Eisenbahnausbauprogramme - Bahninfrastrukturfonds (BIF) - Standbericht 2018 - BAV
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Eisenbahnausbauprogramme Bahninfrastrukturfonds (BIF) Standbericht 2018 Periode 1. Januar bis 31. Dezember 2018
Impressum Herausgeber Bundesamt für Verkehr BAV Infrastruktur, Sektion Grossprojekte CH-3003 Bern Kann im Internet abgerufen oder bezogen werden unter: www.bav.admin.ch > Aktuell > Berichte und Studien > Standbericht Eisenbahnausbauprogramme Titelbild Ausbauprogramm ZEB: Dorfnest, Entflechtung und Zugfolgezeitverkürzung. Urheberschaft aller Bilder im Bericht: • Projektdokumentation SBB Infrastruktur • AlpTransit Gotthard AG (NEAT) • Rhätische Bahn AG (AS25) • Christophe Beuret Rechtsgrundlage Das BAV erstellt gemäss Art. 37 Abs. 3 der Verordnung über die Konzessionierung, Planung und Finanzierung der Bahninfrastruktur (KPFV) jährlich einen Bericht über den Stand des Ausbaus der Eisenbahninfrastruktur. [Um diesen Bericht so aktuell wie möglich zu halten, wurden bis zum Redaktionsschluss wichtige Ereignisse und Entscheide, die in die kommende Berichtsperiode fallen, in kursiver Schrift und eckigen Klammern festgehalten.]
Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 5 6 4-Meter-Korridor (4mK) 51 6.1 4mK in Kürze 51 2 Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) 7 6.2 Ziele des Programms 4mK 51 2.1 Die NEAT in Kürze 7 6.3 Stand des Programms 4mK 52 2.2 Ziele der NEAT 7 6.4 Kosten des Programms 4mK 57 2.3 Stand der NEAT 7 6.5 Finanzierung des Programms 4mK 58 2.4 Kosten der NEAT 9 6.6 Risikomanagement des Programms 4mK 60 2.5 Finanzierung der NEAT 10 2.6 Risikomanagement der NEAT 11 7 Ausbauschritt 2025 (AS25) 63 7.1 AS25 in Kürze 63 3 Hochgeschwindigkeitsverkehrs- 7.2 Ziele des Programms AS25 64 Anschlüsse (HGV-A) 13 7.3 Stand des Programms AS25 66 3.1 HGV-A in Kürze 13 7.4 Kosten des Programms AS25 76 3.2 Ziele des Programms HGV-A 13 7.5 Finanzierung des Programms AS25 77 3.3 Stand des Programms HGV-A 14 7.6 Risikomanagement des Programms AS25 78 3.4 Kosten des Programms HGV-A 18 3.5 Finanzierung des Programms HGV-A 19 8 Weitere grosse Projekte der Bahninfrastruktur 81 3.6 Risikomanagement des Programms HGV-A 21 8.1 Bahnverbindung Cornavin–Eaux-Vives–Annemasse (CEVA) 81 4 Lärmsanierung Eisenbahn 23 8.2 Neubau Albulatunnel II 81 4.1 Lärmsanierung in Kürze 23 4.2 Ziele der Lärmsanierung 24 9 ETCS 83 4.3 Stand der Lärmsanierung 25 9.1 ETCS in Kürze 83 4.4 Kosten der Lärmsanierung 33 9.2 Strategie des Programms ETCS 83 4.5 Finanzierung der Lärmsanierung 34 9.3 Stand des Programms ETCS 84 4.6 Risikomanagement der Lärmsanierung 36 9.4 Entwicklungen des Programms ETCS 90 9.5 Risiken 91 5 Zukünftige Entwicklung der Bahninfrastruktur (ZEB) 37 Abkürzungsverzeichnis 93 5.1 ZEB in Kürze 37 5.2 Ziele des Programms ZEB 37 5.3 Stand des Programms ZEB 38 5.4 Kosten des Programms ZEB 46 5.5 Finanzierung des Programms ZEB 47 5.6 Risikomanagement des Programms ZEB 49
1 Einleitung Wer regelmässig mit dem Zug unterwegs ist, kommt an vie- sierung der Investitionen wird vom BAV sorgfältig geprüft len Baustellen vorbei: Auf unserem Bahnnetz können nur und gesteuert. In diesem Zusammenhang achtet der Bund wenige Strecken von A nach Z befahren werden, ohne dass besonders auf die Entwicklung eines koordinierten Gesamt- es nicht irgendwo eine Baustelle gibt. Legt man die Karten- netzes und auf die Einhaltung des vom Parlament festgeleg- übersichten der verschiedenen Ausbauprogramme überein- ten Leistungsrahmens. Dennoch ist eine enge Zusammenar- ander, bestätigt sich dieser Eindruck. Zu den Ausbauten beit mit den Planungsregionen und den Infrastrukturbetrei- kommen noch die Arbeiten für den Unterhalt und die Sub berinnen notwendig, um gemeinsam die gesteckten Ziele zu stanzerhaltung des Bahnnetzes hinzu. erreichen. Die Investitionen sind sichtbar und spürbar. Jede Investition Der grösste Angebotssprung wurde im Dezember 2018 mit soll den Endkundinnen und Endkunden einen Mehrwert der Umsetzung der vierten Teilergänzung der S-Bahn Zürich bringen: schnellere oder häufigere, bessere Verbindungen und weiteren Verbesserungen in der Ostschweiz erreicht. oder mehr Sitzplätze. Diese letztlich angestrebten Ziele be- Für diese bedeutenden Verbesserungen waren zahlreiche deuten für die Nutzerinnen und Nutzer oft erstmal vorüber- Investitionen aus dem ZEB-Programm oder dem Infrastruk- gehende Unannehmlichkeiten: baustellenbedingte Verlang- turfonds (neu Nationalstrassen- und Agglomerationsver- samungen, eingeschränkte Fahrpläne und Ersatzbusse. kehrsfonds, NAF) nötig. In der Westschweiz konnte der erste Teil der grenzüberschreitenden S-Bahn «Léman Express» zwi- Wir vom Bundesamt für Verkehr (BAV) haben das Privileg, schen Coppet und Lancy-Pont-Rouge mit einem Viertelstun- den Ausbau des Bahnnetzes in einem wirtschaftlich günsti- dentakt in Betrieb genommen und im Wallis das Lichtraum- gen Umfeld zu steuern. Die umgesetzten Massnahmen wir- profil für Doppelstockzüge freigegeben werden. Dank der ken sich volkswirtschaftlich positiv aus, und dank des Bahn- Wiederinbetriebnahme der Strecke Delle–Belfort, die über infrastrukturfonds (BIF) ist die Verfügbarkeit der finanziellen das HGV-A-Programm mitfinanziert wurde, kann die neue Mittel langfristig gesichert. Die grösste Herausforderung internationale Verbindung Biel/Bienne–Delémont–Méroux sind daher nicht die Finanzen, sondern die Planung. Das BAV (Belfort–Montbéliard TGV) angeboten werden. und die Infrastrukturbetreiberinnen, allen voran die SBB, sind gemeinsam dafür verantwortlich, die vom Parlament in Die Herausforderungen sind gross, die Mittel und der Wille Auftrag gegebene Infrastruktur so rasch wie möglich zu bau- jedoch vorhanden, um den Endkundinnen und Endkunden en, dabei die Qualität des Angebots während der Arbeiten qualitativ hochstehende Dienstleistungen und optimale Ver- aufrechtzuerhalten und für die Erhöhung der Kapazität und bindungen zu bieten. 2019 werden insbesondere die Arbei- konsistente Angebotssprünge zu sorgen. ten an der CEVA abgeschlossen und die grenzüberschreiten- de S-Bahn «Léman Express» wird ihren Vollbetrieb aufneh- Die finanzielle Sicherheit des BIF ist jedoch kein Ruhekissen: men. Hinter den eindrucksvollen Einweihungsfeiern steht Damit die Projekte optimiert und wirtschaftliche Lösungen die tägliche Arbeit, die von einem wirtschaftlichen und acht- gefunden werden können, findet ein kontinuierlicher Aus- samen Umgang mit den zur Verfügung stehenden Mitteln tausch statt. Die Endkostenprognose für die Programme ZEB und dem Bestreben nach einer Optimierung der Arbeitspha- oder AS 2025 sind sichtbare Ergebnisse dieser Bemühungen. sen geprägt wird, sodass die Bauintervalle den Bahnbetrieb Für eine gleiche Leistung lassen sich durch technische Mass- so wenig wie möglich stören. nahmen, die Suche nach Synergien und dank intensiver Ar- beit der Projektleitungsmitglieder bei den zur Verfügung stehenden Krediten grosse Summen einsparen. Anna Barbara Remund, Vizedirektorin Im Jahr 2019 werden die eidgenössischen Räte die Botschaft Abteilung Infrastruktur zum Ausbauschritt 2035 behandeln. Seine Umsetzung wird eine zusätzliche Herausforderungdarstellen, die Investitio- Christophe Beuret, Sektionschef nen und den Betrieb unter einen Hut zu bringen. Die Priori- Sektion Grossprojekte
