Ausmaß und Auswirkungen von Arbeitsmigration: Was tun? - Dr. Lydia Potts Arbeitsstelle "Migration - Gender - Politics" Veranstaltung im Schlauen ...

Ausmaß und Auswirkungen von
                   Arbeitsmigration:

                                       Was tun?

Dr. Lydia Potts
Arbeitsstelle „Migration – Gender – Politics“

Veranstaltung im Schlauen Haus 26. Juni 2018

I.   Das globale Migrationsgeschehen analysieren – fünf
     Thesen

II. Migration als glokale Frage

III. Globale Zukunftsfrage, politische Aufgabe und
     zivilgesellschaftliches Engagement

I. Das globale Migrationsgeschehen
     analysieren – fünf Thesen

These 1

          I. – II. – III.

These 1

Der Anteil der Migrant_innen an der Weltbevölkerung ist relativ

                          • stabil

                          • gering

                                                           I. – II. – III.

Weltweit:

258 Mio. Migrant_innen im Jahr 2017

                                      I. – II. – III.

Abnahme der Migration insgesamt

      Anzahl Menschen, die zwischen 1960 und 2015 in ein anderes Land
        ausgewandert sind (Fünfjahres-Periode)

Quelle: Guy J. Abel "Estimates of Global Bilateral Migration Flows by Gender between 1960 and 2015                                       I. – II. – III.
https://www.swissinfo.ch/ger/einwanderungs-serie-teil-3-_haben-wir-es-wirklich-mit-einer-beispiellosen-migrationskrise-zu-tun/42463588

These 2

          I. – II. – III.

These 2

Globale Migration ist multidirektional – fast alle Länder
    der Welt sind sowohl Einwanderungs- als auch
                Auswanderungsländer

                                                      I. – II. – III.

Quelle: www.Peoplemov.in
Datenbasis 2010, Bilateral Migration Matrix Worldbank Website
                                                                I. – II. – III.

Multidirektional heißt auch:

Migration geht nicht nur in den globalen Norden,
     sondern die Süd-Süd-Migration wächst

                                                   I. – II. – III.

These 3

          I. – II. – III.

These 3

      Globale Migration ist regional, d.h.
Migrationsbewegungenspielen sich überwiegend
         innerhalb von Weltregionen ab

                                           I. – II. – III.

258 Mio. Migrant_innen im Jahr 2017

                                                       Unknown
                                                                 Oceania
                                                                           Africa
                                    Northern America

Latin America and the Caribbean

                                                                                    Asia

                                       Europe

   Source: United Nations (2017a)
                                                                                           I. – II. – III.

Was für Migration insgesamt gilt, gilt auch für Flucht:

      Flüchtlinge bleiben überwiegend in ihren
                  Herkunftsregionen

                                                     I. – II. – III.

84% aller globalen Flüchtlinge finden 2017
                          Zuflucht im Globalen Süden

Quelle: UNHCR Mid-Year Trends 2015, p.5; "84% of refugees live in developing countries", 2017   I. – II. – III.

These 4

          I. – II. – III.

These 4

Migration ist mit Gefahren verbunden – nicht für die
  Aufnahmeländer, sondern für die Migrant_innen

                                                  I. – II. – III.

Weltweite Migrations- und Fluchtrouten
                                                             (Stand 2015)

                                                                                                                              I. – II. – III.
Quelle: https://news.nationalgeographic.com/2015/09/150919-data-points-refugees-migrants-maps-human-migrations-syria-world/

About
Missing Migrants Project tracks deaths of migrants, including refugees
and asylum-seekers, who have gone missing along mixed migration
routes worldwide. (…)
With a count surpassing 60,000 over the last two decades, IOM calls on
all the world’s governments to address what it describes as “an epidemic
of crime and abuse."

                                                                  I. – II. – III.
Quelle: www.missingmigrats.iom.int

Tote entlang der Migrationsrouten 2017

Quelle: www.missingmigrats.iom.int
                                                 I. – II. – III.

These 5

          I. – II. – III.

These 5

Migration und Flucht brauchen Ressourcen, daraus folgt:

• Mehr Entwicklung bedeutet nicht weniger, sondern
  mehr   Migration

•   Viele verfolgte Menschen können nicht fliehen. Bsp.
    Jemen

                                                          I. – II. – III.

Exemplarischer Konflikt: Jemen

Quelle: Google Maps
                                   I. – II. – III.

