"EMERGING CHURCH" - EIN DEKONVERSIVER KONVERSATIONS- RAUM

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BEITRÄGE ZU
        EVANGELISATION UND
        GEMEINDEENTWICKLUNG
 28

        Patrick Todjeras

        „EMERGING
        CHURCH“ – EIN
        DEKONVERSIVER
        KONVERSATIONS-
        RAUM
Eine praktisch-theologische Untersuchung über ein
anglo-amerikanisches Phänomen gelebter Religiosität
Patrick Todjeras: „Emerging Church“ – ein dekonversiver Konversationsraum

        © 2020, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
      ISBN Print: 9783788734667 — ISBN E-Book: 9783788734664
Patrick Todjeras: „Emerging Church“ – ein dekonversiver Konversationsraum

BEG   BEITRÄGE ZU
      EVANGELISATION UND
      GEMEINDEENTWICKLUNG

28    Herausgegeben von
      Michael Herbst, Jörg Ohlemacher und Johannes Zimmermann

                 © 2020, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
               ISBN Print: 9783788734667 — ISBN E-Book: 9783788734664
Patrick Todjeras: „Emerging Church“ – ein dekonversiver Konversationsraum

Patrick Todjeras

„Emerging Church“ –
ein dekonversiver
Konversationsraum
Eine praktisch-theologische Untersuchung
über ein anglo-amerikanisches Phänomen
gelebter Religiosität

Vandenhoeck & Ruprecht

                © 2020, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
              ISBN Print: 9783788734667 — ISBN E-Book: 9783788734664
Patrick Todjeras: „Emerging Church“ – ein dekonversiver Konversationsraum

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ISSN 2567-9066
ISBN 978-3-7887-3466-4

                     © 2020, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
                   ISBN Print: 9783788734667 — ISBN E-Book: 9783788734664
Patrick Todjeras: „Emerging Church“ – ein dekonversiver Konversationsraum

                             Für Naemi

                      Mein Dank gebührt dir.

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Patrick Todjeras: „Emerging Church“ – ein dekonversiver Konversationsraum

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      ISBN Print: 9783788734667 — ISBN E-Book: 9783788734664
Patrick Todjeras: „Emerging Church“ – ein dekonversiver Konversationsraum

                            Vorwort und Dank

Diese Arbeit wurde im Wintersemester 2018/19 von der Theologischen Fakultät
der Universität Greifswald als Dissertation angenommen. Im Sommersemester
2019 wurde sie mit dem Promotionspreis durch die Gesellschaft von Freunden
und Förderern der Ernst-Moritz-Arndt-Universität e.V ausgezeichnet. Für die
vorliegende Veröffentlichung wurde die begutachtete Forschungsarbeit über-
abeitet. Hinführende Kapitel und exemplarische Darstellungen wurden im
Sinne der Leserfreundlichkeit gekürzt. Wesentliche gekürzte Teile werden mit-
tels eines QR-Codes zur Verfügung gestellt. Der QR-Code kann am Ende des
Vorwortes abgerufen werden.
    Über den Aufbau und das Forschungsinteresse dieser Arbeit wird in der Ein-
führung Auskunft gegeben. Hier sei lediglich auf den Entstehungszusammen-
hang kurz hingewiesen. Die Forschungsarbeit war eingebettet in die Mitarbeit
am Institut zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung
(IEEG) an der Universität Greifswald. Damit war der Forschungskontext geprägt
durch das Arbeiten im Team am IEEG und dessen Forschungsfragen. Es war
eine Bereicherung interdisziplinär und themenübergreifend zu denken und
zu arbeiten.
    Theologisches Denken und Handeln entwickeln sich in der Begleitung, im
Dialog und in der gemeinsamen Auseinandersetzung. Es war ein Geschenk mit
den KollegInnen Ideen zu diskutieren, Erkenntnisse zu präsentieren und die
Freuden und Leiden eines Promotionsweges gemeinsam zu tragen – es ist ein
wahres Privileg eine solche Weggemeinschaft zu haben. Namentlich möchte
ich dem Team in der Zeit meines Promotionsweges danken: Felix Eiffler, Antje
Gusowski, Uwe Hein, Andreas Jansson, Manuela Kindermann, Kolja Koeniger,
Jens Monsees, Andreas Scheuermann, Benjamin Stahl, Carla J. Witt.
    Daneben standen weitere GesprächspartnerInnen und WegbegleiterInnen
mit Rat und Tat zur Seite. Meinen langjährigen, in Freundschaft verbundenen
Weggefährten sei an dieser Stelle gedankt.
    Meinem Doktorvater Prof. Dr. Michael Herbst bin ich zu großem Dank
verpflichtet. Es war nicht nur seine aufmerksame Begleitung und fachliche
Expertise, die die Arbeit an der Dissertation stets in einen konstruktiven
Gesprächsrahmen eingebettet hat, sondern auch das persönliche Interesse an
dem Wohlergehen eines Promovierenden in den verschiedenen Spannungs-
feldern eines solchen Lebensabschnitts. Seine Begleitung war für mich ungemein
prägend.

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                 ISBN Print: 9783788734667 — ISBN E-Book: 9783788734664
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8                                   Vorwort und Dank

     Das Zweitgutachten verdanke ich Prof. Dr. Darrell Guder, Prof. em. am
Princeton Theological Seminary in Princeton, New Jersey, der als ausgewiesener
Experte zu anglo-amerikanischen missionstheologischen Fragen meine Arbeit
mit Interesse begutachtet hat.
     Ferner danke ich in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutsch-
land den Verantwortlichen im Dezernat für Theologie und Publizistik und dem
Verein zur Förderung der Erforschung von Evangelisation und Gemeinde­
entwicklung e. V. sowie der Deutschen Gesellschaft für Missionswissenschaft
für ihre großzügigen Druckkostenzuschüsse.
     Ich danke den Herausgebern der Reihe Beiträge zu Evangelisation und
Gemeindeentwicklung Prof. Dr. Michael Herbst, Prof. Dr. Jörg Ohlemacher
und Prof. Dr. Johannes Zimmermann für die Aufnahme der Dissertation in ihre
Reihe sowie dem Vandenhoeck & Ruprecht Verlag für die Drucklegung. Seitens
des Verlages hat mich Frau Miriam Espenhain bei der Drucklegung unterstützt.
     Schließlich will ich meiner Familie, meinen drei Kindern, Elias, Simeon,
Nathanael und besonders meiner Ehefrau Naemi danken. Sie haben meine
Beschäftigung mit der vorliegenden Arbeit mit viel Geduld getragen und zu
einem erfolgreichen Abschluss beigetragen.
     Von ganzem Herzen, danke.

