Februar 2021 Eine Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT

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Februar 2021 Eine Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
Februar 2021
Eine Studie zur politischen Stimmung im Auftrag
der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
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Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung .................................................................................................................. 1

Hälfte hält Corona-Maßnahmen für angemessen, Kritiker aber mit Zulauf .......................... 2

Sorgen um Nebenfolgen der Pandemiebekämpfung ............................................................. 3

Impfbereitschaft nimmt zu, aber auch die Kritik an Impftempo ............................................ 4

Rückhalt für Corona-Krisenmanagement und Berliner Regierungsarbeit sinkt ..................... 6

Politikerzufriedenheit: Verluste für Regierungs- wie Oppositionsspitzen ............................. 8

Sonntagsfrage: Union und Linke verlieren, SPD und FDP legen zu ........................................ 9

Finanzierung der Corona-Kosten ............................................................................................ 11

Studieninformation .................................................................................................................. 12
Zusammenfassung
Mit sinkenden Corona-Neuinfektionszahlen wächst in Deutschland die Zahl derer, die die Alltags-
einschränkungen als zu weitgehend empfinden. Allerdings hält die Hälfte die Corona-Maßnahmen
weiterhin für angemessen, während sie einem weiteren Viertel nicht weit genug gehen. Nach wie
vor sind gut vier von zehn Bundesbürgern in Sorge, dass sie selbst oder Angehörige mit dem
Corona-Virus infiziert werden könnten. Gut die Hälfte der Deutschen ist über die Ausbreitung neuer
Corona-Varianten beunruhigt. Zugleich verlieren die Bundesbürger die Nebenfolgen der Pandemie-
Bekämpfung nicht aus dem Blick: Jeweils drei Viertel machen sich große bis sehr große Sorgen um
die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands sowie die Entwicklung von Kindern aufgrund be-
schränkter Betreuungs- und Schulangebote. Kaum weniger als die Hälfte sorgt sich persönlich um
zu geringe Sozialkontakte.
Die Rückkehr zu größerer Normalität ist nicht zuletzt an eine erfolgreiche Corona-Impfung der Be-
völkerung geknüpft. Sechs von zehn Bundesbürgern und damit mehr als zu Jahresbeginn geben an,
sich auf jeden Fall impfen lassen zu wollen. Der gestiegenen Impfbereitschaft steht allerdings eine
wachsende Enttäuschung zum Impffortschritt gegenüber: Nach 52 Prozent in der ersten Januarwo-
che bezeichnen momentan zwei Drittel das Tempo der hiesigen Impfungen als zu langsam. Die
gestiegene Kritik am Impftempo bei wachsenden Zweifeln an den Corona-Maßnahmen hat Folgen
für die Bewertung des Krisenkurses wie der Berliner Regierungsleistungen insgesamt: Sowohl der
Zuspruch zum Krisenmanagement von Bund und Ländern wie auch zur Arbeit der Bundesregierung
fällt auf den niedrigsten Stand seit Ausbruch der Pandemie im vergangenen Jahr. Abgesehen von
Außenminister Maas verlieren im Monatsverlauf alle Koalitionsspitzen im Urteil der Bevölkerung.
Dies trifft weniger deutlich Bundeskanzlerin Merkel, umso stärker dagegen CDU-Wirtschaftsminister
Altmaier, SPD-Finanzminister Scholz und CDU-Gesundheitsminister Spahn. Aber auch die Führung
der Berliner Oppositionsparteien büßt durchweg Sympathien ein. Armin Laschet legt demgegen-
über nach seiner Wahl zum CDU-Parteivorsitzenden zu. Seine Zufriedenheitswerte bleiben aber hin-
ter denen des möglichen Mitbewerbers um die Unions-Kanzlerkandidatur, Markus Söder, zurück.
Der bayerische Ministerpräsident überzeugt zudem unverändert mehr Unions-Anhänger als der
NRW-Regierungschef.
Die rückläufige Bewertung des Corona-Krisenmanagements wie der Berliner Regierungsarbeit
schlägt sich nur gedämpft in der bundespolitischen Stimmung nieder. Bei einer Bundestagswahl
käme die CDU/CSU aktuell auf 34 Prozent. Dies ist 1 Punkt weniger als vor einem Monat und zu-
gleich der niedrigste Unions-Wert im ARD-DeutschlandTREND seit April letzten Jahres. Die SPD legt
im selben Umfang zu und würde aktuell 15 Prozent erzielen. Die Grünen erreichen wie Anfang
Januar 21 Prozent, die AfD hätte unverändert 10 Prozent in Aussicht. Die FDP verbessert sich um 1
Punkt auf 8 Prozent, der höchste FDP-Wert seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Die Linke wiederum
gibt zum Vormonat 1 Punkt ab und käme auf 6 Prozent. Ebenfalls 6 Prozent (+/-0) würden alle
übrigen Parteien zusammen erzielen.
Vorstöße zur längeren Aussetzung der Verschuldungsbremse oder zum Verkauf von staatlichen Un-
ternehmensanteilen sind Vorboten einer Diskussion um die Finanzierung der Corona-Kosten. Popu-
lär ist in Deutschland weit über das linke Parteienlager hinaus die Erhebung von Steuern auf hohe
Vermögen, die sieben von zehn unterstützen, aber für eine Refinanzierung der Corona-Kosten nicht
ausreichen würden. Demgegenüber wird eine ertragsreiche Finanzierung von Corona-Kosten über
die gesetzlichen Sozialversicherungen und die Anhebung von Beiträgen zur Kranken- und Renten-
versicherung nur von jedem Siebten befürwortet. Ebenfalls nur wenig Rückhalt findet mit 29 Pro-
zent die Privatisierung staatlicher Unternehmensanteile. Offener sind die Deutschen gegenüber der

