Coburger Europa-Preis - Bewerbungsunterlagen - Freiherr-von-Rast-Schule
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Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik Bewerbungsunterlagen für den 5. Coburger Europa-Preis - Schulpreis - „Europa an der Freiherr-von-Rast-Schule“ Der Europapreis ist ausgeschrieben von: VR-Bank Coburg IHK zu Coburg VHS Coburg Stadt und Land - Informationszentrum europe direct Freiherr-von-Rast-Schule Telefon 09561 89-50 00 www.rast-bs.de Plattenäcker 30 Fax 09561 89-5050 verwaltung@rast-bs.coburg.de 96450 Coburg
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik INHALTSVERZEICHNIS Bewerbung und zusammenfassende Projektbeschreibung 5 Projektübersicht 7 1 Mobilitätsprojekte der Freiherr-von-Rast-Schule 8 1.1 Mobilität MECIT² - 1. Flow „Mobility for European Cooperation in Training and Teaching“ 8 1.1.1 BELGIEN - Coburger Azubi in Waregem 8 1.1.2 ÖSTERREICH - Drei Wochen Vöcklabruck 12 1.1.3 SCHWEDEN - Arbeiten in Göteborg 14 1.2 Partnertag in Waregem 17 1.3 Mobilitätsprojekte aus dem Ausland 18 (Azubis und Lehrkräfte aus Belgien und Österreich nach Coburg) 1.3.1 Schüler aus Waregem, Belgien, in Coburg 18 1.3.2 Schüler aus Vöcklabruck, Österreich, in Coburg 19 1.4 Mobilitätstag 2017 in München 20 Berufsbildung - europaweit und attraktiv 2 Deutschlandweiter Projekttag am 22. Mai 2017 23 3 Projektwoche - Thema Europa 24 4 Theaterprojekt an der Berufsschule I 32 Dank an unterstützende Firmen 35 3
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik Bewerbung um den Europa-Preis Vom „Europa-Virus“ infiziert … Die staatliche Berufsschule I Coburg, Freiherr-von-Rast-Schule verbreitet seit dem Früh- jahr 2008 intensiv den Europagedanken. Gerade im Bereich der Beruflichen Schulen ist es wichtig, den jungen Auszubildenden ein positives Bild von einem gemeinsamen friedlichen Europa zu vermitteln. Da theoretische Ansätze bei diesem Klientel nicht so effektiv wirken, ist es nötig durch eigenes Erleben die Bedeutung eines friedlichen Miteinanders in Europa zu erkennen und bestehende Vorurteile und Barrieren abzubauen. Da ein großer Teil unserer Auszubildenden in international aufgestellten Firmen arbeitet, erhöht es die Chancen der jungen Menschen auf dem Arbeitsmarkt, wenn sie bereits in der Ausbildung Betriebspraktika im Europäischen Ausland absolvieren. Um im Rahmen einer Internationalisierungsstrategie diese Ziele zu verwirklichen, starteten wir im Jahr 2009 ein Partnerschaftsprogramm, an dem insgesamt vier europäische Länder – Belgien, Schweden, Österreich und Deutschland – mit mehreren Schulen aus dem beruflichen Bereich und Fir- men beteiligt waren. Dieses zweijährige Programm mit dem Titel „Partners Pro Internship – PPI“ diente dem Aufbau eines internationalen Netzwerkes, in dessen Rahmen Mobilitäten, also Auslandspraktika für Auszubildende und Schüler, durchgeführt werden können. Auf der Basis dieser Partnerschaft entwickelte sich eine bis heute fortbestehende und inten- siv gepflegte länderübergreifende Zusammenarbeit, die mittlerweile als echte Freundschaft bezeichnet werden kann. In diesem Zeitraum fanden zahlreiche Einzelaktivitäten statt, die sowohl auf Auszubildenden-Ebene als auch im Bereich der Lehrerebene, der Firmenebene und sogar auf Ausbildungssystem-Ebene Wirkung zeigte. Das Jahr 2017 hatte aus unserer Sicht zwei Ereignisse zu bieten, die eine besondere Heraus- forderung hinsichtlich der didaktischen Aufarbeitung im Unterricht stellte: • 60 Jahre nach Abschluss der Römischen Verträge • 25 Jahre nach der Unterzeichnung des Vertrags von Maastricht Auch das Lutherjahr 2017 und die Integration junger Flüchtlinge - am Beispiel des Theater- projekts - sollten in diesen europaweiten Kontext mit einbezogen werden. Somit war für uns klar, dass diese Ereignisse einer besonderen Beachtung und Unterrichts- gestaltung bedürfen. Dies sollte und musste natürlich in enger Zusammenarbeit und Abstim- mung zu unseren Aktivitäten im europäischenProgramm ERASMUS+ stehen. 5
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik Folgende Aktivitäten zum Thema Europa fanden im Schuljahr 2016/2017 an der Berufs- schule I Coburg statt: ►► Mobilitätsprojekte ins Ausland (Coburger Azubis und Lehrkräfte nach Belgien, Schweden und Österreich) ►► Mobilitätsprojekte aus dem Ausland (Azubis und Lehrkräfte aus Belgien und Österreich nach Coburg) ►► Deutschlandweiter Europa-Tag am 22. Mai 2017 ►► Europa-Projektwoche ►► Lutherjahr 2017 - „Luther und Europa“ ►► Aktionswoche an der BS I ►► Theaterprojekt der Freiherr-von-Rast-Schule Eine Gesamtschau dieser Projekte zeigt die Übersicht auf der nächsten Seite. Für den 5. Coburger Europapreis, ausgeschrieben von der VR-Bank Coburg, Europe Direct Coburg und der IHK zu Coburg, bewerben wir uns mit den oben genannten Projekten um den diesjährigen Schulpreis. Wir haben uns damit für ein friedliches Miteinander eingesetzt. Zudem sind diese europäischen Aktivitäten keine „Eintagsfliege“, sondern sind eine konse- quente Weiterentwicklung unserer Internationalisierungsstrategie an der Schule. Diese gesamten Aktivitäten rund um Europa sollen zeigen, dass diese beiden Projekte in unser europäisches Gesamtkonzept eingebettet sind. Der Titel für unsere Bewerbung lautet daher: „Europa an der Freiherr-von-Rast-Schule“ Auf den folgenden Seiten werden die einzelnen Projekte detailiert beschrieben. Dabei wird bewusst zum großen Teil auf Schülerbeiträge Wert gelegt. Wir - die Schule und insbesndere die Schüler - würden sich freuen, wenn ihre europäischen Aktivitäten entsprechend gewürdigt würden. Rolf Sander 6
E u r o p a an der BS I Coburg 2016/2017 Lutherjahr 2017 ERASMUS+- Europa-Tag Europa- Aktionswoche Theater- „Luther und Projekt 22. Mai 2017 Projektwoche an der BS I Projekt Europa“ Auslands- Info - 60 Jahre Das Lutherjahr Sportl. Schüler aus praktikum Veranstaltung Römische im Aktivitäten den Schüler aus Schüler Verträge europäischen und Flüchtlings- Belgien Schweden informieren 25. März 1957 Kontext Quiz zur EU klassen Österreich Schüler in Aula BS I 25 Jahre Jeweils am Coburg Vertrag vom Öffentl. Religionsunterricht Nachmittag in der Aufführung in der Maastricht in versch. Klassen letzten Reithalle Coburg 7. Feb. 1992 Schulwoche Auslands- Allgemeine Infos praktikum zum ERASMUS+- Sozialkunde- Ergebnisse in unterricht in Plakatform Die Fragen des Coburger AzuBi Projekt Die Aufführung versch. Klassen Quiz beziehen in fand im Rahmen sich auf die von Belgien Erstellen von der Coburger den Schülern Schweden Erfahrungsberichte Plakaten der EU- Schultheatertage hergestellten vom Teilnehmern Staaten statt Österreich Plakate (Schülern) am ERASMUS+-Projekt Präsentation der Plakate in der Schule für alle Schüler Sander Sander Fuchs Gründel Heidenreich Daum Krauß Fuchs Fuchs Claus Claus Klose Stein mit Team Höllein Zinn Rettenberger Klaus Bock 7 Rolf Sander, Schuljahr 2016/17
