Erfahrungsbericht zum Auslandssemester an der UCR, Costa Rica, SS20 - TU Darmstadt

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Erfahrungsbericht zum Auslandssemester an der UCR, Costa Rica, SS20 - TU Darmstadt
Erfahrungsbericht zum
Auslandssemester an der
UCR, Costa Rica, SS20
Stipendium des DAAD, Februrar 2020- Juli 2020
Leia Mayer-Anhalt
4. Semester M.Sc. Tropical Hydrogeology and Environmental Engineering

                  1 Ausblick über das Valle Central, in dem sich San Jose (SJO) befindet.
Erfahrungsbericht zum Auslandssemester an der UCR, Costa Rica, SS20 - TU Darmstadt
Inhaltsverzeichnis

1       Vor Abreise                                               1
1.1     Vorbereitung in Deutschland                               1
1.1.1   Stipendium                                                1
1.1.2   Bürokratisches                                            1
1.1.3   Bank                                                      1
1.1.4   Impfungen und Krankenversicherung                         1
1.1.5   Packliste                                                 2
1.2     Flüge                                                     2
2       Ankunft, erster Eindruck UCR und San José                 2
2.1     Bis zur ersten Unterkunft                                 3
2.2     Einführung an der UCR                                     3
2.2.1   Orientierungstage                                         4
2.2.2   Kurse                                                     4
2.3     Ausgaben                                                  4
3       Corona- Besonderheiten eines Pandemie Auslandssemesters   4
3.1     Auf einen Blick                                           4
3.2     Das costaricanische Gesundheitssystem.                    5
3.3     Home- Uni und Umzug an die Karibik                        5
3.4     Heimkehr                                                  6
4       Fazit                                                     6

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Erfahrungsbericht zum Auslandssemester an der UCR, Costa Rica, SS20 - TU Darmstadt
1 Vor Abreise

Meine Situation war etwas speziell, da ich Darmstadt schon Anfang des Wintersemesters, im Oktober
2019 verließ und mich auf eine Reise durch Lateinamerika begab. Dementsprechend kann ich nur von
meiner Situation, frühzeitigen Vorbereitungen, und einigen Vorkehrungen von unterwegs berichten.

1.1 Vorbereitung in Deutschland

1.1.1 Stipendium
Die Beantragung des DAAD Stipendiums ist relativ unkompliziert mit der Hilfe von Prof. Dr. Jochen
Hack. Seine Unterstützung vor allem beim Sprachnachweis ist vorbildlich. Ein wenig Spanisch sollte man
aber schon können (Mind. 1 Semester vor Bewerbung intensiv pauken), da es einem den Einstieg in
Costa Rica (CR) auch sehr erleichtert.
Außerdem ist das Stipendium mit dem Deutschlandsstipendium kombinierbar.

1.1.2 Bürokratisches
Vor Abreise musste ich folgende Dokumente in Deutschland (DE) besorgen1:
     die internationale Geburtsurkunde (in der Gemeinde, wo man geboren wurde) mit Apostille
       (im nächstliegenden Regierungspräsidium, bei der Gemeinde einfach mitbestellen) + Kopie
     das polizeiliche Führungszeugnis mit Apostille + Kopie aus dem Bürger- und Ordnungsamt,
       Abt. Einwohnerwesen Darmstadt, mit Termin.
     Das vorläufige Studentenvisum konnte ich nicht beantragen, da ich mich in den Monaten vor
       Einreise nach CR nicht im Geburtsland (Deutschland) befand, und die Reise nach Berlin den
       Kosten in Costa Rica für eine Änderung des Turistenvisums auf Studentenvisum (200 US$
       „Strafe“) gleichkommt.

