Februar 2021 Eine Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
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Februar 2021 Eine Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
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Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung .................................................................................................................. 1 Hälfte hält Corona-Maßnahmen für angemessen, Kritiker aber mit Zulauf .......................... 2 Sorgen um Nebenfolgen der Pandemiebekämpfung ............................................................. 3 Impfbereitschaft nimmt zu, aber auch die Kritik an Impftempo ............................................ 4 Rückhalt für Corona-Krisenmanagement und Berliner Regierungsarbeit sinkt ..................... 6 Politikerzufriedenheit: Verluste für Regierungs- wie Oppositionsspitzen ............................. 8 Sonntagsfrage: Union und Linke verlieren, SPD und FDP legen zu ........................................ 9 Finanzierung der Corona-Kosten ............................................................................................ 11 Studieninformation .................................................................................................................. 12
Zusammenfassung Mit sinkenden Corona-Neuinfektionszahlen wächst in Deutschland die Zahl derer, die die Alltags- einschränkungen als zu weitgehend empfinden. Allerdings hält die Hälfte die Corona-Maßnahmen weiterhin für angemessen, während sie einem weiteren Viertel nicht weit genug gehen. Nach wie vor sind gut vier von zehn Bundesbürgern in Sorge, dass sie selbst oder Angehörige mit dem Corona-Virus infiziert werden könnten. Gut die Hälfte der Deutschen ist über die Ausbreitung neuer Corona-Varianten beunruhigt. Zugleich verlieren die Bundesbürger die Nebenfolgen der Pandemie- Bekämpfung nicht aus dem Blick: Jeweils drei Viertel machen sich große bis sehr große Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands sowie die Entwicklung von Kindern aufgrund be- schränkter Betreuungs- und Schulangebote. Kaum weniger als die Hälfte sorgt sich persönlich um zu geringe Sozialkontakte. Die Rückkehr zu größerer Normalität ist nicht zuletzt an eine erfolgreiche Corona-Impfung der Be- völkerung geknüpft. Sechs von zehn Bundesbürgern und damit mehr als zu Jahresbeginn geben an, sich auf jeden Fall impfen lassen zu wollen. Der gestiegenen Impfbereitschaft steht allerdings eine wachsende Enttäuschung zum Impffortschritt gegenüber: Nach 52 Prozent in der ersten Januarwo- che bezeichnen momentan zwei Drittel das Tempo der hiesigen Impfungen als zu langsam. Die gestiegene Kritik am Impftempo bei wachsenden Zweifeln an den Corona-Maßnahmen hat Folgen für die Bewertung des Krisenkurses wie der Berliner Regierungsleistungen insgesamt: Sowohl der Zuspruch zum Krisenmanagement von Bund und Ländern wie auch zur Arbeit der Bundesregierung fällt auf den niedrigsten Stand seit Ausbruch der Pandemie im vergangenen Jahr. Abgesehen von Außenminister Maas verlieren im Monatsverlauf alle Koalitionsspitzen im Urteil der Bevölkerung. Dies trifft weniger deutlich Bundeskanzlerin Merkel, umso stärker dagegen CDU-Wirtschaftsminister Altmaier, SPD-Finanzminister Scholz und CDU-Gesundheitsminister Spahn. Aber auch die Führung der Berliner Oppositionsparteien büßt durchweg Sympathien ein. Armin Laschet legt demgegen- über nach seiner Wahl zum CDU-Parteivorsitzenden zu. Seine Zufriedenheitswerte bleiben aber hin- ter