                                                              A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 1 _____1
Neuaufnahme von Krediten, die nicht ganz die Hälfte zur Finanzierung der Corona-Kosten befür-
wortet.

Hälfte hält Corona-Maßnahmen für angemessen, Kritiker aber mit Zulauf
Mit sinkenden Corona-Neuinfektionszahlen wächst in Deutschland die Zahl derer, die die aktuellen
Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie als zu weitgehend empfinden (22 Prozent; +5). Aller-
dings hält die Hälfte (51 Prozent; -2) die Alltagseinschränkungen weiterhin für angemessen, wäh-
rend sie einem weiteren Viertel (24 Prozent; -6) nicht weit genug gehen. Widerspruch erfahren die
Corona-Maßnahmen vor allem aus dem Lager der AfD (77 Prozent), in sichtbarerem Umfang mitt-
lerweile aber ebenso aus Teilen der FDP-Anhängerschaft (29 Prozent).

   ARD-DeutschlandTREND Februar 2021
   Aktuelle Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie

                                                                                           Parteianhänger
                                                                                                                                                      gehen nicht weit
                                                                                                     gehen zu weit             angemessen                      genug

                                                                                           CDU/CSU               9                           67                23
                                              51
                                                                                           Grüne                 5                           63                   31

                                                                                           SPD                   9                           61                26
                22                                                       24

                                                                                           Linke                 11                          57                   32

                                                                                           FDP                       29                   53                  11
         gehen zu weit              sind angemessen                gehen nicht weit
                                                                       genug               AfD                            77            12                    8
                +5                             -2                         -6

