Eingliederungsbericht 2020 job-com Kommunales Jobcenter
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Inhaltsverzeichnis Kurzportrait des Kreises Düren 4 Ausgangslage im Kreis Düren 6 Arbeitsmarktbedingungen 6 Organisatorische Rahmenbedingungen 9 Finanzielle Rahmenbedingungen 12 Eingliederungsstrategie 13 Arbeitsmarktprogramm 2020 – Handlungsschwerpunkte und Zielgruppen 16 Integration 16 Qualifizierung Geringqualifizierter / Fachkräfte entwickeln 19 Gesundheitsförderung / "rehapro Euregio" 22 Reduzierung von Langzeitleistungsbezug und Langzeitarbeitslosigkeit 24 Exkurs. Teilhabechancengesetz 26 Kommunale Eingliederungsleistungen 31 Beschäftigungsmöglichkeiten für (Allein-) Erziehende nutzen 33 Junge Erwachsene in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrieren 35 Zugewanderten den Zugang zu Arbeit und Ausbildung ermöglichen 38 Statistische Daten 40 Leistungsberechtigte und Bedarfsgemeinschaften 40 Arbeitslosigkeit 41 Aktivierungen 44 Zielerreichung 45 Anhang 49 Organigramm 49 Impressum 50
Kurzportrait des Kreises Düren Kurzportrait des Kreises Düren Der Kreis Düren liegt mitten im Städtedreieck Aachen-Düsseldorf-Köln/Bonn. Auf rund 940 km2 Fläche leben heute mehr als 263.000 Einwohner. Eine herausragende Eigenschaft des Kreises Dü- ren ist es, die Balance zwischen Forschung, Produktion und Erholung zu halten. Der Norden des Kreisgebietes wird von der Stadt Jülich und dem Forschungszentrum Jülich geprägt. Das regionale Zentrum bildet die Kreisstadt Düren, in der sich gleichzeitig das produzierende Gewerbe kon- zentriert. Die Rur, Leitachse für die Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung im Kreis Düren, ist seit jeher die Lebensader für einen der frühindustrialisierten Räume Deutschlands. Der Süden des Kreises präsentiert sich in landschaftlich reizvoller Lage. Die Eifel gilt als das Naherholungsgebiet für den Großraum Aachen und Köln. Somit bietet der Kreis Düren eine Symbiose aus Arbeits- und Wohnstandort. Bereits im 16. Jahrhundert war die Wasserqualität der Rur ausschlaggebend für die Ansiedlung der Papierindustrie. Sie zog neue, moderne Industriezweige in die Region des Kreises Düren. Zu ihnen zählen der Maschinenbau mit Ausrüstungsgütern für die Papiererzeugung, Automobilzulie- ferer, die Textil- und Filztuchherstellung sowie der Apparatebau und die Leiterplattenproduk- tion. Die Stadt Jülich zieht insbesondere junge und innovative Unternehmen an, die die Nähe zum For- schungszentrum Jülich und zu den Außenstellen der Hochschulen nutzen wollen. Im Technolo- giezentrum Jülich finden sie ideale Standortbedingungen. Die Biotechnologie zählt hier in den vergangenen Jahren zu den besonderen Wachstumsbranchen. Der Strukturwandel stellt den Kreis Düren vor spannende Herausforderungen. Die ländliche Ent- wicklung, der demografische Wandel, Digitalisierung und natürlich: der Braunkohleausstieg. Aufgaben, denen sich der Kreis stellen muss, denn in der Veränderung liegen viele Chancen. Wachstum, neues Gewerbe, Ausbau von Forschung und Wissenschaft, attraktive Freizeitmöglich- keiten – im Kreis Düren ist schon viel passiert und es gibt weiterhin jede Menge Raum für Ent- wicklung. 4
Kurzportrait des Kreises Düren Der Kreis Düren nimmt seit dem 01.01.2005 die sozialpolitische Verantwortung für den Personen- kreis der "Langzeitarbeitslosen" mit der eigenverantwortlichen Ausführung des Sozialgesetzbu- ches Zweites Buch (SGB II) wahr. Ende 2010 wurde aus dem Experimentierstatus "Optionskom- mune" eine dauerhafte Einrichtung als zugelassener kommunaler Träger in Form des Jobcenters für den Kreis Düren, job-com. Städte und Gemeinden im Kreis Düren 5
Ausgangslage im Kreis Düren Ausgangslage im Kreis Düren Arbeitsmarktbedingungen1 Das Jahr 2020 hat den Kreis Düren vor vielfältige und teilweise gänzlich neue Herausforderungen gestellt. Der Arbeitsmarkt ist durch coronabedingte Veränderungen in der Wirtschaftsstruktur nachhaltig in allen Bereichen, aber besonders in Gastronomie, Handel und Hotellerie, geprägt worden. Darüber hinaus ist der Kreis Düren als Standort innerhalb des "Rheinischen Reviers" perspekti- visch durch den Kohleausstieg und die damit verbundene Energiewende besonders betroffen - der Strukturwandel in der Region ist ein maßgebliches Thema. Weitreichende Einschnitte sind für zahlreiche Unternehmen im Kontext der Einstellung des Tagebaus, der Stilllegung von Kraft- werken und den in diesem Spektrum dienstleistenden oder zuliefernden Unternehmen zuneh- mend zu erwarten. Die überwiegend positive wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2019 haben viele der rund 8.000 kleineren und mittleren Unternehmen im Kreis Düren in Branchen wie Papierindustrie, Maschi- nenbau und Textilindustrie, bedingt durch die Corona-Situation, nicht fortsetzen können. Über 80 % der Unternehmen haben weniger als 20 Beschäftigte. Eine hier oft fehlende mittel- oder langfristige Planung des Arbeitskräftebedarfs hat das Reaktionsvermögen auf solch außeror- dentliche Bedingungen zusätzlich erschwert. Rund 74 % aller Beschäftigten sind im besonders betroffenen Dienstleistungssektor tätig. In den Bereichen Gastronomie und Hotellerie sowie Veranstaltungsmanagement war der Arbeitskräfte- bedarf in 2020 deutlich rückläufig. Der Bedarf im Einzelhandel war zwar vergleichsweise stabil, wurde jedoch mehr denn je durch die Nachfrage nach qualifiziertem Fachpersonal geprägt. Dem stark gestiegenen Kräftebedarf der Handelsunternehmen zur allgemeinen Lebensversorgung (Lebensmittel, Produkte der Körperpflege und Hygiene, Reinigungsmittel, Tiernahrung, etc.) stand ein gravierender Einbruch im sonstigen Non-Food-Handel (Textilien, Schuhe, Möbel, Deko- rationsartikel) gegenüber. 1 Statistik der Bundesagentur für Arbeit 6
