Emscher-Lippe-Gebiet: Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft - Allianz ...

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Emscher-Lippe-Gebiet: Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft - Allianz ...
Special: Regenwasser                                                                                                                                                                         Strategien

                                           Prof. Dr. Uli Paetzel; Andreas Giga; Dr. Stephan Treuke

                                Emscher-Lippe-Gebiet:
                                Klimaresiliente Region mit
                                internationaler Strahlkraft
                                           Eine Schlüsselrolle bei der Klimafolgenanpassung im Emscher-Lippe-Raum spielt die Zukunfts-
                                           initiative „Wasser in der Stadt von morgen“. Dieses Projekt verdeutlicht, welche Herausforde-
                                           rungen auf die öffentliche Wasserwirtschaft in den nächsten Jahren zukommen werden.

                                                                                                                                                            haltigeren (ökologisch, ökonomisch, sozial)
                                                                                                                                                            Region entwickelt.
                                                                                                                                                            Ein Meilenstein des Wandels der Emscher-Re-
                                                                                                                                                            gion und zugleich Dreh- und Angelpunkt
                                                                                                                                                            weiterer Transformationsprozesse ist die im
                                                                                                                                                            Jahr 2021 erreichte Abwasserfreiheit der
                                                                                                                                                            Emscher und ihrer Nebengewässer. Eine mo-
                                                                                                                                                            derne wasserwirtschaftliche Infrastruktur ist
                                                                                                                                                            die Grundlage dafür, dass sich die Gewässer
                                                                                                                                                            des Emscher-Systems vom Abwasser befreit
                                                                                                                                                            wieder zu naturnahen Bächen und Flüssen
                                                                                                                                                            entwickeln können.
                                                                                                                                                            Nicht als Abschluss, sondern als Auftakt kann
                                                                                                                                                            der Emscher-Umbau für die weitere Entwick-
                                                                                                                                                            lung einer nachhaltigen regionalen Strategie
                                                                                                                                                            genutzt werden, deren Ziel es ist, die Quar-
                                                                                                                                                            tiere über die Abwasserfreiheit der Emscher
                                                                                                                                                            hinaus weiter aufzuwerten, die Lebensquali-
                                                           Bild 1 Der Umbau der Emscher kann als Auftakt für eine nachhaltige Strategie genutzt werden.     tät der Anwohner zu verbessern, das ökolo-
                                                                                                                                             Quelle: EGLV   gische Potenzial zu nutzen, die Klimaresilienz
                                                                                                                                                            der Region zu steigern und Impulse für eine
                                Seit der industriellen Revolution ist der              sozio-ökonomischen und demografischen                                ganzheitliche sozio-ökonomische Transfor-
                                dicht bevölkerte Siedlungsraum in den Ein-             Veränderungen, die die Entwicklung und                               mation der Metropolregion zu geben.
                                zugsgebieten der Emscher und der Lippe                 Umsetzung einer nachhaltigen und inter-                              In diesem Kontext wurde und wird eine
                                geprägt durch verschiedene Phasen des                  kommunalen Handlungsstrategie erfordern.                             fortlaufende, nachhaltige wassersensible
                                technologischen und strukturellen Wan-                 In diesem Kontext haben sich die Emscher-                            Stadt- und Raumentwicklung verfolgt, des-
                                dels, der städtebaulichen Entwicklung und              genossenschaft und der Lippeverband                                  sen Grundprämissen im Rahmen der seit
                                den damit verbundenen wasserwirtschaftli-              (EGLV) als verlässlicher Partner und regi-                           2006 bestehenden Kooperationsvereinba-
                                chen Veränderungen. Auch heute sieht sich              onaler Akteur für eine integrale Wasser-                             rungen zwischen EGLV, den Emscher- und
                                die Emscher-Lippe-Region vor eine Vielzahl             wirtschaft und bei der blau-grünen Trans-                            Lippe-Kommunen, dem Ministerium für Hei-
                                von unterschiedlichen Herausforderungen                formation der Metropolregion Ruhrgebiet                              mat, Kommunales, Bau und Gleichstellung
                                gestellt, wie z. B. der Restrukturierung des           erwiesen. Sie tragen als öffentlich-rechtliche                       NRW sowie dem Ministerium für Umwelt,
                                Arbeitsmarkts, der Modernisierung der öf-              Verbände gemeinsam mit ihren Mitgliedern                             Landwirtschaft, Natur- und Verbraucher-
                                fentlichen Infrastruktur, dem gestiegenen              dazu bei, dass sich der Emscher-Lippe-Raum                           schutz NRW verankert wurden.
                                Bedarf an Wohnraum, dem Klimawandel,                   im Zuge der erforderlichen Zukunftstrans-                            Im Fokus dieser Initiativen steht die ökologi-
                                der Energiewende sowie grundlegenden                   formation zu einer resilienteren und nach-                           sche Umgestaltung der Emscher und Lippe