St. Georgen im Attergau, Österreich, Ostern 2020

Patrick Todjeras

              Zusatzmaterial
              www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/emerging-church
              Passwort: cw95zfG

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Patrick Todjeras: „Emerging Church“ – ein dekonversiver Konversationsraum

                                                    Inhalt

Vorwort und Dank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7

Abschnitt I
Einleitung, Aufbau und Einordnung des Untersuchungs­
gegenstandes „Emerging Church“-Konversation  . . . . . . . . . . . .19

1. Einleitung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21
1.1 Bedeutung des Themas  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21
1.2 Bestimmung und Eingrenzung des Untersuchungsgegenstandes
     „Emerging Church“  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29
     1.2.1 Bestimmung des Untersuchungsgegenstandes . . . . . . . . . . . . .29
     1.2.2 Eingrenzung des Untersuchungsgegenstandes . . . . . . . . . . . . .33
1.3 Einordnung in die Praktische Theologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39
     1.3.1 Zur Einordnung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39
     1.3.2 Anschlussfähige Diskurse  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41
1.4 Aufbau der Arbeit, Fragestellungen und Methodik . . . . . . . . . . . . . . .43
1.5 Methodische Bemerkungen zur Auswahl der Studien  . . . . . . . . . . . .48
1.6 Schreibweisen und Formalitäten  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52

2. Forschungsüberblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
2.1 Das Verlassen der religiösen Orientierung und Dekonversion . . . . .54
     2.1.1 Forschungsgeschichte zum Verlassen
           der religiösen Orientierung und zu Dekonversionen . . . . . . .54
     2.1.2 Aktuelle Ergebnisse aus der Dekonversionsforschung  . . . . . .57
           2.1.2.1 Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57
           2.1.2.2 Barbour „Versions of Deconversion“ (1994)  . . . . . . .58
           2.1.2.3 Jamieson „A Churchless Faith“ (1996, 2001) . . . . . . .62
           2.1.2.4 Impulse aus Großbritannien  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .73

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Patrick Todjeras: „Emerging Church“ – ein dekonversiver Konversationsraum

10                                                Inhalt

          2.1.2.5 McKnight / Ondrey „Finding Faith,
                  Losing Faith“ (2008)  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .83
          2.1.2.6 Exkurs zu Deutschland: Faix / Hofmann / Künkler
                  „Warum ich nicht mehr glaube“ (2014)  . . . . . . . . . . .85
          2.1.2.7 Streib et al. „Bielefeld-based Cross-cultural Study
                  on Deconversion“ (2009)  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .88
2.2 „Emerging Church“  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .107
    2.2.1 „Emerging Church“ – ein Überblick  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .107
    2.2.2 Weitere wissenschaftliche Forschungsarbeiten . . . . . . . . . . . . 111
    2.2.3 Forschungsüberblick im deutschsprachigen Raum . . . . . . . . .113
    2.2.4 Forschungsüberblick „Emerging Church“ hinsichtlich
          dekonversiver Prozesse  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .114

Abschnitt II
Darstellung des Untersuchungsgegenstandes
„Emerging Church“-Konversation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .119

1. Begriffe und Konzepte  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .121
1.1 „Emerging Church“ als „Konversation“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .121
1.2 „Emerging Church“ und die Emergenztheorie  . . . . . . . . . . . . . . . . . .123
1.3 Begriffsunterscheidungen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .128
     1.3.1 „emerging“ und „emergent“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .128
     1.3.2 „fresh expressions of Church“ (fxC)  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .131
            1.3.2.1 Darstellung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .131
            1.3.2.2 Nähe und Differenz zur „Emerging Church“ . . . . . . 135
     1.3.3 „Alternative worship“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .139
            1.3.3.1 Darstellung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .139
            1.3.3.2 Nähe und Differenz zur „Emerging Church“ . . . . . . 140
     1.3.4 „Missional church“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .141
            1.3.4.1 Darstellung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .141
            1.3.4.2 Nähe und Differenz zur „Emerging Church“ . . . . . . 144
     1.3.5 Weitere Begriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .146
1.4 Missionstheologische Grundbegriffe
     aus dem anglo-amerikanischen Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .147
     1.4.1 Evangelikalismus  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .148
            1.4.1.1 Das Verhältnis der „Emerging Church“-
                    Konversation zum Evangelikalismus . . . . . . . . . . . . .148
            1.4.1.2 Das Verhältnis des Evangelikalismus zur „Emerging
                    Church“-Konversation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151

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Patrick Todjeras: „Emerging Church“ – ein dekonversiver Konversationsraum

                                                      Inhalt                                                       11

       1.4.2 Der „Megachurch“-Ansatz  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .158
             1.4.2.1 Darstellung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .158
             1.4.2.2 Exkurs: Diskussion über „Megachurch“ . . . . . . . . . . .163
             1.4.2.3 Bezug zur „Emerging Church“-Konversation  . . . . . .165

