EMILIE MAYER - MARC NIEMANN Symphonies Nos 6 & 3 - eClassical

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EMILIE MAYER - MARC NIEMANN Symphonies Nos 6 & 3 - eClassical
EMILIE MAYER
       Symphonies Nos 6 & 3

PHILHARMONISCHES ORCHESTER BREMERHAVEN
        MARC NIEMANN
EMILIE MAYER - MARC NIEMANN Symphonies Nos 6 & 3 - eClassical
Grafik: Kristin Päckert

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EMILIE MAYER - MARC NIEMANN Symphonies Nos 6 & 3 - eClassical
PHILHARMONISCHES ORCHESTER BREMERHAVEN

Die erfolgreichste Sinfonikerin               1850, also fast 30 Jahre zuvor, staunte ein

                                                                                                 DEUTSCH
der Romantik                                  Rezensent in demselben Blatt: „Bisher hat
                                              Frauenhand höchstens ein Lied über-
Bei der überfälligen Wiederentdeckung         wunden (...). Was weibliche Kräfte, Kräfte
Emilie Mayers kommt kaum ein Text ohne        zweiter Ordnung vermögen – das hat
das Prädikat „weiblicher Beethoven“ aus,      Emilie Mayer errungen und wiederge-
das ihr schon von den Zeitgenossen ver-       geben.“
liehen worden sei. Das ist einerseits sehr    Schon als Fünfjährige erhielt die im meck-
ehrenvoll, denn Mayer gilt in der Tat als     lenburgischen Friedland geborene Tochter
erfolgreichste Sinfonikerin der Romantik.     eines Apothekers und seiner bereits früh
Sie beschied sich also nicht mit den „häus-   verstorbenen zweiten Frau Klavier- und Or-
lichen“ Gattungen Lied, Klavier- und Kam-     gelunterricht, komponierte auch kleinere
mermusik, die Komponistinnen zu dieser        Stücke. 1840 brachte der Selbstmord des
Zeit allenfalls zugestanden wurden, son-      Vaters, dem sie bis dahin den Haushalt ge-
dern nahm es mit der repräsentativen          führt hatte, eine dramatische Wendung.
Sinfonik auf. Andererseits zeigt das werbe-   Mit fast 30 Jahren war Emilie Mayer nun
trächtige Attribut, dass nach wie vor in      finanziell und persönlich unabhängig. Sie
geschlechterspezifischen Kategorien geur-     beschloss, ihr Komponierhandwerk beim
teilt wird – zum Glück aber nicht mehr in     „Balladenkönig“ Carl Loewe in Stettin zu
den Denkmustern des 19. Jahrhunderts,         professionalisieren. 1847 vertiefte sie ihre
die auch Emilie Mayers Karriere behinder-     Studien in Berlin: Bei Adolf Bernhard
ten. Als „seltene Erscheinung“ und „Aus-      Marx, einem gesuchten Lehrer und
nahme“ beschrieb sie die „Neue Berliner       glühenden Beethoven-Anhänger, studierte
Musikzeitung“ noch 1878, denn die             sie Fuge und Kontrapunkt. Und Wilhelm
„Production“ von Orchesterwerken sei          Wieprecht, Spezialist für Militärmusik,
schließlich „Domaine des männlichen           unterwies sie in Instrumentationslehre.
Schöpfergeistes“. Da hatte Emilie Mayer       Beide Einflüsse sollten nicht ohne Folgen
bereits acht Sinfonien vorgelegt. Und         für ihr Schaffen bleiben.
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EMILIE MAYER - MARC NIEMANN Symphonies Nos 6 & 3 - eClassical
EMILIE MAYER S y m p h o n i e s N o s 6 & 3