16   www.umweltwirtschaft.com                                                                                                                                                          11-12/2020     19
Emscher-Lippe-Gebiet: Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft - Allianz ...
Special: Regenwasser                                                                                                                                                                                                                                                                       Strategien

                                                                                Bild 2 Gründung des                                                                                                           Bild 3 Bereits realisierte
                                                                                                         25 % erhöht werden und zusätzlich die Ver-        die Summe der Oberflächenabflüsse und die
                                                                          Expertenforums „Wasser in                                                                                                        Anpassungsmaßnahmen an
                                                                              der Stadt von morgen“      dunstungsrate um 10 %-Punkte gesteigert           Gewässer bei Starkregen erreicht werden.                   die Klimafolgen
                                                                                          Quelle: EGLV   werden. Daneben sollen Hitzeinseln bzw.           Bei der Priorisierung von den geplanten                            Quelle: EGLV

                                                                                                         das Aufheizen der Stadträume reduziert und        Maßnahmen soll vor allem die Notwendig-
                                                                                                         Gewässer ökologisch verbessert werden. Das        keit aufgrund vorhandener oder zukünftiger
                                                                                                         Ziel ist eine attraktive, erlebbare und gesund-   Klimawandelfolgen (Hitzeinseln, stark versie-
                                                                                                         heitsförderliche grün-blaue Infrastruktur zu      gelte Gebiete, niedrige Grundwasserstände
                                                                                                         schaffen. Des Weiteren werden durch diese         usw.) im Sinne von „Hotspots“ berücksich-
                                                                                                         Maßnahmen der Hochwasserschutz ver-               tigt werden. Bei den integralen Planungen
                                                                                                         bessert, die Kosten der Wasserinfrastruktur       größerer Bereiche gilt es wasserwirtschaft-
                                                                                                         gesenkt, die Grundwasserneubildungsra-            liche sowie stadt- und freiraumplanerische
                                                                                                         te gestärkt, die Artenvielfalt verbessert, die    Defizite und deren Potenziale zu berücksich-
                                                                                                         Auswirkungen durch Starkregenereignisse           tigen und zu verzahnen.
                                                                                                         reduziert, Wasser verzögert abgeleitet oder
                                                                                                         genutzt, und die Umgebungstemperatur              Nachhaltige Transformation: Gemeinsam
                                                                                                         durch Beschattung und Verdunstung redu-           für die Stärkung der Klimaresilienz!
                                                                                                         ziert.                                                                                            mit den Kommunen, Wasserverbänden und          entwickelt. Sowohl beim Emscher-Umbau
                                                                                                         Durch die Aufnahme des Projektes in die           Die Umsetzung der von der ZI initiierten Kli-   den weiteren beteiligten Stakeholdern zu ge-   als auch im Rahmen der städtebaulichen
