnehmung der Corona-Krise und subjektives Wohlbefinden Unterschiede im Bedrohungs- und Einflusserleben hängen nur gering mit dem Personen mit sehr starker Lebensalter zusammen. Vielmehr sind es Bedrohungswahrnehmung und sehr diejenigen, die sich weniger gesund fühlen, geringem Einflusserleben sind psychisch die sich sowohl stärker bedroht fühlen durch stärker belastet, wie andere Studien, die die Pandemie als auch eher glauben, wenig während der Corona-Pandemie durchgeführt Einfluss auf eine mögliche Ansteckung mit wurden (Kivi et al., 2020; Losada-Baltar et Covid-19 zu haben. Einen geringeren al., 2020; Zacher & Rudolph, 2020), Einfluss nehmen auch Niedrig- und nahelegen. Auch unsere Befunde zeigen, Mittelgebildete gegenüber Hochgebildeten dass das Wohlbefinden, erfasst über wahr. Diese Gruppen, Personen mit Lebenszufriedenheit und depressive eingeschränkter subjektiver Gesundheit und Symptome, derjenigen Personen niedriger mit niedrigerer Bildung, müssen noch besser ist, die sich stärker durch die Pandemie dabei unterstützt werden, ihr Infektionsrisiko bedroht fühlen und die einen geringeren zu minimieren und ohne allzu hohe Einfluss auf eine mögliche Ansteckung Besorgnis durch die anhaltende Corona- wahrnehmen. Auch wenn ein nicht Krise zu kommen. Medizinische bagatellisierendes Bedrohungserleben und Maßnahmen, die zu einer besseren – eine realistische Einschätzung der eigenen – wahrgenommenen und tatsächlichen – durchaus auch begrenzten – Gesundheit führen, sind hier ebenso wichtig Einflussmöglichkeiten sicherlich wie Maßnahmen, durch die Menschen einen angemessen sind und vor Leichtsinn höheren persönlichen Einfluss auf eine
Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona-Krise? 21 mögliche Ansteckung erleben (z. B. Sicherlich hat dies dazu beigetragen, dass Möglichkeit von Home Office, Unterstützung sich im Juni und Juli nur wenige Menschen von anderen etwa durch Übernahme von stark durch die Pandemie bedroht fühlten. Einkäufen etc.). Das Erleben von Bedrohung und Kontrolle ist dynamisch und sehr wahrscheinlich stark Zu den beschriebenen Studienergebnissen abhängig von Rahmenbedingungen wie den ist festzuhalten, dass diese eine aktuellen Infektionszahlen und -trends. Momentaufnahme aus dem Sommer (Juni Wiederholte Messungen sind nötig, um und Juli) des Jahres 2020 darstellen. In diese Dynamik abzubilden, und auch um diesem Zeitraum waren etliche Maßnahmen besser zu verstehen, welche Faktoren zur Eingrenzung des Virus bereits wieder Veränderungen im Bedrohungs- und gelockert, und die Zahl an Personen, die am Kontrollerleben während der Corona-Krise Corona-Virus erkrankt waren, war niedrig. vorhersagen.