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik 1 Mobilitätsprojekte der Freiherr-von-Rast-Schule Durch das Partnerschaftprojekt „Partners pro Internship PPI“ mit Belgien, Schweden und Österreich wurde die Grundlage für die Mobilitätsprojekte für Auszubildende, Schüler und Lehrkräfte gelegt. Unser aktuelles Projekt ist ebenfalls wieder auf zwei Jahre - 2016 bis 2018 - ausgelegt. Unter dem Projekttitel „Mobility for European Cooperation in Training and Teaching“ MECIT ² werden dann weitere 42 Auszubildende in den nächsten beiden Schuljahren Erfahrungen im europäischen Ausland sammeln können. Seit Beginn unserer europäischen Aktivitäten hatten somit insgesamt 140 Auszubildende aus Coburger Firmen die Möglichkeit an Auslandspraktika teilzunehmen. Dies ergibt einen Ge- samtauslandaufenthalt von 420 Wochen. Insgesamt konnten damit aus europäischen Mitteln 180.600 € abgerufen werden. Auch hinsichtlich der Teilnehmerzahlen an europäischen Mobilitäten schneidet die Berufs- schule I Coburg gut ab. Laut Statistik der NA-BIBB (Nationale Agentur beim Bundesinstitut für berufliche Bildung) nehmen aktuell ca. 3 % aller Auszubildenden an einem europäischen Praktikum teil. An der Berufsschule I waren es in den letzten Schuljahren ca. 7 %, die ein Praktikum im europäischen Ausland absolvierten. 1.1 Mobilität MECIT² - 1. Flow „Mobility for European Cooperation in Training and Teaching“ 1.1.1 BELGIEN - Coburger Azubi in Waregem Am frühen Sonntagmorgen trafen sich die Teilnehmer des Auslands- praktikums am Bahnhof Coburg. Mit dabei waren zwei Holzmechaniker der Firma Haba, zwei Industrieme- chaniker der Firma Waldrich Co- burg, zwei Mechatroniker der Firma KAESER und zwei Elektroniker für Betriebstechnik der Firmen LASCO und Kapp. Zusammen mit unserem Begleitlehrer Herrn Claus machten wir uns dieses Jahr zum ersten Mal mit dem Zug auf den Weg nach Belgien. Um ca. 16 Uhr kamen wir schließlich am Bahnhof in Waregem an und nach einer kurzen Fahrt erreichten wir unsere Unterkunft das „Hotel Othello“. Am Montagmorgen besuchten wir alle gemeinsam nun die Firmen, in denen wir unsere Praktikas absolvieren sollen. Deshalb starteten wir gemeinsam um 8:20 Uhr zuerst mit ei- nem Besuch der Partnerschule VTI Waregem. Anschließend wurden nun die verschiede- nen Unternehmen Balta Industry nv (Teppichhersteller-Mechatroniker), TVH (Gabelstapler Service-Elektroniker), De Coenee DC F (Schreinerei-Holzmechaniker) und die Firma Sam- sonite (Koffer- u. Taschenhersteller-Industriemechaniker) besucht. 8
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik Dienstagmorgen 8:30 Uhr begann unser erster Arbeitstag bei der Firma TVH. Hier bekam ich zusammen mit meinem Mitschüler Joshua zuerst einmal eine Führung durch die Elek- tronikabteilung und erfuhr, dass diese Firma, in deren Hauptsitz ich nun ar- beiten würde, in 170 Ländern Filialen unterhält und ingesamt 3800 Mitar- beiter hat. Auszubildende wie bei uns gibt es hier in den Firmen nicht, da die Be- rufsausbildung hauptsächlich in den Berufsschulen stattfindet. Betreut wurden wir deshalb von einem Vorarbeiter und einem weiteren Mitarbeiter der Firma. Unsere Arbeit bestand haupt- sächlich darin, Steuerungs- platinen von elektrischen Hubwägen zu reparieren. Die defekten Steuerungen muss- ten zuerst auseinandergebaut, gesäubert und gegebenenfalls reparariert werden. Diese Tä- tigkeiten waren insgesamt sehr abwechselungsreich. Das gemeinsame Leben im Othello glich dem einer WG. Wir erledigten zusammen die anfallende Hausarbeit und kochten oft gemeinsam. Die Abende vertrieben wir uns gerne mit Gesellschaftsspielen und Filmen. Hin und wieder aber auch mit Besuchen in lokalen Gaststätten. Hier haben wir tolle Kontakte zu Einheimischen geknüpft und so die Möglich- keit bekommen, Karten für ein Fußballspiel der Jupiler Pro League zu erhalten. Am Samstag des zweiten Wochenendes unternahmen eini- ge Teilnehmer und ich einen Ausflug in die 70 km entfern- te Stadt Brügge. Nach einer kurzen Stadtbesichtigung von Brügge verbrachten wir einen herrlichen Tag am Nordse- estrand der Stadt Zeebrügge. Am Abend fuhren wir wieder mit dem Zug zurück nach Waregem. Am Samstagfrüh brachte uns ein Lehrer der Berufsschule Waregem zum Bahnhof, um dort um 9:00 Uhr unsere Heim- reise zu starten. Trotz einiger Hindernisse kamen wir dann um ca. 19:00 Uhr alle wieder gesund in unserer bayerischen Heimat an. 9
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik Ich bin sehr froh diese Möglichkeit eines Auslandspraktiums gehabt zu haben und kann ein solches Projekt nur jedem empfehlen. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle an meine Ausbildungsfirma Kapp sowie an die Freiherr-von-Rast-Schule I in Coburg für dieses un- vergessliche Erlebnis. Neben den fachlichen Erfahrungen konnte ich außerdem meine sprachlichen Fähigkeiten testen und verbessern und viele neue Eindrücke über ein weiteres europäisches Land sam- meln. Ich plane einen weiteren privaten Beligienaufenthalt im kommenden Jahr um noch mehr über dieses Land und die Leute zu erfahren. Ich habe mich sehr wohl gefühlt und freue mich auf diesen zweiten Besuch. Markus Klarmann, EBT 11 Wir beide hatten letztes Jahr im No- vember die Möglichkeit, ein dreiwö- chiges Auslandspraktikum in Belgien zu absolvieren. Insgesamt waren wir acht Azubis aus dem Raum Coburg, welche aus vier verschiedenen Firmen und Berufen kamen und ebenfalls in vier verschie- denen Firmen in Belgien arbeiteten. Wir selber durften in Belgien in der Holzmanufaktur Decone arbeiten, die sechzig Mitarbeiter beschäftigt. Auf- träge aus der ganzen Welt werden von Decone angenommen und gefertigt. Überwiegend sind es Spezialaufträge und Einzelan- fertigungen von Küchen, Kinoausstattungen und wie in unserem Fall, sehr edle und teure Esstische. In der ersten Arbeitswoche, durften wir mit verschiedensten Mitarbeitern in der Produktion und an den Maschi- nen mitarbeiten. In der zweiten und dritten Woche un- seres Auslandspraktikums erhielten wir einen Kundenauftrag für einen hochwertigen Esstisch, den wir von der Anfangsplanung über die komplet- te Fertigung, bis hin zur Kundenüber- gabe, komplett übernommen haben. Der 3,50 m lange Esstisch mit einer Breite von 1,20 m bestand aus Zebrano Vollholz, ein sehr exklusives Tropen- holz, welches den Tisch am Ende auf den stolzen Preis von 6.000 € brachte. 10