Ausgangslage im Kreis Düren Nachdem das Baugewerbe bereits von der Hochkonjunktur der letzten Jahre profitiert hat, ist die Nachfrage nach Arbeitskräften auch im Jahr 2020 aufgrund der sehr guten Auftragslage weiterhin hoch geblieben. Erwartungsgemäß mangelt es jedoch auch hier an qualifiziertem Fachpersonal. Das Beschäftigungsvolumen befindet sich im Kreis Düren weiterhin auf hohem Niveau, auch wenn der Bedarf sich zu Lasten der o.g. Dienstleistungsbranchen verschoben hat. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Kreis Düren lag innerhalb des Zeit- raums vom 30. September 2019 bis zum 30. September 2020 (letzter verfügbarer Datenstand) bei 87.935 Personen. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Zunahme von 0,7 % oder 582 Personen. Nach Branchen betrachtet hat der stärkste Zuwachs mit 434 Personen bei Heimen und im Sozial- wesen (+ 5,7 %) stattgefunden. Die ungünstigste Entwicklung zeigte sich im Bereich Verkehr und Lagerei (-514 Personen oder -11,4 %). Das gesamtwirtschaftliche Stellenniveau lag bundesweit rund ein Drittel unter dem Wert des Vor- jahres. Der Stellenzuwachs ist hinsichtlich der Entwicklung der Arbeitsstellen aussagekräftiger als der Stellenbestand. Im Kreis Düren sind 4.972 Stellen neu hinzugekommen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen deutlichen Rückgang um 20,7 % (-1.296 Stellen). Bei der Betrachtung der Arbeitslosigkeit sind sowohl die Zugänge in Arbeitslosigkeit als auch die Abgänge aus Arbeitslosigkeit zu betrachten. In 2020 ist sowohl ein Rückgang der Zugänge in Ar- beitslosigkeit als auch der Abgänge aus Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Die Abgänge aus Arbeits- losigkeit sind im Vergleich zum Vorjahr um 18 % gesunken, wohingegen die Zugänge nur um 10 % zurückgegangen sind. Dies bedeutet zwangsläufig eine steigende Arbeitslosigkeit. Für den Monat Dezember betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Düren 7,0 %. Dies bedeutet einen Anstieg von 1,0 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im Dezember waren 10.060 Menschen im Kreis Düren arbeitslos. Bundesweit hat die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt um 0,9 Prozentpunkte auf 5,9 % zugenommen. Ein deutlicherer Anstieg der Arbeitslosigkeit wurde insbesondere durch den stabilisierenden Ef- fekt der Kurzarbeit verhindert. Ohne dieses Instrument wäre die Steigerung erheblich stärker ausgefallen. Den höchsten Stand hatte die Kurzarbeit im März/April 2020. Bundesweit waren in 7
Ausgangslage im Kreis Düren der Spitze 63 % der Beschäftigten im besonders betroffenen Gastgewerbe und 27 % im verarbei- tenden Gewerbe im konjunkturbedingten Kurzarbeitergeld. Insgesamt sind in im Jahr 2020 in NRW 218.132 Anträge auf Kurzarbeit eingegangen. Dies entsprach einem historischen Anstieg um 540 % gegenüber dem Vorjahr (4.039 Anträge in 2019). 8
Ausgangslage im Kreis Düren Organisatorische Rahmenbedingungen Die über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der job-com sind an den zwei Standorten in Düren und Jülich aktiv. In dem im Jahr 2011 eröffneten Gebäude in Düren bietet die job-com ihren Kundinnen und Kunden "Service aus einer Hand". In zentralisierten Organisationseinheiten erfolgt hier außerdem die Bearbeitung von Leistungsangelegenheiten Selbständiger, das fachliche Controlling sowie die Systemadministration. Gebäude des Jobcenters in der Dürener Innenstadt In Jülich, der zweitgrößten Stadt des Kreises Düren, werden sowohl passive als auch aktivierende Leistungen im Jobcenter "unter einem Dach" vorgehalten. Hier sind bislang aufgrund der räum- lich eingeschränkten Bedingungen nicht alle Bereiche der aktivierenden Leistungen vertreten. Perspektivisch ist eine Erweiterung des Dienstleistungsangebots am Standort geplant, da der Kreis Düren mit der Errichtung eines "Kleinen Kreishauses" in Jülich insgesamt die Präsenz im Nordkreis gestärkt hat. 9
Ausgangslage im Kreis Düren Altes Rathaus in Jülich Die Gesamtleitung der job-com liegt in den Händen einer Doppelspitze, die als gemeinsame Amtsleitung für die "Aktivierenden Leistungen" bzw. die "Leistungsgewährung" verantwortlich ist. Der gemeinsamen Steuerung unterliegen die Bereiche Beschwerdemanagement, Fachcontrol- ling, Rechtsangelegenheiten, Systemadministration des Fachverfahrens sowie der Assistenzpool und die Eingangszone der job-com. Der Amtsleitung direkt zugeordnet ist als "Stabsstelle" die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt. Die "Aktivierenden Leistungen" der job-com gliedern sich in drei Schwerpunktbereiche: "Fallmanagement" mit den Teams "Junge Erwachsene", "25 Plus" und "Sozialintegratives Fallmanagement (IF)" "Personalvermittlung" mit den Teams "Vermittlung", "Arbeitgeberservice", "Ausbil- dungsvermittlung / Brückenjobs", "Zuwanderung" und "Neufallkoordination" Projektorganisation" mit den Teams "Projektmanagement / Arbeitsmarktprojekte" und "Projektfinanzierung" 10
Ausgangslage im Kreis Düren Im Jahr 2019 wurde mit dem Team "Neufallkoordination" ein zentrales Team für die Steuerung von Erstantragstellerinnen und Erstantragstellern etabliert. Die Organisation des "Kommunalen Jobcenters" Düren verdeutlicht das Organigramm des Amtes 56 (siehe Anhang). In 2020 verfügte die job-com über insgesamt 273 Stellen: 117 Stellen im Bereich "56/1 - Aktivierende Leistungen" sowie 123 Stellen im Bereich "56/2 - Leistungsgewährung" und 33 Stellen im Bereich der Querschnittsleistungen. Die Pandemiesituation des Jahres 2020 hat die Organisation der job-com direkt betroffen, da aus allen Bereichen der aktivierenden Leistungen zeitweise Personal zur Unterstützung des Leis- tungsbereiches und des Gesundheitsamtes abgestellt wurde. Auch konnten die Beratungsleistungen und Unterstützungsangebote für die Kundinnen und Kun- den teilweise nur in alternativen Formen wie dem verstärkten Einsatz von digitalen Formaten oder der intensivierten telefonischen Beratung angeboten werden. Über das gesamte Jahr konnte sichergestellt werden, dass alle Kundinnen und Kunden jederzeit Mitarbeitende aus den Fachbereichen erreichen und die Anliegen zeitnah bearbeitet werden konnten. 11
Ausgangslage im Kreis Düren Finanzielle Rahmenbedingungen Die finanziellen Rahmenbedingungen für die Arbeit der Jobcenter werden vom Bund gesetzt. Dem Kreis Düren wurden vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) zur Wahrnehmung der Aufgaben nach dem SGB II für das Jahr 2020 folgende Mittel zugeteilt: Eingliederungsleistungen EGT (klassisch) Objekt 1763 18.579.778 € EGT (BEZ a.F.) Objekt 1771 725.000 € Verwaltungskosten Verwaltungskosten Objekt 1730 19.487.086 € Finanzielle Rahmenbedingungen Die Zuteilung des Bundes lag in 2020 bei knapp 38,8 Mio. Euro und war damit ca. 4,3 % höher als im Jahr 2019 (37,2 Mio. Euro). Insgesamt erfolgte im Jahr 2020 eine Umschichtung vom Eingliede- rungs- zum Verwaltungskostenbudget in Höhe von 250.000 Euro. Unter Berücksichtigung des sich aus den zugeteilten und umgeschichteten Mitteln ergebenden gesetzlich festgelegten kommunalen Finanzierungsanteils von ca. 3,6 Mio. Euro (15,2 %) standen dem Jobcenter des Kreises Düren rund 24,0 Mio. Euro als Personal- und Sachkosten zur Verfü- gung. Die Verausgabungsquote der Eingliederungsleistungen lag im Jahr 2020 bei 99,5 %. 12