   Sind aus Ihrer Sicht die geltenden Corona-Maßnahmen in Deutschland alles in allem angemessen, gehen sie zu weit oder gehen sie Ihnen nicht weit genug?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Januar 2021
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                           A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 1 _____2
Sorgen um Nebenfolgen der Pandemiebekämpfung
Wenig verändert zu Dezember sind nach wie vor gut vier von zehn Bundesbürgern (44 Prozent; +2)
in Sorge, dass sie selbst oder Angehörige mit dem Corona-Virus infiziert werden könnten. Gut die
Hälfte der Deutschen (56 Prozent) ist über die Ausbreitung neuer Corona-Varianten beunruhigt.
Zugleich verlieren die Bundesbürger die Nebenfolgen der Pandemiebekämpfung nicht aus dem
Blick: Wie schon seit Ausbruch der Pandemie sind auch aktuell sieben von zehn (73 Prozent) in
großer bis sehr großer Sorge um die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands, darunter besonders
viele Anhänger von AfD (88 Prozent) und FDP (80 Prozent). Deutlich gestiegen ist gegenüber dem
ersten Lockdown mit 77 Prozent (+14 zu Mai) die Zahl derer, die sich um die Entwicklung von
Kindern aufgrund beschränkter Betreuungs- und Schulangebote sorgen. Schließlich sorgt sich mo-
mentan kaum weniger als die Hälfte (44 Prozent) um zu geringe Sozialkontakte.

   ARD-DeutschlandTREND Februar 2021
   Corona-Pandemie: Sorgen

                                                                                         sehr große / große Sorgen                             weniger große / kleine Sorgen

    dass Kinder wegen eingeschränkter Betreuungs- und
    Schulangebote in ihrer Entwicklung beeinträchtigt                             +14                                                                     77                  20
    werden**

    dass sich die wirtschaf tliche Situation in Deutschland                         +3                                                               73                       27
    v erschlechtert*

    v or neuen Varianten des Corona-Virus                                                                                           56                                        42

    dass Sie selbst oder Mitglieder Ihrer Familie sich mit                          +2                                   44                                                   55
    dem Corona-Virus anstecken

    v or Vereinsamung, d.h. sich zu selten mit
                                                                                                                         44                                                   55
    Angehörigen, Freunden und Bekannten zu tref f en

   Wie groß ist im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie Ihre Sorge, ...

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Dezember 2020 / *August 2020 /**Mai 2020
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                                     A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 1 _____3
Impfbereitschaft nimmt zu, aber auch die Kritik an Impftempo
Die Rückkehr zu größerer Normalität ist nicht zuletzt an eine erfolgreiche Corona-Impfung der Be-
völkerung gebunden. 59 Prozent der Bundesbürger und damit etwas mehr als zu Jahresbeginn
geben aktuell an, sich auf jeden Fall impfen lassen zu wollen, wobei nach wie vor jüngere Wahl-
berechtigte einer Impfung zurückhaltender gegenüberstehen. Der gestiegenen Impfbereitschaft
der Deutschen steht allerdings eine gewachsene Enttäuschung zum Impffortschritt gegenüber:
Nach 52 Prozent in der ersten Januarwoche bezeichnen aktuell zwei Drittel (68 Prozent) das Tempo
der hiesigen Impfungen als zu langsam. Ein Fünftel der Bundesbürger (21 Prozent) empfindet das
derzeitige Tempo als angemessen, kaum jemand (7 Prozent) als zu schnell.

   ARD-DeutschlandTREND Februar 2021
   Corona-Impfung

                                       12

                                                  9

             59
                                                  17     -4

                                                                           zu langsam      angemessen      zu schnell
                         █ wahrscheinlich nicht                                 +16            -15             -1
                                                                                                                          Bei der Beschaffung des Corona-Impfstoffs haben die
                         █ auf gar keinen Fall
                                                                                                                          EU-Länder verabredet, dass nicht jedes Land für sich
  Nach der Zulassung verschiedener Impfstoffe wird                         Ist das Tempo, mit dem die Impfungen in        die Verhandlungen mit den Impfstoffherstellern führt,
  auch in Deutschland gegen das Corona-Virus geimpft.                      Deutschland gegen Corona vorgenommen           sondern die EU-Länder gemeinsam den Impfstoff
  Sind Sie grundsätzlich bereit, sich gegen Corona                         werden, aus Ihrer Sicht zu schnell,            bestellen. Finden Sie dieses Vorgehen der EU richtig
  impfen zu lassen?                                                        angemessen oder zu langsam?                    oder falsch?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Januar 2021
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Bin bereits geimpft worden / weiß nicht / keine Angabe

Das EU-abgestimmte Verfahren bei der Impfstoffbeschaffung wird offensichtlich von der Mehrheit
nicht mit dem kritisierten Impftempo in Verbindung gebracht. Auch wenn die Zweifel sichtbar ge-
wachsen sind, halten zwei Drittel der Bundesbürger (63 Prozent; -7 zu Januar) das gemeinsame
Vorgehen zur Impfstoffbeschaffung nach wie vor für richtig, 33 Prozent (+7) sehen es kritisch.

