EUROPA KONKRET ERLEBEN - ERFOLGREICHE EU-PROJEKTE AUS KIRCHE UND DIAKONIE - foerdermittel-ekbo.de

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EUROPA
                            KONKRET
                            ERLEBEN
                              ERFOLGREICHE EU-PROJEKTE
                              AUS KIRCHE UND DIAKONIE

Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) | Dienststelle Brüssel   1
EUROPA KONKRET ERLEBEN - ERFOLGREICHE EU-PROJEKTE AUS KIRCHE UND DIAKONIE - foerdermittel-ekbo.de
EUROPA
                                                                                                          KONKRET
                                                                                                          ERLEBEN
                                                                                                           ERFOLGREICHE EU-PROJEKTE
                                                                                                           AUS KIRCHE UND DIAKONIE

2   Europa konkret erleben – Erfolgreiche EU-Projekte aus Kirche und Diakonie   Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) | Dienststelle Brüssel   3
EUROPA KONKRET ERLEBEN - ERFOLGREICHE EU-PROJEKTE AUS KIRCHE UND DIAKONIE - foerdermittel-ekbo.de
Vorwort
       Liebe Leserinnen und Leser,                 konischen Projekten dar, die im Rahmen                                      route der Reformation“. Diese Sammlung              zahlreichen europäischen Projektideen zur
                                                   verschiedenster EU-Programme gefördert                                      von Beispielen verdeutlicht ebenfalls, wie          Verfügung gestellt werden.
       die gegenwärtige Förderperiode neigt sich wurden oder werden. Sie sind den folgen-                                      vielfältig und facettenreich die Themen- und
       dem Ende zu, und noch ist nicht absehbar, den fünf Themen zugeordnet:                                                   Arbeitsfelder sind, in denen Kirche und Di-         Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektü-
       wie viele europäische Fördermittel ab 2021                                                                              akonie in und für die Gesellschaft tätig sind.      re und hoffen, dass Sie sich von den Beispie-
       zur Verfügung stehen werden. Oft erscheint · Bildung und Begegnung                                                                                                          len anregen lassen, selbst aktiv zu werden.
       die Europäische Union weit weg und abge- · Kulturerbe und Umweltschutz                                                  Unterstützung und Orientierung auf die-
       hoben. EU-Fördermittel zeigen, dass das · Beschäftigung und Arbeitswelt                                                 sem Weg bieten die Mitarbeitenden der                                OKR‘in
       Handeln der EU einen konkreten Nutzen · Gesundheit und Pflege                                                           Gemeinsamen Servicestelle für EU-Förder-                             Katrin Hatzinger,
       für das Leben der Menschen hat und ma- · Soziales und Integration                                                       politik und -projekte von EKD und Diako-                             Leiterin des EKD-Büros
       chen Europa konkret erfahrbar.                                                                                          nie Deutschland im EKD-Büro in Brüssel.                              Brüssel
                                                   Die Beispiele zeigen, wie kreativ und einfalls-                             Nachdem die Servicestelle bereits 2015
       Die neue Veröffentlichung mit EU-Projekt- reich Einrichtungen aus Kirche und Diakonie                                   und in 2. Auflage 2016 den „Wegweiser
       beispielen aus Kirche und Diakonie trägt die EU-Programme nutzen, um neue Ideen                                         durch die europäische Förderlandschaft“
       deshalb den Titel „Europa konkret erleben“. und Ansätze zu entwickeln und umzusetzen,                                   mit Informationen über die zahlreichen für                           OKR‘in
       Dabei denkt man zunächst an Projekte, bei die über das Tagesgeschäft hinaus gehen.                                      Kirche und Diakonie in Frage kommenden                               Katharina Wegner,
       denen sich Menschen aus unterschiedlichen Das geht von einer Begegnung von Jugend-                                      EU-Fördermöglichkeiten veröffentlicht hat,                           Beauftragte der Diakonie
       europäischen Ländern begegnen und zusam- lichen aus mehreren europäischen Ländern                                       zeigt das aktuelle Heft nun, was man alles                           Deutschland bei der
       menarbeiten. Doch ein konkreter Nutzen (z. B. „Strangers in Paradise“), über die                                        mit diesen Informationen umsetzen kann.                              Europäischen Union
       besteht auch bei den vielen Projekten mit Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit von                                      Über Informationsweitergabe und Beratung
       lokalem oder regionalem Fokus, die von eu- Menschen im Langzeitbezug („Perspektive                                      hinaus werden sich Kirche und Diakonie für
       ropäischen Programmen gefördert werden. Beschäftigung“) bis hin zum Test von Robo-                                      die kommende Förderperiode verstärkt
       Die vorgestellten Beispiele stellen einen tik-gestützten Assistenzsystemen im Kran-                                     dafür einsetzen, dass von der EU auch in
       kleinen Ausschnitt an kirchlichen und dia- kenhaus oder der „europäischen Kultur-                                       Zukunft Ressourcen für die Umsetzung der

4                                    Europa konkret erleben – Erfolgreiche EU-Projekte aus Kirche und Diakonie   Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) | Dienststelle Brüssel                                               5
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Inhaltsverzeichnis
                                                                                                                            Vorwort................................................................................................................. 4

                                                                                                                            Servicestelle EU-Förderpolitik und -projekte................................................. 11

                                                                                                                            Teil I. Bildung & Begegnung.............................................................................. 13
                                                                                                                                 Europäische Bibliodrama-Fortbildungen....................................................................... 14
                                                                                                                                 IG4L2L – Inspiring Guide for Learning to learn............................................................ 16
                                                                                                                                 Inklusionsassistenten an evangelischen Schulen im Freistaat Sachsen.......................... 18
                                                                                                                                 ISLAND – Intercultural Skills and Learning Activities for New Development........... 20
                                                                                                                                 Johann-Flierl-Schulhaus.................................................................................................. 22
                                                                                                                                 Kita Austausch International.......................................................................................... 24
                                                                                                                                 READY – Religious Education and Diversity................................................................ 26
                                                                                                                                 Strangers in Paradise – Der Jugendaustausch für Toleranz, Solidarität
                                                                                                                                 und Kulturverständnis in Europa................................................................................... 28
    Impressum
    1. Auflage                                                                                                                   Together we are stronger ............................................................................................. 30
    Mai 2018                                                                                                                     Vierlindentag der deutsch-polnischen Begegnung........................................................ 32
    Herausgeber:                                                                                                                 Visualize – Ein innovatives Trainingskonzept,
    Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)                                                                                     um Toleranz und soziale Fähigkeiten junger Menschen zu stärken.............................. 34
    Der Bevollmächtigte des Rates                                                                                                See It, Get It, Do It ....................................................................................................... 36
    Dienststelle Brüssel
                                                                                                                                 Mission Maths ............................................................................................................... 38
    Gemeinsame Servicestelle für EU-Förderpolitik und -projekte von EKD und Diakonie
    Deutschland
                                                                                                                            Teil II. Kulturerbe & Umweltschutz.................................................................. 41
    Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur nach vorheriger, schriftlicher
                                                                                                                                 Evangelisches Gemeindezentrum mit Kita An der Dorfkirche Britz........................... 42
    Genehmigung des Herausgebers.
    Diese Broschüre dient der Verbreitung von Informationen zu von der EU-geförderten                                            Biodiversität auf kirchlichen Friedhöfen....................................................................... 44
    Projekten in Einrichtungen der EKD und der Landeskirchen sowie der Diakonie Deutsch-                                         Denkmalschutzgerechte Restaurierung
    land und der Landesverbände. Die Informationen wurden mit größter Sorgfalt zusam-                                            „Kirche zu den Drei Marien ***“Härtensdorf .............................................................. 46
    mengestellt, jedoch übernimmt das EKD-Büro Brüssel keine Haftung für die Informatio-
                                                                                                                                 Europäische Kulturroute der Reformation................................................................... 48
    nen von Dritten.
                                                                                                                                 Garten des Buches......................................................................................................... 50
    Gender-Klausel: Die weibliche Form ist der männlichen Form in dieser Veröffentlichung
    gleichgestellt; lediglich aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wurde in Teilen der vorlie-                                  Kirchengarten der Michaeliskirche Pansdorf „Garten der Begegnung“...................... 52
    genden Publikation die männliche Form gewählt.                                                                               Klimamanager im Kirchenkreis Dithmarschen.............................................................. 54
    Design & Druck: www.c-promo.de                                                                                               Plattdeutsches kirchliches Zentrum Kirch Stück........................................................... 56
    Mitarbeiter-Fotos: EKD Dienststelle Brüssel
    Fotos: Projektpartner sowie www.ingimage.com

