Electrolux Schweiz ist innovativ und konzernweit ein Vorbild
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24 UNTERNEHMEN Haushaltgeräte Electrolux Schweiz ist innovativ und konzernweit ein Vorbild Electrolux Schweiz heisst die Gewinnerin des diesjährigen «Swiss Arbeitgeber Awards». Der zum gleichnamigen Konzern gehörende Haushaltgerätehersteller beschäftigt in der Schweiz 960 Mit- arbeitende und produziert in Schwanden (GL) innovative Geräte sowohl für den heimischen Markt als auch für den Export. CEO Peter Barandun erklärt, warum die Firma bei den Mitarbeitenden so beliebt ist – und warum sein Team konzernweit als Vorbild gilt. Michael Zollinger «Bei uns stehen die Mitarbeitenden im Führungsteam, noch näher zu den Leu- teil der hierzulande abgesetzten Ein- Zentrum. Nur wer die besten Leute be- ten zu rücken. Seither geht er jährlich baugeräte, und rund ein Viertel der Pro- schäftigt, kann die Kunden auch perfekt einmal in die Regionen und Abteilun- duktion geht in den Export. Dieser bedienen», lautet Peter Baranduns feste gen. Alle Mitarbeitenden nennen ihm Anteil werde künftig allerdings sinken, Überzeugung. Seit 15 Jahren wirkt der dann Positives und selbst geortetes sagt Barandun, weil der Preiskampf in Bündner bei Electrolux, seit acht Jahren Verbesserungspotenzial, und sie formu- Europa massiv zunehme und deshalb als CEO in der Schweiz. Unter ihm hat lieren konkrete «Wünsche an die Ge- bestimmte Geräte in Zukunft im Aus- das Unternehmen als Teil der schwedi- schäftsleitung». Aus mehr als 200 The- land hergestellt werden. «Swiss made» schen Electrolux-Gruppe in den letzten men, die so zusammenkommen, wird macht laut dem CEO aber weiterhin Jahren kontinuierliches Wachstum er- selektioniert und es werden Massnah- Sinn. 12 Prozent der Schweizer Endkon- lebt. men erarbeitet und umgesetzt. sumenten sind bereit, dafür mehr zu be- Die hiesige Ländergesellschaft mit ei- zahlen. Gleiches gilt für 8 Prozent der In- nem Produktionswerk im glarnerischen vestoren, wie eine GfK-Befragung kürz- Schwanden gilt konzernweit als Vorbild « Die Mitarbeitenden lich ergab. Zentral sei, dass man die Be- und erzielt regelmässig beste Resultate. stehen für den dürfnisse in der Schweiz erkenne und Der Freiraum, den das schwedische Mut- decke, aber auch Verantwortung ge- terhaus gewähre, sei gerade deswegen Firmenchef genüber der hiesigen Volkswirtschaft so gross, meint Barandun. Gleichzeitig Peter Barandun übernehme, so Baranduns dezidierte profitiere die Schweiz vom starken Kon- Meinung. Dazu gehört nebst anderen zern im Rücken, etwa bei der starken im Zentrum. » Normen als in Resteuropa zum Beispiel Corporate Identity, beim Einkauf oder auch der hohe Anteil an Mietern. «Im bei der Forschung und Entwicklung. Ba- Abgesehen vom «Professional-Bereich», Ausland muss ein Kochherd zehn Jahre randun führt den Erfolg von Electrolux der nicht in Baranduns Verantwortung im Einsatz sein, bei uns erwartet man Schweiz zu einem grossen Teil auf die liegt, verkauft Electrolux nicht direkt an eine Lebensdauer von 20 », weiss Ba- Führungsphilosophie zurück: «Wir wol- die Endkonsumenten, sondern pflegt randun. len, dass die Mitarbeitenden denken ein selektives Vertriebssystem für die Zum Portfolio von Electrolux gehören und handeln, als sei Electrolux ihre ei- Marke Electrolux. Die Marken AEG und Kühlschränke, Geschirrspüler, Waschma- gene Firma.» Zanussi werden ebenfalls über den schinen, Herde, Klimageräte, Kleinge- Zwischenhandel sowie über Grossflä- räte und Staubsager. Nebst Electrolux Transparenz ist entscheidend chenanbieter angeboten. Ende letzten sind weitere Marken wie AEG oder Za- Eines der Hauptthemen ist dabei die Jahres wurde die neue Strategie kom- nussi Teil des Sortiments. Der Fokus im Transparenz. Die gemeinsam mit der er- muniziert und für das Jahr 2014 als Ziel Bereich der Haushaltgrossgeräte liegt weiterten Geschäftsleitung erarbeitete 500 000 verkaufte Geräte definiert. Das bei Einbaugeräten sowie bei der Wä- Strategie werde auf möglichst einfache sei ein starkes Signal gewesen und habe schepflege. Doch auch der Rest des Art und Weise gegenüber der gesam- der Belegschaft gezeigt, dass es trotz Sortiments wird weiter gepflegt und op- ten Belegschaft transparent gemacht. schwierigem Marktumfeld weiter vor- timiert, trotz immer mehr Anbietern aus Das wird auch gelebt, wenn der Wind wärts gehe. Asien, die nach Europa drängen – etwa rauer weht. Als der Gesamtkonzern in mit Waschmaschinen oder mit Kühl- jüngerer Zeit unter Druck geriet und aus- « Swiss made » mit Zukunft und Gefriergeräten. Das Geschäft mit serhalb der Schweiz sogar einen grös- Im vergangenen Jahr verkaufte Electro- Geräten für den gewerblichen Einsatz, seren Stellenabbau vollziehen musste, lux Schweiz 422 778 Geräte. Das Werk in dem Electrolux traditionell stark ist, bedeutete das für Barandun und sein in Schwanden produziert einen Gross- bleibt laut Barandun interessant. «In fast