                                                                                                                     A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 1 _____4
Angesichts der geringen Geschwindigkeit der laufenden Impfungen finden Vorstöße zur Aufhebung
von Alltagseinschränkungen für Geimpfte weiterhin keinen mehrheitlichen Zuspruch, gleichwohl
die Unterstützung hierfür zuletzt größer geworden ist. Gut zwei Drittel (68 Prozent; -5 zu Januar)
sprechen sich zum jetzigen Zeitpunkt gegen eine Rücknahme von Corona-Beschränkungen für Ge-
impfte, 28 Prozent (+5) dafür aus. Fürsprecher von Sonderregelungen für bereits Geimpfte finden
sich vor allem in den Reihen der FDP (48 Prozent).

   ARD-DeutschlandTREND Februar 2021
   Sonderrechte für Geimpfte

            dafür                                                      dagegen
                                                                                          Parteianhänger
            +5                                                              -5
                                                                                                                             dafür         dagegen

                                28                                                        FDP                        48                               50

                                             §                                            Grüne

                                                                                          CDU/CSU
                                                                                                                        39

                                                                                                                          31
                                                                                                                                                         59

                                                                                                                                                           64

                                                                68                        SPD                                24                            66

                                                                                          Linke                              23                               73

                                                                                          AfD                                     12                               87

   Angenommen, eine Corona-Impfung würde nicht nur die Ansteckung, sondern auch die Übertragung des Corona-Virus verhindern: Sollte es dann Sonderrechte für
   Menschen mit einer Corona-Impfung geben, z.B. bei Urlaubsreisen oder für den Restaurantbesuch oder sollte es solche Sonderrechte für Geimpfte nicht geben?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Januar 2021
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                          A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 1 _____5
Rückhalt für Corona-Krisenmanagement und Berliner Regierungsarbeit sinkt
Die gestiegene Kritik am Impftempo bei schleichend wachsenden Zweifeln an den Corona-Maß-
nahmen hat Folgen für die Bewertung des Corona-Krisenmanagements wie der Berliner Regie-
rungsarbeit insgesamt. 42 Prozent der Deutschen sind aktuell zufrieden mit dem Krisenkurs von
Bund und Ländern. Mit 56 Prozent fällt die Kritik so groß aus wie nie zuvor. Allein in den Reihen
der Union (66:32 Prozent) und Grünen (58:42 Prozent) überwiegt der Zuspruch zum Corona-Krisen-
management in Deutschland weiterhin erkennbar.

   ARD-DeutschlandTREND Februar 2021
   Zufriedenheit mit dem Corona-Krisenmanagement von Bund und Ländern

                                                                                              100

                                                                                               80

                                                                                               60                                                                     56 weniger /
                                                                                                                                                                      gar nicht
                                                                                                                                                                      zufrieden
                                 38
                                                      34                                       40
                                                                                                                                                                      42 sehr
                                                                            22                                                                                        zufrieden /
                                                                                                                                                                      zufrieden
                                                                                               20

             4
                                                                                                0
          sehr               zufrieden             weniger             gar nicht
                                                                                                               Mai 20

                                                                                                                                                             Jan 21
                                                                                                      Mrz 20

                                                                                                                                                             Feb 21
                                                                                                                                                    Dez 20
                                                                                                      Apr 20

        zufrieden                                 zufrieden            zufrieden
            -1                   -3                   +1                    +1

   Wie zufrieden sind Sie mit dem Corona-Krisenmanagement der Bundesregierung und der Bundesländer?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zum ARD-DeutschlandTREND im Morgenmagazin Januar 2021
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                                        A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 1 _____6
ARD-DeutschlandTREND Februar 2021
   Zufriedenheit mit der Bundesregierung

