Eisenbahnausbauprogramme - Bahninfrastrukturfonds (BIF) - Standbericht 2018 - BAV

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Eisenbahnausbauprogramme - Bahninfrastrukturfonds (BIF) - Standbericht 2018 - BAV
Eisenbahnausbauprogramme
Bahninfrastrukturfonds (BIF)

Standbericht 2018
Periode 1. Januar bis 31. Dezember 2018
Eisenbahnausbauprogramme - Bahninfrastrukturfonds (BIF) - Standbericht 2018 - BAV
Impressum
Herausgeber
Bundesamt für Verkehr
BAV Infrastruktur, Sektion Grossprojekte
CH-3003 Bern

Kann im Internet abgerufen oder bezogen werden unter:
www.bav.admin.ch > Aktuell > Berichte und Studien > Standbericht Eisenbahnausbauprogramme

Titelbild
Ausbauprogramm ZEB: Dorfnest, Entflechtung und Zugfolgezeitverkürzung.

Urheberschaft aller Bilder im Bericht:
• Projektdokumentation SBB Infrastruktur
• AlpTransit Gotthard AG (NEAT)
• Rhätische Bahn AG (AS25)
• Christophe Beuret

Rechtsgrundlage
Das BAV erstellt gemäss Art. 37 Abs. 3 der Verordnung über die Konzessionierung, Planung und Finanzierung
der Bahninfrastruktur (KPFV) jährlich einen Bericht über den Stand des Ausbaus der Eisenbahninfrastruktur.

[Um diesen Bericht so aktuell wie möglich zu halten, wurden bis zum Redaktionsschluss wichtige Ereignisse und Entscheide,
die in die kommende Berichtsperiode fallen, in kursiver Schrift und eckigen Klammern festgehalten.]
Eisenbahnausbauprogramme - Bahninfrastrukturfonds (BIF) - Standbericht 2018 - BAV
Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung                                5    6 4-Meter-Korridor (4mK)                       51
                                                   6.1 4mK in Kürze                             51
2 Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT)    7     6.2 Ziele des Programms 4mK                  51
  2.1 Die NEAT in Kürze                      7     6.3 Stand des Programms 4mK                  52
  2.2 Ziele der NEAT                         7     6.4 Kosten des Programms 4mK                 57
  2.3 Stand der NEAT                         7     6.5	Finanzierung des Programms 4mK          58
  2.4 Kosten der NEAT                        9     6.6	Risikomanagement des Programms 4mK      60
  2.5 Finanzierung der NEAT                 10
  2.6 Risikomanagement der NEAT             11   7 Ausbauschritt 2025 (AS25)                    63
                                                   7.1 AS25 in Kürze                            63
3 Hochgeschwindigkeitsverkehrs-                    7.2 Ziele des Programms AS25                 64
  Anschlüsse (HGV-A)                        13     7.3 Stand des Programms AS25                 66
  3.1 HGV-A in Kürze                        13     7.4 Kosten des Programms AS25                76
  3.2 Ziele des Programms HGV-A             13     7.5	Finanzierung des Programms AS25         77
  3.3 Stand des Programms HGV-A             14     7.6	Risikomanagement des Programms AS25     78
  3.4	Kosten des Programms HGV-A           18
  3.5 Finanzierung des Programms HGV-A      19   8 Weitere grosse Projekte der Bahninfrastruktur 81
  3.6	Risikomanagement des Programms HGV-A 21     8.1	Bahnverbindung
                                                        Cornavin–Eaux-Vives–Annemasse (CEVA)    81
4 Lärmsanierung Eisenbahn                   23     8.2	Neubau Albulatunnel II                  81
  4.1 Lärmsanierung in Kürze                23
  4.2 Ziele der Lärmsanierung               24   9 ETCS		                                       83
  4.3 Stand der Lärmsanierung               25     9.1 ETCS in Kürze                            83
  4.4 Kosten der Lärmsanierung              33     9.2 Strategie des Programms ETCS             83
  4.5 Finanzierung der Lärmsanierung        34     9.3 Stand des Programms ETCS                 84
  4.6	Risikomanagement der Lärmsanierung   36     9.4	Entwicklungen des Programms ETCS        90
                                                   9.5 Risiken                                  91
5 Zukünftige Entwicklung
  der Bahninfrastruktur (ZEB)               37   Abkürzungsverzeichnis                          93
  5.1 ZEB in Kürze                          37
  5.2 Ziele des Programms ZEB               37
  5.3 Stand des Programms ZEB               38
  5.4 Kosten des Programms ZEB              46
  5.5	Finanzierung des Programms ZEB       47
  5.6	Risikomanagement des Programms ZEB   49
Eisenbahnausbauprogramme - Bahninfrastrukturfonds (BIF) - Standbericht 2018 - BAV
NEAT, Viadukt Camorino.
Eisenbahnausbauprogramme - Bahninfrastrukturfonds (BIF) - Standbericht 2018 - BAV
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                                                                                                             Einleitung

Wer regelmässig mit dem Zug unterwegs ist, kommt an vie-          sierung der Investitionen wird vom BAV sorgfältig geprüft
len Baustellen vorbei: Auf unserem Bahnnetz können nur            und gesteuert. In diesem Zusammenhang achtet der Bund
wenige Strecken von A nach Z befahren werden, ohne dass           besonders auf die Entwicklung eines koordinierten Gesamt-
es nicht irgendwo eine Baustelle gibt. Legt man die Karten-       netzes und auf die Einhaltung des vom Parlament festgeleg-
übersichten der verschiedenen Ausbauprogramme überein-            ten Leistungsrahmens. Dennoch ist eine enge Zusammenar-
ander, bestätigt sich dieser Eindruck. Zu den Ausbauten           beit mit den Planungsregionen und den Infrastrukturbetrei-
kommen noch die Arbeiten für den Unterhalt und die Sub­           berinnen notwendig, um gemeinsam die gesteckten Ziele zu
stanzerhaltung des Bahnnetzes hinzu.                              erreichen.

Die Investitionen sind sichtbar und spürbar. Jede Investition     Der grösste Angebotssprung wurde im Dezember 2018 mit
soll den Endkundinnen und Endkunden einen Mehrwert                der Umsetzung der vierten Teilergänzung der S-Bahn Zürich
bringen: schnellere oder häufigere, bessere Verbindungen          und weiteren Verbesserungen in der Ostschweiz erreicht.
oder mehr Sitzplätze. Diese letztlich angestrebten Ziele be-      Für diese bedeutenden Verbesserungen waren zahlreiche
deuten für die Nutzerinnen und Nutzer oft erstmal vorüber-        Investitionen aus dem ZEB-Programm oder dem Infrastruk-
gehende Unannehmlichkeiten: baustellenbedingte Verlang-           turfonds (neu Nationalstrassen- und Agglomerationsver-
samungen, eingeschränkte Fahrpläne und Ersatzbusse.               kehrsfonds, NAF) nötig. In der Westschweiz konnte der erste
                                                                  Teil der grenzüberschreitenden S-Bahn «Léman Express» zwi-
Wir vom Bundesamt für Verkehr (BAV) haben das Privileg,           schen Coppet und Lancy-Pont-Rouge mit einem Viertelstun-
den Ausbau des Bahnnetzes in einem wirtschaftlich günsti-         dentakt in Betrieb genommen und im Wallis das Lichtraum-
gen Umfeld zu steuern. Die umgesetzten Massnahmen wir-            profil für Doppelstockzüge freigegeben werden. Dank der
ken sich volkswirtschaftlich positiv aus, und dank des Bahn-      Wiederinbetriebnahme der Strecke Delle–Belfort, die über
infrastrukturfonds (BIF) ist die Verfügbarkeit der finanziellen   das HGV-A-Programm mitfinanziert wurde, kann die neue
Mittel langfristig gesichert. Die grösste Herausforderung         internationale Verbindung Biel/Bienne–Delémont–Méroux
sind daher nicht die Finanzen, sondern die Planung. Das BAV       (Belfort–Montbéliard TGV) angeboten werden.
und die Infrastrukturbetreiberinnen, allen voran die SBB,
sind gemeinsam dafür verantwortlich, die vom Parlament in         Die Herausforderungen sind gross, die Mittel und der Wille
Auftrag gegebene Infrastruktur so rasch wie möglich zu bau-       jedoch vorhanden, um den Endkundinnen und Endkunden
en, dabei die Qualität des Angebots während der Arbeiten          qualitativ hochstehende Dienstleistungen und optimale Ver-
aufrechtzuerhalten und für die Erhöhung der Kapazität und         bindungen zu bieten. 2019 werden insbesondere die Arbei-
konsistente Angebotssprünge zu sorgen.                            ten an der CEVA abgeschlossen und die grenzüberschreiten-
                                                                  de S-Bahn «Léman Express» wird ihren Vollbetrieb aufneh-
Die finanzielle Sicherheit des BIF ist jedoch kein Ruhekissen:    men. Hinter den eindrucksvollen Einweihungsfeiern steht
Damit die Projekte optimiert und wirtschaftliche Lösungen         die tägliche Arbeit, die von einem wirtschaftlichen und acht-
gefunden werden können, findet ein kontinuierlicher Aus-          samen Umgang mit den zur Verfügung stehenden Mitteln
tausch statt. Die Endkostenprognose für die Programme ZEB         und dem Bestreben nach einer Optimierung der Arbeitspha-
oder AS 2025 sind sichtbare Ergebnisse dieser Bemühungen.         sen geprägt wird, sodass die Bauintervalle den Bahnbetrieb
Für eine gleiche Leistung lassen sich durch technische Mass-      so wenig wie möglich stören.
nahmen, die Suche nach Synergien und dank intensiver Ar-
beit der Projektleitungsmitglieder bei den zur Verfügung
stehenden Krediten grosse Summen einsparen.
                                                                                     Anna Barbara Remund, Vizedirektorin
Im Jahr 2019 werden die eidgenössischen Räte die Botschaft                           Abteilung Infrastruktur
zum Ausbauschritt 2035 behandeln. Seine Umsetzung wird
eine zusätzliche Herausforderungdarstellen, die Investitio-                          Christophe Beuret, Sektionschef
nen und den Betrieb unter einen Hut zu bringen. Die Priori-                          Sektion Grossprojekte
Eisenbahnausbauprogramme - Bahninfrastrukturfonds (BIF) - Standbericht 2018 - BAV
Luftaufnahme Camorino, Installationsplatz.
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                                                   Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT)