6                                 Europa konkret erleben – Erfolgreiche EU-Projekte aus Kirche und Diakonie   Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) | Dienststelle Brüssel                                                                                   7
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Sanierung der ev. Kirche Lühnsdorf .............................................................................. 58                               Teil V. Soziales & Integration.......................................................................... 105
        Sanierung von Dach, Wand und Fenstern                                                                                                                   Abseits – nicht mit uns!............................................................................................... 106
        des alten Gutshauses auf dem Kinder- und Jugendhof Welzin................................... 60
                                                                                                                                                                Elternschule plus – Eltern stärken – Jugendliche fördern........................................... 108
        Schäferwagen-Herberge in Hungen-Nonnenroth........................................................ 62
                                                                                                                                                                MAMBA........................................................................................................................ 110
        Umbau der denkmalgeschützten Pfarrscheune
                                                                                                                                                                „Mensch – komm mit!“
        zu einer Senioren- und/oder Behindertenwohngemeinschaft
                                                                                                                                                                Niedrigschwellige Beratung für Menschen in Wohnungsnot in Sachsen................... 112
        in der Dorfregion mit der Möglichkeit zur Tagespflege............................................... 64
                                                                                                                                                                Perspektiven in Europa schaffen – ein Modellprojekt
        Umnutzung der Pfarrscheune zum Jugendzentrum....................................................... 66
                                                                                                                                                                für EU-Zugewanderte in prekären Lebenssituationen in Hamburg.......................... 114
        Erleben. Erfahren. Entdecken.                                                                                                                           Selbstwirksame Lebenskompetenzbildung –
        Der Simultankirchen-Radweg durch die Oberpfalz .................................................... 68                                                  berufliche und individuelle Perspektiven in dem Übergang von Schule,
                                                                                                                                                                Beruf/Studium junger Menschen in Mecklenburg-Vorpommern stärken ................ 116
        Kirchen am Eder-Radweg erzählen ihre Geschichte ................................................... 70
                                                                                                                                                                SEMPRE......................................................................................................................... 118
    Teil III. Beschäftigung & Arbeitswelt................................................................ 73                                                    Sprachräume – Büchereien für Integration.................................................................. 120
        BLEIB – Bildung lenkt Erfolg im Beruf ........................................................................... 74                                    ThINKA Mühlhausen – Thüringer Initiative für Integration,
        „LeO läuft!“ – auf dem Weg zum Haus                                                                                                                     Nachhaltigkeit, Kooperation und Aktivierung............................................................ 122
        der lernenden Organisation – Systematische Managementstrukturen                                                                                         Treffpunkt Suppenküche Bad Doberan...................................................................... 124
        im Bereich PE/OE aufbauen und lernend verknüpfen................................................. 76
                                                                                                                                                                Türen öffnen – Vielfalt leben vor Ort......................................................................... 126
        Perspektive Beschäftigung – Ich mach’s – Raus aus der Isolation................................ 78
        Stabilisierung, Ausbildung, Zukunft (SAZ 2.0).............................................................. 80                                     Erfahrungsberichte verschiedener Projektträger
        Treffpunkt Beruf – für Mütter mit Migrationsgeschichte............................................. 82                                                  Von der Idee zum Projekt........................................................................................... 128
        START – interkulturelle Öffnung durch soziale Innovation.......................................... 84                                                   Die Europäischen Förderprogramme – zurück zur Natur ....................................... 130
        WIND – Werte, Innovation, Diversity.......................................................................... 86
                                                                                                                                                                Zusammenarbeit mit europäischen Partnern ............................................................ 132

    Teil IV. Gesundheit & Pflege............................................................................. 89
                                                                                                                                                           Netzwerk EU-Fördermittelreferenten........................................................... 135
        GESUNDHEIT OHNE GRENZEN in der Eurostadt Guben-Gubin........................... 90
        Heilerziehungspfleger in Europa.................................................................................... 92                             Glossar................................................................................................................ 140

        Pro Hospiz .................................................................................................................... 94
                                                                                                                                                           Ist Ihr Interesse an EU-Fördermitteln geweckt?........................................... 143
        Redet mit uns, nicht über uns!....................................................................................... 96
        RoPod: Ultra-flat, ultra-flexible,
        and cost-effective robotic pods for handling legacy in logistics................................... 98
        Social Inclusion Health –
        Sport and Inclusion for an Healthy Lifestyle............................................................... 100

        Special Sport for Special People Christliches Jugenddorfwerk ................................. 102

8                                             Europa konkret erleben – Erfolgreiche EU-Projekte aus Kirche und Diakonie                      Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) | Dienststelle Brüssel                                                                                      9
EUROPA KONKRET ERLEBEN - ERFOLGREICHE EU-PROJEKTE AUS KIRCHE UND DIAKONIE - foerdermittel-ekbo.de
Servicestelle für EU-Förderpolitik und
                                                                                 -projekte im EKD-Büro Brüssel

                                                                                 Die gemeinsame Servicestelle für EU-Förder-                   (Anmeldung unter www.ekd.eu). Darüber hin-
                                                                                 politik und -projekte von EKD und Diakonie                    aus bietet sie jährlich Seminare und Schulungen
                                                                                 Deutschland im EKD-Büro Brüssel wurde 2011                    zur Beantragung von EU-Fördermitteln an.
                                                                                 eingerichtet. Sie betreibt im Bereich der EU-                 Die Servicestelle unterstützt ferner das Netz-
                                                                                 Förderprogramme Projektberatung, Lobbyar-                     werk der EU-Förderbeauftragten der Landes-
                                                                                 beit und Unterstützung für die Gliedkirchen                   kirchen und steht im engen Austausch und
                                                                                 der EKD und kirchliche Einrichtungen sowie für                Kontakt mit den EU-Koordinatoren der diako-
                                                                                 die Landes- und Fachverbände der Diakonie                     nischen Landesverbände.
                                                                                 Deutschland und ihre Einrichtungen.                           Die Mitarbeitenden der Servicestelle sind im
                                                                                 Regelmäßig informiert die Servicestelle poten-                Projektmanagement zertifiziert und verfügen
                                                                                 tielle evangelische Antragstellerinnen und An-                über langjährige Erfahrung in der EU-Projekt-
                                                                                 tragsteller über ihren Online-Dienst „Förder-                 entwicklung.
                                                                                 Info Aktuell“ zu aktuellen Fördermöglichkeiten

                                                                                 Ulrike Truderung                             Gisela de Vries                        Susanne Wander
                                                                                 Referentin                                   Beraterin                              Beraterin

                                                                                                                        Kontakt
                                                                                                                        EKD Büro Brüssel · Rue Joseph II, 166 · 1000 Brüssel · Belgien
                                                                                                                        Tel.: 0032 2 230 163 9 · Fax: 0032 2 2800108
                                                                                                                        Web: www.ekd.eu · E-Mail: ekd.bruessel@ekd.eu

10   Europa konkret erleben – Erfolgreiche EU-Projekte aus Kirche und Diakonie   Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) | Dienststelle Brüssel                                                 11
EUROPA KONKRET ERLEBEN - ERFOLGREICHE EU-PROJEKTE AUS KIRCHE UND DIAKONIE - foerdermittel-ekbo.de
Teil I.

                                                                                                                                                      Bildung &
                                                                                                                                                      Begegnung
                                                                                                                                                    Wo Menschen sich begegnen, da beginnen
                                                                                                                                                    gegenseitiges Verständnis, Zusammenhalt und
                                                                                                                                                    ein Voneinander-Lernen. Bildung, Begegnung
                                                                                                                                                    und Kultur sind Grundlagen für Menschen mit
                                                                                                                                                    höchst unterschiedlichen Hintergründen und
                                                                                                                                                    Bedürfnissen, um zueinander zu finden, Ge-
                                                                                                                                                    meinsamkeiten zu entdecken und den eigenen
                                                                                                                                                    Horizont zu erweitern. In einer Vielzahl von
                                                                                                                                                    EU-geförderten Projekten wird hier der Wahl-
                                                                                                                                                    spruch der Europäischen Union, „In Vielfalt
                                                                                                                                                    geeint“, aktiv spür- und erfahrbar. Gleichzeitig
                                                                                                                                                    wird in diesen Projekten tatkräftig an der Ver-
                                                                                                                                                    besserung konkreter Bildungsangebote oder an
                                                                                                                                                    der Entwicklung von Toleranz und interkultu-
                                                                                                                                                    rellen Fähigkeiten gearbeitet.
                                                                                 Photo by rawpixel.com on Unsplash

12   Europa konkret erleben – Erfolgreiche EU-Projekte aus Kirche und Diakonie                                       Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) | Dienststelle Brüssel                   13
EUROPA KONKRET ERLEBEN - ERFOLGREICHE EU-PROJEKTE AUS KIRCHE UND DIAKONIE - foerdermittel-ekbo.de
Teil I. Bildung, Begegnung

