EINBLICKE 2020 - Psychologische Beratung ...
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Ein Wort vorab ‚Einblicke‘ – so nennen wir unseren Tätigkeitsbericht: Wir wollen Ihnen einen Einblick geben in das Tätigkeitsfeld der Psychologischen Beratung bei Ehe- und Partnerschafts-, Familien- und Lebensfragen und in das, was uns als Ein- richtung im Erzbistum Bamberg im Jahr 2020 beschäftigt hat. Einige statisti- sche Daten geben Auskunft über das, was man im Rahmen unserer Arbeit zählen und messen kann. Wir könnten nicht tun, was wir tun, ohne die vielfältige Unterstützung, die wir auch 2020 erfahren haben. Deswegen sagen wir Danke dem Erzbistum Bamberg, das die Hauptlast der Finanzierung der Beratungsarbeit trägt Herrn Domkapitular Prof. Dr. Peter Wünsche, dem Leiter der Hauptabteilung Seelsorge, und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Erzbischöflichen Ordinariats in den ver- schiedenen Abteilungen, die uns auf vielfältige Weise mit Rat und Tat zur Seite stehen dem Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales für die Zuwendungen im Rahmen der Förderung der Ehe- und Familienberatung in Bayern; besonders bedanken wir uns für die Förderung der Ehe- und Familienberatung für Menschen mit Hörschädigung – dieses inklusive Beratungsangebot wäre ohne diese Förderung nicht möglich den Landkreisen und Kommunen, die unsere Arbeit mit Zuschüssen unterstützen den Kooperationspartnern kirchlicher, kommunaler und freier Träger auf regionaler Ebene, landes- und bundesweit besonders denen, die uns unkompliziert und solidarisch Räume zur Verfügung gestellt ha- ben, so dass wir unter Einhaltung der Abstandsregeln Beratung, Supervision und Koordina- tionsgespräch in Präsenz durchführen konnten: der Gemeinde Herz Jesu (Nürnberg), der Caritas Bayreuth, der Gemeinde St. Johannes der Täufer (Kronach) und der Erziehungsbera- tung Kronach allen Spenderinnen und Spendern, die uns durch ihre Zuwendungen Anerkennung für un- sere Arbeit zeigen und mit dazu beitragen, dass wir Beratung im gewohnten Umfang und in hoher Qualität anbieten können. Wir danken auch allen Ratsuchenden, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben. Das ist uns An- sporn und Auftrag, auch weiterhin alle unsere Kräfte dafür einzusetzen, Menschen in Krisen und Konflikten beizustehen und gute Beratungsarbeit zu leisten. Für die Mitarbeitenden der Psychologischen Beratung bei Ehe- und Partnerschafts-, Familien- und Lebensfragen im Erzbistum Bamberg Diözesanfachreferentin 2
Was Sie hier erwartet Ein Wort vorab 2 Was Psychologische Beratung bei Ehe- und Partnerschafts-, Familien- und 4 Lebensfragen ist Was uns im Jahr 2020 beschäftigt hat 5 - Übersicht 5 - „Schätze der EFL für Heute und Morgen“ - Jahreskonferenz 2020 8 Was man zählen kann 9 - Auszug aus der Statistik 9 - Kosten und Finanzierung 13 Wer bei uns arbeitet und wo man uns findet 14 Karte der Beratungsstellen 15 Impressum 15 3
Was Psychologische Beratung bei Ehe- und Partnerschafts-, Familien- und Lebensfragen ist Psychologische Beratung unterstützt Einzelne, Paare und Familien dabei, Lebens- und Beziehungsfragen zu klären, Probleme und Konflikte mit sich selbst, mit der Partnerin oder dem Partner, innerhalb der Familie oder im sozialen Umfeld konstruktiv zu lösen, Krisen durchzu- stehen und zu verarbeiten oder mit nicht veränderbaren Belastungen besser zu leben. Dabei orientiert die Beratung sich an den Anliegen, der persönlichen Lebenssituation und den Bedürf- nissen