Erstes Kennenlernen - das Neugeborene

Die Seite wird erstellt Marion-Helene Thiel
 
WEITER LESEN
Erstes Kennenlernen - das Neugeborene
Erstes Kennenlernen – das Neugeborene
                           der Helligkeit und der Geräusche, der
DAS ERSTE LEBENSHALBJAHR

                           Temperatur oder auch der Aktivität
                           lernt Ihr Kind allmählich den Rhyth-
                           mus der Familie kennen. Man kann
                           diesen Rhythmus auch nur schlecht
                           beeinflussen. Zwischen den Schlafpe-
                           rioden hat Ihr Kind Hunger und will
                           gestillt werden. Danach folgen kurze
                           Perioden des Wachseins und der In-
                           teraktion mit der Umgebung. Es gibt
                           große individuelle Unterschiede in          Ich halte die Augen geschlossen,              Ich habe meine Augen geschlossen,
                           der Schlafqualität und der Schlafdau-      atme regelmäßig und bewege mich                atme aber unregelmäßiger und bewege
                           er. Auch schon sehr früh zeigt sich,       nicht.                                         mich selten.
                           ob Ihr Kind ein Eulenmensch ist: vor
                           allem abends und in der Nacht aktiv,
                           oder eher ein Morgenmensch. Dies
                           können sie kaum beeinflussen. Men-
                           schen sind halt manchmal so wie sie
                           sind.

                           Wie können Sie Ihr Kind
                           unterstützen?
                           Helfen Sie Ihrem Kind dabei, indem
                           Sie die Signale Ihres Kindes beobach-
                           ten und kennenlernen. Je älter das          Ich habe die Augen geöffnet und               Ich habe die Augen geöffnet und
                           Kind, desto besser wird man Signa-         bewege mich weich und sanft.                   strample sehr lebendig.
                           le für Hunger von Müdigkeit, Lan-
                           geweile, Schmerz usw. unterschei-
                           den und darauf reagieren können.
                           Achtung: ein schreiendes Baby hat
                           nicht immer Hunger, und es muss
                           lernen, sich auch anders als an der
                           Brust der Mutter zu beruhigen. Ach-
                           ten Sie auch darauf, von Beginn weg
                           einen Unterschied zwischen Tag und
                           Nacht zu machen. Versuchen Sie die
                           nächtlichen Mahlzeiten des Babys
                           so unattraktiv (langweilig und kurz)
                           wie möglich zu gestalten. Es soll ja        In Wachphasen beobachte ich meine Umgebung.

                           38

                                                  aus: Baumann, Das Baby-Entwicklungsbuch (ISBN 978-3-8304-3394-1) ©2009 Trias Verlag
Erstes Kennenlernen - das Neugeborene
Der Tag-und-Nacht-Rhythmus

