Geschäftsbericht 2020 - Kanton Zürich
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Mannigfaltige Herausforderungen Das Jahr 2020 steht als Synonym für die Covid-19-Pandemie und hat Mitarbeitende sowie Patientinnen und Patienten in vielerlei Hinsicht gefordert. Corona-bedingt ist 2020 finanziell betrachtet unter den ursprünglichen Erwartungen geblieben. Um ein knapp ausgeglichenes Resultat erwirtschaften zu können, muss- ten einschneidende Massnahmen getroffen werden. Aus Sicht des Spitalrats haben es die ipw-Mitarbeitenden dennoch geschafft, die hohen Qualitätsstandards mit Fokus auf das Patientenwohl beizubehalten. Dafür gebührt ihnen unsere Anerkennung. Als strategisches Führungsorgan hat sich der Spitalrat im vergangenen Jahr mit verschiedenen zentralen Themen befasst, unter anderem mit dem Ersatz- und Ergänzungs- bau. Der termingerechte Umzug anfangs 2023 ist in Reich- weite. Die Zusammenarbeit zwischen Geschäftsleitung und Spitalrat wurde durch eine Retraite gefestigt und die Unternehmensstrategie wurde aktualisiert. Mit dem Ansatz der integrierten Versorgung hat sich die ipw einen Namen gemacht und ist weit über die Versor- gungsregion hinaus für ihre Kompetenzen bekannt. Dies beruht wesentlich auf dem grossen Engagement der Mitarbeitenden. 2021 feiert die ipw das 20-jährige Bestehen dieses Modells mit diversen Aktionen. Der Spitalrat freut sich darauf und auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit. In diesem Sinne, herzlichen Dank an alle Beteiligten! Prof. Dr. Susanne Hofer Spitalratspräsidentin ipw
Gefordertes Netzwerk Ausnahmejahr gut gemeistert Die integrierte Versorgung mit patientenorientierten Behand- Die Covid-19-Pandemie hat auch die ipw vor neue Herausforde- lungsprozessen und koordiniertem Zusammenspiel über die Be- rungen gestellt. Wegen der Angebotseinschränkungen durch rufsgruppen und über die institutionellen Grenzen hinaus ist Bund und Kanton Zürich während des Lockdowns herrschte von auch nach 20 Jahren ipw hochaktuell. Die Psychiatrie hat hier Mitte März bis Ende April 2020 der Ausnahmezustand. Die Mit- Massstäbe gesetzt und innerhalb der Medizin eine Pionierstel- arbeitenden in den Angeboten mussten ihre Tätigkeit teilweise lung eingenommen. Gesundheit ist ein wertvolles Gut und wir stark reduzieren. Trotz einschneidender Vorgaben bezüglich Ab- müssen die Ressourcen im Gesundheitswesen optimal einset- stand und Kontakte konnten wir uns ab Mai allmählich wieder zen, um eine maximale Wirkung zu entfalten. dem Leistungsniveau des Vorjahres annähern. Ab Beginn der zweiten Corona-Welle im Oktober 2020 erforderte die zeitweise Die Covid-19-Pandemie fordert aber gerade die integrierte Ver- hohe Anzahl Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitende in sorgung, in der dem Netzwerk eine zentrale Rolle zukommt, he- Isolation und Quarantäne eine starke Anpassung der Behand- raus. Klassische Vernetzungsanlässe waren plötzlich nicht mehr lungs- und Arbeitsformen – mit erheblichen Kostenfolgen. möglich und auch Angehörigengespräche und Helferkonferen- zen mussten zeitweise auf ein Minimum reduziert werden. Epide- Die Jahresrechnung 2020 schliesst trotz Rückgang des betrieb- miologische Anforderungen konkurrierten mit Konzepten der lichen Ertrags um rund 6.6 Mio. auf 96.2 Mio. Franken mit einer offenen und leicht zugänglichen Psychiatrie. Social Distancing «schwarzen Null» ab. Die Bettenauslastung im stationären Be- und Maskentragen erschweren die Kommunikation. Zeitweise reich sank um fast 8% auf gut 92%. Weil sich die Aufenthalts- erfolgten psychiatrische Gespräche im virtuellen Raum statt von dauer im Schnitt um über drei Tage reduzierte, konnten 2020 mit Angesicht zu Angesicht, was für Patientinnen und Patienten wie 3419 Behandlungen rund 200 Behandlungen mehr durchgeführt auch für Fachpersonen eine neue Erfahrung war. Führte dies an- werden als im Vorjahr. Im nichtstationären Bereich wurden die fänglich eher dazu, dass Menschen mit psychischen Problemen Tageskliniken mit einem Leistungsrückgang von über 20% am weniger oft in Behandlung kamen und sich zurückzogen, kam es stärksten von den Einschränkungen