denen des möglichen Mitbewerbers um die Unions-Kanzlerkandidatur, Markus Söder, zurück. Der bayerische Ministerpräsident überzeugt zudem unverändert mehr Unions-Anhänger als der NRW-Regierungschef. Die rückläufige Bewertung des Corona-Krisenmanagements wie der Berliner Regierungsarbeit schlägt sich nur gedämpft in der bundespolitischen Stimmung nieder. Bei einer Bundestagswahl käme die CDU/CSU aktuell auf 34 Prozent. Dies ist 1 Punkt weniger als vor einem Monat und zu- gleich der niedrigste Unions-Wert im ARD-DeutschlandTREND seit April letzten Jahres. Die SPD legt im selben Umfang zu und würde aktuell 15 Prozent erzielen. Die Grünen erreichen wie Anfang Januar 21 Prozent, die AfD hätte unverändert 10 Prozent in Aussicht. Die FDP verbessert sich um 1 Punkt auf 8 Prozent, der höchste FDP-Wert seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Die Linke wiederum gibt zum Vormonat 1 Punkt ab und käme auf 6 Prozent. Ebenfalls 6 Prozent (+/-0) würden alle übrigen Parteien zusammen erzielen. Vorstöße zur längeren Aussetzung der Verschuldungsbremse oder zum Verkauf von staatlichen Un- ternehmensanteilen sind Vorboten einer Diskussion um die Finanzierung der Corona-Kosten. Popu- lär ist in Deutschland weit über das linke Parteienlager hinaus die Erhebung von Steuern auf hohe Vermögen, die sieben von zehn unterstützen, aber für eine Refinanzierung der Corona-Kosten nicht ausreichen würden. Demgegenüber wird eine ertragsreiche Finanzierung von Corona-Kosten über die gesetzlichen Sozialversicherungen und die Anhebung von Beiträgen zur Kranken- und Renten- versicherung nur von jedem Siebten befürwortet. Ebenfalls nur wenig Rückhalt findet mit 29 Pro- zent die Privatisierung staatlicher Unternehmensanteile. Offener sind die Deutschen gegenüber der A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 1 _____1
Neuaufnahme von Krediten, die nicht ganz die Hälfte zur Finanzierung der Corona-Kosten befür- wortet. Hälfte hält Corona-Maßnahmen für angemessen, Kritiker aber mit Zulauf Mit sinkenden Corona-Neuinfektionszahlen wächst in Deutschland die Zahl derer, die die aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie als zu weitgehend empfinden (22 Prozent; +5). Aller- dings hält die Hälfte (51 Prozent; -2) die Alltagseinschränkungen weiterhin für angemessen, wäh- rend sie einem weiteren Viertel (24 Prozent; -6) nicht weit genug gehen. Widerspruch erfahren die Corona-Maßnahmen vor allem aus dem Lager der AfD (77 Prozent), in sichtbarerem Umfang mitt- lerweile aber ebenso aus Teilen der FDP-Anhängerschaft (29 Prozent). ARD-DeutschlandTREND Februar 2021 Aktuelle Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie Parteianhänger gehen nicht weit gehen zu weit angemessen genug CDU/CSU 9 67 23 51 Grüne 5 63 31 SPD 9 61 26 22 24 Linke 11 57 32 FDP 29 53 11 gehen zu weit sind angemessen gehen nicht weit genug AfD 77 12 8 +5 -2 -6 Sind aus Ihrer Sicht die geltenden Corona-Maßnahmen in Deutschland alles in allem angemessen, gehen sie zu weit oder gehen sie Ihnen nicht weit genug? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Januar 2021 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 1 _____2