    Zentrum ihres Wirkens blieb Stettin, wo         chester Bremerhaven die Sinfonien Nr. 3
    Emilie Mayer zwischenzeitlich wieder sess-      und 6 von Emilie Mayer zu Aufführungen,
    haft wurde, und Berlin, wo sie ihre letzten     die nun als Ersteinspielung vorliegen.
    Lebensjahre verbrachte. Hier veranstaltete      Dabei wurde die 3. Sinfonie wohl erstmals
    sie auch Hauskonzerte mit eigenen Sona-         seit 170 Jahren in einem öffentlichen
    ten, Trios und Streichquartetten. Es scheint,   Konzert gespielt.
    als hätte die unermüdliche Organisation
    von Orchesterkonzerten ihre Energie und         Schon der Titel der 3. Sinfonie zeigt, dass
    finanzielle Situation bis aufs Äußerste be-     sich Emilie Mayer selbstbewusst nicht auf
    ansprucht, so dass sie später vor allem         „Frauenzimmerstücke“ einschränken lassen
    Kammermusik schrieb. Und diese erschien,        wollte: Als „Sinfonie militaire“ greift das
    anders als ihre Sinfonik, zu Mayers Leb-        Werk ein Themenfeld auf, das man erst
    zeiten sogar teilweise in Druck. In der Kor-    recht als „männlich“ definiert hätte. Das
    respondenz mit einem ihrer Verlage, Bote        „Kriegerische“ der Sinfonie war vielleicht
    & Bock in Berlin, lässt sie sich stets          ein Nachklang der revolutionären Ereig-
    ausdrücklich mit der Berufsbezeichnung          nisse von 1848, als Mayer gerade nach
    „Componistin“ adressieren. 1880 feierte         Berlin gezogen war. Sicher aber erhielt sie
    Emilie Mayer noch einen besonderen              auch Anregungen durch ihren Lehrer
    Erfolg mit ihrer „Ouvertuere zu Faust“, die     Wilhelm Wieprecht, der die preußische
    in verschiedenen deutschen Städten und im       Militärmusik reformierte und für technische
    europäischen Ausland aufgeführt wurde.          Verbesserungen der Blechblasinstrumente
    Nach ihrem Tod 1883 geriet die Kompo-           sorgte. Vom wirkungsvollen Einsatz der
    nistin, die unverheiratetet und kinderlos       Bläser legt Mayers 3. Sinfonie beredtes
    blieb, rasch in Vergessenheit. Erst 2021        Zeugnis ab. Unüberhörbares Vorbild
    wurde ihre Grabstelle auf dem Berliner          ist aber auch Joseph Haydns Sinfonie
    Dreifaltigkeitsfriedhof als Ehrengrab ausge-    Nr. 100 („Militärsinfonie“), deren Instru-
    zeichnet. Im gleichen Jahr brachten Marc        mentation mit Pauke, Triangel, Becken und
    Niemann und das Philharmonische Or-             Großer Trommel nach Art der Janitscharen-
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PHILHARMONISCHES ORCHESTER BREMERHAVEN