2.1       Die NEAT in Kürze                                     2.2         Ziele der NEAT
Die Gotthard-Basislinie ist seit rund zwei Jahren in Betrieb.   Mit dem Bau einer neuen Eisenbahn-Alpentransversale will
Die bisherigen Betriebserfahrungen sind positiv und erfüllen    der Bund für den Güter- und den Personenverkehr auf der
weitgehend die Erwartungen bezüglich der Zuverlässigkeit        Schiene eine leistungsfähige Infrastruktur zur Verfügung
der neuen Infrastruktur. Garantiearbeiten und bedeutende        stellen.
Abschlussarbeiten sind bis voraussichtlich 2021 geplant.
Dann werden der Gotthard-Basistunnel und die Anschlüsse         Beim Entscheid über die schweizerische Eisenbahn-Alpen-
an die Stammlinie gemäss der Bestellung des Bundes fertig       transversale standen die Integration der Schweiz ins euro­
erstellt sein und einen uneingeschränkten Betrieb ermögli-      päische Verkehrsnetz und die Realisierung einer Alternative
chen.                                                           zum europaweit geforderten Strassenkorridor für 40 Tonnen
                                                                schwere Lastenzüge durch die Schweiz im Zentrum.
Der Ceneri-Basistunnel (CBT) ist das letzte Teilprojekt der
NEAT, das sich noch im Bau befindet. Die feste Fahrbahn im      Im Sinne eines integrierten Gesamtverkehrssystems soll die
Tunnel und die Schotterfahrbahn im Norden und Süden sind        Strasse entlastet und die über hundertjährige Bahninfra-
eingebaut. Im Tunnel sind über 80 % der Profile der De-         struktur modernisiert werden. Die NEAT stellt einen solidari-
ckenstromschiene montiert und zirka 50 % des Fahrdrahts         schen Akt zum Schutz des ganzen Alpenraumes dar und
eingelegt. Der Einbau der weiteren bahntechnischen Anla-        steht im Dienste einer umweltgerechten Verkehrspolitik.
gen – elektrische Anlagen, Kommunikationsanlagen und Si-
cherungsanlagen – dauert noch bis Februar 2020 an. Neben        Im Zentrum des NEAT-Konzeptes steht die Erneuerung und
dem Einbau dieser Bahntechnik wird auch der Tunnel selbst       Umgestaltung der Gotthardbahn zu einer modernen Flach-
ausgerüstet: Lüftungsanlage, Tunnelleittechnik und weitere      bahn. Unerlässlich ist aber eine sinnvolle Aufteilung und Ver-
Ausrüstungen werden ebenso bis Februar 2020 installiert         teilung der Verkehrsströme. Deshalb gehört auch ein Basis-
und sowohl einzeln als auch in ihrem Zusammenwirken ge-         tunnel am Lötschberg zum Konzept. Gotthard und Lötsch-
testet werden.                                                  berg bilden zusammen die schweizerische Nord-Süd-Tran-
                                                                sitachse.
Ab März 2020 wird das Gesamtsystem des CBT auf seine
Funktionstüchtigkeit geprüft werden. Im September 2020
wird der Ceneri-Basistunnel der SBB für die Durchführung        2.3         Stand der NEAT
eines Probebetriebs übergeben. Die kommerzielle fahrplan-
mässige Inbetriebnahme des CBT ist unverändert auf den          2.3.1 Abgeschlossene Ausbauten
Fahrplanwechsel im Dezember 2020 vorgesehen.
                                                                Der Lötschberg-Basistunnel (LBT) wurde am 9. Dezember
Die NEAT-Endkosten werden vom BAV per 31. Dezember              2007 in Betrieb genommen. Auch die Zufahrtsstrecken der
2018 auf 17,67 Milliarden Franken (Preisstand 1998) prog-       BLS und der SBB waren zu diesem Zeitpunkt betriebsbereit.
nostiziert. Der NEAT-Gesamtkredit im Umfang von 19,1 Mil-       Beim Anschluss der Neubaustrecke an die Rhonetallinie der
liarden Franken deckt die NEAT-Endkostenprognose und das        SBB mussten einige Arbeiten mit dem kantonalen Projekt
ausgewiesene Gefahrenpotenzial von 100 Millionen Fran-          zum Hochwasserschutz entlang der Rhone und dem Auto-
ken. Das BAV beurteilt die Finanzierung per 31. Dezember        bahnprojekt A9 abgestimmt werden. Diese Arbeiten sind in-
2018 demzufolge als ausreichend. Unter Berücksichtigung         zwischen grösstenteils erfolgt. Die restlichen Arbeiten der
der Teuerung, der Mehrwertsteuer und der Bauzinsen wird         NEAT im Wallis sind mit den Verantwortlichen der Drittpro-
die NEAT bis zum Projektabschluss voraussichtlich etwa          jekte abgestimmt und werden von diesen ausgeführt.
22,75 Milliarden Franken kosten (Preisstand effektiv).
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    Basierend auf der provisorischen Abrechnung der Achse           • Das Gebäude und die Arbeitsplätze auf den Aussenanla-
    Lötschberg aus dem Jahr 2009, werden nun die Achse und            gen des Erhaltungs- und Interventionszentrums Biasca
    die dazugehörigen Streckenausbauten definitiv abgerech-           stehen derzeit noch nicht uneingeschränkt zur Verfügung.
    net.                                                              Das Erhaltungs- und Interventionszentrum ist gegen
                                                                      Steinschläge mit Gesteinssplittern zu schützen. Das Plan-
    Die Ausbauten in der Surselva (Baustellenzufahrt für den          genehmigungsverfahren (PGV) war Ende 2018 im Gang.
    Gotthard-Basistunnel) und die Ausbauten zwischen St. Gal-         Die geplante Wiederinbetriebnahme der Aussenarbeits-
    len und Arth-Goldau wurden 2008/2010 bzw. 2018 abge-              plätze rechtzeitig für den Testbetrieb am Ceneri ist nicht
    rechnet.                                                          mehr realistisch. Die Planung von Ersatzmassnahmen zur
                                                                      Sicherstellung der Funktionalitäten für den GBT und für
    Der vorgesehene Ausbau in der Ost- und Zentralschweiz mit         den Testbetrieb am CBT sind ausgelöst worden.
    dem Bau des Hirzeltunnels und des Zimmerberg-Basistun-          • Neben diesen zwei grossen Abschlussarbeiten werden
    nels wurde – mit Ausnahme des Anschlussbauwerks Nidel-            noch mehrere Massnahmen bis Ende 2021 umgesetzt. Es
    bad – nicht realisiert. Mit Bundesbeschluss vom 16. Septem-       sind dies unter anderem Massnahmen zur Reduktion des
    ber 2008 wurden die beiden Tunnels zurückgestellt und sind        Staubs in den Querschlägen, die Korrektur der Spurweite
    nicht mehr Bestandteil der NEAT.                                  im GBT, eine Ergänzung der Test- und Schulungsanlagen
                                                                      sowie Überholmöglichkeiten für drei 750 Meter lange Gü-
                                                                      terzüge im Bereich nördlich des Portals.
    2.3.2 Gotthard-Basistunnel (GBT)
    Der Gotthard-Basistunnel wurde am 11. Dezember 2016 in          2.3.3 Ceneri-Basistunnel (CBT)
    Betrieb genommen. Die Anlagen der Neubaustrecke GBT
    (inkl. Anschlüssen) erfüllen die vom Bund geforderte Leis-      Im Ceneri-Basistunnel dauert der Einbau der bahntechni-
    tungsfähigkeit noch nicht vollständig. Die Sicherheitsanfor-    schen Anlagen bis Februar 2020 an. Die feste Fahrbahn im
    derungen an eine Hochgeschwindigkeitsstrecke konnten            Tunnel und die Schotterfahrbahn im Norden und Süden sind
    vorübergehend mit kompensierenden, betriebseinschrän-           eingebaut. Im Tunnel sind über 80 % der Profile der Decken-
    kenden Massnahmen gewährleistet werden. Um die kom-             stromschiene montiert und zirka 50 % des Fahrdrahts einge-
    pensierenden Massnahmen aufheben zu können und die              legt. Der Einbau der Sicherungsanlagen hat im Dezember
    übergeordneten Leistungsanforderungen – unter Beach-            2018 begonnen. Sämtliche Anlagen – Deckenstromschiene,
    tung der weiterhin unverändert geltenden Sicherheitsanfor-      elektrische Anlagen, Kommunikationsanlagen, Sicherungs-
    derungen – zu erfüllen, hat das BAV bei der SBB in drei Tran-   anlagen, Lüftungsanlagen, Tunnelleittechnik – werden bis
    chen Abschlussarbeiten ausgelöst. Die Verantwortung für         Februar 2020 einzeln getestet.
    diese Arbeiten wurde der SBB übertragen. Sie ist seit Juni
    2016 Eigentümerin der Anlage, verfügt über das entspre-
    chende Know-how und kann die Betriebserfahrung einbrin-         2.3.4 Inbetriebsetzung CBT
    gen. Zudem erfolgen die Arbeiten unter Betrieb.
                                                                    Nach Abschluss der Rohbauausrüstung und des Einbaus der
    • Eine Konzeptstudie zur Verbesserung der Sicherungsanla-       Bahntechnik muss das Gesamtsystem auf seine Funktions-
      gen und zur Aufhebung der kompensierenden Massnah-            tüchtigkeit geprüft werden. Dieser Prozess ist Teil der Inbe-
      men liegt vor. Mittels der geplanten Arbeitspakete zu den     triebsetzung und wird als «Testbetrieb» bezeichnet. Haupt-
      Sicherungsanlagen werden die Standards des BAV für den        verantwortlich dafür ist die Alptransit Gotthard AG (ATG),
      GBT grösstenteils erreicht, und die betriebseinschränken-     Erstellerin der Infrastruktur.
      den Massnahmen können voraussichtlich bis Ende 2021
      aufgehoben werden. Die knappen personellen Ressour-           Nach Abschluss dieser Phase geht die Hauptverantwortung
      cen der SBB betreffend Sicherungsanlagen stellen eine         an die Betreiberin SBB über. Es folgt der «Probebetrieb». Es
      Herausforderung dar.                                          werden der Normalbetrieb, der Unterhalt, der Störungs­
Eisenbahnausbauprogramme - Bahninfrastrukturfonds (BIF) - Standbericht 2018 - BAV
Standbericht Eisenbahnausbauprogramme 2018 Neue Eisenbahn-Alpentransversale                                              9