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik Natürlich hatten wir auch während unseres Praktikums, neben der Arbeit, am Wochenende auch Freizeit. Um etwas von der Kultur und der Stadt Waregem, in der wir wohnten, zu sehen, gingen wir abends öfters in die Stadt, um Land und Leute kennenzulernen. Die Wochenenden haben wir immer so geplant, dass wir so viel wie mög- lich erleben und auch sehen konnten. So waren wir am ersten Wochenende bei einem Fußballspiel der 1. Belgi- schen Fußballliga, wo das Team SV Zulte Waregem auf RSC Anderlecht traf. Des Weiteren besuchten wir an den anderen Wochenenden die Stadt Brügge und fuhren dort auch an den Strand. Im allgemeinen war der dreiwöchige Auslandsaufenthalt ein Erlebnis mit vielen Ereignis- sen und Erfahrungen, das uns keiner mehr nehmen kann und uns auch lange in Erinnerung bleiben wird. Jannik Schlegel und Lukas Scheler, HSR 12 11
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik 1.1.2 ÖSTERREICH - Drei Wochen Vöcklabruck Am 30. April diesen Jahres war es so- weit, acht Azubis der Firmen LASCO, KAESER, HAMUEL und WALD- RICH COBURG machten sich per Zug in Begleitung von Thomas Ret- tenberger, Lehrer an der Berufsschu- le I, auf den Weg nach Vöcklabruck im schönen Oberösterreich. Nach einem kurzen Fußmarsch kamen wir im Hotel Lindner an, welches unsere Unterkunft für die kommenden drei Wochen war. Zu unserer Freude begann die Woche mit einem Feiertag, den wir für einen Städtetrip nach Salzburg nutzten und uns so ein Bild über die Stadt und dessen Sehenswürdigkeiten machen konnten. Am darauffolgenden Tag, beziehungs- weise in den nächsten drei Wochen, arbeiteten wir bei verschiedenen Fir- men. Bei HAWLE wurden wir nach kurzer Sicherheitsunterweisung direkt in die Produktion und Montage von Wasserarmaturen und Förderbändern eingebunden. Hierbei mussten wir bei HAWLE CNC-Drehmaschinen sowie Pulverbeschichtungsanlagen und CNC-Fräsmaschine mit Teilen beladen. 12
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik Auch Montage und Entgraten von einfachen Blechteilen und kleinere Schweißarbeiten standen bei IN- OCON IP auf dem Programm. Bei SML, einer Firma zur Herstellung von Maschinen u. a. von Folienverpa- ckungen, waren zwei Auszubildende von uns damit betraut, Bauteile für diese Maschinen zu fertigen, einzu- bauen und anzuschließen. Bei der Firma STIWA half man bei der Produktion und Verkabelung von kompletten Montageanlagen und sah sich dabei mit den verschiedensten Aufgabenstellungen konfrontiert. Wir konnten hier Erfahrungen sammeln und uns eine direkte Meinung der verschiedenen Arbeitsplatzgegeben- heiten zwischen Deutschland und Ös- terreich bilden. Auch die Freizeit kam nicht zu kurz, denn wir hatten viele Attraktionen in der Umgebung von Vöcklabruck. Ne- ben einigen Ausflügen zu den nahege- legenen Seen, stand auch ein Besuch des Fußballspiels SK Rapid Wien gegen Redbull Salzburg auf dem Pro- gramm. Nach drei Wochen Auslandserfahrung konnten wir sagen „Pfiati Österreich“ und freuten uns auf die gewohnte Ar- beitsumgebung in Coburg. Steffen Gundermann, Sven Erbe und Florian Buhl, MFT 12A 13
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik 1.1.3 SCHWEDEN - Arbeiten in Göteborg Am 31.04.2017 ging es früh am Morgen los. Nachdem sich alle Teil- nehmer – zwei Werkzeugmechaniker der Firma Federnfabrik Dietz, drei Elektroniker für Betriebstechnik der Firmen ZAW, Lasco und Kapp GmbH und einem Industriemechaniker der Firma Kapp - mit unserem Begleitleh- rer Nico Höllein am Bahnhof in Co- burg getroffen haben, fuhren wir mit dem Zug nach Nürnberg zum Flugha- fen. Von dort ging es mit dem Flieger weiter über Berlin nach Göteborg. Als wir nach neun Stunden endlich am Hotel ankamen, verstauten wir schnell unsere Koffer und besichtigten danach die Innenstadt von Göteborg. Da am 1. Mai ebenfalls ein Feiertag in Schweden ist, nutzten wir die Ge- legenheit und fuhren mit der Fähre auf die nahe gelegene Insel Brännö. Vor Ort erkundeten wir die Insel und entdeckten ein Gasthaus namens „Brännö Värdshus“, wo wir auch zum Mittag einkehrten. Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns am Dienstagmorgen auf den Weg zum Volvo Werk in Gö- teborg. Dort angekommen, trafen wir uns mit unserer Ansprechpartnerin Josefine Larsson, welche uns das technische Gymnasium Göteborgs zeigte und die schwedische Ausbildungs- und Schulform erklärte. Nach dieser kleinen Einführung machten wir mit einem Zug eine Werksführung durch die Produktion von Volvo. Am Nachmittag besichtigten wir Volvo Experience, wo die Philosophie der Mar- ke Volvo erklärt wurde, wie zum Beispiel Umweltschutz und Sicherheitsaspekte. Am Mittwochmorgen sind wir zu sechst zu SKF aufgebrochen. Als wir in der dortigen Aus- bildungswerkstatt ankamen, machten wir zusammen mit einigen Azubis und Ausbildern „Fika“ (Schwedisch für Kaffeepause mit Gebäck). Wäh- renddessen unterhielten wir uns über das deutsche bzw. schwedische Schul- und Ausbildungssystem. Danach bekamen wir eine sehr interessante Vorstellung des Unternehmens. Unser Guide zeigte uns wo überall Kugella- ger verbaut sind und was diese alles können und aushalten müssen. 14