2 Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) 2.1 Die NEAT in Kürze 2.2 Ziele der NEAT Die Gotthard-Basislinie ist seit rund zwei Jahren in Betrieb. Mit dem Bau einer neuen Eisenbahn-Alpentransversale will Die bisherigen Betriebserfahrungen sind positiv und erfüllen der Bund für den Güter- und den Personenverkehr auf der weitgehend die Erwartungen bezüglich der Zuverlässigkeit Schiene eine leistungsfähige Infrastruktur zur Verfügung der neuen Infrastruktur. Garantiearbeiten und bedeutende stellen. Abschlussarbeiten sind bis voraussichtlich 2021 geplant. Dann werden der Gotthard-Basistunnel und die Anschlüsse Beim Entscheid über die schweizerische Eisenbahn-Alpen- an die Stammlinie gemäss der Bestellung des Bundes fertig transversale standen die Integration der Schweiz ins euro erstellt sein und einen uneingeschränkten Betrieb ermögli- päische Verkehrsnetz und die Realisierung einer Alternative chen. zum europaweit geforderten Strassenkorridor für 40 Tonnen schwere Lastenzüge durch die Schweiz im Zentrum. Der Ceneri-Basistunnel (CBT) ist das letzte Teilprojekt der NEAT, das sich noch im Bau befindet. Die feste Fahrbahn im Im Sinne eines integrierten Gesamtverkehrssystems soll die Tunnel und die Schotterfahrbahn im Norden und Süden sind Strasse entlastet und die über hundertjährige Bahninfra- eingebaut. Im Tunnel sind über 80 % der Profile der De- struktur modernisiert werden. Die NEAT stellt einen solidari- ckenstromschiene montiert und zirka 50 % des Fahrdrahts schen Akt zum Schutz des ganzen Alpenraumes dar und eingelegt. Der Einbau der weiteren bahntechnischen Anla- steht im Dienste einer umweltgerechten Verkehrspolitik. gen – elektrische Anlagen, Kommunikationsanlagen und Si- cherungsanlagen – dauert noch bis Februar 2020 an. Neben Im Zentrum des NEAT-Konzeptes steht die Erneuerung und dem Einbau dieser Bahntechnik wird auch der Tunnel selbst Umgestaltung der Gotthardbahn zu einer modernen Flach- ausgerüstet: Lüftungsanlage, Tunnelleittechnik und weitere bahn. Unerlässlich ist aber eine sinnvolle Aufteilung und Ver- Ausrüstungen werden ebenso bis Februar 2020 installiert teilung der Verkehrsströme. Deshalb gehört auch ein Basis- und sowohl einzeln als auch in ihrem Zusammenwirken ge- tunnel am Lötschberg zum Konzept. Gotthard und Lötsch- testet werden. berg bilden zusammen die schweizerische Nord-Süd-Tran- sitachse. Ab März 2020 wird das Gesamtsystem des CBT auf seine Funktionstüchtigkeit geprüft werden. Im September 2020 wird der Ceneri-Basistunnel der SBB für die Durchführung 2.3 Stand der NEAT eines Probebetriebs übergeben. Die kommerzielle fahrplan- mässige Inbetriebnahme des CBT ist unverändert auf den 2.3.1 Abgeschlossene Ausbauten Fahrplanwechsel im Dezember 2020 vorgesehen. Der Lötschberg-Basistunnel (LBT) wurde am 9. Dezember Die NEAT-Endkosten werden vom BAV per 31. Dezember 2007 in Betrieb genommen. Auch die Zufahrtsstrecken der 2018 auf 17,67 Milliarden Franken (Preisstand 1998) prog- BLS und der SBB waren zu diesem Zeitpunkt betriebsbereit. nostiziert. Der NEAT-Gesamtkredit im Umfang von 19,1 Mil- Beim Anschluss der Neubaustrecke an die Rhonetallinie der liarden Franken deckt die NEAT-Endkostenprognose und das SBB mussten einige Arbeiten mit dem kantonalen Projekt ausgewiesene Gefahrenpotenzial von 100 Millionen Fran- zum Hochwasserschutz entlang der Rhone und dem Auto- ken. Das BAV beurteilt die Finanzierung per 31. Dezember bahnprojekt A9 abgestimmt werden. Diese Arbeiten sind in- 2018 demzufolge als ausreichend. Unter Berücksichtigung zwischen grösstenteils erfolgt. Die restlichen Arbeiten der der Teuerung, der Mehrwertsteuer und der Bauzinsen wird NEAT im Wallis sind mit den Verantwortlichen der Drittpro- die NEAT bis zum Projektabschluss voraussichtlich etwa jekte abgestimmt und werden von diesen ausgeführt. 22,75 Milliarden Franken kosten (Preisstand effektiv).
8 Basierend auf der provisorischen Abrechnung der Achse • Das Gebäude und die Arbeitsplätze auf den Aussenanla- Lötschberg aus dem Jahr 2009, werden nun die Achse und gen des Erhaltungs- und Interventionszentrums Biasca die dazugehörigen Streckenausbauten definitiv abgerech- stehen derzeit noch nicht uneingeschränkt zur Verfügung. net. Das Erhaltungs- und Interventionszentrum ist gegen Steinschläge mit Gesteinssplittern zu schützen. Das Plan- Die Ausbauten in der Surselva (Baustellenzufahrt für den genehmigungsverfahren (PGV) war Ende 2018 im Gang. Gotthard-Basistunnel) und die Ausbauten zwischen St. Gal- Die geplante Wiederinbetriebnahme der Aussenarbeits- len und Arth-Goldau wurden 2008/2010 bzw. 2018 abge- plätze rechtzeitig für den Testbetrieb am Ceneri ist nicht rechnet. mehr realistisch. Die Planung von Ersatzmassnahmen zur Sicherstellung der Funktionalitäten für den GBT und für Der vorgesehene Ausbau in der Ost- und Zentralschweiz mit den Testbetrieb am CBT sind ausgelöst worden. dem Bau des Hirzeltunnels und des Zimmerberg-Basistun- • Neben diesen zwei grossen Abschlussarbeiten werden nels wurde – mit Ausnahme des Anschlussbauwerks Nidel- noch mehrere Massnahmen bis Ende 2021 umgesetzt. Es bad – nicht realisiert. Mit Bundesbeschluss vom 16. Septem- sind dies unter anderem Massnahmen zur Reduktion des ber 2008 wurden die beiden Tunnels zurückgestellt und sind Staubs in den Querschlägen, die Korrektur der Spurweite nicht mehr Bestandteil der NEAT. im GBT, eine Ergänzung der Test- und Schulungsanlagen sowie Überholmöglichkeiten für drei 750 Meter lange Gü- terzüge im Bereich nördlich des Portals. 2.3.2 Gotthard-Basistunnel (GBT) Der Gotthard-Basistunnel wurde am 11. Dezember 2016 in 2.3.3 Ceneri-Basistunnel (CBT) Betrieb genommen. Die Anlagen der Neubaustrecke GBT (inkl. Anschlüssen) erfüllen die vom Bund geforderte Leis- Im Ceneri-Basistunnel dauert der Einbau der bahntechni- tungsfähigkeit noch nicht vollständig. Die Sicherheitsanfor- schen Anlagen bis Februar 2020 an. Die feste Fahrbahn im derungen an eine Hochgeschwindigkeitsstrecke konnten Tunnel und die Schotterfahrbahn im Norden und Süden sind vorübergehend mit kompensierenden, betriebseinschrän- eingebaut. Im Tunnel sind über 80 % der Profile der Decken- kenden Massnahmen gewährleistet werden. Um die kom- stromschiene montiert und zirka 50 % des Fahrdrahts einge- pensierenden Massnahmen aufheben zu können und die legt. Der Einbau der Sicherungsanlagen hat im Dezember übergeordneten Leistungsanforderungen – unter Beach- 2018 begonnen. Sämtliche Anlagen – Deckenstromschiene, tung der weiterhin unverändert geltenden Sicherheitsanfor- elektrische Anlagen, Kommunikationsanlagen, Sicherungs- derungen – zu erfüllen, hat das BAV bei der SBB in drei Tran- anlagen, Lüftungsanlagen, Tunnelleittechnik – werden bis chen Abschlussarbeiten ausgelöst. Die Verantwortung für Februar 2020 einzeln getestet. diese Arbeiten wurde der SBB übertragen. Sie ist seit Juni 2016 Eigentümerin der Anlage, verfügt über das entspre- chende Know-how und kann die Betriebserfahrung einbrin- 2.3.4 Inbetriebsetzung CBT gen. Zudem erfolgen die Arbeiten unter Betrieb. Nach Abschluss der Rohbauausrüstung und des Einbaus der • Eine Konzeptstudie zur Verbesserung der Sicherungsanla- Bahntechnik muss das Gesamtsystem auf seine Funktions- gen und zur Aufhebung der kompensierenden Massnah- tüchtigkeit geprüft werden. Dieser Prozess ist Teil der Inbe- men liegt vor. Mittels der geplanten Arbeitspakete zu den triebsetzung und wird als «Testbetrieb» bezeichnet. Haupt- Sicherungsanlagen werden die Standards des BAV für den verantwortlich dafür ist die Alptransit Gotthard AG (ATG), GBT grösstenteils erreicht, und die betriebseinschränken- Erstellerin der Infrastruktur. den Massnahmen können voraussichtlich bis Ende 2021 aufgehoben werden. Die knappen personellen Ressour- Nach Abschluss dieser Phase geht die Hauptverantwortung cen der SBB betreffend Sicherungsanlagen stellen eine an die Betreiberin SBB über. Es folgt der «Probebetrieb». Es Herausforderung dar. werden der Normalbetrieb, der Unterhalt, der Störungs