betrieb und mögliche Interventionen im Ereignisfall durch-      tenbezugsbasen und damit auch die Kostenziele angepasst
gespielt. Gewisse Betriebsprozesse müssen bereits im Test-      werden. Im Berichtsjahr wurde die Kostenbezugsbasis bei
betrieb eingeübt werden.                                        der Achse Gotthard wegen der anstehenden Abschlussar-
                                                                beiten um 95 Millionen Franken auf insgesamt 12,153 Milli-
Gestützt auf Sicherheitsnachweise der Ersteller, erteilt das    arden Franken erhöht. Die Verantwortung für diese Arbei-
BAV Freigabeverfügungen z. B. für das erstmalige Einschal-      ten wurde nicht der ATG sondern der SBB übertragen, weil
ten der Fahrstromanlagen. Der Übergang vom Testbetrieb          sie das entsprechende Know-how einbringen kann und die
in den Probebetrieb erfolgt mittels Betriebsbewilligung. Lie-   Arbeiten unter Betrieb erfolgen werden.
gen die entsprechenden Nachweise für eine sichere Fahrt
vor, kann der fahrplanmässige kommerzielle Betrieb im Tun-
                                                                2.4.2 Kostensituation
nel, gestützt auf Betriebsbewilligungen des BAV, aufgenom-
men werden.
                                                                       und -prognose

Die Inbetriebsetzung des CBT ist ab März 2020 geplant. Die      Kostensituation
kommerzielle fahrplanmässige Inbetriebnahme (IBN) ist un-       Bis Ende 2018 sind bei der NEAT Nettokosten im Betrag von
verändert auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2020 vor-         insgesamt 22,0 Milliarden Franken aufgelaufen (Preisstand
gesehen.                                                        effektiv, inkl. Abgrenzungen, Bauzinsen, Teuerung und Mehr­
                                                                wertsteuer). Die grössten Positionen gehen zulasten des
                                                                Werks Achse Lötschberg mit rund 5,3 Milliarden Franken
2.4        Kosten der NEAT                                      und des Werks Achse Gotthard mit rund 15,2 Milliarden
                                                                Franken. Für die Streckenausbauten Achse Gotthard, die
2.4.1 Kostenbezugsbasis                                         durch die SBB realisiert werden, sind zudem bis Ende Be-
                                                                richtsjahr gut 612 Millionen Franken Kosten angefallen.
Die Finanzierung der NEAT erfolgt gemäss dem Alpentran-
sit-Finanzierungsbeschluss vom 16. September 2008 mittels                  Kredit
                                                                                                                              19100,0
                                                                                                                                          23 983,5
eines Gesamtkredites. Der NEAT-Gesamtkredit zum Preis-
stand 1998 beträgt unverändert 19,1 Milliarden Franken                                                                    17 668,0
                                                                                                                                        22 750,0
(ohne Teuerung und Mehrwertsteuer). Davon hat der Bun-          Kostenprognose

desrat in Tranchen insgesamt 17,7 Milliarden Franken freige-
                                                                                                                                       22 652,3
geben.                                                          Verpflichtungen

                                                                       Ist-Kosten                                                    21993,7
Der Bundesrat ist gemäss Alpentransit-Finanzierungsbe-
                                                                                    0       4000        9000        14 000           19 000        24 000
schluss vom 16. September 2008 dazu ermächtigt, die Ver-
pflichtungskredite um die ausgewiesene Teuerung, die
Mehrwertsteuer und die Bauzinsen zu erhöhen. Die Teue-              Preisstand aktuell            Preisstand Oktober 1998
                                                                    nominal                       real
rungsberechnung beruht auf dem NEAT-Teuerungsindex
(NTI), Stand Oktober 1998. Per Ende 2017 hat der Bundesrat      Kosten- und Kreditsituation NEAT, in Millionen Franken.

die Verpflichtungskredite für Teuerung und Mehrwertsteuer
um insgesamt 4,88 Milliarden Franken erweitert. Die letzte      Kostenprognose
Erhöhung erfolgte im Dezember 2016.                             Die Endkostenprognose für das Gesamtvorhaben der NEAT
                                                                beträgt 17,67 Milliarden Franken; sie ist gegenüber dem Vor-
In den Vereinbarungen zwischen Bund und den einzelnen           jahr um rund 20 Millionen Franken höher (Preisstand 1998,
Erstellern werden neben der Bestellung auch Kostenziele         ohne Teuerung und Mehrwertsteuer). Die Mehrkosten sind
vereinbart. Aufgrund von Mehr-/Minderkosten infolge von         begründet durch Ausführungsanpassungen beim Handlauf
Leistungsänderungen oder bei geändertem Finanzierungs-          im CBT (integrierte Kabel und Beleuchtung) sowie viele klei-
bedarf (z. B. bei der Vergabe grosser Lose) können die Kos-     nere Positionen bei der Ausführung.
Eisenbahnausbauprogramme - Bahninfrastrukturfonds (BIF) - Standbericht 2018 - BAV
10

                                                                                                                                                 2.5                     Finanzierung der NEAT
     Verpflichtungskredite

                                                                                                                          Endkosten zu Vorjahr
                                                                               Prognose Endkosten
                                Kostenbezugsbasis

                                                      Kostenbezugsbasis

                                                                                                      Endkosten Vorjahr
                                                                                                                                                 2.5.1 Verpflichtungskreditkontrolle
                                Ursprüngliche

                                                                                                                          Veränderung
                                                                                                      Prognose
                                                      Aktuelle

                                                                                                                                                 Der Gesamtkredit inkl. Erweiterungen beträgt gegenüber
                                                                                                                                                 dem Vorjahr unverändert 23,98 Milliarden Franken (Preis-
        Projektaufsicht            76,0                   91,0               89,0                        92,0             –3,3 %                 stand effektiv, inkl. Teuerung und Mehrwertsteuer).
        Achse Lötschberg      3 214,0                4 311,0              4 238,98                   4 239,0               0,0 %

                                                                                                                                                 Verpflichtungskredite
        Achse Gotthard        7 716,0               12 153,3              12 200,6                  12 132,2               0,6 %

                                                                                                                                                                                                                          Auszahlungen des

                                                                                                                                                                                                                                             Auszahlungen des
                                                                                                                                                                                                                          Bundes kumuliert
        Ausbau Surselva         123,0                  111,6                 111,6                     111,6               0,0 %

                                                                                                                                                                                  Höhe des Kredits

                                                                                                                                                                                                       Vereinbarungen
        Anschluss                  99,4                  99,4                99,4                        99,4              0,0 %

                                                                                                                                                                                                                                             Berichtsjahr
        Ostschweiz

                                                                                                                                                                                                       Bund-ISB

                                                                                                                                                                                                                                             Bundes
        Ausbauten                  86,0                  84,9                84,9                        84,9              0,0 %
        St. Gallen–
        Arth-Goldau                                                                                                                              Projektaufsicht               110,5                   103,7                  99,9                     0,6
        Streckenaus­bauten      359,6                 374,2                 358,6                     359,2               –0,2 %                 Achse Lötschberg             5 384,0                 5 384,0            5 311,6                       0,0
        Achse Lötschberg
                                                                                                                                                 Achse Gotthard              16 695,5                15 720,5           15 204,6                   287,8
        Streckenaus­bauten      515,0                 515,0                 508,1                     508,4               – 0,1 %
        Achse Gotthard                                                                                                                           Ausbau Surselva               134,3                   122,5             122,54
        Zwischentotal        12 189,0               17 740,5              17 691,2                  17 626,7               0,4 %                 Anschluss                     113,5                   113,5             113,54
                                                                                                                                                 Ostschweiz
        Kostenpositionen/                                                   – 23,2                    – 23,3
        Rundungen                                                                                                                                Ausbauten                     106,7                   103,3              103,3                     – 0,4
                                                                                                                                                 St. Gallen–Arth-Goldau
        Total NEAT           12 189,0               17 740,5              17 668,0                  17 650,0               0,1 %
                                                                                                                                                 Strecken­ausbauten            435,1                   442,1              426,0                     –5,9
     Endkostenprognose NEAT, in Millionen Franken; alle Angaben mit Preisstand der                                                               Achse Lötschberg
     Verpflichtungskredite (Oktober 1998).
                                                                                                                                                 Streckenaus­bauten            664,0                   662,6              612,2                     22,7
                                                                                                                                                 Achse Gotthard
                                                                                                                                                 Reserve                       339,9

                                                                                                                                                 Total NEAT                  23 983,5                22 652,3           21 993,7                  304,9

                                                                                                                                                 Verpflichtungskreditkontrolle NEAT in Millionen Franken; alle Angaben mit­
                                                                                                                                                 ­effektivem Preisstand.

