Schritt für Schritt zum 2000-Watt-Areal - HK-Gebäudetechnik
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68 | HK-Gebäudetechnik 8/18 | Gebäudeautomation | Campus Universität Lausanne. Rechts unten der 2013 eingeweihte Neubau «Géopolis». (Bild: © UNIL) Energiemanagement-Plattform für Universität Lausanne Schritt für Schritt zum 2000-Watt-Areal Die Universität Lausanne will bis 2040 die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft umsetzen. Damit wäre sie rund zehn Jahre schneller, als es die Energiestrategie 2050 des Bundesrats vorsieht. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, setzt die Westschweizer Universität auf EcoStruxure von Schneider Electric. ■ Die Universität Lausanne ist eine tige durchschnittliche Dauerleistung in den tatsächlichen Energieverbrauch der veritable Kleinstadt. Rund 15 000 Stu- der Schweiz liegt noch bei rund 5000 einzelnen Gebäude gibt. Zu Beginn sei- dierende und 4900 Mitarbeitende for- Watt und der durchschnittliche CO2- ner Arbeit erhob das Unibat-Team den schen, lehren und arbeiten in 40 Gebäu- Ausstoss bei 6,5 Tonnen pro Person. Energieverbrauch jeden Monat von den auf dem Campus in Lausanne. Der Hand und wertete die Daten via Excel- jährliche Energieverbrauch betrug im Früher mühselige Handarbeit – heute Ener- Tabelle aus. Bei über 250 Zählern für letzten Jahr rund 28 GWh elektrische gie-Monitoring in Echtzeit Gas, Wasser, Wärme, Kälte und Strom sowie 20 GWh thermische Energie. Das Doch bevor der Energieverbrauch des ein mühseliges Unterfangen. entspricht beim Strom dem Jahresver- Campus optimiert werden kann, ist eine Für den 2013 eingeweihten Neubau brauch von 7000 Haushalten. «Die Uni- verlässliche Datengrundlage erforder- «Géopolis» kam deshalb die EcoStruxure versität Lausanne will ein Pionier in Be- lich, die zu jeder Zeit Aufschluss über Power Architektur von Schneider Elect- zug auf Nachhaltigkeit sein», sagt Loïc ric zum Einsatz: vernetzte Leistungs- Furcy, Leiter der Energie-Gruppe bei schalter und Energiezähler, Kommuni- Unibat, der Service-Einheit für den Be- kations-Gateways und eine Cloud- trieb aller Gebäude. «Deshalb wollen basierte Energiemanagement-Plattform wir den Campus zu einem Vorbild ma- zur Datenanalyse. So entstand ein intel- chen und bis 2040 ein 2000-Watt-Areal ligentes Monitoring, das Energievertei- werden.» Dazu muss die Hochschule lung und -verbrauch in Echtzeit erfasst sämtliche fossilen Energiequellen durch und somit eine breite Datenbasis für erneuerbare Ressourcen ersetzen und energierelevante Entscheidungen bietet. den Energieverbrauch insgesamt dras- Ein solch detailliertes Monitoring war tisch reduzieren. Denn die Ziele der dringend erforderlich, da das als Miner- 2000-Watt-Gesellschaft sind sehr ambiti- gie-ECO geplante Gebäude künftig be- oniert: Pro Person und Jahr müssen der sonders hohen Ansprüchen in puncto Energieverbrauch auf 2000 Watt Dauer- Energieeffizienz gerecht werden sollte – leistung und der CO2-Ausstoss auf eine Kommunikations-Gateway Com’X 210: Datenlogger zur gerade mit Blick auf mögliche Perfor- Tonne sinken. Zum Vergleich: Die heu- Zentralisierung, Erfassung und Versendung der Daten. mance Gaps im täglichen Betrieb.