der Ratsuchenden. Grundsätzliches Ziel der Beratung ist es, gemeinsame Plattform Menschen darin zu stärken, Beziehungen zu der bayerischen (Erz-) leben, eigenverantwortliche Entscheidungen Diözesen gibt es die zu treffen und Krisen, Konflikte und Probleme Möglichkeit der Online- eigenständig zu bewältigen, um so insgesamt und Chat-Beratung. ein höheres Maß an persönlicher Entfal- tungs-, Beziehungs- und Partnerschaftsfähig- Die Beratungsfach- keit zu erreichen. Dazu bietet die Beratung kräfte haben eine Fach- Zeit und einen vertrauensvollen Raum, um hochschul- bzw. Hoch- Hintergründe und Ursachen der Probleme zu schulausbildung (Psy- erkunden und zu verstehen, neue Erfahrun- chologie, Sozialpädago- gen zu ermöglichen oder durch praktische gik/-arbeit, Theologie, Anleitungen und Übungen andere Verhal- u.ä.) und verfügen über eine mehrjährige Zu- tensweisen auszuprobieren und einzuüben. satzausbildung für Ehe-, Familien- und Le- bensberatung gemäß den Richtlinien der Ka- Die Beratung ist für ALLE offen. Sie ist für Rat- tholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für suchende kostenfrei und erfolgt nach Voran- Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Telefon- meldung. Wir unterliegen der Schweige- seelsorge und Offene Tür e.V. (Kath. pflicht. BAG) bzw. über eine äquivalente Weiterbil- dung. Sie sind zu regelmäßiger Supervision Neben der individuellen Beratung von Einzel- und Fortbildung verpflichtet. nen, Paaren oder Familien bieten wir Veran- staltungen an, z.B. Kurse zur Verbesserung Die Psychologische Beratung bei der Kommunikation bei Paaren oder soge- Ehe- und Partnerschafts-, Familien- nannte „Scherbenandachten“, d.h. Gottes- und Lebensfragen ist eine Einrichtung des Erz- dienste für Menschen, die von Trennung oder bistums Bamberg mit 11 Beratungsstellen. Sie Scheidung betroffen sind. versteht sich als psychologischer Fachdienst der Seelsorge und leistet einen wichtigen Bei- An der Beratungsstelle in Nürnberg wird bar- trag zur psychosozialen Versorgung der Men- rierefreie Beratung für hörgeschädigte Men- schen vor Ort, u.a. auch im Rahmen des Kin- schen angeboten. Auch Inhaftierte der JVA der- und Jugendhilfegesetzes (SGB VIII), nach Nürnberg und ihre Partnerinnen unterstüt- dem Eltern und junge Erwachsenen einen An- zen wir bei Beziehungsproblemen durch Be- spruch auf Beratung haben. ratung und regelmäßige Seminare. Über eine 4
Was uns im Jahr 2020 beschäftigt hat Übersicht Seit März war auch unser Arbeitsjahr geprägt von der Corona-Pandemie und ihren Folgen. Un- sere Anstrengungen und unser Engagement haben sich im Berichtszeitraum hauptsächlich da- rauf gerichtet, in diesen schwierigen Zeiten möglichst uneingeschränkt für unsere Ratsuchen- den da zu sein. Mit den durch die Pandemie einhergehenden Herausforderungen und Be- schränkungen ist vieles in den Hintergrund gerückt, wurde abgesagt oder fand nur in reduzier- ter Form online statt – davon betroffen waren vor allem Fortbildungsveranstaltungen und Kon- ferenzen (zu unserer Arbeit in Corona-Zeiten weiter unten mehr). Manches konnten wir trotzdem erreichen bzw. auf den Weg bringen: So konnte ein erster EFL- Newsletter verschickt werden: Er wurde ins Leben gerufen, um Tipps, interessante Fachlitera- tur, Fortbildungsangebote etc. untereinander weiterzugeben. Wir haben zwei neue Standards erarbeitet und fertiggestellt: den Standard ‚Abschluss von Beratungsprozessen‘ und den Stan- dard ‚Beratung in Corona-Zeiten‘. Außerdem