Sorgen um Nebenfolgen der Pandemiebekämpfung Wenig verändert zu Dezember sind nach wie vor gut vier von zehn Bundesbürgern (44 Prozent; +2) in Sorge, dass sie selbst oder Angehörige mit dem Corona-Virus infiziert werden könnten. Gut die Hälfte der Deutschen (56 Prozent) ist über die Ausbreitung neuer Corona-Varianten beunruhigt. Zugleich verlieren die Bundesbürger die Nebenfolgen der Pandemiebekämpfung nicht aus dem Blick: Wie schon seit Ausbruch der Pandemie sind auch aktuell sieben von zehn (73 Prozent) in großer bis sehr großer Sorge um die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands, darunter besonders viele Anhänger von AfD (88 Prozent) und FDP (80 Prozent). Deutlich gestiegen ist gegenüber dem ersten Lockdown mit 77 Prozent (+14 zu Mai) die Zahl derer, die sich um die Entwicklung von Kindern aufgrund beschränkter Betreuungs- und Schulangebote sorgen. Schließlich sorgt sich mo- mentan kaum weniger als die Hälfte (44 Prozent) um zu geringe Sozialkontakte. ARD-DeutschlandTREND Februar 2021 Corona-Pandemie: Sorgen sehr große / große Sorgen weniger große / kleine Sorgen dass Kinder wegen eingeschränkter Betreuungs- und Schulangebote in ihrer Entwicklung beeinträchtigt +14 77 20 werden** dass sich die wirtschaf tliche Situation in Deutschland +3 73 27 v erschlechtert* v or neuen Varianten des Corona-Virus 56 42 dass Sie selbst oder Mitglieder Ihrer Familie sich mit +2 44 55 dem Corona-Virus anstecken v or Vereinsamung, d.h. sich zu selten mit 44 55 Angehörigen, Freunden und Bekannten zu tref f en Wie groß ist im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie Ihre Sorge, ... Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Dezember 2020 / *August 2020 /**Mai 2020 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 1 _____3
Impfbereitschaft nimmt zu, aber auch die Kritik an Impftempo Die Rückkehr zu größerer Normalität ist nicht zuletzt an eine erfolgreiche Corona-Impfung der Be- völkerung gebunden. 59 Prozent der Bundesbürger und damit etwas mehr als zu Jahresbeginn geben aktuell an, sich auf jeden Fall impfen lassen zu wollen, wobei nach wie vor jüngere Wahl- berechtigte einer Impfung zurückhaltender gegenüberstehen. Der gestiegenen Impfbereitschaft der Deutschen steht allerdings eine gewachsene Enttäuschung zum Impffortschritt gegenüber: Nach 52 Prozent in der ersten Januarwoche bezeichnen aktuell zwei Drittel (68 Prozent) das Tempo der hiesigen Impfungen als zu langsam. Ein Fünftel der Bundesbürger (21 Prozent) empfindet das derzeitige Tempo als angemessen, kaum jemand (7 Prozent) als zu schnell. ARD-DeutschlandTREND Februar 2021 Corona-Impfung 12 9 59 17 -4 zu langsam angemessen zu schnell █ wahrscheinlich nicht +16 -15 -1 Bei der Beschaffung des Corona-Impfstoffs haben die █ auf gar keinen Fall EU-Länder verabredet, dass nicht jedes Land für sich Nach der Zulassung verschiedener Impfstoffe wird Ist das Tempo, mit dem die Impfungen in die Verhandlungen mit den Impfstoffherstellern führt, auch in Deutschland gegen das Corona-Virus geimpft. Deutschland gegen Corona vorgenommen sondern die EU-Länder gemeinsam den Impfstoff Sind Sie grundsätzlich bereit, sich gegen Corona werden, aus Ihrer Sicht zu schnell, bestellen. Finden Sie dieses Vorgehen der EU richtig impfen zu lassen? angemessen oder zu langsam? oder falsch? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Januar 2021 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Bin bereits geimpft worden / weiß nicht / keine Angabe Das EU-abgestimmte Verfahren bei der Impfstoffbeschaffung wird offensichtlich von der Mehrheit nicht mit dem kritisierten Impftempo in Verbindung gebracht. Auch wenn die Zweifel sichtbar ge- wachsen sind, halten zwei Drittel der Bundesbürger (63 Prozent; -7 zu Januar) das gemeinsame Vorgehen zur Impfstoffbeschaffung nach wie vor für richtig, 33 Prozent (+7) sehen es kritisch. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 1 _____4
