Erfahrungsbericht Auslandssemester in Turin - Erasmus Wintersemester 2020/2021 an der Politecnico di Torino, Italien
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Auslandssemester in Turin Erfahrungsbericht Erasmus Wintersemester 2020/2021 an der Politecnico di Torino, Italien Von Duy-Bao Nguyen
Einführung Mein erstes Mastersemester im Fach Mechatronik habe ich an der Politecnico di Torino (abkürzung : Polito) in Italien als Auslandssemester vom September 2020 bis Februar 2021 verbracht. Zuvor habe ich mein Mechatronik Bachelor an der Technischen Universität Darmstadt. Wie der Titel schon sagt, schreibe ich hier mein Erfahrungsbericht über meinen Aufenthalt in Turin mit den Zweck andere Studenten beim selben Vorhaben zu informieren und zu beraten und nicht nur, weil ich ohnehin dazu verpflichtet bin es zu verfassen. Eins vorneweg : Natürlich befand ich mich im Zeitraum 2020-2021 mitten in der Corona Pandemie, weswegen einiges ganz anders verlief als sonst üblich. Dennoch versuche ich es so zu verfassen, dass es allgemein hilfreich ist. „ Sprache Egal in welchem Land man reist, die Landessprache zu lernen bringt immer einen spürbaren Mehrnutzen ” Ja, es stimmt. Italienier sind im Durchschnitt spürbar schlechter im Umgang mit den Englischen als in Deutschland. Im Vergleich zu meinen bisherigen Erfahrungen aus Spanien, Portugal und Frankreich stehen sie relativ gut dar und nicht so schlimm wie befürchtet. Ich empfehle IMMER die Landessprache vorher ein bisschen zu lernen. Je besser man die Sprache beherrscht, desto mehr Vorteile hat man im Alltag. Dazu gehören Einkaufen, Erkundigung nach Informationen (z.B. Recherchieren, Ticket kaufen, etc.) oder das Lesen von Hinweisen und Anleitungen, die nicht auf englisch verfügbar sind. Selbst der Italienisch I/II Anfänger Kurs, den ich ein Semester zuvor an der TU-Darmstadt gemacht habe, hatte mir enorm genützt. Besonders beim Einkaufen zum Beispiel, ist es sehr wichtig die italienischen Zahlenbegriffe zu kennen. Darüberhinaus gilt die Regel: Je besser man die Sprache beherrscht, desto leicher lernt man italienische Freunde kennen. Dazu später mehr im Abschnitt: Freizeit. Natürlich kommt man alleine mit Englisch auch sehr gut zurecht. Auch viele Erasmusstudenten unter meinen Freunden hatten wenig Probleme nur Englisch zu können. Wer sich fürs Italienischlernen entscheidet, die Politecnico bietet auch Italienisch Kurse an, die mit 6CPs gewichtet sind und wo man auch andere Austauschstudenten kennenlernt.
Leben und Wohnen in der Stadt Turin Torino (ita. Turin) ist die Hauptstadt der Region : Piedmonte, welche im Norden an Frankreich angrenzt und kulturell von einiges an französischen Einfluss bekam. Das erkennt man an den Namen der Ortschaften und des Essens. Turin ist zwar eine Großstadt vergleichbar mit Frankfurt, dennoch war die Wohnungssuche sogar leichter als in Darmstadt. Da die Stadt flächenmäßig sehr groß ist, empfehle ich im vorhinein genau zu erkundigen wo man wohnen möchte, bevor man täglich kilometerweite Strecken zur Uni/Stadtmitte/Freunde/etc. hinlegen musst. Wichtig ist es, ZUVOR beim italienischen Konsulat in Frankfurt das sogenannte „Codice Fiscale“ (Steuer-ID) zu beantragen (https://consfrancoforte.esteri.it/consolato_francoforte/de/i_servizi/per_i_cittadini/codice- fiscale). Aus Erfahrung funktioniert es am schnellsten, wenn man die Antragsformulare per E- Mail statt Brief zusendet. Ohne sie kann man keine Wohnung mieten. Die Mietkosten varieren zwischen 270 – 600Euro, je nachdem ob man in einen riesigen Palast im Stadtzentrum oder am Rand Italiens wohnen möchte. Ich persöhnlich habe im Viertel: Crocetta, also zwischen der Politecnico und den Hauptbahnhof (Porta Nouva) gewohnt, weil man nahe der Uni und des Stadtzentrums wohnt, was sich später als ein sehr idealer Standort herausgestellt hat. Ich hatte in einer 8er WG gewohnt und habe 450Euro für mein Zimmer bezahlt. Dies hat sich auch später als eine super gute Entscheidung rausgestellt. Aus eigener Erfahrung empfehle immer große WGs, da man viele Freunde kennenlernt, mit denen man oft was unternehmen kann und viele Italienier dabei sind, die einen helfen in Turin zurechtzufinden. Seitens der Polito hatte man mir vorher ein Link (http://international.polito.it/practical_information/accommodation ) zugeschickt, mit der Platformen angeboten werden, um dort Wohnungen zu finden. Ich habe mit der Platform: Housing Anywhere (https://housinganywhere.com/de/) bislang die beste Erfahrung gehabt. Besonders die Sicherheit ist hier vorteilhaft. Dabei sendet man die erste Monatsmiete direkt an HousingAnywhere wenn man sich für eine Wohnung/Zimmer entschieden hat. Hier werden nur Kreditkarten aktzeptiert(Stand:2020). Die erste Bezahlung wird solange bis 48h nach Ankunft bei HousingAnywhere festgehalten und erst an der Vermieter weitergeleitet, wenn man nach der Ankunft bestätigt hat, dass man nicht über den Tisch gezogen wurde.