2. Definitionen des Phänomens „Emerging Church“  . . . . . . . . . . . . . . .166

3. „Emerging Church“ – ein geschichtlicher Abriss . . . . . . . . . . . . . . . . .171
3.1 Die drei Phasen der „Emerging Church“-Konversation . . . . . . . . . . .172
3.2 Die Entwicklung der „Emerging Church“-Konversation
     in den USA  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .175
3.3 Das US-amerikanische Online-Netzwerk „Emergent Village“  . . . . .180
3.4 Die Entwicklung der „Emerging Church“-Konversation
     in Großbritannien  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .182
     3.4.1 Vorläufer der Konversation in Großbritannien  . . . . . . . . . . . .183
     3.4.2 Veranstaltungen und Personen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .186
            3.4.2.1 „Nine O’Clock Service“ (NOS)  . . . . . . . . . . . . . . . . . .187
            3.4.2.2 „Greenbelt“, ausgewählte prominente Protagonisten
                     und Netzwerke  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  188
3.5 Die Entwicklung der „Emerging Church“-Konversation
     in Deutschland  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .192

4. Strömungen in der „Emerging Church“-Konversation . . . . . . . . . . . .197
4.1 Annäherung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .197
4.2 Drei Strömungen: „relevants“ – „reconstructionists“ –
     „revisionists“  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .198
4.3 Diskussion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .204
4.4 Ein weiterentwickeltes Modell  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .209

5. Sozialstruktur und religiöse Orientierung
   emergenter Protagonisten  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .215
5.1 Sozio-demografische Daten emergenter Protagonisten  . . . . . . . . . . .215
5.2 Religiöses Selbstverständnis emergenter Protagonisten . . . . . . . . . . .218
5.3 Religiöse Orientierung der emergenten Gemeinschaft . . . . . . . . . . . .221
5.4 Exkurs: „Gen X“ – „Emerging Church“, eine Jugendkirche? . . . . . . .222

                          © 2020, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
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Patrick Todjeras: „Emerging Church“ – ein dekonversiver Konversationsraum

12                                                      Inhalt

6. Die „Emerging Church“-Konversation und digitale Informations-
   und Kommunikationstechnologien  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .227
6.1 Online- und Offline-Kommunikation in der Konversation . . . . . . . .227
6.2 Digitale Informations- und Kommunikationstechnologien
      und die „Emerging Church“-Konversation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .229

7. Die „Emerging Church“-Konversation –
    eine Standortbestimmung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .236
7.1 Edward Gibbs und Ryan Bolger „Emerging Churches“ (2005) . . . . .237
7.2 Bob Whitesel „Inside the Organic Church“ (2006) . . . . . . . . . . . . . . .243
7.3 James Bielo „Emerging Evangelicals. Faith, Modernity,
       and the Desire for Authenticity“ (2011) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246
       7.3.1 „Authenticity“ – „commodification and the limits
              of language“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .246
       7.3.2 „Missional“  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .249
       7.3.3 „Church planting“  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .249
7.4 Tony Jones „The Church is Flat“ (2011) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .251
7.5 Josh Packard „The Emerging Church.
       Religion at the Margins“ (2012)  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .255
7.6 Gladys Ganiel und Gerardo Marti
       „The Deconstructed Church“ (2014)  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .260
7.7 Ertrag und Zwischenfazit  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .266

8. Motiv I: Die Veränderung der religiösen Orientierung
   in der Konversation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .271
8.1 Vorbemerkung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .271
8.2 Wie wird in der „Emerging Church“-Konversation
      über religiöse Veränderungsprozesse gesprochen?  . . . . . . . . . . . . . . .272
8.3 Wie sprechen Kritiker über die Veränderung religiöser Orientierung
      in der „Emerging Church“-Konversation?  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 279
8.4 Beispielhafter Werdegang emergenter Protagonisten  . . . . . . . . . . . . .280
      8.4.1 Rob und Kristen Bell  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .280
      8.4.2 Brian McLaren  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .282
      8.4.3 Kathy Escobar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .285
8.5 Ertrag  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .286

9. Motiv II: Die Bedeutung der Gemeinschaft in der Konversation                                    287
9.1 Zum Gemeinschaftsbegriff  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .288
9.2 Wie entstehen emergente Gruppen?  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .289

                           © 2020, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
                         ISBN Print: 9783788734667 — ISBN E-Book: 9783788734664
Patrick Todjeras: „Emerging Church“ – ein dekonversiver Konversationsraum

                                                        Inhalt                                                       13

9.3 Typen emergenter Gruppen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .293
9.4 Emergente Gruppen und Gemeinschaften in verfassten
    religiösen Organisationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .298
9.5 Wie wählen Protagonisten eine emergente Gemeinschaft? –
    „Emerging Church“ als gemeinschaftlich gelebter Glaube . . . . . . . . .304
9.6 „Ikon“ – eine exemplarische Darstellung
    einer emergenten Gemeinschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .307
9.7 Merkmale einer emergenten Gemeinschaft  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .311
    9.7.1 Gemeinschaft – klein, flexibel, organisch und dezentral  . . . .311
    9.7.2 Gemeinschaft – anti-institutionell  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .314
    9.7.3 Emergente Gemeinschaften als plurale Gemeinschaften  . . . .316
    9.7.4 Gemeinschaft durch „belonging before believing“  . . . . . . . . .317
    9.7.5 Gemeinschaft, Inklusion und Gleichberechtigung  . . . . . . . . .319
    9.7.6 Gemeinschaft und die Entwicklung
            der religiösen Orientierung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .320
    9.7.7 Gemeinschaft als „Evangelium“  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .323
    9.7.8 Gemeinschaft und ihr missionarisches Wesen . . . . . . . . . . . . .324
    9.7.9 Gemeinschaft als Abbild der Trinität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .325
    9.7.10 Gemeinschaft als hermeneutische Autorität . . . . . . . . . . . . . . .326
    9.7.11 Gemeinschaft als Ort eines kooperativen Egoismus –
            Emergente Vergemeinschaftung und Individualität . . . . . . . .327
    9.7.12 Gemeinschaft als „communitas“  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .329
    9.7.13 Gemeinschaft und Leitung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .331
           9.7.13.1 Gemeinschaftliches Leiten  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .331
           9.7.13.2 Dezentrale Leitung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .334
           9.7.13.3 Leiten als Organismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .334
           9.7.13.4 Die Rolle der Hauptamtlichen / der Leitungspersonen  336
           9.7.13.5 Die Leitungsperson
                          als charismatischer Entrepreneur  . . . . . . . . . . . . . . . .340
           9.7.13.6 Team-Leitung: das APEPT-Modell . . . . . . . . . . . . . . .343
9.8 Ertrag  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .344