getroffen; die Ambulatorien mit der zweiten Welle zu einer Zunahme der Nachfrage. erreichten dank intensiverer Nutzung der Telemedizin das Leis- tungsvolumen des Vorjahres. Der gesamte Personal- und Sach- Die Belastungen durch die Covid-19-Pandemie und deren Fol- aufwand ging um über 1% auf 90.7 Mio. Franken zurück. gen werden immer stärker spürbar. Besonders junge Menschen leiden unter den Einschränkungen wie Homeoffice und Schule Mit dem Ersatz- und Ergänzungsbau (EEB) geht es voran: Im zu Hause oder kaum noch möglichen Freizeitaktivitäten. Ältere April sind zwei Stationen in den neuen Adoleszenten-Pavillon ge- Menschen fühlen sich immer mehr sozial isoliert. zogen und das Hauptgebäude des EEB nahm nach der Grund- steinlegung im August rasch Gestalt an. Je länger die Pandemie dauert, desto mehr wächst das Be- wusstsein, dass psychisches Wohlbefinden eine Voraussetzung Die Covid-19-bedingten Einschränkungen werden uns 2021 für generelle Gesundheit ist. Wir sehen aber auch, dass gerade weiter auf Trab halten. Darüber hinaus fokussiert sich die ipw Menschen mit psychischen Erkrankungen durchaus über Res- 2021 auf die Bewerbung für die Psychiatrieliste 2023 bei der sourcen verfügen, mit der veränderten Situation konstruktiv um- Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich. Last but not least zugehen. freue ich mich darüber, dass wir 2021 in Winterthur bereits das 20-Jahre-Jubiläum der «Integrierten Psychiatrie» feiern können. Prof. Dr. med. Urs Hepp Dr. rer. pol. Hanspeter Conrad Ärztlicher Direktor ipw Spitaldirektor ipw
2020 Juli/August 25. September Verantwortung Sommerprojekte Unternehmensstrategie für die Umwelt tragen Klinikschule bestätigt Nachhaltig zu wirtschaften ist der ipw ein wichtiges Anliegen. Zum Beispiel, den Foodwaste einzudämmen oder Ver- brauchsmaterial und Energie in jeglicher Form einzusparen. 2020 heisst es dar- um: Wasserspender statt PET-Flaschen und Mehrweggeschirr statt Karton und Plastik. Mit überzähligen Früchten und Gemüsen bereiten die Lernenden täglich allseits beliebte Smoothies zu. Die Schülerinnen und Schüler der ipw-Kli- Als oberstes Führungsorgan überprüft nikschule beschäftigen sich im Sommer der Spitalrat regelmässig die Unterneh- jeweils während drei Wochen ihres Unter- mensstrategie der ipw. In einer Retraite richts mit verschiedenen Projektarbeiten. setzt sich der Spitalrat ausführlich mit den Die Verschönerung der Baustellenwand Eigenheiten und Entwicklungen im Um- auf dem Areal der Klinik Schlosstal ist feld der ipw auseinander und gibt dem eine davon. Die tollen Figuren wurden mit Vorschlag der Geschäftsleitung grünes Schablonen auf die Wand übertragen und Licht. Wir sehen das als Vertrauen in uns dann ausgemalt. und den eingeschlagenen Weg. Ereignisse 2020 22.–27. April 26. August 20. Oktober Neuer Pavillon Grundsteinlegung «Kamera ab» für für Jugendstationen mit Zeitkapsel die Spezialtherapien Der alte Pavillon mit zwei Jugendstatio- Nach einer langen Planungs- und Vorbe- Was macht eine Ergotherapeutin? Wo lie- nen auf dem Areal der Klinik Schlosstal reitungsphase wird der Grundstein für gen die Unterschiede zwischen Physio- muss dem Neubau Platz machen. 19 Jahre den Ersatz- und Ergänzungsbau gelegt. und Bewegungstherapie? Was erwartet hat er seine Dienste erfüllt. Ende April zie- Hochbauamt, Projektleitung, Architektin mich in der Kunsttherapie? Antworten auf hen die Stationen deshalb in einen neuen und Geschäftsleitung lassen dabei feier- diese Fragen wurden erstmals in einem Pavillon um. Das neue Zuhause hat eine lich eine Zeitkapsel für die Nachwelt in Film über die Spezialtherapien festgehalten. moderne Fiberglas-Fassade mit hinter- das Fundament ein – nicht, ohne vorher So versuchten sich am etwas hektischen legter Folie und erstrahlt in grünem Glanz. drei Mal mit dem Hammer darauf geklopft Drehtag Statisten und Therapeutinnen zu haben. Das soll Glück bringen. Alle als Regisseure, Schauspielerinnen, Dreh- Mitarbeitenden erhalten ihren persönli- buchautoren oder Catering-Team. Das Re- chen Grundstein in Form eines Brownies. sultat darf sich sehen lassen, zu finden auf www.ipw.ch bei den Spezialtherapien.