ist jetzt auch die EFL in das diözesane Projekt ‚Ar- beitssicherheit mit System‘ eingebunden – der Besuch der Fachkräfte der Arbeitssicherheit an allen Beratungsstellen hat schon stattgefunden. Dann wurde die schon etwas in die Jahre ge- kommene Beratungsstelle in Forchheim renoviert und mit Sonnenschutz ausgestattet, so dass auch an heißen Sommertagen erträgliches Arbeiten möglich ist. Und schließlich konnten wir die Künstlerin Marion Albrecht (Erlangen) dafür gewinnen, leihweise Bilder für die Räume der Bera- tungsstelle in Nürnberg zur Verfügung zu stellen – einige davon können Sie in diesem Jahresbe- richt auch sehen. Psychologische Beratung in Corona-Zeiten Die Gefahr durch den Coronavirus stellt die Beratungsarbeit vor ein grundsätzliches Dilemma: Einerseits ist die Kontaktbeschränkung das wirksamste Mittel, um sich und andere zu schützen und mit dazu beizutragen, die Pandemie einzudämmen. Andererseits brauchen wir Menschen gerade in dieser auf verschiedenen Ebenen so herausfordernden Zeit Begegnung und Bezie- hung, um Probleme und Ängste, Konflikte und Krisen, Unsicherheit, Lähmung und Einsamkeit besser bewältigen zu können. So ist ständig abzuwägen: Was dürfen wir von den gesetzlichen Vorgaben her? Was ist vernünftig, wenn wir Risiko und Nutzen abwägen? Welche Angebote sind möglich in Anbetracht unserer Ressourcen? Wie können wir die Technik so nutzen und ein- setzen, dass Beratung gefahrlos für alle gut gelingt? Diese Fragen haben uns seit März dauer- haft begleitet – mal mehr, mal weniger akut, aber es galt, immer aufmerksam zu sein, immer wieder zu überprüfen, ob das, was wir machen, noch passt. Dabei sind wir als Beratende von der Coronapandemie und ihren Folgen genauso betroffen wie die Ratsuchenden. Auch wir ha- ben Ängste, müssen Unsicherheiten aushalten, sind belastet von Sorgen oder Trauer um Ange- hörige, haben auch nur noch wenig Möglichkeiten, unsere Batterien wieder aufzuladen. Und konkret? Während des ersten Lockdowns konnten zwar keine face-to-face-Beratungen an- geboten werden, aber wir haben sehr schnell auf Beratung per Telefon- und z.T. per Video um- gestellt. Diese Beratungsformate wurden zur Fortsetzung von schon begonnenen Beratungen sehr dankbar angenommen, Neuanmeldungen gab es zunächst wenig. Wir vermuten, dass man zunächst einfach sehr beschäftigt damit war, sich an diese neue Realität zu gewöhnen und sei- nen Alltag entsprechend zu organisieren. 5
Ende April, Anfang Mai konnten nach und nach wieder Beratungen vor Ort stattfinden, wobei weiterhin die Mög- lichkeit von telefonischer und Videoberatung aufrecht- erhalten wurde bzw. hierfür im Laufe der Zeit bessere technische Bedingungen geschaffen wurden. Nachdem im Sommer und Herbst telefonische und Vi- deoberatungen nur noch eine untergeordnete Rolle gespielt haben, ist ihr Anteil seit Mitte Dezember (2. Lockdown) wieder gestiegen, wobei die Entscheidung für das jeweilige Beratungsformat von verschiedenen Faktoren abhängt: Beratungsinhalte und –ziele, Persönlich- keitsstruktur, Medienkompetenz und Bedürfnisse der Ratsuchenden (z.B. Anfahrtswege, Terminmöglichkeiten, Kinderbetreuung), technische und räumliche Möglichkeiten der Ratsuchenden und der Beratungsstellen (z.B. technische Ausstattung, Größe der Räume). Ein gravierender Rückgang der Anmeldungen war nicht mehr zu verzeichnen. Allerdings bleibt die Beratungskapazität aufgrund der pandemiebedingten Vor- gaben und des deutlich erhöhten Organisationsaufwands, der