Electrocompaniet: EMC 1 (alle Updates) versus EMC 1 MK IV - MRV Audio
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Electrocompaniet:
EMC 1 (alle Updates) versus EMC 1 MK IVElectrocompaniet
Das Gute und das Besondere
von Marco Kolks fensichtlich. Nach wie vor sitzt der Digitalpart
mit eigener Stromversorgung im linken Teil
EMC 1 (alle Updates) versus EMC 1 MK IV des Gehäuses. Sauber davon getrennt,
rechts neben dem Laufwerk befindet sich die
Wir schreiben das Jahr 1999. Matthias Analogtechnik. Drei Jahre nach seiner Markt-
Roth vom damaligen MRV-Vertrieb stellte der einführung erhielt der Player neue Wandler
Hörerlebnis-Redaktion den CD-Spieler und (Cirrus Logic), die das Upsampling auf 24
Toplader EMC 1 von Electrocompaniet vor. Bit/192 kHz ermöglichten. Die Typenbezeich-
Unser Redaktionsmitglied Rolf Linden-Brü- nung wurde um „Up“ ergänzt. Diese Modell-
ning, ein eingefleischter Fan des norwegi- variante war bis 2014 erhältlich. Allerdings än-
schen Herstellers, hob als Erster die Hand derten die Entwickler 2005 das Schaltungs-
und bekam den Zuschlag. Schnell sprach sich layout der Platine und setzten dabei weiter
im eigenen Hause das hohe Niveau herum, auf Philips-Laufwerke. Der Austausch gegen
auf dem der erste EMC 1 spielte. Bereist zur das Pro2LF brachte nach meiner Einschät-
damaligen Zeit gehörte dieser zweifelsohne zung den wohl größten Klanggewinn. Dieses
zu den Besten seiner Gattung. Das honorier- Laufwerk ist massiv aufgebaut und mitverant-
ten auch weitere Redakteure, indem sie sich
von ihrem bisherigen digitalen Frontend
trennten und es durch den EMC 1 ersetzten.
Gleichzeitig wurde er damit zum Meilenstein
der Hörerlebnis-Redaktionsarbeit, an dem
sich viele andere messen mussten und sich
ihre Zähne daran ausbissen. Bis heute. Denn
nun tritt die mehrfach upgedatete Urversion
gegen das aktuelle Modell MK IV aus glei-
chem Hause im Vergleich an.
Viel haben die beiden nicht mehr gemein,
bis auf das sehr ähnliche Äußere, was jedoch
auch einer sanften Modifikation unterzogen
wurde. Auf der Rückseite sind die vielen Än-
derungen und Neuerungen dagegen sehr of-
Den etwas herausstehenden Bedienungstasten des
Altgeräts (unten) folgen tieferliegende und sanft gerun-
dete.
Die ersten Laufwerke von Philips wurden später durch
das Pro2LF ersetzt, was zu deutlich besserem Klang
führt.
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wortlich für das recht hohe Gesamtgewicht teile heben diese Variante ebenfalls heraus.
des EMC 1. Das Laufwerk selbst wird auf Als Zubehör konnte man statt des mitgeliefer-
Stahlplatten aufgebaut. Diese Einheit ist auf- ten Pucks einen aus Aluminium gefrästen
grund der Masse nahezu unempfindlich ge- „Spider“ einsetzen. Die verbesserte Fixierung
gen Trittschall und andere Resonanzen. Von der CD führte ebenfalls zu einem noch bes-
2015 bis 2016 gab es dann die MK III-Version, seren Klang. Ein „Muss“ für alle Besitzer des
die auch SA-CDs abspielte, die von der MK EMC 1. Firmenchef Mikal Dreggevik gab in
IV-Version abgelöst wurde und die jetzt die einem unserer letzten Gespräche mit sympa-
Topposition im Hause Electrocompaniet ein- thischem Grinsen zu, dass er den Topplader
nimmt. Nicht vergessen darf man die Jubilee- schon länger hätte aus dem Programm neh-
Edition in einer auf 50 Stück limitierten Serie. men wollen. Doch seine Kundschaft habe es
Gebürstete Alufront und hochwertigere Bau- ihm nicht erlaubt und nun habe er es endlich
Klangtipp ten, die Werke, das Ensemble, die Aufnah-
Guillaume Dufay metechnologie und vieles mehr ausführlich in
New Flowers Deutsch und Englisch vor. Der Text führt
Santenay leicht verständlich in die Zeit und die Musik
Das Ensemble „Santenay“ ist eine Entde- der Renaissance ein.