Das Corona-Jahr 2020 Timeline Bericht des Leiters der Taskforce 28.02. Der Spitaldirektor beruft eine inter Die erste Taskforce-Sitzung disziplinäre Taskforce (TF) ein. fand noch in meinem Büro statt. Doch die Arbeitsgruppe 06.03. Fragen der Mitarbeitenden werden wuchs rasch und Social Dis- innert 24 h über eine zentrale Mail tancing wurde zum Muss. Die adresse von der TF beantwortet. Sitzungen haben wir schliess- Die TF trifft sich täglich und kommuni- lich im «Grossen Saal» abge- ziert via Intranet ihre Entscheide aus halten. Die riesige Informati- den Sitzungen. onsflut war oft unübersichtlich, 12.03. Die erste Corona-Station zur Isolierung und wir entschieden bald, nur von Erkrankten, für die besondere die Vorgaben vom Bundesamt Hygiene-Auflagen gelten, wird einge- Dr. med. Benjamin Dubno für Gesundheit (BAG), von der richtet. Gesundheitsdirektion Kanton Zürich und von Swissnoso zum Massstab zu nehmen. Stetig än- 13.03. Ein Besuchsverbot für Patientinnen und dernde Auflagen galt es zu bündeln, Informationen an die richti- Patienten erfolgt, externe Gäste dürfen gen Stellen zu leiten und die Aufträge zur Umsetzung der die Cafeteria nicht mehr nutzen. Schutzmassnahmen rasch zu erteilen. Teams hatten Handlungs- 15.03. Die ipw verzeichnet den ersten anweisungen für den Betrieb der Angebote, den Materialeinkauf Patienten mit Corona. und die Restauration zu gestalten. Immer wieder waren Ent- scheide zur Aufrechterhaltung, Schliessung oder Anpassung der 16.03. Der Lockdown beginnt. Das Corona- Behandlungsangebote zu treffen. Da solche vorübergehend Schutzkonzept wird überall umgesetzt. schliessen mussten, managten die Direktionen Human Resour- Gruppentherapien werden zu Einzel ces und Pflege die Einsatzplanung von «frei gewordenen» Mitar- therapien in Ambulatorien und Tages beitenden. kliniken umfunktioniert. Lernende wer- den neu in Kleingruppen unterrichtet. Wir hatten den Hochseilakt zwischen Pandemie-Eindämmung 17.03. Schrittweise müssen Psychotherapie und Aufrechterhaltung unseres Grundauftrages – der Behand- stationen und Tageskliniken geschlos- lung von psychisch erkrankten Menschen – zu meistern. Dies sen werden. gelang uns, ohne in einen unnötig hektischen Aktionismus zu verfallen. Zentral war dabei eine gut aufgestellte und transparen- 18.03. Eine Intranet-Rubrik mit allen Corona- te Kommunikation. Wir werden viele Erkenntnisse aus der Krise Infos wird für die Mitarbeitenden aufge- für den Gesamtbetrieb mitnehmen können. schaltet. 19.03. Die Direktionen Human Resources und Pflege setzen das frei gewordene Personal geschlossener Stationen in den Akutstationen ein. 27.04. Die Psychotherapie- und Spezial stationen werden sukzessive wieder geöffnet und Gruppentherapien unter Einhaltung aller Schutzmassnahmen wieder aufgenommen. 13.05. Patientenbesuche dürfen nach vor heriger Anmeldung wieder stattfinden. 14.10. Eine generelle Maskenpflicht in allen Innenräumen wird erlassen. Alle Veranstaltungen werden abgesagt oder online durchgeführt. 18.12. Besuche erfolgen nur auf Anmeldung. Die Maskenpflicht wird nochmals verschärft.