Die Universität Die Politecnico di Torino ist auch wie die TU-Darmstadt eine technisch orientierte Universität. Ein Semester dauert dort wie an der TU auch ein halbes Jahr. Da ich Mechatronik studiere, habe ich mir überwiegend Elektrotechnik/Machinenbau Module und ein Informatik Modul ausgesucht. Auf der Webseite https://didattica.polito.it/offerta/index_en.html habe ich mir die Module unter Masters programme fürs Learning Agreement ausgesucht. Hier ein wichtiger Hinweis, welche Mastermodule im Winter oder Sommer angeboten werden: Das Masterstudium ist in anno1 und anno2 (2 Jahre) aufgeteilt und jedes anno (Jahr) ist in Periodo1 und Periodo2 aufgeteilt. Also ein Modul mit der Bezeichnung z.B. Anno2&Periodo1 ist für das dritte Semester gedacht. Die meisten Module sind mit 6CP gewichtet. Die Politecnico di Inhaltlich ist der Anteil an Vorlesungen deutlich größer als der Anteil Torino ist eine an Übungen im vergleich zur TU-Darmstadt (zumindest bei meiner renommierte Modulwahl). Also vorteilhaft für Passivlerner. Bei vielen Modulen kann man praktisch mit Computersoftware arbeiten, die wir auch in Universität, die sehr der Klausur benutzt haben, was mega nützlich für später ist. Gerade gut für Studenten beim Thema Klausur hat man an der Polito im Winter die Möglichkeit zwischen zwei Terminen pro Modul auszuwählen. Vom technischer Schwierigkeitsgrad her fand ich die Klausuren zwar leichter als die Fachrichtungen Bachelorklausuren an der TU, jedoch sind die Vorlesungsinhalte auf vergleichbar ähnlichen Niveau. Aufgrund der Coronapandemie geeignet ist. fanden damals alle Klausuren virtuell online statt. Ich persönlich hatte sehr schlechte Erfahrungen mit virtuellen Klausuren, da es
sehr häufig zu Serverausfällen, Hackerangriffen und Softwareabstürzen mitten in der Klausur kam, was die Durchfallquote künstlich erhöht. In der Regel finden Klausuren vor der Pandemie offline vor Ort statt. Die Universität hat verschiedene Campusse, die durch die ganze Stadt verteilt sind. Für die Studenten der Ingeneurswissenschaften sind der Main Campus (Corso Castelfidardo) und Mirafiori interessant, vergleichbar mit der Stadtmitte und der Lichtwiese und für die Architekten das wundervolle Palast im Parco de Valentino. Die Gebäuden von der Uni sind sauber und die Aulas und Lernräume sind meistens auf dem neuesten technologischen Stand. Es gibt zwar viele Lernräume, jedoch musst man vorher die Plätze reservieren und in der Klausurenphase war es besonders schwierig noch Plätze zu finden. Die Mensen der Uni, die vom EDISU (vergleichbar mit dem Studentenwerk) finanziert werden, erlauben dir als Erasmusstudent, das Essen in der Mensa für den geringstmöglichen Preis zu kaufen. Eine ganze Mahlzeit (Hauptgericht, 2 leckere Beilagen, 2 Brötchen, ein Dessert oder Obst und ein Getränk deiner Wahl) kostet reduziert für Erasmus Studenten 1,80 Euro. Natürlich sollte man bei solchen Preisen keine hohen Anforderungen stellen. Dennoch hält sich der Schaden in Grenzen, was man an der sehr geringen Durchfallquote erkennt. Für diejenigen, die sonst sparsam nur Pasta essen, ist das eine gute Möglichkeit Geld zu sparen. Für alle anderen, die das Essen an der TU-Darmstadt ohnehin für unwürdig halten, würde ich davon abraten. Das beste daran sind die Öffnungszeiten von Montag bis Samstag und zwar fürs Mittags- und fürs Abendessen (man kann das Essen sogar fürs Mitnehmen bestellen). Freizeit Meine Freizeit verbringe ich meist mit anderen Erasmus Studenten in Turin. Mein wertvollster Tipp: Trete in der ESN-Torino Gruppe bei Facebook ein. Die ESN ist eine europäische Organinsation, die Freizeitaktivitäten