lernen, dass man nachts schläft, und       sen Sie in den ersten Lebensstunden            In den Phasen des oberflächlichen
dass um diese Zeit keine „Action“ zu       den Vergleich mit anderen Kindern.             Schlafes können Sie durch die ge-
erwarten ist. Zünden Sie das Licht         Die Unterschiede sind zu gewaltig              schlossenen Augendeckel heftige Au-
nicht voll an, spielen Sie nicht mit       und sagen nichts aus.                          genbewegungen beobachten. Diese
dem Kind und legen Sie das Kind                                                           Schlafphase wird auch REM-Schlaf
schläfrig, aber noch wach wieder ins                                                      (vom englischen „rapid eye move-
Bett. Sonst gewöhnt es sich daran, an      Die Schlafphasen                               ment“, d. h. schnelle Augenbewegun-
der Brust bzw. an der Flasche ein-         Wir bevorzugen es, wenn unsere Kin-            gen) genannt. In den REM-Schlaf-
zuschlafen. Sobald sich ein Tages-         der in der Nacht durchschlafen. Nur            phasen schläft das Kind unruhig. Es
rhythmus eingespielt hat, sollten Sie      ist es leider so, dass je nach Untersu-        träumt, bewegt sich, atmet unregel-
versuchen, diesen konsequent ein-          chung zwischen 30 und 40 Prozent               mäßig und ist auch leicht weckbar.
zuhalten. Sie werden feststellen, dass     der dreimonatigen Kinder dies nicht            Im tiefen Schlaf (Non-REM-Schlaf)
Ihr Kind immer länger schläft und          tun. Ja, noch im Alter von 9 Monaten           liegt das Kind ruhig da, bewegt sich
die nächtlichen Mahlzeiten wegge-          schlafen 25 Prozent der Kinder nicht           kaum und atmet regelmäßig. In so ei-
lassen werden können                       durch und auch mit zwei Jahren wer-            ner Schlafphase können Sie sogar im
                                           den noch etwa 25 Prozent der Kinder            Kinderzimmer staubsaugen, Ihr Kind
                                           mehr als 2-mal nachts wach. Wie Sie            wird nicht aufwachen.
Die Wachphasen                             sehen, ist das Durchschlafen gar nicht
Während der, allerdings eher kurz          so häufig, wie man bei der Befragung           Im Schlaf durchlaufen wir verschie-
dauernden, Wachphasen des Neuge-           von Freunden und Bekannten anneh-              dene Schlafphasen: Tiefschlaf, Leicht-
borenen öffnet es die Augen, blickt         men könnte. Die häufigsten Ursachen            schlaf, Traumphase, Aufwach- und
umher ohne längere Zeit zu fixieren.       und die erfolgreiche Behandlung der            Wiedereinschlafphase. Die Dau-
Es gibt Geräusche von sich, weint          sogenannten Schlafstörungen wer-               er eines solchen Schlafzyklus mit
vielleicht auch mal und zeigt harmo-       den hier kurz dargestellt. Das Ziel un-        all diesen Phasen ist bei Babys viel
nische, aber ungezielte Bewegungen.        serer Bemühungen ist es, dem Kind              kürzer (ca. 45–50 Min.) als bei einem
Sie können hier verschiedene Verhal-       klarzumachen, dass die Nacht zum               Erwachsenen. Während der Leicht-
tensweisen beobachten:                     Schlafen da ist. Sein Bettchen soll            schlaf- und Aufwachphasen ist es
                                           der Ort sein, wo es sich in der Nacht          völlig normal, dass sich das Kind
Während der ersten 10 Lebenstage           aufhält, und es muss lernen, in der            bewegt, leise jammert, sich streckt,
sind die Bewegungsmuster des Neu-          Nacht alleine wieder einzuschlafen.            das Gesicht verzieht, unregelmäßig
geborenen sehr starken Schwankun-          Es geht hier nicht darum, einen Säug-          atmet, grunzt, schnaubt, zuckt und
gen unterworfen. Die Spontanbewe-          ling zu „erziehen“, sondern ihn und            vielleicht auch ein wenig schreit. Je
gungen werden durch Primitivreflexe        Sie vor unnötigen Belastungen zu be-           kleiner das Kind, desto ausgeprägter
und -muster überlagert. Der Verhal-        wahren. Vergessen Sie nicht, dass es           die beschriebenen Phänomene. Eben-
tenszustand wechselt in den ersten         auch Ihren Schlaf betrifft                      falls normal ist es, dass Babys in den
Tagen sehr stark, und das Kind kann                                                       ersten Lebensmonaten nachts ein-
ohne äußeren sichtbaren Grund von          Der gesunde Schlaf                             bis viermal gefüttert werden müssen.
ruhigem Schlaf zur vollen Aktivität        Der Schlaf des Kindes verläuft, wie            Ab dem Alter von vier bis sechs Mo-
und zum Weinen wechseln. Unterlas-         der eines Erwachsenen, in Zyklen.              naten sind die Kinder jedoch „biolo-

                                                                                                                             39

                       aus: Baumann, Das Baby-Entwicklungsbuch (ISBN 978-3-8304-3394-1) ©2009 Trias Verlag
Erstes Kennenlernen - das Neugeborene
Erstes Kennenlernen – das Neugeborene
                                                                 Uhrzeit
                                                 6   8   10 12 14 16 18 20 22 24   2   4   6

                                                                                               Ein Ti p p für Sie
DAS ERSTE LEBENSHALBJAHR

                                             1
                                                                                                  So helfen Sie Ihrem Kind
                                         2
                                                                                                  Entwickeln Sie ein Ritual für das        sich, das Stillen etwas früher in das
                                         3                                                        Schlafengehen. Kinder lieben Dinge,      Einschlafritual einzubauen.
                                                                                                  die immer gleich ablaufen und die           Falls Ihr Kind schreit, wenn Sie aus
                                         4
                                                                                                  ihnen bekannt sind. Ein solches          dem Zimmer gehen, warten Sie einen
                                         5
                                                                                                  Ritual kann z. B. so aussehen: Baden,    Moment draußen, bevor Sie noch-
                                                                                                  Schlafanzug anziehen, Geschichte         mals zum Kind gehen, es streicheln
                                         6                                                        erzählen oder ein Lied singen, und       und mit ruhiger Stimme erklären,
                                         7
                                                                                                  den Gutenachtkuss geben. Legen           dass jetzt Schlafenszeit ist. Gehen
                           Alter in Wochen