                                                                                   100

                                                                                   90

                                                                                   80

                                                                                   70
                                   49
                                                                                   60                                                                                                                                      sehr zufrieden /
                                                                                                                                                                                                                           zufrieden
                                                                                   50                                                                                                                                      55
                                                         28
                                                                                   40                                                                                                                                45
                                                                          17                                                                                                                                         weniger / gar
                                                                                   30
                                                                                                                                                                                                                     nicht zufrieden
             6                                                                     20

                                                                                   10
          sehr                zufrieden               weniger          gar nicht
        zufrieden                                    zufrieden         zufrieden    0

                                                                                                                                 Jun. 20

                                                                                                                                                                                                       Jan. 21
                                                                                                                                           Jul. 20
                                                                                                   Mrz. 20
                                                                                         Feb. 20

                                                                                                             Apr. 20

                                                                                                                                                                         Okt. 20

                                                                                                                                                                                                                 Feb. 21
                                                                                                                       Mai. 20

                                                                                                                                                     Aug. 20

                                                                                                                                                               Sep. 20

                                                                                                                                                                                   Nov. 20

                                                                                                                                                                                             Dez. 20
             -1                    -4                     +3              +3

   Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Bundesregierung?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Januar 2021
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

Rückläufig ist zugleich der Zuspruch zu den Regierungsleistungen insgesamt. Nach wie vor über-
wiegt zwar das positive Urteil. Mit 55 Prozent (-5) fällt die Zufriedenheit mit der schwarz-roten
Koalition in der Bevölkerung allerdings auf den niedrigsten Wert seit Ausbruch der Pandemie im
letzten Jahr. Ein wohlwollendes Zeugnis stellen der Koalition die Anhänger von Union (83:16 Pro-
zent) und SPD (70:29 Prozent), aber auch der Grünen (70: 30 Prozent) aus. In den Reihen von Linken
(43:57 Prozent), FDP (37:63 Prozent), vor allem aber der AfD (2:98 Prozent) überwiegt die Kritik.

                                                                                                                       A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 1 _____7
Politikerzufriedenheit: Verluste für Regierungs- wie Oppositionsspitzen
Abgesehen von Außenminister Heiko Maas (48 Prozent; +3) verlieren alle abgefragten Regierungs-
spitzen im Bevölkerungsurteil. Dies trifft weniger deutlich Bundeskanzlerin Angela Merkel (69 Pro-
zent; -3), umso stärker dagegen CDU-Wirtschaftsminister Peter Altmaier (43 Prozent; -12 zu No-
vember), SPD-Finanzminister Olaf Scholz (46 Prozent; -9) und CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn
(51 Prozent; -5). Aber auch die Führungsriege der Berliner Oppositionsparteien büßt durchweg
Sympathien ein.

   ARD-DeutschlandTREND Februar 2021
   Politikerzufriedenheit
                                                                                                                                                                             Be-
                                                                                     sehr zufrieden / zufrieden                           weniger / gar nicht zufrieden kanntheit
   Angela Merkel                                   CDU                          -3                                                           69                         30          99

   Markus Söder                                    CSU                          -3                                              54                                      39          93

   Jens Spahn                                      CDU                          -5                                           51                                         44          95

   Heiko Maas                                      SPD                         +3                                          48                                           39          87

   Olaf Scholz                                     SPD                          -9                                     46                                               42          88

   Peter Altmaier**                                CDU                         -12                                    43                                                42          85

   Armin Laschet                                   CDU                         +6                                37                                                     46          83

   Annalena Baerbock*                              Grüne                        -2                          27                                                          30          57

   Christian Lindner                               FDP                          -3                          26                                                          56          82

   Dietmar Bartsch**                               Linke                        -1                18                                                                    27          45

   Saskia Esken**                                  SPD                          -5        10                                                                            40          50