                                                                                                                                                 2.5.2 Voranschlagskredit und
                                                                                                                                                        ­Finanzplanung
                                                                                                                                                 Auf Basis der Eingaben der Ersteller beantragte das BAV Mit-
                                                                                                                                                 te 2018 den Voranschlag 2019 für den über den Bahninfra-
                                                                                                                                                 strukturfonds (BIF) finanzierten Ausbau.

                                                                                                                                                 Mit Bundesbeschluss vom 4. Dezember 2018 wurden die
                                                                                                                                                 Vor­anschlagskredite für das Jahr 2019 gutgeheissen. Für die
                                                                                                                                                 NEAT stehen für das Jahr 2019 somit Mittel im Betrag von
                                                                                                                                                 insgesamt 260,9 Millionen Franken zur Verfügung. Mit 233,5
                                                                                                                                                 Millionen Franken ist der überwiegende Teil für die Arbeiten
                                                                                                                                                 an der Achse Gotthard vorgesehen. Für die Streckenausbau-
                                                                                                                                                 ten Achse Gotthard sind zudem weitere 24 Millionen Fran-
     Ceneri-Basistunnel, Tunnelausgang mit Lärmschutz.                                                                                           ken reserviert.
Standbericht Eisenbahnausbauprogramme 2018 Neue Eisenbahn-Alpentransversale                            11

 Liquiditätsplanung per 31.12.2018 in Millionen Franken
               2000
                      Ist-Zahlen per Ende 2018
               1800
               1600
               1400
Finanzbedarf

               1200
               1000
                800
                600
                400
                200
                  0
                      1993
                      1994
                      1995
                      1996
                      1997
                      1998
                      1999
                      2000
                      2001
                      2002
                      2003
                      2004
                      2005
                      2006
                      2007
                      2008
                      2009
                      2010
                      2011
                      2012
                      2013
                      2014
                      2015
                      2016
                      2017
                      2018
                      2019
                      2020
                      2021
                      2022
                      2023
                      2024
                      2025
                      2026
Finanzplanung NEAT in Millionen Franken; alle Angaben mit effektivem Preisstand.

2.6                   Risikomanagement der NEAT                                    Ceneri
                                                                                   • Terminrisiko: Die Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels
Das BAV erkennt für das Gesamtprojekt per 31. Dezember                               wird unverändert und mit hoher Sicherheit auf Dezember
2018 folgende massgebliche Qualitäts-, Kosten- und Termin-                           2020 geplant. Allfällige Verzögerungen ausstehender Ar-
risiken:                                                                             beiten können mit betrieblichen Massnahmen aufgefan-
                                                                                     gen werden, ohne dadurch die Inbetriebnahme grund-
Gotthard                                                                             sätzlich zu gefährden.
• Zuverlässigkeit des Angebots: Auf der realisierten Infra-                        • Prozesse: Die vom Gotthard-Basistunnel übernommenen
        struktur kann das Angebot noch nicht mit der optimalen                       Prozesse könnten sich für den Ceneri als zu schwerfällig
        Zuverlässigkeit bereitgestellt werden. Hauptmassnahme:                       bzw. infolge des Rückbaus der Projektorganisation als
        SBB und BAV überwachen den Betrieb mittels Monitoring,                       nicht praktikabel erweisen. Hauptmassnahme: Das BAV
        analysieren gemeinsam die Ursachen für Verspätungen                          wird die Effektivität und die Effizienz der Organisation und
        und leiten entsprechende Massnahmen ab.                                      der Prozesse beobachten und bedarfsgerecht in Abspra-
• Abschlussarbeiten: Bei einigen anstehenden Abschluss­                              che mit SBB und ATG anpassen.
        arbeiten aus Auflagen der Betriebsbewilligung liegen                       • Ungenügende Koordination: Eine ungenügende Koordi-
        zurzeit erst Konzeptstudien vor. Um die Ziele zur Funktio-                   nation der Bahntechnikunternehmen mit den zwei Erstel-
        nalität und zur Systemverfügbarkeit zu erreichen, sind zu-                   lern (ATG und SBB) könnte dazu führen, dass Abhängig-
        sätzliche bzw. detailliertere Massnahmen erforderlich.                       keiten nicht ausreichend geregelt bzw. erst zu spät
        Hauptmassnahme: Der Fortschritt bei den Nacharbeiten                         erkannt werden. Hauptmassnahme: Das Risiko wird an
        und der Erledigung der Auflagen wird vom BAV mittels ei-                     den periodischen Projektsitzungen systematisch themati-
        ner integralen Planung überwacht und in den Projektgre-                      siert und geprüft.
        mien risikoorientiert geprüft. Die SBB ist gefordert, die Eli-             • Leistungsfähigkeit Sicherungsanlagen: Die Anforderun-
        minierung der betrieblichen Einschränkungen prioritär zu                     gen (Betreiberkonzept) an die Sicherungsanlagen könn-
        behandeln. Ebenso müssen Lösungen erarbeitet werden,                         ten sich als zu komplex erweisen, sodass die geforderte
        die eine Umsetzung bis 2021 sicherstellen. Der aktuelle Ar-                  Leistungsfähigkeit nicht erreicht werden kann. Haupt-
        beitsstand erfüllt dies noch nicht.                                          massnahme: Das BAV begleitet mittels entsprechender
12

        Auflagen und mittels Fachbesprechungen die weitere                 Risiken im Umfeld
        Detail- und Ausführungsplanung der Sicherungsanlagen.              Obwohl im Dezember 2020 der Ceneri-Basistunnel als
     • Nachweisführung: Es besteht die Gefahr, dass Abhängig-              letzte NEAT-Infrastruktur in Betrieb geht, besteht mit Fokus
        keiten und Zeitbedarf bei der Nachweisführung zur Erlan-           auf die gesamte Nord-Süd-Achse ein Risiko, dass das
        gung der Betriebsbewilligung unterschätzt werden und               NEAT-Angebotsziel noch nicht stabil realisierbar ist. Im ers-
        die erforderlichen Nachweise nicht rechtzeitig und quali-          ten Halbjahr 2019 klärt eine Arbeitsgruppe, in welchen
        tätsgerecht erbracht werden. Hauptmassnahme: Das Ri-               Schritten und bis wann das NEAT-Zielkonzept vollständig
        siko wird an den periodischen Projektsitzungen systema-            umgesetzt werden kann und welche Übergangsmassnah-
        tisch thematisiert und geprüft.                                    men allenfalls geplant werden müssen.
     • Personalbestand: Der Personalabbau könnte zu Unzu-
        länglichkeiten in einzelnen Projekten bezüglich des Know-          Auch im weiteren Umfeld des NEAT-Projektes können Risi-
        hows (insbesondere Schlüsselpersonen), der Arbeitsbelas-           ken auftreten, die Auswirkungen auf den Betrieb auf der
        tung und der Sprachkompetenzen führen. Hauptmass-                  Achse Gotthard haben. Das BAV erkennt hier insbesondere
        nahme: Das BAV wird Effektivität und Effizienz der                 bei der Zuverlässigkeit und Tauglichkeit der Fahrzeuge be-
        Organisation und der Prozesse beobachten und bedarfs-              treffend lange Tunnels mit neusten Zugbeeinflussungssyste-
        gerecht intervenieren.                                             men eine Herausforderung. Ungenügende Abstimmungen
     • Störungen der Inbetriebsetzungsphase: Beim Start des                bei der Interaktion zwischen Rollmaterial und Infrastruktur
        Test- und Probebetriebs könnte die Anlage nicht vollstän-          können bei Softwareanpassungen und in speziellen Konstel-
        dig realisiert sein bzw. zu viele Mängel aufweisen. Haupt-         lationen zu Zuverlässigkeits- oder Verfügbarkeitsproblemen
        massnahme: Das Risiko wird an den periodischen Projekt-            führen.
        sitzungen systematisch thematisiert und geprüft.
     • Massgebliche finanzielle Chancen erkennt das BAV bei der
        Auflösung von Reserven, die durch die einzelnen Projekt-
        leiter gebildet wurden. Hauptmassnahme: Das BAV hat
        eine Überprüfung der Restleistungen und deren Kosten
        sowie deren Offenlegung eingefordert.

     GBT, Abschluss der Rekultivierungsarbeiten im Raum Altdorf Rynächt.
3
                                 Hochgeschwindigkeitsverkehrs-Anschlüsse (HGV-A)                                              13

3.1          HGV-A in Kürze                                   3.2          Ziele des Programms HGV-A
Das Programm HGV-A hat zum Ziel, verbesserte und raschere     Die Bundesversammlung hat am 18. März 2005 das «Bun-
Verbindungen zwischen der Schweiz und wichtigen Desti-        desgesetz über den Anschluss der Ost- und Westschweiz an
nationen im grenznahen Ausland zu schaffen. Die Arbeiten      das europäische Eisenbahn-Hochleistungsnetz» (HGV-An-
in den noch nicht abgeschlossenen HGV-Anschlusskorrido-       schluss-Gesetz, HGVAnG; SR742.140.3) verabschiedet. Es bil-
ren gingen 2018 ohne nennenswerte Abweichungen von-           det zusammen mit dem am 8. März 2005 verabschiedeten
statten.                                                      «Bundesbeschluss über den Verpflichtungskredit für die erste
                                                              Phase des HGV-Anschlusses» (BBl 2005 5177) die Grundlage
Folgende Projekte konnten 2018 abgeschlossen werden: im       für die Ausbauten in den verschiedenen Korridoren in Frank-
Korridor Lausanne–Vallorbe «Daillens–Vallorbe, Anpassung      reich, der Schweiz und Deutschland. Ziele sind die Stärkung
Lichtraumprofil für TGV 2N2» und im Korridor Bülach–          der Schweiz als Wirtschafts- und Tourismusstandort, Verla-
Schaffhausen «Schaffhausen, Perronverlängerung Gleis          gerung des internationalen Strassen- und Luftverkehrs auf
4/5».                                                         die Schiene und eine bessere Anbindung an das europäische
                                                              Hochgeschwindigkeitsnetz mit Verkürzung der Reisezeiten
Bei der Doppelspurverlängerung Goldach–Rorschach Stadt        nach Paris, Lyon, München, Ulm und Stuttgart. Dazu inves-
hat das Bundesgericht die Beschwerde im September 2018        tiert der Bund bis Ende 2020 1,090 Milliarden Franken (Preis-
abgewiesen und der Baustart ist für März 2019 geplant. Im     stand 2003) in das Eisenbahnnetz.
Fall Lausanne, Abstellanlage Paleyres, konnte mit den Bau-
arbeiten im Frühjahr 2018 begonnen werden.