     Europäische
     Bibliodrama-Fortbildungen                                                                                             Hintergrund
                                                                                                                           Seit dem Jahr 2000 gibt es eine Kooperation
                                                                                                                           zwischen nationalen Bibliodramagesellschaften
                                                                                                                                                                                         Ergebnis
                                                                                                                                                                                         20 Personen aus Dänemark, Deutschland, Finn-
                                                                                                                                                                                         land, Litauen, Polen, Rumänien und Ungarn
     Gesellschaft für Bibliodrama e. V.                                                                                    bei der Organisation von Fachkongressen und                   nehmen an dem Bibliodrama-Facilitator Course
                                                                                                                           der Qualitätssicherung bei Bibliodramafortbil-                teil und führen dabei möglichst in kulturell und
                                                                                                                           dungen im Rahmen des Europäischen Bibliodra-                  sprachlich gemischten Gruppen Praxisprojekte
                                                                                                                           ma Netzwerks (ebn). Dieses bemüht sich, (1.)                  durch. Diese werden auf einer Lernplattform
                                                                                                                           interessierten Personen aus Ländern, in denen                 auf www.rpi-virtuell.de begleitet. Etwa 150
                                                                                                                           es keine Bibliodrama-Fortbildungen gibt, solche               Personen nehmen an den Europäischen Kon-
                                                                                                                           zu ermöglichen, und (2.) angesichts der Dring-                ferenzen teil. Beide Personengruppen stehen
                                                                                                                           lichkeit interkultureller Bildung Bibliodrama als             Bildungseinrichtungen, Gemeinden, Schulen
                                                                                                                           eine geeignete Form interkultureller Bildung in               usw. als Bibliodramaleitende mit besonderen
                                                                                                                           sprachlich gemischten Gruppen bekannt zu ma-                  Erfahrungen in interkulturellen Bildungsprozes-
                                                                                                                           chen und entsprechende Angebote / Anspra-                     sen zur Verfügung.
       Themenschwerpunkt:         Mobilität von Lernenden und Bildungspersonal in der Erwachsenenbildung                   cheformen zu entwickeln.                                      Durch diese europäischen und ökumenischen
       Förderprogramm:            Erasmus+ - Mobilität                                                                     Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Eu-                 Bildungsprozesse erlangen die Teilnehmenden
       Projektpartner:            Schwedisches Bibliodramainstitut (Bibliodramainstitutet, SE)                             ropa (GEKE) hat in einem Konsultationsprozess                 einen personalen und fachlichen Kompetenzge-
                                  Ungarische Bibliodramagesellschaft (Magyar Bibliodrama Egyeslet, HU)                     zur Fortbildung für das ordinationsgebundene                  winn und werden zu Fürsprechern grenzüber-
                                  Finnische Bibliodrama-Gesellschaft (Suomen Bibliodraamayhdistys, FI)                     Amt in der GEKE die Vision einer gemeinsamen                  schreitender Fortbildungen und potentiellen
                                  Evangelische Kirche deutscher Sprache in Thessaloniki (GR)                               Bildungslandschaft entwickelt und die Chancen                 Mitgestaltern eines Europäischen Kirchentages.
                                  Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung, Europäische Akademie (PL)                grenzüberschreitender Fortbildungen in einem                  Die beteiligten Einrichtungen verstehen sich
                                  Polnische Bibliodramagesellschaft (Polskie Towarzystwo Bibliodramy, PL)                  Diskussionspapier beschrieben.                                in größerem Maße als Teil einer europäischen
                                  European Protestant and Anglican Network for life-long Learning (EAEE)                                                                                 Bildungslandschaft. Deutsche Landeskirchen
       Fördermittel der EU:       82.220,00 €                                                                              Umsetzung                                                     finanzieren Mitarbeitenden die Teilnahme an
       Projektzeitraum:           Juni 2017 – Juni 2019                                                                    Im Rahmen des Europäischen Bibliodrama                        dem Bibliodrama Facilitator Course.
                                                                                                                           Netzwerkes wurde ein dreijähriges Fortbil-                    Deutsche Teilnehmende gestalteten biblio-
                                                                                                                           dungsprogramm entwickelt, das einen Biblio-                   dramatische Arbeitseinheiten im Rahmen des
     »Das gemeinsame Engagement der verschiedenen nationalen Bibliodrama-
                                                                                                                           drama Facilitator Course mit Kurseinheiten                    Reformationsjubiläums auf dem Treffen des
     Gesellschaften für ein gemeinsames Fortbildungsprogramm stärkt das                                                    in Schweden, Deutschland, Ungarn, Finnland,                   Protestant and Anglican Network for life-long
     Europäische Bibliodrama-Netzwerk (EBN), die europäische Zusammenarbeit                                                Griechenland und Polen und Konferenzen in                     learning in Europe (EAEE) und bei internationa-
     und die persönliche Verbundenheit mit der europäischen Idee.« Wolfgang Wesenberg                                      Belgien, Österreich und Schottland umfasst.                   len Jugendbegegnungen.
                                                                                                                           Der Facilitator Course wird von einem drei-
                                                                                                                           köpfigen Team aus Deutschland und Schweden
                                    ANSPRECHPARTNER
                                                                                                                           geleitet. Die gastgebenden Einrichtungen stellen
                                    Dr. Wolfgang Wesenberg, Gesellschaft für Bibliodrama e. V.                             ihre Erfahrungen, Kompetenzen und Möglich-
                                    Projektleitung und Mitglied in der Redaktion des TEXT RAUMs                            keiten zur Verfügung.
                                    E-Mail: Wolfgang.Wesenberg@Bibliodrama-Gesellschaft.de
                                    Web: www.bibliodrama-gesellschaft.de

14                                             Europa konkret erleben – Erfolgreiche EU-Projekte aus Kirche und Diakonie   Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) | Dienststelle Brüssel                                                  15
EUROPA KONKRET ERLEBEN - ERFOLGREICHE EU-PROJEKTE AUS KIRCHE UND DIAKONIE - foerdermittel-ekbo.de
Teil I. Bildung, Begegnung

     IG4L2L
     Inspiring Guide for Learning to learn
     Stephansstift Zentrum für Erwachsenenbildung gem. GmbH
     Diakonisches Werk in Niedersachsen
                                                                                                                                       »Internationale Zusammenarbeit, gemeinsame Arbeit an einem
       Themenschwerpunkt:         Lernkompetenzen, „Lernen lernen“                                                                    Thema und Produkt und dabei von den langjährigen Erfahrungen
       Förderprogramm:            Erasmus+
                                                                                                                                      und unterschiedlichen Meinungen zu profitieren, ist sehr wertvoll.
       Projektpartner:            3 Partner aus Litauen (Projektkoordinator), Estland, Spanien
       Fördermittel der EU:       87.597 €                                                                                                         Wir hatten schon rege Diskussionen.«
       Projektzeitraum:           Oktober 2016 – November 2018                                                                                                                  Greta Richter

                                                                                                                           Hintergrund                                                   ergebnis entstehen, werden derzeit formuliert
                                                                                                                           In Fortsetzung und Weiterentwicklung der Er-                  und diskutiert. Es soll dem Lerner konkrete
                                                                                                                           gebnisse des Projekts Learn to learn for Adult                Hinweise geben, wie er sein Lernverhalten ver-
                                                                                                                           Returners (Grundtvig 2013) wollen die vier                    bessern kann. Im dritten Schritt wird der Fra-
                                                                                                                           Projektpartner ein Online-Tool (abrufbar unter                gebogen mit den Empfehlungen als Online-Tool
                                                                                                                           www.learntolearn.eu) erstellen, das hilft, die ei-            entwickelt und getestet. Dazu werden aus je-
                                                                                                                           genen Lernkompetenzen einzuschätzen und sie                   dem Partnerland fünf Tutoren ausgebildet, wie
                                                                                                                           zu verbessern.                                                man das Tool im Unterricht verwenden kann.
                                                                                                                           Lernkompetenzen sind Fähigkeiten, lebenslan-                  Diese Tutoren sollen nicht nur Multiplikatoren
                                                                                                                           ges Lernen umzusetzen, das eigene Lernen zu                   für ihre Schüler sein, sondern ihr Wissen auch
                                                                                                                           organisieren und zu strukturieren mithilfe von                an LehrerkollegInnen weitergeben.
                                                                                                                           Zeit- und Informationsmanagement, sowohl in-                  Zur Schulung der Tutoren fand im März 2018
                                                                                                                           dividuell als auch in Gruppen. Es bedeutet, den               ein 5-tägiges Training in Hannover statt.
                                                                                                                           eigenen Lernprozess zu reflektieren und Hin-
                                                                                                                           dernisse zu überwinden.                                       Ergebnis
     Kick-off Meeting in Vilnius im Februar 2017
                                                                                                                           Auch im neuen Projekt richtet man sich gezielt                Das Online-Tool soll eine einfache, digitale
                                                                                                                           an Erwachsene, die die formale Bildung weitest-               Möglichkeit sein, sein eigenes Lernverhalten
                                                                                                                           gehend hinter sich haben, oder Brüche in ihrer                zu reflektieren und zu verbessern. Lehrkräfte
                                   ANSPRECHPARTNERIN                                                                       Bildungsbiographie aufweisen. Sie sollen durch                können damit Lernkompetenzen im Unterricht
                                                                                                                           das Online-Tool unterstützt werden, ihre Lern-                thematisieren. Insgesamt 20 Tutoren sind direkt
                                   Greta Richter, Studienleiterin, internationale Projekte
                                                                                                                           fähigkeiten zu verbessern.                                    im Projekt involviert. Die Auswirkungen und
                                   Projektmanagement
                                                                                                                                                                                         der langfristige Nutzen in den Klassenräumen
                                   Stephansstift Zentrum für Erwachsenenbildung gem. GmbH                                  Umsetzung                                                     ist nicht konkret abzuschätzen.
                                   Kirchröder Str. 44 · 30625 Hannover · Tel.: 0511 5353 315                               Fragebogen zur Selbsteinschätzung wurde er-
                                   E-Mail: G.richter@zeb.stephansstift.de                                                  stellt, übersetzt und teilweise auch schon ge-
                                   Web: www.zeb.stephansstift.de und eu-island.weebly.com                                  testet. Empfehlungen, die aus dem Fragebogen-