   Jörg Meuthen                                    AfD                          -1       7                                                                              49          56
   Jetzt geht es darum, wie zufrieden Sie mit einigen Politikerinnen und Politikern sind. Wenn Sie jemanden nicht kennen oder nicht beurteilen können, geben Sie das bitte
   an. Sind Sie mit der politischen Arbeit von…?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Januar 2021 / *Dezember 2020 / **November 2020
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Kenne ich nicht / kann ich nicht beurteilen / weiß nicht / keine Angabe

Armin Laschet kann sich demgegenüber nach seiner Wahl zum CDU-Parteivorsitzenden im ARD-
DeutschlandTREND verbessern (+6). Seine Zufriedenheitswerte (37 Prozent) bleiben aber nach wie
vor hinter denen des möglichen Mitbewerbers um die Unions-Kanzlerkandidatur zur Bundestags-
wahl, Markus Söder (54 Prozent; -3), zurück. Der bayerische Ministerpräsident überzeugt zudem
unverändert mehr Unions-Anhänger (82 Prozent) als der NRW-Regierungschef (48 Prozent).

                                                                                                                           A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 1 _____8
Sonntagsfrage: Union und Linke verlieren, SPD und FDP legen zu
Die rückläufige Bewertung des Corona-Krisenmanagements wie der Berliner Regierungsarbeit
schlägt sich nur gedämpft in der bundespolitischen Stimmung nieder. Bei einer Bundestagswahl
zum jetzigen Zeitpunkt käme die CDU/CSU auf 34 Prozent. Dies ist 1 Punkt weniger als vor einem
Monat und zugleich der niedrigste Unions-Wert im ARD-DeutschlandTREND seit April letzten Jahres
(34 Prozent). Die SPD legt dagegen im selben Umfang zu und würde aktuell 15 Prozent erzielen.
Die Grünen erreichen wie Anfang Januar 21 Prozent, die AfD hätte unverändert 10 Prozent in Aus-
sicht. Die FDP verbessert sich um 1 Punkt auf 8 Prozent, der höchste FDP-Wert seit Ausbruch der
Corona-Pandemie. Die Linke gibt zum Vormonat 1 Punkt ab und käme auf 6 Prozent. Ebenfalls 6
Prozent (+/-0) würden alle übrigen Parteien zusammen erzielen.

   ARD-DeutschlandTREND Februar 2021
   Sonntagsfrage zur Bundestagswahl

            34

                                                                                                                                    21
                                     15
                                                             10
                                                                                      8
                                                                                                              6                                           6

       CDU/CSU                     SPD                      AfD                     FDP                    Linke                   Grüne             Andere
             -1                      +1                      ±0                      +1                       -1                    ±0                   ±0

   Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland / Reihenfolge der Parteien entspricht dem Ergebnis der letzten Bundestagswahl
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zum ARD-DeutschlandTREND vom 07. Januar 2021

                                                                                                                              A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 1 _____9
ARD-DeutschlandTREND Februar 2021
   Wahl- und Umfrageergebnisse Bundestagswahl
   Zeitverlauf

    Wahlergebnisse seit 1998                                                               aktuelle Umfrageergebnisse

   50                                                                             50

   40                                                                             40

                                                                   32,9 CDU/CSU                                                                                                           34 CDU/CSU
   30                                                                             30

   20                                                              20,5 SPD       20                                                                                                      21 Grüne

                                                                   12,6   Af D                                                                                                            15 SPD
   10                                                              10,7   FDP     10                                                                                                      10 Af D
                                                                    9,2   Linke                                                                                                           8 FDP
                                                                   8,9    Grüne                                                                                                           6 Linke
    0                                                                              0

                                                                                       Okt 17

                                                                                                                  Okt 18

                                                                                                                                             Okt 19

                                                                                                                                                                        Okt 20
                                                                                                Feb 18

                                                                                                                           Feb 19

                                                                                                                                                      Feb 20

                                                                                                                                                                                 Feb 21
                                                                                                         Jun 18

                                                                                                                                    Jun 19

                                                                                                                                                               Jun 20
        1998

                     2002

                               2005

                                           2009

                                                     2013

                                                            2017

   Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent

Die Sonntagsfrage zur Bundestagswahl misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches
Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölke-
rung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit
nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung
hat zudem der Wahlkampf mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wäh-
lern.