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik Später an diesem Tag bekamen wir eine Führung durch die Werkhalle, wo wir die Fertigung der Wälzlager sehen konnten. Am 4. Mai war der erste Arbeitstag für alle Beteiligten des Projektes. Für die drei Elektro- niker und einen Industriemechaniker ging es zu Volvo Cars in die Produktionslinie und für die zwei Werkzeugmechaniker war ein Platz in der „Solution-Factory“ von SKF vorgesehen. Praktikum bei Volvo: In der Produktionslinie von VOLVO Cars angekommen wurden wir von den Teamleadern und Arbeitern herzlich empfangen und in das Team aufgenommen. In den ersten Stunden unseres Arbeitstages zeigten uns die Teamleader bzw. Arbeiter ihre Tätig- keiten, wobei wir auch einiges schon selbst ausprobieren konnten, wie z. B. Montieren des Unterbodenschut- zes oder Verschrauben der Karosserie mit dem Chassis am Marriage-Point. Nach dieser Einführung ließen wir den Abend gemütlich ausklingen. Für die Leute, die bei Volvo unterge- bracht waren, ging es erst am Montag mit dem Arbeitsalltag weiter, da auf- grund von fehlenden Karosserien am Freitag ein geplanter Produktionstopp war. Diesen freien Tag nutzen wir, um die Stadt etwas genauer kennenzulernen. Dank der freundlichen Unterstützung von SKF konnten wir am Samstag, ohne Eintritt zu zahlen, den Freizeit- park „Liseburg“ besichtigen und je- des Fahrgeschäft nutzen, wobei hier die Holzachterbahn „Balder“ und die Achterbahn „Helix“ unsere High- lights waren. Als wir am Montag an die Arbeit gin- gen, wurden wir voll in die Produkti- onsline eingespannt. Hierbei mussten wir den Motorraum für die Hochzeit vorbereiten, indem wir Sensoren anbrachten und verschiedene Teile montierten oder Arbeiten in den Radkästen, wie z. B. Festschrauben der vorderen Lenkarme und Verschrauben der hinteren Stoßdämpfer ausführten. Diese Arbeitswoche verging sehr schnell durch die interessante Arbeit und die Gespräche mit den Arbeitern, die natürlich meistens nur Englisch und Schwedisch sprachen. Den Samstag der zweiten Woche nutzen wir um Stockholm zu besuchen. Um 6:30 Uhr ging es mit dem Schnellzug drei Stunden in Richtung der Ostküste Schwedens. Dort angekom- men verbrachten wir den Tag auf eigene Faust mit einer kleinen Sightseeing-Tour. Hierfür 15
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik hatten wir fantastisches Wetter und angenehme Temperatur, was wir an diesem Tag in Göteborg nicht gehabt hätten. Am Abend gegen 18 Uhr machten wir uns wieder mit dem Schnellzug auf die Heimreise zurück nach Göteborg und lie- ßen den Abend bei gemütlichem Beisammensein ausklingen. Die letzte Arbeitswoche ging gewohnt weiter. Wir durften die Motorhalterungen anbringen und die Domlager ver- schrauben. Zusätzlich haben wir den Fahrwerkskompressor und dessen Drucklufttank angeschlossen. Am Freitag dieser Woche war zum Abschluss des Auslands- praktikums ein Feedback-Day. Dabei besprachen wir mit un- serem Ansprechlehrer vor Ort was uns gut gefallen hat und was an dem Praktikum hätte besser sein können. Praktikum bei SKF: Bei der SKF-Werksführung lernten wir unsere Arbeitskolle- gen und den Arbeitsplatz kennen. In der Zeit unseres Prakti- kums arbeiteten wir bei der Firma „SKF“, die für ihre Kugel- lager bekannt sind. Wir beide waren in der Solution Factory untergebracht, wo wir an CNC-Fräsmaschinen gearbeitet haben. Je nach Arbeitsaufwand haben wir die Programme direkt auf der Maschine oder mit Hilfe von CAD-CAM Pro- grammen geschrieben. Da Adam, unser Betreuer, stets an unserer Seite stand, war das Einsetzen neuer Schmiernippel bis hin zu dem Arbeiten und Einrichten einer 4. Achse kein Problem. Bevor es zum Aufräumen und Kofferpacken überging, hatten wir eine Reservierung im No- belrestaurant „Heaven 23“, wo wir den letzten Abend genossen. Am Samstagmorgen ging es um 7 Uhr mit der Heimreise los. Dank einiger Verspätungen der Flieger kamen wir erst um 19 Uhr in Coburg an. Fazit: Uns hat das Praktikum sehr gut gefallen, da wir einen guten Einblick in die moderne Au- toproduktion bekommen haben und unsere Englischkenntnisse durch ständiges Anwenden verbessern konnten. Wir empfehlen jeden, der eine solche Möglichkeit bekommt, diese wahrzunehmen und wollen Schweden auf jeden Fall wieder besuchen. Wir wollen uns abschließend recht herzlich bei der Freiherr-von-Rast-Schule, ihren Lehrern, der Firma KAPP Werkzeugmaschinen, der Federnfabrik Dietz, ZAW, Lasco sowie unseren Ausbildern für die Möglichkeit zur Teilnahme an diesem Projekt bedanken. Florian Zosig (MFT12B), Daniel Strehler (EBT12) Emily Knauer (MFW12), Matthias Seifert (MFW12) 16
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik 1.2 Partnertag in Waregem, Belgien VRIJ Technisch Instituut Waregem, Belgien, organisierte vom 16.11.-19.11.2016 ein inter- nationales Partnerschaftstreffen. An diesem so genannten „Partner Day“ nahmen Schulvertreter aus Belgien, Deutschland, Italien, Schweden und Österreich teil. Im Rahmen des europäischen Mobilitätsprojektes Erasmus+ werden von den Projektpartnern mehrwöchige Arbeitspraktika organisiert. Der Direktor des VRIJ Technisch Instituut Wa- regem versicherte gegenüber den Vertretern des Beruflichen Schulzentrums Coburg ( Rolf San- der und Christoph Fuchs), dass die jahrelange sehr gute Partnerschaft von großer Bedeutung für seine Schule sei. Das Treffen diente neben dem Kennenlernen der Schüler/innen und deren Eltern, auch dem gemeinsamen Austausch über aktuelle und zukünftige europäische Projekte. Zeitgleich mit dem Partnertag absolvierten vom 7. bis zum 25. November 2016 acht Schüler der Berufsschule I Coburg ein dreiwöchiges Arbeits- praktikum bei belgischen Unternehmen. Jeweils zwei Auszubildende konnten in den Firmen BALTA, De COENE, SAMSONITE und TVH Auslandserfahrung in ihrem Berufsfeld sam- meln. Im Rahmen des Aufenthalts in Wa- regem kam es auch zu einem Tref- fen zwischen den Auszubildenden und den Vertretern der Berufsschule. Hierbei sprach man über die bereits gemachten Erfahrungen und über die Organisation des Alltages, welcher vor allem Putzen, Kochen, Einkaufen und weiteres beinhaltet. Unsere Schü- ler lobten die kollegiale Zusammenar- beit und die freundliche Aufnahme in den Firmen. Im Gegenzug waren im Februar 2017 sechs belgische Lehrlinge zu einem zweiwöchigen Arbeitspraktikum bei deutschen Betrieben aus der Region. Sie waren wieder bei den Unternehmen BROSE, KA- ESER und LASCO untergekommen, die schon viele Jahre das internationale Projekt unter- stützen. 17