16                                             Europa konkret erleben – Erfolgreiche EU-Projekte aus Kirche und Diakonie   Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) | Dienststelle Brüssel                                                 17
EUROPA KONKRET ERLEBEN - ERFOLGREICHE EU-PROJEKTE AUS KIRCHE UND DIAKONIE - foerdermittel-ekbo.de
Teil I. Bildung, Begegnung

     Inklusionsassistenten an
     evangelischen Schulen im
     Freistaat Sachsen
     Schulstiftung der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens
     Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens

       Themenschwerpunkt:               Inklusion an Schulen
       Förderprogramm:                  Europäischer Sozialfonds (ESF) in Sachsen
       Projektpartner:                  12 evangelische Schulstandorte im Freistaat Sachsen                                     Schülerausflug des Evangelischen Schulzentrums Leipzig © Marika Baltruschat
       Fördermittel der EU:             ca. 3.050.000 €
       Projektzeitraum:                 August 2016 – Juli 2021
                                                                                                                                Hintergrund                                                   mit sozialpädagogischen Kompetenzen. An-
                                                                                                                                Inklusion ist eine gesamtgesellschaftliche Auf-               knüpfend an bestehende Inklusionsstrukturen
                                                                    »Mit Hilfe der Fördermittel können                          gabe, der sich evangelische Schulen in freier                 vor Ort unterstützen sie die individuelle Lern-
                                                                    wir die inklusive Arbeit an den                             Trägerschaft mit dem in ihrem evangelischen                   förderung von Schülern mit besonderem För-
                                                                                                                                Profil begründeten christlichen Menschenbild in               derbedarf im Unterricht, begleiten außerunter-
                                                                    evangelischen Schulen in wirklich
                                                                                                                                besonderem Maße annehmen. Inklusive Schule                    richtliche Aktivitäten im Schulalltag und wirken
                                                                    größerem Umfang nachhaltig                                  heißt, allen Schülern soll hinreichend Platz für              bei der Dokumentation und dem Erstellen von
                                                                    unterstützen. Gemessen an dem,                              ihre Entfaltung und ihr individuelles Lernen ent-             Entwicklungs- und Förderplänen mit.
                                                                    was durch das Projekt an positiver                          sprechend ihrer eigenen Begabung und Mög-
                                                                    Entwicklung erreicht werden                                 lichkeiten gegeben werden – unabhängig von                    Ergebnis
                                                                    kann, lohnt sich der administrative                         einer Einschränkung oder Behinderung. Für die-                Inklusion ist auch für evangelische Schulen in
                                                                                                                                se Herausforderung braucht es neben inklusiver                Sachsen ein Schwerpunktthema der Schulent-
                                                                    Aufwand!« Martin Herold
                                                                                                                                Schul- und Konzeptarbeit vor allem qualifizierte,             wicklung. Der Einsatz von Inklusionsassistenten
     Unterricht an den Evangelischen                                                                                            personelle Ressourcen im Schulalltag. Die Schul-              zur Unterstützung des pädagogischen Personals
     Zinzendorfschulen Herrnhut
     © Evangelische Zinzendorfschulen Herrnhut                                                                                  stiftung der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens un-              ist nur ein Teil des inklusiven Prozesses, der
                                                                                                                                terstützt mit Hilfe der ESF-Fördermittel die in-              mit dem Projekt an den Schulen nachhaltig ge-
                                                                                                                                klusive Arbeit an den Projektschulen personell.               fördert wird. Darüber hinaus veranstaltet die
                                                                                                                                                                                              Schulstiftung noch ein Rahmenprogramm für
                                          ANSPRECHPARTNER                                                                       Umsetzung                                                     die beteiligten Schulen, das inklusives Arbeiten
                                                                                                                                Durch das Projekt stehen an zwölf Schulstand-                 strukturell im schulischen Alltag verankern soll.
                                          Martin Herold
                                                                                                                                orten – alles evangelische Schulen unter dem                  Davon profitiert letztlich die gesamte Schulge-
                                          Vorstand der Schulstiftung der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens
                                                                                                                                Dach der Schulstiftung – seit dem Schuljahr                   meinschaft der beteiligten Schulen – am meis-
                                          E-Mail: schulstiftung@evlks.de                                                        2016/17 sechzehn Inklusionsassistenten dem                    ten die Schüler, für die gemeinsames Lernen
                                          Web: www.evangelische-schulen-sachsen.de                                              pädagogischen Personal im Schulalltag zur Sei-                und Umgang mit Heterogenität zur Selbstver-
                                                                                                                                te. Die Inklusionsassistenten sind Fachkräfte                 ständlichkeit werden.

18                                                  Europa konkret erleben – Erfolgreiche EU-Projekte aus Kirche und Diakonie   Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) | Dienststelle Brüssel                                                   19
Teil I. Bildung, Begegnung

     ISLAND
     Intercultural Skills and Learning Activities
     for New Development
     Stephansstift Zentrum für Erwachsenenbildung gem. GmbH
     Diakonisches Werk in Niedersachsen

       Themenschwerpunkt: Interkulturelle Kompetenzen für Multiplikatoren, Freiwillige,
                            Pädagogen, Sozialarbeiter etc.
       Förderprogramm:      Erasmus+
       Projektpartner:      7 Partner aus Island, Norwegen, Italien, Kroatien, Spanien,
                            Deutschland                                                                                  Workshop in Reykjavik im Januar 2017
       Fördermittel der EU: ca. 138.420 €
       Projektzeitraum:     Oktober 2016 – März 2019

                                                                                                                         Hintergrund
                                                                                                                         Das Projekt möchte LehrerInnen und Freiwil-                   Vermittlung von interkultureller Kompetenz.
                                                                                                                         lige fortbilden, interkulturelle Mediatoren zu                Dabei hat jeder Partner einen eigenen Schwer-
                                                             »Internationale Zusammenarbeit, tolle                       sein, die ein besseres Verständnis für die kul-               punkt, wie z. B. Storytelling, digitale Medien im
                                                                                                                         turellen Hintergründe ihrer Schüler bekommen.                 Unterricht, Einsatz von Freiwilligen, Integra-
                                                             Workshops und Lernaktivitäten in
                                                                                                                         Sie sollen Vermittler der eigenen Kultur werden               tionsprojekte etc. Die Partner schicken pro Rei-
                                                             den Partnerländern. Wertschätzung                           und die interkulturelle Kommunikation im Klas-                se zwei bis drei Multiplikatoren in die anderen
                                                             unterschiedlicher Kulturen.«                                senraum verbessern. Im Angesicht von Migra-                   Länder, um sie fortzubilden.
                                                             Greta Richter                                               tionsbewegungen weltweit ist interkulturelle
                                                                                                                         Kompetenz nicht nur im Klassenraum von gro-                   Ergebnis
                                                                                                                         ßer Bedeutung. Interkulturelles Verständnis gibt              Allein schon das Zusammentreffen mit den un-
     Projektmanagementteam beim 1. Treffen in Reykjavik                                                                  den Lehrkräften Hilfestellung, komplexe Klas-                 terschiedlichen Kulturen der Partnerländer birgt
     im Januar 2017                                                                                                      senrealitäten zu bewältigen. Alle Partnerländer               ein großes Lernpotential der interkulturellen
                                                                                                                         haben Beispiele guter Praxis für interkulturelle              Kompetenz. In den fünf Tagen mit Workshops
                                                                                                                         Kommunikation und Lehrmethoden. Im Projekt                    und Exkursionen werden verschiedene The-
                                  ANSPRECHPARTNERIN                                                                      soll ein Austausch und Transfer der guten Praxis              menschwerpunkte bearbeitet und vertieft. Die
                                                                                                                         stattfinden.                                                  Multiplikatoren gehen nach fünf Tagen reflek-
                                  Greta Richter
                                                                                                                                                                                       tierter und mit neuen Ansätzen für ihren Unter-
                                  Studienleiterin, internationale Projekte, Projektmanagement
                                                                                                                         Umsetzung                                                     richt oder ihre Aufgaben zurück in den Alltag.
                                  Stephansstift Zentrum für Erwachsenenbildung gem. GmbH                                 Alle Partner laden im Projektzeitraum die ande-               Englischkenntnisse werden verbessert, sowie
                                  Kirchröder Str. 44 · 30625 Hannover · Tel.: 0511 5353 315                              ren Partnerländer zu sich ein und zeigen in einer             kritisches Denken und Diskussionsfähigkeiten.
                                  E-Mail: G.richter@zeb.stephansstift.de                                                 Woche „Training and Learning Activity“ ihre                   Direkt profitieren von dem Projekt pro Land ca.
                                  Web: www.zeb.stephansstift.de und eu-island.weebly.com                                 Beispiele guter Praxis, z. B. in der Integration              sieben bis elf Personen, die auf einer oder meh-
                                                                                                                         von Migranten, im Sprachunterricht und in der                 reren Reisen fortgebildet werden.