                                                                                                         Ruhr-Konferenz und den politischen Be-            mafolgenanpassungsmaßnahmen in den              währleisten.                                   Kooperationen hat die intensive Vernetzung
                                                                                                         schluss des Landeskabinetts im Herbst 2019        Städten erfordert eine Vielzahl von über-       In diesem Sinne setzt die Zukunftsinitiative   zwischen den unterschiedlichen beteiligten
                                                                                                         konnte das Projekt mit einem finanziellen         zeugten Projektbeteiligten, die richtigen Ar-   Klimaresiliente Region mit internationaler     Akteuren zur Stärkung eines gesamtregio-
                                                                                                         Rahmen von rd. 250 Mio. EUR durch das             beitsformate und ein gemeinsames Zielbild.      Strahlkraft“ auf ein konsens-basiertes und     nalen Lösungsansatzes beigetragen. Mit der
                                                                                                         Umweltministerium bis 2030 ausgestat-             Eine der größten Herausforderungen dabei        interkommunales Handeln, das maßgeblich        Zukunftsinitiative bietet sich eine ideale Ge-
und deren Zuflüsse, die Steigerung der Frei-    tet werden. Eine einmal jährlich stattfinden-            tet werden. Gefördert werden in der Ge-           ist der Aufbau von geeigneten Organisati-       von der intensiven Vernetzung und Zusam-       legenheit sowohl den kommunalen als auch
raum- und Freizeitqualitäten und seit einiger   de Vernetzungs- und Innovationsplattform                 bietskulisse des Regionalverbandes Ruhr           onsstrukturen und Prozessabläufen, um eine      menarbeit mit den Kommunen profitiert und      den regionalen Verbund weiter zu stärken.
Zeit auch verstärkt die Klimafolgenanpas-       ist ein Beispiel der vielfältigen Formate und            u. a. Dach- und Fassadenbegrünungen oder          reibungslose Projektabwicklung im Dialog        ausreichend Trägerschaft für die Umsetzung     In diesem Kontext sind EGLV gemeinsam mit
sung. Die Kooperationen bieten eine Rei-        Produkte der ZI, deren Weiterentwicklung                 verschiedene Formen der Abkopplung wie
he wertvoller Maßnahmen für die gesamte         auch hierdurch stetig vorangetrieben wird.               z. B. Baumrigolen oder Versickerungsanlagen
Region, wie z. B. Stadtentwicklungs-, Öko-      Anfang 2019 wurde durch die Umwelt- und                  vornehmlich im Bestand. Die Planung und
logie-, und Bildungsprojekte. Die bisherigen    Stadtplanungsdezernenten der Impuls für                  Durchsetzung der einzelnen oder gebün-
Ergebnisse der Kooperationen sind Beleg da-     eine weitergehende Strategie für die Klima-              delten Klimafolgenanpassungsmaßnahmen
für, wie von gewässerbezogenen, städtebau-      folgenanpassung der Region gegeben.                      setzt das frühzeitige Einbeziehen des Know-
lich-integrativen Maßnahmen, neben den                                                                   hows der kommunalen und verbandlichen
positiven ökologischen Wirkungen und der        Klimaresiliente Region mit internationaler               Wasserwirtschaft – bereits vor den ersten
Stärkung der blau-grünen Infrastruktur, auch    Strahlkraft                                              Entwürfen – in die Planungsprozesse voraus,
Impulse in sozio-ökonomisch benachteiligte                                                               um die Möglichkeiten einer wassersensiblen
Stadtteile der Region und eine Anpassung        In dem Projekt „Klimaresiliente Region mit               Stadtentwicklung möglichst umfassend zu
an die Folgen des Klimawandels ausgehen         internationaler Strahlkraft“ übernehmen                  berücksichtigen. In 2020 konnten hierfür ge-
können.                                         EGLV gemeinsam mit ihren Mitgliedern rich-               meinsam mit vielen Akteuren bereits über 60
                                                tungsweisend zusätzliche Aufgaben und                    Projekte auf den Weg gebracht werden.
Die Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt     Verantwortung für die Stärkung der Klima-
von morgen“                                     resilienz der Region. Die Ziele zur Klimafol-            Synergien nutzen