sich daraus und aus den techni- schen Lösungen ergibt, im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten eingeschränkt. So können z.T. zwei Beratungsräume nicht parallel benutzt werden, um die Wartesituation zu entzerren, in kleinen Beratungsräume können keine Paarberatungen stattfinden, der Umfang von Telefon- und Vide- oberatungen ist durch die Anzahl der Telefonleitungen und der videofähigen Computer nur be- grenzt verfügbar. Dass unter diesen Umständen die Zahl der geleisteten Beratungseinheiten nur um 5% im Vergleich zum Vorjahr zurückging, ist ein sehr gutes Ergebnis. Gruppenangebote, Vorträge etc., konnten seit März nicht mehr stattfinden. Die Qualitätssicherung war nur eingeschränkt möglich: Supervisionen, Fortbildungen, Teamge- spräche fanden zwar in begrenztem Umfang online und teils unter schwierigen technischen Be- dingungen statt, hier kann auch Wissen vermittelt werden, aber es fehlen Erfahrungen, die in Veranstaltungen möglich sind, in denen man leibhaftig anwesend ist. Der kollegiale Austausch vor Ort, der für die Psychohygiene eine wichtige Rolle spielt, fehlte zum großen Teil. Dafür ist aber so etwas wie ein EFL-Newsletter entstanden: Wer im Internet interessante Anre- gungen für die Beratungen in diesen Zeiten, Tipps wie man den Lockdown als Paar, als Familie oder als Single gut überstehen kann, oder Fortbildungsangebote, die online möglich waren ge- funden hat, hat sie allen zur Verfügung gestellt. Einen solchen EFL-Newsletter im Sinne einer Ideen- und Informationsbörse soll es auch in Zukunft geben. Dann wurde der Standard ‚Bera- tung in Corona-Zeiten‘ entwickelt, um jederzeit die aktuell geltenden Regeln und Hygienevor- schriften nachlesen zu können. Weiterhin haben wir uns zu den Beratungsangeboten per Tele- fon und per Video Gedanken gemacht. Dazu haben wir eine kleine Umfrage zu den Vor- und Nachteilen des jeweiligen Formats aus Sicht der Ratsuchenden und aus Sicht der Beratungs- fachkräfte durchgeführt. Die so gesammelten Erfahrungen dienen dazu, Kriterien zu entwickeln, wie und unter welchen Bedingungen diese Beratungsformate auch über die Pandemiezeit hin- aus unser Beratungsspektrum erweitern können und eine qualitativ gute Beratung ermögli- chen. Mein Fazit im Rückblick auf das Corona-Jahr 2020: Das Beste draus gemacht! 6
Dass und wie das alles gelungen ist, ist allen Beratungsfachkräften und den Kolleginnen im Sek- retariat zu verdanken: Sie haben sich sehr flexibel, engagiert und kreativ auf die eingeschränk- ten Möglichkeiten eingestellt und jede und jeder hat an ihrem bzw. seinem Platz nach den je eigenen Möglichkeiten Verantwortung wahrgenommen. Dazu gehörte der Kampf gegen die Tü- cken der Technik, die Bereitschaft und der Mut zu improvisieren und sich methodisch mit der Telefon- und Videoberatung auf neues, unsicheres Terrain zu begeben, initiativ nützliche Infor- mationen für alle zu recherchieren, aber auch die Geduld unserer Honorarkräfte, die Durststre- cke im Frühjahr durchzustehen, als es nur wenig Neuanmeldungen gab und damit keine Bera- tungsmöglichkeit für sie gab. Personelle Veränderungen Im Berichtsjahr konnten wir Anna Gora-Kutschke (Psych. B.Sc.) als selbständige Beratungsfach- kraft gewinnen. Seit August unterstützt sie unser Team in Nürnberg und steht unseren Ratsu- chenden kompetent und engagiert zur Seite. Herzlich willkommen! Verabschieden mussten wir uns von Rainer Dorschner (Nürnberg), Martina Drempetic (Ansbach), Annette Frisch (Nürnberg), Dr. Monika Tremel (Erlan- gen) und Eva-Maria Wulftange (Ansbach), die altershalber oder wegen an- derer beruflicher Verpflichtungen die Mitarbeit bei der EFL im Erzbistum Bamberg leider beendet haben. Wir sagen ein ganz herzliches „Danke- schön!