2013/ 2014 ERASMUS Bericht - FH Bielefeld

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2013/ 2014 ERASMUS Bericht - FH Bielefeld
Wintersemester

ERASMUS            2013/
Bericht
                   2014
Marmara Universität           Mustafa Yüksel
Istanbul, Türkei              Wirtschaftsinformatik
www.marmara.edu.tr/en/        FH-Bielefeld
2013/ 2014 ERASMUS Bericht - FH Bielefeld
Vorbereitung:

Zuerst einmal muss man sich im Klaren sein, dass man während des Erasmusstudiums sehr
organisiert und strukturiert sein muss. Die Organisation ist das A und O vor und während des
Auslandsaufenthalts. Natürlich muss man sich als nächstes für ein Erasmus Stipendium
bewerben und darauf hoffen, dass man angenommen wird. Die Bewerbung wird über die
Heimathochschule durch das International Office weitergeleitet. Nachdem man eine Zusage
erhält, müssen die Kurse mit dem Learning Agreement gewählt werden. Ich empfehle euch
dies mit eurem Studiengangsleiter zu machen, denn dadurch können böse Überraschungen bei
der Ankunft vermieden werden. Da ich die türkische Staatsbürgerschaft besitze, hatte ich
weder mit dem Visum, noch während meines Aufenthalts in Istanbul Probleme. Falls ihr ein
Visum benötigt, solltet ihr einen Termin beim türkischen Konsulat vereinbaren, um einen
Studentenvisum ausstellen zu lassen, der 60€ (Stand 2013) kostet. Darüber hinaus müsst ihr
nach der Ankunft in Istanbul ein Residents Permit beantragen, welches ca. 80€ kostet.

Unterkunft:

Die Unterkunft habe ich vorher klären können, da ich dort Bekannte habe. Falls man keine
Verbindungen zur Türkei haben sollte, gibt es im Internet genügend Internetseiten auf denen
man nach Unterkunftsmöglichkeiten suchen kann. Dazu bieten sich Internetseiten, wie
beispielsweise craiglist oder sahibinden.com an. Ich empfehle wirklich jedem nach der
Bewerbung und dem Papierkram sich so schnell wie möglich um eine Wohnung zu kümmern,
da es in Istanbul wirklich nicht leicht ist fündig zu werden. Leider hat die Marmara keine
Studentenwohnheime oder ähnliche Unterkünfte. Man sollte bereit sein alleine für die Miete
300 € auszugeben. Ich würde euch raten nach zwei unterschiedlichen Prioritäten eine
Wohnung zu suchen. Entweder sollte die Wohnung so nah wie möglich an der Universität sein
oder sie sollte so zentral wie möglich liegen. Denn dadurch hat man entweder eine kurze
Fahrt zur Universität oder man ist immer zentral und kann somit jederzeit unproblematisch
etwas unternehmen. Informiert euch auch, wo eure Veranstaltungen stattfinden, da die
Marmara Universität drei verschiedene Orte als Campus hat und die Entfernungen zwischen
den verschiedenen Fakultäten groß sind.
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Studium an der Gasthochschule:

An der Marmara Universität waren wir dazu verpflichtet, jeden einzelnen Dozenten
anzusprechen und ihnen bescheid zu geben, dass wir an der Vorlesung teilnehmen werden. Es
war ein IT-Problem vorhanden und wir waren meistens nicht in der Kursliste eingetragen. Der
Unterricht fand auf deutsch statt und der Großteil der Dozenten bestand auch darauf den
Unterricht nur auf deutsch zu gestalten. Natürlich wurde auf Nachfrage auf türkisch
wiederholt. Die Klausuren bestanden aus Midterms und Finals, die Gewichtung der Note war
50/50. Der Inhalt der Midterms war aber viel weniger, wodurch man eigentlich gut
durchkommen kann. Jedoch muss ich sagen, dass der Inhalt in der Wirtschaftsfakultät im
Vergleich zu anderen Fakultäten ziemlich anspruchsvoll war. Man sollte sich nicht von den
Vorlesungen täuschen lassen. In der Klausur wird manchmal mehr erwartet als das, was man
in den Vorlesungen behandelt hat. Wichtig ist auch hier, wie in vielen anderen Bereichen
organisiert und diszipliniert zu sein. Viele Informationen werden über soziale Netzwerke, wie
Facebook, ausgetauscht und mitgeteilt. Ein Beispiel in diesem Zusammenhang wäre
beispielsweise das Hochladen von Hausaufgaben oder die Information darüber, dass eine
Veranstaltung ausfällt. Deswegen empfehle ich euch, Kontakt zu den Kommilitonen
aufzunehmen und zu pflegen. Meistens sind sie sehr hilfsbereit und freundlich und freuen sich
darauf, sich auf deutsch unterhalten zu können. Aber es sind auch genügend Erasmus
Studenten aus Deutschland da, wodurch einem selbst überlassen ist wie viel Kontakt man mit
wem haben möchte. Leider ist Frontalunterricht an der Tagesordnung und kein Platz für
Diskussionen vorhanden, wodurch der Unterricht manchmal sehr träge war.
Alltag und Freizeit:

                                                                 Der Alltag und das Leben in
                                                                 Istanbul ist wirklich sehr
                                                                 schön. Ich habe noch keine
                                                                 Stadt in so einem Ausmaß
                                                                 gesehen. Ich hatte nie in den
                                                                 sechs Monaten das Gefühl
gehabt außerhalb der Stadt oder am „Rande“ der Stadt zu sein. Da die Stadt so riesig ist und
man von A nach B kommen zu können, braucht man den "Akbil". Das ist die
Studentenermäßigung für die öffentlichen Verkehrsmittel in Istanbul, wodurch eine Fahrt ca.
33 Cent kostet. In der Uni bzw. im International Office werden euch die nötigen Unterlagen
gegeben, damit ihr euch ein "Akbil" anlegen könnt. Ist diese Hürde geschafft, steht euch ganz
Istanbul mit seinen öffentlichen Verkehrsmitteln zu Verfügung. Istanbul ist riesig und es ist
nicht möglich alle Sehenswürdigkeiten und Orte zu besuchen in sechs Monaten. Deswegen
rate ich euch: versucht soviel wie möglich am Anfang zu besichtigen. Über die Orte und
Besichtigungen solltet ihr euch auch schon vorher informieren, weil ihr euch rauspicken
müsst worauf ihr Lust habt. Meist war mein Alltag so gestaltet, das wir nach den Vorlesungen
mit unseren Freunden zu bestimmten Orten gefahren sind. Und an den Wochenenden hat man
auch die Zeit um viel mehr zu entdecken. Ihr könnt morgens in Besiktas frühstücken, mittags
in Eminönü frischen Fisch essen, abends in Bebek am Strand spazieren und nachts in Taksim
ausgehen. Die Möglichkeiten und Kombinationen liegen ganz bei euch und sind nicht in
einem Bericht zu fassen. Wenn es ums Geld geht braucht ihr euch keine großen Sorgen zu
machen. Im Vergleich zu Deutschland ist es günstiger und man kann auch viel mehr
unternehmen, weil man nicht weit weg muss alles ist schnell zu erreichen (wenn der Verkehr
mitspielt). Jedoch müsst ihr euch auf das Tempo gefasst machen. Es ist auf die Dauer sehr
anstrengend und ermüdend, jedoch hat man jeden Tag aufs neue Motivation, um etwas zu
unternehmen. Ihr müsst natürlich nicht nur in Istanbul bleiben. Innerlands Flüge und überland
Busfahrten sind relativ günstig und ihr könnt mehr von der Türkei sehen. Ich würde es euch
sogar sehr ans Herz legen, wenn ihr zum ersten Mal in der Türkei seid! Es wird ein
einmaliges Erlebnis und macht Lust auf mehr der vielfältigen Angebote die die Türkei bietet!
Nehmt so viel mit, wie nur möglich.
Fazit:

Alles in allem kann ich euch ein Auslandssemester in der Türkei weiterempfehlen. Während
meines Auslandsaufenthalts in der Türkei, hatte ich die Möglichkeit sehr viele neue
Erfahrungen zu sammeln, die ich so in Deutschland nie hätte machen können. Des Weiteren
habe ich durch das Auslandssemester meine eigene Kultur intensiver erlebt und kann jetzt das
Studentenleben in Deutschland und der Türkei miteinander vergleichen.

Darüber hinaus habe ich sehr viele neue Freunde dazugewonnen, mit denen ich einen sehr
guten Kontakt habe und sie auf jeden Fall bei meinem nächsten Aufenthalt in Istanbul treffen
würde.

Das schönste Erlebnis war es einfach aufzuwachen und zu wissen, dass ich in Istanbul bin und
so viele Möglichkeiten habe etwas zu unternehmen. Der Alltag in Istanbul ist im Vergleich zu
Deutschland nicht monoton, auch nicht nach einem sechsmonatigen Aufenthalt.

Wie ihr vermutet kann ich nicht alles in diesem Bericht erwähnen. Doch falls euch etwas
interessiert oder ihr Fragen habt scheut euch nicht. Mich würde es freuen euch von meinen
Erfahrungen in Istanbul oder an der Marmara Universität zu erzählen.
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