20                                           Europa konkret erleben – Erfolgreiche EU-Projekte aus Kirche und Diakonie   Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) | Dienststelle Brüssel                                                   21
Teil I. Bildung, Begegnung

     Johann-Flierl-Schulhaus
     Ev.-Luth. Kirchengemeinde Fürnried
     Ev.-Luth. Kirche in Bayern

       Themenschwerpunkt: Ausstellung über den Missionar Johann Flierl, seine Arbeit, sein
                            Leben und das Land Papua Neuguinea, in dem er gewirkt hat.
       Förderprogramm:      LEADER – Lokale Aktionsgemeinschaft Amberg-Sulzbach e. V.
       Projektpartner:      Mission EineWelt – Papua Neuguinea · Flierl-Nachkommen: Dr. Fried-
                            rich Flierl (Urenkel), Johanna Flierl und Dr. Susanne Froehlich (beide
                            Ururenkelinnen) · Bezirk Oberpfalz ·Landesamt für nichtstaatliche
                            Museen in Bayern ·Evangelisches Bildungswerk Amberg ·Dekanat Sulz-
                            bach-Rosenberg · Gemeinde Birgland · Herzog-Christian-August-Gym-
                            nasium Sulzbach-Rosenberg · Förderstiftung der Sparkasse Amberg-                                Im ehemaligen Schulhaus neben der Simultankirche entsteht die Dauerausstellung. Hier ging Johann Flierl zur
                            Sulzbach · Raiffeisenbank Sulzbach-Rosenberg · Bayernwerk · Aktion                              Schule und in St. Willibald wurde er konfirmiert. © Stollner
                            Mensch · Simultankirchenradweg ·Burgruine Lichtenegg
       Fördermittel der EU: 90.000 € (Gesamtbudget 178.000 €)                                                               Hintergrund                                                   bendig werden. Reproduktionen aus dem Lan-
       Projektzeitraum:     Januar 2017 – Dezember 2019                                                                     Wir wollen dem Missionar und Begründer der                    deskirchlichen Archiv und Dauerleihgaben von
                                                                                                                            ersten Evangelisch-Lutherischen Tochterkirche                 Flierl-Nachkommen und aus der Bevölkerung
                                                                                                                            in Papua-Neuguinea ein Denkmal setzen, das                    werden sein Leben und Wirken nachzeichnen.
                                                                                                                            seiner Bedeutung gerecht wird. Er ist für die Pa-             Vitrinen, Objektbeleuchtung, Hörstationen,
                                                                                                                            puas so wichtig wie für uns Martin Luther. Der                Weltkarten werden dafür benötigt. Bei all die-
                                                                                                                            12. Juli ist Flierl-Gedenktag in Papua-Neuguinea.             sen Forschungsarbeiten haben wir sehr viele
                                                                                                                            Heute umfasst die Evangelisch-Lutherische Kir-                interessante Menschen kennen lernen dürfen.
                                                                                                                            che von Papua-Neuguinea über eine Million
                                                                                                                            Mitglieder und ist somit die größte evangelische              Ergebnis
                                                                                                                            Kirche im pazifischen Raum. Wir möchten ei-                   In den renovierten Räumen werden Führungen
                                                                                                                            nen Raum schaffen, um auch den Menschen                       und Vorträge zum Leben damals und zur Situa-
                                                                                                                            in unserer Region Johann Flierl wieder ins Ge-                tion heute das Thema „Mission“ neu beleuch-
     Missionar Johann Flierl - Vom Bauernsohn zum Weltenbürger. © Mission EineWelt – CD Gemeindearbeit                      dächtnis zu rufen.                                            ten. Schulklassen, Konfirmandengruppen, Frau-
     Anni Weber und Gerda Stollner informierten über Johann Flierl im Bayerischen Garten bei der Weltausstellung
     in Wittenberg 2017. © Stollner                                                                                                                                                       enkreise, Tagestouristen und Radfahrer sollen
     MISSION: Grenzen überschreiten, Werte vermitteln, Orientierung für das Leben geben. © Foto Logo: Mission EineWelt      Umsetzung                                                     die Möglichkeit haben Station zu machen, um
                                                                                                                            Im ehemaligen Schulhaus, in dem auch Johann                   etwas über die Mission der göttlichen Liebe zu
                                                                                                                            Flierl unterrichtet wurde, soll das Projekt le-               hören, zu sehen und zu fühlen.
                                  ANSPRECHPARTNERIN
                                  Gerda Stollner
                                                                                                                                                    »Ich finde es wunderbar, überregionale Projekte
                                  Hauptorganisatorin
                                                                                                                                                       verwirklichen und verknüpfen zu können.«
                                  E-Mail: gerda-stollner@web.de
                                                                                                                                                                                Gerda Stollner

22                                              Europa konkret erleben – Erfolgreiche EU-Projekte aus Kirche und Diakonie   Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) | Dienststelle Brüssel                                                23
Teil I. Bildung, Begegnung

     Kita Austausch International
     Kita-Werk Altona-Blankenese
     Ev.-Luth. Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein
     Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland

       Themenschwerpunkt: Interkulturelles Lernen; Interkulturelle Kompetenz;
                            generationenübergreifende Bildung; lebenslanges Lernen; Pädagogik
                            und Didaktik; Empowerment der Mitarbeitenden; Perspektivwechsel
                            durch Job-Shadowing (Hospitation); Umsetzung des Kinderschutzes
                            in den verschiedenen Ländern
       Förderprogramm:      Erasmus+
       Projektpartner:      13 Kitas und Grundschulbetreuungen an Schulen (GBS) des ev.-
                            lutherischen Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein
                            Kindergarten der Deutschen Schule Lissabon                                                      KitaInternational1
                            Kindergarten der Deutschen Schule Athen
                            Kindergarten der Deutschen Schule Rom                                                           Hintergrund                                                   kitas in Lissabon und Athen (1. Förderung)
                            Kindergarten der Deutschen Schule Gran Canaria                                                  „Kita Austausch International“ antwortet auf                  sowie Rom und Gran Canaria (II. Förderung)
       Fördermittel der EU: 1. Förderung: 29.724 €                                                                          die Beobachtung, dass der Anteil der Familien                 teilgenommen. Durch das Kennenlernen der
                            2. Förderung: 23.724 €                                                                          mit Migrations- und Fluchthintergrund in den                  Pädagogik der anderen Länder konnten eigene
       Projektzeitraum:     1. Förderung: 1.6.2015 – 31.5.2017 (24 Monate)                                                  Kitas stetig zunimmt. Um den Herausforderun-                  fachliche Ansätze reflektiert werden und eine
                            2. Förderung: 1.1.2017 – 31.12.2018 (24 Monate)                                                 gen, die die verschiedenen Sprachen, Kulturen                 Bewusstseinserweiterung für das „Eigene“ und
                                                                                                                            und Religionen für die PädagogInnen mit sich                  „Fremde“ stattfinden. Zentrales Thema hierbei
                                                                                                                            bringen, positiv und professionell begegnen zu                war immer der Umgang mit Kinderschutz. Die
                                                                                                                            können, sollen die pädagogischen Fachkräfte in                Zusammenarbeit mit den Partnereinrichtungen
              »Wir nehmen viele Eindrücke mit nach Hause, diese werden für uns                                              ihrer interkulturellen Kompetenz gestärkt und                 wurde vertieft. 2017 erfolgte der Gegenaus-
              an manchen Stellen eine Veränderung im Denken und in der Arbeit                                               die Erfahrung des Fremdseins und ein Eintau-                  tausch mit Gran Canaria.
                        und vor allem im Gruppenalltag bedeuten.«                                                           chen in eine andere Kultur mit einer anderen
                                       Aus dem „Kita Austausch International-Blog“
                                                                                                                            Sprache ermöglicht werden. Das Erleben des                    Ergebnis
                                                                                                                            „Fremdfühlens“ findet ansonsten maximal im                    Die TeilnehmerInnen des Austausches haben
                                                                                                                            Urlaub statt, wobei der Trend zum günstigen                   ihre Erfahrungen in einem Blog des Austausch-
                                                                                                                            Pauschalurlaub ein Fremdheitsgefühl meist nicht               projektes öffentlich gemacht und anhand von
                                                                                                                            aufkommen lässt.                                              Fotos und Texten dokumentiert. Sie wirken als
                                                                                                                                                                                          MultiplikatorInnen und bringen das Erlebte und
                              ANSPRECHPARTNERIN                                                                             Umsetzung                                                     die pädagogische Reflexion ihres eigenen Han-
                              Christina Preuß, Projektleitung                                                               Es haben bereits 18 pädagogische Fachkräfte                   delns sowie eine neu gewonnene Empathie für
                              Tel.: 040 80050012                                                                            zwischen 25 bis 50 Jahren am Jobshadowing                     Familien, die sich fremd fühlen, in die fachliche
                              E-Mail: austausch@kitawerk-hhsh.de                                                            für vier Wochen in den jeweiligen Partner-                    Diskussion ihres Teams mit ein.
                              Web: www.kita-austausch-international.de