Standbericht Eisenbahnausbauprogramme 2018 Neue Eisenbahn-Alpentransversale 9 betrieb und mögliche Interventionen im Ereignisfall durch- tenbezugsbasen und damit auch die Kostenziele angepasst gespielt. Gewisse Betriebsprozesse müssen bereits im Test- werden. Im Berichtsjahr wurde die Kostenbezugsbasis bei betrieb eingeübt werden. der Achse Gotthard wegen der anstehenden Abschlussar- beiten um 95 Millionen Franken auf insgesamt 12,153 Milli- Gestützt auf Sicherheitsnachweise der Ersteller, erteilt das arden Franken erhöht. Die Verantwortung für diese Arbei- BAV Freigabeverfügungen z. B. für das erstmalige Einschal- ten wurde nicht der ATG sondern der SBB übertragen, weil ten der Fahrstromanlagen. Der Übergang vom Testbetrieb sie das entsprechende Know-how einbringen kann und die in den Probebetrieb erfolgt mittels Betriebsbewilligung. Lie- Arbeiten unter Betrieb erfolgen werden. gen die entsprechenden Nachweise für eine sichere Fahrt vor, kann der fahrplanmässige kommerzielle Betrieb im Tun- 2.4.2 Kostensituation nel, gestützt auf Betriebsbewilligungen des BAV, aufgenom- men werden. und -prognose Die Inbetriebsetzung des CBT ist ab März 2020 geplant. Die Kostensituation kommerzielle fahrplanmässige Inbetriebnahme (IBN) ist un- Bis Ende 2018 sind bei der NEAT Nettokosten im Betrag von verändert auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2020 vor- insgesamt 22,0 Milliarden Franken aufgelaufen (Preisstand gesehen. effektiv, inkl. Abgrenzungen, Bauzinsen, Teuerung und Mehr wertsteuer). Die grössten Positionen gehen zulasten des Werks Achse Lötschberg mit rund 5,3 Milliarden Franken 2.4 Kosten der NEAT und des Werks Achse Gotthard mit rund 15,2 Milliarden Franken. Für die Streckenausbauten Achse Gotthard, die 2.4.1 Kostenbezugsbasis durch die SBB realisiert werden, sind zudem bis Ende Be- richtsjahr gut 612 Millionen Franken Kosten angefallen. Die Finanzierung der NEAT erfolgt gemäss dem Alpentran- sit-Finanzierungsbeschluss vom 16. September 2008 mittels Kredit 19100,0 23 983,5 eines Gesamtkredites. Der NEAT-Gesamtkredit zum Preis- stand 1998 beträgt unverändert 19,1 Milliarden Franken 17 668,0 22 750,0 (ohne Teuerung und Mehrwertsteuer). Davon hat der Bun- Kostenprognose desrat in Tranchen insgesamt 17,7 Milliarden Franken freige- 22 652,3 geben. Verpflichtungen Ist-Kosten 21993,7 Der Bundesrat ist gemäss Alpentransit-Finanzierungsbe- 0 4000 9000 14 000 19 000 24 000 schluss vom 16. September 2008 dazu ermächtigt, die Ver- pflichtungskredite um die ausgewiesene Teuerung, die Mehrwertsteuer und die Bauzinsen zu erhöhen. Die Teue- Preisstand aktuell Preisstand Oktober 1998 nominal real rungsberechnung beruht auf dem NEAT-Teuerungsindex (NTI), Stand Oktober 1998. Per Ende 2017 hat der Bundesrat Kosten- und Kreditsituation NEAT, in Millionen Franken. die Verpflichtungskredite für Teuerung und Mehrwertsteuer um insgesamt 4,88 Milliarden Franken erweitert. Die letzte Kostenprognose Erhöhung erfolgte im Dezember 2016. Die Endkostenprognose für das Gesamtvorhaben der NEAT beträgt 17,67 Milliarden Franken; sie ist gegenüber dem Vor- In den Vereinbarungen zwischen Bund und den einzelnen jahr um rund 20 Millionen Franken höher (Preisstand 1998, Erstellern werden neben der Bestellung auch Kostenziele ohne Teuerung und Mehrwertsteuer). Die Mehrkosten sind vereinbart. Aufgrund von Mehr-/Minderkosten infolge von begründet durch Ausführungsanpassungen beim Handlauf Leistungsänderungen oder bei geändertem Finanzierungs- im CBT (integrierte Kabel und Beleuchtung) sowie viele klei- bedarf (z. B. bei der Vergabe grosser Lose) können die Kos- nere Positionen bei der Ausführung.
10 2.5 Finanzierung der NEAT Verpflichtungskredite Endkosten zu Vorjahr Prognose Endkosten Kostenbezugsbasis Kostenbezugsbasis Endkosten Vorjahr 2.5.1 Verpflichtungskreditkontrolle Ursprüngliche Veränderung Prognose Aktuelle Der Gesamtkredit inkl. Erweiterungen beträgt gegenüber dem Vorjahr unverändert 23,98 Milliarden Franken (Preis- Projektaufsicht 76,0 91,0 89,0 92,0 –3,3 % stand effektiv, inkl. Teuerung und Mehrwertsteuer). Achse Lötschberg 3 214,0 4 311,0 4 238,98 4 239,0 0,0 % Verpflichtungskredite Achse Gotthard 7 716,0 12 153,3 12 200,6 12 132,2 0,6 % Auszahlungen des Auszahlungen des Bundes kumuliert Ausbau Surselva 123,0 111,6 111,6 111,6 0,0 % Höhe des Kredits Vereinbarungen Anschluss 99,4 99,4 99,4 99,4 0,0 % Berichtsjahr Ostschweiz Bund-ISB Bundes Ausbauten 86,0 84,9 84,9 84,9 0,0 % St. Gallen– Arth-Goldau Projektaufsicht 110,5 103,7 99,9 0,6 Streckenausbauten 359,6 374,2 358,6 359,2 –0,2 % Achse Lötschberg 5 384,0 5 384,0 5 311,6 0,0 Achse Lötschberg Achse Gotthard 16 695,5 15 720,5 15 204,6 287,8 Streckenausbauten 515,0 515,0 508,1 508,4 – 0,1 % Achse Gotthard Ausbau Surselva 134,3 122,5 122,54 Zwischentotal 12 189,0 17 740,5 17 691,2 17 626,7 0,4 % Anschluss 113,5 113,5 113,54 Ostschweiz Kostenpositionen/ – 23,2 – 23,3 Rundungen Ausbauten 106,7 103,3 103,3 – 0,4 St. Gallen–Arth-Goldau Total NEAT 12 189,0 17 740,5 17 668,0 17 650,0 0,1 % Streckenausbauten 435,1 442,1 426,0 –5,9 Endkostenprognose NEAT, in Millionen Franken; alle Angaben mit Preisstand der Achse Lötschberg Verpflichtungskredite (Oktober 1998). Streckenausbauten 664,0 662,6 612,2 22,7 Achse Gotthard Reserve 339,9 Total NEAT 23 983,5 22 652,3 21 993,7 304,9 Verpflichtungskreditkontrolle NEAT in Millionen Franken; alle Angaben mit effektivem Preisstand. 2.5.2 Voranschlagskredit und Finanzplanung Auf Basis der Eingaben der Ersteller beantragte das BAV Mit- te 2018 den Voranschlag 2019 für den über den Bahninfra- strukturfonds (BIF) finanzierten Ausbau. Mit Bundesbeschluss vom 4. Dezember 2018 wurden die Voranschlagskredite für das Jahr 2019 gutgeheissen. Für die NEAT stehen für das Jahr 2019 somit Mittel im Betrag von insgesamt 260,9 Millionen Franken zur Verfügung. Mit 233,5 Millionen Franken ist der überwiegende Teil für die Arbeiten an der Achse Gotthard vorgesehen. Für die Streckenausbau- ten Achse Gotthard sind zudem weitere 24 Millionen Fran- Ceneri-Basistunnel, Tunnelausgang mit Lärmschutz. ken reserviert.