ckung: vier junge Musikerinnen und Musiker
aus vier Nationen gehen die Werke von Schnaps im Silbersee
Guillaume Dufay mit neuer Leichtigkeit und Synapsensilvester
erfrischendem Schwung an. Sie interpretie- Prosidia/CD
ren die instrumentale und vokale Musik die- Hochphilosophie und Quatschmacherei:
ses Komponisten im heutigen Sinne in ihrer Schnaps im Silbersee. Die drei Songwriter
Zeitlosigkeit für ein modernes Publikum und Peter Wolter, Melvin Haack und Judith Retz-
setzen dabei die aus dem 14. und 15. Jahr- lick erzählen auf „Synapsensilvester“ Ge-
hundert stammenden Werke auf dem damals schichten aus dem Alltag und verbinden die-
üblichen Instrumentarium um. Santenay gibt se mit leicht abstrakten Gedankengängen zu
den klaren Melodien eine Eleganz, Transpa- interessanten Texten. Das Augenzwinkern
renz und eine emotionale Tiefe, die berührt bleibt dabei nur selten auf der Strecke, so-
und bewegt. Ein gestalterisch aufwändiges dass es schwierig ist, ein Schmunzeln zu
84-seitiges Albumbuch stellt den Komponis- verbergen. Das erinnert an Wader, Wecker
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und Degenhardt, halt nur humorvoller. Die eingesehen, dass seine Entscheidung falsch
Texte in ihren Liedern animieren zum Mitsin- gewesen sei.
gen des Refrains. Im übertragenden Sinne Erwähnenswert ist die Krickhaus Elektro-
kann man sagen: „Schnaps im Silbersee“ nik GmbH aus Köln, die für Electrocompaniet
sind hochprozentige Könner. die Service- und Wartungsarbeiten übernom-
men hat. Das von Hörerlebnis eingesandte
Zhenya Strigalev Gerät kam nach Überprüfung aller wesentli-
Blues for Maggie
Der Spider sorgt für einen ruhigeren Lauf beim
Whirlwind/CD Abspielen der CD.
Aufgenommen wurde das impressionistische
Meisterwerk live im Paradox in Tilburg sowie
im Wiener Porgy und Bess. Der aus Russ-
land stammende, doch längst in London le-
bende Alt- und Sopransaxofonist und Kom-
ponist Zhenya Strigalev ist Absolvent der re-
nommierten Royal Academy Of Music, wo er
von Meistern wie Dave Holland, Lee Konitz
oder Peter King lernte. Da sich das gut ein-
gespielte Quartett zu diesem Zeitpunkt
schon länger auf Tour befand, klingen die
sieben Originalkompositionen Strigalevs auf
„Blues for Maggie“ wie aus einem Guss.
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chen Parameter zeitnah per Versanddienst Die Anschlüsse auf der Rückseite bei der Urversion
(mittig sitzt hier noch der Ein/Ausschalter) … und bei
zurück in die Redaktion. Eingepackt, und das der vierten Generation.
ist Standard bei Krichkaus, war der EMC 1
vorbildlich. Man hatte den Eindruck ein Neu- Schönheit und kontemplative Ausstrahlung
gerät in den Händen zu halten. der Kompositionen geben dem Hörer Freude,
Ruhe und innere Harmonie. Die Musik spricht
Hörerlebnis Menschen unmittelbar an. Die Melodien, Har-
Um sich wie in diesem Fall ein aussage- monien und Gefühle berühren - und gehen di-
kräftiges Urteil bilden zu können, sind gleiche rekt ins Herz. Die Urversion spielt im A/B-Ver-
Voraussetzungen von Nöten. Die Player ste- gleich etwas abgedunkelter, man verspürt
hen auf Racks von Phonosophie, Netzkabel einen Verlust an Details. Das sind schlagkräf-
und Leiste stammen vom selben Hersteller. tige Argumente, die für dem EMC 1 MK IV
Die NF-Verbindungen kommen von van den sprechen. Diese Unterschiede treten deshalb
Hul. Die Vergleiche wurden abgehört mit der so deutlich zu Tage, weil das Album „New Flo-
Codex von Audio Physic und in einem weite- wers“ klanglich eine tolle Dimension erreicht.