Eine Schlüsselrolle bei der Klimafolgenanpas-
                                                genanpassung basieren auf der Überlegung,
                                                den durch die starke urbane Überformung                  Die Erhöhung der Verdunstungsrate und die
                                                                                                                                                                                                                           Optigrün
sung nimmt zunehmend die Zukunftsinitiati-      (Versiegelung) verschobenen natürlichen                  Abkopplung haben Synergieeffekte: So sorgt
ve „Wasser in der Stadt von morgen“ (ZI) ein.   Wasserkreislauf wieder in Richtung Natur-                das über die Abkopplung zurückgehaltene
Die ZI wurde durch eine gemeinsame Ab-          nähe zu entwickeln und zu verbessern. Er-                Wasser für einen zusätzlichen Kühlungsef-
sichtserklärung für eine städte- und fachbe-    reicht werden soll dies mit der Umsetzung                fekt bei der Verdunstung beispielsweise über
reichsübergreifende Zusammenarbeit von 16       einer Reihe von konkreten Projekten für den              die Wasserfläche einer Mulde, Verrieselung
Kommunen im Verbandsgebiet der Emscher-         weitergehenden Ausbau der blau-grünen In-                über Grünflächen oder über Pflanzen durch
genossenschaft im Jahr 2014 ins Leben ge-       frastruktur.                                             Bewässerung aus einer Zisterne. Die Bewäs-
rufen. Seitdem konnten auf Grundlage von        Mit dem Vorhaben einer „Klimaresilienten                 serung aus Zisternen auch über längere Tro-
übergreifenden Vernetzungen und interdis-       Region mit internationaler Strahlkraft“ sollen           ckenphasen dient dabei auch der Schonung
ziplinärer Zusammenarbeit von Kommunen          bis 2040 durch Maßnahmen die seit 2005                   der Trinkwasserressourcen. Es ergibt sich eine
und Wasserverbänden durch eine Vielzahl         gestartete Abkopplungsinitiative „Zukunfts-              Reduzierung des direkten Abflusses bzw.
von Projekten ein nennenswerter Beitrag für     vereinbarung Regenwasser“ von ans Misch-                 eine verzögerte Zuleitung ins Gewässer, wo-
eine wassersensible Stadtentwicklung geleis-    wassersystem angeschlossenen Flächen auf                 durch insgesamt positive Auswirkungen auf

20     www.umweltwirtschaft.com                                                                                                                                                                                                                                                      11-12/2020     21
Emscher-Lippe-Gebiet: Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft - Allianz ...
Special: Regenwasser                                                                                                                                                                                                                                                                                            Strategien

                                                                                                                                                              Vernetzung der beteiligten Akteure. Ein agi-                    entwicklung und Klimafolgenanpassung auf         den. In diesem Sinne leistet sie gemeinsam
                                                                                                                                                              les Projektmanagement und Arbeiten auf                          sich aufmerksam gemacht und Zukunfts-            mit vielen Akteuren und Stakeholdern einen
                                                                                                                                                              Augenhöhe ermöglichen dabei neue Denk-                          perspektiven für den Emscher-Lippe-Raum          wichtigen Beitrag zur Stärkung der Klimare-
                                                                                                                                                              ansätze und die Weiterentwicklung gemein-                       geschaffen.                                      silienz und gibt Impulse für eine nachhaltige
                                                                                                                                                              samer Zielbilder und Strategien.                                Mit dem Projekt der ZI „Klimaresiliente Re-      Transformation der gesamten Region. Ge-
                                                                                                                                                                                                                              gion mit internationaler Strahlkraft“ sollen     meinsam. Transformieren.
                                                                                                                                                              Fazit                                                           in einer gemeinsamen Kraftanstrengung                                           Andreas Giga
                                                                                                                                                                                                                              die Auswirkungen des Klimawandels durch            Emschergenossenschaft-Lippeverband (EGLV)
                                                                                                                                                              Sowohl bundesweit als auch im internati-                        wasserwirtschaftliche Maßnahmen abgemil-                                          www.eglv.de
                                                                                                                                                              onalen Raum hat EGLV zusammen mit sei-                          dert und für die Menschen in der Metropol-                                        Kirsten Arp
                                                                                                                                                              nen Mitgliedern mit einer ganzheitlichen                        region Ruhrgebiet durch eine flächenhafte              Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft
                                                                                                                                                              Strategie im Dreiklang der Themen Wasser-                       und leistungsstarke grün-blaue Infrastruktur                                     www.aoew.de
                                                                                                                                                              wirtschaft, wassersensible Stadt- und Raum-                     nachhaltig die Lebensqualität gesichert wer-