Standbericht Eisenbahnausbauprogramme 2018 Neue Eisenbahn-Alpentransversale 11 Liquiditätsplanung per 31.12.2018 in Millionen Franken 2000 Ist-Zahlen per Ende 2018 1800 1600 1400 Finanzbedarf 1200 1000 800 600 400 200 0 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 Finanzplanung NEAT in Millionen Franken; alle Angaben mit effektivem Preisstand. 2.6 Risikomanagement der NEAT Ceneri • Terminrisiko: Die Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels Das BAV erkennt für das Gesamtprojekt per 31. Dezember wird unverändert und mit hoher Sicherheit auf Dezember 2018 folgende massgebliche Qualitäts-, Kosten- und Termin- 2020 geplant. Allfällige Verzögerungen ausstehender Ar- risiken: beiten können mit betrieblichen Massnahmen aufgefan- gen werden, ohne dadurch die Inbetriebnahme grund- Gotthard sätzlich zu gefährden. • Zuverlässigkeit des Angebots: Auf der realisierten Infra- • Prozesse: Die vom Gotthard-Basistunnel übernommenen struktur kann das Angebot noch nicht mit der optimalen Prozesse könnten sich für den Ceneri als zu schwerfällig Zuverlässigkeit bereitgestellt werden. Hauptmassnahme: bzw. infolge des Rückbaus der Projektorganisation als SBB und BAV überwachen den Betrieb mittels Monitoring, nicht praktikabel erweisen. Hauptmassnahme: Das BAV analysieren gemeinsam die Ursachen für Verspätungen wird die Effektivität und die Effizienz der Organisation und und leiten entsprechende Massnahmen ab. der Prozesse beobachten und bedarfsgerecht in Abspra- • Abschlussarbeiten: Bei einigen anstehenden Abschluss che mit SBB und ATG anpassen. arbeiten aus Auflagen der Betriebsbewilligung liegen • Ungenügende Koordination: Eine ungenügende Koordi- zurzeit erst Konzeptstudien vor. Um die Ziele zur Funktio- nation der Bahntechnikunternehmen mit den zwei Erstel- nalität und zur Systemverfügbarkeit zu erreichen, sind zu- lern (ATG und SBB) könnte dazu führen, dass Abhängig- sätzliche bzw. detailliertere Massnahmen erforderlich. keiten nicht ausreichend geregelt bzw. erst zu spät Hauptmassnahme: Der Fortschritt bei den Nacharbeiten erkannt werden. Hauptmassnahme: Das Risiko wird an und der Erledigung der Auflagen wird vom BAV mittels ei- den periodischen Projektsitzungen systematisch themati- ner integralen Planung überwacht und in den Projektgre- siert und geprüft. mien risikoorientiert geprüft. Die SBB ist gefordert, die Eli- • Leistungsfähigkeit Sicherungsanlagen: Die Anforderun- minierung der betrieblichen Einschränkungen prioritär zu gen (Betreiberkonzept) an die Sicherungsanlagen könn- behandeln. Ebenso müssen Lösungen erarbeitet werden, ten sich als zu komplex erweisen, sodass die geforderte die eine Umsetzung bis 2021 sicherstellen. Der aktuelle Ar- Leistungsfähigkeit nicht erreicht werden kann. Haupt- beitsstand erfüllt dies noch nicht. massnahme: Das BAV begleitet mittels entsprechender
12 Auflagen und mittels Fachbesprechungen die weitere Risiken im Umfeld Detail- und Ausführungsplanung der Sicherungsanlagen. Obwohl im Dezember 2020 der Ceneri-Basistunnel als • Nachweisführung: Es besteht die Gefahr, dass Abhängig- letzte NEAT-Infrastruktur in Betrieb geht, besteht mit Fokus keiten und Zeitbedarf bei der Nachweisführung zur Erlan- auf die gesamte Nord-Süd-Achse ein Risiko, dass das gung der Betriebsbewilligung unterschätzt werden und NEAT-Angebotsziel noch nicht stabil realisierbar ist. Im ers- die erforderlichen Nachweise nicht rechtzeitig und quali- ten Halbjahr 2019 klärt eine Arbeitsgruppe, in welchen tätsgerecht erbracht werden. Hauptmassnahme: Das Ri- Schritten und bis wann das NEAT-Zielkonzept vollständig siko wird an den periodischen Projektsitzungen systema- umgesetzt werden kann und welche Übergangsmassnah- tisch thematisiert und geprüft. men allenfalls geplant werden müssen. • Personalbestand: Der Personalabbau könnte zu Unzu- länglichkeiten in einzelnen Projekten bezüglich des Know- Auch im weiteren Umfeld des NEAT-Projektes können Risi- hows (insbesondere Schlüsselpersonen), der Arbeitsbelas- ken auftreten, die Auswirkungen auf den Betrieb auf der tung und der Sprachkompetenzen führen. Hauptmass- Achse Gotthard haben. Das BAV erkennt hier insbesondere nahme: Das BAV wird Effektivität und Effizienz der bei der Zuverlässigkeit und Tauglichkeit der Fahrzeuge be- Organisation und der Prozesse beobachten und bedarfs- treffend lange Tunnels mit neusten Zugbeeinflussungssyste- gerecht intervenieren. men eine Herausforderung. Ungenügende Abstimmungen • Störungen der Inbetriebsetzungsphase: Beim Start des bei der Interaktion zwischen Rollmaterial und Infrastruktur Test- und Probebetriebs könnte die Anlage nicht vollstän- können bei Softwareanpassungen und in speziellen Konstel- dig realisiert sein bzw. zu viele Mängel aufweisen. Haupt- lationen zu Zuverlässigkeits- oder Verfügbarkeitsproblemen massnahme: Das Risiko wird an den periodischen Projekt- führen. sitzungen systematisch thematisiert und geprüft. • Massgebliche finanzielle Chancen erkennt das BAV bei der Auflösung von Reserven, die durch die einzelnen Projekt- leiter gebildet wurden. Hauptmassnahme: Das BAV hat eine Überprüfung der Restleistungen und deren Kosten sowie deren Offenlegung eingefordert. GBT, Abschluss der Rekultivierungsarbeiten im Raum Altdorf Rynächt.