1.1.3 Bank
Die Visakarte der Deutsche Kreditbank DKB ist sehr zu empfehlen, da sie keine Extrakosten für
Kontoführung, Abhebung oder Bezahlung im Ausland (als Aktivkunde) verlangt und bei der Reklamation
von kaputten Geldautomaten oder betrügerischen Fluggesellschaften bei Doppelabbuchung mir einen
sehr guten Service geliefert hat.
Es gibt zudem noch die Option über Onlinebanking die Karte für bestimmte Länder ein- und
abzuschalten, Überweisungslimits anzupassen und die Karte temporär zu sperren.
Die (kostenpflichtige) Beantragung einer Zweitkarte ist allerdings empfehlenswert. Oder man vertraut
seinen Mitaustauschstudenten für den Notfall. Auf den Postweg bei Verlust würde ich mich nicht
verlassen, aber das Studienbüro der UCR hilft in solchen Fällen immer gern.
Im ganzen Land kann man problemlos mit VISA bezahlen.

1.1.4 Impfungen und Krankenversicherung
Wer noch nie in ein tropisches Land gereist ist, sollte sich unbedingt bei einem Reise- und Tropenarzt
über fehlende Impfungen beraten lassen. Unablässlich ist die Gelbfieberimpfung, die zwar bei Einreise
aus Europa nicht kontrolliert wird, aber lebenswichtig ist. Ich wurde vor der Abreise aus Kolumbien von
meiner Fluggesellschaft danach gefragt.

Da ich über eine Familienversicherung privat versichert bin, konnte ich mit einem Anruf die
Auslandskrankenversicherung auf 6 Monate dort beantragen. Es gibt aber auch billige Angebote im
Internet einer unabhängigen Versicherung. Unbedingt einen spanischen Versicherungsnachweis
mitnehmen.

1
Als eine gute Anleitung habe ich den Erahrungsbericht von Jana Rose zu empfehlen, v.a. wenn man aus Südhessen kommt.
https://www.tu-darmstadt.de/media-einrichtungen/see_urban_water/isap/erfahrungsberichte/Erfahrungsberricht_jana_rose.pdf

Erfahrungsbericht, Leia Mayer-Anhalt SS 2020                                                                               1
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1.1.5 Packliste
Klamotten und frisches Gemüse sind verhältnismäßig billig in CR, alles andere eigentlich teurer als in
DE. Folgende Liste ist subjektiv und eher als Empfehlung zu verstehen, kann aber Geld sparen.
 Für Outdoor-Aktivisten                              Weil Teuer in CR
      Zelt, Iso (Auch günstig vorort bei Maxi-          Sonnenmilch 50 (da die Höhenstrahlung
        Pali)                                               in San Jose (SJO) und den Vulkanen sehr
      Schlafsack (gern gut und dick, Vulkane               intensiv sein kann)
        nachts auf 4°C)                                  Insektenschutz (DEET 50)
      Wanderboots (wasserdicht, es wird                 Schampoo und Lotionen
        matschig)                                        Hygieneartikel (gerade für die Damen,
      Tauchermaske für das Meer                            gern ein Vorratspäckchen)
 Nützlich in den Tropen                              Medikamente
      Regenjacke                                        1.Hilfe Set
      Badebekleidung                                    Pilz-, Kortison- und Antibiotikacremes wer
      Moskitonetz für Strandhostels                        länger in den Dschungel will.
      Flipflops (für Hostel-Duschen)
 Wirklich nicht Vergessen !                          Für das Heimweh
      Dokumente für Visum und Einschreiben in           Schwarzbrot/ Pumpernickel
        der UCR                                          Schoko (Teuer und Re-Importiert in CR)

1.2 Flüge
Ich empfehle immer einen Direktflug von FFM nach SJO z.B. mit Lufthansa, da sie einen guten Service
bieten. Das spart CO2, Stress beim Umsteigen und Gepäckverlieren, und man muss kein ESTA-Visum für
die USA beantragen.

Ich selbst bin über Kolumbien mit Wingo (Achtung, Doppelt- und Dreifachabbuchungen, müssen im
Nachhinein storniert werden) direkt von Bogota geflogen.
Auf dem Rückweg bin ich direkt mit Lufthansa zurück nach Ffm geflogen. Ein Zusatzgepäckstück hat
80€ gekostet, was ich mir mit meiner Mitreisenden geteilt habe.
Achtung: Wer bei Lufthansa nur einen Hinflug ohne Rückflug bucht, zahlt oft doppelt so viel. Einfach
die billigste Kombination buchen, und den Rückflug verfallen lassen.