10. Motiv III: Theologische Themen und Herangehensweisen
     in der Konversation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .346
10.1 Vorbemerkungen zu theologischen Schlüsselthemen
      in der „Emerging Church“-Konversation  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .348
      10.1.1 Grundzüge emergenter theologischer Diskurse . . . . . . . . . . . .348
      10.1.2 Theologie durch Konversation  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .355
      10.1.3 Theologischer Diskurs durch Dekonstruieren . . . . . . . . . . . . .357
      10.1.4 Zu den Schriftverständnissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .360

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                         ISBN Print: 9783788734667 — ISBN E-Book: 9783788734664
Patrick Todjeras: „Emerging Church“ – ein dekonversiver Konversationsraum

14                                                   Inhalt

10.2 Christologische Ansätze  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .362
     10.2.1 Jesus und das „Reich Gottes“  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .362
     10.2.2 Die Bedeutung des Kreuzestodes Jesu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .364
     10.2.3 „Reich Gottes“-Verständnisse in der „Emerging Church“-
            Konversation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .367
            10.2.3.1 Das „Reich Gottes“ als „verlorene Botschaft“  . . . . . .367
            10.2.3.2 Das „Reich Gottes“ als Transformation  . . . . . . . . . . .368
            10.2.3.3 Das „Reich Gottes“ präsentisch verwirklicht . . . . . . .369
            10.2.3.4 Das Verhältnis von „Reich Gottes“, Kirche und Welt 372
            10.2.3.5 McLarens „Reich Gottes“-Vorstellung  . . . . . . . . . . . .374
            10.2.3.6 Frosts und Hirschs „Reich Gottes“-Vorstellungen  376
            10.2.3.7 Aufheben eines Dualismus von profan und sakral 378
            10.2.3.8 Das „Reich Gottes“ und sozialpolitisches
                     Engagement  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .379
10.3 Missionstheologische Ansätze  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .386
     10.3.1 Zum Missionsverständnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .386
     10.3.2 Zum Begriff „missional“  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .388
     10.3.3 Evangelisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .392
     10.3.4 Konversion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .397
     10.3.5 Inkarnierendes vs. attraktionales Missionsmodell . . . . . . . . . .399

11. Motiv IV: „Kontexte“ in der Konversation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .403
11.1 Die Postmoderne als Krisenzeichen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .404
     11.1.1 Zum Begriff „Postmoderne“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .404
     11.1.2 Der Begriff „Postmoderne“ als Hoffnungsbegriff  . . . . . . . . . .407
     11.1.3 Der Begriff „Postmoderne“ als Kritik an der „Moderne“ . . . .410
            11.1.3.1 Ablehnung der „Moderne“ als philosophisches
                     Konzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .410
            11.1.3.2 Ablehnung der „Moderne“ als „vergangener“
                     Ausdruck der Kirche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .411
            11.1.3.3 Ablehnung der „Moderne“ als historisches Auftreten
                     der Kirche mit kolonialem Missionsverständnis  . . . . 412
11.2 Kritik an religiösen Organisationen und religiöser Praxis . . . . . . . . .412
11.3 Krise der Christenheit  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .417
     11.3.1 Zum Begriff „Christendom“  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .417
     11.3.2 „Christendom“ und „Post-christendom“
             in der „Emerging Church“-Konversation . . . . . . . . . . . . . . . . .418
     11.3.4 Kritik an „Christianity“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .420
     11.3.5 Der Vorschlag einer „Emergence Christianity“ . . . . . . . . . . . .424
11.4 Krisen der Welt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .426

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Patrick Todjeras: „Emerging Church“ – ein dekonversiver Konversationsraum

                                                      Inhalt                                                     15

12. Motiv V: Werte, Haltungen und Praktiken  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .428
12.1 Der Begriff „Spiritualität“ in der Konversation  . . . . . . . . . . . . . . . . . .428
12.2 Der Begriff „Authentizität“ in der Konversation . . . . . . . . . . . . . . . . .430
12.3 Kritik an religiösem Konsumverhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .431
12.4 Gottesdienstliches Leben und spirituelle Ausdrucksformen  . . . . . . .433
     12.4.1 „Worship“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .433
     12.4.2 Predigt  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .441
12.5 Bedeutung des Ortes und der Räumlichkeiten  . . . . . . . . . . . . . . . . . .444
12.6 „Praxis“ als christliche Spiritualität  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .447

13. Darstellung der Kritik an der „Emerging Church“-Konversation  450

14. Einordnung in missionswissenschaftliche
     und kirchentheoretische Debatten  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .465

Abschnitt III
Dekonversionstheoretische Verständigungüber den Unter­
suchungsgegenstand„Emerging Church“-Konversation  . . . . .477

1. Konzeption des Dekonversionsverständnisses  . . . . . . . . . . . . . . . . . . .479
1.1 Vorbemerkungen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .479
1.2 Zum Begriff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .481
1.3 Unterscheidung zwischen Konversion und Dekonversion . . . . . . . . .483
1.4 Inhaltliche Merkmale der dekonversiven Prozesse  . . . . . . . . . . . . . . .488
1.5 Phasen dekonversiver Prozesse – Dekonversion
     als integratives Prozessmodell  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .493
     1.5.1 Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .496
     1.5.2 Krise  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .499
     1.5.3 Aktives Engagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .501
     1.5.4 Begegnung mit Alternativen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .501
     1.5.5 Interaktion mit Alternativen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .504
     1.5.6 Entschluss zur Trennung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .504
     1.5.7 Konsequenzen in der Praxis  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .505
1.6 Zusammenfassung bisheriger Erkenntnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .505
1.7 Intraperspektivische Aspekte  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .505
1.8 Demografische Hinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .508
1.9 Dekonversionsverläufe im religiösen Feld  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .509