Der Rosshäuserntunnel konnte im Herbst 2018 in Betrieb ge-
nommen werden. Der Abschluss der restlichen Bauarbeiten
ist bis 2020 geplant.

Die Bauarbeiten für die Elektrifizierung und den Neige-
zugausbau der Strecke Lindau–Geltendorf sind seit März
2018 im Gang. Die Fahrleitung ist bereits auf 72 Kilometern   HGV-A, Paleyres.

installiert, und diverse Anpassungen an den Stellwerken,
an Brücken und Bahnhöfen sind erfolgt. Der Baufortschritt
zeigt, dass die Inbetriebnahme 2020 wie geplant möglich
sein wird.

Die Bauarbeiten für die Wiedereröffnung der Strecke Delle–
Belfort sind 2018 fertiggestellt worden, die Strecke konnte
zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018 in Betrieb genom-
men werden.

Die prognostizierten Endkosten liegen um knapp 100 Milli-
onen Franken unter dem ursprünglich beschlossenen Ver-
pflichtungskredit von 1090 Millionen Franken.
14

                          3.3              Stand des Programms HGV-A
                                                                                                                                                                                   1     St. Gallen–St. Margrethen
                                                                                                                                                                                         Projektierung, Inbetriebnahme 2020/21
                                                                                                                                                         Geltendorf
                                                                                                                                                                       München     1     St. Gallen–St. Margrethen
                                                                                                                                                                                         In Betrieb seit 6.12.2010/29.8.2011/
                                                                                                                                                                                         1.12.2012/31.8.2012
                                                                                                                     11
                                                                                                                                                                                   2     Bülach–Schaffhausen
                                                                                       DEUTSCHLAND
                                                                                                                                                                                         In Betrieb seit 26.11.2010/1.12.2012/
                                           Schaffhausen                                                                                                                                  1.12.2012/1.12.2015
                                                                            Konstanz DB

                     7                                2                                                                                                                            3     Sargans–St. Margrethen
                                                                                                        Lindau
             Basel SBB                                     Winterthur
                                                                        4                    1 1                                                                                         In Betrieb seit 7.12.2008/10.12.2011/
                                                                                    1               St. Margrethen                                                                       29.9.2012/30.11.2013
                                                          5                            St. Gallen
                                          Zürich HB                                                                                                                                4     St. Gallen–Konstanz
             8                                                                                        ÖSTERREICH                                                                         In Betrieb seit 30.9.2011/20.11.2013/
                                                                                           3
                                                                                                                                                                                         30.11.2015

Bienne                                                                                                                                                                             5     Zürich–Winterthur
                                                                                            Sargans
                                                                                                                                                                                         In Betrieb seit 10.12.2012/30.11.2013

         9                                                                                                                                                                         11 Lindau–Geltendorf
                   Bern
                                                                                                                                                                                      Ausführung, Inbetriebnahme 2020
                                                                                                Chur

                                                                                                                                                                                         Projektstand:
                                                                                                                                                                                         ■ Studie
                                                                                                                                                                                         ■ Plangenehmigungsverfahren
                                                                                                                                                                                         ■ Vorprojekt
                                                                                                                                                                                         ■ Ausführung
                                                                                                                                                                                         ■ In Betrieb

                          Leistungsübersicht HGV-A, Teil Ostschweiz und Deutschland. Stand 31. Dezember 2018.                                                                                                                                       11

                                                                                                                                                                                                                          DEUTSCHLAND
                                                                                                                                                                                 Schaffhausen
                                                                                                                                                                                   6     Knoten Genf              Konstanz DB
                                                                                                                          Belfort
                                                                                                                                                                                         In Betrieb seit 26.11.2012/24.9.2017
                                                                                                                                                                  7                          2                                           Lindau
                                                                                                                                                          Basel SBB                              Winterthur
                                                                                                                                                                                   7                     4
                                                                                                                                                                                         Bahnanschluss EuroAirport         1 1
                                                                                        12                                                                                                                           1          St. Margrethen
                                                                                                                                                                                         Weiterbearbeitung
                                                                                                                                                                                               5           im AS30/35St. Gallen
                                Paris
                                                                                                                                                                                 Zürich HB
                                                                                                                                                                                   8     Biel–Belfort
                                          Dijon                                                                                                            8                             In Betrieb seit 4.11.2011/13.8.2012/          ÖSTERREICH
                                                                                                                                                                                                                            3
                                                                                                                                                                                         9.12.2018
                                                                                                       FRANCE

                                                                                                                                       Biel/Bienne                                 9     Bern–Neuenburg–Pontarlier
                                                                  13                                                                                                                     In Betrieb seit Ende 2018           Sargans
                                                                                                                           Neuchâtel
                                                                                                                                                     9                             10 Lausanne–Vallorbe
                                                                                                                                                                Bern
                                                                                           Pontarlier                 9                                                               In Betrieb seit 11.12.2016
                                                                                                                                                                                                                                 Chur
                                                                              Frasne
                                                                                                                                                                                   10 Lausanne–Vallorbe
                                                                                                                                                                                      Ausführung, Inbetriebnahme 2020

                                                                                                                                                                                   12 TGV Rhin–Rhône
                                                                                                            10                                                                        In Betrieb seit 11.12.2011
                                 Paris                                                                               Lausanne
                                                                                                                          10                                                       13 Jurabogen
                                                                                                                                                                                      In Betrieb seit 2009/11.12.2011

                                                                                                                                                                                   14 Haut–Bugey
                                                                                                                                                                                      In Betrieb seit 2010, 2014
                                                                                             Genève
                                                                                   6
                                                          14

                                        Lyon

                          Leistungsübersicht HGV-A, Teil Westschweiz und Frankreich. Stand 31. Dezember 2018.
Standbericht Eisenbahnausbauprogramme 2018 Hochgeschwindigkeitsverkehrs-Anschlüsse   15

HGV-A, Meroux und Belfort-Montbeliard TGV.
16

     3.3.1 Westschweiz und Mittelland
     Projektname              Stand der Arbeiten/Ausblick                                                                  Beurteilung, Termine

     Knoten Genf              Die IBN der Signalbrücke Châtelaine ist erfolgt, und das Projekt ist abgeschlossen.          In Betrieb
                              Am 24. September 2017 erfolgte die IBN der dynamischen Umschaltung. Restarbeiten sind
                              im Jahr 2018 vorgenommen worden.

     Lausanne–Vallorbe        Die Anpassung des Lichtraumprofils für den TGV 2N2 zwischen Daillens und Lausanne sowie      Abgeschlossen
                              der Rampe zum Perron 2 im Bahnhof Vallorbe sind ausgeführt.

                              Das Vorprojekt (VP) zur Verbesserung des Bahnzugangs TGV in Vallorbe ist abgeschlossen. Im
                              ersten Quartal 2018 wurde entschieden, dieses Projekt über die Leistungsvereinbarung (LV)
                              abzuwickeln.

                              Der Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts über die Beschwerden gegen die Plangeneh- IBN voraussichtlich 2020
                              migungsverfügung beim Projekt Abstellanlage Paleyres ist am 18. Dezember 2017 gefällt
                              worden, ein Weiterzug der Beschwerde ans Bundesgericht hat nicht stattgefunden. Im
                              Frühjahr 2018 konnte mit dem Bau begonnen werden. Der Terminplan musste angepasst und
                              mit dem Ausbau des Bahnhofs Lausanne (ZEB) abgestimmt werden.

     Tunnel Rosshäusern       Am 25. August 2018 fand die Eröffnungsfeier statt. Die eigentliche IBN erfolgte anschliessend In Betrieb
                              in zwei Schritten: Am Wochenende vom 1. bis 3. September 2018 wurden das Stellwerk            Restarbeiten bis Ende 2020
                              und das südliche Gleis 100 in Betrieb genommen. Mit dem Zusammenschluss des nördlichen
                              Gleis 200 wurde am 26. Oktober 2018 der Doppelspurausbau abgeschlossen.
                              Der Abschluss der restlichen Bauarbeiten ist auf Ende 2020 geplant.

     3.3.2 Massnahmen in Frankreich
     Projektname              Stand der Arbeiten/Ausblick                                                                  Beurteilung, Termine

     (Biel–)Delle–Belfort     Die Arbeiten für die Revitalisierung der Strecke Delle–Belfort sind abgeschlossen. Die       In Betrieb
                              Infrastrukturanpassungen zwischen Delémont und Delle sind 2017 schon abgeschlossen
                              worden. 2018 wurde zusätzlich die Schnittstelle der Sicherungssysteme mit Frankreich
                              bereinigt. Der Abschnitt Delle–Belfort konnte mit dem Fahrplanwechsel kommerziell in
                              Betrieb genommen werden.