Wer was für die Umwelt tun möchte, kann hier das verflogene CO2 kompensieren:
Atmosfair-Webseite: https://co2offset.atmosfair.de/co2offset#/flight       Stand: Aug. 2020

2 Ankunft, erster Eindruck UCR und San José

Da ich bereits vorher einmal in Costa Rica gewesen bin, hat mich die Dreimillionen Metropolregion um
San Jose wenig geschockt: Eine Betonwüste ohne wenig Charme, aber auf den zweiten Blick findet man
seine Lieblingsorte, Museen, Parks, Aussichtspunkte.

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2 Blick vom Dach der UNA über San Jose. Im Hintergrund, Vulkan Irazu (Mitte) und Barva (Links)

Costa Rica punktet aber vorallem mit Vulkanen, Nationalparks und Stränden.

Für die Anfangszeit sollte man sich mind. 3-14 Tage ein Hostel, Studentenheim oder Airbnb besorgen.

2.1 Bis zur ersten Unterkunft
Einmal bei der Einreise gesagt, dass man Tourist ist (Adresse vom Hostel parat haben, sofern kein
temporäres Studentenvisum im Pass vermerkt ist), das Gepäck geschnappt, und sich durch die
brüllenden Taxifahrer durchgequält, findet man die Busstation am Ausgang gleich hinter dem Parkdeck.
Meistens stehen Einweiser bereit, die beim Finden des richtigen Busses und Gepäck einladen helfen. An
einer der vielen Busstationen im Zentrum SJOs angekommen, kann man sich gleich eine Handykarte
besorgen.
Ich empfehle Kölbi Prepago mit einem Internetpaket von 3 GB für 4000 Colones (ca. 8 €). Vom Zentrum
kostet dann ein Uber ca. 2000 Colones (3€) oder ein Taxi das doppelte zu quasi jedem Hostel im
Zentrum oder dem Univiertel: San Pedro.

2.2 Einführung an der UCR
Nachdem man ein paar Tage die Stadt erkundet hat und sich an die Zeitumstellung (6-8h hinter uns)
und 18 Uhr Dämmerungszeit gewöhnt hat, wartet die UCR mit einem Programm für eine angenehme
Einführung auf.

Die Uni ist sehr beeindruckend: 3 große Campi, je nach Studienrichtungen verteilt, moderne
Forschungseinrichtungen, eigene Infrastruktur (Müllabfuhr, Busse, Sicherheitssystem) und ein sehr

               3 Hauptgebäude der UCR                                      4 Campus Müllabfuhr der UCR

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aktives Studentenleben (AGs, Tanz- und Musikgruppen). Sofort fällt auf: Die Menschen sind unglaublich
hilfsbreit, aufgeschlossen und kontaktfreudig.
Zwischen Studenten und Professoren herrscht ein angenehm kollegiales Verhältnis.

2.2.1 Orientierungstage
In der ersten Woche helfen einem zugeteilte Mentoren beim Einfinden und der Wohnungssuche. Ich bin
von meinem Airbnb (Suchwort: Green and Cosy), direkt in eine WG gegenüber im gleichen
Wohnkomplex gezogen.
Die offizielle Begrüßung ist verpflichtend und sehr informativ. Hier werden alle Formalitäten für das
Visum, die Einschreibung in Kurse und allgemeine Informationen für das Studieren in CR besprochen.
Die Ansprache ist manchmal etwas streng, da die Uni aufgefordert ist, alle Studenten an ein
Studentenvisum zu binden. Theoretisch kann man aber auch als Tourist im Land bleiben und nach drei
Monaten ausreisen. Das ist riskant, aber billiger.