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik Zum Abschluss des Aufenthaltes in Belgien konnte noch ein Einblick in die Arbeitsabläufe der Firma Samso- nite gewonnen werden. Zudem prä- sentierten, die beiden deutschen Aus- zubildenden stolz ihre Arbeitsprojekte und zeigten ihren Praktikumsplatz. In Gesprächen mit den teilnehmenden belgischen Firmen wurden die acht Auszubildenden der Berufsschule Coburg ausnahmslos für ihre Arbeit in den Betrieben gelobt. Vor allem das akkurate und selbstständige Arbeiten, bereits nach kurzer Anlernzeit, wurde hier heraus gestellt. Die Auszubildenden freuen sich schon jetzt auf die Verleihung des „Europasses“, welcher ein Zertifikat ist, das ihnen die gemachte Berufserfahrung im europäischen Ausland bescheinigt. Das BSZ Coburg bedankt sich beim VTI Belgien für die exzellente Organisation des Part- nertages und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit. Christoph Fuchs 1.3 Mobilitätsprojekte aus dem Ausland (Azubis und Lehrkräfte aus Belgien und Österreich nach Coburg) 1.3.1 Schüler aus Waregem, Belgien, in Coburg Insgesamt sechs Schüler unserer Partnerschule VTI Waregem (Belgien) absolvierten im Rahmen von Erasmus+ ihr Auslandspraktikum bei folgenden Coburger Firmen: Brose Fahrzeugteile: Wolf Dieleman und Yentl Magherman Lasco Umformtechnik: Niels Christiaens und Robin Soetaert Kaeser Kompressoren: Yassin Boutchichi und Jarne Libbrecht Neben dem Erwerb und der Erweiterung ihrer fachlichen und überfachlichen Kompetenzen erkundeten die Schüler unsere schöne Stadt Coburg und die entsprechenden Sehenswürdig- keiten. Die Schüler trafen sich mit Ihren deutschen Kollegen anlässlich der Europass – Verleihung in der IHK zu Coburg, wo sie sich austauschten. Betreut wurden sie in diesem Jahr in ihrer ersten Woche von ihrem Lehrer Vincent Soete, in der zweiten Woche von ihrem Lehrer 18
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik Herrn Philip Breye, der auch die Berufsschule Coburg besuchte (siehe Bild). Neben anre- genden Gesprächen informierte er sich über die sehr moderne Ausstattung unserer Schule. Hubertus Claus, Christoph Fuchs, Philip Breye vom VTI Waregem, An- ton Staudigl und Nico Höllein (von links) 1.3.2 Schüler aus Vöcklabruck, Österreich, in Coburg Zwei Schüler der Höheren Technischen Lehranstalt (HTL) aus Vöcklabruck in Österreich nahmen vom 3. bis 28. Juli 2017 an einem Auslandspraktikum bei der Firma KAESER in Coburg teil. Ziel dieses Praktikums ist die Weiterentwicklung und der Neuerwerb von Kompetenzen. Hierbei sind Sach- und Fachkompetenzen, wie die CNC-Programmierung zu nennen, aber auch Sozialkompetenzen, wie z.B. Eigenverantwortung, Kreativität und Team- fähigkeit. Die Österreichischen Schüler sollen sich zudem mit dem Land Deutschland, als ein EU-Mitgliedsstaat, auseinandersetzen und die kulturellen Gegebenheiten, insbesondere im Coburger Raum, kennenlernen. 19
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik 1.4 Mobilitätstag 2017 in München Berufsbildung - europaweit und attraktiv Etwa alle 4 Jahre findet im Rahmen des Erasmus+-Bildungsprogrammes der Mobilitätstag an unterschiedlichen Orten statt. Diesmal waren die Teilnehmer zu Gast bei der Flughafen München GmbH, die in Kooperation mit der Nationalen Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NaBIBB) diese Veranstaltung austrug. Vor einer großartigen Kulisse, dort wo Europa sichtbar und spürbar in Erscheinung tritt, direkt auf dem Flughafengelände, zeigten sich die Organisatoren als professionelle Gastgeber. Planung und Ablauf des Moblilitätstages waren perfekt gestal- tet und ebenso durchgeführt. Hierzu waren etwa 160 Auszubilden- de, Ausbilder der Betriebe und Lehr- kräfte aus ganz Süddeutschland ange- reist. Nach den Formalitäten und der Registrierung der Teilnehmer, wurden alle von den beiden Verantwortlichen Theresa Fleidl (Flughafen München GmbH) und Klaus Fahle (Leiter der NA beim BIBB) begrüßt. Diese Ver- anstaltung wurde von der allseits be- kannten Journalistin Brigitte Büscher hochprofessionell moderiert. Vormittags fanden sich die Auszubildenden dann in Arbeitsgruppen, gegliedert nach ihrer beruflichen Sparte, zusammen. Sie verbrachten die Arbeitsphase damit ihre Erfahrungen, Er- lebnisse und Eindrücke untereinander auszutauschen, zu sammeln, zu gliedern und kritisch zu reflektieren. Flankiert wurden diese Beiträge zu Beginn von den Worten des Parla- mentarischen Staatssekretärs bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Herrn Stefan Müller. Er stellte besonders die Bedeutung von Auslandaufenthalten in der berufli- chen Ausbildung in seiner Rede her- aus. So erfuhr man, dass es ein Ziel für die Zukunft ist, etwa 10 % aller Auszubildenden einen Auslandsauf- enthalt zu ermöglichen. Derzeit liegt die Quote etwa bei 4 %. 20
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik Parallel dazu kamen Lehrkräfte, Ausbilder und die Mitarbeiter mit den Verantwortlichen des Erasmus+ Programms zusammen. In einer Dis- kussionsrunde wurden Probleme und mögliche Verbesserungsvorschläge besprochen. Am Nachmittag wurden dann die Ergebnisse der Auszubildenden den Teilnehmern des Mobilitätstages präsentiert. Jede Gruppe hatte einen Sprecher ausgewählt, der dann die Er- gebnisse mit der Moderatorin zusam- men dem Publikum erläuterte. Lukas Scheler, Auszubildender der Firma HABA, der in Belgien sein Praktikum absolvierte, vertrat als Sprecher seiner Gruppe das Berufsschulzentrum sehr gut. Insgesamt lässt sich festhalten, dass die jungen Menschen sehr von ihrem Aufenthalt begeistert waren, es jederzeit wiedermachen würden und gerne länger geblieben wären. Es gab aber auch kritische Stimmen und An- regungen zur Verbesserung. Dieser Tag sollte auch ein Zeichen setzen, wie attraktiv und bereichernd Berufsausbildung sein kann. Die NA- BIBB in Zusammenarbeit mit den be- ruflichen Schulen und den Betrieben ermöglicht es jungen Menschen zu Beginn ihres Arbeitslebens neue Stär- ken zu entdecken sowie Eindrücke und Erfahrungen fern von zu Hause zu sammeln. Es ist nicht immer leicht, insbesondere dann wenn die die Hürden der fremden Sprache so manches im Arbeitsleben und in der Freizeit beschwerlich werden lassen. Aber im Nachhinein zählt dieses einmalige Erlebnis, von dem alle ganz lange zehren werden. Gerade in heutigen Tagen, wo das Projekt Europa vor großen Heraus- forderungen steht, wo übertriebener Nationalismus, Separatismus, Frem- denfeindlichkeit, hohe Jugendar- beitlosigkeit und vieles mehr an der Substanz zehrt, sind Zeichen der Zu- sammenarbeit und der Verständigung so wichtig. Die junge Generation, unsere Zukunft, kann hier Signale set- zen. Ein Baustein hierzu ist das Pro- gramm ERASMUS+. Hubertus Claus 21