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Teil I. Bildung, Begegnung

     READY
     Religious Education and Diversity
     Sharing experiences of, and approaches to, teacher education in the context
     of ‘Education and Training 2020’ (ET 2020)
     Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Gymnasien) Tübingen
     Ev. Landeskirche in Württemberg

       Themenschwerpunkt: Formen des Religionsunterrichts und der Religionslehrerausbildung in
                            Europa im Kontext zunehmender Diversität
       Förderprogramm:      Erasmus+ - Strategische Partnerschaft
       Projektpartner:      School of Education des London University College (England),
                            School of Education der Universität Aberdeen (Schottland), Karlstad
                            University (Schweden), Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/                                                                                                                             © Projekt „READY“

                            Krems (Österreich), Comenius-Institut in Münster
       Fördermittel der EU: 267.767 €                                                                                   Hintergrund
       Projektzeitraum:     September 2015 – August 2018                                                                In einer Situation zunehmender Diversität be-                 communities von Referendaren / teacher
                                                                                                                        findet sich der Religions-, aber auch der Ethik-              trainees und Fachleiter/innen eine Woche im
                                                                                                                        unterricht in vielen europäischen Ländern im                  europäischen Ausland verbrachten. Das dritte
                                                                                                                        Wandel und steht oft auch auf dem Prüfstand.                  Projektjahr legt mit Studientagen, Workshops
                                                                                                                        Von Lehrkräften wie Schülerinnen und Schü-                    und Publikationen den Schwerpunkt auf die
                 »Wer einmal in einem Projekt wie READY europäische Luft
                                                                                                                        lern wird unter veränderten gesellschaftlichen                Dissemination der Ergebnisse.
             geschnuppert hat, der wird Bildung und Religion niemals mehr nur im                                        Bedingungen zu Recht Pluralitätsfähigkeit ge-
             engen Rahmen einer Landeskirche, eines Bundeslandes oder auch nur                                          fordert. READY wendet sich diesem Thema                       Ergebnis
                      des bundesdeutschen Kontexts sehen können.«                                                       erstmals im Rahmen der „zweiten Phase“ der                    Projektergebnisse (u. a. Guidelines für online-
                                             Prof. Dr. Peter Kliemann                                                   Lehrerbildung zu und will, auch über die Pro-                 Kommunikationen und Studienfahrten, Län-
                                                                                                                        jektlaufzeit hinaus, einen möglichst breiten Dis-             derprofile, Dokumentationen, Unterrichtsvor-
                                                                                                                        kussionsprozess in Gang setzen.                               schläge, Diskussions- und Reflexionspapiere,
                                                                                                                                                                                      Videopräsentationen) finden sich auf www.
                                                                                                                        Umsetzung                                                     readyproject.eu und auch http://seminar-
                                                                                                                        Das Projekt begann im ersten Jahr mit einem                   tuebingen.de/,Lde/Startseite/Projekte/
                                                                                                                        strukturierten Online-Austausch zwischen Re-                  READY+neu. Ein vier mal im Jahr erscheinen-
                                  ANSPRECHPARTNER                                                                       ferendarsgruppen aus Tübingen und Aberdeen                    der READY-Newsletter kann abonniert wer-
                                  Prof. Dr. Peter Kliemann                                                              bzw. Wien, London und Karlstad. Dabei wurde                   den. Schon jetzt wurden durch das Projekt weit
                                  Leiter des Fachbereichs Religion – Ethik – Philosophie & Musik                        in einem Pilotversuch auf die von der Europäi-                über 1.000 Referendare, Fachleiter / innen und
                                                                                                                        schen Kommission geförderte Online-Plattform                  für den Religionsunterricht Verantwortliche er-
                                  E-Mail: kliemann@semgym.uni-tuebingen.de
                                                                                                                        eTwinning (www.etwinning.de) zurückgegrif-                    reicht. Über die Referendare sollen die Materi-
                                                                                                                        fen. Im zweiten Jahre standen Austauschmaß-                   alien und Ideen des Projekts auch Eingang in die
                                                                                                                        nahmen im Vordergrund, bei denen learning                     Schulen finden.

26                                          Europa konkret erleben – Erfolgreiche EU-Projekte aus Kirche und Diakonie   Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) | Dienststelle Brüssel                                                     27
Teil I. Bildung, Begegnung

     Strangers in Paradise                                                                                                  Hintergrund
                                                                                                                            Junge Menschen der Partnerländer, mit unter-
                                                                                                                                                                                          Durch das Zusammenleben, die Exkursionen,
                                                                                                                                                                                          die Seminare und Diskussionsrunden erwar-
                                                                                                                            schiedlichsten kulturellen Hintergründen und                  ben die Jugendlichen Erfahrungen, Wissen und
     Der Jugendaustausch für Toleranz, Solidarität                                                                          aus verschiedensten sozialen Milieus und Bil-                 Kompetenzen. Wesentlicher Bestandteil war
     und Kulturverständnis in Europa                                                                                        dungskontexten, bauen zusammen ihr eigenes
                                                                                                                            Dorf bzw. schaffen einen eigenen Lebensraum.
                                                                                                                                                                                          auch das tägliche Leben mit wenig Mitteln ge-
                                                                                                                                                                                          meinsam im „selbst gebauten Dorf“ zu meis-
     Ev.- Luth. Landesjugendpfarramt der Ev.- Luth. Landeskirche Sachsens                                                   Zunächst gibt es nur eine Wiese, zwei Flüsse                  tern.
                                                                                                                            und einen großen Berg Bauholz. Was benö-
       Themenschwerpunkt: Ethik, Religion und Philosophie (inkl. interreligiöser Dialog, Aktive                             tigt wird, muss selbst gebaut werden. In den                  Ergebnis
                            EU-Bürgerschaft, europäisches Bewusstsein, Demokratie und                                       ersten Tagen wird im Wesentlichen praktisch                   Lernziele waren u. a.: Wissen und Kenntnisse
                            Behinderung)                                                                                    gearbeitet, wobei eine intensive Form der Ge-                 über die historischen, kulturellen und politi-
       Förderprogramm:      Erasmus+                                                                                        meinschaft mit einem großen Mix an Sprachen                   schen Besonderheiten der Region erwerben
       Projektpartner:      Youthnet Hellas (Griechenland), Asociatia Fehérlófia (Rumänien),                                entsteht. Gemeinsame Arbeit zum Entstehen                     (Ethik, Religion), intensive Auseinandersetzung
                            Forumul Democrat al Germanilor din Sighisoara (Rumänien)                                        und zum Erhalt des „Dorfes“ ist das tragende                  mit der aktuell-politischen Lage in Europa, spe-
       Fördermittel der EU: 40.398 €                                                                                        Element der Maßnahme bis zum Schluss. The-                    ziell hinsichtlich des Verständnisses der EU als
       Projektzeitraum:     Juni – Oktober 2016                                                                             matisch arbeiteten die Teilnehmer an Fragen                   solidarische Gemeinschaft (EU-Bürgerschaft),
                                                                                                                            wie z. B. welche Wertvorstellungen prägen                     Erwerb von elementaren Sprachkenntnissen
                                                                                                                            mein Leben? Was halte ich davon für tragfähig                 (deutsch, englisch, griechisch, ungarisch, rumä-
                                                                                                                            und bewahrenswert? Was bedeutet für mich                      nisch, arabisch), Motivation wecken, Sprachen
                                                                                                                            Glauben? Wie kann das Zusammenleben mit                       zu erlernen, anzuwenden bzw. zu vertiefen,
                                                                                                                            unterschiedlichen Wertvorstellungen in Europa                 Auseinandersetzung mit Themen behinderter
                                                                                                                            gestaltet werden? Außerdem fand eine inten-                   Menschen und Erwerb von Grundkenntnis-
                                                                                                                            sive Auseinandersetzung mit der Geschichte                    sen der Gebärdensprache, Verständnis und
                                                                                                                            Siebenbürgens sowie den Fragen der aktuellen                  Wissensvermittlung, z. B. Gendergerechtig-
                                                                                                                            Politik statt (Autonomiebestrebungen der Szek-                keit, Hinterfragung eigener Rollenverständnis-
                                                                                                                            ler, Auswanderung der Siebenbürger Sachsen,                   se der Geschlechter und tradierter Normen,
                                                                                                                            Flüchtlingspolitik, Minderheitenpolitik, Kreisläu-            Auseinandersetzung und Hinterfragung von
                                                                                                                            fe der Verarmung bei den Roma etc.).                          Stigmatisierungen (Rumänen, Ungarn, Roma,
                                                                                                                                                                                          Flüchtlinge etc.), Einüben von rücksichtsvollen
                                                                                                                            Umsetzung                                                     und akzeptierenden Haltungen gegenüber Min-
                                                                                                                            Sportprogramme, Wandertouren, Ausflüge,                       derheiten und Menschen anderer Kulturen. Die
                                                                                                                            Zeitzeugengespräche, Stadtentdeckungstou-                     erworbenen Erfahrungen und Kompetenzen
                                                                                                                            ren, Höhlenerforschungen, Musik, Tanz, Ritu-                  halfen den Jugendlichen, auf wesentliche Fragen
                                                                                                                            ale, Meditation und kreative Projekte, die das                der eigenen Identitätssuche und Entwicklungs-
                                                                                        © Projekt „Strangers in Paradise“   Zusammenleben prägen, wurden durchgeführt.                    phase eine Antwort zu finden.