3 Hochgeschwindigkeitsverkehrs-Anschlüsse (HGV-A) 13 3.1 HGV-A in Kürze 3.2 Ziele des Programms HGV-A Das Programm HGV-A hat zum Ziel, verbesserte und raschere Die Bundesversammlung hat am 18. März 2005 das «Bun- Verbindungen zwischen der Schweiz und wichtigen Desti- desgesetz über den Anschluss der Ost- und Westschweiz an nationen im grenznahen Ausland zu schaffen. Die Arbeiten das europäische Eisenbahn-Hochleistungsnetz» (HGV-An- in den noch nicht abgeschlossenen HGV-Anschlusskorrido- schluss-Gesetz, HGVAnG; SR742.140.3) verabschiedet. Es bil- ren gingen 2018 ohne nennenswerte Abweichungen von- det zusammen mit dem am 8. März 2005 verabschiedeten statten. «Bundesbeschluss über den Verpflichtungskredit für die erste Phase des HGV-Anschlusses» (BBl 2005 5177) die Grundlage Folgende Projekte konnten 2018 abgeschlossen werden: im für die Ausbauten in den verschiedenen Korridoren in Frank- Korridor Lausanne–Vallorbe «Daillens–Vallorbe, Anpassung reich, der Schweiz und Deutschland. Ziele sind die Stärkung Lichtraumprofil für TGV 2N2» und im Korridor Bülach– der Schweiz als Wirtschafts- und Tourismusstandort, Verla- Schaffhausen «Schaffhausen, Perronverlängerung Gleis gerung des internationalen Strassen- und Luftverkehrs auf 4/5». die Schiene und eine bessere Anbindung an das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz mit Verkürzung der Reisezeiten Bei der Doppelspurverlängerung Goldach–Rorschach Stadt nach Paris, Lyon, München, Ulm und Stuttgart. Dazu inves- hat das Bundesgericht die Beschwerde im September 2018 tiert der Bund bis Ende 2020 1,090 Milliarden Franken (Preis- abgewiesen und der Baustart ist für März 2019 geplant. Im stand 2003) in das Eisenbahnnetz. Fall Lausanne, Abstellanlage Paleyres, konnte mit den Bau- arbeiten im Frühjahr 2018 begonnen werden. Der Rosshäuserntunnel konnte im Herbst 2018 in Betrieb ge- nommen werden. Der Abschluss der restlichen Bauarbeiten ist bis 2020 geplant. Die Bauarbeiten für die Elektrifizierung und den Neige- zugausbau der Strecke Lindau–Geltendorf sind seit März 2018 im Gang. Die Fahrleitung ist bereits auf 72 Kilometern HGV-A, Paleyres. installiert, und diverse Anpassungen an den Stellwerken, an Brücken und Bahnhöfen sind erfolgt. Der Baufortschritt zeigt, dass die Inbetriebnahme 2020 wie geplant möglich sein wird. Die Bauarbeiten für die Wiedereröffnung der Strecke Delle– Belfort sind 2018 fertiggestellt worden, die Strecke konnte zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018 in Betrieb genom- men werden. Die prognostizierten Endkosten liegen um knapp 100 Milli- onen Franken unter dem ursprünglich beschlossenen Ver- pflichtungskredit von 1090 Millionen Franken.
14 3.3 Stand des Programms HGV-A 1 St. Gallen–St. Margrethen Projektierung, Inbetriebnahme 2020/21 Geltendorf München 1 St. Gallen–St. Margrethen In Betrieb seit 6.12.2010/29.8.2011/ 1.12.2012/31.8.2012 11 2 Bülach–Schaffhausen DEUTSCHLAND In Betrieb seit 26.11.2010/1.12.2012/ Schaffhausen 1.12.2012/1.12.2015 Konstanz DB 7 2 3 Sargans–St. Margrethen Lindau Basel SBB Winterthur 4 1 1 In Betrieb seit 7.12.2008/10.12.2011/ 1 St. Margrethen 29.9.2012/30.11.2013 5 St. Gallen Zürich HB 4 St. Gallen–Konstanz 8 ÖSTERREICH In Betrieb seit 30.9.2011/20.11.2013/ 3 30.11.2015 Bienne 5 Zürich–Winterthur Sargans In Betrieb seit 10.12.2012/30.11.2013 9 11 Lindau–Geltendorf Bern Ausführung, Inbetriebnahme 2020 Chur Projektstand: ■ Studie ■ Plangenehmigungsverfahren ■ Vorprojekt ■ Ausführung ■ In Betrieb Leistungsübersicht HGV-A, Teil Ostschweiz und Deutschland. Stand 31. Dezember 2018. 11 DEUTSCHLAND Schaffhausen 6 Knoten Genf Konstanz DB Belfort In Betrieb seit 26.11.2012/24.9.2017 7 2 Lindau Basel SBB Winterthur 7 4 Bahnanschluss EuroAirport 1 1 12 1 St. Margrethen Weiterbearbeitung 5 im AS30/35St. Gallen Paris Zürich HB 8 Biel–Belfort Dijon 8 In Betrieb seit 4.11.2011/13.8.2012/ ÖSTERREICH 3 9.12.2018 FRANCE Biel/Bienne 9 Bern–Neuenburg–Pontarlier 13 In Betrieb seit Ende 2018 Sargans Neuchâtel 9 10 Lausanne–Vallorbe Bern Pontarlier 9 In Betrieb seit 11.12.2016 Chur Frasne 10 Lausanne–Vallorbe Ausführung, Inbetriebnahme 2020 12 TGV Rhin–Rhône 10 In Betrieb seit 11.12.2011 Paris Lausanne 10 13 Jurabogen In Betrieb seit 2009/11.12.2011 14 Haut–Bugey In Betrieb seit 2010, 2014 Genève 6 14 Lyon Leistungsübersicht HGV-A, Teil Westschweiz und Frankreich. Stand 31. Dezember 2018.
Standbericht Eisenbahnausbauprogramme 2018 Hochgeschwindigkeitsverkehrs-Anschlüsse 15 HGV-A, Meroux und Belfort-Montbeliard TGV.
16 3.3.1 Westschweiz und Mittelland Projektname Stand der Arbeiten/Ausblick Beurteilung, Termine Knoten Genf Die IBN der Signalbrücke Châtelaine ist erfolgt, und das Projekt ist abgeschlossen. In Betrieb Am 24. September 2017 erfolgte die IBN der dynamischen Umschaltung. Restarbeiten sind im Jahr 2018 vorgenommen worden. Lausanne–Vallorbe Die Anpassung des Lichtraumprofils für den TGV 2N2 zwischen Daillens und Lausanne sowie Abgeschlossen der Rampe zum Perron 2 im Bahnhof Vallorbe sind ausgeführt. Das Vorprojekt (VP) zur Verbesserung des Bahnzugangs TGV in Vallorbe ist abgeschlossen. Im ersten Quartal 2018 wurde entschieden, dieses Projekt über die Leistungsvereinbarung (LV) abzuwickeln. Der Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts über die Beschwerden gegen die Plangeneh- IBN voraussichtlich 2020 migungsverfügung beim Projekt Abstellanlage Paleyres ist am 18. Dezember 2017 gefällt worden, ein Weiterzug der Beschwerde ans Bundesgericht hat nicht stattgefunden. Im Frühjahr 2018 konnte mit dem Bau begonnen werden. Der Terminplan musste angepasst und mit dem Ausbau des Bahnhofs Lausanne (ZEB) abgestimmt werden. Tunnel Rosshäusern Am 25. August 2018 fand die Eröffnungsfeier statt. Die eigentliche IBN erfolgte anschliessend In Betrieb in zwei Schritten: Am Wochenende vom 1. bis 3. September 2018 wurden das Stellwerk Restarbeiten bis Ende 2020 und das südliche Gleis 100 in Betrieb genommen. Mit dem Zusammenschluss des nördlichen Gleis 200 wurde am 26. Oktober 2018 der Doppelspurausbau abgeschlossen. Der Abschluss der restlichen Bauarbeiten ist auf Ende 2020 geplant. 3.3.2 Massnahmen in Frankreich Projektname Stand der Arbeiten/Ausblick Beurteilung, Termine (Biel–)Delle–Belfort Die Arbeiten für die Revitalisierung der Strecke Delle–Belfort sind abgeschlossen. Die In Betrieb Infrastrukturanpassungen zwischen Delémont und Delle sind 2017 schon abgeschlossen worden. 2018 wurde zusätzlich die Schnittstelle der Sicherungssysteme mit Frankreich bereinigt. Der Abschnitt Delle–Belfort konnte mit dem Fahrplanwechsel kommerziell in Betrieb genommen werden. Anschluss Euro-Airport Das Projekt wird im Rahmen des nächsten Ausbauschrittes weiterverfolgt und ist unter Abgeschlossen (EAP) HGV-A abgeschlossen worden. Haut-Bugey Die Revitalisierung des Projekts Haut-Bugey ist seit 2010 und die Ausbauten Abgeschlossen La Plaine–Bellegarde sind seit 2014 in Betrieb. Jurabogen Die Projekte im Jurabogen sind seit 2009 und 2011 in Betrieb. Abgeschlossen TGV Rhin–Rhône Das Projekt TGV Rhin–Rhône ist seit 2011 in Betrieb. Abgeschlossen