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik Persönliche Meinungen/Eindrücke der Schüler vom Mobilitätstag in München Jannik Schlegel „Im Allgemeinen fand ich das Auslandspraktikum wirklich sehr interessant, spannend und lehrreich. Ich konnte viele Eindrücke, Erlebnisse und auch Erfahrungen mit nach Deutsch- land nehmen, die ich sonst nicht gehabt hätte. So ein Praktikum im Ausland ist für jeden empfehlenswert und eine Erfahrung die einem keiner mehr nehmen kann. Lobenswert war auch die sehr gute Vorbereitung und Organisation des Aufenthaltes durch die Berufsschule, die das ganze Projekt geplant hat. Der Mobilitätstag in München rundete für mich, auch wenn der Aufenthalt schon etwas her war, das ganze Thema Auslandspraktikum Belgien schön ab. Man konnte noch einmal mit anderen Praktikanten, Eindrücke, Erlebnisse usw. miteinander austauschen und einige lusti- ge Geschichten waren natürlich auch dabei. Ich bedanke mich hiermit nochmal rechtherzlich für die genutzte Möglichkeit eines Ausland- spraktikums im Rahmen des Erasmus+ Programms und die Einladung zum Mobilitätstag. Es war eine schöne Zeit, die mir persönlich lange in Erinnerung bleiben wird.“ Lenina Fiedler „Ich fand es am mobitag17 sehr interessant, von und über andere zu erfahren, was sie bei ihrem Auslandsaufenthalt erlebt haben. Interessant waren auch die Parallen hinsichtlicht der positiven Erfahrungen, aber auch bei den Problemen. Selina Palomar „Meiner Meinung nach lohnt sich der Mobilitätstag beispielsweise alleine deshalb, weil man sieht, dass man nicht alleine mit seinen positiven und negativen Erfahrungen war. Außerdem gefällt mir der Gedanke, dass wir unseren Teil dazu beitragen, dass Erasmus+ weiterverbrei- tet und mehr genutzt wird. Die Veranstaltung war hervorragend organisiert, man betrieb regen Austausch untereinander und erinnerte sich gemeinsam an eine ereignisreiche und erinnerungswürdige Zeit, mein Fazit: Es war super!“ Lucas Scheler „Meine Persönliche Meinung zum Mobilitätstag und zum Auslandspraktikum ist durchaus positiv; der Mobilitätstag war meiner Meinung eine absolut gelungene Veranstaltung.“ Ein Video von Lucas Scheler findet sich unter: https://www.youtube.com/watch?v=NVO1WsgymT4 22
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik 2 Deutschlandweiter Projekttag am 22. Mai 2017 Der Anlass war bedeutend genug: 60 Jahre nach Abschluss der Römischen Verträge und 25 Jahre nach der Unterzeichnung des Vertrags von Maastricht entschlossen wir uns, dies am deutschlandweiten EU-Projekttag am 22. Mai 2017 und in einer Europawoche an der Be- rufsschule entsprechend zu würdigen. Auch das Lutherjahr 2017 sollte in diesen europawei- ten Kontext mit einbezogen werden. Federführend bei dem Gesamtprojekt war Klaus Bock. Ausgehend von unseren jahrelangen Erfahrungen in den Leonardo-da-Vinci-Programmen und dem Nachfolgemodell ERASMUS+, war es naheliegend, die im europäischen Ausland gemachten Erfahrungen an ein größeres Publikum weiterzugeben. Vom 22. bis zum 24. Mai - unsere Schülerinnen und Schüler waren gerade am Wochenende aus Österreich und Schweden zurück- gekommen - berichteten die Auszubildendenen über ihre Erfahrungen im Ausland. An den drei Tagen wurden jeweils mehrere Klassen in die Aula einge- laden. Stellv. Schulleiter Rolf Sander begrüßte dort Erasmus+ „Mobilität“ nach Belgien die Schüler und erklärte kurz die Zielrichtung der Veranstaltung. Dabei erwähnte er auch die Jahres- Oudenaarde/Waregem tage der Römischen Verträge und des Vertrags von Maastricht. Christoph Fuchs stellte unsere Partner- schulen in Belgien, Schweden und Österreich vor. 02.07.2017 http://www.rast-bs.de Die Schüler berichteten dann von ihren Erfahrungen 9 in den europäischen Firmen. Natürlich kamen auch die Schilderungen der kulturellen und freizeitmäßi- Anreise gen Erlebnisse nicht zu kurz. Anschließend wurden die Fragen beantwortet, die aus der Runde kamen. Fazit war immer: „Wenn ihr die Möglichkeit eines Auslandspraktikums habt, nehmt sie wahr!“, so die frisch Zurückgekehrten. „Das von der Berufsschule organisierte Praktikum ist dafür die beste Gelegen- Göteborg heit.“ 02.07.2017 http://www.rast-bs.de Unterkunft Praktikumsbetriebe 02.07.2017 http://www.rast-bs.de 25 02.07.2017 http://www.rast-bs.de 23
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik 3 Projektwoche - Thema Europa In einer weiteren Projektwoche wurde der Sozialkundeunterricht in verschiedenen Klassen dem Thema Europa gewidmet. Dabei wurde auf die geschichtliche Entwicklung Europas eingegangen und die aktuelle Problematik thematisiert. Am Ende der Unterrichtseinheit wurde jeweils ein von den Schüler selbstge- staltetes Plakat präsentiert. Diese Plakate sind in den letzten Schulwochen im Foyer der Be- rufsschule ausgestellt worden. Die ausgestellten Plakate der Schüler im Foyer der Berufsschule unter den Augen des Freiherrn-von-Rast, der schon damals ein bekennender Europäer war. Spanien - Zypern - Schweden - Finnland * Klasse JBK 10G Die Klasse JBK 10 G (Berufsvorbereitungsjahr) beteiligte sich mit vier Plakaten zu EU- Ländern an der Europawoche. Das Königreich Spanien trat im Jahre 1986 der EU bei und ist mit über 46 Millionen Einwohnern eines der bevölkerungsreichsten Länder der Staatenge- meinschaft. Spanien ist u.a. für Flamenco, Sies- ta und den Stierkampf bekannt. Der Inselstaat Zypern hingegen ist ei- nes der kleinsten Länder der EU mit ca. 950.000 Einwohnern. Zypern trat 2004 bei und während der Recherche fand man heraus, dass die Insel geteilt ist und Nordzy- pern offiziell zur Türkei gehört. 24
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik Das Land von Pippi Langstrumpf, Schweden mit seiner Hauptstadt Stockholm, ist seit 1995 Mitglied der Europäischen Union. Da Schweden kein Mitglied des Euroraumes ist, bezahlt man dort noch mit Schwedi- schen Kronen. Finnland, welches vor allem für seine Sauna, die Nordlichter und die atemberaubende Landschaft bekannt ist, trat 1995 der EU bei. Von den ca. 5,5 Millionen Finnen, leben ca. 650.000 in der Haupt- stadt Helsinki. Malta * Klasse RPR 10 Die Republik Malta, die 2004 der EU beigetreten ist, liegt im Zentrum des Mittelmeers, etwa 93 km südlich der Südspitze von Sizilien. Auf Malta selbst, der größten und am dichtesten besiedelten Insel, liegt die Hauptstadt Valletta malerisch auf einem Felsen zwischen zwei Hafenbecken. Jedes Jahr kommen etwa 1 Mio. Touristen auf die Insel, um die Strände, die historischen Städte und die Felsenlandschaft zu genießen. 25
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik Estland – Lettland – Litauen – Dänemark Klasse BHO 11 Die Maurerklasse BHO11 hat sich im Rahmen des Sozialkunde-Unterrichts mit vier Ländern der Europäischen Union auseinandergesetzt und jeweils ein Plakat gestaltet. In der Informa- tionsphase sammelten die Schüler Material über die Länder Estland, Lettland, Litauen und Dänemark. Nach einer Einarbeitungsphase ent- wickelten sie die Kriterien für eine gute Plakatgestaltung mit folgenden Inhalts-Vorgaben: Name des Landes, Hauptstadt, Anzahl der Bevölkerung, Fläche, Sprache, Währung, BIP, Be- sonderheiten und natürlich die be- kanntesten Sehenswürdigkeiten. Die Klasse war sich schnell im Klaren, dass vor allem Wert auf aussagekräf- tige Bilder der einzelnen Sehenswür- digkeiten gelegt werden muss. 26