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                        ISBN Print: 9783788734667 — ISBN E-Book: 9783788734664
Patrick Todjeras: „Emerging Church“ – ein dekonversiver Konversationsraum

16                                                 Inhalt

2. Diskussion der „Emerging Church“ hinsichtlich dekonversiver
   Merkmale und Phasen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .511
2.1 Vorbemerkungen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .511
2.2 Diskussion anhand der Themencluster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .513
      2.2.1 Die Thematisierung der Veränderung
             der religiösen Orientierung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .514
      2.2.2 Die Bedeutung der Relationalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .520
      2.2.3 Grundzüge emergenter theologischer Diskurse . . . . . . . . . . . .523
      2.2.4 Die Thematisierung der Verhältnisbestimmung
            zum Kontext  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .525
      2.2.5 Die Bedeutung von Werten, Haltungen, Praktiken . . . . . . . . .528
      2.2.6 Emergente Protagonisten und die verschiedenen
            D
            ­ ekonversionstypen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .530
      2.2.7 Diskussion der Differenzen zwischen Dekonvertiten
            und emergenten Protagonisten  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .535
2.3 Zusammenfassung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .536

Abschnitt IV
Theologische Verständigung über den Untersuchungs­
gegenstand „Emerging Church“-Konversation . . . . . . . . . . . . . . 537

1. Konzeption des Zweifels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .539
1.1 Verhältnisbestimmung zwischen Dekonversion und Zweifel  . . . . . .539
1.2 Theologische Standortbestimmungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .544
     1.2.1 Verortung in den gegenwärtigen Debatten . . . . . . . . . . . . . . . .544
     1.2.2 Zweifel als Bewegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .546
     1.2.3 Glaube als Glaubensgewissheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .547
     1.2.4 Das Verhältnis zwischen glauben und bekennen . . . . . . . . . . .550
     1.2.5 Zweifel als Existenzial  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .553
     1.2.6 Zweifel und Unglaube  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .557
           1.2.6.1 Zweifel, der zum Unglauben führt  . . . . . . . . . . . . . . .557
           1.2.6.2 Glaube als „fiducia“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .558
           1.2.6.3 Glaube als Einwohnung Christi . . . . . . . . . . . . . . . . . .560
     1.2.7 Zweifel als Anfechtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .561
1.3 Zusammenfassung und Ertrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .567

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Patrick Todjeras: „Emerging Church“ – ein dekonversiver Konversationsraum

                                                   Inhalt                                                  17

2. Diskussion der „Emerging Church“-Konversation  . . . . . . . . . . . . . . .571
2.1 Vorbemerkungen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .571
2.2 Veränderung der religiösen Orientierung – Aspekte einer
     theologischen Anthropologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .572
     2.2.1 Die Thematisierung der Entwicklung der religiösen Identität  572
     2.2.2 Der Umgang mit dem Zweifel  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .575
     2.2.3 Post-christliche Spiritualität  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .581
     2.2.4 Die Gottebenbildlichkeit des Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . . .584
     2.2.5 Das Personale des Glaubens  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .590
     2.2.6 Die Emotionalität und die Erlebnisorientierung
            des Glaubens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .592
     2.2.7 Mögliche und nicht mögliche Authentizität . . . . . . . . . . . . . . .595
     2.2.8 Exkurs: Zweifel in zeitdiagnostischer Perspektive –
            die „Emerg­ing Church“-Konversation als „kulturelles“
            Phänomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .597
2.3 Die Bedeutung der Gemeinschaft  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .600
     2.3.1 Emergente Gemeinschaften als posttraditionale
            Vergemeinschaftung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .600
     2.3.2 Das Verhältnis von Individualität und Sozialität . . . . . . . . . . .602
     2.3.3 Partizipation als Grundprinzip emergenter Relationalität . . .605
     2.3.4 Verkörperung und Verkündigung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .610
     2.3.5 Exkurs: Hirschs und Frosts Inkarnationsmodell  . . . . . . . . . . .615
     2.3.6 Die notwendige Institutionalität christlicher Sozialität . . . . . 617
     2.3.7 Die Ekklesialität emergenter Gemeinschaften  . . . . . . . . . . . . .621
     2.3.8 „Emerging Church“-Gemeinschaften
            als homogene Einheiten  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .629
2.4 Theologische Themen und Herangehensweisen  . . . . . . . . . . . . . . . . .635
     2.4.1 Aspekte theologischer Diskurse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .635
     2.4.2 Die Begegnung mit dem Anderen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .643
     2.4.3 Über einen begrenzten und notwendigen Dualismus . . . . . . .644
     2.4.4 Jesus als Vorbild  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .647
     2.4.5 Verständigung über die Kreuzestheologie  . . . . . . . . . . . . . . . .648
     2.4.6 Diskussion über „Reich Gottes“-Verständnisse  . . . . . . . . . . . .651
     2.4.7 Diskussion zu missionstheologischen Aspekten  . . . . . . . . . . .658
2.5 „Kontexte“ in der Konversation  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .663
     2.5.1 Kontextbezogene Krisenerfahrungen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .664
     2.5.2 Exkurs: Zum Verständnis von Postmoderne  . . . . . . . . . . . . . .666
2.6 Werte, Haltungen und Praktiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .668

3. Zusammenfassung und Nachbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .673

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Patrick Todjeras: „Emerging Church“ – ein dekonversiver Konversationsraum

18                                                       Inhalt

Abschnitt V
Ausblick und Impulse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .677

1. Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .679

2. Systematisch-theologischer Ausblick: Hartmut Rosenaus Ansatz
   des sapientialen Umgangs mit dem Zweifel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .680

3. Streiflichter für gemeindliches Handeln: Umgang mit Zweifelnden . 691

4. Weiterführende Fragen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .695

Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .697

Abbildungsverzeichnis  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .699

Bibliografie  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .701
Literatur  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .701
Internetquellen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .767

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Patrick Todjeras: „Emerging Church“ – ein dekonversiver Konversationsraum

                  Abschnitt I
    Einleitung, Aufbau und Einordnung des
Untersuchungsgegenstandes „Emerging Church“-
                 Konversation