                                                                                                  Sie das Kind dann in sein Bett,          Sie nach einer Minute wieder aus
                                         8                                                        dimmen Sie das Licht, sprechen Sie       dem Zimmer. Warten Sie immer zwei
                                                                                                  mit leiser Stimme, verabschieden Sie     Minuten länger, bevor Sie wieder
                                         9
                                                                                                  sich und gehen Sie aus dem Zim-          zum Kind gehen. Warten Sie also 2,
                                    10                                                            mer, bevor das Kind einschläft. Die      dann 4, 6, 8 Minuten. Falls Ihr Kind
                                                                                                  letzte Erinnerung des Kindes vor dem     nach 20–30 Minuten den Schlaf noch
                                     11
                                                                                                  Einschlafen sollte das Bettchen sein,    immer nicht gefunden hat, nehmen
                                    12                                                            nicht das Gesicht der Eltern. Das Kind   Sie es nochmals aus dem Bett,
                                                                                                  darf ruhig bis zu dreißig Minuten im     beruhigen es (ohne Aktivitäten an-
                                    13
                                                                                                  Bettchen wach sein, bis es einschläft!   zubieten) und beginnen dann wieder
                                    14                                                            Es lernt dadurch sich selbst in den      von vorne. Sie werden sehen, Kinder
                                                                                                  Schlaf zu bringen. Falls Ihr Kind an     gewöhnen sich schon nach wenigen
                                    15                                                            der Brust einschläft, empfiehlt es       Tagen an ein solches Einschlafritual.
                                                 6   8   10 12 14 16 18 20 22 24   2   4   6
                                                                 Uhrzeit

                            Das Schlaf-Wach-Muster ist in den                                 sen, dass ein Neugeborenes durch-            ten Säuglingskoliken (auch Dreimo-
                           ersten Lebenswochen noch sehr un-                                   schnittlich 16,5 Stunden schläft,            natskoliken genannt) eine wichtige
                           regelmäßig. Das ist normal. Man kann                                dass aber auch 10 oder 22 Stunden            Rolle spielen. Unter Säuglingskoli-
                           aber deutlich sehen, dass sich nach 10
                                                                                               normal sein können. Viel wichtiger           ken versteht man ein übermäßiges
                           bis 12 Wochen ein regelmäßiger Rhyth-
                           mus herausgebildet hat.                                             ist deshalb die Frage, ob das Kind           Schreien in den ersten drei Lebens-
                                                                                               zwischen den Schlafphasen gut er-            monaten ohne klaren Grund (sie-
                           gisch“ so weit, dass sie ohne Mahlzeit                              holt ist, voll leistungsfähig ist und im     he S. 67). Schreien wegen Hunger,
                           durchschlafen könnten. Dement-                                      Schlaf die Energie getankt hat, um           Schmerzen, Müdigkeit etc. sind dabei
                           sprechend pendelt sich langsam ein                                  sich normal zu entwickeln.                   ausgeschlossen. Etwa 15 Prozent
                           regelmäßiger Tag-Nacht-Rhythmus                                                                                  aller Säuglinge leiden unter diesem
                           ein. Wie lange ein Kind pro Tag insge-                              Der gestörte Schlaf                          Problem und haben entsprechend
                           samt schläft, ist sehr variabel. So gibt                            Es gibt eine Reihe verschiedener             große Probleme, einen Tag-Nacht-
                           es zwar Durchschnittswerte, die sind                                Ursachen für einen gestörten Schlaf          Rhythmus zu finden. Säuglingskoli-
                           für das einzelne Kind jedoch nicht                                  von Säuglingen und Kleinkindern. So          ken verschwinden nach den ersten
                           hilfreich. Was nützt es Ihnen zu wis-                               können in den ersten Lebensmona-             Lebensmonaten spontan. Bei Säuglin-