ren Durchgang mit einer Cielo aus der Avi- Es wurde mit dem preisgekrönten „clàr“-
atorreihe von Chario. Recorder aufgezeichnet, der hohe zeitliche
Mit einem großen Stapel CDs geht es ans Signal- und damit Klangauflösung nutzt und
Werk. Das Album „New Flowers“ (Guillaume somit eine erstaunlich gute Aufnahmequalität
Dufay, Santenay/CD) transportiert die Werke erreicht. So bietet sich dem Hörer mit beiden
des Renaissance-Komponisten Guillaume EMC 1ern gleichermaßen ein warmes und zu-
Dufay (um 1400-1474) in das Hier und Jetzt gleich sehr präzises Klangbild. Das mit High
der modernen Welt des 21. Jahrhunderts. Die End-Kunstkopftechnologie im legendären
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Sendesaal Bremen eingespielte Album lässt thels den Most holt.
die Musik Dufays zudem sehr detailreich klin- Fazit: Wer vor vielen Jahren einen EMC 1
gen. Bei weniger guten Einspielungen sind gekauft hat und ihn regelmäßig upgedatet hat,
die Unterschiede nicht so deutlich zu hören. besitzt heute noch einen ganz hervorragen-
Das Kult-Trio Schnaps im Silbersee kre- den CD-Spieler, der sich musikalisch in Szene
iert auf „Synapsensilvester“ (Prosidia/CD) ei- zu setzen weiß und damit vielen CD-Kaltblüt-
nen organisch-direkten, intimen Sound. Der lern von Mitbewerbern die Rücklichter zeigt.
mehrstimmige Gesang zu Gitarre und Geige Dass seine Technik allerdings in die Jahre ge-
wird druckvoll durch Bass und Schlagzeug er- kommen ist, daran lässt die jüngste Generati-
weitert. Der EMC 1 MK IV sorgt für einen brei- on keinen Zweifel. Der Electrocompaniet-Fa-
teren und ausgefeilteren Sound. Musikalisch milienklang hingegen ist geblieben: das Wei-
bewegt sich das Trio durch sämtliche Berei- che, Wohlige und Geschmeidige, das Flie-
che des Singer-/Songwritertums, mischt ßende und Anmachende. Dann allerdings
akustische Gitarrenklänge mit mal flotten und hebt der MK IV ab. Die Abbildung ist klarer. Er
mal verträumten Geigenmelodien und ab- löst besser auf, zeigt mehr Details. Da kann
wechslungsreichen Gesängen. Dreistimmige „der Alte“ nicht mehr mithalten. Er ist gut, kei-
Arrangements über Rhythmus und Groove ne Frage. Der EMC 1 MK IV ist aber beson-
der Gitarren, ergänzt mit schönen Melodien ders gut (auch im Vergleich zu zum Teil er-
auf der Geige, ergeben mit dem EMC 1 MK IV heblich teureren Mitbewerbern) und mit seiner
ein wunderbares Klangvolumen. Er spielt prä- überarbeiteten Technik wird er die Erfolgs-
ziser, die Abbildung ist präsenter und die Fo- geschichte dieses Klassikers fortschreiben.
kussierung gelingt ihm besser. Er kitzelt ein- MK
fach mehr aus der Aufnahme heraus.
Das Altsaxophonspiel von Zhenya Striga-
lev (Blues for Maggie, Whirlwind/CD) klingt
mit der neuen Technik merklich entspannter
und zerrt den melancholischen Russen mehr
an die Sonnenseite. Das macht sich beson-
ders bei Live-Mitschnitten bemerkbar, wo es
dynamisch zugeht und es darum geht, Atmos- Das Produkt:
phäre zu vermitteln. "Blues For Maggie" ist CD-Spieler Electrocompaniet EMC1
zwar das vierte Album von Zhenya Strigalev Preis aktuelles Modell MK IV: 5.300 Euro
bei Whirlwind. Sein neuer Streich bedeutet je- (inklusive Spider)
doch eine Abkehr von bisherigen Aufnahme- Vertrieb:
ritualen, wurden doch alle Songs erstmals live Electrocompaniet Europe GmbH
eingespielt, und zwar Anfang März 2017 im Wurzerstr. 16
niederländischen Paradox Jazz Club in Til- 53175 Bonn
burg sowie im Wiener Porgy ’n’ Bess Jazz Tel.: +49 (0)228-92394291
Club. Die vierte Generation zeigt jetzt seinem E-Mail: info@electrocompaniet.de
Vorläufer dann doch recht deutlich, wo Bar- Internet: www.electrocompaniet.deSie können auch lesen