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Patrick Todjeras: „Emerging Church“ – ein dekonversiver Konversationsraum

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Patrick Todjeras: „Emerging Church“ – ein dekonversiver Konversationsraum

       „emerging church is a passion for people who are stuck with a congregation
        of people who don’t understand half of what they say. emerging church has
    indeed emerged from the big stone doors of the so called local church to move
      themselves (usually a 18–30s group) down the road to the pub. the emerging
                      church can now express themselves in the language they use
                                 (graphics, ­candles, trance music, beer, whatever).

              to me, that’s what it seems to be. it’s a radical redecoration, break up
            all the furniture and stick it back together again, take all the bits done
          within a church setting and make them make sense for their generation,
                                                               their cultural context.“1

                                                                    Bloggerin Anna Dodridge

                                     1. Einleitung

                             1.1 Bedeutung des Themas

Die „Emerging Church“-Konversation ist als überkonfessionelles Phänomen2, vor-
nehmlich jedoch in protestantischen Kontexten, in den 1990er-Jahren im anglo-
amerikanischen Raum, speziell in den USA und in Großbritannien (mit jeweils
eigenen historischen Entwicklungen), auf der religiösen Landkarte erschienen.3

1   Dodridge: „I am Not Involved in Emerging Church“, http://www.emergingchurch.info/stories/
    annadodridge/index.htm am 29.03.2018.
2   Cronshaw beschreibt die Konversation als „[…] global, cross-denominational movement that
    claim they are expressing new forms […].“ Cronshaw, „The Shaping of Public Theology in
    Emerging Churches“ (2009), 16.
    Aufgrund der Inhomogenität der verschiedenen Zugänge und Traditionen in der Konversation
    wird in der Literatur von einer Konversation („Emerging Conversation“) gesprochen.
3   John Drane beschreibt als einer der Ersten die „Emerging Church“-Konversation als trans�-
    nationale Bewegung, die sich in der anglophonen Welt bewegt. Drane, „Editorial“ (2006). In
    der US-amerikanischen Untersuchung „Pew Forum on Religion and Public Life“ wird „Emer�-
    ging Church“ als „non-denomination church group in the mainline protestant tradition“ identi�
                                                                                                -
    fiziert. Lugo / Stencel u. a., U.S. Religious Landscape Survey (2008), 105.
    2010 wurde das US-amerikanische Netzwerk „Emergent Village“ in das US-amerikanische
    „Handbook of Denominations“ aufgenommen. Atwood, Art. „Emergent Village“ (2010). Vgl.
    Tickle, Emergence Christianity (2012), 113–114.

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Patrick Todjeras: „Emerging Church“ – ein dekonversiver Konversationsraum

22                                         1. Einleitung

    Der Ausgangsimpuls des Phänomens war das Empfinden von zumeist
evangelikalen Protagonisten der „Gen X“4, dass vorherrschende Konzepte von
gemeindlichem Handeln und gelebtem Christsein für „postmodern“5 geprägte
Menschen unzureichend sind.6 Die Konversation wurde vorwiegend unter
evangelikalen Christen populär und entwickelte sich gemäß Cooper zu einem
„populist religious impulse“7. Die „Emerging Church“-Konversation stach durch
ihre kritische Gegenwartsanalyse (Kritik an der „Moderne“ und das Empfinden
in der „Postmoderne“ zu leben), Kritik an gemeindlichem Handeln, ihre kri-
tische Ablehnung institutionalisierter Formen religiöser Vergemeinschaftung
und theologische Dekonstruktion vor allem evangelikaler Theologie hervor.
    Protagonisten in der „Emerging Church“ verstehen das Phänomen als
„Konversation“, als Kommunikations- und Freundesnetzwerk, das sich über
punktuelle Begegnungen (z. B. Konferenzen, Blogs) sowie in Gruppen und
Gemeinschaften organisiert.8 Darin setzen sich Protagonisten mit den Fragen,
Herausforderungen und der Relevanz des christlichen Glaubens sowie gemeind-
lichem Handeln und grundlegender: religiöser Identitätsbildung, besonders
unter Abgrenzung und Loslösung vormaliger religiöser Orientierung in post-
modernen Zeiten, auseinander. Veränderungen religiöser Orientierung und

4    Also jenen, die zwischen 1961 und 1980 geboren wurden. Vgl. Flory / Miller, Gen X Religion
     (2000), 3.
5    Aus diesem Grund wird in dieser Arbeit an dem Begriff „Postmoderne“ festgehalten. Für eine
     genaue Auseinandersetzung mit dem Begriff und Konzept siehe Abschnitt II Kapitel 11.1.1
     Zum Begriff „Postmoderne“.
6    In dieser Arbeit entscheide ich mich aus satzästhetischen Gründen gegen eine integrative
     Schreibweise. So „bevölkern“ nicht emergente Protagonisten und Protagonistinnen, Forscher
     und Forscherinnen den Text, sondern ich traue den Lesern und Leserinnen zu, bei männlich-
     neutralen Begriffen auch weibliche Repräsentanten gedanklich zu ergänzen.
7    Cooper: „Innovation, Populism, and the Conflict of Authority in American Protestantism“,
     Indiana Association of Historians 34th Annual Meeting ‚Conflict and Transformation‘, Bloo-
     mington 2014. Vgl. auch Cooper: „The Invention of the Emerging Church Movement“, http://
     www.religiousstudiesproject.com/2014/10/10/the-invention-of-the-emerging-church-move-
     ment-by-travis-cooper/ am 18.05.2018. Vgl. auch Campbell / Teusner, „Internet and Social
     Networking“ (2015).
     Im Deutschsprachigen mit dem von Hubert Knoblauch in die Soziologie eingeführten Begriff der
     „populären Religion“ zu vergleichen. Knoblauch meint damit „generierte Formen von Religiosi-
     tät“, die aus unterschiedlichen „historisch gewachsenen Religionen“ und wählbaren religiösen
     Angeboten bestehen. Knoblauch, „Populäre Religion“ (2000), 143. Lediglich der von Knoblauch
     beschriebene „populärkulturelle Grundzug“ ist für den Forschungsgegenstand in den frühen
     historischen Phasen noch nicht auszumachen. Knoblauch, Populäre Religion (2009), 195. Dabei
     vereint der Begriff „Emerging Church“ vieles: eine generationelle Revolution, eine theologische
     Kritik, eine organisationale Kritik, eine Kunstform oder auch eine philosophische Tendenz.
8    Dabei kristallisiert sich die „Emerging Church“-Konversation einerseits in kleinen lokalen,
     interessensgeleiteten Gemeinschaften. Andererseits formiert sich die Konversation als Netz-
     werk durch Konferenzen, Buchbeiträge sowie durch Online-Diskurse und hat Einfluss durch
     Websites, Blogs sowie Konferenzen und eine Vielzahl an Publikationen erlangt.