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik Frankreich - Italien - Deutschland - Polen - Ungarn * Klasse EBT 11 Die Auszubildenden im Ausbildungsberuf Elekt- roniker/in für Betriebstechnik (Klasse EBT 11) setzten sich einerseits mit den für die EU bedeu- tenden Staaten und Gründungsmitgliedern Frank- reich, Italien und Deutschland und anderseits mit den in jüngster Zeit eher EU-kritischen Staaten Polen und Ungarn auseinander. Die Auswahl erfolgte aufgrund der medialen Präsenz dieser Länder in Bezug auf EU-Themen. Insbesondere im Rahmen der Flüchtlingswelle im Jahr 2015 konnten hierbei im Unterrichtsgespräch die unter- schiedlichen Positionen der Nationen herausgear- beitet werden. Die Schülerinnen und Schüler legten für die Ge- staltung ihrer Plakate einheitliche Kriterien und zu nennende Fakten fest, damit ein Vergleich der einzelnen Länder gut möglich ist. So enthält je- des Plakat der Klasse EBT 11 Informationen zur EU-Mitgliedschaft, wie Beitrittsjahr und Anzahl der Sitze im EU-Parlament. Darüber hinaus wer- den politische Rahmenbedingungen, wie Staatsform, Staatsoberhaupt und Regie- rungschef genauso genannt, wie geogra- fische Fakten wie Fläche, die jeweiligen Hauptstädte, Einwohnerzahl, Bevölke- rungsdichte und im Land gesprochene Sprachen. Auch z.T. bildlich untermauert wird zudem ein Vergleich besonderer Se- henswürdigkeit der Nationen möglich. 27
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik Belgien - Niederlande - Luxemburg - Großbritannien - Kroatien * Klasse EME 11 A Die Schülerinnen und Schüler der Mechatroniker- Klasse EME 11A trugen mit weiteren fünf Plaka- ten zur Plakataktion bei und gaben dazu Folgen- des zu Papier: „Wir, die Klasse EME 11A, haben im Rahmen der EU-Projektwoche Plakate zu den EU-Ländern Belgien, Niederlande, Luxemburg, Großbritan- nien und Kroatien erstellt. Unser Grundgedanke war es, den Beginn und den derzeitigen Stand der EU plakativ einzufangen. Begonnen hat alles mit den Römischen Verträgen (1957), deren Gründungsmitglieder unter ande- rem auch die Benelux-Staaten waren. Derzeit gehören zur EU 28 Staaten. Kroatien kam als vorerst letztes Land hinzu. Mit dieser Kombination von Staaten konnten wir hoffentlich einen Bogen von den Anfängen bis in die Gegenwart schlagen. Trotz dieser Erfolgsgeschichte gab es aber immer wieder auch Rückschläge, so z.B. der „Brexit“ Großbritanniens. Unsere Absicht war es, mit Großbritannien ein Land zu skizzieren, das der Entwicklung der EU einen ganz besonderen Charakter gegeben hat. Bei der Gestaltung der Plakate haben wir uns auf eine sachliche Gliederung und Vergleichbarkeit der Daten (z.B. Vergleichskriterium: Pro-Kopf- Verschuldung) konzentriert.“ 28
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik Großbritannien - Rumänien - Portugal - Irnad - Bulgarien * Klasse FMP 12 Europa und die Klasse FMP 12 Gedanken zu Europa. Die Klasse FMP 12 – Kfz-Mechatroniker im 3. Lehrjahr – erstellten für die Europawoche an der Berufsschule I Plakate, mit denen sie fünf EU-Staaten vorstellten. „United Kingdom“-tweet Die Engländer sind ein komisches Volk: sie fah- ren auf der falschen Straßenseite, fahren komi- sche Busse, haben komische Telefonzellen und stimmen ab, die EU zu verlassen ohne sich der Konsequenzen bewusst zu sein. Aber nicht alles ist schlecht: Mr. Bean ist ziemlich lustig. #Brexit #LoL #HailTheQueen #MR.Bean #Tea- Time ENDE Irland Irland bietet viel Grünflache, es ist ein super Land um Urlaub in der Natur zu machen, da es sehr ländlich ist. Die Sehenswürdigkeiten sind sehr interessant und informativ. Ihre Bräuche und ihre Kultur sind sehr interessant und man kann viel Freizeit in der Natur verbringen. Irland ist sehr bekannt für ihr Schwarzbier (Guinness) und ihre Kobolde. Sie haben sogar einen Nationalfeiertag an dem sich jeder Grün anzieht und sich als Ko- bold verkleidet (St. Patricks Day). Portugal-Gedicht Die Farben des Landes sind grün und rot, doch trotz der Brände wird geholfen, in der Not. In den Schlagzeilen war Portugal, Christiano Ronaldo ganz illegal, das Wetter war etwas heiß, beim ESC gab´s kein Preis 29
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik Rumänien-Rap Jeah, hier ist mein Länder Rap, jetzt wird hart geflaxt, und Rumänien auch mal eben abgecheckt, Parlamentspalast in Bukarest, glaub mir Brudi das ist richtig fett, aber Digga pass bloß auf, sonst holt dich Dracula aus dein Bett noch raus, geschweige denn von den Wölf’n und Bärn’n denn die werden dich ziemlich schnell verzehr‘n, ok, vielleicht hast du jetzt ein andres Bild, und bleib auch weiterhin noch schön gechillt. Bulgarien Bulgarien liegt im Osten der Balkaninsel. Das Land hat viele kulturellen Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel die Alexander-Newski-Kathe- drale. Außerdem ist es ein beliebtes Urlaubsziel. Besonders beliebt ist der Sonnen-Goldstrand. Alle Texte von den Schülern der Klasse FMP 12. 30
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik Luther und Europa * Klassen FZT10A MFW12 MFT12B Obwohl Luther nur einmal das Deutsche Reich verlassen hatte und sich mit 27 Jahren über die Alpen nach Rom/Italien aufmachte (1510), hatten seine Erneuerungsideen entscheidende Auswirkungen auf die spätere Religionsfreiheit in Deutschland und Europa. 1555 kam es zum Augsbur- ger Religionsfrieden, aber erst 1648, mit dem Westfä- lischen Friedensvertrag in Münster, konnten die Men- schen im Deutschen Reich in konfessioneller Sicherheit leben. Schülerinnen und Schü- ler der Klassen FZT10A, MFW12 und MFT12B ha- ben gemeinsam mit Frau Heidenreich und Frau Stein eine Europakarte erstellt, auf welcher die Verteilung der unterschiedlichen Konfes- sionen (= Bekenntnis, z. B. evangelisch oder katholisch) und Religionen anschaulich wird. Im Rahmen der Aktionswoche an den Nachmittagen der letzten Schulwoche beschäftigten sich die Schüler mit den Ergebnissen der Projekttage und beantworteten Fragen zum Inhalt in einem Quiz. Im Folgenden werden einige der Ergebnisse der Projektwoche beschrieben. 31