     Anschluss Euro-Airport   Das Projekt wird im Rahmen des nächsten Ausbauschrittes weiterverfolgt und ist unter         Abgeschlossen
     (EAP)                    HGV-A abgeschlossen worden.

     Haut-Bugey               Die Revitalisierung des Projekts Haut-Bugey ist seit 2010 und die Ausbauten                  Abgeschlossen
                              La Plaine–Bellegarde sind seit 2014 in Betrieb.

     Jurabogen                Die Projekte im Jurabogen sind seit 2009 und 2011 in Betrieb.                                Abgeschlossen

     TGV Rhin–Rhône           Das Projekt TGV Rhin–Rhône ist seit 2011 in Betrieb.                                         Abgeschlossen
Standbericht Eisenbahnausbauprogramme 2018 Hochgeschwindigkeitsverkehrs-Anschlüsse                                                     17

3.3.3 Zürich/Ostschweiz
Projektname                 Stand der Arbeiten/Ausblick                                                                      Beurteilung, Termine

Bülach–Schaffhausen         Es sind alle Ausbauten fertiggestellt und in Betrieb genommen. Die Projekte Hüntwangen–          IBN erfolgt: 2010 (Hüntwangen–Rafz),
                            Rafz und Schaffhausen Spurwechsel sind abgeschlossen. Das Projekt Schaffhausen                   2012 (Jestetten Dsp, Schaffhausen Spw),
                            Perronverlängerung ist 2018 abgeschlossen worden, das Projekt Jestetten Doppelspurausbau         2015 (Schaffhausen Perronverlänge-
                            konnte aufgrund von Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit ausstehenden Forderungen            rung)
                            der Gemeinde Jestetten SBB-intern noch nicht abgeschlossen werden.

Zürich–Winterthur           Es sind alle Ausbauten abgeschlossen. Für das Projekt in Winterthur ist der formelle             IBN erfolgt: 2012, 2013
                            Projektabschluss erfolgt; bei der Überwerfung Hürlistein erfolgt er 2019.                        z. T. abgeschlossen

St. Gallen–Konstanz         Die Inbetriebnahmen sind gestaffelt erfolgt. Der Abschluss Romanshorn–Kreuzlingen erfolgt        IBN: 2011, 2013, 2015
                            im Jahr 2019.

St. Gallen–St. Margrethen   Die meisten Ausbauten bis auf die Doppelspur Goldach–Rorschach Stadt sind abgeschlossen. IBN: 2010, 2011, 2012
                            Das Angebotskonzept Zürich–München mit dem neuen Rollmaterial ETR 610 bedingt eine
                            zusätzliche Zugfolgezeitverkürzung im Raum St. Margrethen. Der Inbetriebnahmetermin ist
                            per Fahrplanwechsel 2020 geplant.

                            Nach dem Urteil des Bundesgerichts und der Abweisung der Beschwerde im Projekt                   IBN auf Mitte 2021 geplant
                            Doppelspur Goldach–Rorschach Stadt kann mit den Bauarbeiten begonnen werden. Der
                            Baustart ist in enger Absprache zwischen BAV und SBB auf März 2019 festgelegt worden.

Sargans–St. Margrethen      Die Ausbauten im Rheintal sind mehrheitlich abgeschlossen. Einzig in St. Margrethen ist noch     IBN: 2011, 2012, 2013
                            ein zusätzliches Abstellgleis notwendig. Dieses Projekt befindet sich aktuell in der Auflage-/   Voraussichtlich 2020
                            Bauprojektphase. Der Start der Bauarbeiten ist auf September 2019 geplant.

3.3.4 Massnahmen in Deutschland
Projektname                 Stand der Arbeiten/Ausblick                                                                      Beurteilung, Termine

Lindau–Geltendorf           Unmittelbar im Anschluss an die Spatenstichveranstaltung am 23. März 2018 in Memmingen Fortschritt wie geplant,
                            starteten die Hauptbauarbeiten für die Elektrifizierung und Beschleunigung der Verbindung IBN: Ende 2020
                            München–Lindau. Auf rund 95 Kilometern Strecke wurde zwischen Geltendorf und Leutkirch
                            Bayerns längste Baustelle des Jahres 2018 eingerichtet. Auf 72 Kilometern Gleislänge
                            hängt bereits die Fahrleitung, und zusätzliche Substanzerhaltungsmassnahmen wie z. B.
                            sechs Brückenerneuerungen, zwei Dammsanierungen, 19 Kilometer Gleiserneuerungen und
                            Weichenumbauten, der Stellwerksneubau Kisslegg sowie die Fertigstellung der Bahnhof­
                            umbauten in Stetten (Schwab) und Sontheim (Schwab) wurden umgesetzt. Insgesamt wurde
                            ein Investitionsvolumen von rund 160 Millionen Euro umgesetzt. Die Bauarbeiten konnten
                            jedoch nur durch Streckensperrungen mit Umleitung des internationalen Fernverkehrs über
                            Kempten realisiert werden.

3.3.5 Allgemeines/Querschnittsthemen
Mit dem Angebotskonzept 2025 wurde entschieden, den                                 ten, sobald der deutsche Abschnitt zwischen Lindau und
EuroCity Zürich–München mit dem Neigezug ETR 610 zu                                 Geltendorf elektrifiziert und neigezugfähig ausgebaut ist.
fahren. Das Rollmaterial erlaubt die Reduktion der Reisezei-
18

     3.4              osten des Programms
                     K                                                                 3.4.2 K
                                                                                              ostensituation
                     HGV-A                                                                   und -prognose
     3.4.1 Kostenbezugsbasis                                                           Per Ende 2018 beträgt die aktuelle Kostenbezugsbasis
                                                                                       1070,6 Millionen Franken. Sie liegt damit um knapp 20 Mil-
     Im Bundesbeschluss über den Verpflichtungskredit für die                          lionen Franken bzw. 1,8 % unter der ursprünglichen Kosten-
     erste Phase des HGV-Anschlusses vom 8. März 2005 sind für                         bezugsbasis. Gegenüber dem Vorjahr liegt sie um rund
     die Projektierung und Realisierung der Projekte 1,090 Milli-                      63 Millionen Franken tiefer, was in erster Linie auf die Ver-
     arden Franken bewilligt worden (Preis- und Kostenstand                            schiebung des Projekts «Vallorbe, Verbesserung Bahnzu-
     Oktober 2003; ohne Teuerung, Mehrwertsteuer und Bauzin-                           gang TGV» in die Leistungsvereinbarung (LV) und Anpassun-
     sen; mit Vergütung der Wechselkursdifferenzen). Gemäss                            gen einzelner Werte aufgrund der RUBA-Richtlinie 1 zurück-
     HGV-A-Botschaft vom 26. April 2004 wurden die Verpflich-                          zuführen ist.
     tungskredite für Frankreich und Deutschland mit einem
     Wechselkurs Franken/Euro von 1,50 (1 Euro = 1.50 Franken)                         Kostenprognose
     berechnet. Der Beitrag an die Ausbauten Lindau–Geltendorf                         Insgesamt liegt die Endkostenprognose sowohl unter der ur-
     erfolgt als variabel verzinsliches, rückzahlbares Darlehen.                       sprünglichen als auch der aktuellen Kostenbezugsbasis. Ge-
                                                                                       genüber dem Vorjahr beträgt die Veränderung – 0,5 %. Die-
     Aus Synergiegründen werden einzelne HGV-A-Projekte zu-                            se Veränderung resultiert aus der Verschiebung des Projekts
     sammen mit anderen Bahnprojekten, z. B. Oberbauerneue-                            «Vallorbe, Verbesserung Bahnzugang TGV» in die LV. Die so
     rungen, erstellt. Mit den Finanzierungsvereinbarungen wer-                        erzielten Einsparungen werden durch die Projekterweite-
     den deshalb auch die Verteilschlüssel der Finanzierungs-                          rungen im Projekt «St. Margrethen, Abstellgleis» nur teilwei-
     quellen geregelt. In der Kostentabelle sind nur diejenigen                        se benötigt.
     Kosten der HGV-A-Objekte dargestellt, die über den
     HGV-A-Verpflichtungskredit finanziert werden.                                     Aus diesen Gründen und da die ursprüngliche Kostenbe-
                                                                                       zugsbasis voraussichtlich deutlich unterschritten wird, müs-
                                                                                       sen keine Steuerungsmassnahmen ergriffen werden.

     1   Richtlinie Umsetzung Bahninfrastruktur-Ausbauten (RUBA) des UVEK, Fassung 2.0 vom 1. November 2017.

     Züge im Bahnhof Meroux (Anschluss zum Bahnhof Belfort-Montbeliard TGV).
Standbericht Eisenbahnausbauprogramme 2018 Hochgeschwindigkeitsverkehrs-Anschlüsse                                   19

              Verpflichtungskredite                                 Ursprüngliche         Aktuelle                Prognose Prognose Endkosten     Veränderung zu
                                                              Kostenbezugsbasis* Kostenbezugsbasis               Endkosten            Vorjahr   Endkosten Vorjahr
              Projektaufsicht                                                   25,0                   25,0             25,0             25,0                 0%
              Knoten Genf                                                       40,0                   44,1             41,1             41,3              – 0,4 %
              Lausanne–Vallorbe                                                 30,0                   20,3             18,5             29,9             – 38,1 %
              Biel–Belfort                                                      40,0                   43,8             43,7             43,9              – 0,4 %
              Bahnanschluss EAP  2                                              25,0                    0,4              0,3              0,3                 0%
              Bülach–Schaffhausen                                              130,0                  127,4            114,7            114,6              + 0,1 %
              Zürich–Winterthur                                                100,0                   98,6             78,7             78,6             + 0,0 %
              St. Gallen–Konstanz                                               60,0                   59,0             46,8             47,1              – 0,6 %
              St. Gallen–St. Margrethen                                         80,0                   98,7             84,0             85,3              – 1,4 %
              Sargans–St. Margrethen                                            70,0                   77,7             56,5             47,9            + 18,0 %
              Bern–Neuenburg–Pontarlier                                        100,0                  100,0            100,0            100,0                 0%
              Haut-Bugey (Bellegarde–Nurieux–                                  165,0                  170,1            179,9            179,9                 0%
              Bourg-en-Bresse)
              Jurabogen (Vallorbe und Pontarlier–Dijon)                         40,0                   30,5             29,3             29,3                 0%
              TGV Rhin–Rhône                                                   100,0                  100,0            100,0            100,0                 0%
              Lindau–Geltendorf                                                 75,0                   75,0             75,0             75,0                 0%
              Reserve                                                           10,0                      –                –                –                   –
              Total HGV-A                                                     1090,0                 1070,6            993,5            998,0              – 0,5 %

          Endkostenprognose HGV-A, in Millionen Franken; alle Angaben mit Preisstand des Verpflichtungskredits (Oktober 2003).
          * Ursprüngliche Kostenbezugsbasis ermittelt nach Controllingrichtlinie HGV-Anschluss.