Standbericht Eisenbahnausbauprogramme 2018 Hochgeschwindigkeitsverkehrs-Anschlüsse 17 3.3.3 Zürich/Ostschweiz Projektname Stand der Arbeiten/Ausblick Beurteilung, Termine Bülach–Schaffhausen Es sind alle Ausbauten fertiggestellt und in Betrieb genommen. Die Projekte Hüntwangen– IBN erfolgt: 2010 (Hüntwangen–Rafz), Rafz und Schaffhausen Spurwechsel sind abgeschlossen. Das Projekt Schaffhausen 2012 (Jestetten Dsp, Schaffhausen Spw), Perronverlängerung ist 2018 abgeschlossen worden, das Projekt Jestetten Doppelspurausbau 2015 (Schaffhausen Perronverlänge- konnte aufgrund von Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit ausstehenden Forderungen rung) der Gemeinde Jestetten SBB-intern noch nicht abgeschlossen werden. Zürich–Winterthur Es sind alle Ausbauten abgeschlossen. Für das Projekt in Winterthur ist der formelle IBN erfolgt: 2012, 2013 Projektabschluss erfolgt; bei der Überwerfung Hürlistein erfolgt er 2019. z. T. abgeschlossen St. Gallen–Konstanz Die Inbetriebnahmen sind gestaffelt erfolgt. Der Abschluss Romanshorn–Kreuzlingen erfolgt IBN: 2011, 2013, 2015 im Jahr 2019. St. Gallen–St. Margrethen Die meisten Ausbauten bis auf die Doppelspur Goldach–Rorschach Stadt sind abgeschlossen. IBN: 2010, 2011, 2012 Das Angebotskonzept Zürich–München mit dem neuen Rollmaterial ETR 610 bedingt eine zusätzliche Zugfolgezeitverkürzung im Raum St. Margrethen. Der Inbetriebnahmetermin ist per Fahrplanwechsel 2020 geplant. Nach dem Urteil des Bundesgerichts und der Abweisung der Beschwerde im Projekt IBN auf Mitte 2021 geplant Doppelspur Goldach–Rorschach Stadt kann mit den Bauarbeiten begonnen werden. Der Baustart ist in enger Absprache zwischen BAV und SBB auf März 2019 festgelegt worden. Sargans–St. Margrethen Die Ausbauten im Rheintal sind mehrheitlich abgeschlossen. Einzig in St. Margrethen ist noch IBN: 2011, 2012, 2013 ein zusätzliches Abstellgleis notwendig. Dieses Projekt befindet sich aktuell in der Auflage-/ Voraussichtlich 2020 Bauprojektphase. Der Start der Bauarbeiten ist auf September 2019 geplant. 3.3.4 Massnahmen in Deutschland Projektname Stand der Arbeiten/Ausblick Beurteilung, Termine Lindau–Geltendorf Unmittelbar im Anschluss an die Spatenstichveranstaltung am 23. März 2018 in Memmingen Fortschritt wie geplant, starteten die Hauptbauarbeiten für die Elektrifizierung und Beschleunigung der Verbindung IBN: Ende 2020 München–Lindau. Auf rund 95 Kilometern Strecke wurde zwischen Geltendorf und Leutkirch Bayerns längste Baustelle des Jahres 2018 eingerichtet. Auf 72 Kilometern Gleislänge hängt bereits die Fahrleitung, und zusätzliche Substanzerhaltungsmassnahmen wie z. B. sechs Brückenerneuerungen, zwei Dammsanierungen, 19 Kilometer Gleiserneuerungen und Weichenumbauten, der Stellwerksneubau Kisslegg sowie die Fertigstellung der Bahnhof umbauten in Stetten (Schwab) und Sontheim (Schwab) wurden umgesetzt. Insgesamt wurde ein Investitionsvolumen von rund 160 Millionen Euro umgesetzt. Die Bauarbeiten konnten jedoch nur durch Streckensperrungen mit Umleitung des internationalen Fernverkehrs über Kempten realisiert werden. 3.3.5 Allgemeines/Querschnittsthemen Mit dem Angebotskonzept 2025 wurde entschieden, den ten, sobald der deutsche Abschnitt zwischen Lindau und EuroCity Zürich–München mit dem Neigezug ETR 610 zu Geltendorf elektrifiziert und neigezugfähig ausgebaut ist. fahren. Das Rollmaterial erlaubt die Reduktion der Reisezei-
18 3.4 osten des Programms K 3.4.2 K ostensituation HGV-A und -prognose 3.4.1 Kostenbezugsbasis Per Ende 2018 beträgt die aktuelle Kostenbezugsbasis 1070,6 Millionen Franken. Sie liegt damit um knapp 20 Mil- Im Bundesbeschluss über den Verpflichtungskredit für die lionen Franken bzw. 1,8 % unter der ursprünglichen Kosten- erste Phase des HGV-Anschlusses vom 8. März 2005 sind für bezugsbasis. Gegenüber dem Vorjahr liegt sie um rund die Projektierung und Realisierung der Projekte 1,090 Milli- 63 Millionen Franken tiefer, was in erster Linie auf die Ver- arden Franken bewilligt worden (Preis- und Kostenstand schiebung des Projekts «Vallorbe, Verbesserung Bahnzu- Oktober 2003; ohne Teuerung, Mehrwertsteuer und Bauzin- gang TGV» in die Leistungsvereinbarung (LV) und Anpassun- sen; mit Vergütung der Wechselkursdifferenzen). Gemäss gen einzelner Werte aufgrund der RUBA-Richtlinie 1 zurück- HGV-A-Botschaft vom 26. April 2004 wurden die Verpflich- zuführen ist. tungskredite für Frankreich und Deutschland mit einem Wechselkurs Franken/Euro von 1,50 (1 Euro = 1.50 Franken) Kostenprognose berechnet. Der Beitrag an die Ausbauten Lindau–Geltendorf Insgesamt liegt die Endkostenprognose sowohl unter der ur- erfolgt als variabel verzinsliches, rückzahlbares Darlehen. sprünglichen als auch der aktuellen Kostenbezugsbasis. Ge- genüber dem Vorjahr beträgt die Veränderung – 0,5 %. Die- Aus Synergiegründen werden einzelne HGV-A-Projekte zu- se Veränderung resultiert aus der Verschiebung des Projekts sammen mit anderen Bahnprojekten, z. B. Oberbauerneue- «Vallorbe, Verbesserung Bahnzugang TGV» in die LV. Die so rungen, erstellt. Mit den Finanzierungsvereinbarungen wer- erzielten Einsparungen werden durch die Projekterweite- den deshalb auch die Verteilschlüssel der Finanzierungs- rungen im Projekt «St. Margrethen, Abstellgleis» nur teilwei- quellen geregelt. In der Kostentabelle sind nur diejenigen se benötigt. Kosten der HGV-A-Objekte dargestellt, die über den HGV-A-Verpflichtungskredit finanziert werden. Aus diesen Gründen und da die ursprüngliche Kostenbe- zugsbasis voraussichtlich deutlich unterschritten wird, müs- sen keine Steuerungsmassnahmen ergriffen werden. 1 Richtlinie Umsetzung Bahninfrastruktur-Ausbauten (RUBA) des UVEK, Fassung 2.0 vom 1. November 2017. Züge im Bahnhof Meroux (Anschluss zum Bahnhof Belfort-Montbeliard TGV).