für ausländische Erasmustudenten in zahlreichen Universitätsstädten organisiert. Darunter zählen Ausflüge (Citytour, Reisen, etc), Parties und gemeinsame Abende in Restaurants und Kneipen. Damit habe ich meine meisten Freunde kennengelernt. Mit Italienern dort anzufreunden ist wegen der Sprachnachteile relativ schwierig. Wer mehr mit den Italienern anfreunden und was unternehmen will, sollte wie ich in eine möglichst große WG ziehen und möglichst gut italienisch lernen. Das Partyviertel San Salvario ist eine große Gegend, wo Nachts das Partyleben statt findet. Das Museumsabo von Piemonte ist auch sehr empfehlenswert. Es kostet ungefähr 30 Euro und man darft alle Museen der Region Piemonte besuchen. Besonders das Kinomuseum in der Mole Antonelliana fand ich gerade als nicht-museum Interessierter sehr schön.
Mein persöhnliche Highlights waren die Wanderausflügen in den französischen Alpen, wo man sowohl im Sommer als auch im Winter (Skifahren) sehr gute Aussichten auf den Berggipfeln hat. In Turin hat man den Vorteil, dass es relativ nah an den Alpen liegt. Ich empfehle sehr stark min. eine Reise dorthin. Hier die besten Orte: Bardoneccia, Aosta, Ceres, Sestriere. Diese Orte kann man gut mit den Zug erreichen. Und mit den Zug kann man auch Mailand erreichen, das garantiert ein Tagestrip wert ist. Und statt wie in Deutschland öfters ein Döner zu kaufen, empfehle ich stattdessen immer eine Pizza zu holen. Wer schon mal in Italien war, weißt genau, dass eine durchschnittliche italienische Pizza mindestens so gut ist wie einer der besten Pizzen in Deutschland. Halt zu niedrigeren Preisen zwischen 4-12Euro. In meine Fall fanden die meisten obigen Freizeitaktivitäten am Semesteranfang statt, weil es zum einen später zum einen mehrmonatigen Corona-Lockdown kam und zum anderen die Klausurenphase losging, die zwischen Ende Januar bis Ende Februar andauerte. Das bedeutet für meinen Nachfolger: Am Anfang jedes Semester möglichst viel Freizeit genießen bevor der Partyzeitraum mit den Klausuren endet.
Monatliche Kosten Um den eigenen Ausenthalt zu finanzieren gibt es unterschiedliche Wege und Mitteln. Das Erasmus+ Stipendium von 390Euro monatlich, dass man immer bekommt, reicht alleine nicht aus. Daher kann man zusätzlich Auslands-BAFöG, weitere Stipendien oder die eigenen Eltern sich zunutze machen. Die Lebensunterhalungskosten in Turin sind nicht anders als in Darmstadt. Je nachdem wie viel man selbst vorher regelmäßig ausgibt, ändert sich die Kosten in Turin kaum. Dort gibt es sogar auch ein Lidl-Supermarkt wo die meisten einkaufen, um Kosten zu senken. Letztendlich hängen die Kosten davon ab wie man selbst Geld ausgibt. Meine Kosten ganz grob: • Miete 450Euro • Essen ca. 150 -250Euro • Freizeit ca. 100 – 200Euro • Transport 30Euro Zusammenfassung Turin ist eine große und vielseitige Stadt, die einen immer wieder Das positiv überrascht. Ich hatte eine sehr tolle Zeit dort und werde mich sehr freuen die Stadt irgendwann wieder zu besuchen. Die Region Auslandssemester Piemonte ist sehr schön und voller Sehenswürdigkeiten. Die Polito ist in Turin hat sich für eine renommierte Universität und bietet den Studenten ein breites Spektrum an Themen und Aktivitäten. Nach meiner Erfahrung in mich definitiv Turin empfehle ich jedem auch ein Auslandssemester zu machen. Ich gelohnt und sogar habe auch in diesem Auslandssemester wertvolle Erfahrungen gesammelt und sehr gute Freunschaften mit Menschen aus allen trotz der Pandemie. Orten der Welt geschlossen. Bildbeschriftung: Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit.
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