Ev.-luth. Kirchenkreis Emsland-Bentheim - Der Superintendent - wir-e

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Ev.-luth. Kirchenkreis Emsland-Bentheim
                                 - Der Superintendent -

Herzlich Willkommen zum Wochenmagazin des Kirchenkreises
Emsland Bentheim. Die Aufzeichnung ist diesmal von Donnerstag,
25.August 2022.
Unsere Themen

1.   Intro
2.   Personalnachrichten: Pastor i.R. Hans-Gerd Kaul verstorben, Dienstbeginn Pastorin
     Katharina Friebe in Nordhorn (Christus- und Kreuzkirchengemeinde)
3.   Nachrichten: Aus der Diakonie, Eindrücke von der Partnerschaftsreise, Musical-Projekt
     Martin Luther King sowie ein Hinweis zum diesjährigen Projekt für Brot für die Welt
4.   Gedanken zum 11. Sonntag nach Trinitatis

1. Intro
Die Ferien sind vorbei und für mehr als 46.000 Erstklässler in Niedersachsen beginnt jetzt
die Schule, für die Fünftklässler der Weg in eine neue, weiterführende Schule. Darunter
nun auch zahlreiche Kinder aus der Ukraine. Zum Schulanfang verschenkt Landesbischof
Ralf Meister in diesem Jahr dazu Kartenspiele unter dem Motto „du zählst“. Das Spiel
fördert das Zahlenverständnis und hilft beim Üben einfacher Rechenaufgaben.

Heute beginnen wir in den Videonachrichten mit einer neuen Kerze. Wir zünden sie an der
alten an. Kinder und Erzieherinnen von der KiTa Matthias-Claudius in Meppen haben sie
gestaltet. Herzlichen Dank dafür!

Eine weitere Besonderheit: Ich trage heute ein Hemd aus Tansania. Es ist ein Zeichen für
die Arbeit der Partnerschaft. Vom 14. bis 30.7. war ich zusammen mit der Vorsitzenden
der Partnerschaftsgruppe, Marga Pradel, zu Besuch in Kondoa, dem Partnerkirchendestrict.
Zu den Eindrücken der Reise später mehr.

In den Gemeinden beschäftigen sich viele mit dem kommenden Herbst. Der russische
Angriffskrieg in der Ukraine wirft seine Schatten bis zu uns. Es wird nicht genug Gas
vorhanden oder so teuer sein, das es nicht überall in den Kirchen und Gemeindehäusern
muckelig warm sein kann. Hier sind kreative Lösungen gefragt. Auch die Nutzung in der
Verwaltung wird für den Winter überdacht werden müssen. Zum Glück ist im
Erweiterungsteil eine Heizung über Erdwärme unabhängig möglich. Informationen und
Empfehlungen des Landeskirchenamtes zum Umgang mit der Energiekrise sind den
Kirchengemeinden und Pfarrämtern am Donnerstag per Mail durch die Superintendentur
zugegangen.

2. Personalnachrichten
Verstorben. Am 30. Juli 2022 verstarb Pastor in Ruhe Hans-Gerd Kaul im 91. Lebensjahr.
Der in Osnabrück geborene Theologe war musikalisch interessiert und von 1966 bis 1977
Pastor der Kreuzkirche Nordhorn und verbrachte einen großen Teil seines Ruhestandes
später wieder in der Vechtestadt. In dieser Zeit nahm er hin und wieder an Sitzungen der
Grafschafter Pfarrkonferenz teil und übernahm gelegentliche Vertretungsdienste. Unser
Beileid gilt allen Angehörigen.
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Neue Pastorin. Am 1. September beginnt Pastorin Katharina Friebe
ihren Dienst in der Christus- und Kreuzkirchengemeinde Nordhorn.
Die alleinerziehende Mutter von 5 Kindern ist bereits umgezogen und
richtet sich derzeit in der neuen Wohnung in der Jahnstraße in
Nordhorn direkt neben der Kreuzkirche ein. Die offizielle Einführung in der Kreuzkirche ist
für den 25.September vorgesehen. Wir sagen: Herzlich willkommen in der
Kirchengemeinde und im Kirchenkreis.