                                                                                                                                                              Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft (AöW):

                                                                                                                                                              Von Starkregen bis Hitzestress
                                                                                                                                                              Ein Positionspapier macht deutlich, vor welchen Herausforderungen die Wasserwirtschaft in den
                                                                                                                                                              kommenden Jahren steht. wwt bat Kirsten Arp, Geschäftsführerin der AöW, um Auskunft.

                                                                                                                                                                                                                              schäft hinausgehenden Herausforderungen          Arp: Es geht um das Leitbild der „wasser-
                                                                                                                                                                                                                              anzugehen.                                       sensiblen Siedlung“ oder „Schwammstadt“:
                                                                                                                                                                                                                              wwt: Welche Rahmenbedingungen benötigt           Kurz zusammengefasst ist das Ziel, einen
                                                                                                                                                                                                                              die kommunale Wasserwirtschaft, um ihre          naturnahen Wasserkreislauf auch in Sied-
                                                                                                          Bild 4 Partner-Kommunen der Zukunftsinitiative                                                                      fachlichen Möglichkeiten auszuschöpfen?          lungen zu erreichen, so dass das anfallende
                                                                                                                                               Quelle: EGLV                                                                   Arp: Es fängt mit banalen Dingen an: Man         Niederschlagswasser nicht möglichst schnell
                                                                                                                                                                                                                              muss die kommunale Wasserwirtschaft fra-         abgeleitet, sondern versickert, verdunstet
den Kommunen die Initiatoren, Multiplikato-     greifenden und projektbezogenen Arbeiten    genhöhe können Potenziale und Synergien                                                                                           gen und ihr zuhören, wenn es um Vorhaben         oder zwischengespeichert und später wie-
ren und Ermöglicher für die Weiterentwick-      mit den Kommunen, unter Einbezug der        interdisziplinärer und -sektoraler Zusammen-                                                                                      geht. Ein Mitgliedsunternehmen berichtete,       der abgegeben wird. Dies dient gleichzeitig
lung der ZI und Umsetzung der Projekte und      Stadtplanung und Städtebau, Grünflächen-    arbeit für die wasserbezogene Klimafolgen-                                                                                        es habe die Kommune bei der Ausweisung           als Schutz vor Sturzfluten als auch gegen
Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung.             amt und anderen Schlüsselakteuren. Durch    anpassung genutzt werden.                                                                                                         eines Baugebiets darauf hingewiesen, dass        Hitzebelastungen, wenn die Verdunstungs-
Die jeweiligen Ansprechpartner in den Kom-      das ressortübergreifende Arbeiten auf Au-   Im Mittelpunkt dieses Vorhabens steht die                                                    Kirsten Arp, Geschäftsführerin der   an dieser Stelle bei Starkregen regelmäßig       kühlung von Wasserflächen, Bäumen oder
munen, die so genannten ZI-Stadt-Koordi-                                                                                                                                  Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft (AöW)     Wasser abfließt. Gebaut wurde trotzdem.          Grünanlagen genutzt wird. Entscheidend ist,
natoren, konkretisieren die Interessen und                                                                                                                                                                                    Heute beschweren sich die Anwohner*innen         durch die notwendige Bewässerung keinen
Anforderungen der Kommunen an die Ent-                                                                                                                                                                                        regelmäßig beim Entwässerungsbetrieb. Das        zusätzlichen Wasserstress zu verursachen,