Kapellen Ludwig van Beethoven im Finale           Violinen wechselt die Sphäre und schon
seiner 9. Sinfonie wiederaufgreift. Und           setzen die Militärinstrumente ein. Das
auch Emilie Mayer hebt sich diese Militär-        zweite Thema pirscht sich mit Trillern und
instrumente nebst Piccoloflöte für das            Crescendi an. Auf dem Höhepunkt bricht
Finale auf.                                       der Jubel plötzlich ab – wie ein nachdenk-
Nach einer langsamen Einleitung setzt mit         licher Einschub kehrt die langsame Einlei-
markant ab- und aufschreitenden Figuren           tung zurück. Wollte Emilie Mayer darauf
das „con brio“-Thema ein, das im Lauf des         verweisen, dass der Krieg nicht nur Glanz
Kopfsatzes eine stürmische Entwicklung            und Gloria, sondern vor allem Leid und
durchmacht. Doch die Klinge wird auch             Trauer bringt? Nach einer Bläserkadenz
mit Rossini’scher Eleganz gekreuzt. Die an-       setzt wieder die Militärmusik ein. Die
mutige F-Dur-Dreiklangsmelodie des zwei-          Uraufführung am 21. April 1850 bei
ten Satzes ist mit Vorschlägen und Läufen         einem Konzert im Königlichen Schauspiel-
verziert. Ein zerklüfteter Moll-Teil führt wie-   haus am Berliner Gendarmenmarkt mar-
der in dramatische Gefilde. In den letzten        kierte Mayers öffentliches Debüt als Orche-
Takten lässt ein virtuoses Cellosolo aufhor-      sterkomponistin. Dabei dürfte die 3. Sin-
chen, vielleicht auch als Reminiszenz an          fonie, dirigiert von Wieprecht, ihren Effekt
den konzertanten Einsatz des Cellos in            nicht verfehlt haben.
mancher Haydn-Sinfonie. Das Scherzo in
a-Moll hakt sich mit einer gewissen Beet-         Drei Jahre später, am 25. April 1853,
hoven’schen Widerborstigkeit in Synkopen          wurde die 6. Sinfonie von Emilie Mayer im
fest. Eine chromatische Linie leitet über         Schauspielhaus, ebenfalls unter Leitung von
zum liedhaften Trio in A-Dur.                     Wieprecht, in Anwesenheit der königlichen
Vor das Finale ist wieder eine langsame           Familie uraufgeführt. Sie bewegt sich von
Einleitung gespannt, die sich mit chroma-         Mustern der frühen Wiener Klassik weg
tischen Seufzern und Trillern noch ganz           und ist stärker dem Tonfall Beethovens ver-
und gar unkriegerisch gibt. Ein rustikal auf      pflichtet. Aus dem Berliner Konzertleben
der G-Saite brummendes C-Dur-Thema der            waren dessen Orchesterwerke nicht weg-
                                                                                                 5
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    zudenken – nicht zuletzt auf Betreiben von       Trauermarschthemas. Hier lädt Mayer das
    Adolf Bernhard Marx, der Beethoven in            Genre mit religiösen Assoziationen auf,
    seiner Kompositionslehre zum Modell er-          wie etwa Mendelssohn in seiner „Reforma-
    hob. Marx stellte auch den berühmten             tions-Sinfonie“.
    Dualismus der Sonatenhauptsatzform mit           Ein elegant aufspringendes Motiv prägt
    einem „männlichen“, energischen ersten           das Scherzo, das sich deutlich weniger
    Thema und einem „weiblichen“, lyrischen          störrisch als das Beethoven’sche Modell
    zweiten Thema auf. Interessant, dass aus-        gibt. Das Finale nimmt Anlauf und mit
    gerechnet der Privatlehrer Emilie Mayers,        einer freudig-feurigen Anspannung erklingt
    der sich dafür einsetzte, Frauen den Zu-         ein Thema im Tremolo der Violinen, das
    gang zum Kompositionsstudium an der              später einen liedhaften Duktus im Dialog
    Universität zu ermöglichen, diese ge-            zwischen Streichern und Klarinette an-
    schlechterorientierte Definition vornahm.        nimmt. Ein markanter Tanz in aparter
    Nach einer ausdrucksvollen langsamen             rhythmischer     Verschiebung  und     mit
    Einleitung schreitet das Hauptthema des          Triangelbegleitung bildet das zweite The-
    Kopfsatzes beherzt aus. Klangfülle und           ma. Auch im Charakter dieser Themen hat
    Beweglichkeit kennzeichnen das Ge-               sich Emilie Mayer nicht in das Schema
    schehen. Als „Marcia funebre“ (Trauer-           einer „männlichen“ und „weiblichen“
    marsch) knüpft das Andante an Beethovens         Polarisierung pressen lassen – wie im
    Typus in der „Eroica“ an. In scharfer            Leben.
    Punktierung und Seufzermotiven bewegt
    sich die Melodie feierlich fort. Wie eine                            Kerstin Schüssler-Bach
    Insel der Zuversicht leuchtet in der Parallel-
    tonart D-Dur plötzlich ein Choral auf,
    zuerst warm leuchtend in den Streichern,
    dann von den Bläsern beantwortet und
    noch einmal hymnisch überhöht. Horn und
    Pauke duettieren für die fahle Rückkehr des
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HEIDELBERGER SINFONIKER · JOHANNES KLUMPP

                                                                                                   Foto: Evelyn Walton
Marc Niemann ist ein äußerst vielsei-           und direttore musicale des international re-
tiger, erfahrener Dirigent, dessen Interpre-    nommierten Festivals Cantiere Internazio-
tationen sich durch die Balance sorgfäl-        nale d’Arte di Montepulciano.
tiger Detailarbeit einerseits und eines pack-   Marc Niemann wurde mehrfach für seine
enden Zugriffs andererseits auszeichnen.        Musiktheatereinstudierungen gewürdigt. So
Er ist Generalmusikdirektor des Stadtthea-      wurde dem Stadttheater Bremerhaven unter
ters Bremerhaven, Chefdirigent des Phi-         anderem für die Ausgrabung der selten ge-
lharmonischen Orchesters Bremerhaven            spielten Oper „Bluthochzeit“ von Sandor