Eingliederungsstrategie Eingliederungsstrategie Ziel der job-com ist es, insbesondere die Eigenverantwortung der Leistungsberechtigten zu stär- ken und dazu beizutragen, dass diese ihren Lebensunterhalt soweit möglich unabhängig von Transferleistungen aus eigenen Mitteln und Kräften bestreiten können. Eine wesentliche daraus abgeleitete Aufgabe der job-com liegt in der (Re-) Integration der SGB II-Kundinnen und -Kunden in den Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt. Unter Berücksichtigung der Bedarfe der regionalen Wirtschaft und der Unterstützungserforder- nisse der Leistungsberechtigten setzt die job-com auf eine zielgerichtete Integrationsarbeit mit folgenden strategischen Schwerpunkten: Ressourcenorientierte Ausrichtung der Integrationsarbeit Intensive Unterstützung arbeitsmarktnaher Kundinnen und Kunden Forcierung abschlussorientierter Qualifizierungen (z.B. Bildungsgutschein) Förderung von Teilqualifizierungen Vermittlung von Langzeitleistungsbeziehenden im Rahmen der "Sozialen Teilhabe" Implementierung des Themas "Gesundheitsförderung" in Arbeitsmarktprojekten Weiterentwicklung des "Dürener Integrationszentrums für Arbeit, Ausbildung und Quali- fizierung" ("DIZ") in Kooperation mit den Netzwerkpartnern Im besonderen Fokus der Arbeit der job-com standen infolgedessen: Langzeitarbeitslose bzw. Langzeitleistungsbezieher, insbesondere Menschen, die länger als sieben Jahre im SGB II-Bezug stehen ("Soziale Teilhabe") Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren Menschen mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrung Menschen bis 35 Jahren (i. d. R.) mit Potenzial für eine Erstausbildung Menschen über 25 Jahren (i. d. R.) mit Potenzial für eine abschlussorientierte Qualifizie- rung oder Teilqualifizierung Menschen mit physischen und/oder psychischen Einschränkungen alleinerziehende Frauen und Männer 13
Eingliederungsstrategie Auswirkungen der Corona-Krise auf die Integrationsarbeit Am 27. Januar 2020 erreichte das Coronavirus (SARS-CoV-2) Deutschland, am 26. Februar 2020 wurden Infektionen in Nordrhein-Westfalen bekannt und bestätigt. 2 Kurze Zeit später ergingen erste Beschlüsse zum Schutz vor Neuinfektionen. Seit März 2020 mussten infolgedessen zum Schutz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Kundinnen und Kunden der job-com zügig organisatorische, inhaltliche und wirtschaftliche Ent- scheidungen getroffen werden, ohne die eigentliche Aufgabe, den SGB II-Leistungsberechtigten die bestmögliche Unterstützung zu bieten, aus dem Fokus zu verlieren. Diese Entscheidungen mussten stets an sich verändernde Bedingungen angepasst werden. Die job-com schaltete am 27.März 2020 den bundesweit ersten Online-Antrag zur Beantragung von Leistungen nach dem SGB II frei. Im Jahresverlauf kamen weitere E-Services hinzu. Hiermit wurde neben der persönlichen Erreichbarkeit eine zusätzliche Möglichkeit des Zugangs geschaf- fen. Es wurde sichergestellt, dass alle hilfebedürftigen Personen, insbesondere aber Selbststän- dige, Freiberufler und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sofern Ihnen Hilfebedürftigkeit droht, einen schnellen Zugang zu Leistungen nach dem SGB II erhalten. Die Integrationsfachkräfte der job-com setzten schwerpunktmäßig auf telefonische Beratungen bzw. Coachings sowie auf die Kundenkommunikation per Mail oder Post. Für nahezu alle Arbeitsmarktmaßnahmen, insbesondere für die Projekte der regionalen Partne- rinnen und Partner, konnte die Betreuung der Teilnehmerinnen und Teilnehmern fortlaufend si- chergestellt werden. Dies gelang durch die Nutzung sog. alternativer Methoden. Insbesondere schritt die Digitalisierung bei der Umsetzung der Arbeitsmarktprojekte in einem bis vor kurzem nicht vorstellbaren Tempo voran. So wurden nicht nur Mailverkehr oder soziale Medien, sondern in verstärktem Maße auch Videokonferenzen und spezielle Lernplattformen genutzt. Daneben wurden verstärkt klassische Formate wie das Telefon und Briefpost eingesetzt, um die- jenigen zu erreichen, die keinen Zugang zu digitalen Medien haben bzw. nicht die Fähigkeit be- sitzen, diese zu bedienen. 2 https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus/chronik-coronavirus.html 14
Eingliederungsstrategie Sowohl die job-com als auch die regionalen Beschäftigungsträger haben im Einklang mit den jeweiligen Hygienevorschriften in Zeiten, in denen dies möglich war, die Gelegenheit zu Präsenz- kontakten entsprechend genutzt. Hier wurden gezielt Personengruppen priorisiert. Gründe konn- ten in einer relativen Marktnähe, der Suche nach einem Ausbildungsplatz, aber auch in einer be- sonderen Belastung aufgrund der Corona-Lage liegen. Im Folgenden werden die Handlungsschwerpunkte der job-com für das Jahr 2020 erläutert sowie Zielgruppen definiert, die im besonderen Fokus des Jobcenters standen. Diese sind als beispiel- haft zu verstehen. 15
Eingliederungsstrategie Arbeitsmarktprogramm 2020 – Handlungsschwerpunkte und Zielgruppen Hinweis: Die in den nachfolgenden Tabellen hellrot gekennzeichneten Projekte bzw. Individualförderungen können mehreren Handlungsschwerpunkten und Zielgruppen zugeordnet werden. Integration Im Zentrum der Arbeit der job-com steht die intensive Unterstützung marktnaher Kundinnen und Kunden und ihre Integration in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Maßgeblich für die Integration in den Arbeitsmarkt sind das zeitnahe fachkundige Erstgespräch im Jobcenter, ein stringenter ressourcenorientierter Beratungsprozess sowie die individuelle Unterstützung der Kundinnen und Kunden im Rahmen des Angebotsspektrums der job-com und ihrer Partnerinnen und Partner. Mit dem zum Jahresgbeginn 2019 etablierten Team "Neufallkoordination" konnte der Prozess der Steuerung neuer Kundinnen und Kunden des Jobcenters optimiert werden. Nach bzw. während einer kurzfristigen Erstberatung durch die "Neufallkoordinatoren" erhalten "marktnahe" Kundinnen und Kunden erste Vermittlungsvorschläge, werden zur "Zukunftswerkstatt" begleitet oder auch direkt dem "Arbeitgeberservice" der job-com übergeben. Die weitere Betreuung der "Marktkunden" erfolgt in den Teams der "Personalvermittlung". Hier stehen das Erkennen von Orientierungs- und Fortbildungsbedarfen, die Motivationsarbeit zur Aufnahme einer nachhaltigen Qualifizierung sowie die aktive Begleitung bei der Ausbildungsplatz- und Arbeitssuche im Vordergrund. 16