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                                    1.1 Bedeutung des Themas                                      23

eine integrierte ablehnende Haltung institutionalisierter religiöser Vergemein-
schaftung in der „Emerging Church“-Konversation lassen eine auffallende Nähe
zu Merkmalen von Dekonversionsprozessen erkennen.
    Durch das Aufkommen digitaler Informations- und Kommunikations-
technologien hat die „Emerging Church“-Konversation zum einen seit dem
Ende der 1990er-Jahre an Prominenz gewonnen und auch den kontinental-
europäischen Raum erfasst. Zum anderen haben die digitalen Kommunikations-
technologien die „Emerging Church“ in ihren Debatten, zum Beispiel als Ort der
Vergemeinschaftung, und in ihrem Selbstverständnis als Konversation geformt –
offline und online.9
    In dieser Arbeit wird an der Beifügung „Konversation“ festgehalten, die ver-
deutlicht, dass es sich bei der „Emerging Church“ um keine homogene, einheit-
liche Bewegung handelt.10 Obwohl sich inhaltliche und organisationale Orientie-
rungen zeigen, wie sie sich etwa im Verlauf dieser Arbeit durch drei Strömungen
darstellen lassen, kann nicht von einheitlichen inhaltlichen Überzeugungen und
Praktiken gesprochen werden. Jedoch sind Konversationsthemen, theologische
Motive sowie bestimmende Haltungen und Dynamiken auszumachen, die wie-
derum zu unterschiedlichen Überzeugungen führen können. Darum lässt sich
die „Emerging Church“-Konversation als Bewegung beschreiben, die sich in
Gruppen und Gemeinschaften kristallisiert sowie in Online-Diskursen agiert.
    Prominente Protagonisten in der Konversation verstehen sich als Gesprächs-
partner, Impulsgeber und „conversation starters“11. Vertreter und Sprecher
gehen von veränderten Bedingungen aus, die unter dem Begriff „Postmoderne“
zusammengefasst werden. „Emerging Church“ ist der Versuch, eine Gesprächs-
plattform anzubieten, in der soziologische, kulturelle, gesellschaftliche und
philosophische Veränderungen in den westlichen Kulturen mit der religiösen
Identität ins Verhältnis gesetzt werden.
    In dieser Hinsicht ist ein grundlegender Impuls in der Konversation, der sich
eng mit der Frage nach der Relevanz von christlichen Überzeugungen in den
westlichen Kulturen verbindet, das Hinterfragen und Evaluieren der eigenen
religiösen Orientierung. Dies zeigt sich, indem Protagonisten ihr Verhältnis zu
den verschiedenen Kontexten (Kultur, Welt, Gemeinde / Kirche, Christentum),
ihren religiös-biografischen Werdegang, ihre theologischen Überzeugungen,
Praktiken sowie Haltungen thematisieren.

 9 Vgl. dazu Campbell / Teusner, „Internet and Social Networking“ (2015).
10 Peter Rollins schrieb 2006: „While the term ‚emerging church‘ is increasingly being employed to
   describe a well-defined and well-equipped religious movement, in actual fact it is currently little
   more than a fragile, embryonic and diverse conversation being held between individuals over
   the Internet and at various small gatherings.“ Rollins, How (Not) to Speak of God (2006), 5.
11 Teusner, „Emerging Church Bloggers in Australia“ (2010), 167.

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24                                         1. Einleitung

Zum Kontext der „Emerging Church“-Konversation: Die Herausforderungen 
der Kirchen
Das Auftreten der „Emerging Church“-Konversation im anglo-amerikanischen
Kontext ist eingebettet in Veränderungen der religiösen Landschaften der letzten
Jahrzehnte. Dazu gehören etwa der Mitgliederverlust der „mainline“-Kirchen
in den USA seit den 1960er-Jahren, die Schrumpfung etablierter Großkirchen
in Großbritannien,12 der Rückzug und Bedeutungsverlust christlicher Religion
im Allgemeinen,13 Veränderungen im anglo-amerikanischen Evangelikalismus
sowie der Exodus aus etablierten organisierten christlichen Gemeinschaften und
Gemeinden in den westlichen Gesellschaften.14 Kinnaman und Lyons sprechen
von einem Phänomen des „UnChristian Faith“15, das sich in den USA etabliert.
Callum Brown spricht in diesem Zusammenhang sogar von dem „Death of
Christian Britain“.16 Erklärt werden diese Veränderungen und Abbrüche von
Vertretern der Säkularisierungs- sowie der Individualisierungsthese oder von
Vertretern des religiösen Marktmodells. Dabei wird besonders in den USA und