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EMILIE MAYER

                                                     Foto: Yvonne Bösel
    Szokolay unter seiner Leitung 2015 der
    Theaterpreis des Bundes verliehen. 2018
    wurde Marc Niemann in der Kritikerum-
    frage der Zeitschrift Opernwelt als „Diri-
    gent des Jahres“ nominiert.
    Aufgrund seiner intensiven Beschäftigung
    mit Neuer Musik und zeitgenössischem
    Musiktheater, verbindet und verband ihn
    eine enge Zusammenarbeit mit Persönlich-
    keiten wie Detlev Glanert, Prof. Siegfried
    Matthus und Johann Kresnik.
    Die Einspielung aller Beethoven-Sinfonien
    mit dem Philharmonischen Orchester Bre-
    merhaven unter Marc Niemanns Leitung           PHILHARMONISCHES ORCHESTER
    wurde von der Presse hochgelobt.               BREMERHAVEN
    Nach einer Ausbildung als Pianist und          Das Philharmonische Orchester Bremerhaven
    Dirigent in Hannover, Lübeck und Berlin        prägt seit über hundertfünfzig Jahren das
    hat Marc Niemann die klassische Kapell-        Musikleben Bremerhavens und der Region
    meisterlaufbahn mit Stationen in Lübeck,       Elbe/Weser. In seiner Hauptspielstätte, dem
    Eutin, Braunschweig, Pforzheim und Cott-       Stadttheater Bremerhaven, findet eine über-
    bus eingeschlagen                              regional profilierte Konzertreihe statt und der
    Er ist ausgezeichnet als Stipendiat der        Klangkörper begleitet darüber hinaus zahl-
    Oscar-und-Vera-Ritter-Stiftung, der Richard-   reiche Musik- und Tanztheatervorstellungen.
    Wagner-Stiftung und der Max-Grüne-             Die Wurzeln des Orchesters reichen zu-
    baum-Stiftung und steht als Gastdirigent       rück in das Jahr 1827. Nach einer wech-
    bereits am Pult zahlreicher nationaler         selvollen Geschichte, in deren Verlauf auch
    wie internationaler Klangkörper und Festi-     renommierte Musikerpersönlichkeiten wie
    vals.                                          Arthur Nikisch und Richard Strauss am Pult

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HEIDELBERGER SINFONIKER · JOHANNES KLUMPP

zu erleben waren, übernimmt die Stadt          zuletzt aufgrund dieser Aktivitäten wird
Bremerhaven 1929 die Trägerschaft des          das Philharmonische Orchester Bremer-
städtischen Orchesters Bremerhaven.            haven 2017 in das Förderprogramm Ex-
Seit 2014 prägt Marc Niemann als Gene-         zellente Orchesterlandschaft Deutschland
ralmusikdirektor das musikalische Profil des   der Bundesministerin für Kultur und Medien
nunmehr in Philharmonisches Orchester          aufgenommen.
Bremerhaven umbenannten Klangkörpers.          Die Spielpläne berücksichtigen in besonde-
Unter seiner Leitung werden innovative         rem Maße auch selten gespieltes oder zeit-
Konzertformate etabliert, die neue Pub-        genössisches Repertoire, das den etablierten
likumsschichten erschließen und die stilis-    Kanon der großen musikalischen Werke er-
tische Bandbreite erweitern. Als weiterer      gänzt. Mehrere CD-Produktionen, Rundfunk-
Schwerpunkt wird ein breites Spektrum          übertragungen und die zunehmende über-
musikpädagogischer Angebote aufgebaut,         regionale Konzerttätigkeit dokumentieren
um Kindern und Jugendlichen Zugang zur         das gestiegenen Renommee des Philharmo-
klassischen Musikkultur zu schaffen. Nicht     nischen Orchesters Bremerhaven.

