Ein Blick in die Zukunft: Perspektiven und Trends im Bausektor - Zukunft braucht Forschung

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Ein Blick in die Zukunft: Perspektiven und Trends im Bausektor - Zukunft braucht Forschung
Zukunft braucht Forschung

Ein Blick in die Zukunft: Perspektiven und Trends im
Bausektor

                                                                                   07.05.2015
                               Zukunftswerkstatt: Fachkräfte- und Bildungsbedarf im Bausektor

© Fraunhofer Italia Research
Ein Blick in die Zukunft: Perspektiven und Trends im Bausektor - Zukunft braucht Forschung
Agenda
Perspektiven und Trends im Bausektor

Donnerstag, 07. Mai 2015

 Kurzvorstellung Fraunhofer Italia
 Ausgangslage und Herausforderungen
 Vision und Innovationstrends
 Projektbeispiele
 Ausblick

                               2
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Kurzvorstellung
                                                         • Eröffnung
                                                            24. September 2010

                                                         • Leitung
                                                            Prof. Dr.-Ing. Dominik Matt
                                                            Dipl.-Ing. Daniel Krause (stv.)

                                                         • Interdisziplinäres Team
                                                            20 Mitarbeiter + 10 Studenten
                                                            Architektur
                                                            Bauingenieurwesen
                                                            Elektrotechnik
                                                            Maschinenbau
                                                            Mechatronik
                                                            Wirtschaftsingenieurwesen
                                                            Wirtschaftswissenschaften
                                                            Umweltingenieurwesen

                                                         • Forschungsbereiche
                                                            1. Process Engineering in Construction
                                                            2. Automation and Mechatronics Engineering
                                                            3. Business Model Engineering

   Unser Auftrag:
   1. Wir unterstützen Südtiroler Firmen bei angewandten Forschungs- und Entwicklungsprojekten.
   2. Wir sind Schnittstelle zum breiten Fraunhofer Netzwerk in Deutschland.

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Die Grenzen unseres Planeten sind erreicht
Megatrend Endlichkeit der Ressourcen

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Ein Blick in die Zukunft: Perspektiven und Trends im Bausektor - Zukunft braucht Forschung
Herausforderung: Steigende Komplexität von Bauprojekten
Energieeffizienz als technologischer Treiber

  Entwicklung der Energieeffizienz von Gebäuden   Effizienzhaus plus, Berlin

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Ein Blick in die Zukunft: Perspektiven und Trends im Bausektor - Zukunft braucht Forschung
Herausforderung: Ineffiziente, veraltete Prozessstrukturen
Fehlende Kommunikation und Transparenz

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Ein Blick in die Zukunft: Perspektiven und Trends im Bausektor - Zukunft braucht Forschung
Herausforderung: Ineffiziente, veraltete Prozessstrukturen
Fehlende Kommunikation und Transparenz

 Fraunhofer Studie “Schlanke Prozesse in Baunetzwerken”:
 Die häufigsten Probleme in der Projektierungs-Phase

          mangelnde Kommunikation innerhalb des Baunetzwerks                                                                    65%

  späte Integration der Projektbeteiligten in den Planungsprozess                                                             63%

              mangelnde Transparenz innerhalb des Baunetzwerks                                               44%

                               fehlende Standarddetails in der Planung                                      43%
fehlende IT-Anwendungen zur Koordination der Unternehmen im
                                                                                          16%
                       Baunetzwerk
                                                               andere               11%

                                          CAD-Schnittstellenprobleme              10%

                                                                         0%   10%         20%   30%   40%         50%   60%         70%
* Bis zu fünf Nennungen möglich

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Herausforderung: Ineffiziente, veraltete Prozessstrukturen
Fehlende Kommunikation und Transparenz

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                                                Kosten      Zeit

                                           Drastische Produktivitäts- und
                                               Qualitätsverluste durch
                                         ungenügende Koordinierung und
                                            Informationsbereitstellung

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Konsequenz: Entwicklung der Arbeitsproduktivität
Unterschiede zwischen Industrie und Bau
                                                                                            Produzierende Industrie
                                                                                                                        Potentiale 12%
                                                    Produktivitäts-Gap

                                                                                                   wertschöpfend

                                                                         15%

                                                                                                      Bauwesen

                                                                                        wertschöpfend
                                                                                                                   Potentiale 57%
                          Produzierende Industrie
                          Bauwesen

                                                                                         Source: Construction Industry Institute (2004)
                                                         Source: ISTAT, (2011)

   Bis zu 30% der Baukosten sind auf Ineffizienzen, Fehler, Verzögerungen und schlechte
                            Kommunikation zurückzuführen.
                                                                                 Source: The Economist - Construction and the internet (2000)
                                                                                                                                                9

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Ein Blick in die Zukunft: Perspektiven und Trends im Bausektor - Zukunft braucht Forschung
Konsequenz: Bauqualität entspricht nicht der Planung
Alltägliche Realität im Bauwesen