II. Migration als glokale Frage

Geschichte der Bundesrepublik ist Geschichte der
Zuwanderung

Zuwanderung folgt den Rhythmen der Konjunktur und
des Arbeitsmarktes

                                                   I. – II. – III.

Wanderungsbilanz der Bundesrepublik
     Deutschland (1950-2016)

                                      I. – II. – III.

Jeder Zuwanderungsprozess in die Bundesrepublik

• war von Kontroversen begleitet,

•   hat Kosten verursacht

• und in der Bilanz zur positiven wirtschaftlichen und
   gesellschaftlichen Entwicklung beigetragen.

                                                         I. – II. – III.

Auch die Zuwanderung, insbesondere die
Arbeitsmigration nach Deutschland, folgt den globalen
                     Strukturen:

 Sie ist vor allem regional, d.h. aus Ländern der EU

                                                  I. – II. – III.

EU-Einwanderung nach Deutschland

Hauptherkunftsländer der   EU-Einwander_innen, die in
EU-Einwander_innen 2016    Deutschland leben
Rumänien    171.400        Polen          783.061
Polen       123.100        Italien        611.800
Bulgarien   66.800         Rumänen        533.539
Kroatien    51.200         Griechenland   51.200

                                                    I. – II. – III.

III. Globale Zukunftsfrage, politische
 Aufgabe und zivilgesellschaftliches
             Engagement

Was auf globaler und nationaler Ebene ungelöst ist,
        manifestiert sich regional und lokal.

                                                 I. – II. – III.

Wohlstand und Sicherheit, Demokratie und Sozialstaat
   auf nationaler Ebene sind auf lange Sicht nur in
     Verbindung mit globaler Verantwortung und
                 Entwicklung möglich

                      das schließt ein:

Menschen aus Krisen- und Konfliktgebieten brauchen
möglichst sichere Fluchtwege und haben Anspruch auf
          den Schutz der Weltgemeinschaft

Migration stellt eine wichtige individuelle und kollektive,
  gesellschaftliche und wirtschaftliche Ressource dar

                                                       I. – II. – III.

Agenda 2030: 17 globale Ziele für
             nachhaltige Entwicklung

Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

  Ausrottung von Zwangsarbeit

  Rechte von Arbeitskräften schützen und sichere Arbeitsbedingungen für alle

Weniger Ungleichheiten

  Kosten für Überweisungen ins Heimatland auf unter 3% des Betrags senken

  geordnete, sichere und verantwortliche Migration und Mobilität ermöglichen,
  einschließlich der Implementierung geplanter und gut gemanageter
  Migrationspolitiken

                                                                            I. – II. – III.

Agenda 2030: 17 globale Ziele für
               nachhaltige Entwicklung

Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

  Mißbrauch, Ausbeutung, Menschenhandel und alle Formen der Gewalt und
  Ausbeutung und Folter von Kindern beenden

Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

 verläßliche Daten, aufgeschlüsselt nach Einkommen, Geschlecht, Alter,
  Rasse/Ethnizität, Migrationsstatus

                                                                         I. – II. – III.

OECD-Szenario 2017

Erreichen der Agenda 2030 würde zu

    weniger ‘humanitärer’ Migration führen

    weniger irregulärer Migration

und zum Anwachsen der Migration insgesamt – aber entsprechend
   der Dynamik der Arbeitsmärkte

 Quelle:OECD, 2017                                              I. – II. – III.

Folgerungen für die deutsche Politik:

Staatliche Handlungskompetenz in Zeiten der Globalisierung oft
  eine Schimäre

Chancen des Agenda 2030-Prozesses und des globalen
 Abkommens über Flüchtlinge und Migranten: Global Migration
 Gouvernance

Beitritt zu migrationsbezogenen Konventionen der ILO und der
 VN & Werbung dafür auf europäischer Ebene

 Quelle: Angenendt 2017                                  I. – II. – III.

Überschneidungen mit vielen anderen Politikbereichen,
 Weichenstellungen für Flucht- und Migrationsprozesse
                        u.a. in:

                     Außenpolitik

                 Außenhandelspolitik

                  Arbeitsmarktpolitik

                     Innenpolitik

                                                 I. – II. – III.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Die Datei sende ich Ihnen auf Anfrage per Mail:
        lydia.potts@uni-oldenburg.de

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