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               The most successful (female)                  earlier, a critic had exclaimed in the same
ENGLISH

               symphonist of the Romantic era                paper: “Hitherto woman’s fair hand has
               The long overdue rediscovery of Emilie        mastered the Lied at most (...). What
               Mayer naturally earns her the near-univer-    female powers, powers of the second rank,
               sal label of “female Beethoven”, which she    can attain – that is what Emilie Mayer has
               was called even by her contemporaries.        achieved and reproduced.”
               On the one hand that is a great honour,       Even as a five-year-old, the girl born to a
               for Mayer is indeed considered the most       chemist and his second, short-lived wife in
               successful symphonist among the compo-        the Mecklenburg town of Friedland was
               sing women of the Romantic era. She           taking piano and organ lessons, and even
               was thus not content with the “domestic”      composing short pieces of her own. The
               genres of Lieder, piano works and             1840 suicide of her father, for whom she
               chamber music, which is all that her female   had till then managed the household, re-
               colleagues were generally allowed; on the     presented a dramatic turn of events. In her
               contrary, she designed symphonies on the      late twenties, Emilie Mayer was financially
               grand scale. On the other hand, that label    and personally independent. She resolved
               shows that people are still thinking along    to elevate her composing skills to professio-
               gender-specific lines – even if they have     nal levels by studying with “ballad king”
               happily escaped the 19th-century mindset      Carl Loewe in the Baltic port of Stettin
               that hampered Emilie Mayer’s own career.      (now Szczecin in Poland). She pursued
               As late as 1878, the “Neue Berliner Musik-    advanced studies in Berlin from 1847:
               zeitung” was describing her as a “rare        with Adolf Bernhard Marx, a much-admi-
               phenomenon” and an “exception” to the         red teacher and ardent Beethoven advoca-
               rule that the “Production” of orchestral      te, she studied fugue and counterpoint;
               works was solely the “Domain of the crea-     Wilhelm Wieprecht, military music specia-
               tive male intellect”. By that date, Emilie    list, instructed her in orchestration. Both in-
               Mayer had already presented eight sym-        fluences were to have a significant effect
               phonies. And in 1850, almost 30 years         on her creative development.
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PHILHARMONISCHES ORCHESTER BREMERHAVEN