Performance Gap: keine Seltenheit «Das Problem des Performance Gap treffen wir häufig an», sagt Romain Brunner, Energieeffizienz-Spezialist bei Schnei- der Electric. «Die Effizienzwerte eines Gebäudes zu planen ist bedeutend einfacher als sie im täglichen Betrieb zu errei- chen.» Gebäude sind komplexe, «lebendige» Organismen. Ein Gebäude muss einreguliert werden, damit die unter- schiedlichen Gewerke optimal aufeinander abgestimmt sind. So vermeidet man, dass beispielsweise die Kältemaschine kühlt, wenn die Heizung gleichzeitig heizt. Zudem kann die tatsächliche Nutzung von Gebäuden von der geplanten ab- weichen oder sich im Laufe der Zeit ändern. «Es gibt Studien, die belegen, dass energieoptimierte Gebäude ohne Monito- ring schnell wieder Werte aufweisen, die schlechter sind als Energiezähler iEM3150: Energiezähler zur Überwachung der Elektroinstal- lationen (1 oder 3 Phasen). Vernetzter Leistungsschalter Masterpact NW25 H1: mit Micrologic-Auslö- ser, der erweiterte Schutz- und Messfunktionen anbietet.
70 | HK-Gebäudetechnik 8/18 | Gebäudeautomation | vor einer Optimierung», sagt Brunner. Deshalb ist ein kontinuierliches Monito- ring so wichtig. Energierelevante Entscheidungen dank intelligentem Monitoring «Mit 40 ganz unterschiedlichen Gebäu- den ist ein digitales, Cloud-basiertes Energie-Monitoring in Echtzeit uner- lässlich», betont Furcy. «Automatisierte Alarme und intelligente Algorithmen EcoStruxure Facility Expert: Bildschirmansicht mit Überblick über den Stromverbrauch. liefern mir Smart Data. Ich sehe sofort, wann der Energieverbrauch eines Ge- bäudes von der Norm abweicht.» Auf- grund der Monitoring-Lösung von Schneider Electric ist das Unibat-Team nun in der Lage, Leistungsdefizite kon- sequent aufzudecken und die Energie- bilanz des Gebäudes schrittweise zu op- timieren. So werden beispielsweise nicht systemrelevante Energieverbrau- cher wie Ventilation und Heizung an den Wochenenden und in der Nacht automatisch heruntergefahren, um Leis- tungsschwankungen vorzubeugen. Géopolis als Vorbild für den gesamten Campus EcoStruxure Facility Expert: Bildschirmansicht der Tagesproduktion der eigenen Photovoltaik- Dank dem digitalen Energie-Monitoring Anlage. konnte die Universität Lausanne erste EcoStruxure Facility Expert: Bildschirmansicht mit Überblick über die Liegenschaften des Uni-Campus Lausanne.
Massnahmen umsetzen. Der Wärme- verbrauch ist in den letzten vier Jahren um 11 % gesunken. Angesichts dieser positiven Resultate hat sich die Univer- sität Lausanne entschieden, das Monito- ring mit den Lösungen von Schneider Electric auf alle Gebäude des Campus auszudehnen. Derzeit werden die 16 wichtigsten von total 40 Gebäuden digi- tal überwacht und analysiert. Zusam- men repräsentieren sie rund 90 % des Gesamtverbrauchs auf dem Campus. Integriert sind der Stromverbrauch, die Stromproduktion der eigenen, 5400 m2 grossen Photovoltaik-Anlage, die Gas- heizung, die Seewasserkühlung und der Wasserverbrauch. Um das Label «2000- Watt-Areal» zu erhalten, muss die Uni- versität Lausanne bis 2019 aufzeigen, wie sie in den nächsten zwanzig Jahren die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft zu erreichen gedenkt. Das digitale Ener- gie-Monitoring via Cloud-Plattform ist ein entscheidender Schritt auf diesem anspruchsvollen Weg. ■ www.schneider-electric.ch www.schneider-electric.ch/de/ product-range-presentation/63092- ecostruxure-facility-advisor www.unil.ch Power Meter PM5000: vielseitiges Messgerät für Energie- spar- und einfache Netzwerkmanagementanwendungen.
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