Eingliederungsstrategie Instrument Funktion im Integrationsprozess Ausbildungsbonus Förderung der Bereitschaft der Arbeitgeberin bzw. des Ar- beitgebers, benachteiligten Jugendlichen (z.B. bei fehlendem (Arbeitgeberleistung) Schulabschluss, Lernbeeinträchtigung, sozialen oder ge- sundheitlichen Problemen) durch einen finanziellen Anreiz einen Ausbildungsplatz (Erstausbildung) zur Verfügung zu stellen. Beratung von Beratung, Begleitung und Unterstützung von Gründungswil- Selbständigen ligen und Selbstständigen im (ergänzenden) Leistungsbezug: Prüfung der Tragfähigkeit der Selbständigkeit, Vermittlung von Strategien zum Ausbau bzw. zur Beendigung der Selbst- ständigkeit. Eingliederungszuschuss Förderung der Einstellungsbereitschaft der Arbeitgeberin (EGZ) bzw. des Arbeitgebers durch die finanzielle Kompensation der Minderleistung der Kundin bzw. des Kunden. (Arbeitgeberleistung) Einzelfallabhängige Höhe und Dauer der Förderung. Einstiegshilfe Förderung der Bereitschaft der Kundin bzw. des Kunden zur Aufnahme einer Ausbildung durch einen finanziellen Anreiz (Arbeitnehmerleistung) und Steigerung der Nachhaltigkeit der Integration. INTEG – Potenzialorientierte Vermittlungsunterstützung für Men- Integration, Training, schen mit Behinderung(en) und Gleichgestellte durch erfah- Eingliederung rene Fachkräfte: Abbau von Vermittlungshemmnissen, Be- werbungsaktivitäten, Arbeitssuche. Einstieg jederzeit möglich. INTEGRA Aktive Vermittlungsunterstützung bei der Arbeitssuche und Bewerbungsaktivitäten. Einstieg jederzeit möglich. 17
Eingliederungsstrategie Instrument Funktion im Integrationsprozess Maßnahmen beim Schaffung eines Zugangs zur Arbeitgeberin bzw. zum Arbeit- Arbeitgeber geber sowie Eröffnung der Chance, die Arbeitgeberin bzw. (MAG) den Arbeitgeber von den Bewerberinnen bzw. Bewerbern im "Praktikum" zu überzeugen. Zukunftswerkstatt Modulares Angebot zu den (Schwerpunkt-) Themen Ressour- cenfeststellung und Bewerbung für Neu- und Bestandskun- dinnen und -kunden. Auch als Sofortangebot einsetzbar. Einstieg jederzeit möglich. 18
Eingliederungsstrategie Qualifizierung Geringqualifizierter / Fachkräfte entwickeln Ziel der job-com ist die Entwicklung von Fachkräften durch abschlussorientierte Weiterbil- dungen oder Teilqualifizierungen und ihre nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt. Das Risiko arbeitslos zu werden oder zu bleiben ist abhängig vom Grad der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Da die Qualifikation den Schlüssel für den Arbeitsmarktzugang darstellt, fällt es Ungelernten schwer, auf dem vom Fachkräftebedarf geprägten Arbeitsmarkt (wieder) Fuß zu fas- sen. Umso mehr gilt es, Kundinnen und Kunden, die Qualifizierungspotenziale vorweisen können, möglichst frühzeitig zu identifizieren und sie entsprechend ihrer individuellen Voraussetzungen mit geeigneten Förderangeboten aus- oder weiterzubilden. Auf diesem Wege können Fachkräfte für die Betriebe der Region entwickelt und Menschen nachhaltig beruflich integriert werden. Die strategische Ausrichtung der job-com gewährt der Förderung einer erfolgversprechenden ab- schlussorientierten Qualifizierung Vorrang vor einer kurzfristigen Vermittlung in Helfertätig- keiten. Das "Ausbildungsteam" der job-com begleitet insbesondere junge Erwachsene beim Übergang von der Schule in den Beruf. In der Beratung und Betreuung steht die Vermittlung von Chancen im Vordergrund, die der erfolgreiche Abschluss einer dualen Ausbildung bietet. Ziel ist es, eine möglichst große Zahl von Jugendlichen, die die erforderlichen Fähigkeiten mitbringen, zu moti- vieren, eine Ausbildung aufzunehmen und diese auch durchzuhalten, um künftig unabhängig von SGB II-Leistungen leben zu können. 19
Eingliederungsstrategie Instrument Funktion im Integrationsprozess Ausbildungsbegleitende Unterstützung junger Menschen, die sich in einer Ausbildung Hilfen (BBIG/HWO-Beruf) oder einer Einstiegsqualifizierung befin- (abH) den. Kernelemente: Förderunterricht sowie sozialpädagogische Hilfen Ziel der ganzheitlichen Unterstützung: Fortsetzung und erfolgreiche Beendigung der Ausbildung bzw. einer Einstiegsqualifizierung mit anschließender Über- nahme in Ausbildung. Einstieg jederzeit möglich. Ausbildungsprogramm NRW3 Landesprogramm NRW zum Ausgleich regionaler Unter- schiede der Bewerber-Stellen-Relation auf dem Ausbil- ESF-Land NRW dungsmarkt bzw. zur Eröffnung zusätzlicher Chancen auf ei- nen Ausbildungsplatz für Jugendliche aus den Rechtskreisen SGB II und SGB III. Besetzung der vom Land bewilligten Plätze in Kooperation mit der Agentur für Arbeit Aachen-Düren. Berufsausbildung in Angebot einer anerkannten Berufsausbildung mit Abschluss außerbetrieblichen (BBIG/HWO) für benachteiligte junge Erwachsene, die inten- Einrichtungen sive Betreuung benötigen und keinen regulären Ausbil- (BaE) dungsplatz finden. 3 Im Ausbildungsjahr 2020/2021 vermittelte die job-com 14 Jugendliche in das Ausbildungsprogramm NRW und be- setzte somit 58 % der verfügbaren Plätze 20
Eingliederungsstrategie Instrument Funktion im Integrationsprozess Chancen 4.0 Vorschalt- und Orientierungsmaßnahme zur Abklärung der Eignung und Neigung für eine Umschulung und Vermittlung von Grundkompetenzen im Lesen und Schreiben, in Mathe- matik, Informations- und Kommunikationstechnologien für den schulischen Teil der Ausbildung. Einstiegsqualifizierung Vermittlung junger Erwachsener, die noch nicht über die er- (EQ) forderliche Ausbildungsreife verfügen, in betriebliche Lang- zeitpraktika (Einstiegsqualifizierung) mit dem Ziel des Über- gangs in eine Ausbildung. Förderung beruflicher Vermittlung der für eine nachhaltige Integration in den Ar- Weiterbildung beitsmarkt erforderlichen Qualifizierung in Form von Teil- (FbW) qualifikationen oder abschlussorientierten Angeboten (Um- schulung). Fokussierung: Kundinnen und Kunden im Alter zwischen 25 und 35 Jahren. Förderschwerpunkte in 2020: Qualifizierungen im Gesundheits- und Sozialwesen, im Gast- gewerbe, für Verkehrsberufe sowie für das Wach- und Sicher- heitsgewerbe. GASTRO-FIT Vermittlung fachbezogener Kenntnisse im Bereich Gastrono- mie und Anlernen von "Hilfsköchinnen und -köchen" mit dem Ziel der Integration in den Arbeitsmarkt. Tep4Future Anbahnung von Teilzeitausbildungen in anerkannten Beru- fen (BBIG / HWO) für Erziehende mit mindestens einem Kind ESF-Land NRW und für pflegende Angehörige. 21