Emilie Mayer continued to focus her activi-     her Third and Sixth Symphonies, which are
ties upon Stettin, where she had mean-          now offered as premiere recordings. The
while settled, and Berlin, where she spent      Third Symphony, in particular, cannot have
the last years of her life. It was there that   been played in a public concert for 170
she held “house concerts” featuring her         years.
own sonatas, trios and string quartets. It
seems as if her tireless organization of or-    The very title of the Third Symphony shows
chestral concerts had drained her energy        that Emilie Mayer was determined not to
and her financial resources to the utmost,      be limited to “ladylike music”. Under its
so that she later concentrated on chamber       title of “Sinfonie militaire” the work ad-
music. And it was this, in contrast to her      dresses a field that would naturally have
symphonic music, that in some cases             been described as “male”. The “bellicose”
appeared in print during her lifetime. In       element of the symphony may have been a
correspondence with one of her publishers,      reminiscence of the revolutionary events of
Bote & Bock in Berlin, she invariably seeks     1848, when Mayer had just moved to
to be addressed by her professional title of    Berlin. She will certainly have received
“female composer” – as Componistin.             advice from her teacher Wilhelm Wiep-
Emilie Mayer scored a substantial success       recht, meanwhile, a man who reformed
in 1880 with her “Overture to Faust”,           Prussian military music and pioneered
which was performed in various German           technical improvements to brass instru-
cities and elsewhere in Europe. After her       ments. Mayer’s Third certainly makes effec-
death in 1883 the composer, who had             tive use of the brass. Its unmistakable
never married and had no children, was          model is nevertheless Joseph Haydn’s
soon forgotten. Not till 2021 was her grave     “Military” Symphony no. 100, whose in-
in Berlin’s Dreifaltigkeit cemetery given the   strumentation enhanced by timpani, trian-
status of a memorial. It was in that year       gle, cymbals and bass drum, in the
that Marc Niemann and the Philharmo-            manner of the Janissary band, prompted
nisches Orchester Bremerhaven performed         Ludwig van Beethoven to use the same
                                                                                              11
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     percussion in the finale of his Ninth Sym-        crescendos. At the climax of the move-
     phony. And Emilie Mayer herself reserves          ment, jubilation suddenly ceases; as if in
     those military instruments, along with the        pensive recollection, the slow introduction
     piccolo, for her finale.                          returns. Was this a reminder by Emilie
     After a slow introduction, resolute ascen-        Mayer that war brings not only greatness
     ding and descending figures mark the the          and glory but, above all, grief and
     con brio theme, which undergoes a stormy          sorrow? After a brass cadenza, the mili-
     passage through the opening movement.             tary music strikes up again. The premiere
     However, the sharpness is tempered with           at a concert of April 21, 1850, in the
     Rossinian elegance. The graceful F major          Königliches Schauspielhaus on Berlin’s
     triadic melody of the second movement is          Gendarmenmarkt, marked Mayer’s public
     enhanced with appoggiaturas and decora-           debut as an orchestral composer. Con-
     tive runs. A fissured minor-key section           ducted by Wilhelm Wieprecht, the Third
     leads back into dramatic terrain. Its final       Symphony cannot have failed to make its
     bars introduce a virtuosic cello solo, per-       mark.
     haps in reminiscence of the concertante
     use of the cello in many a Haydn sym-             Three years later, on April 25, 1853,
     phony. The A minor Scherzo applies itself         Emilie Mayer’s Sixth Symphony was per-
     to syncopation with a certain Beethovenian        formed in the Schauspielhaus, again under
     obstinacy. A chromatic line leads to the          the baton of Wieprecht, in the presence of
     songlike Trio in A major.                         the Royal Family. It departs from the
     The finale again has a slow introduction          models of early Viennese Classicism, being
     that with all its chromatic sighs and trills is   more strongly influenced by Beethovenian
     far from warlike in character. A rustic C         strains. Berlin concert life was unthinkable
     major theme droning on the G string in the        without the orchestral works of Beethoven –
     violins sets a new tone and very soon the         not least on account of the efforts of Adolf
     military instruments enter the field. The         Bernhard Marx, who elevated Beethoven
     second theme indulges in more trills and          to a role model in his teaching of compo-
12
PHILHARMONISCHES ORCHESTER BREMERHAVEN

sition. Marx was the man who expounded         of Mendelssohn in his “Reformation” Sym-
the celebrated dualism of first-movement       phony.
sonata form comprising a “masculine”,          An elegantly athletic motif shapes the
energetic first subject and a “feminine”,      Scherzo, which proves much less re-
lyrical second subject. It is interesting to   calcitrant than its Beethovenian model. The
note that it was the private teacher of        final movement picks up speed and the
Emilie Mayer, who committed himself to         violins introduce a tremolo theme of joyful
giving women access to the study of            ardency, which later assumes songlike
composition at the University, who adopted     manner in dialogue between strings and
this gender-oriented definition.               clarinet. The secondary theme takes the
After an expressive slow introduction, the     form of a confident dance with strikingly
main theme of the opening movement             staggered rhythm and triangle accompani-
makes its emphatic entry. Rich sound and       ment. In the character of these very themes
vigorous motion characterize the suc-          – as in her life – Emilie Mayer has escaped
cession of events. A Marcia funebre            the straitjacket of “male” and “female”
(funeral march) reveals the Andante’s debt     polarization.
to Beethoven’s use of the form in his
“Eroica”. Sharply dotted rhythm and                                Kerstin Schüssler-Bach
sighing motifs carry the melody solemnly                                      Translation:
forward. Like an island of calm reassurance,             Janet & Michael Berridge, Berlin
a chorale enters in the relative key of
D major, at first warmly radiant in the
strings, then answered by the brass and
once more elevated to anthemic grandeur.
Horn and kettledrum join in duet for the
pallid return of the funeral-march theme.
At this point Mayer freights the genre with
religious associations, much in the manner
                                                                                             13
EMILIE MAYER S y m p h o n i e s N o s 6 & 3