Standbericht Eisenbahnausbauprogramme 2018 Hochgeschwindigkeitsverkehrs-Anschlüsse 19 Verpflichtungskredite Ursprüngliche Aktuelle Prognose Prognose Endkosten Veränderung zu Kostenbezugsbasis* Kostenbezugsbasis Endkosten Vorjahr Endkosten Vorjahr Projektaufsicht 25,0 25,0 25,0 25,0 0% Knoten Genf 40,0 44,1 41,1 41,3 – 0,4 % Lausanne–Vallorbe 30,0 20,3 18,5 29,9 – 38,1 % Biel–Belfort 40,0 43,8 43,7 43,9 – 0,4 % Bahnanschluss EAP 2 25,0 0,4 0,3 0,3 0% Bülach–Schaffhausen 130,0 127,4 114,7 114,6 + 0,1 % Zürich–Winterthur 100,0 98,6 78,7 78,6 + 0,0 % St. Gallen–Konstanz 60,0 59,0 46,8 47,1 – 0,6 % St. Gallen–St. Margrethen 80,0 98,7 84,0 85,3 – 1,4 % Sargans–St. Margrethen 70,0 77,7 56,5 47,9 + 18,0 % Bern–Neuenburg–Pontarlier 100,0 100,0 100,0 100,0 0% Haut-Bugey (Bellegarde–Nurieux– 165,0 170,1 179,9 179,9 0% Bourg-en-Bresse) Jurabogen (Vallorbe und Pontarlier–Dijon) 40,0 30,5 29,3 29,3 0% TGV Rhin–Rhône 100,0 100,0 100,0 100,0 0% Lindau–Geltendorf 75,0 75,0 75,0 75,0 0% Reserve 10,0 – – – – Total HGV-A 1090,0 1070,6 993,5 998,0 – 0,5 % Endkostenprognose HGV-A, in Millionen Franken; alle Angaben mit Preisstand des Verpflichtungskredits (Oktober 2003). * Ursprüngliche Kostenbezugsbasis ermittelt nach Controllingrichtlinie HGV-Anschluss. 1090,0 3.5 F inanzierung des Programms Kredit 1194,7 HGV-A 993,5 Kostenprognose 1108,4 3.5.1 Verpflichtungskreditkontrolle Verpflichtungen 1114,4 Für die erste Phase der HGV-A wurde ein Verpflichtungskre- 974,8 dit von 1,090 Milliarden Franken, Preis- und Projektstand Ist-Kosten 0 200 400 600 800 1000 1200 Oktober 2003, exkl. Teuerung, Mehrwertsteuer, Bauzinsen und Wechselkursdifferenzen, bewilligt. Bis Ende 2015 bewil- ligte der Bundesrat Erhöhungen des Verpflichtungskredits Preisstand aktuell Preisstand Oktober 2003 nominal real von insgesamt 29,11 Millionen Franken infolge Teuerung Kosten- und Kreditsituation HGV-A, in Millionen Franken. und Mehrwertsteuer für den Ausbau Knoten Genf und für die Ausbauten Biel–Belfort sowie zur Deckung der Wechsel- kursdifferenzen im Projekt Haut-Bugey. Am 21. Dezember 2016 erhöhte er den Verpflichtungskredit um weitere 75,6 Millionen Franken zur Deckung der aufgelaufenen Teuerung und Mehrwertsteuer für den Ausbau Knoten Genf und die Ausbauten Bülach–Schaffhausen, Zürich Flughafen–Win- terthur, St. Gallen–St. Margrethen sowie Bern–Neuenburg– Pontarlier. Der Verpflichtungskredit beträgt aktuell 1,195 Milliarden Franken. Die eingegangenen Verpflichtungen des BAV ge- 2 Das Projekt wird im AS30/35 weiterbearbeitet; im HGV-A verbleiben einzig die abgerechneten Projektierungskosten.
20 genüber den Infrastrukturbetreibern (ISB) belaufen sich auf Im Jahr 2018 wurden 24,001 Millionen Franken aus dem 1,114 Milliarden Franken, inkl. aufgelaufener Teuerung und Bahninfrastrukturfonds zulasten des HGV-A-Verpflichtungs- nicht rückforderbarer Mehrwertsteuer (n. r. MWST). kredits ausgerichtet. Davon sind 3,605 Millionen Franken an Ausbauten in Frankreich (Delle–Belfort) und 0,550 Millionen Im Berichtsjahr konnten mit der SBB zwei Umsetzungsver- Franken an Ausbauten auf dem deutschen Schienennetz einbarungen (UV) unterzeichnet werden: Lausanne, Ausbau (Lindau–Geltendorf) bezahlt worden. Die restlichen Mittel Abstellanlage Paleyres sowie Goldach–Rorschach Stadt, von 19,847 Millionen Franken wurden für Projekte in der Doppelspurverlängerung. Schweiz abgerufen. Insgesamt sind damit bis zum 31. De- zember 2018 974,8 Millionen Franken ausbezahlt worden. Verpflichtungskredite Aktuelle Vereinbarungen Auszahlungen Auszahlungen Verpflichtungs Bund-ISB (K02) des Bundes (K04) des Bundes kredite kumuliert (K04) 2018 Projektaufsicht 25,0 13,4 13,4 0,0 Knoten Genf 52,3 52,2 49,0 0,4 Lausanne–Vallorbe 30,0 22,6 12,6 1,3 Biel–Belfort 52,4 52,3 46,6 4,0 Bahnanschluss EAP 3 25,0 0,3 0,3 0,0 Bülach–Schaffhausen 152,3 150,1 134,8 0,0 Zürich–Winterthur 117,7 109,5 94,3 0,1 St. Gallen–Konstanz 60,0 59,3 56,3 0,0 St. Gallen–St. Margrethen 100,9 95,9 70,4 0,3 Sargans–St. Margrethen 70,0 55,4 55,1 0,7 Bern–Neuenburg–Pontarlier 118,0 117,9 112,0 16,8 Haut-Bugey (Bellegarde–Nurieux–Bourg-en-Bresse) 183,6 180,9 180,9 0,0 Jurabogen (Vallorbe und Pontarlier–Dijon) 30,9 29,3 29,3 0,0 TGV Rhin–Rhône 100,0 100,0 100,0 0,0 Lindau–Geltendorf 75,0 75,0 19,6 0,6 Reserve 1,6 0,0 0,0 0,0 Total HGV-A 1194,7 1114,2 974,8 24,0 Verpflichtungskreditkontrolle HGV-A, in Millionen Franken; alle Angaben mit effektivem Preisstand. 3.5.2 Voranschlagskredit und Finanzplanung Im Jahr 2018 stand dem HGV-A-Projekt ein Kredit in der scheide des Bundesgerichts (Goldach–Rorschach Stadt) bzw. Höhe von 30,1 Millionen Franken zur Verfügung. Dieser des Bundesverwaltungsgerichts (Lausanne Paleyres) abge- wurde zu rund 80 % ausgeschöpft. Bei den Ausbauten Lau- wartet werden, was an beiden Orten zu Verzögerungen des sanne–Vallorbe und St. Gallen–St. Margrethen mussten Ent- Baubeginns führte. Im Korridor Delle–Belfort hatte SNCF Ré- 3 Das Projekt wird im AS30/35 weiterbearbeitet; im HGV-A verbleiben einzig die abgerechneten Projektierungskosten.
Standbericht Eisenbahnausbauprogramme 2018 Hochgeschwindigkeitsverkehrs-Anschlüsse 21 Finanzplanung per 31.12.2018 in Millionen Franken 180 Ist-Zahlen per Ende 2018 160 140 120 100 80 60 40 20 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 HGV-A HGV-A, in Millionen Franken; alle Angaben mit effektivem Preisstand. Finanzplanung seau infolge eines Rechtsstreits Zahlungen an einen Liefer 3.6 Risikomanagement anten gestoppt und dadurch deutlich weniger Mittel als ge- des Programms HGV-A plant abgerufen. Der Mehrbedarf im Korridor Bern–Neuchâ- tel–Pontarlier resultierte aus einer anteilsmässigen Verschie- bung zwischen dem Kredit HGV-A und der LV. Das BAV hat die Aufgabe, die Risikosituation (Chancen und Gefahren) des Projektes periodisch zu überprüfen. Es kon- Für das Jahr 2019 hat das Parlament einen Voranschlagskre- zentriert sich dabei auf die übergeordneten Rahmenbedin- dit von 67,7 Millionen Franken bewilligt. Diese Mittel sind gungen bzw. die Ebene des Gesamtvorhabens. Das opera hauptsächlich für die Ausbauten Lindau–Geltendorf, St. Gal- tive Risikomanagement auf Projektebene liegt in der Verant- len–St. Margrethen, Bern–Neuchâtel–Pontarlier und Lausan- wortung der Bauherrschaft bei den ISB. ne–Vallorbe eingeplant. Anschliessend werden dann die Mittel nebst diesen Korridoren noch für die restlichen Aus- Mit dem Eintreffen der Entscheide des Bundesverwaltungs- bauten St. Margrethen–Sargans benötigt. gerichts und des Bundesgerichts für die Projekte Lausanne, Abstellanlage Paleyres und Goldach – Rorschach Stadt, Dop- pelspurverlängerung haben sich die Terminverzögerungen bestätigt und müssen nicht mehr als Risiko geführt werden. Aufgrund des Programmfortschritts verkleinern sich die per- sonellen Risiken (Ausfall von Schlüsselpersonen) fortlaufend. Es sind keine nennenswerten weiteren Risiken zu erwähnen.