3. Nachrichten
3.1 Aus der Diakonie
Workshop. Unter dem Motto „Dicht-dichter-Gedichte, im Rausch der Poesie“ veranstaltet
die Fachambulanz Sucht Emsland einen Kreativ-Workshop am 26.08. und einen Poetry-
Slam am 27.08. Ort ist der Alte Schlachthof in Lingen. Eintritt und Workshop sind frei,
Anmeldungen für den Workshop unter dw-lingen@diakonie-emsland.de werden erbeten.

Umzug. Das Diakonische Werk zieht mit seinem Standort Meppen um. Die Renovierungs-
arbeiten im „Postgebäude“ an der Bahnhofstr. 29 sind fast abgeschlossen. Derzeit werden
Kisten gepackt, Schränke durchsortiert und Bilder abgenommen. In der Woche vom
05.09.- 09.09.22 erfolgt der Umzug. In dieser Zeit sind die Mitarbeitenden nur schlecht
erreichbar, bei Bedarf stehen die Kolleg*innen in Lingen und Papenburg zur Verfügung.
Die Mitarbeitenden freuen sich auf die neuen Büros, den barrierefreien Zugang, einen
angemessenen Sozialraum und vielseitig nutzbare Gruppenräume.

Rauschfreie Schule. Die Ökumenische Fachambulanz Sucht Grafschaft Bentheim bietet
mit der „rauschfreien Schule“, entwickelt von Sandra Mennemann (therapeutische Leitung
der Ökumenischen Fachambulanz Sucht) ein gutes und evaluiertes Präventionsprogramm
für Schulen oder Konfirmandengruppen an. Mittlerweile gibt es mit fast allen
weiterführenden Schulen in der Grafschaft Kooperationen.

Aktion Schulranzen. Die Schulranzenaktion ist ein Projekt der Mitarbeitenden des
Fachbereichs Kirchenkreissozialarbeit. Sie ist auch in diesem Jahr erfolgreich gewesen. So
konnten zahlreiche Kinder mit einem Schulranzen oder Schulrucksack bzw. mit
Gutscheinen für Schulmaterial ausgestattet werden. Damit unterstützen wir Kinder und
Jugendliche und setzen ein Zeichen für Bildungsgerechtigkeit von Anfang an.

Gasumlage. 2,419 Cent pro Kilowattstunde. So hoch liegt nun die zum 1. Oktober fällige
Gasumlage. Der Vorstandssprecher der Diakonie Niedersachsen, Hans-Joachim Lenke,
sagt dazu:
"Die Zeit der Gießkannenpolitik ist definitiv vorbei, einkommensarme Menschen müssen
finanziell entlastet werden und das zeitnah. Wir fordern deshalb ein Energiesperren- und
Mietkündigungsmoratorium. Die Grundsicherung muss kurzfristig auf Grundlage einer
sozialen Notlage nationaler Tragweite um 100 Euro erhöht werden. Langfristig muss eine
regelhafte Erhöhung der Hartz IV Sätze umgesetzt werden."
Dieser Forderung schließen sich die Mitarbeitenden des Diakonischen Werkes an. Schon
jetzt gibt es verstärkt Nachfragen nach Unterstützung im Bereich der allgemeinen
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Sozialberatung, weil die gestiegenen Lebensmittelpreise,
Abschlagszahlungen für Gas oder Strom nicht mehr gezahlt werden
können.