Eingliederungsstrategie Gesundheitsförderung / "rehapro Euregio" Ziel der job-com ist die Sensibilisierung für das Thema "Gesundheit" als Basis für eine er- folgreiche Integration, die Implementierung präventiver Angebote und die Akquise potenzi- algerechter Arbeitsplätze für dauerhaft gesundheitlich benachteiligte Menschen. Wissenschaftliche Studien belegen einen engen Zusammenhang von Gesundheit und Arbeitslo- sigkeit. Daher wird der gesundheitlichen Situation der Erwerbslosen insbesondere seit 2018 be- sondere Aufmerksamkeit gewidmet. Instrument Funktion im Integrationsprozess AktivA – Stabilisierung von Menschen mit gesundheitlichen Ein- Aktiv aus der Arbeitslosigkeit schränkungen und Auffälligkeiten sowie ggf. Vermittlung in den Arbeitsmarkt. Modellprojekt Angebot einer Vielzahl kostenfreier und präventiver Gesund- "Verzahnung von Arbeits- und heitskurse in Kooperation mit dem Spitzenverband der ge- Gesundheitsförderung" setzlichen Krankenkassen. (seit 2018) Implementierung gesundheitsfördernder Angebote in den Arbeitsmarkprojekten der job-com mit den regionalen Part- Bundesweites Modellprojekt nerinnen und Partnern. zur Umsetzung des Präventi- Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit einhergehen- onsgesetzes den Beschränkungen, erfolgte die Umsetzung der Angebote zu einem Großteil in digitaler Form. Zudem wurde die Inhalte der Präventionsangebote an die Herausforderungen der Pandemie angepasst. So rückten Themen wie Resilienz, Stressbewältigung, Stärkung der psychischen Gesundheit, etc. stärker in den Fokus. 22
Eingliederungsstrategie Instrument Funktion im Integrationsprozess Modellprojekt Seit dem 01. Januar 2020 setzt die job-com des Kreises Düren "rehapro Euregio" gemeinsam mit dem Jobcenter Städteregion Aachen sowie dem Jobcenter Kreis Heinsberg das Verbundprojekt "rehapro Bundesprogramm im Rahmen Euregio" um. des § 11 SGB IX Ziel des Projektes ist es, Menschen mit dauerhaften gesund- Kooperationspartner: heitlichen Einschränkungen durch die Aufnahme einer pass- Jobcenter Städteregion genauen „potentialgerechten“ Beschäftigung nachhaltig zu Jobcenter Kreis Heinsberg stabilisieren und somit gesellschaftliche Teilhabe zu ermög- lichen. Neben der Verbesserung des individuellen Gesundheitszu- stands steht eine neuartige rechtskreisübergreifende Zu- sammenarbeit im Fokus des Projektes. Das Projekt wird bis zum 30. Juni 2024 durchgeführt. Vitalität aus dem Garten Stärkung und Stabilisierung einer gesunden Lebensweise mit dem Ziel der Reflexion der eigenen Verhaltensweisen, Ein- stellungen und Haltungen und der Vorbereitung auf weiter- führende Angebote. 23
Eingliederungsstrategie Reduzierung von Langzeitleistungsbezug und Langzeitarbeitslosigkeit Ziel der job-com ist Reduzierung bzw. Verhinderung von Langzeitarbeitslosigkeit und Lang- zeitleistungsbezug sowie die Aktivierung und Unterstützung von Menschen auf dem Weg (zurück) in den Arbeitsmarkt. Ein hoher Anteil der job-com-Kundinnen und -Kunden, mehr als zwei Drittel (72 %), kann nicht unmittelbar in den Arbeitsmarkt integriert werden. Das Vorliegen von Vermittlungshemmnissen einschließlich gesundheitlicher Probleme und fehlender Schul- und Berufsabschlüsse erfordern längere Aktivierungs- und Integrationsprozesse. Vielfach ist der Alltag von Langzeitleistungsbe- ziehenden durch fehlende Strukturen und Vereinsamung gekennzeichnet. Die Beratungsarbeit für Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf wird bei der job-com durch die "Fallmanagementteams" wahrgenommen, die ressourcenorientiert mit den Kundin- nen und Kunden arbeiten. Die Integrationsfachkräfte verfügen über ein breitgefächertes Netz- werk, das in den vergangenen Jahren aufgebaut und verstärkt wurde. Dazu gehören u.a. gesetz- liche Betreuerinnen und Betreuer, die Bewährungshilfe, der Integrationsfachdienst (IFD), die LVR- Klinik sowie die Akteure der kommunalen Eingliederungsleistungen4. Die vielfältigen Kooperati- onspartnerinnen und-partner ermöglichen die frühzeitige Einbindung weiterer Fachkompetenz, die beispielweise zur Einleitung therapeutischer, medizinischer und rehabilitativer Maßnahmen notwendig ist. Um die Beschäftigungsfähigkeit der Fallmanagement-Kundinnen und -Kunden (wieder-) herzu- stellen, fördert die job-com durch Aktivierungsmaßnahmen, die grundlegende berufliche und soziale Kompetenzen vermitteln und bei der Entwicklung einer Tagesstruktur unterstützen. 4 siehe Handlungsschwerpunkt "Kommunale Eingliederungsleistungen" 24
Eingliederungsstrategie Instrument Funktion im Integrationsprozess AktivA – Stabilisierung von Menschen mit gesundheitlichen Ein- Aktiv aus der Arbeitslosigkeit schränkungen und Auffälligkeiten sowie ggf. Vermittlung in den Arbeitsmarkt. AQTIV-Zentrum Heranführung an den Arbeitsmarkt und Reduzierung von ver- mittlungshemmenden Faktoren durch Einbindung in projekt- bezogene Arbeiten in verschiedenen Berufsfeldern, durch Qualifizierungen sowie intensive sozialpädagogische Beglei- tung. Arbeitsgelegenheiten Stabilisierung und Tagesstrukturierung sowie Ermöglichung (AGH) sozialer Teilhabe über regionale Partnerinnen und Partner, "Brückenjobs" sog. Dachträger (Beschäftigungsförderungsträger) die die Verantwortung für die Organisation eines breiten Angebots gemeinnütziger, zusätzlicher und wettbewerbsneutraler Tä- tigkeiten (sog. Einsatzträger wie Pflegeeinrichtungen, Kin- derbetreuungseinrichtungen, Vereine, Nothilfeeinrichtungen für Wohnungslose und Suchtkranke, etc.), die fachliche An- leitung der Kundinnen und Kunden sowie die sozialpädago- gische Begleitung tragen. Wendepunkt Gewinnung von Langzeitarbeitslosen für das Instrument der geförderten Beschäftigung mittels intensiver flankierender sozialpädagogischer und psychologischer Begleitung einer Arbeitsgelegenheit. Einstieg jederzeit möglich. Bauwerk Qualifizierung und praktische Erprobung im Bau- und Bau- nebengewerke sowie im Facilitymanagement mit dem Ziel der Integration in den Arbeitsmarkt. Einstieg jederzeit möglich. 25