“ für die Jahre der Zusammenarbeit und wünschen alles Gute für alle neuen Vorhaben. Qualitätssicherung Unsere Arbeit wurde 2020 fachlich unterstützt durch Dipl. Psych. Dr. Peter Kaimer in Bamberg, Dipl. Psych. Günter Pröpper in Nürnberg und Bernhard Wolf in Bayreuth. Sie leiteten unsere regelmäßigen Supervisionsgruppen und gaben wichtige Impulse für unsere Beratungsarbeit. Zwar wurden coronabedingt viele Veranstaltungen abgesagt, aber so manche Fortbildung wurde entweder im online-Format angeboten oder auch kurzfristig für die akuten Problemati- ken entwickelt, etwa dazu, wie man per Video eine gute psychologische Beratung durchführen kann oder zum Thema traumasensible Beratung und Therapie. Unsere Beratungsfachkräfte machten davon regen Gebrauch. Unsere beiden Verwaltungskräfte, Christina Reiß und Heike Wechsler, haben die von der Lan- desarbeitsgemeinschaft der katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatung in Bayern für EFL- Sekretärinnen angebotene Fortbildung „Nicht nur am siebten Tage sollst du ruhen! Praktische Impulse für einen positiven Umgang mit Stress bei der Arbeit und der Erholung da- nach“ (Referent Dr. Martin Kempen) organisiert und selbst daran teilgenommen. Zur Qualitätssicherung gehört auch die Prävention sexualisierte Gewalt. Eine Maßnahme ist die regelmäßige Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses von allen Beratungsfachkräften, die turnusgemäß 2020 erfolgte. Was auch noch wichtig war Überregional sind wir vertreten in der Diözesanen Arbeitsgemeinschaft Beratung (DIAG Bera- tung) und der Arbeitsgemeinschaft Familie (ARGE Familie) auf diözesaner Ebene, in der Katholi- schen Landesarbeitsgemeinschaft der Ehe-, Familien- und Lebensberatung in Bayern (KLAG) und in der Katholischen Bundeskonferenz der Ehe-, Familien- und Lebensberatung (KBKEFL). 7
Seit 2015 hat die Diözesanfachreferentin für die EFL im Erzbistum Bamberg (Ursula Zeh) die Ge- schäftsführung des Landesarbeitskreises der Ehe-, Partnerschafts-, Familien- und Lebensbera- tung in Bayern (LAK EPFLB), unterstützt vom Sekretariat der EFL in Nürnberg (Heike Wechsler). Neben dem Tagesgeschäft hatte die Geschäftsführung im Berichtsjahr die organisatorische und inhaltliche Verantwortung für die zweimalige Durchführung des dreitägigen Seminars ‚Männer- sensible und männlichkeitsreflektierende Beratung, das im Rahmen des Projekts der Bayeri- schen Staatsregierung zum Thema Häusliche/sexualisierte Gewalt an Männern vom LAK EPFLB veranstaltet wurde – zwei schon geplante Seminare mussten coronabedingt verschoben wer- den. Außerdem wurden Stellungnahmen zu Anfragen aus dem Ministerium erarbeitet, bei de- nen es um die EFL-Arbeit in Corona-Zeiten. „Schätze der EFL für Heute und Morgen“ - Jahreskonferenz 2020 Ende Januar 2020 trafen sich knapp 30 Berate- rinnen und Berater zu ihrer Jahreskonferenz im Pfarrzentrum der Gemeinde Herz-Jesu in Nürn- berg. Nach der Begrüßung gab die Fachreferen- tin Ursula Zeh einen Überblick über die Arbeit der Leitung im vergangenen Jahr und über den aktuellen Stand der EFL: So konnten die 6,25 Planstellen auf 7,65 Stellen ausgebaut, die Stan- dards für die Beratungstätigkeit weitergeführt und der Jahresbericht 2019 in gedruckter Form