2.2.2 Kurse
Vorab muss man sich aus dem Kurskatalog schon Kurse, die man sich anrechnen lassen kann,
herausgesucht haben. Im folgenden muss man sich persönlich bei den Professoren für die Kurse an jedem
Fachbereich „bewerben“. Das läuft oft sehr unformell ab, aber man braucht den Stempel des
Fachbereichs, um ihn am Zentrum der Austauschstudenten abzugeben.

Egal welches Studienvorhaben besteht, ein Kursumfang von 11 CP-14 CP sind Pflicht an der UCR. Das
entspricht (*2,5) ca. 27- 35 deutschen ECTS. Also ein volles Programm, vorallem da pro Kurs während
des Semesters eine unübersehbare Anzahl an Hausübungen, Präsentationen und Zwischenprüfungen
absolviert werden müssen.
Wer ein Praktikum macht, bei dem Forschungsprojekt von See-Urban-Water mitwirkt
(Zusatzeinkommen als HiWi), oder parallel Kurse oder eine Abschlussarbeit in Deutschland voranbringt,
kann auf Antrag den Studienumfang an der UCR auf 8 CP reduzieren.

Ich habe mich bei 5 FB auf c.a. 10 Kurse beworben, um im Nachhinein auswählen zu können, mich aber
aufgrund der Pandemie auf folgende Kurse beschränkt:
                           Geografie: Einführungkurs, Teil des Studium Generale
                           Saxofon: Aufgrund meiner musischen Kenntnisse wurde mir dieser Kurs
                              gestattet, da ich für mein Masterstudium keine CP mehr brauchte. Ein
                              vorbildliches und sehr motivierendes Institut.
                           Zeitgleich habe ich mein Scientific Training als Recherchearbeit bei
                              Herrn Hack absolviert und meine Masterarbeit am Geografie- Institut in
                              Kooperation mit der Universidad Nacional UNA angefangen. Deshalb
                              konnte ich meine CP Zahl an der UCR reduzieren.
Für spezifische Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung.

2.3 Ausgaben
Meine Ausgaben lagen über das ganze Semester verteilt bei c.a. 1000 € pro Monat.
Mein Lebensstil war durchschnittlich, das Wegfallen von kostspieligen Hobbies in der Hauptstadt (Clubs,
Vereine), deckt sich grob mit den gesteigerten Lebenskosten, die an der Küste auf mich zu kamen. Wenn
man bedenkt, dass ich kaum gereist bin, ist die Stipendienhöhe angemessen und nicht, wie zunächst
gedacht, üppig. CR ist eben doch eines der teuersten Länder Lateinamerikas
Ich habe mir zu Anfang ein Motorrad für verbesserte Mobilität gekauft das hat c.a. 1000€ gekostet und
ist nicht mit einberechnet. Ich stehe für Beratung gern zur Verfühung.

3 Corona- Besonderheiten eines Pandemie Auslandssemesters

3.1 Auf einen Blick
Folgende Anpassungen gab es für mich und meine Mitstudierenden aufgrund der Pandemie

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   Der Präsenzunterricht wurde ab dem 3. Unterrichtstag abgebrochen, obwohl es im Land noch
       keine Fälle gab.
      Eine Umstellung auf Online-Kurse wurde ab nach den Osterferien vorgenommen.
      Die Deutsche Botschaft hat Rückholflüge für deutsche Urlauber in der ersten Aprilwoche
       organisiert. Nur wenige meiner deutschen Mitstudenten haben das Angebot angenommen, da
       uns die Situation in CR noch entspannter vorkam als in DE.
      Nach den ersten unsicheren Monaten bin ich an die Küste, nach Puerto Viejo gezogen bis zu
       meiner Rückkehr, da die Situation in der Hauptstadt weniger Bewegungsfreiheit ermöglicht hat.
      Mein Semester konnte ich regulär abschließen, auch wenn es sich durch fehlendes Uni-Leben
       nicht wie ein Auslandssemester anfühlte.