Lärmschutzwand aus Glas, Villeneuve.
4 Lärmsanierung Eisenbahn 4.1 Lärmsanierung in Kürze Ergänzung Lärmsanierung (2016–2025; BGLE revidiert 4) Bahnlärmbelastung: Monitoring Zentrales Element des revidierten Gesetzes ist die Einfüh- und Emissionskataster rung von Emissionsgrenzwerten für alle im Schweizer Nor- Das BAV überwacht die tatsächliche Lärmentwicklung am malspurnetz verkehrenden Güterwagen ab 2020 (Grauguss- Schienennetz mit zwei Instrumenten. Das Lärmmonitoring verbot). Ein Monitoring des Bundes zeigt, dass im Berichtsjahr ermöglicht anhand kontinuierlicher Messungen an sechs die Laufleistung lärmarmer Güterwagen einen Anteil von Standorten den Vergleich zu den im Rahmen der Lärmsanie- 86 % (+ 4 %) erreicht hat. Die ausländische Umrüstung oder rung prognostizierten Werte. An sämtlichen Messstellen Neubeschaffung von Güterwagen mit lärmarmen Bremsen werden diese unterschritten, teilweise deutlich. Die Mess- steigt weiter und dürfte stabil geblieben sein. werte belegen zudem den grossen Einfluss von lärmarm aus- gerüsteten Güterzügen. Ergänzende Lärmschutzmassnahmen: Zur akustischen Opti- mierung des Oberbaus werden Neuentwicklungen im Be- Der Emissionskataster 2015 belegt, dass der tatsächlich ge- reich von Zwischenlagen und Schwellen untersucht. Zudem fahrene Verkehr im Normalspurnetz in der Regel deutlich hat die SBB zwei Strecken in Bezug auf die Ergänzung von tiefere Emissionen verursacht als während des Sanierungs- Schutzbauten geprüft. programms prognostiziert (Emissionsplan). Brückensanierung: Mit den Arbeiten an für eine Lärmsanie- Verpflichtungskredit, Finanzierung rung empfohlenen Stahlbrücken wurde die SBB beauftragt. Der Verpflichtungskredit über die Lärmsanierung umfasst 13 Sanierungen, teilweise kombiniert mit geplantem Unter- seit der Erhöhung um die aufgelaufene Teuerung im Dezem- halt, werden ausgeführt und zusätzlich sechs Brücken bis ber 2016 insgesamt 1,773 Milliarden Franken. Davon wur- 2025 ersetzt. den bisher 1,484 Milliarden Franken ausgegeben. Der ver- bleibende Mittelbedarf ist relativ gering. Er hängt massgeblich Im Rahmen der Ressortforschung lag der Schwerpunkt des davon ab, ob und in welchem Umfang ergänzende Schutz- federführenden Bundesamts für Umwelt (BAFU) und des massnahmen umgesetzt werden. BAV 2018 auf der Begleitung der im Rahmen einer WTO-Aus- schreibung im Vorjahr vergebenen Fahrzeug- und Oberbau- Ausblick projekte. Der 5L-Demonstrator-Güterzug von SBB Cargo • Das Monitoring Güterverkehr wird weitergeführt. Die Ei- (Einsatz innovativer Komponenten in mehreren Kombinati- senbahnverkehrsunternehmen werden mit Blick auf die onen) wurde für die geplanten Evaluationen in den Regel- neuen Emissionsgrenzwerte über die nächsten Schritte in- betrieb übernommen. formiert. • Die EU-Kommission beabsichtigt, den Geltungsbereich Lärmsanierungsprogramm (2000–2015) der im Bereich Fahrzeuglärm massgeblichen Richtlinie (TSI Die Sanierung des schweizerischen Rollmaterials ist abge- Noise) auf Bestandesfahrzeuge auszudehnen. Das RISC- schlossen. Komitee hat sich im Februar 2019 auf eine Neufassung ge- einigt. Es sind sowohl zeitliche als auch inhaltliche Diffe- Im Berichtsjahr wurde in 7 Gemeinden der Bau von Lärm- renzen zu den Regelungen in der Schweiz und Deutschland schutzwänden (LSW) abgeschlossen. In nur 4 von insgesamt zu erwarten. 251 Projekten verbleiben Restarbeiten. • 2019 wird festgelegt, ob eine punktuelle Ergänzung der bestehenden Lärmschutzbauten an stark belasteten Stre- Es verbleiben nur geringfügige Ausstände beim Einbau von cken im Rahmen des Programms realisiert werden soll. Schallschutzfenstern (SSF). In den Kantonen Genf, Wallis und Tessin sind die Arbeiten in 29 Gemeinden noch nicht vollständig abgeschlossen und abgerechnet. Einzelne Ge- bäude verbleiben noch in 3 Gemeinden in Bern und Zürich. 4 Bundesgesetz über die Lärmsanierung der Eisenbahnen (BGLE); SR 742.144 und Verordnung VLE; SR 742.144.1 sowie Botschaft des Bundesrats zur Revision des BGLE; BBl 2013 489 (– 526).
24 4.2 Ziele der Lärmsanierung Allgemeines Schutzziel • die Möglichkeit zur Innovationsförderung. Einerseits soll Das Bundesprogramm zur Bekämpfung des Eisenbahnlärms durch Auftragsforschung des Bundes untersucht werden, hat zum Ziel, möglichst viele Bahnanwohner vor einer Belas- ob und wie die Massnahmenpalette in der Bahnlärmre- tung über den Immissionsgrenzwerten zu schützen. Die Ge- duktion mit innovativen Massnahmen erweitert werden setzgebung verlangt, dass dies durch Massnahmen an der kann. Andererseits sollen Anschubfinanzierungen weiter- Quelle (Fahrzeuge, Fahrbahn) und auf dem Ausbreitungs- gehende Verbesserungen beim Rollmaterial des Güterver- weg (Lärmschutzbauten) für mindestens zwei Drittel der An- kehrs erleichtern. wohner erfüllt wird. Wo dies nicht möglich ist, beteiligt sich der Bund an der Finanzierung von Schallschutzfenstern. Emissionskataster Die SBB hat im Auftrag des BAV die Emissionen aufgrund des Optimierung/Verbesserung 2015 gefahrenen Verkehrs ermittelt und mit dem Emissions- Mit der Gesetzesrevision zur Bahnlärmsanierung hat das Par- plan verglichen (Grundlage der Infrastruktursanierung zwi- lament 2012 ohne Gegenstimmen oben genannte Zielset- schen 2000 und 2015). Der Schutz der Anwohner vor Lärm zung bestärkt durch: über den Grenzwerten ist in der netzweiten Betrachtung er- • die Einführung von Emissionsgrenzwerten für alle im heblich besser als prognostiziert. Zum Zeitpunkt der Revisi- Schweizer Netz verkehrenden Güterwagen ab 2020. Um on des BGLE wurde noch ein aktiver Schutz von 61 % der Be- die Beeinträchtigung der Bahnanwohner in der besonders troffenen erwartet. Tatsächlich sind bereits heute mehr als sensiblen Nachtperiode weiter zu reduzieren, sind diese 80 % der im Jahr 2000 Betroffenen geschützt. angesichts der dichten Besiedlung notwendig. • die mögliche Ergänzung von Schutzmassnahmen, wo Der Vergleich der im Kataster berechneten Lärmwerte mit Überschreitungen der Immissionsgrenzwerte verbleiben. den Werten der Langzeitmessungen im Rahmen des Moni- Denkbar sind Massnahmen an der Fahrbahn oder auf dem torings Eisenbahnlärm zeigt eine gute Übereinstimmung. Ausbreitungsweg. Höhere LSW nicht wirksam Schutz für die Betroffenen, oder möglich; zum Beispiel: die nicht durch Massnahmen – aus Ortsbildschutzgründen 1. und 2. Priorität geschützt – wegen topografischer Gegebenheiten werden können. – usw. 3. Priorität: Einbau Schallschutzfenster Bereich mit Schutz- Belastung im Freien wirkung durch Lärmschutzwand unter dem Grenzwert 1. Priorität: 2. Priorität: Ziel: Rollmaterialsanierung bauliche Massnahmen Schutz für mindestens zwei Drittel der – neu: Emissionsgrenzwerte (i.d.R. Lärmschutzwände) von Grenzwertüberschreitungen Güterwagen ab 2020 betroffenen Bevölkerung – neu: Fahrbahndämpfung Visualisierung des Massnahmenkonzepts Bahnlärm.
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