                           40

                                                                         aus: Baumann, Das Baby-Entwicklungsbuch (ISBN 978-3-8304-3394-1) ©2009 Trias Verlag
Erstes Kennenlernen - das Neugeborene
Der Tag-und-Nacht-Rhythmus

gen nach dem Alter von 4 bis 6 Mo-          turnus (Nachtschreck) oder Albträu-            Sie könnten ihr Baby im Schlaf erdrü-
naten sind viele Schlafprobleme auf         me, wird hier nicht eingegangen. Fra-          cken. Einige wichtige Vorraussetzun-
ein nächtliches Gewohnheitstrinken          gen Sie dazu Ihren Kinderarzt.                 gen sollten erfüllt sein:
zurückzuführen. Diese Kinder erwa-                                                          Das Baby sollte in Rückenlage ohne
chen nachts oft und verlangen dann          Mangelndes Durchschlafen                         Kopfkissen schlafen.
nach der Brust oder dem Fläschchen.         Nur wenn das Kind alleine einschla-             Die Unterlage muss fest sein (keine
Ab ca. 4 Monaten brauchen Kinder            fen kann, wird es nachts den Schlaf              Wasserbetten, Sofas oder weichen
eigentlich keine nächtliche Mahlzeit        wiederfinden, wenn es im Rahmen                  Matratzen).
mehr. Hingegen brauchen viele Kin-          der normalen Schlafzyklen kurz er-              Das Gesicht Ihres Kindes darf nicht
der das Stillen oder die Flasche zur        wacht. Wenn Ihr Kind also selbst-                von losen Kissen oder Decken
Beruhigung und aus Gewohnheit.              ständig einschlafen kann, kann es                verdeckt werden.
                                            auch lernen, durchzuschlafen.
Die nächtlichen „Gewohnheitsschrei-                                                        Natürlich ist das Schlafen des Kindes
er“ sind ein weiteres Problem. Das          Wichtigstes Prinzip für die Eltern ist:        im Bett der Mutter für die Mutter
sind Kinder, älter als vier Monate, die     Rennen Sie nicht zu schnell. Reagie-           auch sehr bequem. Sie muss für das
fortgesetzt in der Nacht erwachen           ren Sie also nicht sofort, wenn Ihr            nächtliche Stillen nicht aus dem Bett.
und schreien. Beim Aufnehmen beru-          Kind Geräusche von sich gibt oder
higen sie sich meist sehr schnell. Die      weint, außer es hat Schmerzen oder             Sollten Sie zu den Eltern gehören,
meisten dieser Kinder haben diese           ist krank. Sie stören das Kind sonst           die mit dem Baby im gemeinsa-
Gewohnheit seit der Geburt. Bis zu          dabei, den Schlaf selbst wiederzu-             men Bett kein Auge zutun, so stellen
15 Prozent der neun Monate alten            finden. Falls das Kind nicht zu wei-           sie doch eine Wiege im Schlafzim-
Säuglinge werden nachts aus diesem          nen aufhört, wenden Sie die Methode            mer auf. Säuglinge, die im gleichen
Grund aufgenommen. Die Störung              wie beim Einschlafritual an. Damit             Raum schlafen, scheinen zufriedener
kommt daher, dass das Kind gewohnt          Sie nicht die „Fliegen husten hören“           zu sein als jene, die allein schla-
ist, auf den Armen der Mutter oder          empfiehlt es sich, das Kinderbettchen          fen. Schon die Schlafgeräusche der
des Vaters einzuschlafen. Wenn es in        in einem anderen Zimmer unterzu-               Mutter zu hören und die vertrauten
der Nacht erwacht, fehlt ihm diese          bringen.                                       Gerüche wahrzunehmen beruhigt Ihr
Person und es beginnt zu schreien.                                                         Kind. Bei stärkerem Kontakt zur Mut-
Es hat nicht gelernt, alleine einzu-                                                       ter und häufigerem Stillen weinen sie
schlafen.                                   Darf Ihr Kind in Ihrem                         weniger und – entgegen der landläu-
                                            Bett schlafen?                                 figen Meinung –, es erhöht sich die
Ein weiterer Grund ist ein um seine         Könnten Sie Ihr Kind schon fragen,             Schlafdauer von Mutter und Kind.
Ruhe besorgter Vater. Die Mutter,           wo es schlafen möchte, so würde es
mit nur leichtem Schlaf, springt dann       mit Sicherheit antworten „im Kör-              Längerfristig sollte Ihr Kind natürlich
beim kleinsten Laut ihres Kindes            perkontakt zu Ihnen, seiner wichti-            in einem eigenen Bettchen und in
auf, um ja den goldenen Schlaf ihres        gen Bezugsperson“. Nun ist es ver-             einem anderen Raum als Sie schla-
Mannes nicht durch das Geschrei des         ständlicherweise nicht jedermanns              fen. Aber seien Sie unbesorgt. In den
Kindes zu stören. Auf die selteneren        Sache, mit einem Säugling im Bett zu           ersten Monaten geben Sie Ihrem Kind
Ursachen, wie z. B. den Pavor noc-          schlafen. Nicht wenige habe Angst,             so viel Geborgenheit und Sicherheit,