        ANSPRECHPARTNER                                                                                                     »Strangers in Paradise – wurde zur paradiesischen Sinfonie, weil alle
        Rüdiger Steinke, Landesgeschäftsführer, im Projekt Projektkoordinator                                               Teilnehmenden sich mit ihrer individuellen Geschichte und ihren Gaben und
                                                                                                                            Begabungen einbrachten. Faszinierend für mich war zu sehen, wie intensiv
        Ev.- Luth. Landesjugendpfarramt · Caspar-David-Friedrich-Str. 5 · 01219 Dresden
        Tel.: 0351 4692410 · E-Mail: Ruediger.steinke@evlks.de oder solveig.wuttke@evlks.de
                                                                                                                            und nachhaltig ein Ausprobieren, Lernen, sich Interessieren, Orientieren,
                                                                                                                            Nachdenken und Umdenken in diesem Kontext möglich wurde.« Rüdiger Steinke

28                                        Europa konkret erleben – Erfolgreiche EU-Projekte aus Kirche und Diakonie         Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) | Dienststelle Brüssel                                                  29
Teil I. Bildung, Begegnung

     Together we are stronger
     Ev. Kirchengemeinde zu Staaken (Berlin-Spandau)
     Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz

       Themenschwerpunkt:           Jugendbegegnung
       Förderprogramm:              Erasmus+
       Projektpartner:              Uniunea Ferneilor Bihor (Rumänien)
       Fördermittel der EU:         9.244 €
       Projektzeitraum:             Mai – August 2017                                                                      Blick von einem Hochhaus über der Stadtteil Berlin-Staaken

                                                                                                                           Hintergrund                                                   kommen, und hatten andererseits einen Bezug
                                                                                                                           Die Kirchengemeinde macht seit Jahren Stadt-                  zum Thema Gewalt (Tagesexkursionen, Work-
                                                                                                                           teilarbeit, so entstand der Kontakt zu einer                  shops, Fachinputs). Das Haus, in dem die Teil-
                                                                                                                           Gruppe junger Menschen mit und ohne Migra-                    nehmer untergebracht wurden, befindet sich im
                                                                                                                           tionshintergrund, die sich punktuell im Stadtteil             Grünen am Stadtteilrand und bietet mit seinem
                                                                                                                           engagieren. Im Herbst 2016 entwickelte sich die               naturnahen Außengelände optimale Vorausset-
                                                                                                                           Idee eines Austausches zu den verschiedenen                   zungen dafür.
                                                                                                                           Gewalterfahrungen in Rumänien und Deutsch-
                                                                                                                           land. In ihrem Alltag und ihrem Engagement be-                Ergebnis
                                                                                                                           gegnen sie häufig Situationen, die sie mit Gewalt             Das Projekt verfolgte das Ziel der Erweiterung
                                                                                                                           konfrontieren. Das Interesse der rumänischen                  der (selbst-) organisatorischen Kenntnisse und
                                                                                                                           Teilnehmer*innen liegt daher darin, zu erfahren,              Fähigkeiten der deutschen Gruppe. Ande-
                                                                                                                           wie bei uns im Quartier die Zusammenarbeit                    re Gleichaltrige mit ähnlichem biografischem
                                                                                                                           zwischen freien Trägern und den Behörden zur                  Background im Stadtteil lernten sich kennen.
     Berlin-Staaken, das Cosmarweg-Haus nach einer ersten Verschnaufpause der rumänischen Gäste                            Prävention solcher Situationen funktioniert.                  Die Abende gestalteten die Teilnehmer*innen
                                                                                                                                                                                         als informelle Lagerfeuerrunden. Dabei brauch-
     »Nur wer mitmacht, hat MitMacht«                                                                                      Umsetzung                                                     ten sie ihre Englischkenntnisse und entwickelten
     Motto des Trucks der ufafabrik beim Karneval der Kulturen in Berlin, auf dem die Gruppe mitfuhr.
                                                                                                                           Die Aktivitäten waren auf selbst organisiertes                sie weiter. Besondere Herausforderung war die
                                                                                                                           Lernen ausgelegt. Die Teilnehmer*innen ver-                   Beantragung der Förderung, hier unterstützten
                                                                                                                           teilten Tageszuständigkeiten und gaben sich ei-               die Regionalberatung für EU-Fördermittel der
                                                                                                                           gene Regeln für das Zusammenleben während                     Landeskirche und das EKD-Büro Brüssel (www.
                                  ANSPRECHPARTNERIN                                                                        des Austauschs. Dabei wurden sie punktuell                    foerdermittel-ekbo.de; www.ekd.eu). Insge-
                                  Heike Holz                                                                               von Sozialarbeitern unterstützt und begleitet.                samt nahmen 21 Teilnehmer*innen an dem
                                  Geschäftsführerin                                                                        Die Aktivitäten bedienten einerseits die Neu-                 Austausch teil. Die Teilnehmer*innen doku-
                                                                                                                           gierde der Teilnehmer*innen auf die Stadt Ber-                mentierten Ihre Erfahrungen unter anderem in
                                  E-Mail: info@kirchengemeinde-staaken.de                                                  lin und den Bedarf der einheimischen jungen                   einem Blog: togetherstronger.wordpress.com
                                                                                                                           Menschen, mal aus ihrem Stadtteil herauszu-

30                                             Europa konkret erleben – Erfolgreiche EU-Projekte aus Kirche und Diakonie   Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) | Dienststelle Brüssel                                                  31
Teil I. Bildung, Begegnung

     Vierlindentag der deutsch-
     polnischen Begegnung
     Ev. Gemeinde Vierlinden
     Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
                                                                                                                       Vierlinden-Heidelandschaft © Foto: Marcus Cyron/commons.wikimedia.org