herausgegeben werden. Als Geschäftsführerin des Landesarbeitskreises der Ehe-, Partnerschafts-, Familien- und Lebensberatung in Bayern (LAK EPFLB) war sie mitverantwortlich für die Jubiläumsfachtagung, die 2019 vorbereitet und erfolgreich durchgeführt wurde, und für das Projekt „Häusliche Gewalt gegen Männer“ des LAK, das von der bayerischen Staatsregierung gefördert wird. Frau Zeh ging auch noch auf die Struk- turprobleme ein, die dafür sorgen, dass die EFL immer wieder an ihre Grenzen stößt: So gibt es elf weit verstreute Beratungsstellen, die von Hof im Norden bis Ansbach im Süden reichen, die von derzeit 7,65 Personalstellen versorgt werden müssen. Deswegen sind viele Beratungsfach- kräfte nur mit einem kleinen Stundenkontingent angestellt. Zwar wird die Beratungsarbeit selbst von zusätzlichen selbständigen Honorarkräften ergänzt, aber wichtige Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit ist nur sehr eingeschränkt möglich. Auch die Auseinandersetzung mit neuen Methoden und gesellschaftlichen Veränderungen und die Entwicklung neuer Angebote kommt oft zu kurz. Umso wichtiger ist es, dieses Problem an die Bistumsleitung weiterzugeben, die Fachlichkeit durch Standards und Fortbildungen zu regeln und im Austausch mit Kolleginnen und Kollegen zu sein. Danach folgten die Berichte aus den Außenstellen. Diese konnten auf zahlreiche Veranstaltun- gen von Candle-Light-Diners über Vorträge, Beteiligung am Heinrichsfest, Mitarbeit in diversen Arbeitsgruppen bis zu Gruppenangebote für Menschen nach Trennung und Scheidung zurück- blicken. Für den inhaltlichen Teil der Jahreskonferenz hat sich das Vorbereitungsteam auf etwas Neues eingelassen: So wurden die „Schätze“ aus den eigenen Reihen gehoben und sechs Workshops von Kolleginnen und Kollegen angeboten. Die Entscheidung fiel nicht leicht zwischen den Work- shops „Sieht Mann/man den Mann vor lauter Männern nicht“, „Elemente aus der Partnerschule 8
in der Paarberatung“ und „Körperorientierte Elemente in der Beratung“ und im zweiten Teil zwischen den Workshops „Das innere Team mit Tieren und die Arbeit mit Gefühlsmonstern“, „Körperorientierte Kurzinterventionen der Gestalttherapie“ und „Online-Beratung per E-Mail und per Chat“. Am Ende der Konferenz blickten alle Teilnehmer auf einen anregenden und bereichernden Tag zurück. Bernadette Sauerschell Was man zählen kann Auszug aus der Statistik Gesamtübersicht Anzahl der Ratsuchenden 2.564 Frauen 1.547 Männer 1.017 Gesamtzahl der Fälle 1.811 davon Neuanmeldungen 1.294 Geleistete Beratungsstunden 9.112 Gruppen/Vorträge Stunden 64 Teilnehmende 118 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 42 davon fest angestellte Fachkräfte 20 mit einem Beschäftigungsumfang von 7,65 Vollzeitstellen davon Fachkräfte auf Honorarbasis 20 davon Verwaltungskräfte 2 mit einem Beschäftigungsumfang von 1,5 Vollzeitstellen Beratungsstellen (s. Übersicht und Karte auf S. 15 ) 11 9
Neuanmeldungen im Jahr 2020: 1.294 Fälle Wartezeit bis 1 Woche 5,41% 1,70% 20,56% 1 bis 2 Wochen 37,71% 2 bis 4 Wochen 4 bis 6 Wochen 34,62% mehr als 6 Wochen Geschlecht Altersverteilung 800 700 600 Personenzahl 500 39,66 400 300 60,34 % 200 % 100 0 männlich weiblich 10