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik 4 Theaterprojekt an der Berufsschule I Ziel der Ausschreibung des Coburger Europa-Preises ist die Förderung eines europäischen Bewusstseins. In erster Linie denkt man dabei natürlich daran, dass sich die Jugend in den europäischen Ländern näher kommt, sich Gedanken über das gemeinsame kulturelle Erbe macht und die Unterschiede zwischen den Ländern als Bereicherung versteht. Gerade aktuell darf man dabei aber nicht die möglichen künftigen Neu- bürger Europas vergessen. Viele Ju- gendliche kommen aus Afrika und Asien in der Hoffnung nach Frieden und Zukunft in Europa an und sehen sich hier plötzlich einer teilweise ganz anderen Kultur gegenüber. Die Freiherr-von-Rast-Schule hat es sich zur Aufgabe gemacht, auch diese Ju- gendlichen an Europa heranzuführen. Das geht über den bloßen Spracher- Die Theatergruppe der Integrationsklasse mit ihrem Klassenlehrer werb, Unterricht in Geschichte und Thomas Rettenberger (links), sowie dem Beauftragten für die Flücht- lingsbetreuungn ber der Regierung von Oberfranken Michael Forst und Sozialkunde und die Vorbereitung auf der Leiterin der Theatergruppe Marina Krauß (rechts). den künftigen Beruf hinaus. Mittels des Faches Theater soll den Jugendlichen die kulturelle Teilhabe ermöglicht wer- den. So werden seit zwei Schuljahren Theateraufführungen des Landestheaters besucht und nachbesprochen, aber auch aktiv eigene Stücke entworfen und auf die Bühne gebracht (siehe nebenstehenden Bericht: „Theater ohne Grenzen“). Ausgangspunkt des Theaterunterrichts ist immer die Frage: „Was ist in der neuen Heimat anders als daheim?“ Von hier kommt dann der Impuls dafür, wie die Aufführung letztendlich aussehen wird. Dass bei den Proben wie nebenbei Disziplin und Teamgeist eingeübt werden, ver- steht sich von selbst. Sie verlangen zudem demokratisches Verhalten und gegenseitigen Respekt, der auch das Misstrauen der vielen Nationen inner- Treffen zum Smartphone schauen: Szene aus dem Theatersück Die neue Leiterin des Jungen Landestheaters Denise Schliefke im Gespräch mit den jungen Akteuren. 32
Freiherr-von-Rast-Schule Staatliche Berufsschule I Coburg Fachschule Maschinenbautechnik halb einer Klasse abbauen hilft. Anfangs zögerlich, ja sogar etwas misstrauisch („Wieso müssen wir Theater spielen, wir wollen doch Deutsch lernen!“), ging die Gruppe in diesem Jahr an das ungewohnte Unterrichtsprojekt heran. Marina Krauß, Leiterin der Gruppe, ver- stand es jedoch bestens, die Akteure entsprechend zu motivieren, so dass es nach der Auf- führung nur strahlende Gesichter gab. COBURG COS5-1 Seite 13 NEUE PRESSE Coburg vom 13.07.2017 potheken riedrich-Rückert-Apothe- Straße 117a, Telefon potheke Am Moos, Neu- 09568/6556; Itzgrund- rund, Telefon 09533/ nderärzte eitschaftsdienst, Telefon 110 hr): 112 aus): 09561/861796 Kinder indergarten Tausend- montanus Schule Fach- ielwaren Schleier, ehe- aus Taubmann in Lau- Dorn in Grub am Hier trifft Theater auf Deutschunterricht: Die Zauberlehrlinge der Freiherr-von-Rast-Schule. Foto: Stegner urger EDV& Telekom- n Untersiemau. Die JU Theater ohne Grenzen dass die Plüschtiere vor waschen werden. rchen Zwei Flüchtlingsklassen dass sie kaum Chancen auf ein Blei- Dinge auch ganz ohne Worte erzählt interviews zu Wort kommen. Der Red Residenz den berecht haben, so wird ein anderer werden können. Sie zeigt, dass auch alte Goethe mit seinem Zauberlehr- der Freiherr-von-Rast- Teil hier in Coburg bleiben und we- die fremden Laute in Somali, Dari, ling kommt da gerade recht – ge- inem Freundschafts- e Presse als exklusi- Schule stehen auf der der sie noch wir können und sollten Paschtu, Kurdisch und Tschetsche- meinsam sprechen die Akteure die so tun, als ob sie eine Sondergruppe nisch das urdeutsche Märchen von Verse vom außer Kontrolle geratenen ein Traumspiel-Pär- Bühne. „Fremde Freiheit“ bildeten, als ob sie nicht dazugehör- Hänsel und Gretel erzählen können Besen. Angaben von heißt das Stück. Und es ten.“ und plötzlich alle auf Deutsch zu- Es war beeindruckend, was die so ernst gemeint – beeindruckt, manchmal Da sind Khaled Dahoud, Mahmud sammenkommen in der Geschichte Freiherr-von-Rast-Schule gezeigt hat: Aliye, Sounkar Zisse, Numan Khaled, von der bösen Stiefmutter und der den Mut, die Freude und den Stolz auch ohne Worte. Abdirahiim Ibrahim Alli, Mansur Hexe. Sie zeigt, dass Jugendliche auf der Schüler, im Rampenlicht zu ste- Philipp Walter Mistrtristschev, Axmed Sajnab, Mo- der ganzen Welt sich miteinander hen, aber auch den steinigen Weg in Von Cornelia Stegner hamed Bah, Hedieh Kolahbeksch, verabreden, nur um kollektiv in ihr Richtung deutsche Leitkultur. Ramin Ahmadi – alles Schülerinnen Smartphone zu starren. Sie zeigt, Die Gunst der Stunde (im Publi- Coburg – Der letzte Satz in der Pro- und Schüler der 10a und 10b. Sie ha- dass Tanzen und gemeinsames Agie- kum der Reithalle saß unter anderem grammankündigung der Freiherr- ben 20 Stunden Deutschunterricht ren kulturelle und sprachliche Gren- Coburgs 3. und Sozialbürgermeister von-Rast-Schule sagt eigentlich alles pro Woche, um sich vorzubereiten zen überwinden kann. Sie zeigt aber Thomas Nowak) nutzte Marina zur Motivation in Sachen Integra- auf eine Berufsausbildung in auch das: Ohne Deutsch bist du hier Krauß als Theatergruppenleiterin für tion für Flüchtlinge durch kulturelle Deutschland. Deutsch, Mathe – das echt aufgeschmissen! einen Appell nach dem herzlichen Teilhabe: „Auch wenn derzeit viele leuchtet ein. Aber Theater? Das wissen nicht zuletzt die Lehr- Schlussapplaus: „Ich brauche mehr unserer Schüler aus den gegenwärtig Die Gruppe unter der Leitung von kräfte, der Direktor, die Sekretärin, Zeit, ich brauche einen Kollegen, ich insgesamt fünf Klassen erfahren, Marina Krauß zeigt, dass mit Theater die Mitschüler, die in kleinen Video- brauche mehr Platz!“ Gutes Zeugnis für die Wohnbau Gibt es in Coburg genstemmt. Prognosen die Einwohnerzahl nicht derte zu machen. „Die Stadt Coburg hat vieles rich- nur stabilisiert, sondern sei sogar Zur Debatte standen auch zuneh-33 genügend bezahlbare tig gemacht“, sagte Lotte bei einer öf- leicht gestiegen. Zudem gebe es den mend verschärfte Umweltauflagen ni Kraußer Mietwohnungen? Dieser fentlichen Abschlussveranstaltung Trend, dass im Durchschnitt weniger bei Neubauten. Die Anforderungen zum Thema Wohnungsbau, zu der Personen in einer Wohnung lebten. an die Senkung des Energiever-
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