UNTERNEHMEN 25 Bild: zVg Gemeinsam sind sie erfolgreich: Peter Barandun, CEO von Electrolux Schweiz (oben rechts) und Mitarbeitende in der Haushaltgeräteproduktion in Schwanden, die moderne und praktische Produkte wie den «Profi Steamer» (unten rechts) herstellen. Schweizer Arbeitgeber 11 / 2011
26 UNTERNEHMEN jeder Hotelküche der Welt steht ein Pro- dukt von Electrolux.» In Sursee hat man dafür eigens eine neue Fabrik gebaut, wo Kochherde aufgrund konkreter Wün- sche von Berufsköchen gebaut werden. Revolutionäre Küchengeräte und tieferer Energieverbrauch Ständige Innovationen sind das A und O von Firmen wie Electrolux. Für den Bereich Backen und Kochen ist dafür in Europa die Entwicklungsabteilung im bayrischen Rothenburg verantwortlich. Doch auch aus Schwanden stammen erfolgbringende Produkteideen, die sich über die Schweiz hinaus durchsetzen. Nachdem Electrolux schon 1912 mit dem ersten Staubsauger für Privathaushalte Hier arbeiten rund 280 Beschäftigte: Electrolux-Werk in Schwanden. und 1951 mit der ersten Waschmaschine aktuell eines der wichtigsten Themen Wichtige Teambildung «Viele erfolgreiche überhaupt», betont Barandun. Nicht nur und Ausbildung Produkteideen von weil Ökologie heute ein Muss ist, son- Das alles trägt dazu bei, dass die Beleg- dern weil die Kaufentscheide massgeb- schaft stolz ist auf ihren Arbeitgeber Electrolux stammen lich davon abhängen. Auch dies zeigten und gerne bei Electrolux arbeitet. Ent- aus dem Werk detaillierte Kundenbefragungen. Electro- sprechend gute Noten verteilten die Mit- lux hat es sich laut Barandun auf die arbeitenden bei der Befragung im Rah- in Schwanden. » Fahne geschrieben, Geräte mit bester men des «Swiss Arbeitgeber Awards», Energieeffizienzklasse auch zu attrakti- bei dem der Schweizerische Arbeitge- für Private für Furore sorgte, sind es ven Preisen anzubieten: «Umweltschutz berverband als Partner auftritt. Nebst heute vor allem revolutionäre Küchen- darf nicht eine Frage des Preises sein.» der Transparenz und einer aktiven geräte, wie der «Profi Steam» oder neu- Das Thema Innovation beschränkt Kommunikation führt der Chef das auf artige Kochmöglichkeiten wie der asi- sich darüber hinaus nicht auf Produkte, Themen wie Teambildung und Ausbil- atische «Teppan Yaki» und der Wok, die sondern es geht immer auch um Pro- dung zurück, auf die besonderes Au- das Image prägen. zessinnovationen. So hat man etwa im genmerk gelegt werde. In jüngerer Zeit In Sachen Senkung des Energiever- Kundendienst neue Wege beschritten. wurden grosse und umfassende Aus- brauchs ist Electrolux ebenfalls führend Electrolux garantiert heute die Repara- bildungskonzepte durch gezieltere, in- und will dies auch bleiben. Ein gutes tur einer Waschmaschine innert zweier dividuelle Schulungen ersetzt. Bei der Beispiel dafür ist der neue Wärmepum- Tage in der ganzen Schweiz, diejenige Teambildung arbeitet man abteilungs- pentrockner, der das A-Label bis zu 50 eines Gefriergeräts innerhalb von nur übergreifend und mit einem der besten Prozent unterbietet «Nachhaltigkeit ist 24 Stunden. Trainer zusammen. Besonders wichtig für Peter Barandun sind die Führungs- schulungen, von denen schliesslich jeder einzelne Mitarbeitende profitiere. Starke Präsenz in der Schweiz Als passionierter Hobbykoch und drei- In der Schweiz beschäftigt Electrolux 959 Mitarbeitende, 280 davon im Werk in facher Familienvater kann auch er sich Schwanden. Dort werden Geräte für den Schweizer Markt und fürs Ausland ge- zu 100 Prozent mit den Electrolux-Pro- fertigt – vorab im Bereich Kochen und Backen. In Mägenwil befindet sich das dukten identifizieren. «Unsere tollen grosse Logistikzentrum. Nebst dem Hauptsitz in Zürich pflegt das Unterneh- Produkte sind mir wichtig. Was mich men landesweit neun Kundenzentren. aber jeden Morgen wirklich mit Freude zur Arbeit fahren lässt, sind die Men- Fast 40 Kochberaterinnen bieten dort beliebte Kochseminare an, die jedes schen hier», sagt der 47-Jährige. 20 zu- Jahr von 18 000 Endkonsumenten besucht werden. 2010 verkaufte Electrolux sätzliche kamen in diesem Jahr dazu, im Schweiz 422 778 Haushaltsgeräte. Weltweit beschäftigt die schwedische Gruppe Verkauf und in der Fachberatung, zur mit Hauptsitz in Stockholm 52 000 Mitarbeitende und erzielte im letzten Jahr weiteren Stärkung der Kundenbindung. einen Umsatz von 11,1 Milliarden Euro. Von Krise keine Spur bei Electrolux Schweiz.
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