22 Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona-Krise? Literatur Ayalon, L., Chasteen, A., Diehl, M., Levy, B., Neupert, S., Rothermund, K., Tesch-Römer, C., Wahl, H.-W. (2020). Aging in Times of the COVID-19 Pandemic: Avoiding Ageism and Fostering Intergenerational Solidarity. The journals of gerontology. Series B, Psychological sciences and social sciences. doi: https://doi.org/10.1093/geronb/gbaa051 Diener, E., Emmons, R. A., Larsen, R. J., & Griffin, S. (1985). The Satisfaction With Life Scale. Journal of Personality Assessment, 49(1), 71–75. doi: https://doi.org/10.1207/s15327752jpa4901_13 Ehni, H. J., & Wahl, H. W. (2020). Six Propositions against Ageism in the COVID-19 Pandemic. Jorunal of Aging & Social Policy, 32(4–5), 515–525. Jungmann, S. M., & Witthöft, M. (2020). Health anxiety, cyberchondria, and coping in the current COVID-19 pandemic: Which factors are related to coronavirus anxiety? Journal of Anxiety Disorders, 73, 102239. doi: https://doi.org/10.1016/j.janxdis.2020.102239 Kivi, M., Hansson, I., & Bjälkebring, P. (2020). Up and About: Older Adults’ Well-being During the COVID-19 Pandemic in a Swedish Longitudinal Study. The Journals of Gerontology: Series B. doi: https://doi.org/10.1093/geronb/gbaa084 Levy, B. R., Slade, M. D., Chang, E.-S., Kannoth, S., & Wang, S.-Y. (2020). Ageism Amplifies Cost and Prevalence of Health Conditions. The Gerontologist, 60(1), 174–181. doi: https://doi.org/10.1093/geront/gny131 Losada-Baltar, A., Jiménez-Gonzalo, L., Gallego-Alberto, L., Pedroso-Chaparro, M. d. S., Fernandes-Pires, J., & Márquez-González, M. (2020). “We Are Staying at Home.” Association of Self-perceptions of Aging, Personal and Family Resources, and Loneliness With Psychological Distress During the Lock-Down Period of COVID-19. The Journals of Gerontology: Series B. doi: https://doi.org/10.1093/geronb/gbaa048 Pearman, A., Hughes, M. L., Smith, E. L., & Neupert, S. D. (2020). Age Differences in Risk and Resilience Factors in COVID-19-Related Stress. The Journals of Gerontology: Series B. doi: https://doi.org/10.1093/geronb/gbaa120 Radloff, L. S. (1977). The CES-D Scale: A Self-Report Depression Scale for Research in the General Population. Applied Psychological Measurement, 1(3), 385–401. doi: https://doi.org/10.1177/014662167700100306 Robert-Koch-Institut. (2020). SARS-CoV-2 Steckbrief zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID- 19), https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html (Zugriffsdatum 3.11.2020) Schröder, C., Entringer, T., Goebel, J., Grabka, M. M., Graeber, D., Kroh, M., Kröger, H., Kühne, S., Liebig, S., Schupp, J., Seebauer, J., Zinn, S. (2020). Erwerbstätige sind vor dem Covid-19-Virus nicht alle gleich. SOEPpapers on Multidisciplinary Panel Data Research 1080. Stafford, N. (2020). Covid-19: Why Germany’s case fatality rate seems so low. BMJ, 369, m1395. doi: https://doi.org/10.1136/bmj.m1395 Vogel, C., Klaus, D., Wettstein, M., Simonson, J., & Tesch-Römer, C. (2020). German Ageing Survey (DEAS). In D. Gu & M. E. Dupre (Eds.), Encyclopedia of Gerontology and Population Aging. Cham: Springer.doi: https://doi.org/10.1007/978-3-319-69892-2_1115-1
Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona-Krise? 23 Westerhof, G. J., & Wurm, S. (2015). Longitudinal Research on Subjective Aging, Health, and Longevity: Current Evidence and New Directions for Research. Annual Review of Gerontology and Geriatrics, 35(1), 145–165. doi: https://doi.org/10.1891/0198- 8794.35.145 Wolff, J. K., & Tesch-Römer, C. (2017). Glücklich bis ins hohe Alter? Lebenszufriedenheit und depressive Symptome in der zweiten Lebenshälfte. In K. Mahne, J. K. Wolff, J. Simonson & C. Tesch-Römer (Eds.), Altern im Wandel: Zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS) (pp. 171–183). Wiesbaden: Springer VS. doi: https://doi.org/10.1007/978-3-658- 12502-8_11 Zacher, H., & Rudolph, C. W. (2020). Individual differences and changes in subjective wellbeing during the early stages of the COVID-19 pandemic. American Psychologist. doi: https://doi.org/10.1037/amp0000702
Impressum Markus Wettstein, Claudia Vogel, Sonja Nowossadeck, Svenja M. Spuling, Clemens Tesch- Römer: Wie erleben Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Corona-Krise? – Wahrgenommene Bedrohung durch die Corona- Krise und subjektive Einflussmöglichkeiten auf eine mögliche Ansteckung mit dem Corona-Virus Erschienen im November 2020. DZA Aktuell ist ein Produkt des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA), Berlin. Das DZA wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. www.dza.de
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