3.2 Aus der Partnerschaft
Vom 14. bis 30. Juli habe ich den Partnerdestrict Kondoa in Tansania besucht. Auf dem
Programm standen zahlreiche Begegnungen in Gemeinden und mit offiziellen Vertretern,
u.a. der EMBEKO-Secondary School (Bild mit Direktor).
                                      Besonders eindrücklich für mich war ein Besuch in
                                      Rofati, das zur Kirchengemeinde Chemchem (Video) -
                                      (Partnergemeinde von Gustav-Adolf, Meppen) gehört.
                                      Dort begrüßte uns eine Gruppe von fröhlich
                                      tanzenden Massai-Mädchen. Außerdem überreichte
                                      mir der Anführer der Massai als besonderes
                                      Ehrenzeichen diesen Stab. Er ließ es sich nicht
                                      nehmen, bei dem Empfang dabei zu sein und seiner
                                      Freude Ausdruck zu verleihen, Besuch aus dem
                                      fernen Deutschland zu bekommen.
                                      (Bild Taufschale auf Altar) Als besonderes
                                      Gastgeschenk habe ich Hostien- und Taufschale aus
                                      Osterbrock (Kirchengemeinde Meppen Bethlehem)
                                      der Kirchengemeinde Kondoa überreicht. Mögen
                                      diese wichtigen Utensilien, die hier nicht mehr
                                      gebraucht werden, dort eine gute Verwendung
                                      finden. Die lutherische Kirche in Tansania ist mit
                                      mehr als 6,5 Millionen Mitgliedern die weltweit
                                      zweitgrößte und wächst jährlich mit mehr als 8 %. Es
                                      ist eine sehr junge Kirche mit vielen Kindern und
                                       Jugendlichen. In etwa zehn Jahren wird es
                                       voraussichtlich mehr lutherische Christen in Tansania
                                       geben als in der EKD.
                                       (Bild mit Kind) Direkte Kontakte in der Partnerschaft
                                       sind weder für die Menschen in Tansania noch für
                                       uns etwas alltägliches. Es ist die Gelegenheit, mit
                                       Menschen direkt in Kontakt zu kommen, die man als
                                       Tourist so nicht sieht. Menschen, mit denen man
                                       unabhängig von Sprache, Kultur und Hautfarbe
                                       etwas gemeinsam hat: Der Glaube an den einen
Gott, den Vater Jesu Christi. Dieser Glaube überwindet Grenzen und Ängste. Dazu habe
ich als ein Beispiel ein Bild ausgewählt, als ein kleines Mädchen mir ängstlich-neugierig die
Hand entgegenstreckte, die Scheu überwand und sich von mir in der Hand ganz vorsichtig
streicheln ließ. Sie spürte: Du brauchst vor dem Fremden keine Angst zu haben, denn ihr
habt etwas gemeinsam. Und was kann es in diesen Zeiten, wo die Angst vor dem Fremden
und Unbekannten gerade wieder Konjunktur hat, schöneres geben, als Zeichen der
Hoffnung, wie das überwunden werden kann?
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3.3 Nachrichten aus den Regionen
(HINWEIS):
Gerne veröffentlichen wir an dieser Stelle Nachrichten aus Gemeinden
und Regionen. Nicht immer können Pastor Hirndorf oder ich
persönlich daran teilnehmen. Wenn dennoch im Wochenmagazin darüber berichtet werden
soll, bitte Text- und Bild- oder Filmmaterial per Mail zusenden. Redaktionsschluss ist in der
Regel jeweils Donnerstag 13:00 Uhr Danke!

Musical-Projekt Martin Luther King. Am 11.11.2023 wird in der EmslandArena Lingen
                                            das Musical Martin Luther King aufgeführt.
                                            Es ist ein Projekt in Kooperation mit der
                                            Creativen Kirche aus Witten. Hier ist der
                                            Kirchenkreis besonderer Projektpartner. Es
                                            wird im Gebiet der Landeskirche außer in
                                            Lingen nur noch in Göttingen aufgeführt.
                                            Schirmherren sind die Landräte von Emsland
                                            und Grafschaft Bentheim, Marc-André
                                            Burgdorf und Uwe Fietzek, sowie der
                                            Oberbürgermeister von Lingen, Dieter Krone.
                                            Weitere Programmpartner sind der
                                            Kirchenkreis Osnabrück, unsere
                                            Landeskirche, der Bund ev.-freikirchlicher
                                            Gemeinden sowie die reformierte Kirche.
                                            Viele kennen die großen Worte „I have a
                                            Dream“ des Baptistenpredigers Martin Luther
                                            King. Wer aber verbirgt sich dahinter? Das
                                            wissen nur wenige. Deshalb soll dieses
                                            Musical zum vielfältigen Mitmachen- und
                                            Mitsingen anregen. Bis zu 1.000 Sängerinnen
                                            und Sänger werden erwartet. Zugleich ein
                                            erstes großes Projekt für die neue
                                            Kirchenmusikerin Julia Uhlenwinkel, die ab
Oktober im Kirchenkreis anfängt.
Dazu eine Herzliche Einladung der Beauftragten des Kirchenkreises für Popularmusik,
Nicole Strecker (Clip und Werbevideo zur Anmeldung)