                                                                                                                               41

                        aus: Baumann, Das Baby-Entwicklungsbuch (ISBN 978-3-8304-3394-1) ©2009 Trias Verlag
Erstes Kennenlernen - das Neugeborene
Erstes Kennenlernen – das Neugeborene
                                                                                                                     des können für die Eltern enorm be-
DAS ERSTE LEBENSHALBJAHR

                                                                                                                     lastend sein. Es ist jedoch viel leich-
                                                                                                                     ter, auf die Bedürfnisse des Babys
                                                                                                                     einzugehen, wenn die eigenen nicht
                                                                                                                     vernachlässigt werden. Versuchen
                                                                                                                     Sie, jeden Tag mindestens einmal et-
                                                                                                                     was für sich allein zu tun, das Ihnen
                                                                                                                     Spaß macht. Schon eine halbe Stunde
                                                                                                                     kann Wunder wirken. Erwarten Sie
                                                                                                                     nicht, dass Ihr Haushalt immer tipp-
                                                                                                                     topp sein kann und Sie täglich drei
                                                                                                                     komplette Mahlzeiten kochen kön-
                                                                                                                     nen. Schrauben Sie Ihre Ansprüche
                                                                                                                     herunter und holen Sie sich Hilfe
                                                                                                                     von Partner, Freunden, Verwandten
                                                                                                                     und Bekannten. Die meisten Schlaf-
                            Ich ruhe mich mal aus.                                                                  störungen sind mit diesen einfachen
                                                                                                                     Maßnahmen leicht zu verhüten. Soll-
                           dass es diesen Schritt später auch         Denken Sie auch an sich                        te dem nicht so sein, wird Ihnen der
                           ohne größere Schwierigkeiten schaf-        Die ersten Monate und manchmal                 Kinderarzt gerne weiterhelfen. Und
                           fen wird.                                  gar die ersten Lebensjahre eines Kin-          jetzt: Gute Nacht.

                           Die Beziehung zur Umwelt
                           Schon sofort nach der Geburt erken-        eine enge Bindung aufzubauen. Diese            leben gestellt. Kurz nach der Geburt
                           nen Sie als Mutter den Schrei Ihres        ersten Stunden und Tage sind für die           wird Ihnen Ihr Kind auf den Bauch
                           Kindes aus dem anderer Kinder he-          gegenseitige Bindung sehr wichtig.             gelegt. Halten Sie Ihr Kind gut und
                           raus. Und auch umgekehrt erkennt           Genießen Sie diese erste Zeit und              sicher in Ihren Armen und lassen Sie
                           schon Ihr Neugeborenes Sie genau.          verbringen Sie möglichst viel unge-            sich beide mit warmen Tüchern zu-
                           Ihr Kind lässt sich von Ihrer Stimme       störte Zeit miteinander!                       decken. Vielleicht legt auch der Vater
                           und durch Berührungen von Ihnen                                                           noch seine Hand dazu. Ihr Kind hat
                           meist leicht beruhigen, wenn es nicht                                                     den Mutterleib verlassen und damit
                           gerade Hunger hat. Die Beziehung ist       Die erste Begegnung                            seine bisher gesicherten Lebensbe-
                           vor allem durch den direkten Haut-         Die Mutter-Kind-Bindung findet ih-             dingungen aufgeben müssen. Um
                           kontakt geprägt, wird aber durch das       ren Anfang in der ersten Begegnung,            sein Überleben zu sichern und die
                           Sehen und Hören intensiviert. Auch         im ersten Zusammensein außerhalb               Mutter zur Zuwendung zu bewe-
                           der Vater sollte jetzt möglichst viel      der Gebärmutter. Hier werden die               gen, beginnt es meist mit dem ersten
                           Kontakt zum Kind haben, um schnell         Weichen für das weitere Zusammen-              Atemzug aus Leibeskräften zu schrei-

                           42

                                                  aus: Baumann, Das Baby-Entwicklungsbuch (ISBN 978-3-8304-3394-1) ©2009 Trias Verlag
Erstes Kennenlernen - das Neugeborene
Sie können auch lesen