     Marc Niemann is a highly versatile,             Prof. Siegfried   Matthus    and    Johann
     experienced conductor, whose interpre-          Kresnik.
     tations stand out for their balance between
     painstaking attention to detail on the one      The recording of all Beethoven’s sym-
     hand and thrilling attack on the other.         phonies made with the Philharmonisches
                                                     Orchester Bremerhaven under the baton
     He is General Music Director of Stadt-          of Marc Niemann was enthusiastically
     theater Bremerhaven, Principal Conductor        acclaimed by the press.
     of the Philharmonisches Orchester Bremer-
     haven and direttore musicale of the inter-      After training as a pianist and conductor
     nationally renowned festival Cantiere Inter-    in Hanover, Lübeck and Berlin, Marc
     nazionale d’Arte di Montepulciano.              Niemann pursued the classic conducting
                                                     career with spells in Lübeck, Eutin, Braun-
     Marc Niemann has been repeatedly                schweig, Pforzheim and Cottbus.
     honoured for his contribution to music
     theatre. Stadttheater Bremerhaven was           He has held a scholarship from the Oscar
     awarded the 2015 Federal Theatre Prize          and Vera Ritter Foundation, the Richard
     for its revival under his direction of the      Wagner Foundation and the Max Grüne-
     seldom performed opera Bluthochzeit             baum Foundation and is regularly to be
     (Blood Wedding) by Sandor Szokolay.             seen as guest conductor on the podium of
     Marc Niemann was nominated “Con-                national and international orchestras and
     ductor of the Year” in the 2018 critics’ poll   at festivals.
     for Opernwelt magazine.

     An intensive engagement with New Music
     and contemporary music theatre has long
     linked him in close association with per-
     sonalities such as Detlev Glanert,
14
PHILHARMONISCHES ORCHESTER BREMERHAVEN

PHILHARMONISCHES ORCHESTER                     Under his direction, innovative concert
BREMERHAVEN                                    formats were established that drew in new
                                               audiences and widened the stylistic range.
The Philharmonisches Orchester Bremer-         A further priority was to develop a broad
haven has shaped the musical life of           spectrum of educational presentations to
Bremerhaven and the Elbe/Weser region          introduce children and young people to the
for over a hundred and fifty years. Its        world of classical music. Not least on
principal place of performance, the Stadt-     account of these activities, Bremerhaven’s
theater Bremerhaven, is home to a high-        Philharmonisches Orchester was accepted
profile series of concerts attracting atten-   in 2017 into the growth programme Exzel-
tion far afield, and the orchestra also        lente Orchesterlandschaft Deutschland by
accompanies a wealth of music and dance        Germany’s Minister for Arts and Media.
theatre stagings there.
                                               The concert seasons take particular ac-
The orchestra’s origins go back to the year    count of rarely played or contemporary
1827. After an eventful history, in the        repertoire that complements the established
course of which celebrated names in music      canon of great musical works. Numerous
such as Arthur Nikisch and Richard Strauss     CD releases, radio broadcasts and its
were to be seen on the podium, the City of     increasingly wide-ranging concert activities
Bremerhaven assumed the patronage of           document the enhanced reputation of the
the “municipal orchestra of Bremerhaven”       Philharmonisches Orchester Bremerhaven.
in 1929.
                                                                             Translation:
Since 2014, Marc Niemann as General                    Janet and Michael Berridge, Berlin
Music Director has shaped the musical
destiny of the orchestra, now renamed
Philharmonisches Orchester Bremerhaven.

                                                                                              15
Foto: Evelyn Walton
                Aufnahmen / Recordings:
           04.-06.10.2021, Sendesaal Bremen
        Redaktion Radio Bremen: Wilfried Schäper
Tonmeisterin, Schnitt und Mastering: Renate Wolter-Seevers
               Toningenieur: Siegbert Ernst
                Tontechniker: Jan Stalmann
Einführungstext / Programme Notes: Kerstin Schüssler-Bach
Übersetzung / Translation: Janet & Michael Berridge, Berlin
             Graphic Design: Birgit Fauseweh
                Cover Photo: Yvonne Bösel

         Eine Produktion von Radio Bremen.
              2021 by Radio Bremen
훿 2022 by Profil Medien GmbH, D – 73765 Neuhausen
   info@haensslerprofil.de, www.haensslerprofil.de
                        HC22016
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