wicklung der ZI und an die ZI-Service-Orga-                                                                                                                   wwt: Bitte erläutern Sie den Hintergrund für                    ist natürlich doppelt frustrierend. Neben die-   sondern die Bewässerung, z.B. mit Regen-
nisation. Im „Gegenstromprinzip“ verständi-                                                                                                                   das AöW-Positionspapier zur Klimafolgenan-                      sem plakativen Negativbeispiel gibt es zum       wasserzisternen, von Beginn an mitzuden-
gen sich diese mit dem Vorstand der EG, in                                                                                                                    passung.                                                        Glück aber auch viele gelungene Maßnah-          ken. Mit dem entsprechenden politischen
„Rückkopplung“ mit den Dezernenten der                                                                                                                        Arp: Die Fakten liegen auf dem Tisch. Wir                       men und Projekte.                                Willen ist dies in Neubaugebieten relativ
Kommunen und den Partnern der ZI über die                                                                                                                     können den Klimawandel nicht mehr voll-                         Neben organisatorischen und rechtlichen          leicht umzusetzen. Aber auch während der
Strategien und deren Umsetzung.                                                                                                                               ständig verhindern und müssen uns an die                        Fragen spielt auch die Finanzierung eine gro-    Umgestaltung oder Nachverdichtung bereits
Die ZI-Service-Organisation bei der Emscher-                                                                                                                  Klimafolgen anpassen. Auch die notwen-                          ße Rolle. Viele Kommunen waren schon vor         besiedelter Räume gibt es Möglichkeiten,
genossenschaft ist im gemeinsamen Auftrag                                                                                                                     digen wasserwirtschaftlichen und weiteren                       der Pandemie in einer angespannten Finanz-       um dem Leitbild der wassersensiblen Sied-
der Kommunen für die strategische und ope-                                                                                                                    Maßnahmen mit Wasserbezug in den Städ-                          lage. Bund und Länder sind hier gefragt, För-    lung näher zu kommen. Diese reichen von
rative Ausgestaltung der Services zur Umset-                                                                                                                  ten und Gemeinden sind bekannt. Trotzdem                        derungen aufzulegen, die nicht nur Leucht-       der Dach- und Fassadenbegrünung über die
zung von Klimaanpassungsmaßnahmen und                                                                                                                         passiert insgesamt zu wenig. Wir wollten                        turmprojekte ermöglichen, sondern in die         (Teil-)Entsiegelung von Flächen sowie den
als zentraler Ansprechpartner für das Förder-                                                                                                                 als AöW zusammenfassen, woran dies liegt.                       Breite gehen. Ganz gezielt sollten dabei auch    Bau von Zisternen und Rigolen bis zur Nut-
mittelmanagement tätig und übernimmt,                                                                                                                         Und zugleich aufzeigen, dass die Wasser-                        die Potenziale der interkommunalen Zusam-        zung multifunktionaler Flächen als Retenti-
je nach Bedarf, die Funktion eines Beraters,                                                                                                                  wirtschaft in öffentlicher Hand durch ihre                      menarbeit genutzt und gefördert werden.          onsräume bei Starkregen. Dafür braucht es
Vermittlers oder Dienstleisters.                                                                                                                              Gemeinwohlorientierung und enge kom-                            wwt: Welches Leitbild steht für die notwen-      insbesondere mehr interdisziplinäre und in-
Die Arbeitsmethodik basiert, wie in der                                                         Bild 5 Mit Experten-Foren Potenziale und Synergien nutzen     munale Einbindung im besonderen Maß ge-                         digen Veränderungen in Städten und Ge-           tersektorale Zusammenarbeit.
„ZI-Kultur“ üblich, auf einem ressortüber-                                                                                                     Quelle: EGLV   eignet und bereit ist, diese über das Kernge-                   meinden?                                                                      www.aoew.de

22     www.umweltwirtschaft.com                                                                                                                                                                                                                                                                           11-12/2020      23
Emscher-Lippe-Gebiet: Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft - Allianz ... Emscher-Lippe-Gebiet: Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft - Allianz ... Emscher-Lippe-Gebiet: Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft - Allianz ...
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