Kurzhinweise:
Brot für die Welt. Am Mittwoch wurden über die Superintendentur Informationen per
Mail zur diesjährigen 64. Aktion Brot für die Welt unter dem Motto „Eine Welt. Ein Klima.
Eine Zukunft“ an die Kirchengemeinden versandt. Diese ist insbesondere für die
Gemeindebriefredaktionen, Arbeitskreise und Kirchenvorstände gedacht.
Das ausgewählte Projektbeispiel kommt dieses Jahr aus Burkina Faso und trägt den Titel
„Wenig Regen, voller Ertrag“. In der Gemeindebriefvorlage wird dazu Martine Kaboure
vorgestellt, die mit den Folgen des Klimawandels tagtäglich kämpfen muss.
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4. Wort zum 11. Sonntag nach Trinitatis
Das große Thema des Sonntags ist eine besondere Form des Mutes,
die Demut. Die scheint nicht mehr recht in unsere Zeit zu passen.
Kommt es doch eher drauf an, auf sich aufmerksam zu machen, etwa
durch eine möglichst hohe Klickzahl für das, was man in seinen Social Media Accounts so
postet. Da fordert es schon eine gehörige Portion Mut, genau auf das zu verzichten, was
gerade angesagt ist. Ohne Frage leben wir in Zeiten, in denen immer mehr Menschen
deutlich „ich“ sagen können und wollen. Verbunden damit werden eigene Ansprüche an
das Leben formuliert und auch die Erwartung, dass man das bekommt. Das fängt
manchmal schon bei kleinen Prinzessinnen und Prinzen im Kindergarten an.
In früheren Zeiten war das sagen von „ich will“ ein Privileg von Herrschern und Königen,
also nur ganz wenigen. Ansonsten wurde in den Familien schon sehr früh deutlich - und
das meist sehr „handfest“ - dass man nur selten eigene Wünsche und ein eigenes „Ich“
wirklich frei ausleben konnte. Seinen Platz in der Gesellschaft bekam man oft genug
angewiesen und wurde meist einfach hineingeboren. Das ist Gott sei Dank heute nicht
mehr so extrem.
Was früher zu wenig „Ich“ war, ist heute vielleicht manchmal etwas zu viel. Der
Predigttext aus dem 2. Buch Samuel führt das an einem Beispiel von König David vor
Augen. Auf dem Höhepunkt seiner Macht angekommen, wähnt er sich absolut sicher. Als
er die Frau eines seiner Offiziere „begehrte“ wie es in der alten Sprache der Bibel so schön
heißt, lässt er ihren Mann an einen Frontabschnitt kommandieren, wo er auch in treuer
Pflichterfüllung stirbt. Anschließend nimmt er die Frau einfach zu sich, um die Folgen
seines Begehrens zu vertuschen. Doch das Kind stirbt.
Der Prophet Nathan führt David sein Verhalten vor Augen. Da merkt er und gesteht ein,
dass sein Verhalten ein völliger Missbrauch seiner Macht war. Er akzeptiert die Strafe und
die Folgen. So wird er die Einweihung des Tempels nicht mehr erleben, sondern sein Sohn
Salomo wird dieses große Ereignis durchführen.
Deutlich wird durch Gottes Eingreifen: Wahre Größe besteht darin, seine Macht eben nicht
um jeden Preis durchzusetzen, sondern gerade darin, den Mut aufzubringen auch darauf
zu verzichten, zumindest sich für die Folgen auch zu verantworten. Jesus hat das mit
seinem Tod am Kreuz eindrücklich und ein für alle Mal als Ausdruck des Willens Gottes
bestätigt.

Danke fürs Zu-sehen oder Zu-hören. Die nächste Ausgabe ist geplant für Freitag,
2. September 2022.

Bleiben Sie behütet unter Gottes Segen auch in der kommenden Woche.
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