Angesichts der geringen Geschwindigkeit der laufenden Impfungen finden Vorstöße zur Aufhebung von Alltagseinschränkungen für Geimpfte weiterhin keinen mehrheitlichen Zuspruch, gleichwohl die Unterstützung hierfür zuletzt größer geworden ist. Gut zwei Drittel (68 Prozent; -5 zu Januar) sprechen sich zum jetzigen Zeitpunkt gegen eine Rücknahme von Corona-Beschränkungen für Ge- impfte, 28 Prozent (+5) dafür aus. Fürsprecher von Sonderregelungen für bereits Geimpfte finden sich vor allem in den Reihen der FDP (48 Prozent). ARD-DeutschlandTREND Februar 2021 Sonderrechte für Geimpfte dafür dagegen Parteianhänger +5 -5 dafür dagegen 28 FDP 48 50 § Grüne CDU/CSU 39 31 59 64 68 SPD 24 66 Linke 23 73 AfD 12 87 Angenommen, eine Corona-Impfung würde nicht nur die Ansteckung, sondern auch die Übertragung des Corona-Virus verhindern: Sollte es dann Sonderrechte für Menschen mit einer Corona-Impfung geben, z.B. bei Urlaubsreisen oder für den Restaurantbesuch oder sollte es solche Sonderrechte für Geimpfte nicht geben? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Januar 2021 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 1 _____5
Rückhalt für Corona-Krisenmanagement und Berliner Regierungsarbeit sinkt Die gestiegene Kritik am Impftempo bei schleichend wachsenden Zweifeln an den Corona-Maß- nahmen hat Folgen für die Bewertung des Corona-Krisenmanagements wie der Berliner Regie- rungsarbeit insgesamt. 42 Prozent der Deutschen sind aktuell zufrieden mit dem Krisenkurs von Bund und Ländern. Mit 56 Prozent fällt die Kritik so groß aus wie nie zuvor. Allein in den Reihen der Union (66:32 Prozent) und Grünen (58:42 Prozent) überwiegt der Zuspruch zum Corona-Krisen- management in Deutschland weiterhin erkennbar. ARD-DeutschlandTREND Februar 2021 Zufriedenheit mit dem Corona-Krisenmanagement von Bund und Ländern 100 80 60 56 weniger / gar nicht zufrieden 38 34 40 42 sehr 22 zufrieden / zufrieden 20 4 0 sehr zufrieden weniger gar nicht Mai 20 Jan 21 Mrz 20 Feb 21 Dez 20 Apr 20 zufrieden zufrieden zufrieden -1 -3 +1 +1 Wie zufrieden sind Sie mit dem Corona-Krisenmanagement der Bundesregierung und der Bundesländer? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zum ARD-DeutschlandTREND im Morgenmagazin Januar 2021 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 1 _____6
ARD-DeutschlandTREND Februar 2021 Zufriedenheit mit der Bundesregierung 100 90 80 70 49 60 sehr zufrieden / zufrieden 50 55 28 40 45 17 weniger / gar 30 nicht zufrieden 6 20 10 sehr zufrieden weniger gar nicht zufrieden zufrieden zufrieden 0 Jun. 20 Jan. 21 Jul. 20 Mrz. 20 Feb. 20 Apr. 20 Okt. 20 Feb. 21 Mai. 20 Aug. 20 Sep. 20 Nov. 20 Dez. 20 -1 -4 +3 +3 Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Bundesregierung? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Januar 2021 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe Rückläufig ist zugleich der Zuspruch zu den Regierungsleistungen insgesamt. Nach wie vor über- wiegt zwar das positive Urteil. Mit 55 Prozent (-5) fällt die Zufriedenheit mit der schwarz-roten Koalition in der Bevölkerung allerdings auf den niedrigsten Wert seit Ausbruch der Pandemie im letzten Jahr. Ein wohlwollendes Zeugnis stellen der Koalition die Anhänger von Union (83:16 Pro- zent) und SPD (70:29 Prozent), aber auch der Grünen (70: 30 Prozent) aus. In den Reihen von Linken (43:57 Prozent), FDP (37:63 Prozent), vor allem aber der AfD (2:98 Prozent) überwiegt die Kritik. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 1 _____7