Partnerschaftsform unbekannt feste Partnerschaft - getrennte Wohnungen feste Partnerschaft - zusammenlebend Allein lebend/ohne Partner 0 500 1000 1500 2000 Anzahl der Personen Kinder der Ratsuchenden unter 18 Jahre Im Berichtsjahr hatten unsere Ratsuchenden 1.442 Kinder unter 18 Jahre. Beratung nach KJHG 6,96% Beratung nach KJHG 35,67% § 16 (allg. Förderung der Erziehung) 37,33% § 17 (Partnerschaft/Trennung/Scheidung) § 18 (Ausübung der Personensorge) § 41 (Hilfe für junge Volljährige bis 27 Jahre) 16,12% Paarberatung ohne KJHG Relevanz Lebensberatung ohne KJHG Relevanz 3,20% 0,72% 11
Thematische Schwerpunkte der Beratung Partnerbezogene Themen 1. Dysfunktionale Kommunikation 2. Beziehungsklärung, unterschiedliches Rollenverständnis 3. Auseinanderleben, Mangel an Kontakt Familien- und kinderbezogene Themen 1. Konflikte im familiären Umfeld 2. Unterschiedliche Erziehungsvorstellungen 3. Familiäre Schwierigkeiten wegen der Kinder Gesellschaftsbezogene/soziokulturelle Themen 1. Finanzielle Situation 2. Ausbildungs-/Arbeitssituation 3. Wohnsituation Sonstige Themen 1. Selbstwertproblematik 2. Kritische Lebensereignisse 3. Stimmungsbezogene Probleme 12
Kosten und Finanzierung Kosten Sachkosten 16% Personal- und Honorarkosten 84% 16% Sachkosten Personal- und Honorarkosten 84% Finanzierung Eigenmittel 78% Bayr. Staatsministerium 13% Kommune/Landkreis 2% Spenden 3% Projektmittel 5% 3% 5% 2% Eigenmittel 13% Bayr. Staatsministerium Kommune/Landkreis Spenden 78% Projektmittel 13
Wer bei uns arbeitet und wo man uns findet Ort Adresse Beraterinnen und Berater HA = Hauptamtliche ST = selbständig Tätige 90478 NÜRNBERG Heideloffstraße 21-25 HA: Annika Atzert, Michael Kutsch-Meyer, (Hauptstelle) Fon 0911 – 99 28 22 20 Birgit Schmitt, Petra Weber, Ursula Zeh (Leitung) efl.nuernberg@erzbistum-bamberg.de ST: Anna Gora-Kutschke, Jürgen Findeiß, Elisabeth Homann Verwaltung: Christina Reiß, Heike Wechsler 91522 ANSBACH Bischof-Meiser-Straße 21 HA: Sandra Meyer, Irmella Przybylski Fon 0981 – 23 49 ST: Petra Neunsinger, Maria Straub efl.ansbach@erzbistum-bamberg.de 96047 BAMBERG Obstmarkt 9 HA: Irmgard Pees, Alfons Staudt Fon 0951 – 20 10 00 ST: Martina Baumeister, Rainer Denkler efl.bamberg@erzbistum-bamberg.de 95444 BAYREUTH Bürgerreuther Straße 7a HA: Veronica Specht, Tanja Stupka-Wittmann Fon 0921 - 2 79 77 ST: Regina Daser, Eva-Maria Meyer, efl.bayreuth@erzbistum-bamberg.de Susanne Rampp 91052 ERLANGEN Mozartstraße 29 HA: Birgit Schmitt, Susanne Strauch-Zschörnig Fon 09131 - 2 93 02 ST: Birgitt Fiederle, Erika Rückert, efl.erlangen@erzbistum-bamberg.de Jutta Schwandner, Roland Stärk 91301 FORCHHEIM Hauptstraße 20 HA: Anna Raab-Stärk, Wolfram Schmidt Fon 09191 - 6 06 36 efl.forchheim@erzbistum-bamberg.de 95028 HOF/S. Marienstraße 58 HA: Petra Thost Fon 09281 – 14 01 721 efl.hof@erzbistum-bamberg.de 96317 KRONACH Adolf-Kolping-Straße 18 HA: Bernadette Sauerschell Fon 09261 - 60 56 29 efl.kronach@erzbistum-bamberg.de 95326 KULMBACH Kronacher Straße 9 HA: Petra Heckel Fon 09221 - 80 49 66 efl.kulmbach@erzbistum-bamberg.de 91207 LAUF/Peg. Marktplatz 51 HA: Martina Wölfel-Ternes Fon 09123 - 96 34 88 ST: Barbara Böhner, Sigrid Obermeyer efl.lauf@erzbistum-bamberg.de 96215 LICHENTFELS Schloßberg 2 HA: Elisabeth Espach Fon 09571 - 93 91 00 ST: Jürgen Findeiß efl.lichtenfels@erzbistum-bamberg.de Stand Mai 2021 14
Karte der Beratungsstellen Impressum Herausgeber: Psychologische Beratung bei Ehe- und Partnerschafts-, Familien- und Lebensfragen im Erzbistum Bamberg Heideloffstraße 21-25 90478 Nürnberg Telefon 0911-99282220 efl.nuernberg@erzbistum-bamberg.de www.psychologische-beratung.erzbistum-bamberg.de Fotos privat (Motiv: Ottmar Hörl, Weltanschauungsmodelle) 15
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