Eingliederungsstrategie Instrument Funktion im Integrationsprozess Facility-Management Qualifizierung und praktische Erprobung im Tätigkeitsfeld Facility-Management mit dem Ziel der Integration in den Ar- beitsmarkt. Einstieg jederzeit möglich. GANZIL – Coaching für arbeitsmarktferne Kundinnen und Kunden mit Ganzheitliche dem Ziel der Heranführung an den Arbeitsmarkt. Integrationsleistungen Einstieg jederzeit möglich. MILA – Coaching für arbeitsmarktferne Kundinnen und Kunden mit Motivation, Integration, ausgeprägten Vermittlungshemmnissen mit dem Ziel der Lebensorientierung und Heranführung an den Arbeitsmarkt. Aktivierung Einstieg jederzeit möglich. Vitalität aus dem Garten Stärkung und Stabilisierung einer gesunden Lebensweise mit dem Ziel der Reflexion der eigenen Verhaltensweisen, Ein- stellungen und Haltungen und der Vorbereitung auf weiter- führende Angebote. Exkurs. Teilhabechancengesetz Inklusive der vorbereitenden Aktivitäten auf das "Teilhabechancengesetz" blickt die job-com nun auf ein nahezu dreijähriges Engagement in diesem wichtigen Arbeitsmarktinstrument zurück. Das seit 01. Januar 2019 geltende Gesetz soll Arbeitslosen über 25 Jahren, die länger als sechs Jahre vergeblich nach Arbeit suchten, neue Perspektiven auf eine sozialversicherungspflichtige Er- werbstätigkeit ermöglichen. Durch ein mehrstufiges kundenfokussiertes System, das mit Unter- stützung regionaler Beschäftigungsträger durchgeführt wurde, konnten über 340 Personen ge- wonnen werden, die die Chance zur gesellschaftlichen und beruflichen Teilhabe nutzen wollten. 26
Eingliederungsstrategie Die Akquise der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber erfolgte durch den Arbeitgeberservice der job-com ausgehend von den Ressourcen der Kundinnen und Kunden. Insofern wurden die Ar- beitgeberförderungen auf Unternehmen ausgerichtet, welche diesen weit vom Arbeitsmarkt ent- fernten Menschen eine nachhaltige berufliche Perspektive bieten wollten. Bis zum Ende des Jahres 2020 konnten 180 Personen in geförderte Beschäftigungsverhältnisse (§ 16i SGB II) vermittelt werden. Sie werden von Job-Coaches beschäftigungsbegleitend betreut. Mit rund 20 % verfügt fast ein Fünftel der Beschäftigten nicht über einen Schulabschluss. Mehr als die Hälfte (54 %) der Menschen in geförderter Beschäftigung hat keinen Berufsabschluss (Bund 50 %). Dass diese Menschen im Sinne der gesetzlichen Fördervoraussetzung "weit vom regulären Arbeitsmarkt entfernt" waren, wird durch die Tatsache belegt, dass sie vor der Zuwei- sung in die geförderte Beschäftigung im Durchschnitt mehr als 11 Jahre im Langzeitleistungsbezug standen. Ihnen bietet sich durch die neue gesetzliche Grundlage des §16i SGB II die Chance zur Teilhabe am sozialen und beruflichen Leben. § 16i SGB II Lohnstruktur Mindestlohn 16% ortsüblicher Lohn Tariflohn 17% 59% tariforientiert 8% Quelle: interne Auswertung, Datenstand: Dezember 2020 Der Altersgruppe zwischen 25 und 45 Jahren gehören 54 % aller gemäß § 16i SGB II Beschäftigten an (Durchschnitt im Bund 34 %). Diese Personen stehen noch lange im Erwerbsleben, so dass mit Eintritt in die geförderte Beschäftigung viele Jahre Langzeitleistungsbezug verhindert werden können. Die hohe Teilzeitquote von 51 % ist Indiz dafür, dass das nach langer Arbeitslosigkeit 27
Eingliederungsstrategie oder aus anderen Gründen eingeschränkte Leistungsvermögen berücksichtigt wurde, um Über- forderungen und ein Scheitern zu vermeiden. Bei vielen geförderten Beschäftigungen ergaben sich mit einer stabilisierten Belastbarkeit im Verlauf der Tätigkeit gute Möglichkeiten, den Ar- beitszeitrahmen zu steigern. Die mitwachsende Förderung war ein gutes Argument für Unterneh- men, diese Schritte angemessen zu gestalten. 69 % aller Beschäftigten erzielten durch die geför- derte Beschäftigung ein bedarfsdeckendes Einkommen und konnten den Leistungsbezug über- winden. Diese Personen und deren Familien sind in Folge der Aufnahme der geförderten Beschäf- tigung nicht weiter auf SGB II-Leistungen angewiesen. Rund ein Fünftel (18 %) kann schon heute ein unbefristetes Arbeitsverhältnis vorweisen. Ein überwiegender Teil der Menschen (67 %) wird tariflich oder am Tarif orientiert entlohnt; nur 16 % erhalten den gesetzlichen Mindestlohn. Von allen abgeschlossenen Beschäftigungsverhältnissen bestehen aktuell 83 % weiter fort. Damit spiegelt sich die beschäftigungsstabilisierende Wirkung des begleitenden Coachings in einer niedrigen Abbruchquote von 17%. § 16i SGB II Frauenanteil Düren 42% Schleswig-Holstein 33% Niedersachsen 34% Saarland 34% Rheinland-Pfalz 35% Nordrhein-Westfalen 36% Mecklenburg-Vorpommern 36% Bremen 36% Brandenburg 36% Deutschland 38% Hamburg 38% Thüringen 38% Baden-Württemberg 39% Hessen 40% Bayern 41% Sachsen 41% Berlin 42% Sachsen-Anhalt 44% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50% Quelle: interne Auswertung sowie BA-Auswertung "Arbeitsmarkt kompakt", Datenstand: Januar 2021 28
Eingliederungsstrategie Darüber hinaus ist es der job-com gelungen, im Kreis Düren Frauen mit 42 % in stärkerem Maße die gesellschaftliche und berufliche Teilhabe zu ermöglichen, als dies im Bundesdurchschnitt (38 %) und im NRW-Schnitt (36 %) der Fall war. Dieser Trend konnte über den bisherigen Zeitraum der Umsetzung des Teilhabechancengesetzes stabil gehalten werden. Zudem konnten mit 40 % aller Beschäftigungsaufnahmen im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen insgesamt deutlich mehr Personen in eine Beschäftigung in diesem Arbeitsfeld vermittelt werden, als im Bundes- durchschnitt (29 %). Während im Bundesdurchschnitt 74 % aller Beschäftigungsaufnahmen bei privaten Unternehmen stattfanden, sind es in Düren sogar 81 %. Der Anteil an Integrationen bei öffentlichen Arbeitgebern liegt zudem mit 5 % weit unter dem Bundesdurchschnitt mit 19 %. § 16i SGB II Arbeitgeber Düren Bund 14% 7% 5% 19% 74% 81% █ private Arbeitgeber █ öffentliche Arbeitgeber █ kirchliche Arbeitgeber Ziel der ganzheitlichen beschäftigungsbegleitenden Betreuung ist der Übergang in ungeförderte und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Hierbei kann der Teilnehmende sowohl auf die Unterstützung seines Coaches, als auch auf die Kontakte des Arbeitgeberservice der job-com zu Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern in der Region zurückgreifen. Das diesbezügliche Übergangs- management der job-com wird durch das Angebot weiterer Unterstützungsmöglichkeiten wie z.B. die Optimierung von Bewerbungskompetenzen, Qualifizierungsangebote oder kommunale Ein- gliederungsleistungen ergänzt. Drei Beschäftigungsverhältnisse konnten bereits vor Ablauf der Gesamtförderdauer in ungeförderte dauerhafte sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze um- gewandelt werden. 29