                                                                                                                               http://www.pfuschambau.net/bild/dave

                               ca. 52 % der Bauschäden sind auf unsachgemäße bzw.
                                      mangelhafte Ausführung zurück zu führen.
                                       (Institut für Bauforschung e.V.: Feuchteschäden durch fehlerhafte Bauwerksabdichtung)

                                                                               10
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Bundesregierung verkündet Innovationsoffensive am Bau
Bund und Bauwirtschaft planen nationale Plattform für Digitales Bauen
                               »Die Digitalisierung des Bauens bietet Chancen, Bauprojekte im Zeit- und
                               Kostenrahmen zu realisieren. Dadurch können Zeitpläne, Kosten und Risiken
                               früher und präziser ermittelt werden. […] Um die Digitalisierung des Bauens in
                               Deutschland voranzubringen, werde ich Pilotprojekte ins Leben rufen.«

                               »Bei der Digitalisierung hinkt die Baubranche anderen Bereichen hinterher.
                               Um Innovationspotenziale zu erschließen und vor allem auch international
                               nicht abgehängt zu werden, müssen wir hier aufholen. «

                               Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur,
                               Reformkommission Großprojekte , Berlin, Mai 2014

                                                                                                            11

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© Fraunhofer Italia Research
Vision: Industrialisierung der Bauerstellung
Übertragbare Zielstellungen von „Industrie 4.0“ (Digitalisierung u. Vernetzung)
Ziel: Die intelligente Fabrik (entspricht: intelligente Baustelle)
 Flexibilisierung der Produktionsprozesse
 Vorantreiben der Informatisierung der Fertigungstechnik
 Integration von Partnern und Kunden in Wertschöpfungsprozesse
 Abgleich Planung und Realität in Echtzeit (Cyber-physische Äquivalenz)

                                                                           12

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Vision: Industrialisierung der Bauerstellung
Übertragbare Zielstellungen von „Industrie 4.0“ (Digitalisierung u. Vernetzung)
Ziel: Die intelligente Fabrik (entspricht: intelligente Baustelle)
 Flexibilisierung der Produktionsprozesse
 Vorantreiben der Informatisierung der Fertigungstechnik
 Integration von Partnern und Kunden in Wertschöpfungsprozesse
 Abgleich Planung und Realität in Echtzeit (Cyber-physische Äquivalenz)

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Innovationstrend: Building Information Modeling (BIM)
Vernetzung durch 5D-Planung

      Building Information Modeling (kurz: BIM; deutsch: Gebäudedatenmodellierung)
   beschreibt eine Methode der optimierten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von
                            Gebäuden mit Hilfe von Software.

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Innovationstrend: Building Information Modeling (BIM)
Datenbankbasiertes Planen

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Innovationstrend: Building Information Modeling (BIM)
Nutzen und Vorteile

                                                              Frühzeitige Simulation des Gebäudes:
      Jede Veränderung für alle sichtbar                      Energetisch, Thermisch, Wind Tunnel Tests,
      Planlesen für den Kunden einfach                        Sonnenstandstudien, Tageslicht-Simulation,
       gemacht!                                                Belichtung

                                                              Weitergabe Information an das AVA Programm
      ‘Clash Detection’ – software-gestützte
       Kollisionskontrolle                                    Ausschluss Fehler bei der Massenermittlung
      Identifikation und Klärung von Konflikt- und           Automatische Erstellung von
       Kollisionspunkten während der Planung                   Leistungsverzeichnissen

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Innovationstrend: Building Information Modeling (BIM)
BIM kommt!

       In den USA, UK, Skandinavien und Singapore ist BIM bereits
        heute Standard bei öffentlichen Ausschreibungen
       Viele realisierte Projekte belegen den konkreten Nutzen für alle
        Beteiligte
       Das restliche Europa zieht nach: die Europäische Kommission
        empfielt die Einführung von BIM als Standard für öffentliche
        Ausschreibungen ab 2016

       ABER: verschiedene Fragen sind noch nicht gelöst!
          Wie lassen sich die Prozesse auf der Baustelle optimieren?
          Wie kommt BIM auf die Baustelle?
          Wie funktioniert BIM beim Bauen im Bestand?

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Projektbeispiel: Industrielle Baustellenorganisation bei F&R
Am Beispiel Krankenhaus Bozen

                                    F&R

                               Stahlbau Pichler

                                               Bietergemeinschaft (ATI)
                                               F&R 51%
                                               Stahlbau Pichler 49%

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Projektbeispiel: Industrielle Baustellenorganisation bei F&R
Schritt 1: Planung der Bauausführung

Regelmäßige Bauteam Workshops der Beteiligten                     Wertstromlandkarte Leistungsprozess Bau

                                         Planungsteam
                                         -      Moderator
                                         -      Bauherr
                                         -      Architekt
                                         -      Fachplaner
                                         -      Ausführung
                                         -      Ggf. Zulieferer