Politikerzufriedenheit: Verluste für Regierungs- wie Oppositionsspitzen Abgesehen von Außenminister Heiko Maas (48 Prozent; +3) verlieren alle abgefragten Regierungs- spitzen im Bevölkerungsurteil. Dies trifft weniger deutlich Bundeskanzlerin Angela Merkel (69 Pro- zent; -3), umso stärker dagegen CDU-Wirtschaftsminister Peter Altmaier (43 Prozent; -12 zu No- vember), SPD-Finanzminister Olaf Scholz (46 Prozent; -9) und CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn (51 Prozent; -5). Aber auch die Führungsriege der Berliner Oppositionsparteien büßt durchweg Sympathien ein. ARD-DeutschlandTREND Februar 2021 Politikerzufriedenheit Be- sehr zufrieden / zufrieden weniger / gar nicht zufrieden kanntheit Angela Merkel CDU -3 69 30 99 Markus Söder CSU -3 54 39 93 Jens Spahn CDU -5 51 44 95 Heiko Maas SPD +3 48 39 87 Olaf Scholz SPD -9 46 42 88 Peter Altmaier** CDU -12 43 42 85 Armin Laschet CDU +6 37 46 83 Annalena Baerbock* Grüne -2 27 30 57 Christian Lindner FDP -3 26 56 82 Dietmar Bartsch** Linke -1 18 27 45 Saskia Esken** SPD -5 10 40 50 Jörg Meuthen AfD -1 7 49 56 Jetzt geht es darum, wie zufrieden Sie mit einigen Politikerinnen und Politikern sind. Wenn Sie jemanden nicht kennen oder nicht beurteilen können, geben Sie das bitte an. Sind Sie mit der politischen Arbeit von…? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Januar 2021 / *Dezember 2020 / **November 2020 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Kenne ich nicht / kann ich nicht beurteilen / weiß nicht / keine Angabe Armin Laschet kann sich demgegenüber nach seiner Wahl zum CDU-Parteivorsitzenden im ARD- DeutschlandTREND verbessern (+6). Seine Zufriedenheitswerte (37 Prozent) bleiben aber nach wie vor hinter denen des möglichen Mitbewerbers um die Unions-Kanzlerkandidatur zur Bundestags- wahl, Markus Söder (54 Prozent; -3), zurück. Der bayerische Ministerpräsident überzeugt zudem unverändert mehr Unions-Anhänger (82 Prozent) als der NRW-Regierungschef (48 Prozent). A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 1 _____8
Sonntagsfrage: Union und Linke verlieren, SPD und FDP legen zu Die rückläufige Bewertung des Corona-Krisenmanagements wie der Berliner Regierungsarbeit schlägt sich nur gedämpft in der bundespolitischen Stimmung nieder. Bei einer Bundestagswahl zum jetzigen Zeitpunkt käme die CDU/CSU auf 34 Prozent. Dies ist 1 Punkt weniger als vor einem Monat und zugleich der niedrigste Unions-Wert im ARD-DeutschlandTREND seit April letzten Jahres (34 Prozent). Die SPD legt dagegen im selben Umfang zu und würde aktuell 15 Prozent erzielen. Die Grünen erreichen wie Anfang Januar 21 Prozent, die AfD hätte unverändert 10 Prozent in Aus- sicht. Die FDP verbessert sich um 1 Punkt auf 8 Prozent, der höchste FDP-Wert seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Die Linke gibt zum Vormonat 1 Punkt ab und käme auf 6 Prozent. Ebenfalls 6 Prozent (+/-0) würden alle übrigen Parteien zusammen erzielen. ARD-DeutschlandTREND Februar 2021 Sonntagsfrage zur Bundestagswahl 34 21 15 10 8 6 6 CDU/CSU SPD AfD FDP Linke Grüne Andere -1 +1 ±0 +1 -1 ±0 ±0 Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland / Reihenfolge der Parteien entspricht dem Ergebnis der letzten Bundestagswahl Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zum ARD-DeutschlandTREND vom 07. Januar 2021 A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 1 _____9