       Themenschwerpunkt: Völkerverständigung, Ländlicher Raum, Ökumene
       Förderprogramm:      INTERREG V A Brandenburg – Polen 2014 – 2020
       Projektpartner:      Bistum Zielona Góra Gorzów (Polen), Ev. Kirchenkreis Oder-Spree                            Hintergrund                                                    zeltes, der Technik, der Verpflegung der Gäste
                            (Deutschland)                                                                              Der Vierlindentag zelebrierte die Partnerschaft                und Helfer sowie der Werbung.
       Fördermittel der EU: ca. 29.411€ (Gesamtsbudget ca. 34.954 €)                                                   Deutschlands und Polens und bot ein Podium
       Projektzeitraum:     März – Oktober 2017                                                                        für den ländlichen Raum. Neben einem deutsch-                  Umsetzung
                                                                                                                       polnischen Bühnenprogramm, das in dem Auf-                     Kunst- und Handwerksschau aus Deutschland
                                                                                                                       tritt einer 50 köpfigen Blaskapelle à la Oktober-              und Polen, künstlerische Darbietungen, Auffüh-
                                                                                                                       fest gipfelte, präsentierten sich die großen und               rungen und Vorführungen von Gästen aus bei-
                                                                                                                       kleinen Träger unserer Region. Die Feuerwehr,                  den Ländern, gemütliches Beisammensein und
                                                                                                                       das Technische Hilfswerk, der Naturschutzbund                  Austausch.
                                                                                                                       und Landschaftspflegeverband, die Landjugend,
                                                                                                                       der Bauernverband, die Volkshochschule und                     Ergebnis
                                                                                                                       viele andere hatten hier Gelegenheit, ihre Ar-                 Vertiefung der Partnerschaft zwischen Amt
                                                                                                                       beit einem breiten Publikum vorzustellen und                   Seelow-Land und der Gemeinde Klodawa durch
                                                                                                                       für das Leben und Arbeiten auf dem Land zu                     vermehrte Zusammenarbeit im kulturellen und
                                                                                                                       werben. Das Ganze wurde begleitet von tech-                    Bildungsbereich     (Landwirtschaftsgeschichte)
                                                                                                                       nischen Vorführungen des THW, der Bundes-                      und durch Vermehrung der persönlichen Kon-
                                                                                                                       wehr und des Johanniter Hilfsdienstes. Auch                    takte und Stärkung des Gemeinschaftsgefühls.
                                                                                                                       für Kinder war bestens gesorgt. Neben einem                    Durch die Jobbörse wurden Berufe für Jugendli-
                                                                                                                       Streichelzoo gab es ein Bungeetrampolin, eine                  che in der Grenzregion vorgestellt und sich über
                                                                                                                       Strohburg und vieles mehr. Am Sonntag wurde                    nachhaltige Entwicklung ländlicher Strukturen
                                                                                                                       um 10 Uhr ein ökumenischer Zeltgottesdienst                    ausgetauscht. Von Seiten der Kirche darf ich
                                                                                                                       mit anschließendem Frühshoppen veranstaltet,                   hinzusetzen, dass der grenzüberschreitenden
     Programm des deutsch-polnischen Gottesdienstes „Ackerbau und Handwerk im Wandel der Zeit“ | Herr                  der vom polnischen Bischof Tadeusz Litynski                    Ökumene ein großer Dienst getan wurde durch
     Superintendent Frank Schürer-Behrmann und Herr Pfarrer Dr. Justus Werdin beim deutsch-polnischen                  und dem Superintendenten Frank Schürer-                        die Feier eines zweisprachigen ev. Gottesdiens-
     Gottesdienst © Fotos: Friedrich Heilmann
                                                                                                                       Behrmann gemeinsam gestaltet wurde. Die                        tes, in dem der röm.-kath. Diözesanbischof Li-
                                                                                                                       Finanzierung dient der Bereitstellung des Fest-                tynski aus Zielona Gora die Predigt hielt.

        ANSPRECHPARTNER
        Amt Seelow Land                                                                                                »Wenn sich Deutsche und Polen am Ende des Tages in den Armen liegen,
        m.albrecht@amt-seelow-land.de                                                                                  haben wir unser Ziel erreicht.«

32                                         Europa konkret erleben – Erfolgreiche EU-Projekte aus Kirche und Diakonie   Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) | Dienststelle Brüssel                                                   33
Teil I. Bildung, Begegnung

     Visualize
     Ein innovatives Trainingskonzept,
     um Toleranz und soziale Fähigkeiten
     junger Menschen zu stärken
     CJD Berufsbildungswerk Frechen / Christliches Jugenddorfwerk Deutschland                                                                                                                                        © www.ingimage.com

     Verbund NRW Süd/Rheinland im Christlichen Jugenddorfwerk Deutschland
     Diakonie Deutschland

       Themenschwerpunkt: visuelle Denkstrategien zur Förderung von Toleranz und sozialen
                            Fähigkeiten von jungen Menschen mit und ohne Förderbedarf                                Hintergrund                                                   nelle Trainings und mit Hilfe von eigens für das
       Förderprogramm:      Erasmus+                                                                                 Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklun-                 Projekt erstellten Trainingsmaterialien geschult.
       Projektpartner:      Fundación INTRAS (Spanien); Center for Development and                                   gen Europas wird deutlich, dass zum einen To-                 Die Ergebnisse der theoretischen und prakti-
                            Education, Republic of Macedonia (Mazedonien); Institut für Visuelle                     leranz als Kernkompetenz wichtiger denn je ist                schen Arbeitsschritte des Projekts fließen in ein
                            Bildung (Österreich); Best Cybernetics (Griechenland)                                    und zum anderen soziale Fähigkeiten auf dem                   Handbuch, das auch in anderen Bildungseinrich-
       Fördermittel der EU: 132.065 € (Gesamtbudget: 165.081,25 €)                                                   Arbeitsmarkt eine unverzichtbare Qualifikation                tungen genutzt werden kann.
       Projektzeitraum:     Oktober 2016 – September 2018                                                            darstellen. Die Projektidee bestand darin, junge
                                                                                                                     Menschen mit und ohne Förderbedarf zwischen                   Ergebnis
                                                                                                                     14 und 25 Jahren diesbezüglich zu fördern.                    Indem jungen Menschen Aspekte der Bild-
     »Der Austausch mit Trainern/-innen und Projektkoordinatoren/-innen                                              Das Programm Erasmus+ -Jugend in Aktion bot                   betrachtung gelehrt werden, unterstützt das
     unterschiedlicher Länder Europas ist eine wertvolle Bereicherung auf                                            sich für das Projekt besonders an, da diese Pro-              Projekt die Entwicklung flexibler und präziser
                                                                                                                     gramme junge Menschen in Europa fördert, um                   Denkfähigkeiten (z. B. Beobachtung, Brainstor-
     persönlicher und fachlicher Ebene. Es ist erfüllend, den friedlichen, Grenzen
                                                                                                                     Schlüsselkompetenzen für die persönliche und                  ming, Argumentieren, Spekulieren, den eigenen
     überschreitenden und inspirierenden Geist Europas zu spüren und gemeinsam                                       berufliche Entwicklung zu erlangen.                           Standpunkt Vertreten, Reflektieren und Über-
     ein Projekt für die Jugend und damit die Zukunft Europas zu realisieren.«                                                                                                     denken), um Toleranz, Solidarität sowie soziale
     Monika Bröhl                                                                                                    Umsetzung                                                     Fähigkeiten der Zielgruppe zu fördern und zu
                                                                                                                     Im Visualize-Projekt wird Kunst zum Diskussi-                 stärken. Daraus resultiert das nachhaltige Ziel
                                                                                                                     onsthema. Der innovative Ansatz besteht darin,                einer aktiven, sozialen und kritisch denkenden
                                                                                                                     dass Jugendliche in Museen und Ausstellungen                  europäischen Bürgerschaft.
                                                                                                                     über Kunst ins Gespräch kommen und mittels                    Die Trainer/-innen der Partnerorganisationen
        ANSPRECHPARTNERIN                                                                                            pädagogischer Methoden Toleranz gegenüber                     werden ihre methodischen und pädagogischen
        Monika Bröhl                                                                                                 anderen Sichtweisen sowie soziale Kompeten-                   Fähigkeiten erweitern. Zudem stellt das Projekt
        Leiterin des Fachdienstes Europäisches Projektmanagement im Christlichen Jugenddorfwerk                      zen wie Kommunikationsfähigkeit und Selbstbe-                 eine interkulturelle, übertragbare und sektor-
        Deutschland Verbund NRW Süd/Rheinland                                                                        wusstsein aufbauen. Auf diese Weise wird die                  übergreifende Zusammenarbeit dar, indem es
        CJD Frechen · Clarenbergweg 81· 50226 Frechen · Deutschland                                                  Zielgruppe gestärkt und deren Integration in die              Kunst, IT, Experten und NGOs innerhalb einer
        E-Mail: Monika.Bröhl@cjd.de                                                                                  Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt gefördert.               strategischen Partnerschaft zusammenbringt.
        Web: www.cjd.de · www.cjd-bbw-frechen.de/internationale-arbeit · www.visualize-project.eu                    Die Pädagog/-innen werden durch professio-

34                                       Europa konkret erleben – Erfolgreiche EU-Projekte aus Kirche und Diakonie   Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) | Dienststelle Brüssel                                                      35
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