 1. Prozesslandkarte für Gesamtablauf
 2. Aufteilung Arbeitsgänge und Bauabschnitte auf Tages- oder Wochenbasis basierend
    auf Projektbudget  Taktung der Baustelle
 3. Rollierende Planung Look-Ahead Planung (5-7 KW)

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Projektbeispiel: Industrielle Baustellenorganisation bei F&R
Schritt 2: Zentraler Bauleitstand
  PLANUNG – BAULEITER (1x pro Woche)                                                                                                                                                                                                                                     RÜCKMELDUNG – MONTAGETEAM (täglich)

                                                                                  Montag KW 50
 Fassade und Flügel          Ag          Truppe 1                                                                                   Bauabschnitte                        1-A-O-1

                                                                                                                                                                                   1-A-O-2

                                                                                                                                                                                             1-A-O-3
                                  RM
               OstfassadeA   F
                                   9

                                                                                                                                                                                                       1-A-O-4

                                                                                                                                                                                                                 1-A-O-5

                                                                                                                                                                                                                           1-A-O-6
                                   MH
               OstfassadeA   I
                                  6,75

                                                                                                                                                                                                                                                         1-A-O-10
                                                                                                                                                                                                                                     1-A-O-8

                                                                                                                                                                                                                                               1-A-O-9
                                  MH
               OstfassadeA   I2
                                  5,4
                                                                                                                                                                                                                           1-A-O-6

                                  LW
               OstfassadeA   I3
                                   18
                                                                                                                                                              2-A-O-10
                                                                                                      2-A-O-1

                                                                                                                                                    2-A-O-8

                                                                                                                                                                         1-A-O-1

                                                                                                                                                                                   1-A-O-2

                                                                                                                                                                                             1-A-O-3

                                  PP LM OJ PP1
               OstfassadeA   J
                                   9  9  9  9
                                                    3-A-W-1

                                                              3-A-W-2

                                                                        3-A-W-3

                                                                                  3-A-W-4

                                                                                            3-A-W-5

                                  DA RM
              WestfassadeA   H1
                                   9  9
                                                                                                      2-B-W-3

                                                                                                                2-B-W-4

                                                                                                                          2-B-W-5

                                                                                                                                     2-B-W-6

                                  NM HD
              WestfassadeB   I1
                                   9  9

  Visualisierung und Erfassung von leicht verständliche Kennzahlen
   (Baufortschritt/Budget, Auslastung der Montagetruppe, Effizienzsteigerung durch
   Lernkurve)
  Erhöhung der Prozesstransparenz

                                                                                                                                                                                                                                                                    20
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Projektbeispiel: Industrielle Baustellenorganisation bei F&R
Schritt 3: Einführung von KVP-Arbeitskreisen auf der Baustelle

  Identifikation von Problemfeldern
  Entwicklung von Strategien für die Effizienzsteigerung

                                            21
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Projektbeispiel: Industrielle Baustellenorganisation bei F&R
Schritt 4: Synchronisierung Baustelle-Produktion

            VORFERTIGUNG - FABRIK       ZWISCHENLAGER -          MONTAGE - BAUSTELLE
                                           BAUSTELLE

  Just-in-time Materialbereitstellung, um verschwenderische Baunebenzeiten zu
   vermeiden (Baustopps oder Suchzeiten)
  Abgleich der Produktionsleistung mit der Bau-Montageleistung

                                          22
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Projektbeispiel: ACCEPT
Prozess- und Montageoptimierung durch IT-Assistenzsysteme

H2020-Verbundforschungsprojekt zur
Entwicklung von Bau-Apps zur Prozess-
und Montageoptimierung auf der Baustelle.

Angestrebte Ergebnisse:

•     Qualitätssicherung: präzise Anweisung
      über mobile Assistenz und AR-
      Visualisierung), Dokumentation der
      Ausführung auf Basis von
      Sensortechnologien (Soll-/Ist-Abgleich)
•     Steigerung der Effizienz: Kontrolle und
      Koordination der Gewerke,
      Reduzierung der nicht-wertschöpfenden
      Zeit (Virtueller Projektleitstand)

                                                23
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Projektbeispiel: ACCEPT
Prozess- und Montageoptimierung durch IT-Assistenzsysteme

                                    24
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Ausblick: Konsequenzen und Perspektiven für die Bauwirtschaft
Mitarbeiterqualifikation ist zentrales Erfolgselement

                                       •   Neben dem üblichen Fachwissen wird
                                           zusätzliches IT-Verständnis sowie eine hohe
                                           Kommunikations- und Managementfähigkeit
                                           notwendig
                                       •   Weiterbildungen und steter Austausch über
                                           neue Erkenntnisse, Software/IT-
                                           Entwicklungen, Standards etc.
                                       •   hohe Kommunikationsleistungen im Team,
                                           enge Abstimmungen unter den
                                           Fachdisziplinen
                                       •   Langfristig: Kulturwandel in der
                                           Bauwirtschaft

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