ARD-DeutschlandTREND Februar 2021 Wahl- und Umfrageergebnisse Bundestagswahl Zeitverlauf Wahlergebnisse seit 1998 aktuelle Umfrageergebnisse 50 50 40 40 32,9 CDU/CSU 34 CDU/CSU 30 30 20 20,5 SPD 20 21 Grüne 12,6 Af D 15 SPD 10 10,7 FDP 10 10 Af D 9,2 Linke 8 FDP 8,9 Grüne 6 Linke 0 0 Okt 17 Okt 18 Okt 19 Okt 20 Feb 18 Feb 19 Feb 20 Feb 21 Jun 18 Jun 19 Jun 20 1998 2002 2005 2009 2013 2017 Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent Die Sonntagsfrage zur Bundestagswahl misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölke- rung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem der Wahlkampf mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wäh- lern. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 1 _____10
Finanzierung der Corona-Kosten Vorstöße zur längeren Aussetzung der im Grundgesetz verankerten Verschuldungsbremse oder zum Verkauf von staatlichen Unternehmensanteilen sind erste Vorboten einer Diskussion um die Finan- zierung der Corona-Kosten. Populär weit über das linke Parteienlager hinaus ist in Deutschland die Erhebung von Steuern auf hohe Vermögen, die sieben von zehn Bundesbürgern (71 Prozent) un- terstützen, aber für die Refinanzierung der Corona-Kosten nicht ausreichen würden. Demgegenüber würde eine ertragsreiche Refinanzierung über die gesetzlichen Sozialversicherungen und die An- hebung von Beiträgen zur Kranken- und Rentenversicherung nur von jedem Siebten (14 Prozent) unterstützt. Ebenfalls nur wenig Rückhalt findet mit 29 Prozent die Privatisierung staatlicher Unter- nehmensanteile. Im Vergleich hierzu sind die Deutschen deutlich offener gegenüber der Neuauf- nahme von Krediten, die derzeit fast die Hälfte der Deutschen (44 Prozent) zur Finanzierung der Corona-Kosten befürwortet. ARD-DeutschlandTREND Februar 2021 Corona: Unterstützung von Maßnahmen zur Finanzierung der Corona-Kosten sehr stark / stark weniger stark / gar nicht Steuern auf hohe Vermögen erheben 71 27 neue öffentliche Kredite aufnehmen 44 53 Verkauf von staatlichen Beteiligungen an 29 60 Unternehmen Beiträge für die Kranken- und Rentenversicherung 14 85 erhöhen Bund und Länder vergeben wegen der Corona-Pandemie umfangreiche finanzielle Hilfen an Wirtschaft und Bürger, wofür Kredite aufgenommen werden. Gleichzeitig gehen die Steuereinnahmen zurück. Um die Kosten der Corona-Pandemie und die Folgen für die öffentlichen Haushalte in den Griff zu bekommen, gibt es unterschiedliche Ideen. Bitte geben Sie zu den folgenden Maßnahmen an, ob Sie diese sehr stark, stark, weniger stark oder gar nicht unterstützen. Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 1 _____11
ARD–DeutschlandTREND Februar 2021 Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT Studieninformation ____________________________________________________________________________ WDR-Autorin Ellen Ehni 0221 220-1800 WDR-Redakteur Claudia Müller 0221 220-1800 Betreuung infratest dimap Roberto Heinrich 030 533 22-0 Grundgesamtheit Wahlberechtigte in Deutschland Stichprobe Repräsentative Zufallsauswahl/Dual-Frame (Relation Festnetz-/Mobilfunknummern 60:40) Erhebungsverfahren Telefoninterviews (CATI) Fallzahl 1.003 Befragte Sonntagsfrage: 1.503 Befragte Gewichtung nach soziodemographischen Merkmalen Sonntagsfrage mit separater Gewichtung Erhebungszeitraum 01. bis 02. Februar 2021 Sonntagsfrage: 01. bis 03. Februar 2021 Schwankungsbreite 1.000 Befragte: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent Durchführendes Institut infratest dimap Ansprechpartner Dr. Nico A. Siegel 030 53322-0 Reinhard Schlinkert 0228 32969-3 Roberto Heinrich 030 533 22-0 A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 1 _____12
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