                                                                                                                  A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 1 _____10
Finanzierung der Corona-Kosten
Vorstöße zur längeren Aussetzung der im Grundgesetz verankerten Verschuldungsbremse oder zum
Verkauf von staatlichen Unternehmensanteilen sind erste Vorboten einer Diskussion um die Finan-
zierung der Corona-Kosten. Populär weit über das linke Parteienlager hinaus ist in Deutschland die
Erhebung von Steuern auf hohe Vermögen, die sieben von zehn Bundesbürgern (71 Prozent) un-
terstützen, aber für die Refinanzierung der Corona-Kosten nicht ausreichen würden. Demgegenüber
würde eine ertragsreiche Refinanzierung über die gesetzlichen Sozialversicherungen und die An-
hebung von Beiträgen zur Kranken- und Rentenversicherung nur von jedem Siebten (14 Prozent)
unterstützt. Ebenfalls nur wenig Rückhalt findet mit 29 Prozent die Privatisierung staatlicher Unter-
nehmensanteile. Im Vergleich hierzu sind die Deutschen deutlich offener gegenüber der Neuauf-
nahme von Krediten, die derzeit fast die Hälfte der Deutschen (44 Prozent) zur Finanzierung der
Corona-Kosten befürwortet.

   ARD-DeutschlandTREND Februar 2021
   Corona: Unterstützung von Maßnahmen zur Finanzierung der Corona-Kosten

                                                                           sehr stark / stark                                               weniger stark / gar nicht

    Steuern auf hohe Vermögen erheben                                                                                                  71                          27

    neue öffentliche Kredite aufnehmen                                                                       44                                                    53

    Verkauf von staatlichen Beteiligungen an
                                                                                                29                                                                 60
    Unternehmen

    Beiträge für die Kranken- und Rentenversicherung
                                                                                   14                                                                              85
    erhöhen

   Bund und Länder vergeben wegen der Corona-Pandemie umfangreiche finanzielle Hilfen an Wirtschaft und Bürger, wofür Kredite aufgenommen werden. Gleichzeitig
   gehen die Steuereinnahmen zurück. Um die Kosten der Corona-Pandemie und die Folgen für die öffentlichen Haushalte in den Griff zu bekommen, gibt es
   unterschiedliche Ideen. Bitte geben Sie zu den folgenden Maßnahmen an, ob Sie diese sehr stark, stark, weniger stark oder gar nicht unterstützen.

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                        A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 1 _____11
ARD–DeutschlandTREND Februar 2021

Studie zur politischen Stimmung im Auftrag
der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT

Studieninformation
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WDR-Autorin                 Ellen Ehni            0221 220-1800
WDR-Redakteur               Claudia Müller        0221 220-1800
Betreuung infratest dimap   Roberto Heinrich      030 533 22-0

Grundgesamtheit             Wahlberechtigte in Deutschland

Stichprobe                  Repräsentative Zufallsauswahl/Dual-Frame
                            (Relation Festnetz-/Mobilfunknummern 60:40)
Erhebungsverfahren          Telefoninterviews (CATI)

Fallzahl                    1.003 Befragte
                            Sonntagsfrage: 1.503 Befragte

Gewichtung                  nach soziodemographischen Merkmalen
                            Sonntagsfrage mit separater Gewichtung

Erhebungszeitraum           01. bis 02. Februar 2021
                            Sonntagsfrage: 01. bis 03. Februar 2021

Schwankungsbreite           1.000 Befragte: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
                            * bei einem Anteilswert von 5 Prozent
                            ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent

Durchführendes Institut     infratest dimap

Ansprechpartner             Dr. Nico A. Siegel    030 53322-0
                            Reinhard Schlinkert   0228 32969-3
                            Roberto Heinrich      030 533 22-0

                                                            A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 1 _____12
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