Eingliederungsstrategie Instrument Funktion im Integrationsprozess Neuanfang Begleitendes Coaching insbesondere während einer geför- derten Beschäftigung nach §§ 16e und i SGB II. Teilhabe am Arbeitsmarkt Ermöglichung der sozialen und beruflichen Teilhabe für ar- beitsmarktferne Kundinnen und Kunden mit dem Ziel der § 16e SGB II nachhaltigen Integration. Kern: mindestens zwei Jahre Arbeitslosigkeit Teilhabe am Arbeitsmarkt Ermöglichung der sozialen und beruflichen Teilhabe für sehr arbeitsmarktferne Kundinnen und Kunden mit dem Ziel der § 16i SGB II nachhaltigen Integration. Kern: mindestens sechs Jahre Leistungsbezug SGB II, Alter ab 25 Jahre 30
Eingliederungsstrategie Kommunale Eingliederungsleistungen Ziel der job-com ist es, Kundinnen und Kunden bei der Bewältigung von bestehenden Problemlagen durch die Bereitstellung kommunaler Leistungen zu unterstützen. Dadurch wird die notwendige "stabile Basis" für den weiteren Integrationsprozess geschaffen. Die sozialen Eingliederungsleistungen nach § 16a SGB II sind als originär kommunale Leistungen ein bedeutendes Handlungsfeld für die Aufgabenwahrnehmung nach dem SGB II. Die Unterstützung bei der Organisation der Kinderbetreuung oder der häuslichen Pflege von Angehörigen und das Angebot von Schuldnerberatung, psychosozialer Betreuung und Suchtberatung stellen für viele SGB II-Kundinnen und -Kunden eine wichtige Voraussetzung für die Initiierung beruflicher Eingliederungsmaßnahmen dar. Als kommunales Jobcenter hat die job-com den entscheidenden Vorteil, dass sie sowohl die Unterstützungsleistungen zur Arbeitsmarktintegration als auch die kommunalen Eingliederungsleistungen "aus einer Hand" erbringen bzw. auf langjährige funktionierende Strukturen und Netzwerke sowohl innerhalb der Kreisverwaltung Düren als auch mit den regionalen Leistungserbringern zurückgreifen kann. So wurden u.a. Absprachen zur Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt, dem Sozialamt und den Jugendämtern bei Kreis und Stadt Düren getroffen und im Rahmen bestehender Verträge des Kreises mit den Leistungserbringern Kooperationsvereinbarungen geschlossen, die den SGB II- Kundinnen und -Kunden einen zügigen und unkomplizierten Zugang zu diesen Angeboten ermöglichen. 31
Eingliederungsstrategie Instrument Funktion im Integrationsprozess Beratung zur häuslichen Unterstützung bei der Sicherstellung notwendiger Pflegebe- Pflege darfe. Pflegeberatungsstelle des Sozialamtes des Kreises Dü- ren Betreuung minderjähriger Unterstützung bei der Sicherstellung der Kinderbetreuung. Kinder Jugendämter Kreis und Stadt Düren Psychosoziale Beratung Unterstützung bei der Überwindung von psychischen Belas- Sozialpsychiatrischer Dienst tungen und Krisensituationen. des Gesundheitsamtes des Kreises Düren Schuldnerberatung Bestandsaufnahme und Ordnung der finanziellen Verhält- Schulden- und Insolvenzbera- nisse bis hin zur Unterstützung bei der Einleitung einer Pri- tungsstellen der Evangeli- vatinsolvenz. schen Gemeinde zu Düren und des Diakonischen Werks des Kirchenkreises Jülich Suchtberatung Unterstützung bei der Überwindung einer Suchterkrankung Drogenberatung des Caritas- (keine therapeutische Maßnahme). verbandes Düren-Jülich e.V. 32
Eingliederungsstrategie Beschäftigungsmöglichkeiten für (Allein-) Erziehende nutzen Ziel der job-com ist die Motivation und Aktivierung (Allein-) Erziehender zum frühzeitigen (Wieder-) Einstieg in das Berufsleben im Rahmen einer (Teilzeit-) Ausbildung oder einer be- ruflichen Qualifizierung. Menschen mit Familienverantwortung müssen aufgrund ihrer Erziehungsaufgaben vielfältige Hürden überwinden, um ihren Wunsch nach einer Berufsausbildung bzw. einer Erwerbstätigkeit zu realisieren. Die job-com unterstützt Alleinerziehende, die in vielen Fällen eine hohe Motivation und Durch- haltevermögen mitbringen und somit gute Chancen auf eine Integration haben, durch das spezi- alisierte Kleinteam "Alleinerziehende".5 In Kooperation mit dem Arbeitgeberservice des Jobcen- ters arbeiten die Integrationsfachkräfte daran, regionale Unternehmen in Zeiten des demografi- schen Wandels für neue Ausbildungs- und Arbeitszeitmodelle aufzuschließen (z.B. Teilzeitaus- bildung). Erziehende mit Kindern unter drei Jahren erhalten im "Sozialintegrativen Fallmanagement" u.a. in Kleingruppenveranstaltungen Informationen zu den Möglichkeiten und Wegen der Kinderbe- treuung sowie über Unterstützungsnetzwerke zur Vorbereitung des beruflichen Wiedereinstiegs. Instrument Funktion im Integrationsprozess AMIKA plus – Aufnahme einer Tätigkeit oder Ausbildung in der (Alten-) Arbeitschancen für Pflege bzw. Unterstützung zur Aufnahme einer Ausbildung o- Migrantinnen mit Kind der Arbeit in anderen Berufsfeldern. in der Pflege ESF-Bund 5 Der Anteil der Alleinerziehenden an den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten beträgt rund 11 % (KRISTALL, Stand: Juli 2020) 33
Eingliederungsstrategie Instrument Funktion im Integrationsprozess Tep4Future Anbahnung von Teilzeitausbildungen in anerkannten Beru- fen (BBIG / HWO) für Erziehende mit mindestens einem Kind ESF-Land NRW oder pflegende Angehörige. 34
Eingliederungsstrategie Junge Erwachsene in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrieren Ziel der job-com ist es, Schwierigkeiten beim Übergang Schule – Beruf abzubauen, junge Er- wachsene zu stabilisieren und qualifizieren sowie sie in Ausbildung oder Arbeit zu integrie- ren. Ein erfolgreicher Einstieg in den Arbeitsmarkt ist die beste Chance, Langzeitarbeitslosigkeit zu vermeiden und ein SGB II-unabhängiges Leben zu führen. Die job-com bietet intensive Beratung und Unterstützung für junge Menschen in spezialisierten Bereichen der Personalvermittlung und des Fallmanagements. Die erste Kontaktaufnahme mit Jugendlichen erfolgt bereits bei Vollendung des 15. Lebensjahres.6 Anschließend begleiten die Integrationsfachkräfte die jungen Erwachsenen als Konstante während des Prozesses der In- tegration in Ausbildung, Qualifizierung oder Arbeit. Die Integrationsfachkräfte des Teams "Ausbildung/Vermittlung U 25" betreuen mehr als ein Drit- tel der unter 25-Jährigen und arbeiten gemeinsam mit den Kundinnen und Kunden engmaschig an der Aufnahme einer Ausbildung oder einer Erwerbstätigkeit. Um dieses Ziel zu erreichen, steht eine Vielfalt unterstützender Angebote zur Verfügung (z.B. Einstiegsqualifizierung, ausbildungs- begleitende Hilfen, Ausbildungsbonus).7 6 Die job-com begleitet aktuell etwa 1.100 Schülerinnen und Schüler, deren Familien SGB II-Leistungen erhalten (KRISTALL-Analyse, Stand: Dezember 2020) 7 siehe Handlungsfeld "Qualifizierung Geringqualifizierter / Fachkräfte entwickeln" 35