                                      5 Stadtstrand von Puerto Viejo, Limón

3.2 Das costaricanische Gesundheitssystem.
Das Ministerio de Salud ist staatlich und sehr gut organisiert und hat die Pandemie sehr früh richtig
eingeschätzt. Obwohl die Fallzahlen zu Anfang sehr gering waren und bis zu meiner Abreise immer stark
kontrolliert unter den Zahlen Deutschlands lagen, wurden der Bevölkerung starke Einschränkungen
aufgelegt. Dazu zählten Fahrverbote, eingeschränkter öffentlicher Verkehr, geschlossene nicht
systemrelevante Orte, wie Parks, zeitweise Nationalparks, Strände und öffentliche Einrichtungen.
Das hat die Reisefreiheit stark eingeschränkt, aber auch Vorteile gegeben: Alle im Land befindlichen
Ausländer mussten keine Behördengänge zur Verlängerung/ Anpassung/ Beantragung von Visa machen,
sondern waren grunsätzlich legal im Land. Dadurch konnte ich einige Visumsgebühren sparen.

3.3 Home- Uni und Umzug an die Karibik
Die Uni hat sehr schnell auf die Berichte aus China und Europa reagiert und schon am 3. Unterrichtstag
alle Gebäude geschlossen. Nach einer einmonatigen Umstellungsphase wurde der Untericht dann virtuell
weitergeführt, was in meinem Fall sehr modern und problemlos verlief.
Das ermöglichte mir mit Hab und Gut nach Puerto Viejo in die Provinz Limon zu ziehen, wo die Uhren
etwas langsamer ticken und die Fallzahlen bis zuletzt minimal blieben.

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Ich war sehr froh, diese Entscheidung gefällt zu haben, da die Bewegungsfreiheit und Lebensqualität in
der Gemeinde weitesgehend erhalten blieb. Das hat mir die eingebüßte Reiserfahrung im Land ersetzt.

                                     6 Home-Office auf der Terrasse

Gelegentlich wurde ich von anderen Austauschstudenten des Intercambios besucht, viele sind schließlich
dort geblieben und haben sogar ihren Aufenthalt verlängert.

3.4 Heimkehr
Das wohl ungewöhnlichste Semester meiner Studienzeit ging Mitte Juli mit der letzten (Online) Klausur
zu Ende. Die UCR hat, wie über das ganze Semester verteilt, Zoom-Meetings für Absprachen,
Koordination und als Sorgentelefon angeboten und stand uns stets zur Seite. Trotzdem kamen meine
Mitstudierende Pauline Grunwald und ich und etwas verloren vor, als es so plötzlich ohne nochmal
jemandem die Hand zu schütteln, vorbei war. Wir sind am 08.08.2020 mit einer der ersten regulären
Lufthansa-Maschinen zurück nach Frankfurt geflogen und werden noch oft der schönen Zeit gedenken.

4 Fazit

Das Semester war wohl, wie überall auf der Welt, ein ungewöhnliches, was jeden Einzelnen vor
individuelle und familiäre Herausforderungen gestellt hat. Auch wenn die Nachrichten der Pandemie
zuerst einen Schock bedeuteten, haben die Ereignisse mir, im Nachhinein betrachtet, ein wundervolles,
unvergessliches halbes Jahr geschenkt. Durch meine Kenntnisse bereits Spanisch zu sprechen und
mittelgute Vorerfahrungen im Land zu haben, bin ich mit vielen Vorurteilen und mit mehr akademischen
als emotionalen Ansprüchen nach Costa Rica gegangen. Und wieder einmal wurde ich nur positiv von
Lateinamerika überrascht: Aufgeschlossene, hilfbereite Leute, spontane Begebenheiten und eine
Mentalität, die einen willkommen heißt, sich Teil vom Ganzen fühlen lässt.

Ich wäre gern länger geblieben und würde bei einer weiteren Chance, zurückkehren. Die geschlossenen
Freundschaften von Franzosen über Moldawen und ins ganze mittelamerikanische Land werden
hoffentlich bestehen.

Ich würde mich, wenn ich Du wäre, sofort bewerben.

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Strand von Punta Uva, Provinz Limon

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