                                                                              1090,0
                                                                                                  3.5 F
                                                                                                       inanzierung des Programms
         Kredit                                                                        1194,7
                                                                                                      HGV-A
                                                                       993,5
Kostenprognose
                                                                               1108,4
                                                                                                  3.5.1 Verpflichtungskreditkontrolle
Verpflichtungen                                                                1114,4
                                                                                                  Für die erste Phase der HGV-A wurde ein Verpflichtungskre-
                                                                      974,8
                                                                                                  dit von 1,090 Milliarden Franken, Preis- und Projektstand
     Ist-Kosten
                    0           200       400        600        800       1000             1200   Oktober 2003, exkl. Teuerung, Mehrwertsteuer, Bauzinsen
                                                                                                  und Wechselkursdifferenzen, bewilligt. Bis Ende 2015 bewil-
                                                                                                  ligte der Bundesrat Erhöhungen des Verpflichtungskredits
                  Preisstand aktuell             Preisstand Oktober 2003
                  nominal                        real                                             von insgesamt 29,11 Millionen Franken infolge Teuerung
          Kosten- und Kreditsituation HGV-A, in Millionen Franken.                                und Mehrwertsteuer für den Ausbau Knoten Genf und für
                                                                                                  die Ausbauten Biel–Belfort sowie zur Deckung der Wechsel-
                                                                                                  kursdifferenzen im Projekt Haut-Bugey. Am 21. Dezember
                                                                                                  2016 erhöhte er den Verpflichtungskredit um weitere 75,6
                                                                                                  Millionen Franken zur Deckung der aufgelaufenen Teuerung
                                                                                                  und Mehrwertsteuer für den Ausbau Knoten Genf und die
                                                                                                  Ausbauten Bülach–Schaffhausen, Zürich Flughafen–Win-
                                                                                                  terthur, St. Gallen–St. Margrethen sowie Bern–Neuenburg–
                                                                                                  Pontarlier.

                                                                                                  Der Verpflichtungskredit beträgt aktuell 1,195 Milliarden
                                                                                                  Franken. Die eingegangenen Verpflichtungen des BAV ge-

          2    Das Projekt wird im AS30/35 weiterbearbeitet; im HGV-A verbleiben einzig die abgerechneten Projektierungskosten.
20

     genüber den Infrastrukturbetreibern (ISB) belaufen sich auf                           Im Jahr 2018 wurden 24,001 Millionen Franken aus dem
     1,114 Milliarden Franken, inkl. aufgelaufener Teuerung und                            Bahninfrastrukturfonds zulasten des HGV-A-Verpflichtungs-
     nicht rückforderbarer Mehrwertsteuer (n. r. MWST).                                    kredits ausgerichtet. Davon sind 3,605 Millionen Franken an
                                                                                           Ausbauten in Frankreich (Delle–Belfort) und 0,550 Millionen
     Im Berichtsjahr konnten mit der SBB zwei Umsetzungsver-                               Franken an Ausbauten auf dem deutschen Schienennetz
     einbarungen (UV) unterzeichnet werden: Lausanne, Ausbau                               (Lindau–Geltendorf) bezahlt worden. Die restlichen Mittel
     Abstellanlage Paleyres sowie Goldach–Rorschach Stadt,                                 von 19,847 Millionen Franken wurden für Projekte in der
     Doppelspurverlängerung.                                                               Schweiz abgerufen. Insgesamt sind damit bis zum 31. De-
                                                                                           zember 2018 974,8 Millionen Franken ausbezahlt worden.

         Verpflichtungskredite                                                Aktuelle            Vereinbarungen                Auszahlungen    Auszahlungen
                                                                       Verpflichtungs­             Bund-ISB (K02)            des Bundes (K04)     des Bundes
                                                                               kredite                                              kumuliert      (K04) 2018
         Projektaufsicht                                                           25,0                        13,4                      13,4             0,0
         Knoten Genf                                                               52,3                        52,2                      49,0             0,4
         Lausanne–Vallorbe                                                         30,0                        22,6                      12,6             1,3
         Biel–Belfort                                                              52,4                        52,3                      46,6             4,0
         Bahnanschluss EAP 3                                                       25,0                         0,3                       0,3             0,0
         Bülach–Schaffhausen                                                      152,3                       150,1                     134,8             0,0
         Zürich–Winterthur                                                        117,7                       109,5                      94,3             0,1
         St. Gallen–Konstanz                                                       60,0                        59,3                      56,3             0,0
         St. Gallen–St. Margrethen                                                100,9                        95,9                      70,4             0,3
         Sargans–St. Margrethen                                                    70,0                        55,4                      55,1             0,7
         Bern–Neuenburg–Pontarlier                                                118,0                       117,9                     112,0            16,8
         Haut-Bugey (Bellegarde–Nurieux–Bourg-en-Bresse)                          183,6                       180,9                     180,9             0,0
         Jurabogen (Vallorbe und Pontarlier–Dijon)                                 30,9                        29,3                      29,3             0,0
         TGV Rhin–Rhône                                                           100,0                       100,0                     100,0             0,0
         Lindau–Geltendorf                                                         75,0                        75,0                      19,6             0,6
         Reserve                                                                     1,6                        0,0                       0,0             0,0
         Total HGV-A                                                             1194,7                      1114,2                     974,8            24,0

     Verpflichtungskreditkontrolle HGV-A, in Millionen Franken; alle Angaben mit effektivem Preisstand.

     3.5.2 Voranschlagskredit und Finanzplanung

     Im Jahr 2018 stand dem HGV-A-Projekt ein Kredit in der                                scheide des Bundesgerichts (Goldach–Rorschach Stadt) bzw.
     Höhe von 30,1 Millionen Franken zur Verfügung. Dieser                                 des Bundesverwaltungsgerichts (Lausanne Paleyres) abge-
     wurde zu rund 80 % ausgeschöpft. Bei den Ausbauten Lau-                               wartet werden, was an beiden Orten zu Verzögerungen des
     sanne–Vallorbe und St. Gallen–St. Margrethen mussten Ent-                             Baubeginns führte. Im Korridor Delle–Belfort hatte SNCF Ré-

     3
          Das Projekt wird im AS30/35 weiterbearbeitet; im HGV-A verbleiben einzig die abgerechneten Projektierungskosten.
Standbericht Eisenbahnausbauprogramme 2018 Hochgeschwindigkeitsverkehrs-Anschlüsse                                                21

Finanzplanung per 31.12.2018 in Millionen Franken
 180
         Ist-Zahlen per Ende 2018
 160

 140

 120

 100

  80

  60

  40

  20

    0
        2001
               2002
                      2003
                             2004
                                    2005
                                           2006
                                                  2007
                                                         2008
                                                                2009
                                                                       2010
                                                                              2011
                                                                                     2012
                                                                                            2013
                                                                                                   2014
                                                                                                          2015
                                                                                                                 2016
                                                                                                                        2017
                                                                                                                               2018
                                                                                                                                      2019
                                                                                                                                             2020
                                                                                                                                                    2021
     HGV-A HGV-A, in Millionen Franken; alle Angaben mit effektivem Preisstand.
Finanzplanung

seau infolge eines Rechtsstreits Zahlungen an einen Liefer­                                                  3.6               Risikomanagement
anten gestoppt und dadurch deutlich weniger Mittel als ge-
                                                                                                                                des Programms HGV-A
plant abgerufen. Der Mehrbedarf im Korridor Bern–Neuchâ-
tel–Pontarlier resultierte aus einer anteilsmässigen Verschie-
bung zwischen dem Kredit HGV-A und der LV.                                                                   Das BAV hat die Aufgabe, die Risikosituation (Chancen und
                                                                                                             Gefahren) des Projektes periodisch zu überprüfen. Es kon-
Für das Jahr 2019 hat das Parlament einen Voranschlagskre-                                                   zentriert sich dabei auf die übergeordneten Rahmenbedin-
dit von 67,7 Millionen Franken bewilligt. Diese Mittel sind                                                  gungen bzw. die Ebene des Gesamtvorhabens. Das opera­
hauptsächlich für die Ausbauten Lindau–Geltendorf, St. Gal-                                                  tive Risikomanagement auf Projektebene liegt in der Verant-
len–St. Margrethen, Bern–Neuchâtel–Pontarlier und Lausan-                                                    wortung der Bauherrschaft bei den ISB.
ne–Vallorbe eingeplant. Anschliessend werden dann die
Mittel nebst diesen Korridoren noch für die restlichen Aus-                                                  Mit dem Eintreffen der Entscheide des Bundesverwaltungs-
bauten St. Margrethen–Sargans benötigt.                                                                      gerichts und des Bundesgerichts für die Projekte Lausanne,
                                                                                                             Abstellanlage Paleyres und Goldach – Rorschach Stadt, Dop-
                                                                                                             pelspurverlängerung haben sich die Terminverzögerungen
                                                                                                             bestätigt und müssen nicht mehr als Risiko geführt werden.