Corporate Governance Spitalrat Geschäftsleitung Die Integrierte Psychiatrie Winterthur – Zürcher Die Geschäftsleitung ist das oberste operative Unterland (ipw) ist eine selbständige öffentlich- Führungsorgan der Integrierten Psychiatrie rechtliche Institution des Kantons Zürich. Der Winterthur – Zürcher Unterland (ipw). Ihr obliegt Spitalrat ist ihr oberstes strategisches Führungs- die Verantwortung für die operative Geschäfts- organ. Folgende Spitalratsmitglieder sind vom führung sowie den wirtschaftlichen und zweck- Regierungsrat gewählt und vom Kantonsrat mässigen Betrieb der Klinik. Sie untersteht dem bestätigt. Spitalrat; geführt wird sie vom Spitaldirektor. Präsidentin Spitaldirektor Prof. Dr. Susanne Hofer, Professorin und Forschungsleiterin Dr. rer. pol. Hanspeter Conrad für Hospitality Management an der ZHAW, Stiftungsrätin bei RaJoVita Ärztlicher Direktor Prof. Dr. med. Urs Hepp Vizepräsident Dr. med. Alexander Zimmer, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie in eigener Praxis, Mitglied des Zentral Weitere Mitglieder vorstandes FMH, Digitalisierung / eHealth Peter Bächtold, Bereichsleiter Akutpsychiatrie für Erwachsene, Leiter Pflege Akutpsychiatrie für Erwachsene Lic. oec. Jürg Baumann, Direktor Finanzen und Informatik Weitere Mitglieder Bruno Dolci, Direktor Pflege und Fachdienste Beatrice Buchmann, Unternehmensberaterin und Coach Dr. med. Benjamin Dubno, Stv. Ärztlicher Direktor, Chefarzt für Führungskräfte Psychiatrie für Erwachsene Beat Husi, Jurist, Gemeinderat in Langnau a. A. Thomas Egli, Direktor Human Resources Peter Nater, dipl. Wirtschaftsprüfer und Revisionsexperte, Dr. phil. Daniela Gamper, Bereichsleiterin Spezial + Ambulant – Gründer und CEO der Desinja AG, Stiftungsrat bei der Stiftung Psychiatrie für Erwachsene, Chefpsychologin Diakonat Bethesda Andrea Meyer-Meisel, Bereichsleiterin Psychiatrie für Dr. med. Anja Oswald, CEO der Klinik Sonnenhalde AG, Jugendliche und junge Erwachsene Fachärztin für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie Dr. med. Jacqueline Minder, Bereichsleiterin Psychiatrie für Andrea Rytz, CEO der Schulthess Klinik, Verwaltungsrätin ältere Menschen, Chefärztin IVF Hartmann AG Guido Sammler, Direktor Betriebe Mitglieder mit beratender Stimme Peter Waldner, Vertreter der Gesundheitsdirektion Dr. rer. pol. Hanspeter Conrad, Spitaldirektor ipw, Präsident Swiss Mental Healthcare Stand 31.12.2020
96 234 000 Ertrag in CHF 480 000 3.7 ipw 2020 Einwohnerzahl EBITDA-Marge Versorgungsregion auf einen Bilck 889 Mitarbeitende 231 Betten 2841 Behandelte Personen stationär 117 Auszubildende 117 024 Ambulante Einzelkonsultationen 617 Behandelte Personen tagesklinisch
patientennah – engagiert – vernetzt Integrierte Psychiatrie Winterthur – Zürcher Unterland Wieshofstrasse 102 8408 Winterthur T +41 52 264 33 33 www.ipw.ch
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