Eingliederungsstrategie Instrument Funktion im Integrationsprozess Ausbildungsbegleitende Unterstützung junger Menschen, die sich in einer Ausbildung Hilfen (BBIG/HWO-Beruf) oder einer Einstiegsqualifizierung befin- (abH) den. Kernelemente: Förderunterricht sowie sozialpädagogische Hilfen Ziel der ganzheitlichen Unterstützung: Fortsetzung und erfolgreiche Beendigung der Ausbildung bzw. der Einstiegsqualifizierung mit anschließender Über- nahme in Beschäftigung. Einstieg jederzeit möglich. Ausbildungsprogramm Landesprogramm NRW zum Ausgleich regionaler Unter- NRW schiede der Bewerber-Stellen-Relation auf dem Ausbil- dungsmarkt bzw. zur Eröffnung zusätzlicher Chancen auf ei- ESF-Land NRW nen Ausbildungsplatz für Jugendliche aus den Rechtskreisen SGB II und SGB III. Besetzung der vom Land bewilligten Plätze in Kooperation mit der Agentur für Arbeit Aachen-Düren nach Bedarf (Aus- bildungsjahr 2020/2021). Berufsausbildung in Angebot einer anerkannten Berufsausbildung mit Abschluss außerbetrieblichen (BBIG/HWO) für benachteiligte junge Erwachsene, die inten- Einrichtungen sive Betreuung benötigen und keinen regulären Ausbil- (BaE) dungsplatz finden. Einstiegsqualifizierung Vermittlung junger Erwachsener, die noch nicht über die er- (EQ) forderliche Ausbildungsreife verfügen, in betriebliche Lang- zeitpraktika (Einstiegsqualifizierung) mit dem Ziel des Über- gangs in eine Ausbildung. 36
Eingliederungsstrategie Instrument Funktion im Integrationsprozess MOVE! Modellprojekt zur Unterstützung schwer erreichbarer sog. entkoppelter junger Menschen zur Heranführung an die Re- gelinstrumente des SGB II, SGB III und SGB VIII. Einstieg jederzeit möglich. Sprungbrett Förderung junger Erwachsener ohne vollständige berufliche Orientierung oder Ausbildungsplatz mit dem Ziel der Ein- mündung in eine (betriebliche bzw. außerbetriebliche) Aus- bildung, durch die Förderung von Schlüsselqualifikationen zur Verbesserung der Ausbildungsfähigkeit, die Vermittlung wichtiger Grundlagen der Arbeitswelt und durch Training be- rufsbezogener Grundtechniken. TALENTWERK Neues flexibles modulares Förderangebot für junge Erwach- sene mit dem Ziel, der individualisierten Unterstützung (Start 01.09.2020). Vorteil Aachen-Düren Unterstützung junger Geflüchteter mit Interesse an Ausbil- dung oder Arbeit im handwerklich-technischen Bereich im ESF-Bund / Alter zwischen 18 und 27 Jahren mit dem Ziel der Vermittlung Integrationsrichtlinie in eine Einstiegsqualifizierung, Ausbildung oder Arbeit. Be- Bund IvAF setzung der vom Land bewilligten 15 Plätze in Kooperation mit der Agentur für Arbeit Aachen-Düren WaLZ – Vorbereitung junger Erwachsener, die bisher nicht in Ausbil- "Welt als Lernen für dung oder Arbeit integriert werden konnten, auf einen Aus- meine Zukunft" landsaufenthalt mit begleitenden Betriebspraktika in den EU-Kooperationsländern der Spanien und Italien. ESF-Bund / Ziel: Ausbildungsreife herstellen. Integrationsrichtlinie Bund IdA 37
Eingliederungsstrategie Zugewanderten den Zugang zu Arbeit und Ausbildung ermöglichen Ziel der job-com ist die gesellschaftliche und berufliche Integration von Zugewanderten. Unter Nutzung vorhandener Kompetenzen und Ressourcen sollen Zugangsmöglichkeiten zu Ausbildung, Arbeit und Qualifizierung eröffnet und ggf. der Prozess der beruflichen Anerken- nung forciert werden.8 Geflüchtete und Menschen mit besonderen migrationsspezifischen Unterstützungsbedarfen wer- den seit 2016 im Team "Zuwanderung" der job-com betreut, dem das gesamte Angebotsspekt- rum der job-com, insbesondere jedoch die Angebote des "Dürener Integrationszentrums" (DIZ) zur Verfügung stehen. Instrument Funktion im Integrationsprozess AMIKA plus Aufnahme einer Tätigkeit oder Ausbildung in der (Alten-) Arbeitschancen für Pflege bzw. Unterstützung zur Aufnahme einer Ausbildung o- Migrantinnen mit Kind der Arbeit in anderen Berufsfeldern. in der Pflege ESF-Bund Dürener Unterstützung für Menschen mit Migrationshintergrund, ins- Integrationszentrum besondere mit Fluchtbiographie: Begleitende Hilfen beim (DIZ) "Ankommen in Deutschland bzw.in Düren", Coaching bei spe- ziellen Problemlagen (z.B. Anerkennung beruflicher Qualifi- kationen) sowie berufliche Orientierung in den Werkstätten der regionalen Partnerinnen und Partner sowie Vermittlung beruflicher Grundkompetenzen vor, während und nach sprachlichen Qualifizierungsmaßnahmen. 8 Der Anteil der "Ausländerinnen und Ausländer" unter den Arbeitslosen im SGB II stieg von 23,5 % im Dezember 2015 auf 29,6 % im Dezember 2018 und liegt aktuell bei 32,2 % (Arbeitsmarktreport Düren Dezember 2020) 38
Eingliederungsstrategie Instrument Funktion im Integrationsprozess Vorteil Aachen-Düren Unterstützung junger Geflüchteter mit Interesse an einer Ausbildung oder einer Arbeit im handwerklich technischen ESF-Bund / Bereich im Alter zwischen 18 und 27 Jahren mit dem Ziel der Integrationsrichtlinie Vermittlung in eine Einstiegsqualifizierung, Ausbildung oder Bund IvAF Arbeit. Besetzung der vom Land bewilligten 15 Plätze in Kooperation mit der Agentur für Arbeit Aachen-Düren 39
Statistische Daten Statistische Daten Leistungsberechtigte und Bedarfsgemeinschaften Im Dezember 2020 gab es im Kreis Düren insgesamt 10.427 Bedarfsgemeinschaften (+ 0,4 % zum Vorjahresmonat; NRW + 0,2 %), die Ihren Lebensunterhalt durch Leistungen der Grundsicherung sicherstellten. In diesen Bedarfsgemeinschaften lebten 14.532 erwerbsfähige Leistungsberech- tigte (+ 1,3 % zum Vorjahresmonat; NRW + 0,3 %). Erwerbsfähige Leistungsberechtigte | Bedarfsgemeinschaften 14.930 15.072 15.092 15.030 14.967 14.790 14.529 14.662 14.571 14.522 14.532 14.340 14.459 10.885 10.823 10.763 10.724 10.443 10.494 10.570 10.743 10.619 10.471 10.424 10.427 10.388 Dez 19 Jan 20 Feb 20 Mrz 20 Apr 20 Mai 20 Jun 20 Jul 20 Aug 20 Sep 20 Okt 20 Nov 20 Dez 20 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit 40
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