                                                                                                             Aufgrund des Programmfortschritts verkleinern sich die per-
                                                                                                             sonellen Risiken (Ausfall von Schlüsselpersonen) fortlaufend.

                                                                                                             Es sind keine nennenswerten weiteren Risiken zu erwähnen.
Lärmschutzwand aus Glas, Villeneuve.
4
                                                                                                      Lärmsanierung Eisenbahn

4.1          Lärmsanierung in Kürze
Ergänzung Lärmsanierung (2016–2025; BGLE revidiert 4)                             Bahnlärmbelastung: Monitoring
Zentrales Element des revidierten Gesetzes ist die Einfüh-                        und Emissionskataster
rung von Emissionsgrenzwerten für alle im Schweizer Nor-                          Das BAV überwacht die tatsächliche Lärmentwicklung am
malspurnetz verkehrenden Güterwagen ab 2020 (Grauguss-                            Schienennetz mit zwei Instrumenten. Das Lärmmonitoring
verbot). Ein Monitoring des Bundes zeigt, dass im Berichtsjahr                    ermöglicht anhand kontinuierlicher Messungen an sechs
die Laufleistung lärmarmer Güterwagen einen Anteil von                            Standorten den Vergleich zu den im Rahmen der Lärmsanie-
86 % (+ 4 %) erreicht hat. Die ausländische Umrüstung oder                        rung prognostizierten Werte. An sämtlichen Messstellen
Neubeschaffung von Güterwagen mit lärmarmen Bremsen                               werden diese unterschritten, teilweise deutlich. Die Mess-
steigt weiter und dürfte stabil geblieben sein.                                   werte belegen zudem den grossen Einfluss von lärmarm aus-
                                                                                  gerüsteten Güterzügen.
Ergänzende Lärmschutzmassnahmen: Zur akustischen Opti-
mierung des Oberbaus werden Neuentwicklungen im Be-                               Der Emissionskataster 2015 belegt, dass der tatsächlich ge-
reich von Zwischenlagen und Schwellen untersucht. Zudem                           fahrene Verkehr im Normalspurnetz in der Regel deutlich
hat die SBB zwei Strecken in Bezug auf die Ergänzung von                          tiefere Emissionen verursacht als während des Sanierungs-
Schutzbauten geprüft.                                                             programms prognostiziert (Emissionsplan).

Brückensanierung: Mit den Arbeiten an für eine Lärmsanie-                         Verpflichtungskredit, Finanzierung
rung empfohlenen Stahlbrücken wurde die SBB beauftragt.                           Der Verpflichtungskredit über die Lärmsanierung umfasst
13 Sanierungen, teilweise kombiniert mit geplantem Unter-                         seit der Erhöhung um die aufgelaufene Teuerung im Dezem-
halt, werden ausgeführt und zusätzlich sechs Brücken bis                          ber 2016 insgesamt 1,773 Milliarden Franken. Davon wur-
2025 ersetzt.                                                                     den bisher 1,484 Milliarden Franken ausgegeben. Der ver-
                                                                                  bleibende Mittelbedarf ist relativ gering. Er hängt massgeblich
Im Rahmen der Ressortforschung lag der Schwerpunkt des                            davon ab, ob und in welchem Umfang ergänzende Schutz-
federführenden Bundesamts für Umwelt (BAFU) und des                               massnahmen umgesetzt werden.
BAV 2018 auf der Begleitung der im Rahmen einer WTO-Aus-
schreibung im Vorjahr vergebenen Fahrzeug- und Oberbau-                           Ausblick
projekte. Der 5L-Demonstrator-Güterzug von SBB Cargo                              • Das Monitoring Güterverkehr wird weitergeführt. Die Ei-
(Einsatz innovativer Komponenten in mehreren Kombinati-                              senbahnverkehrsunternehmen werden mit Blick auf die
onen) wurde für die geplanten Evaluationen in den Regel-                             neuen Emissionsgrenzwerte über die nächsten Schritte in-
betrieb übernommen.                                                                  formiert.
                                                                                  • Die EU-Kommission beabsichtigt, den Geltungsbereich
Lärmsanierungsprogramm (2000–2015)                                                   der im Bereich Fahrzeuglärm massgeblichen Richtlinie (TSI
Die Sanierung des schweizerischen Rollmaterials ist abge-                            Noise) auf Bestandesfahrzeuge auszudehnen. Das RIS­C-
schlossen.                                                                           Komitee hat sich im Februar 2019 auf eine Neufassung ge-
                                                                                     einigt. Es sind sowohl zeitliche als auch inhaltliche Diffe-
Im Berichtsjahr wurde in 7 Gemeinden der Bau von Lärm-                               renzen zu den Regelungen in der Schweiz und Deutschland
schutzwänden (LSW) abgeschlossen. In nur 4 von insgesamt                             zu erwarten.
251 Projekten verbleiben Restarbeiten.                                            • 2019 wird festgelegt, ob eine punktuelle Ergänzung der
                                                                                     bestehenden Lärmschutzbauten an stark belasteten Stre-
Es verbleiben nur geringfügige Ausstände beim Einbau von                             cken im Rahmen des Programms realisiert werden soll.
Schallschutzfenstern (SSF). In den Kantonen Genf, Wallis
und Tessin sind die Arbeiten in 29 Gemeinden noch nicht
vollständig abgeschlossen und abgerechnet. Einzelne Ge-
bäude verbleiben noch in 3 Gemeinden in Bern und Zürich.

4	Bundesgesetz über die Lärmsanierung der Eisenbahnen (BGLE); SR 742.144 und Verordnung VLE; SR 742.144.1 sowie Botschaft des Bundesrats zur Revision des BGLE;
   BBl 2013 489 (– 526).
24

     4.2         Ziele der Lärmsanierung
     Allgemeines Schutzziel                                           • die Möglichkeit zur Innovationsförderung. Einerseits soll
     Das Bundesprogramm zur Bekämpfung des Eisenbahnlärms               durch Auftragsforschung des Bundes untersucht werden,
     hat zum Ziel, möglichst viele Bahnanwohner vor einer Belas-        ob und wie die Massnahmenpalette in der Bahnlärmre-
     tung über den Immissionsgrenzwerten zu schützen. Die Ge-           duktion mit innovativen Massnahmen erweitert werden
     setzgebung verlangt, dass dies durch Massnahmen an der             kann. Andererseits sollen Anschubfinanzierungen weiter-
     Quelle (Fahrzeuge, Fahrbahn) und auf dem Ausbreitungs-             gehende Verbesserungen beim Rollmaterial des Güterver-
     weg (Lärmschutzbauten) für mindestens zwei Drittel der An-         kehrs erleichtern.
     wohner erfüllt wird. Wo dies nicht möglich ist, beteiligt sich
     der Bund an der Finanzierung von Schallschutzfenstern.           Emissionskataster
                                                                      Die SBB hat im Auftrag des BAV die Emissionen aufgrund des
     Optimierung/Verbesserung                                         2015 gefahrenen Verkehrs ermittelt und mit dem Emissions-
     Mit der Gesetzesrevision zur Bahnlärmsanierung hat das Par-      plan verglichen (Grundlage der Infrastruktursanierung zwi-
     lament 2012 ohne Gegenstimmen oben genannte Zielset-             schen 2000 und 2015). Der Schutz der Anwohner vor Lärm
     zung bestärkt durch:                                             über den Grenzwerten ist in der netzweiten Betrachtung er-
     • die Einführung von Emissionsgrenzwerten für alle im            heblich besser als prognostiziert. Zum Zeitpunkt der Revisi-
       Schweizer Netz verkehrenden Güterwagen ab 2020. Um             on des BGLE wurde noch ein aktiver Schutz von 61 % der Be-
       die Beeinträchtigung der Bahnanwohner in der besonders         troffenen erwartet. Tatsächlich sind bereits heute mehr als
       sensiblen Nachtperiode weiter zu reduzieren, sind diese        80 % der im Jahr 2000 Betroffenen geschützt.
       angesichts der dichten Besiedlung notwendig.
     • die mögliche Ergänzung von Schutzmassnahmen, wo                Der Vergleich der im Kataster berechneten Lärmwerte mit
       Überschreitungen der Immissionsgrenzwerte verbleiben.          den Werten der Langzeitmessungen im Rahmen des Moni-
       Denkbar sind Massnahmen an der Fahrbahn oder auf dem           torings Eisenbahnlärm zeigt eine gute Übereinstimmung.
       Ausbreitungsweg.

     Höhere LSW nicht wirksam                                                      Schutz für die Betroffenen,
     oder möglich; zum Beispiel:                                                   die nicht durch Massnahmen
     – aus Ortsbildschutzgründen                                                   1. und 2. Priorität geschützt
     – wegen topografischer Gegebenheiten                                          werden können.
     – usw.
                                                                                   3. Priorität:
                                                                                   Einbau Schallschutzfenster

                                               Bereich mit Schutz-                 Belastung im Freien
                                               wirkung durch
                                               Lärmschutzwand                      unter dem Grenzwert

      1. Priorität:                        2. Priorität:              Ziel:
      Rollmaterialsanierung                bauliche Massnahmen        Schutz für mindestens zwei Drittel der
      – neu: Emissionsgrenzwerte           (i.d.R. Lärmschutzwände)   von Grenzwertüberschreitungen
              Güterwagen ab 2020                                      betroffenen Bevölkerung
      – neu: Fahrbahndämpfung

     Visualisierung des Massnahmenkonzepts Bahnlärm.
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