12 Pickel / Müller, Church and Religion in Contemporary Europe (2009). Während der britische
   Soziologe Callum Brown diese Tendenzen für Großbritannien mit den Worten „Death of
   Christian Britain“ zuspitzt, verzeichnet der amerikanische Soziologe Robert Wuthnow einen
   massiven Wandel der religiösen Landschaft in den USA seit dem Zweiten Weltkrieg. Brown,
   The Death of Christian Britain (2009). Wuthnow, Der Wandel der religiösen Landschaft in
   den USA seit dem Zweiten Weltkrieg (1996). Wuthnow spricht angesichts der religiösen Viel-
   falt der modernen amerikanischen Gesellschaft etwa von einem „beyond christian america“.
   Wuthnow, America and the Challenges of Religious Diversity (2005), 35. Hadaway / Marler,
   „Growth and Decline in the Mainline“ (2006), 2. Hadaway und Marler benennen folgende
   Faktoren von „decline“: „When decline did occur, it did so as a result of severe conflict, schism,
   or, in a few instances, because of a denomation’s becoming severely out-of-step with American
   culture.“ A. a. O., 1. Reppenhagen, Auf dem Weg zu einer missionalen Kirche (2011), 22–96.
   2010 hat das sozialwissenschaftliche Institut „Barna Group“ für die USA belegt: „[…] that by
   the end of the next decade 40 percent of all church-attending Christians will be worshipping
   God outside the parameters of a traditional congregational context.“ Zitiert in Tickle, Emer�-
   gence Christianity (2012), 183. Vgl. Fuller / Sanders, „Phyllis Tickle Live 3D & Au Contraire
   Mon Frere II“, in: Homebrewed Christianity TNT (Podcast) 14.03.2014, https://homebrewed�-
   christianity.com/2014/03/14/phyllis-tickle-live-3d-au-contraire-mon-frere-ii/ am 28.12.2016.
13 „For American religion, this cleavage has become increasingly apparent as a new basis of dif��-
   ferentiation not only between, but also within, major religious bodies […] At present, the two
   sides seem to be deeply divided, comprising almost separate religious communities whose dif-
   ference have become far more important than those associated with denominational tradi-
   tions.“ Wuthnow, The Reconstructuring of American Religion (1988), 316.
14 Mit dem Begriff „Westen“ sind Länder gemeint, in denen die christliche Tradition und Kir�-
   chen eine bedeutende Stellung in der Gesellschaft eingenommen haben. Im Kontext dieser
   Arbeit sind damit besonders Westeuropa (speziell Großbritannien) und die USA (aber auch
   Kanada, Neuseeland, Australien) gemeint.
15 Kinnaman / Lyons u. a., UnChristian (2007). Siehe weiter Kinnaman, You Lost Me (2011);
   Barna / Kinnaman, Churchless (2014). Siehe QR-Code im Vorwort.
16 Brown, The Death of Christian Britain (2009).

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                                   1.1 Bedeutung des Themas                                     25

Großbritannien von einer „post-christendom“-Gesellschaft gesprochen.17 Die
Vorherrschaft christlichen Gedankengutes, christlicher Wertvorstellungen und
Weltdeutung scheint gebrochen zu sein. So haben christliche Gemeinschaften,
Gemeinden und Kirchen keine Sonderstellung mehr in der Gesellschaft oder
verlieren diese zunehmend und müssen ihre Relevanz neu begründen.
    Die Religionssoziologen Gladys Ganiel und Gerardo Marti heben hervor,
dass die „Emerging Church“-Konversation eine Folge der gesellschaftlichen,
kulturellen und religiösen Umbrüche in den westlichen Gesellschaften sei. Sie
sagen: „The ECM is a distinct response to the wider social, political, economic,
and religious forces that have shaped modernity in the West.“18 Das Entstehen
der „Emerging Church“-Konversation ist in gewissem Sinn eine Sonderform
christlich-religiöser Orientierung in Form eines vernetzten Diskurses, da sie
sich nicht eindeutig in bestehende oder traditionelle Denominationen, Grup-
pen oder Gemeinschaften einordnen lässt.19 Dabei will die Konversation durch
die digitalen ­Informations- und Kommunikationstechnologien als „Netzwerk
von Freunden“20 agieren.
    Zur Bedeutung der Konversation sagt der US-amerikanische Ethnologe
James Bielo: „To conclude […] I will say this: I find it no exaggeration to sug-
gest that Emerging Christianity has become the most vocal, serious, and intense
‚conversation‘ for American Christians since the Religious Right’s rise to promi-
nence beginning in the late 1970s […].“21 Bielo folgert, dass obwohl das Label

17 Vgl. Reppenhagen, Auf dem Weg zu einer missionalen Kirche (2011), 19–21.
18 Ganiel / Marti, „Northern Ireland, America and the Emerging Church Movement“ (2014), 28.
19 Zunächst ist die Konversation aus dem US-amerikanischen und britischen Evangelikalismus
   hervorgegangen und markiert damit einen weiteren Umbruch im anglo-amerikanischen Evan-
   gelikalismus seit den 1990er-Jahren. Durch die gesellschaftlichen Veränderungen (häufig als
   „Postmoderne“ beschrieben) wurde die Frage nach der Relevanz des christlichen Glaubens
   und der Gemeinde für den Evangelikalismus immer drängender. Frühzeitig wurde die Kon-
   versation für andere christliche Denominationen, Konfessionen und Gemeinschaften relevant.
   Henk de Roest sagt über die „Emerging Church“: „It is a Christian answer to a culture in which
   the close bonds between the individual and one single institution, i. e. one church, one party,
   one company, one marriage, are gone. Emerging belongs to a culture in which mobility and
   selectivity widen the horizon.“ de Roest, „Ecclesiologies at the Margin“ (2008), 261.
20 So beschreibt es etwa die Plattform „Emergent Village“. www.emergentvillage.com/about/ am
   16.05.2012.
21 Bielo, „The ‚Emerging Church‘ in America“ (2009), 221.
   Die Bedeutung der Konversation hebt auch Ostwalt hervor. „For now, suffice to say that the
   Emerging phenomenon is one of the most important trends to affect the Christian Church
   in the latter twentieth and early twenty-first centuries.“ Ostwalt, Secular Steeples (2012), 204.
   Auf die Bedeutung der Konversation wurde von verschiedenen christlichen Gemeinschaften,
   Denominationen und Autoren gleichermaßen hingewiesen. „Emerging Church“ wurde be�-
   sonders im US-amerikanischen Diskurs über die Zukunft der Religion in Nordamerika als die
   Zukunft des Christentums beschrieben. Fensham, Emerging from the Dark Age Ahead (2011).

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